[SE] Bohusleden April 2007

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    • 17.06.2005
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    [SE] Bohusleden April 2007

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Nachdem wir im letzten Jahr schon einmal den Bohusleden gehen wollten, aber am 1. Tag komplett einem stundenlangen, heftigen Regen zum Opfer gefallen sind, versuchten wir es im Frühjahr 2007 noch einmal – diesmal mit Erfolg.

    Samstag, 31.03.2007 Kiel – Göteborg
    Meine Mutter war so nett, uns nach Kiel zu fahren (ist ca. 1 Stunde Fahrt von uns aus). Pünktlich um 19.30 Uhr legte die Fähre in Kiel ab und wir schipperten einem zweiten Versuch, den Bohusleden zu bezwingen, entgegen
    Auf der Fähre war alles sehr schön. Wir rätselten nur, was Hackfleisch in einer vegetarischen Lasagne zu suchen hat...

    Sonntag, 01.04.2007 Göteborg – Grandalen
    1. April, trotzdem fielen Aprilscherze heute aus, weil wir uns zu sehr freuten, was die nächsten Tage uns wohl bringen mochten. Der Wetterbericht sagte, dass uns schöne sonnige Tage, aber recht kalte Nächte mit Minusgraden bevorstehen würden.
    Vom Anleger in Göteborg ging’s um kurz nach 9 Uhr mit der Straßenbahn zur Centralstation, von dort aus um 10.13 Uhr mit dem Bus nach Kungälv.
    In Kungälv erstmal ein bisschen umhergeirrt, weil wir immer auf Markierungen warteten, aber keine fanden. Einfach in die vermeintlich richtige Richtung gegangen, ein paar nette Schweden gefragt und schließlich um 12 Uhr bei Fontin die ersten Markierungen gefunden. We’re on Bohusleden now. BOHUSLEDEN2.JPG
    Der Weg ist super! Total gut ausgeschildert und trotz der Nähe zur Stadt sehr schöne Landschaft. Gegen 16 Uhr machen wir eine kleine Pause und baden im See Romesjön unsere Füße.
    Gegen 18.30 Uhr erreichen wir die Vindskydd bei Grandalen. Mit Lagerfeuer, GlobeLunch Bratkartoffeln und leckerem Merlot in der praktischen Outdoor-Verpackung lassen wir den ersten Tag gemütlich ausklingen und liegen gegen 21 Uhr schon in den Schlafsäcken.
    à ≈ 20 km


    Montag, 02.04.2007 Grandalen – Bottenstugan
    Die Nacht war recht kalt, aber trotzdem erholsam. Heute wollen wir es erstmal langsam angehen lassen und haben uns entschieden, heute bis Bottenstugan zu gehen, laut Wegweiser und Bohusleden-Broschüre etwa 7,5 km.
    Um 9 Uhr brechen wir auf. Der Bohusleden führt uns in ganz schön hügeliges, unwegsames, aber wunderschönes Gelände. So brauchen wir für nur 7,5 km fast 6,5 Stunden und erreichen Bottenstugan völlig kaputt gegen 15.30 Uhr. Wir bauen das Zelt auf, denn die Vindskydd dort bietet keinen guten Schutz vor dem sehr kühlen Wind.
    In Bottenstugan gibt’s auch einen „Brunnen“, aus dem wir uns an diesem Tag viel bedienten, um unsere Vorräte aufzufüllen, das Geschirr mal richtig abzuwaschen und Tee gegen die recht niedrigen Temperaturen zu kochen. Im Brunnen schwimmen ein paar winzige Tiere und ein Frosch, ansonsten ist das Wasser glasklar und riecht total gut, sodass wir groben Dreck beseitigen, indem wir das Wasser durch ein Tshirt filtern. Danach einen Tropfen Micropur, eine Stunde stehen lassen und unser Trinkwasser ist fertig. (Wahrscheinlich ist das Wasser auch ohne Micropur in Ordnung, aber für die Psyche ist’s auf jeden Fall besser.)
    à ≈ 7,5 km


    Dienstag, 03.04.2007 Bottenstugan – Lysevatten
    Heute Nacht war es saukalt, auf den Wasserpfützen ist eine kleine Eisschicht. Wir lassen es ruhig angehen, kochen Tee und Suppe zum Frühstück, wärmen uns am Lagerfeuer und gehen erst gegen 10.30 Uhr los. Heute führt uns der Weg ins Svartedalen Naturreservat. Hier gibt es ziemlich steile Passagen, an denen teilweise befestigte Seile den Aufstieg erleichtern und jede Menge matschige Tümpel auf dem Weg. Ansonsten beschreiben die Worte „unglaubliche Schönheit“ Svartedalen wohl am Besten: hier gibt es unzählige Seen, hinter jedem Hügel taucht ein noch schönerer auf und fantastische Aussichtspunkte. Hier treffen wir einen netten Schweden, der mit seinen beiden Jungs einen Ausflug macht, wir überholen uns immer wieder gegenseitig und finden es alle recht amüsant. Die Drei sind die einzigen Menschen, die wir seit wir vor Grandalen etwas von der „Zivilisation“ entfernt sind, treffen.
    Gegen 16.30 Uhr erreichen wir die Vindskydd mit dem See Lysevatten direkt „vor der Tür“. Eine tolle Feuerstelle und ein Klo übrigens auch. Hier ist es herrlich. Hier will man bleiben und nie wieder weg! Wir baden unsere Füße, das ist zwar schweinekalt, tut aber gut.
    à ≈ 12,5 km


    Mittwoch, 04.04.2007 Lysevatten – irgendeine Ruine auf Höhe Ljungskile
    Heute beginnt der Tag für uns um kurz vor 7 Uhr und es gibt erstmal lecker Kaffee. Der See Lysevatten sieht traumhaft aus, denn über ihn ziehen mystisch-anmutende Nebelschwaden.
    Unser heutiges Ziel ist Hasteröd (≈ 12 km). Gegen 9 Uhr brechen wir vom Lysevatten auf, um 11.30 Uhr erreichen wir die Vindskydd vor Hasteröd. Wir kochen leckeren GlobeLunch und frieren und fast den A**** ab. Rumsitzen könnte tödlich sein, deshalb beschließen wir, weiterzugehen. Der Bohusleden ist wieder recht hügelig und sumpfig. Als er in Hasteröd eine Straße kreutzt, entscheiden wir uns, zur Abwechslung ein Stück an der Straße weiterzulaufen. Bald stoßen wir auf die Straße 167, an der wir weitergehen, bis wir gegen 16 Uhr wieder auf den Bohusleden stoßen, als die offizielle Strecke die 167 überquert. Gegen 17 Uhr essen wir an einer runtergekommenen winzigen Vindskydd am See Store-Väktor. Da uns wieder kalt wird und die Vindskydd weder sehr einladend aussieht noch irgendeinen Schutz vorm Wind bietet, gehen wir noch weiter. Gegen 19 Uhr bauen wir an einer Ruine, kurz bevor der Bohusleden erneut eine kleine Straße kreuzt, völlig kaputt unser Zelt auf, lesen uns aus unserer „Urlaubslektüre“ „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling vor und schlafen auf einer herrlich weich bemoosten Wiese ein.
    à ≈ 28 km


    Donnerstag, 05.04.2007 irgendeine Ruine auf Höhe Ljungskile – Uddevalla
    Wir haben auf der weichen Wiese als Untergrund herrlich geschlafen, besser als in ’ner harten Vindskydd. Gegen 9 Uhr brechen wir sehr erholt auf. Als wir in Vassbovik ankommen, entschließen wir uns, den Bohusleden nicht weiterzugehen, da wir wieder durch ziemlich hügeliges und vor allem sumpfiges Gelände mussten, und uns Matsch gehörig zum Hals raushängt. Wir gehen also etwa 2,5 Stunden an der Straße, die direkt nach Uddevalla führt. Das geht zwar ziemlich auf die Füße, aber man schafft einiges mehr an Strecke, vor allem wenn man wie wir dabei endlich mal wieder Musik per MP3-Player auf die Ohren kriegt. Da man beim stumpfen Geradeaus-Gehen und Musikhören etwas unaufmerksam wird, stolpert Sabrina irgendwann über ihre eigenen Füße uns landet der Länge nach auf dem Schotterweg. Thomas geht vorne und läuft und läuft und läuft – da hilft auch Rufen und in die Signalpfeife pusten nix. Irgendwann dreht er sich dann aber doch um, kommt geschockt zurückgelaufen und hilft Sabrina, die gleichzeitig lacht und weint, auf, weil sie es mit dem 16kg schweren Rucksack nicht so recht allein schafft. Im Nachhinein eine recht skurrile lustige Situation.
    Bei Bratteröd überqueren wir die E6 und sind um 16 Uhr endlich in Uddevalla. Ein Gefühl zum Boden-Küssen! Ab ins Zentrum. Da gibt es zwar unzählige Schilder, die einen in Richtung Tourist-Info schicken, nur leider gibt es keine Tourist-Info. Am Busterminal wird uns endlich geholfen, und eine nette Dame empfiehlt uns das Hotel Gyldenlöwe. In Uddevalla gibt es eine Art Jugendherberge, die aber nur im Sommer geöffnet hat und zwei Hotels. „Gyldenlöwe“ ist das günstigere und angeblich auch bessere. Unsere Reisekasse ist zwar nicht sehr groß, aber wir sind völlig erschöpft und haben nicht mehr recht Lust, heute noch weiterzureisen. Also zahlen wir 950 SEK für eine Nacht im Doppelzimmer mit Frühstück, kaufen an der Rezeption Duschgel und Bier – wir sind im Himmel!
    Bei der Supermarktkette „Willy’s“ kaufen wir uns Brötchen, Käse aus der Tube, Tortilla Chips und Käse-Dip und haben einen schönen Abend in sehr herrlichen Betten.

    Freitag, 06.04.2007 Uddevalla - Göteborg
    Nach einem erstklassigen Frühstück und dem Verstauen der stinkenden Klamotten steigen wir um 11.35 Uhr in den Bus nach Göteborg, wo wir um etwa 12.45 Uhr ankommen, für zwei Nächte in einem Hostel einkehren, am Samstag im schönen (und kostenlosen) Wildpark endlich einen Elch zu Gesicht bekommen und Sonntag wieder auf der Fähre gen Heimat fahren.


    Alles in allem hat uns die Tour super gefallen und wir hatten noch ein paar schöne Stunden in Uddevalla und Göteborg.
    Vielleicht fanden wir das Gelände nur deshalb irgendwann nervig und höllisch anstrengend, weil wir als Fischköppe aus dem flachen Schleswig-Holstein unsere Deiche schon als hohe Berge betrachten.
    Der Bohusleden ist super gekennzeichnet und auf jeden Fall einen Besuch wert!
    Ich würde sofort wieder los...
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 12:43. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Keep smiling, keep shining
    Knowing you can always count on me, for sure
    That\'s what friends are for
    For good times and bad times
    I\'ll be on your side forever more
    That\'s what friends are for

  • silberhand
    Erfahren
    • 18.02.2007
    • 109

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    #2
    Schöner Bericht

    Kommentar

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