Kaufdatum: gehört nicht mir (siehe unten) - nur getestet
Hersteller: Stephenson's Warmlite
Modellbezeichnung: 2C
Modelljahr: 2006
Unverbindliche Preisempfehlung: ~500$+Extras
max. Personenanzahl: 1+
Zelttyp: Tunnelzelt
Vorgesehener Einsatzbereich: 4 Jahreszeiten
Material Aussenzelt: Silnylon
Material Innenzelt: Silnylon
Material Boden: Silnylon
Material Gestänge: Aluminium
Material Häringe: Alu (hier sind zugekaufte MSR Ground Hog Stakes imn Einsatz)
Material Spannleinen: nicht vorhanden
Gewicht normal (in kg): ca. 1,1 kg
Anzahl Eingänge: 1
Bewertung der Verarbeitungsqualität: gut
Bewertung des Komforts: befriedigend
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): befriedigend
Pro-Kauf-Argumente (Stärken):
sehr leicht
schneller Aufbau
große Liegelänge
Contra-Kauf-Argumente (Schwächen):
Kondens
keine Abspannleinen (bei Seitenwind kann das Gestänge umklappen)
Alter Testperson: 21-30
Körpergrösse Testperson (in cm): 195
Körperstatur Testperson: normal
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4
Das Warmlite 2C ist die 2 Fuß kürzere Version des 2R. Trotzdem hat es eine Liegelänge von 2,80 m. Allerdings hat man keine Apsis, so dass Platz für den Rucksack und sonstige Ausrüstung mit eingeplant werden muss.
Das Zelt ist - verglichen mit den "Standardzelten" schon ungewöhnlich. Als erstes fällt das Gestänge auf. Der große Bogen hat einen Durchmesser von 5/8", was etwas weniger als 16 mm sind, und der kleine Bogen einen Durchmesser von 3/8" (ca. 10 mm). Außerdem sind die Bögen schon in einem Halbkreis vorgebogen. Trotzdem ist das Gestänge überraschend leicht (beim direkten Vergleich mit dem Akto-Gestänge gewinnt das Warmlite!). Durch die Biegung ergibt sich beim Aufbauen etwas Frickelei, da man die Biegung der Stangen durch Drehung der einzelnen Elemente erst einmal ungefähr in eine Ebene bekommen muss.
Die Stangen werden dann einfach in die Stangenkanäle aus Silnylon geschoben, welche einseitig verschlossen sind. Es besteht keine Möglichkeit, die Spannung zu regulieren, da keine Spanner vorhanden sind. Lediglich Verstärkungen aus Gurtband sind vorhanden.
Das Zelt kann nun einfach mit 3 Häringen aufgestellt werden: ein Häring am Ende und zwei vorne. Hinten wird die Spannung über 3 Gurtbänder (ähnlich wie bei Henry Shires Tarptents oder den Velas von Exped) gehalten. Am Eingang gehen ebenfalls 2 Gurtbänder am Zelt hinauf. Hier kann die Spannung rurch Schnallen reguliert werden.
Vier zusätzliche Abspannpunkte gibt es an den Enden der Stangenkanäle. Sturmleinen sind nicht vorgsehen.
Auf dem letzten Bild sieht man auch schon zwei weitere außergewöhnliche Details: Den Reißverschluss am Eingang und den Lüfter.
Über dem Lüfter ist keine Hutze angebracht. Das Wasser läuft also erstmal in das Zelt und wird durch den trichterförmig angebrachten Stoff wieder nach außen geleitet. Auch der Reißverschluss ist nicht wasserdicht. Um dennoch keine Badewanne im Zelt zu haben, ist ein zweiter Reißverschluss auf der Innenseite angebracht. Das Wasser kann dann in einer Art Regenrinne zwischen den Reißverschlüssen nach außen laufen. Auch hier wäre eine Abdeckung meiner Meinung nach geschickter, da man das Zelt schneller öffnen und schließen könnte.
Der Blick ins Innenzelt zeigt, dass das Zelt teils einwandig und nur zwischen den Gestängebögen doppelwandig ist. Hier ist eine zusätzliche Stoffbahn punktuell angenäht. Der Abstand zwischen Innen- und Außenzelt ergibt sich nur durch das Eigengewicht des Innenstoffes. Im doppelwandigen Bereich ergibt sich wenig Kondens. Dafür entsteht an den einwandigen mehr Kondens. Warmlite hat dafür eine etwas eigenwillige Lösung parat. Sie empfehlen eigentlich immer nackt im Schlafsack zu liegen und zusätzlich einen VBL zu nutzen. Dadurch kommt kein Kondens ins Zelt. (Wenn man sich so einige Fotos auf auf der Zelt-Info-Seite hat man auch das Gefühl, dass die wie Blumenkinder durch die Landschaft laufen... )
Das Material, aus dem die Zelte sind, wird normalerweise für Gleitschirme oder Heißluftballons verwendet. Die meisten Töne sind daher eher grell. Boden und Außenzelt sind beide aus Silnylon. Aber trotz Drücken kam kein Wasser durch den Boden aus dem feuchten Untergrund.
Die Windstabilität gibt Warmlite mit 95 mph und mit Sturmstabilisierung (innen im Zelt - gekreuzte Leinen zum Verspanne) mit 160 mph an. Dies wird aber nur unter optimalen Aufstellbedingungen und einem Wind von hinten der Fall sein. Wenn der Wind schräg kommt, kann das Gestänge umschlagen und die Spannung des Zeltes geht verloren. Ich selber konnte das nicht beobachten, da ich das Zelt nur bei Windstille gesehen habe - aber der Besitzer berichtete mir davon.
Fazit:
Für 500$ bekommt man ein geräumiges Zelt für eine Person, welches darüber hinaus noch extrem leicht ist. Das Gestänge finde ich sehr interessant und gut. Durch den großen Durchmesser ist es sehr steif, aber durch die geringe Wandstärke gleichzeit noch sehr leicht.
Der Stoff wirkt sehr fest und stabil, was auch der Hersteller sagt, da kein übliches Zelt-Silnylon verwendet wird. Der Stoff ist dichter gewebt, raschelt aber dafür ein wenig mehr. Die Nähte kann man sich direkt von Warmlite abdichten lassen - lieber ist es denen aber, wenn man es selber macht. Silikon wird dazu mitgeliefert.
Auch der Aufbau ist einfach und schnell zu machen. Mit 3 Häringen steht das Zelt und mit vier weiteren auch bei Wind. Wie gesagt, ist die Windrichtung beim Aufstellen aber zu bedenken.
Einzig die Kondensbildung überzeugt mich nicht. Wenn man sich an die Vorgaben des Herstellers hält und im VBL schläft, ist das Problem sicherlich in den Griff zu bekommen. Aber andere Hersteller schaffen dies auch durch ein geschicktes Lüftungskonzept.
Zur Bestellung: Warmlite nimmt keine Kreditkarten - und das in Amerika. Man muss das Geld also per Money-Order zu denen transferieren, was unter Umständen aufwändig und teuer sein kann.
Anmerkung:
Das Zelt gehört nicht mir, sondern einem Bekannten, den ich in Lappland während meiner Wanderung ein paar Male getroffen habe. Das Zelt haben wir dann bei einem anderen Freund in Stockholm im Vorgarten für eine Stunde Testen aufgebaut. Die Apspannung ist nicht optimal und kann sicherlich verbessert werden. Ich zweifele jedoch an, das das Zelt ganz faltenfrei aufzubauen ist.
Hersteller: Stephenson's Warmlite
Modellbezeichnung: 2C
Modelljahr: 2006
Unverbindliche Preisempfehlung: ~500$+Extras
max. Personenanzahl: 1+
Zelttyp: Tunnelzelt
Vorgesehener Einsatzbereich: 4 Jahreszeiten
Material Aussenzelt: Silnylon
Material Innenzelt: Silnylon
Material Boden: Silnylon
Material Gestänge: Aluminium
Material Häringe: Alu (hier sind zugekaufte MSR Ground Hog Stakes imn Einsatz)
Material Spannleinen: nicht vorhanden
Gewicht normal (in kg): ca. 1,1 kg
Anzahl Eingänge: 1
Bewertung der Verarbeitungsqualität: gut
Bewertung des Komforts: befriedigend
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): befriedigend
Pro-Kauf-Argumente (Stärken):
sehr leicht
schneller Aufbau
große Liegelänge
Contra-Kauf-Argumente (Schwächen):
Kondens
keine Abspannleinen (bei Seitenwind kann das Gestänge umklappen)
Alter Testperson: 21-30
Körpergrösse Testperson (in cm): 195
Körperstatur Testperson: normal
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4
Das Warmlite 2C ist die 2 Fuß kürzere Version des 2R. Trotzdem hat es eine Liegelänge von 2,80 m. Allerdings hat man keine Apsis, so dass Platz für den Rucksack und sonstige Ausrüstung mit eingeplant werden muss.
Das Zelt ist - verglichen mit den "Standardzelten" schon ungewöhnlich. Als erstes fällt das Gestänge auf. Der große Bogen hat einen Durchmesser von 5/8", was etwas weniger als 16 mm sind, und der kleine Bogen einen Durchmesser von 3/8" (ca. 10 mm). Außerdem sind die Bögen schon in einem Halbkreis vorgebogen. Trotzdem ist das Gestänge überraschend leicht (beim direkten Vergleich mit dem Akto-Gestänge gewinnt das Warmlite!). Durch die Biegung ergibt sich beim Aufbauen etwas Frickelei, da man die Biegung der Stangen durch Drehung der einzelnen Elemente erst einmal ungefähr in eine Ebene bekommen muss.
Die Stangen werden dann einfach in die Stangenkanäle aus Silnylon geschoben, welche einseitig verschlossen sind. Es besteht keine Möglichkeit, die Spannung zu regulieren, da keine Spanner vorhanden sind. Lediglich Verstärkungen aus Gurtband sind vorhanden.
Das Zelt kann nun einfach mit 3 Häringen aufgestellt werden: ein Häring am Ende und zwei vorne. Hinten wird die Spannung über 3 Gurtbänder (ähnlich wie bei Henry Shires Tarptents oder den Velas von Exped) gehalten. Am Eingang gehen ebenfalls 2 Gurtbänder am Zelt hinauf. Hier kann die Spannung rurch Schnallen reguliert werden.
Vier zusätzliche Abspannpunkte gibt es an den Enden der Stangenkanäle. Sturmleinen sind nicht vorgsehen.
Auf dem letzten Bild sieht man auch schon zwei weitere außergewöhnliche Details: Den Reißverschluss am Eingang und den Lüfter.
Über dem Lüfter ist keine Hutze angebracht. Das Wasser läuft also erstmal in das Zelt und wird durch den trichterförmig angebrachten Stoff wieder nach außen geleitet. Auch der Reißverschluss ist nicht wasserdicht. Um dennoch keine Badewanne im Zelt zu haben, ist ein zweiter Reißverschluss auf der Innenseite angebracht. Das Wasser kann dann in einer Art Regenrinne zwischen den Reißverschlüssen nach außen laufen. Auch hier wäre eine Abdeckung meiner Meinung nach geschickter, da man das Zelt schneller öffnen und schließen könnte.
Der Blick ins Innenzelt zeigt, dass das Zelt teils einwandig und nur zwischen den Gestängebögen doppelwandig ist. Hier ist eine zusätzliche Stoffbahn punktuell angenäht. Der Abstand zwischen Innen- und Außenzelt ergibt sich nur durch das Eigengewicht des Innenstoffes. Im doppelwandigen Bereich ergibt sich wenig Kondens. Dafür entsteht an den einwandigen mehr Kondens. Warmlite hat dafür eine etwas eigenwillige Lösung parat. Sie empfehlen eigentlich immer nackt im Schlafsack zu liegen und zusätzlich einen VBL zu nutzen. Dadurch kommt kein Kondens ins Zelt. (Wenn man sich so einige Fotos auf auf der Zelt-Info-Seite hat man auch das Gefühl, dass die wie Blumenkinder durch die Landschaft laufen... )
Das Material, aus dem die Zelte sind, wird normalerweise für Gleitschirme oder Heißluftballons verwendet. Die meisten Töne sind daher eher grell. Boden und Außenzelt sind beide aus Silnylon. Aber trotz Drücken kam kein Wasser durch den Boden aus dem feuchten Untergrund.
Die Windstabilität gibt Warmlite mit 95 mph und mit Sturmstabilisierung (innen im Zelt - gekreuzte Leinen zum Verspanne) mit 160 mph an. Dies wird aber nur unter optimalen Aufstellbedingungen und einem Wind von hinten der Fall sein. Wenn der Wind schräg kommt, kann das Gestänge umschlagen und die Spannung des Zeltes geht verloren. Ich selber konnte das nicht beobachten, da ich das Zelt nur bei Windstille gesehen habe - aber der Besitzer berichtete mir davon.
Fazit:
Für 500$ bekommt man ein geräumiges Zelt für eine Person, welches darüber hinaus noch extrem leicht ist. Das Gestänge finde ich sehr interessant und gut. Durch den großen Durchmesser ist es sehr steif, aber durch die geringe Wandstärke gleichzeit noch sehr leicht.
Der Stoff wirkt sehr fest und stabil, was auch der Hersteller sagt, da kein übliches Zelt-Silnylon verwendet wird. Der Stoff ist dichter gewebt, raschelt aber dafür ein wenig mehr. Die Nähte kann man sich direkt von Warmlite abdichten lassen - lieber ist es denen aber, wenn man es selber macht. Silikon wird dazu mitgeliefert.
Auch der Aufbau ist einfach und schnell zu machen. Mit 3 Häringen steht das Zelt und mit vier weiteren auch bei Wind. Wie gesagt, ist die Windrichtung beim Aufstellen aber zu bedenken.
Einzig die Kondensbildung überzeugt mich nicht. Wenn man sich an die Vorgaben des Herstellers hält und im VBL schläft, ist das Problem sicherlich in den Griff zu bekommen. Aber andere Hersteller schaffen dies auch durch ein geschicktes Lüftungskonzept.
Zur Bestellung: Warmlite nimmt keine Kreditkarten - und das in Amerika. Man muss das Geld also per Money-Order zu denen transferieren, was unter Umständen aufwändig und teuer sein kann.
Anmerkung:
Das Zelt gehört nicht mir, sondern einem Bekannten, den ich in Lappland während meiner Wanderung ein paar Male getroffen habe. Das Zelt haben wir dann bei einem anderen Freund in Stockholm im Vorgarten für eine Stunde Testen aufgebaut. Die Apspannung ist nicht optimal und kann sicherlich verbessert werden. Ich zweifele jedoch an, das das Zelt ganz faltenfrei aufzubauen ist.
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