[NO] Jotunheimen 2007

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    [NO] Jotunheimen 2007

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Norwegen
    Reisezeit: September 2007
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Hallo alle miteinander,

    meine Tour liegt zwar schon ein wenig zurück, aber zumindest einen kurzen Reisebericht möchte ich
    dann aber doch noch schreiben.


    Am 30. August um 19:30Uhr sollte der Flieger eigentlich in Düsseldorf starten, aber dann kam alles anders. Mit zwei langen Stunden Verspätung konnte es dann endlich los gehen in Richtung Oslo.

    Die ersten beiden Tage will ich mir die Stadt anschauen, bevor dann am 1.September meine beiden Reisepartner in Oslo ankommen und wir gemeinsam zum Jotunheimen aufbrechen wollen. Aber erstmal bin ich froh, als ich morgens gegen 2Uhr in meinem Zelt liege. Am nächsten morgen breche ich dann bei strahlendem Sonnenschein in die Stadt auf. An meinem ersten Tag in Oslo beeile ich mich, möglichst viel zu sehen, damit ich am nächsten Tag direkt eine kleine Wanderung in die Nordmarka unternehmen kann. Leider quittiert eine meiner Speicherkarten am zweiten Tag ihren Dienst und befördert alle bis dahin entstandenen Fotos ins Jenseits.
    Naja - ich habe ja zum Glück zwei Karten eingepackt.

    Gegen Mitternacht kommen dann meine beiden Reisepartner in Oslo an und nach kurzer planung für die nächsten Tage verkriechen wir uns in die Zelte, denn am nächsten Tag wollen wir ja zeitig mit dem Bus nach Gjendesheim aufbrechen.


    2. September - 9:30Uhr
    Endlich ist es soweit, wir sitzen voller Vorfreude auf die Tour im Bus in Richtung Gjendesheim. Aber noch trenen uns knapp 5 Stunden von den Bergen Jotunheimens und wir müssen noch Gaskartuschen für Alex`s Kocher kaufen.

    Wir hoffen darauf, welche in Fagernes kaufen zu können, doch unsere Hoffnung wird leider enttäuscht, also weiter nach Gjendesheim und in der dortigen DNT-Hütte unser Glück versuchen.



    Leider sind wir in Gjendesheim nicht die einzigen die Gas brauchen und der Hüttenwirt hat nur noch eine einzige Kartusche da. Die wird uns natürlich vor der Nase weg gekauft.
    Mist! Also heißt es erstmal, auf zum Campingplatz nach Maurvangen. Dort bekommen wir dann zum Glück auch Gaskartuschen, denn sonst hätten wir zu dritt auf meinem Trangia kochen müssen und das wäre wohl auf Dauer nicht so das wahre gewesen.
    Aber jetzt können wir beruhigt aufbrechen. Von Maurvangen aus starten wir dann gegen 16 Uhr in Richtung Bessvatnet. Etwa 200m unterhalb des Sees erreichen wir ein kleines Platea, wo wir unser erstes Lager aufschlagen. Das ganze klappt trotz starken Wind recht gut, aber nachdem wir gekocht haben müssen wir uns leider recht schnell in unsere Zelte verkriechen, weil es doch recht ungemütlich wird.



    3. September
    Am nächsten morgen gibt es dann bei schönstenm Sonnenschein erstmal eine gute Portion Müsli und Capuchino zum
    Frühstück, bevor wir uns daran machen, unsere ganzen Sachen in die Rucksäcke zu packen. Gegen 10:30Uhr brechen wir dann auf. Zunächst geht es die letzten Kilometer zum Bessvatnet und nach einer kurzen Pause geht`s dann weiter in Richtung Russvatnet. Gegen Mittag fallen dann die ersten Schneeflocken und der eisige Wind beißt in unseren Gesichtern. Vom Russvatnet aus wollen wir in Richtung Memurubu weiter und noch ist der Schnefall so leicht, dass wir beschließen uns auf den Weg zu machen.

    Unterwegs nimmt der Schneefall aber immer stärker zu
    und bei dem Sturm der uns entgegen bläst, ist weder von einem Weg, noch von irgendwelchen Markierungen etwas zu erkennen. Gegen 15 Uhr entschließen wir uns also dazu umzudrehen und unser Lager unten am See auf zu schlagen. Dort angekommen freuen wir uns alle erstmal auf einen warmen Tee, bevor wir uns dann schön in unsere Daunen kuscheln.



    4. September
    Ich kann es kaum glauben, als ich am nächsten morgen von den Sonnenstrahlen auf meinem Zelt geweckt werde. Nicht nur der Schnefall hat über Nacht aufgehört, sondern auch der Wind hat sich gelegt. Das einzige was jetzt noch an das schlechte Wetter von gestern erinnert, sind die schneebedeckten Berge rings um uns herum.



    Beim Frühstück überlegen wir, wie wir die Tour fortsetzen. Ich würde heute ja gerne den abgebrochenen Versuch von gestern erneut versuchen, aber die Claudi und der Alex sind nicht so begeistert davon und wollen lieber erstmal wieder nach Gjendesheim und von dort aus am Gjende weiter. Außerdem wollen die beiden nicht erst am Samstag zurück nach Oslo, sondern schon ein paar Tage früher, um noch die Stadt zu besichtigen.
    Nachdem das nun alles geklärt ist, machen wir uns heute so gegen 11 Uhr wieder auf den Weg. Heute wird es unterwegs so richtig schön warm und die Sonne verwöhnt uns den ganzen Tag. Man könnte fast das Gefühl haben, Jotunheimen möchte sich für das schlechte Wetter von gestern entschuldigen.
    Bei Gjendesheim legen wir dann erstmal eine Kaffeepause ein und dann wandern wir weiter am Ufer des Gjende entlang in Richtung Memurubu. Auf den ersten Metern laufen wir zum erstenmal zur dicke Schwärme von Moskitos und ich will schon fluchen, dass ich nichts gegen diese Viecher eingepackt habe. Naja, mal abwarten welche Stellen an meinem Kopf verschont bleiben. Etwa 2 Kilometer vor Memurubu finden wir einen wunderschönen Platz für unsere Zelte und beschließen heute Nacht hier zu bleiben. Zum Glück ist es fast windstill und so müssen wir heute dann mal nicht in den Zelten kochen, sondern können im Sonnenuntergang am Seeufer sitzen und auch in aller Ruhe die morgige Etappe planen. Zu meiner Freude stelle ich auch fest, dass nicht ein einziger Moskito es gewagt hat mich zu stechen!



    5. September
    Auch heute haben wir beim Frühstück wieder schnstes Wetter und so sitzen wir wieder gemütlich am Seeufer, bevor wir unsere Rucksäcke packen und wieder gegen 11 Uhr aufbrechen. Wir haben beschlossen, erst nach Memurubu zu laufen und dann denn Besseggen zu überschreiten.
    Bis nach Memurubu brauchen wir bloß eine halbe Stunde und so gehen wir direkt weiter, ohne eine Pause zu machen. Der Anstieg geht direkt steil los und wir sind froh, als wir den Kamm erreichen, wo wir jetzt erstmal eine Verschnaufpause einlegen. Von hier oben hat man eine traumhafte Aussicht auf die in der Sonne glänzenden, schneebedeckten Berge um uns herum und den Gjende, der von hier aus fast wie eine große Pfütze wirkt.
    Von hier aus geht es in ständigem leichten auf und ab weiter, bis wir gegen 13 Uhr das Band vom Besseggen erreichen. Hier machen wir erst noch einmal eine kurze Rast, um Kräfte zu sammeln für den gleich beginnenden Aufstieg zum Gipfel. Die etwa 400 Höhenmeter sind beit der leichten Kraxelei unerwartet schnell bewältigt und wir genießen die Aussicht von hier oben.

    Lediglich der heute wieder starke Wind bringen uns recht schnell dazu, die Rucksäcke wieder zu schultern und mit dem Abstieg zu beginnen. Vom Gipfel steigen wir zum Bessvatnet ab, wo wir unsere Zelte für die Nacht aufschlagen.




    6. September
    Heute heißt es für mich Abschied nehmen! Claudi und Alex wollen nach dem Früstück wieder nach Gjendesheim, um am Nachmittag wieder nach Oslo zu fahren. Ich, da mein Rückflug erst am Sonntag geht, bleibe lieber noch ein paar Tage hier in der wunderschönen und ruhigen Natur Jotunheimens. Von heute an heißt es dann also Solotour!
    Nachdem ich den beiden noch ein paar Infos zu Oslo mit auf den Weg gegeben habe, breche ich auf, um heute dann doch noch die im Scneesturm gescheiterete Etappe nachzuholen. Heute bei Sonnenschein wirkt die ganze Landschaft hier auch direkt ganz anders als im Schnee, man hat schließlich nicht nur knappe 100m Sicht.
    Auch der gefallene Schnee ist heute bereits fast schon wieder weg geschmolzen.
    Trotz der bedrohlich wirkenden Wolken, die heute wieder am Himmel hängen, bleibt es den ganzen Tag trocken.

    Auf dem ganzen Weg entlang des Russvatnet bis nach Memurubu begegne ich nicht einem einzigen Wanderer und so genieße ich die einsame Ruhe, die durch das rauschen von Wind und Bächen und dem knirschen der Steine unter meinen Schuhen noch verstärkt wird. Es ist ein wunderschöner, aber anstrengender Tag - die längste Etappe der gesamten Tour. So komme ich gegen 18 Uhr in Memurubu an und schlage mein Zelt ein paar hundert Meter von den Hütten entfernt im Memurudalen auf.




    7. September
    Da ich dochschon den Weg der letzten Tage in meinen Beinen spüre und auch die Wolken die umliegenden höheren Gipfel verhüllen, beschließe ich, heute nur eine kleinere Runde zu laufen. Also packe ich meine Sachen nach einem ausgiebigen Früstück und wandere das Tal weiter aufwärts bis auf die Memurutunga. Hier oben sehe ich direkt einig Lemminge laufen und ich würde am liebsten schnell ein paar "Blocker" bauen, um sie nicht über die Klippen nstürzen zu lassen - aber halt, das ist ja kein computeranimierter Lemming.
    Heute ist es auch nicht mehr so einsam wie gestern, ich treffe recht viele Leute, die von Gjendebu aus gestartet sind und nach Memurubu wollen. Auf der Hochebene mache ich eine längere Pause, bevor ich mich über den Sjugurdtinden wieder auf den Weg zu meinem Lagerplatz im Memurudalen aufmache. Während ich heute meinen letzten Abend hier mit ausgiebigem kochen verbringe, komme ich mit einem Wanderer ins Gespräch, der sein Lager nur knapp 100 Meter weiter aufgebaut hat. Nachdem wir uns schon fast eine halbe Stunde auf Englisch unterhalten haben stellen wir fest, dass wir beide aus Deutschland kommen und sogar den gleichen Namen haben. Was haben wir anschließend gelacht - jaja, so kann es gehen - auf jeden Fall eine witzige Geschichte zum Abschluß.





    8. September
    Der letzte Tag vor der Heimfahrt - ein bischen traurig bin ich schon, während ich in der Sonne frühstücke. Dann heißt es auch für mich ein letztes mal das Lager abbrechen und den Rucksack packen. Dann, so gegen 10 Uhr breche ich auf. Wieder führt mich mein Weg am Ufer des Gjende entlang, aber diesmal in Richtung Gjendesheim. Die letzten Kilometer zu Fuß für diesen Urlaub. Um die Mittagszeit erreiche ich Gjendesheim, wo ich nach einer Woche auf Tour erstmal eine lange warme Dusche genieße. Anschließend gönne ich mir noch eine kleine Stärkung und nehme den Bus zurück nach Oslo. Bei schönstem Wetter verlasse ich Jotunheimen mit einem lachenden und einem weinenden Auge - und wie bereits vor zwei Jahren verspreche ich mir, dass ich wiederkommen werde, vielleicht nicht im nächsten Jahr, aber lange wird es ganz sicher nicht dauern!
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 06:36. Grund: Reisecharakter eingestellt
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  • Susanne
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    • 22.02.2002
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    #2
    Hallo Mr. Sunrise,

    das war ja ein ganz schönes Hin und Her zwischen Bessvatnet und Memurubu. Nichts desto schöne Fotos und danke für den Bericht!

    Ende August gab es dieses Jahr auch schon Schnee in Jotunheimen. Wahrscheinlich habt ihr da die Ausläufer der Wetterlage noch abbekommen. Wir mussten zu der Zeit auch eine Tour 20 km südlich von Jotunheimen wegen starkem Wind und Schneefall abbrechen.

    Gruß Susanne
    havet - Ölmalerei
    Blomstene på fjellet er formet som klokker og stjerner. Sagnet sier at det er fordi vidda ligger så nær himmelen. Pedder W. Cappelen

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      #3
      Mit dem hin und her da sagst du was. Eigentlich war es ganz anders geplant, halt als eine große Runde, aber der Schnee hat den beiden anderen irgendwie kdie Lust genommen, die geplante Tour zu laufen und sie hätten am liebsten eine reine Talwanderung gemacht.
      Starken Wind hatten wir übrigens die ganze Zeit, aber die meiste Zeit war es ja trocken dabei.

      Gruß,
      Daniel
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      • aliasFSW
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        • 07.06.2007
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        #4
        Vielen Dank für den schönen Reisebericht. Bei den tollen Fotos (...guck mal, da war ich ja auch mal...) wird man gleich ein bisschen wehmütig und will einfach nur wieder zurück!

        Tja, aber leider muss auch ich noch ein wenig warten. Doch dank deines Berichtes weis ich jetzt wieder ganz genau, wofür sich das Warten lohnt.

        Grüße
        Steve

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