Erfahrung mit dem Schlafsack-System US Army MSS Goretex Modular Sleeping Bag

[Hathor]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten zu "Schlafsäcke kombinieren?"
Bitte gibt es noch jemanden der Erfahrung mit dem o.g. System hat?

http://cgi.ebay.de/US-Army-MSS-Goretex-Modular-Sleeping-Bag-Schlafsack_W0QQitemZ280141594752QQihZ018QQcategoryZ57645QQrdZ1QQssPageNameZWD1VQQcmdZViewItem
Dank im voraus
Hathor

[Magua]

Hallo Hathor!

Ich hatte das Original System neu getestet (April mit morgendlichen Raureif) und hab erbärmlich gefroren !

Dinge die mich störten am schwarzen Sack:
1. man darf nicht größer als 180cm sein, der schwarze Sack ist sonst zu kurz
2. die Amis gingen wohl davon aus in kompleter Montur & Gerödel im Sack zu liegen, der ist so weit geschnitten, dass man ruhig 1,5m Bauchumfang haben kann(etwas übertrieben,aber so kam es mir mit meinen 62kg bei 178cm vor).
3. Wärmeschutzkragen lag bei mir auf Brusthöhe (?!?!?!) und schloß nicht richtig ab
4. Kapuze war zu weit geschnitten und konnte nicht wirklich eng geschlossen werden
5. Füllung war die gleiche wie im billigen Poncholiner (vom Gefühl her und was aus Nähten rausschaute)
6. wie bereits oben erwähnt hab ich in diesem Sack mit dem Biwaksack im April bei niedrigen Plusgraden getestet und bin auf sehr unerholsame 4h Schlaf gekommen (Baumwollfrotteéschlafanzug,BW-Wollsocken, genug getrunken und gegessen)

Dinge die mir am grünen Sack störten:
1. ich frier damit selbst in Sommernächten, der ist eigentlich wie ein geschlossener Poncholiner (gleiche Füllung)

Dinge die gut waren:
1. Biwaksack: robust, und gut durchdacht (Luftzufuhr auch bei Regen)
2. Die Druckknöpfe zum Einknöpfen der Schlafsäcke



Kaufempfehlung: nur für den Biwaksack (kostet ca. 50€ neuwertig), der Rest ist nur mit Aldi & Co Schlafsäcken vergleichbar

Magua

PS: Hol dir die Carinthia Schlafsäcke, ich benutze den Defense 4 und bin sehr zufrieden! Den gibts jetzt übrigens auch bei Globetrotter in Berlin!

[Hathor]

Vielen Dank für Dein ausf. Statement

[nattes]

Hallo Magua,

kann es sein,das du eine Chinesische Kopie erwischt hast?

Die sehen täuschend echt aus,sind aber nur mit einfachem Poliester gefüllt.

Bei Temperaturen um die +7 ° schlafe ich "nur" mit dem grünen.
Ich gehöre auch eher zu den Frostkötteln und kann mir deine Erfahrungen nur so erklären.
Wie Teuer war der den neu?

Gruß Norbert

[Magua]

Hallo Norbert,

ich hatte eine chinesische Kopie und zusätzlich noch ein original eingeschweißtes US System zum Direktvergleich, also inklusive Versorgungsnummern, Papierkram usw! Preis war 200€ für das Originalsystem.

Für Hathor: schau dir mal diese ( 290136664114 ) bereits vor Monaten abgelaufene Auktion bei Ebay an und frag den Verkäufer ob die Schlafsäcke noch zu verkaufen sind, für den Preis machst du sicher nichts falsch ...

[nattes]

Hallo Magua,

Deine Erfahrungen kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Und was war mit dem China-Teil ?

Gruß Norbert

[Hathor]

Verschiedene Größen?

Hallo,

gibt es verschiedene Größen dieses Systems - nicht alle GI sind
gleich groß. Mit 1,80 m käme ich sicher nicht zurecht.
Gruß
Hathor

[Magua]

Hallo!

Vielleicht ist das hier schon zu spät für weitere Zeilen ( ich war "leider" INTERNETFREI unterwegs), aber trotzdem hier ein paar Antworten:


An meinen Schlafsäcken stand keine Größe drauf, also nicht wie bei der Kleidung etc. sonst üblich (keine Ahnung wie man da die Größe erkennen soll ) und an der chinesischen Kopie war nicht mal das Schildchen dran. Wenn man mal bei Ebay.com MSS Auktionen anschaut wird dort nie eine Größe erwähnt. Die chinesische Kopie war richtig schlecht verarbeitet: ich habe die Schlafsäcke und den Biwaksack mit Mühe und Not in den Packsack gekriegt, mit Komprimierung war da nichts mehr zu machen. Auf ein Testschlafen in der Kopie habe ich dankend verzichtet... Das Originalsystem konnte ich hingegen um gut 1/3 im Packmass reduzieren.

Fazit erneut: Zivile Produkte kaufen (wie alle nicht-regulären Truppenteile es auch tun)

Gruß Gregor

[nattes]

Hallo Hator

Ich werde am Wochenende den Schlafsack im Vogelsberg unter dam Tarp benutzen.Nähe Hohenrodskopf
Sind so kuschelige 3 Grad angesagt.

Dann melde ich mich noch mal.

Das er wegen der Packmaße und dem Gewicht nicht sonderlich für Treckingtouren geeignet ist,steht ja außer Frage.

Vieleicht ist dein System ja auch schon stark gebraucht,oder war immer komprimiert.Das setzt natürlich die Wärmeleistung stark herunter.Womit hast du denn nach unten isoliert?
Ich komprimiere meine Schlafsäcke nur während des Transports.

Gruß Norbert

[Melara]

Hallo Leute,

ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, in welchem Sack Magua gepennt haben will! Das MSS ist definitiv der beste militärische Schlafsack, den ich je ausprobiert habe, warm, flexibel und der Biwaksack ist ganz große Klasse.
Ich hab im März letzten Jahres im MSS gepennt, überall um mich herum lag Schnee, ich habe nur den schwarzen Sack (Intermediate Cold) und den Biwaksack benutzt, und ich musste mir noch die Thermounterwäsche (US-Army) ausziehen, weil ich teilweise noch geschwitzt habe. Und ich hab überhaupt nix auf den Rippen, bin ein totaler Spargel und neige eher zum schnellen Frieren. Gut, der Schnee war frisch gefallen, die Boden- und die Lufttemperatur war nicht so niedrig wie im tiefen Winter, ich schätze mal um die +5 Grad. Wenn ich mir vorstelle, dass ich auch noch den grünen Sack UND die Thermounterwäsche angezogen hätte … also, das wäre schon ne ganz schöne Schwitzkur geworden! Eine längere unfachgerechte Lagerung des Sackes im komprimierten Zustand, die die Fasern zusammengedrückt hat, scheidet wohl aus, da Magua ja behauptet, in einem neuen Sack geschlafen zu haben, wenn ich ihn da richtig verstehe ("Ich hatte das Original System neu getestet"). Ich habe vorher jahrelang in dem alten BW-Schlafsack (den mit abknöpfbarer Gummihülle und den Schießärmeln) gepennt, und da drin hab ich wirklich manchmal gefroren. Dagegen war das Schlafen im MSS geradezu himmlisch kuschelig und warm.

Was den Schnitt angeht: ich kann es mir nur so erklären, dass es offenbar verschiedene Größen geben muss. Hört sich ja an, als hätte Magua einen Sack für kurze Dicke erwischt Andererseits kann ich im meinen Säcken nirgendwo eine Größenangabe finden und denke mal, dass es nur die eine Universalgröße gibt. Jedenfalls bin ich 1,89 m groß und der schwarze Sack ist mir nicht zu klein (und auch keiner der beiden anderen). Gut, gegen 5 cm mehr Fußraum hätte ich nichts einzuwenden – aber ich kann mich darin vollständig ausstrecken und entspannt schlafen, was will man mehr? Der Wärmekragen sitzt da, wo er sitzen sollte, nämlich am Hals. Und die Kapuze lässt sich so weit zuziehen, dass man fast nicht mehr raussehen kann. Auch den angeblich zu weiten Schnitt kann ich nicht bestätigen, mein BW-Schlafsack war weiter geschnitten, im MSS hatte ich mehr Probleme, mir die Unterwäsche im Sack liegend auszuziehen, weil der ne ganze Ecke enger ist.

Zur Füllung: klar, das ist Polyester-Hohlfaser (Hollow Fibre). Die allermeisten militärischen Schlafsäcke haben aus gutem Grund keine Daunenfüllung: sie trocknet zu langsam, klumpt bei starker Feuchtigkeit zusammen und ist viel empfindlicher. In den Tropen, im Schnee oder zur See und generell beim harten Militäreinsatz (schwimmen, waten, robben) wäre ein Daunenschlafsack deshalb nicht sinnvoll. Polyesterfaser ist ja kein schlechtes Dämmaterial – es kommt, wie auch bei Daunen, auf die Konstruktion des Schlafsacks an, sprich: Dicke der Dämmung, Art des Kammersystems und Abdeckung der Kältebrücken (Reissverschlüsse, Nähte). Bezogen auf das MSS: die Dicke der Dämmung ist völlig ausreichend, die Verkammerung der einzelnen Säcke könnte besser sein (sind relativ großflächig abgenäht), aber der Dämmeffekt ergibt sich beim MSS vor allem aus dem Schichtensystem (schwarzer Sack + grüner Sack + Hülle). Die Kältebrücken sind gut abgedeckt – die Reissverschlüsse haben eine eingebaute Abdeckleiste und zusätzlich gibt es eine knöpfbare Reissverschluss-Abdeckung am Biwaksack.

Den grünen Sack (Patrol) hab ich einzeln noch nie ausprobiert, zu seinen Eigenschaften kann ich nichts sagen.

Zum Thema Gewicht/Packmaß: klar ist das MSS (zumindest, wenn man alle drei Säcke benutzt) klobig und schwer. Der Kompressionssack funktioniert aber wenigstens, damit kann man die Größe schon mal um einiges reduzieren (es gibt zwei verschiedene Kompressionssäcke für das MSS, fragt mich nicht warum, einen mit Längs- und Querriemen und einen nur mit Längsriemen - der erstere ist besser). Der Extreme Cold der US Army ist aber ähnlich klobig und schwer, und dabei vollkommen unflexibel. Jeder dicke Winterschlafsack, auch einer mit Daunenfüllung, hat naturgemäß ein größeres Packmaß und ein höheres Gewicht als Schlafsäcke, die nicht für extreme Minusgrade gemacht sind.

Also, wenn der alte BW-Schlafsack ein Feldbett wäre, wäre das MSS dagegen ein beheiztes Wasserbett. Klar gibt es für jeden Temperaturbereich bessere Schlafsäcke von Markenherstellern, aber die sind um ein Vielfaches teurer und nicht so flexibel wie das MSS. Ich habe hier in einem BW-Shop 100 EUR für mein MSS bezahlt – gebraucht, mit einigen kleineren (fachgerecht ausgeführten) Reparaturen. Allein schon der Biwaksack ist diese 100 EUR wert (und wird auch teilweise zu diesem Preis verkauft). Ich finde jedenfalls, die Preis/Gegenwert-Relation ist absolut unschlagbar und ich würde das MSS jederzeit wieder kaufen.

Gruß,

Melara

[nattes]

Hallo,

in 14 Tagen fahr ich zu einem Wintertreffen in 1700 m Höhe.
Danach weiß ich mehr.
Dann melde ich mich noch mal.

Gruß Norbert

[Killer]

AW: Erfahrung mit dem Schlafsack-System US Army MSS Goretex Modular Sleeping Bag

gibt es was neues? Wie ist der Biwaksack davon (Cover) und wie viel wiegt er?
würde das ganze System bekommen, braucht jemand den Schlafsack davon biete ihn günstig an?