Welches Allround-Seil

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Loki
    Erfahren
    • 19.04.2003
    • 112

    • Meine Reisen

    Welches Allround-Seil

    Da ich kein Kletterer bin, benötige ich eigentlich kein typisches Kletterseil. Gebraucht wird das Seil in erster Linie für Flußüberquerungen, zum Biwackieren, zum gegenseitigen Sichern im Wasser etc.

    Was empfiehlt sich da? Wasserfest sollte es schon sein, also wohl kaum eine Naturfaser. Wie ist das denn mit der Tragfähigkeit? Wenn ich ein Seil horizontal spanne und mich daran entlang hangele, dann ist doch die Zugbelastung, die auf das Seil wirkt größer, als würde ich an einem hängenden Seilende baumeln. Welche Zugkraft sollte das Seil also haben? Hat vielleicht sogar jemand einen konkreten Vorschlag, eine Bezugsquelle?

    Cheers,

    Loki.
    Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

  • daywalker
    Anfänger im Forum
    • 27.03.2003
    • 36

    • Meine Reisen

    #2
    Wenn Du nicht mit dem Seil klettern willst und viel im Wasser hantierst, bietet sich ein nicht nur imprägniertes Seil, sondern ein schwimmfähiges Seil an.

    z.B. Edelrid Canyoning

    http://www.globetrotter.de/de/shop/d...e%2C+Schlingen

    Zum Klettern bzw. Abseilen nur im Doppelstrang verwenden !

    Viele Grüsse

    Carsten

    Kommentar


    • Loki
      Erfahren
      • 19.04.2003
      • 112

      • Meine Reisen

      #3
      Danke für den Tipp, Daywalker. Dabei fällt mir auch ein, was ich zu erwähnen vergass: es sollten nicht unbedingt irgendwelche knalligen Leuchtfarben sein...

      Cheers,

      Loki.
      Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

      Kommentar


      • MaMa
        Fuchs
        • 27.08.2002
        • 1209

        • Meine Reisen

        #4
        Hi Loki,

        da beim entlanghangeln und beim Sichern bei Flussquerungen keine ruckartigen Kräfte in dem Maß wie bei einem Absturz beim Klettern auftauchen, glaube ich, dass so ziemlich jede Strippe die geforderte Zugbelastung aushalten kann. Kriterien sollten dann also eher Wasserfestigkeit, Schmutzunempfindlichkeit und Scheuerbeständigkeit sein. Guck doch mal nach Höhlenseilen aus der Speleologie. Globi hat glaub ich auch so was im Sortiment.
        Grüssle...
        Martin
        ------------------------------------------------------

        Kommentar


        • Scubaron
          Anfänger im Forum
          • 16.05.2003
          • 23

          • Meine Reisen

          #5
          Hi Loki,

          Du musst Dir überlegen, was Du mit dem Seil hauptsächlich machen möchtest. Da es hier um Survival/ Outdoor geht, nehme ich an, dass Du es hauptsächlich für Lagerbauten, Eigensicherung etc. verwendest. Hierfür würde ich Dir ein statisches Seil empfehlen (z.B. Edelrid Superstatik, beziehbar z.B. bei www.speleotek.de oder www.speleo-concepts.com)
          Das hat den Vorteil, dass sich das Seil sehr wenig dehnt. Das Superstatik ist wasserfest (allerdings nicht schwimmfähig) und ein hervorragendes Allround-Seil (wird allerdings nach längerer Abnutzung etwas "drahtig", sprich etwas steifer). Damit kannst Du bauen, sichern, Lasten heben oder Dich abseilen. Das Seil wird auch oft beim Canyoning verwendet.
          Zu Seilen allgemein: es gibt grob zwei Unterscheidungen
          1. dynamische Seile
          2. statische Seile

          Dynamische verwendet man eigentlich nur beim Klettern. Sie wirken im Sturzfall (je nach ausgegebener Länge) wie ein Stoßdämpfer. Für die anderen Anwendungen sind sie, wegen der hohen Dehnung, nur wenig geeignet (beim Abseilen wippt es wie blöd und das Seil scheuert evtl. über Kanten, für Seilbahnen oder Seilbrücken ist die Dehnung auch nicht toll)

          Statische Seile sind vielseitiger. Sie eignen sich zum Bauen, Abseilen, Sichern, Heben usw.

          ABER: Du darfst NIEMALS!!!! ein statisches oder halbstatisches Seil zum Klettern verwenden. Darunter verstehe ich in dem Fall, dass Du Dich NIEMALS mit einem statischen Seil sichern darfst, wenn Dein Körper sich höher befindet als der Punkt, an dem das Seil fixiert ist. Das kann tödlich enden!
          Der Grund: statische Seile dehnen sich nicht (kaum). Das heißt die Sturzenergie wird nahezu ungebremst auf Deinen Körper, den Fixpunkt und evtl. Zwischensicherungen übertragen. Jetzt rate mal, was das schwächste Glied in der Kette ist....? Genau, Deine Wirbelsäule....
          Solange Du nur am straffen Seil hängst, kein Problem. Aber es muß absolut ausgeschlossen sein, dass es zu einem Ruck (=Fangstoß) kommt, wenn Du abrutschen oder fallen solltest.
          Angenommen, Du befindest Dich 1,5m über dem Fixpunkt mitten in einer Wand. Wenn Du jetzt fällst, fällst Du die ausgegebene Seillänge am Fixpunkt vorbei nach unten (1,5m x 2= 3m). Laß Dein Körpergewicht 80kg sein, das reicht u.U. um Dir das Rückgrat zu brechen.

          Bei den Seilen gibt es weitere Unterscheidungen:

          Einfachseil
          Halbseil
          Zwillingsseil

          Einfachseil: die angegebenen Bruchwerte beziehen sich auf die Verwendung des Seiles am einfachen Seilstrang (verdoppeln sich aber nicht, wenn Du das Seil doppelt nimmst!! Durch die Biegung des Seiles am Fixpunkt wird das Ganze wieder geschwächt)
          Halbseil: das Seil erreicht die vorgegebenen Werte in Verwendung am doppelt gelegten Strang
          Zwillingsseil: es werden zwei gleiche Seile gleichzeitig verwendet, jeweils am Einzelstrang.

          Jeder Knoten im Seil verringert dessen Bruchfestigkeit (mehr oder weniger, je nach Knoten)

          Jetzt kannst Du wieder aufwachen :P
          Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten:-)

          Kommentar


          • Loki
            Erfahren
            • 19.04.2003
            • 112

            • Meine Reisen

            #6
            Danke für eure Tipps. Besonders informativ fand ich den Beitrag von Scubaron.
            Ich wusste gar nicht, dass es bei Seilen so viele Unterschiede gibt... Auch von Speleologie habe ich zuvor noch nie gehört.

            Eine Frage hätte ich aber noch: wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen "Seil" und "Reepschnur"? Gibt's beides in 9 und 10 mm.

            Cheers,

            Loki.
            Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

            Kommentar


            • Scubaron
              Anfänger im Forum
              • 16.05.2003
              • 23

              • Meine Reisen

              #7
              Hi Loki,

              der Unterschied zwischen Seil und Reepschnur liegt im Aufbau. Bei Seilen werden Fasern zu Fäden, Fäden zu Litzen verdreht. Die Litzen bilden den Kern, der mit einem Geflecht ummantelt wird. Ist also vom Aufbau her deutlich komplizierter als die bekannten Naturfaserseile, die ja meist gedreht werden. Reepschnüre sind etwas einfacher gehalten, aber ähnlich konstruiert. Reepschnüre können auch beachtliche Lasten aushalten, an dickeren kann man sich im Notfall sogar abseilen. Die Eigenschaften des Materials sind allerdings nicht gleich und, soweit ich informiert bin, gibt es für Reepschnüre keine entsprechende Sicherheitsnorm. Bestimmte Statikseile sind so konstruiert (das angesprochene Edelrid z.B.), dass man von der Bruchlast her ohne weiteres ein großes Auto ranhängen kann.

              Auf der Homepage vom Alpenverein gibt es irgendwo ein PDF, wo der Aufbau von Bergseilen genau erklärt wird. Wenn ich den Link wieder finde, poste ich ihn noch.

              Gruß

              Scuba
              Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten:-)

              Kommentar


              • Polarfuchs
                Anfänger im Forum
                • 01.10.2002
                • 37
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                hi

                @scubaron

                was heisst eigentlich seil"bruch"?

                Kommentar


                • Christian Wagner
                  Fuchs
                  • 28.02.2002
                  • 1305

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Seilbruch= Seilriss

                  @ Loki:
                  Willst Du das Seil nur um dich über irgendwelche Flüsschen zu hangeln, dann reicht IMHO auch eine Reepschnur (10 mm solltens aber IMHO schon sein. Musst halt mal gucken was billiger ist Reepschnur oder stat. Seil. Reepschnüre sind IMHO ebenfalls statische Seile. Einen Kameraden im Fluss sichern ist laut "Beyond Backpacking" (RayJardine) gefährlich, da der Gesicherte, solte er den Boden unter den Füssen verlieren, vom Seilzug unter Wasser gezogen werden kann.
                  Die 10 mm Reepschnur reicht auch locker, um sich dran abzuseilen.

                  Ehrlich gesagt ist das Seil in der Wildnis IMHO ein ganz grosser quatsch, wenn man nicht klettern will. Seilbrücken lohnen sich erst ab einer Gruppenstärke von drei Personen aufwärts. Das Anbringen ist riskant. Das Hinüberrobben ist endsanstrengend und erfordert sowohl Übung als auch Kraft, und letztlich sollte man IMHO noch ordentlich gesichert sein (sprich Klettergurt etc. dabeihaben), bevor man sich über einen reissenden Gebirgsbach wagt. In den Büchern sieht das immer supercool aus, aber ich bezweifle stark dass irgendein Autor das auch wirklich schon mal ausprobiert hat. Ausserdem sind ordentliche Seile bleischwer (50 m wiegen locker mehrere Kilo.
                  Fazit:
                  Falls du nicht durch den Fluss waten kannst, dann geh zurück, oder überlege Dir eine neue Route. Bei reissenden Gebirgsbächen ist oft schon ab Kniehöhe schluss.

                  Deine Lagerbauten kannst Du auch mit 3- 5 mm Reepschnur zusammenbinden. Ich persöhnlich würde mich an Repschnüren ab 7 mm abseilen.
                  Gruß, Christian
                  ______________
                  "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

                  Kommentar


                  • Loki
                    Erfahren
                    • 19.04.2003
                    • 112

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Danke nochmal für die ausführlichen Infos, dann kann ich ja jetzt mal durch die Shops stöbern.

                    @Christian: es geht mir bei Flußüberquerungen im Grunde nur darum, das mal gemacht zu haben, evtl. sogar im Rahmen eines Grillabends mit Freunden in zivilisierteren Gefilden. Also nicht wirklich auf Tour. Aber ich möcht's halt mal üben, vorbereitet sein schadet ja nicht. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, dann werde ich mich auch hüten ein Seil mitzunehmen, es sei denn, es ist wirklich erforderlich.

                    Cheers,

                    Loki.
                    Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

                    Kommentar


                    • Scubaron
                      Anfänger im Forum
                      • 16.05.2003
                      • 23

                      • Meine Reisen

                      #11
                      @ Loki

                      wenn Du Infos über Seiltechnik brauchst, habe ich hier eine recht gute Homepage. Manche Sachen sind zwar etwas veraltet, aber es sind viele brauchbare Sachen dabei, speziell zum Thema Brückenbau.

                      http://www.cevi.ch/regzh/hettlingen/...k/Seiltechnik/

                      Gruß

                      Steve
                      Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten:-)

                      Kommentar


                      • Loki
                        Erfahren
                        • 19.04.2003
                        • 112

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Sehr schöne Homepage, Scubaron. Da stehen wirklich interessante Sachen drin. Werde direkt nochmal stöbern gehen...

                        Cheers,

                        Loki.
                        Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X