[FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

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  • bv
    Erfahren
    • 11.10.2007
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    • Privat

    • Meine Reisen

    [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: FIN / N
    Reisezeit: August - September
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Hallo,
    erst einmal moechte ich mich fuer die direkte Verlinkung vor 4 Wochen entschuldigen. Man sollte vorher die Regeln lesen.

    Nun zum Reisebericht:
    Die Tour fand letztes Jahr statt.

    Diese Tour im Norden Europas stellt trotz aller Strapazen ein unwiederbringliches Naturerlebnis dar. Fast drei Wochen lang erkundeten wir den Nordosten Lapplands mit dem Kanu. Der besondere Reiz dieser Tour stellt sicherlich die Überquerung der Wasserscheide zur Barentsee dar und der damit verbundene Wechsel der Landschaftsformen. Im Ganzen gesehen, kann man die Tour in drei Teile untergliedern wobei jeder einzelne für sich seinen eigenen Reiz hat.

    1. Der Inarisee: Dieser riesige See mit seinen vielen Inseln, wo jeder Lagerplatz schöner ist als der andere.
    2. Das Seenlabyrinth: Eine immer wieder wechselnde Landschaft zwischen borealem Nadelwald und kahler Fjellregion, gespickt mit unzähligen kleinen Seen.
    3. Der Munkelva: Ein kleiner Lachsfluss der das Angler- und Paddlerherz höher schlagen lässt.

    1. Inarisee

    Wir starteten die Tour im kleinen Sädtchen Inari am südwestlichen Zipfel des Sees.. Außer dem Samimuseum, einer Tankstelle, einem Supermarkt und einer Tourismusinformation hat es nicht viel zu bieten. Da wir nach der langen Anreise über Schweden nicht sofort aufbrechen wollten und erst einmal einen Ruhetag brauchten, entschieden wir uns für einen Campingplatz. Der Uruniemi - Campingplatz ist dank direkter Wasserlage ideal als Einsatzstelle, außerdem kann man dort für 1€ / Nacht sein Auto bewacht abstellen. Der einzige Wermutstropfen ist dass, für die Region unübliche, unfreundliche Personal.

    Zum Inarisee braucht man eigentlich nicht viel zu schreiben. Der See bietet unzählige Routenvarianten. Man sollte versuchen im Schutze der vielen Inseln zu bleiben und vermeiden allzugroße Wasserflächen direkt zu kreuzen. Nach 6 Tagen hatten wir das Nordostende des Sees erreicht. Nun konnte der schöne aber beschwerliche Weg über die Wasserscheide beginnen.




    2. Über die Wasserscheide

    Auch dieser Tourenabschnitt lässt sich Aufgrund der Vegetation und Landschaftsform in zwei Abschnitte untergliedern. Die Strecke (ca. 20 km) vom Ende des Inarisees bis zum ca. 10 km langen Surnujärvi ist geprägt von einer hügelige Waldlandschaft, die mit Geröllfeldern übersät ist. Die Portagen zwischen den einzelnen Seen belaufen sich maximal auf 500m. Den Surnujärvi paddelt man auf ganzer Länge durch und fährt in den nordwestlichen Seitenarm. Von hieran verändert sich das Landschaftsbild total.


    Die Waldvegetation tritt zurück und die typische kahle Fjelllregion beginnt. Man paddelt jetzt auf kleinen Seen die von Steilufern begrenzt sind. Obwohl man sich nur auf 200 mNN bewegt hat man das Gefühl wesentlich höher zu sein.Vom Ende des Surnujärvi sind es nur noch 3 Portagen bis zum höchsten Punkt der Tour auf 242mNN. Von dort an geht es über den nördlichen Teil des Aalisjärvi zum Pikku Rovijärvi. Der Weg hat es jedoch in sich. Die 1 km lange Portage und der 50m hohe Steilhang zum Pikku sind nicht ohne. Am Pikku Rovijärvi kann man sich für den direkten Weg zum Munkelv entscheiden oder die Tour über unzählige andere Seen um Tage verlängern. Wir nahmen den direkten Weg. Vom nördlichen Ende des Sees geht es über den Harrijärvi und diverse kleinen Seen zum Vuontisjärvet und somit zum Oberlauf des Munkelva. Für diesen Tourenabschnitt haben wir 8 Tage ohne Ruhetag gebraucht.


    3. Munkelva

    Der Munkelva entspring auf 88m Höhe aus dem Vuontisjärvet (Fin) und mündet nach ca. 20 km bei Munkebakken (N) in den Munkfjorden. Seine Breite beträgt durchschnittlich 5 - 10m. Der Wasserstand variiert im Verlauf zum Teil beträchtlich und ist wie bei so vielen Flüssen in Lappland jahreszeitenabhängig.

    Die Schwierigkeiten bestehen aus: einem Wasserfall, sechs mit vollen Kanadier unbefahrbaren Stromschnellen und Wasserknappheit im Oberlauf. Die restlichen Schwälle und Schnellen (max WW II+) stellen kein Problem dar. Die Portagen sind relativ gut zu überwindenn, da meist auf der rechten Uferseite ein kleiner Trampelpfad verläuft und man eh "eingelaufen" ist. Man sollte für die Befahrung 3 Tage einplanen, dann hat man auch Zeit zum Genießen. Da wir im August mit Niedrigwasser zu kämpfen hatten, waren die ersten 5 km im Oberlauf bis zum Munkelvfossen echt nervig. Immer wieder musste man die Boote über das steinige Flussbett zerren bis man wieder mal für kurze Zeit weiterstaken konnte. Das kostet viel Zeit und Kraft.



    http://www.friluftsliv.de/deutsch/pr...ren/Inari.html


    Gruss!
    Ben
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 04.11.2011, 22:12.

  • zahl
    Dauerbesucher
    • 17.09.2006
    • 932
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    hallo ben,
    sieht nach einer gelungenen tour. habe die strecke gerade bei google nachvollzogen.
    wie seid ihr zurück zum auto?
    schönes helsport (varanger?), in einer region wo es auch hingehört.
    grüsse, zahl.
    "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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    • outdoorfeelinggermany
      Erfahren
      • 26.01.2006
      • 425

      • Meine Reisen

      #3
      oh man eigentlich sollte ich mathe lernen - stattdessen bleibe ich an deinem bericht kleben !... echt klasse - sehr schön !
      OT: ich will auch nen ally !!!

      viele grüße, tobi
      Leukämie kann jeden betreffen !!! Bitte jetzt helfen unter www.dkms.de !

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      • bv
        Erfahren
        • 11.10.2007
        • 143
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hi!

        @Zahl
        Zurueck zum Auto bin ich via Anhalter. Nach rund 10km wanderns entlang der E6, hat mich ein netter Norweger bis zur Grenze mitgenommen. In Finnland hatte ich knapp den Bus zurueck nach Inari verpasst. Dafuer bin ich dann mit nen LKW mit. Dann habe ich unser Auto vom Parkplatz geholt und ab gings die rund 150km zurueck nach Munkebakken.

        Ja, das Zelt ist das Varanger von Helsport. Wir haben es jetzt seit ein paar Jahren und lieben es. Gerade jetzt im Winter,zusammen mit dem Ofen, ist es eine Wonne mit dem Lavvu unterwegs zu sei. Zum Glueck hat man ja die Hunde die den Schlitten mit dem Gepaeck ziehen .

        Gruesse aus dem winterlichen Norwegen!
        Ben

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        • Ralf S
          Erfahren
          • 06.03.2003
          • 254

          • Meine Reisen

          #5
          Hallo Ben,

          klasse Tour, toller Bericht und super Bilder - Dankeschön


          Grüße nach Nord-Norge
          Ralf
          www.kanadier.gps-info.de

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          • LeCaroux
            Neu im Forum
            • 25.08.2014
            • 2
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

            Moin,

            Klingt nach einer tollen Tour.
            Ich hab mit einem Freund eine ganz ähnliche Tour vor. Wir wollen über den Inari ins Vatsari aber wahrscheinlich nicht zum Meer mit dem Kanu, sondern zu Fuß den Munkelva entlang und dann mit dem Kanu wieder zurück zum Inari.

            Ich hätte ein paar Fragen und würde mich sehr über Antworten freuen.
            Welche Karten hattet ihr dabei? ich habe Schwierigkeiten geeignete zu finden.
            Zu welcher Jahreszeit wahrt ihr dort?
            Wieviel Stunden seit ihr täglich gepaddelt? Um die Zeitangaben der drei Teilstücke einordnen zu können.
            Habt ihr viel geangelt, Fisch in der Ernährung mit eingeplant oder Essen vollständig mitgenommen?

            lieben Gruß

            Dirk

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            • GandalftheGrey
              Dauerbesucher
              • 19.05.2011
              • 614
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

              OT: Nachdem der TO seit über einem Jahr nicht mehr online war, ist eher fraglich, ob du eine Antwort kriegst... probier´s lieber über das Reisevorbereitungs-Unterforum, da kann dir bestimmt jemand bei der Planung helfen
              jgr-photo.com

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              • earlyworm

                Erfahren
                • 07.03.2007
                • 387
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

                Also im Touristenbüro von Ivalo bekommst du eigentlich alle Karten der Umgebung. Ist aber natürlich nur gut zu wissen falls du deine daheim vergisst.

                Ein Bekannter von mir paddelt dieses Jahr auch den Inari. Er hat sich folgende Karten besorgt:
                http://www.arktisversand.de/de/binne...50.000-nr.-480
                ------------------------------------------------
                http://www.canoeguide.net
                Only the early worm catches the fish
                ------------------------------------------------

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                • Wusel
                  Gerne im Forum
                  • 30.11.2007
                  • 55
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

                  Wir waren im letzten August auch auf dem Inari unterwegs. Haben eine 14-tägige (sehr gemütliche) Rundtour gemacht mit Start / Ziel in Nellim. Das Kartenmaterial haben wir uns vor Ort in Ivalo beim Vermessungsamt (Maanmittauslaitos) besorgt. Fisch gab es leider weniger als gedacht und wenn dann hauptsächlich Hecht. War aber auch sehr warm als wir dort waren, vielleicht waren deshalb die Fische etwas faul beim beißen.
                  Plant für den Inari auf jedenfall etwas mehr Zeit ein, falls ihr mal schlechtes Wetter habt. Die Wellen, die bei Wind entstehen, sind schon heftig! Besonders auf der Ostseite haben wir teilweise nur morgens früh und abends paddeln können, da tagsüber die Wellen zu hoch waren. Hatten aber insgesamt mit dem Wetter echt Glück. In der Mitte sind wir meist im Windschatten der Inseln gepaddelt.
                  Alles in Allem eine sehr schöne Gegend!
                  Zuletzt geändert von Wusel; 08.04.2015, 12:35.

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                  • LeCaroux
                    Neu im Forum
                    • 25.08.2014
                    • 2
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

                    danke für die Antworten.

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                    • heron
                      Fuchs
                      • 07.08.2006
                      • 1745

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [FI/NO] Mit dem Kanu durch Nordostlappland

                      Ich war 2010 von Ivalo aus bis Nuorgam unterwegs - allerdings zu Fuss und mit Packraft, 4 Wochen. Vom Inarisee gibts eine Seekarte und für den Rest gibts die Karten auch online.
                      Guter Start für Infos ist hier
                      Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                      Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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