Die Alternative: Ötzis Schuhe

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  • Christian J.
    Lebt im Forum
    • 01.06.2002
    • 9228
    • Privat

    • Meine Reisen

    Die Alternative: Ötzis Schuhe

    Hi, das hab ich eben in unserer Zeitung (DNN) gefunden:

    Ötzis Schuhe für Alpen besser geeignet als Trekkingschuhe

    Offenbach (dpa) - Das Schuhwerk des Steinzeitmenschen «Ötzi» war nach Ansicht eines Experten besser für die Hochalpen geeignet als moderne Trekkingschuhe. Bei der Vorstellung seiner Rekonstruktion des Ötzi-Schuhs im Offenbacher Ledermuseum pries der tschechische Schuh- Ingenieur Petr Hlavacek die Vorzüge.

    In dem mit Heu gefütterten Treter mit einer relativ dünnen Sohle aus Bärenleder bleibe der Fuß optimal temperiert, Schweiß gelange gut nach außen, und auch eindringendes Wasser sei schnell wieder verschwunden.

    Wasserdicht war Ötzis vor mehr als 5000 Jahren handgefertigtes Schuhwerk nach der «bislang interessantesten und erprobtesten Rekonstruktion» keineswegs, berichtet Museumsdirektor Christian Rathke. Doch nach einem Tritt in eine tiefe Pfütze werde der Fuß nur für wenige Sekunden kälter, um danach angeregt warm und schnell wieder trocken zu werden. «Der Schuh kann seine optimalen Eigenschaften aber nur entwickeln, wenn es feucht und kalt ist.» Für einen Ausflug in die Savanne oder Wüste wäre er nicht geeignet.

    Der im Ledermuseum gezeigte Schuh verblüfft dadurch, dass um die Ferse kein Leder vorhanden ist, sondern nur ein ebenfalls mit Heu gefüttertes Geflecht aus Lindenfasern. Einen Nachteil hat der Ingenieur allerdings ausgemacht: Die Heuschicht muss bereits nach wenigen Tagen komplett erneuert werden. Für eine längere Bergtour empfehle es sich daher, größere Mengen trockenes Gras für die Füße mitzunehmen.

    Internet: Ledermuseum Offenbach: http://www.ledermuseum.de Südtiroler Archäologiemuseum: http://www.iceman.it

    "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
    Durs Grünbein über den Menschen

  • -CaRsTeN-
    Fuchs
    • 11.04.2002
    • 1256
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Ich finde die Aussage des Ing. einfach nur lächerlich. Sicher, der Mief wird schnell rausgelassen, aber wenn ich mir einige Löcher in die Schuhe bohre und diese mit Gras ausstopfe, dann ist das bei meinen Trecking Schuhen genau so ;)

    Ich denke, das dort einfach mal wieder ein Theoretiker am Werk war :bash:, der noch nie richtig in den Alpen unterwegs war.

    Gruß

    carsten
    http://www.bergwandern.net
    Beschreibung von Tages- und Mehrtagestouren in den Ostalpen sowie ein umfangreicher Bericht über die Besteigung des Kilimanjaro und zur Annapurna Runde in Nepal

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    • Survivor
      Erfahren
      • 12.07.2002
      • 130

      • Meine Reisen

      #3
      Ich denke auch, das es unsinnig ist.
      Ich glaube kaum, das das heu ausreichend isoliert.
      Auserdem, wenn man in eine pfutze tritt dauert es sicher ewig, bis das zeug trocken ist.
      Und wenn man mit der dünnen Sohle auf einen scharfkantigen stein tritt, Aua
      Die Wissenschaftler sollte man mal mit soch einem Schuh die Alpen hoch jagen :wink:

      MfG Survivor
      Nimm dich in acht,
      gerate nie in Streit.
      Doch wenn es dazu kommt,
      sorge dafür,
      das auch dein Gegner sich vor dir in acht nimmt.

      Polonius

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      • Saloon12yrd
        Alter Hase
        • 11.10.2001
        • 2559

        • Meine Reisen

        #4
        Wo bringe ich an den Teilen meine Steigeisen an?

        Der Herr Ingeniör soll mit den Tretern mal 1000m Geröllfeld mit 20° Gefälle absteigen und danach seine Fußgelenke zu den Vorzügen der Konstruktion "Ötzi" befragen.

        Für 5000 (?) Jahre alte Schuhe mögen die Teile trotzdem genial sein.

        Amüsiert,
        Sal-
        http://www.leichtwandern.de

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        • Ingo
          Erfahren
          • 19.04.2003
          • 257

          • Meine Reisen

          #5
          Also, den Schuh mal ausprobieren, das reizt mich schon.
          Wäre ja schön billig. :wink:

          Wenn ich an die römischen Legionäre denke, die alle Märsche in Ledersandalen gemacht haben (als Marschverpflegung gab es übrigens fast ausschließlich Dinkel), und die damit ein Weltreich aufgebaut haben,
          so kann man sich schon etwas ketzterisch fragen, was an modernen Schuhen so viel besser ist. Trotz aller Technologien, Trekkingsocken, Goretex und weiß der Himmel was noch klagt jeder zweite über Blasen und Schweißfüsse. Ob Ötzi oder der römische Legionär die auch hatte

          Wenn ich nicht völlig unfähig in feinmotorischen Dingen wäre, würde ich mir solche Teile auf jeden Fall mal nachbauen.

          Gruss
          Ingo

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          • Christian J.
            Lebt im Forum
            • 01.06.2002
            • 9228
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Naja, hat Ötzi seinen Bergausflug überlebt?

            Allerdings war er besser ausgerüstet als Einige, die man heute mit Sandalen oder normalen Stadtschuhen durch die Alpen flitzen sieht. Ich denke mal, wenn man deren Leichen in 5000 Jahren findet werden die Wissenschaftler noch erstaunter über so viel Dummheit sein.

            Christian
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            • Christian J.
              Lebt im Forum
              • 01.06.2002
              • 9228
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Ingo
              ...so kann man sich schon etwas ketzterisch fragen, was an modernen Schuhen so viel besser ist. Trotz aller Technologien, Trekkingsocken, Goretex und weiß der Himmel was noch klagt jeder zweite über Blasen und Schweißfüsse. Ob Ötzi oder der römische Legionär die auch hatte
              Das sie innen trocken bleiben stelle ich mir im Gebirge bei Minusgraden schon ganz praktisch vor. Und man braucht sie nicht ständig erneuern.

              Trotzem kenne ich Typen die auf Touren immer einen Vorrat an Gras mithaben.

              Christian
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              • Dani
                Fuchs
                • 04.06.2003
                • 1203

                • Meine Reisen

                #8
                ich glaube der ötzi war einfach nicht so ein weichling wie wir.

                und

                schon mal im heu geschlafen?
                meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                • Christian J.
                  Lebt im Forum
                  • 01.06.2002
                  • 9228
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Dani
                  ich glaube der ötzi war einfach nicht so ein weichling wie wir.
                  Und, was hatte er davon? 5000 Jahre später ein eigenes Museum. So kommt man also zu Ruhm und Ehre.
                  Ach, ich bleib lieber "Weichling".

                  Christian
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                  • Jens
                    Fuchs
                    • 09.06.2002
                    • 1575

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Also zum einen darf man wohl nicht vergessen, dass die Menschen früher die meiste Zeit barfuss gelaufen sind. Die Schuhe wird der Ötzi sicherlich nicht zuhause ständig getragen haben, sondern nur bei der Jagd und auf langen Reisen. Dementsprechend hatte er wohl auch etwas mehr Hornhaut an den Füßen und war somit nicht so empfindlich wie wir Dauerschuhträger heute.
                    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: In nassem Heu ist es WARM! Heu ist ein sehr guter Isolator und braucht nicht unbedingt schnell abzutrocknen. Die rekonstruierten Schuhe werden ihren Vorteil besonders dann ausspielen können, wenn man häufig durch Bäche und Flüsse waten muss. Auch in kalten und trockenen Klimaten haben Naturvölker gerne auf Gräser zurückgegriffen. Die Sami in Lappland stopften ihre Schuhe mit Gras aus und haben damit gemütliche -40° - Winter durchgestanden.
                    - - - User out of order - - -

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                    • drops
                      Erfahren
                      • 05.04.2003
                      • 418

                      • Meine Reisen

                      #11
                      apropo ötzi es gibt da ja so einige theorien über seine herkunft...

                      a) er war österreicher, was aber eher unwahrscheinlich ist da man ein gehirn fand...

                      b) er war schweizer, schon eher schließlich wurde er ja selbst von einem gletscher überholt...

                      c) er war italiener, was völlig auszuschliessen ist da man werkzeug bei ihm fand...

                      d) er war deutscher, sehr wahrscheinlich welch anderes volk ist soooo doof mit sandalen im hochgebierge rum zu latschen...


                      das ganze nicht ernst nehmen kam vor kurzem als satire im lokalen radio... :wink:
                      You will find adventure or adventure will find you...

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                      • Dani
                        Fuchs
                        • 04.06.2003
                        • 1203

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Christian J.
                        Und, was hatte er davon? ... Ach, ich bleib lieber "Weichling".
                        ich fände es durchaus mal interessant zu diskutieren was man denn alles weglassen könnte, ohne das eigene leben allzu stark zu gefährden?

                        nb: IMHO gehört dieser thread irgendwie eher ins survival forum.
                        meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                        • Christian J.
                          Lebt im Forum
                          • 01.06.2002
                          • 9228
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Ja, auf jeden Fall. Solche Diskussionen hatten wir schon öfter.

                          Ergebnis war bis jetzt immer, dass man eigentlich vieles weglassen kann, man dann aber nicht mehr vorwärts kommt. Sprich man kann draußen leben aber nicht trekken. Problem ist dabi immer das viele Gegenden viel zu dicht besiedelt sind.

                          Neue Argumente?

                          Christian
                          "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
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                          • Dani
                            Fuchs
                            • 04.06.2003
                            • 1203

                            • Meine Reisen

                            #14
                            sorry, hab das nicht ganz verstanden. wie meinst du das "leben aber nicht trekken" und was hat die dichte besiedlung damit zu tun?
                            meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                            • Christian J.
                              Lebt im Forum
                              • 01.06.2002
                              • 9228
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              naja, oft war der Ausgangspunkt wie man auf Trekkingtouren Gewicht sparen kann. Und wenn man sich da jeden Abend eine Notunterkunft baut dauert das ein paar Stunden, weiter Stunden gehen für Nahrungssuche/Jagd drauf. Also kommt man nicht vorwärts weil einfach keine Zeit übrigbleibt. Man kann also "nur" in der Wildniss überleben.

                              Besiedlung: Um das "einfache Leben" auszuprobieren braucht man eine große, unbesiedelte Fläche. Das hat man nur noch in Skandinavien und partiell in Schottland (Kanada etc. sind doch schon allein von der Anreise her sehr teuer). Außerdem spricht noch der naturschutz dagegen. 1000km² "vertragen" sicherlich einen jagenden und bäumefällenden Survivalfreak ganz gut aber vertragen 1000km² auch 200 solcher Personen? Außerdem ist es bei solchen Survivaltouren relativ sinnlos wenn man aller 5 Stunden durch ein Dorf kommt.

                              Oder meinst du "weglassen" wirklich im Sinne von Ausrüstung minimieren (Tarp statt Zelt, Rettungsdecke statt Schlafsack, ...). Dann reden wir aneinander vorbei. hoh:

                              Christian
                              "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                              Durs Grünbein über den Menschen

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                              • Becks
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 11.10.2001
                                • 19609
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                                #16
                                Ganz einfach:

                                Lasse ich z.B. mein ganzen Trekkingfraß daheim und verzichte auf Zelt und Schlafsack, dann brauche ich pro Tag zu viel Zeit um mir einen Unterstand zu bauen, Nahrung zu suchen usw. und kann daher nicht mehr weite Strecken wandern.
                                Das Ganze wird zudem noch schwerer weil wir in einer dichtbesiedelten Gegend leben wo man nicht mehr so einfach mal ungestraft ein wildlebendes Tier fangen (womöglich ist es Nachbars Lumpi).

                                Zurück zu den Schuhen: die Idee is ja ganz nett, aber wie schon Dominique meinte: WO schraub ich Steigeisen an und wie sehn die Dinger aus wenn ich mal n paar tausend Höhenmeter damit runtergerannt bin.

                                Alex
                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                • Dani
                                  Fuchs
                                  • 04.06.2003
                                  • 1203

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Zitat von Christian J.
                                  Oder meinst du "weglassen" wirklich im Sinne von Ausrüstung minimieren (Tarp statt Zelt, Rettungsdecke statt Schlafsack, ...). Dann reden wir aneinander vorbei.
                                  genau.

                                  bin im moment bei einem grundgewicht von ca 7.5kg im (inkl.) rucksack plus ca 3kg "auf mann". dazu käme dann noch nahrung und wasser.
                                  meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

                                  Kommentar


                                  • Christian J.
                                    Lebt im Forum
                                    • 01.06.2002
                                    • 9228
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von Dani
                                    bin im moment bei einem grundgewicht von ca 7.5kg im (inkl.) rucksack plus ca 3kg "auf mann". dazu käme dann noch nahrung und wasser.
                                    Kannst du nochmal was zu den "Umständen" der Tour sagen. Allein sagt die Zahl noch nicht viel.

                                    zu Fuß/ Fahrrad/ Boot?
                                    wie lange?
                                    Gelände?
                                    Klima?
                                    wie viele Personen?
                                    wo?
                                    "Zusatzausrüstung"? (Kletterzeug, Fotoausrüstung,...)
                                    Übernachtung? (Hütte, Zelt, Biwak, Hotel,...)

                                    Christian
                                    "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                                    Durs Grünbein über den Menschen

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                                    • Dani
                                      Fuchs
                                      • 04.06.2003
                                      • 1203

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      geplant: ca 2-3 wochen im august/september zu fuss durch die schweizer alpen (ohne klettereien/eis/schnee). übernachten wenns dunkel wird (in 'ner hütte wenns eine hat, sonst draussen), selber kochen (rechne damit alle 2-3 tage verpflegung einkaufen zu können).
                                      zusatzausrüstung: fotoapparat (in den 7.5kg enthalten)

                                      bisher (ostern, auffahrt): mehrtägige touren im schweizer jura (rest dito)
                                      meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                                      • Feylamia
                                        Erfahren
                                        • 05.04.2003
                                        • 207
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zitat von Dani
                                        ich glaube der ötzi war einfach nicht so ein weichling wie wir.
                                        Sehe ich ähnlich. Dieses ganze neumodische Gedöns ist zwar nett, aber man braucht es nicht. Man kann auch ganz prima mit Affen, Lederhose und Doc Martens auf Fahrt gehen.

                                        Wobei das "auf Fahrt gehen" bei uns sich schon sehr deutlich von euren Touren unterscheidet, denke ich. ;)

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