Wasserfilter bauen?

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Shuya
    Fuchs
    • 26.12.2006
    • 1259

    • Meine Reisen

    Wasserfilter bauen?

    Hallo,

    ich habe durch Zufall ein paar alte Gasmaskenfilter in die Hände bekommen (aus DDR Zeiten, habe Zugang zu ner ganzen Munitionskiste voll (ca. 200 oder mehr, kann ich schlecht abschätzen, Originalverpackt, wenn ich einen Aufschraube, dringt Luft ein, sie sind also noch "Vakuumverpackt").

    So wie ich gehört habe, ist in ihnen Aktivkohle etc enthalten.
    Jetzt meine Frage:
    Kann man aus ihnen einen Wasserfilter bauen`?
    Wenn ja, wie sicher ist das ganze, und wie viel kann man da durch drücken?

    Für Probezwecke wäre das sicher ganz interessant.

    Grüße
    Micha
    EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

  • Komtur
    Alter Hase
    • 19.07.2007
    • 2818
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
    Kann man aus ihnen einen Wasserfilter bauen`?
    Naja ... wie möchtest Du testen ob wirklich Bakterien oder Viren zurückgehalten werden? Das geht nur im Labor - mit dem Leben oder der Gesundheit spielt man nicht


    Für Probezwecke wäre das sicher ganz interessant.
    Und wie "probieren" ?

    Würde "nur Aktivkohle" reichen, hätten professionelle Filter keine Keramik- oder Glasfaserfilter.

    Gruß

    Dirk
    Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

    Kommentar


    • barleybreeder
      Lebt im Forum
      • 10.07.2005
      • 6479
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Lass es lieber sein. Es gibt gut ausgereiftes das funktioniert.
      Ich verstehe den Sinn von solchen Aktionen nicht. Für den täglichen Outdooralltag nicht zu gebrauchen.
      Zu unsicher. Filtert bestenfalls hydrophobe Chemikalien aber keine Bakterien. Einmal nass wird das Ding zur Brutstätte für Pilze und Bakterien. Und dann erst

      Wenn ich draußen wirklich mal keine Filter habe und eine bräuchte komme ich ein paar Tage auch mit abkochen über die Runden.
      Barleybreeders BLOG

      Kommentar


      • Shuya
        Fuchs
        • 26.12.2006
        • 1259

        • Meine Reisen

        #4
        Hmmm ok.
        War eh nur ein Gedanke, weil die Dinger hier in Massen rumliegen.
        Mir die Gesundheit verhunzen hab ich auf keinen Fall vor, und Outdoortechnisch hätt ich die sowieso nie genutzt.
        Wie schon oben erwähnt gings nur ums Prinzip und das Experiment, ob sowas überhaupt möglich wäre...

        Also dann, schönen Tag noch

        Micha
        EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

        Kommentar


        • Gast-Avatar

          #5
          Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
          Kann man aus ihnen einen Wasserfilter bauen`?
          Wenn ja, wie sicher ist das ganze, und wie viel kann man da durch drücken?
          Durch Aktivkohle kannst du gar nichts durchdrücken. Es ist kein Filterstoff, durch den eine Flüssigkeit/ein Gas durch muss, sondern es fließt lediglich daran vorbei. Auf Grund physikalischer Prozesse docken dabei Partikel an der Aktivkohle an. Das geht solange, bis sie gesättigt ist. Ist dies der Fall, läßt ein reiner Aktivkohlefilter alles durch.

          Darüber hinaus können Bakterien, Protozoen, etc. nicht an der Aktivkohle andocken, da sie viel zu groß sind. Du würdest also mit deinem Filter nur verhindern, daß du Schadstoffe trinkst. Und das auch nur so lange, bis die Aktivkohle gesättigt ist.

          Ergo: Lass es...

          Kommentar


          • Nicht übertreiben
            Hobbycamper
            Lebt im Forum
            • 20.03.2002
            • 6979
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Es gibt durchaus auch "professionelle" Wasserfilter, die eine Aktivkohlepatrone haben, aber es wurde ja schon erwähnt, dass die eher gegen Schadstoffe, als gegen Viren und Bakterien sind. Schon alleine aus dem Grund, dass ich nicht wüßte was für "nette" Filtermaterialien in so einer Maske noch verbaut sind, würde ich dringenst davon abraten das zu machen!

            Kommentar


            • rumtreiberin
              Alter Hase
              • 20.07.2007
              • 3236

              • Meine Reisen

              #7
              Sehe das genauso wie die gesammelten Vorredner. Zum einen besteht ein professioneller Outdoorfilter aus mehr als nur Aktivkohle und wenn du die Forensuche ein bißchen mit Stichworten wie Wasserfilter quälst findest du auch einige Infos darüber wofür welche Elemente dabei was filtern. Ein reiner Aktivkohlefilter wäre sowas wie die Brita-Wasserfilter um aus Leitungswasser besonders wohlschmeckendes Teewasser zu machen. Das allein reicht draußen definitiv nicht - mal abgesehen avon daß man auch über den Sinn und Unsinn der brita-Filter streiten kann, unter bestimmten Umständen eignen die sich hervorragend als Bakterien- und Schimmelzuchtstation.

              Rein chemisch und physikalisch betrachtet gibts noch ein paar Schwierigkeiten: Gasmasken sind für das Filtern gasförmiger substanzen gemacht, Wasser ist nun mal flüssig und verhält sich physikalisch anders als ein Gas. Da die chemische Zusammensetzung von Wasser auch eine andere als die von Luft ist, können sich Schadstoffe auch unterschiedlich mit dem Wasser bzw der Luft verbinden. So eine Gasmaske ist also für ganz andere Aufgaben gemacht als die für die du sie benutzen willst.

              Ganz nebenbei: DDR-Bestände heißt fast 20 Jahre alt im Minimum - gerade bei Dingen die chemisch und nicht nur mechanisch wirken sollen hätte ich arge Bedenken ob die Lagerzeit nicht die Eigenschaften der Substanzen verändert hat. Gasmaskenfilter im Industriebereich z.B. für persönliche Schutzausrüstung haben meines Wissens eine Haltbarkeit von maximal 5 Jahren(wenn sie solange original vakuumverpackt neben der Maske liegen in die sie eingeschraubt werden sollen, danach müssen sie auch bei Nichtgebrauch ausgetauscht werden. Einmal eingeschraubt und der Luft ausgesetzt ist je nach Lagerbedingungen (Luftfeuchtigkeit, Temperatur...) jede (wirksame) Verwendungsdauer zwischen wenigen Stunden und einem Jahr denkbar aber problematischerweise genausowenig für den Laien feststellbar wie die Frage wann bei hoher Gaskonzentration der Filterdurchbruch erfolgt beantwortbar ist. Von daher würde ich auch vom "bestimmungsgemäßen Gebrauch" als Gasmaske dringend abraten bzw nicht darauf vertrauen, vor allem da die Gummiteile solcher Masken auch altern und undicht oder weniger flexibel werden und dann nicht mehr an den Rändern der Maske ein sauberer Abschluß gewährleistet ist. Die Dinger kannst du entweder entsorgen oder als Juxverkleidung zu Karneval benutzen.

              Kommentar


              • Libertas
                Gesperrt
                Erfahren
                • 03.01.2010
                • 437
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Wasserfilter bauen?

                Aber könnte man nicht einen Ersatzfilter zB vom MSR Mini Works nehmen und sich mit diesem als Basis einen eigenen Filter bauen ?

                Lohnt den Aufwand nicht, wa ?

                Kommentar


                • JonasB
                  Lebt im Forum
                  • 22.08.2006
                  • 5342
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Wasserfilter bauen?

                  der ersatzfilter kostet 55 Euro und alle 200-2000l brauchst du einen neuen. Das Gehäuse ist für 50 Euro robust und durchdacht genug um irgend einen Nachbau zu unterlassen...
                  Nature-Base "Natürlich Draußen"

                  Kommentar


                  • Radl
                    Gerne im Forum
                    • 08.07.2009
                    • 86
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wasserfilter bauen?

                    Auch wenn der ursprüngliche Fred ja schon etwas älter ist, möchte ich noch kurz meine Warnung anhängen.

                    Gasmaskenfilter enthalten zwar neben der Aktivkohle ebenfalls ein Filtervlies, das fein genug ist, um auch Bakterien, ja sogar Viren und Sporen auszufiltern. Gasmaskenfilter werden schließlich auch gegen Biologische Angriffe eingesetzt.

                    Problem ist aber natürlich, dass diese Masken ausschließlich für das filtrieren von Gasen vorgesehen sind, in Wasser dürfte die Membran ohne (starken) Druck kaum durchlässig sein, andererseits aber auch schnell verblocken, sich also mit feinsten Partikeln zusetzen.

                    Das Hauptproblem ist aber die "Aktivkohle". Da der Filter eine Vielzahl unterschiedlicher Stoffe (unterschiedlichste Kampfstoffe) entfernen können soll, besteht ein solcher Filter aus mehreren Schichten, die jeweils für eine Gefahrstoffklasse speziell ausgelegt ist. D.h. es ist bei weitem keine reine Aktivkohle enthalten, sondern mit unterschiedlichsten Substanzen, u.a. verschiedene Schwermetallen, imprägnierte Aktivkohle.

                    Bei gasförmigen Medien reagieren diese Schichten nun mit möglichen Kampfstoffen/Verschmutzungen und binden sie oder machen sie unschädlich. Die Imprägnierung verbleibt aber auf der Aktivkohle und damit im Filter.
                    Mit Wasser wäscht man diese jedoch (teilweise) aus ... und trinkt hinterher hochgradig (schwermetall)belastetes Wasser.

                    Darum: Finger Weg von Gasmaskenfiltern zum Wasserfiltern!

                    Und der Selbstbau auf Grundlage kommerzieller Filterkerzen dürfte kaum rentabel sein, auch wenn man wie üblich die Arbeitszeit nicht mit einbezieht.

                    Wenn Selbstbau, dann kann man sich höchstens mit Vorfiltern austoben, die die Standzeit des Hauptfilters erhöhen können. Letzter Filterschritt sollte aber immer ein getesteter, kommerzieller Filter bleiben.

                    Kommentar


                    • Libertas
                      Gesperrt
                      Erfahren
                      • 03.01.2010
                      • 437
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Wasserfilter bauen?

                      wichtiger Aspekt ! Daran denkt man ja als Normalarsch garnicht....

                      Es gibt ja eine Reihe Wasserfilter für den mobilen wie auch den stationären Einsatz zH. Diese Britte Teile zB. Ich würde es interessant finde, solche Geräte auf ihre Outdooreignung zu prüfen. Würd mich wundern, wenn wir die ersten sind die sowas diskutieren.
                      Das Ganze ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn man von den Kosten her die üblichen Systeme übertrumpfen kann und trotzdem leistungsfähig damit ist.

                      Kommentar


                      • Radl
                        Gerne im Forum
                        • 08.07.2009
                        • 86
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Wasserfilter bauen?

                        Zitat von Libertas Beitrag anzeigen
                        Es gibt ja eine Reihe Wasserfilter für den mobilen wie auch den stationären Einsatz zH. Diese Britte Teile zB. Ich würde es interessant finde, solche Geräte auf ihre Outdooreignung zu prüfen. Würd mich wundern, wenn wir die ersten sind die sowas diskutieren.
                        Die Britta-Filter (und alle anderen Wasserfilter in ähnlichen Kannen) beruhen auf zwei unterschiedlichen Filtertechnologien, einerseits Aktivkohle, andererseits dem Ionenaustausch.

                        Die Aktivkohle soll vorallem Geruch/Geschmack binden, in geringem Maße auch Pflanzenschutzmittel, Insektizide, Medikamente usw.

                        Die Hauptwirkung beruht auf dem enthaltenen Ionentauscherharz. Dieses entfernt ALLE ionischen Bestandteile, also alles was an Salzen enthalten ist. (bei diesen Filtern hier bleiben allerdings Carbonate und Silikate (teilweise) vorhanden)
                        Ebenso werden damit auch Schwermetalle entfernt, genauso wie die "Hauptaufgabe" dieser Filter, also das Entfernen von Kalk, um weicheres Wasser zu bekommen.

                        Was der Filter aber in keiner Weise kann ist das Entfernen von Bakterien oder Viren. Im Gegenteil, die Oberfläche der Aktivkohle verkeimt ihrerseits rapide. Daher ist sie oftmals mit Silber behandelt, was zwar die Aktivkohle etwas länger vor Bakterienbesiedelung bewahrt, aber nicht das Wasser desinfiziert.


                        Die größeren Geräte (z.B. zum Einbau unter der Spüle) wären theoretisch schon sehr viel besser geeignet, da hier neben Salzen auch Bakterien und Herbizide/Pestizide/Medikamente/... entfernt werden. Allerdings brauchen die Filter einen sehr hohen Wasserdruck (ab 6bar gehts sinnvoll los, je mehr je besser) und das zulaufende Wasser darf keinerlei Partikel enthalten. Also braucht man auch noch einen mechanischen Vorfilter.

                        Gewichtsmäßig sind wir also im unteren kg-Bereich, preismäßig auch mind. 3 stellig und volumenmäßig bei ner Kiste Bier. Und brauchen Strom für ne leistungsstarke Pumpe ... oder sehr viel Ausdauer beim Pumpen.

                        Ergo: Lohnt nicht.


                        (dafür könnte man auf die Weise auch Salzwasser nutzbar machen ... so funktioniern die Entsalzungsanlagen auf Hochseeschiffen)

                        Kommentar


                        • SvenG
                          Gerne im Forum
                          • 25.12.2008
                          • 59
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Wasserfilter bauen?

                          Masken bei eBay verticken und ordentlichen Filter kaufen. Ein paar Leute mit komischen Vorlieben werden sich dafür schon finden
                          Cormoran Bushcraft & Survival

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X