[DE] [Harz] Das haben wir Norddeutsche, was Ihr nicht habt!

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  • pfadfinder
    Fuchs
    • 14.03.2006
    • 2123

    • Meine Reisen

    [DE] [Harz] Das haben wir Norddeutsche, was Ihr nicht habt!

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    So, bin wieder aus dem Harz zurück, wo ja das Forumstreffen für mich ausfiel!!
    Bin am Samstag um 17.45h in Bad Harzburg los und hab noch eben n Klöben zum Frühstück geholt...
    Froh, der Zivilisation langsam zu entfliehen machte ich mich mit 14kg Gepäck auf über das Molkenhaus, den Kaiserweg entlang über Torfhaus zur Wolfswarte, wo ich um 21h ankam.



    Noch n bischen gesessen und gegessen und fotographiert und denn befriedigt inne Heia: Evazote, Biwi, Federn lassender uralter enger kurzer ATAP-Schlafsack - Bis 5h eine beschissene Nacht!
    Um 5h bin ich dann aufgestanden - die Sonne ging gerade auf - und hab n bissen fotographiert und rumgesessen.
    Von 6-9.30h dann endlich vernünftig geschlafen und anschließend ganz in Ruhe aufgestanden und gefrühstückt.









    Um 11h losgekommen und über Oderbrück, Dreieckiger Pfahl, Schierke zur "Leistenklippe". Eigentlich wollte ich noch zur Rappbodetalsperre, aber da so gutes Wetter war, erhoffte ich mir dort wieder tolle Szenerie. Somit kam ich schon nachmittags dort an, nachdem mir im schierker Bahnhofsrestaurant Trinkwasser verweigert wurde und ich wieder froh war Schierke zu verlassen! :P



    Die Zeit auf der Leistenklippe verbrachte ich mit Essen kochen, Kakao kochen, einem Pärchen schnacken, die auch oben ankamen und Szenerie genießen.



    Gegen 20.30h war denn Ruhe und ich bereitete mein Lager auf der Klippe.
    Nach und nach kamen immer mehr kleine beißende fliegen, die mein AUTAN komplett ignorierten... Als es ca. 21.30h war, freute ich mich auf einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Jedoch wurden die Fliegen langsam zur unerträglichen Plage...ich saß mit dem T-Shirt über der Schirmmütze auf der Klippe und guckte durch das Ärmelloch den Sonnenuntergang an bis ich keinen Bock mehr hatte und die Fliegen auch durch das Ärmelloch kamen






    Noch hoffte ich auf Wind, der jedoch ausblieb. Es wurde noch schlimmer mit den Viehchern und ich räumte schnell meinen Kram zusammen und verkroch mich unter'm Schlafsack. Die Nacht wurde keine, denn wenn ich den Schlafsack nicht komplett zuzog, kam das Gesocks in Ohren, Augen und Nase. Daher war es zu warm und ich döste von 23h bis ca. 4h morgens ab und zu etwas...dann stand ich wieder auf und wehmütig und halbherzig bereitete ich mich auf den Aufbruch vor...



    Um 5.30h brach ich über die Hohneklippen, Ilsefälle, Kruzifix,Eckertalsperre, Molkenhaus wieder nach Bad Harzburg auf, wo ich gegen 10h ankam. Auf dem Weg hatte ich mir noch 2 ASIA-Nudelsnacks gekocht und genoss diese Wanderung besonders in den frühen Morgenstunden!

    Ab in den Zug und zurück nach Hamburg!

    Alles in Allem war es eine wunderschöne Tour, auch wenn ich nicht zur Rappbodetalsperre gegangen bin. Die beißenden Fliegen haben einen grauen wimmelnden Schleier auf die Aktion gelegt, woraus ich gelernt habe, dass nächstes mal ein Netz und eine Lange Hose dabei sind!
    Außerdem hat die tolle Aldi-kamera wieder bewiesen, dass sie von Aldi ist...
    Ansonsten habe ich mich gefragt, warum ich nicht öfter dort bin!

    LG
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 16:34. Grund: Reisecharakter eingestellt
    ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

    ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

  • Schoolmann
    Fuchs
    • 10.10.2003
    • 1336
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Schöner Bericht Pfadi, nächstes mal mit Exped Mosquitonetzbeutel, da kannst dich komplett druntersetzen und übers Kopfteil vom Schlafsack ziehen!

    Gruß Scholli
    www.nordland-virus.de

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    • pfadfinder
      Fuchs
      • 14.03.2006
      • 2123

      • Meine Reisen

      #3
      :wink: hab ja sogar ein Netz zu Hause!-Dachte nur, dass AUTAN gegen Mücken reicht :-> Gegen beißende Fliegen jedoch nicht

      Danke, LG
      ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

      ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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      • Schoolmann
        Fuchs
        • 10.10.2003
        • 1336
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Zitat von pfadfinder
        :wink: hab ja sogar ein Netz zu Hause!-Dachte nur, dass AUTAN gegen Mücken reicht :-> Gegen beißende Fliegen jedoch nicht

        Danke, LG
        Bin im Sarek, nähe Kisuris, auch schon mal verzweifelt an den Blackflys und wollte schon unterm Expednetz sch......! Die Viecher kriechen sogar ins A-....

        diesen Sommer sind die Viecher bestimmt extrem!
        www.nordland-virus.de

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        • ich
          Alter Hase
          • 08.10.2003
          • 3566
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Schoolmann
          Zitat von pfadfinder
          :wink: hab ja sogar ein Netz zu Hause!-Dachte nur, dass AUTAN gegen Mücken reicht :-> Gegen beißende Fliegen jedoch nicht

          Danke, LG
          Bin im Sarek, nähe Kisuris, auch schon mal verzweifelt an den Blackflys und wollte schon unterm Expednetz sch......! Die Viecher kriechen sogar ins A-....

          diesen Sommer sind die Viecher bestimmt extrem!
          Jungs, guckt mal auf euren Avatar! Es ist 60° zu warm

          @Lenni
          Klingt nach ner schönen Tour!!!
          Nicht nur Fuchs sein, auch n puschigen Schwanz haben!

          Spaß im Winter und Wandern mit Kindern

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          • pfadfinder
            Fuchs
            • 14.03.2006
            • 2123

            • Meine Reisen

            #6
            wat?
            60°...tztz...also erstmal binnik bei 27,5°C losgelaufen und zweitens sehne ich mich manchmal hier mehr nach -30°C als nach unserem Wetter...zudem ich eine Sonnenallergie hab.

            LG
            ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

            ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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            • Dirk N.
              Dauerbesucher
              • 17.07.2005
              • 579

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von pfadfinder
              :wink: hab ja sogar ein Netz zu Hause!-Dachte nur, dass AUTAN gegen Mücken reicht :-> Gegen beißende Fliegen jedoch nicht
              Jammere nicht. Was nicht umbringt macht hart.(und schlauer )

              Dirk

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              • pfadfinder
                Fuchs
                • 14.03.2006
                • 2123

                • Meine Reisen

                #8
                Mal wieder ausgeflogen...

                So, bin seit heute um 0.00h wieder hier...
                Will nicht lange schnacken: :P
                Am Freitag nach der Schule bin ich gleich nach der Schule inne Bahn und nach Bad Harzburg gefahren. Goslar wollte ich erst starten, doch dann bekam ich Lust auf die Rappbodetalsperre...
                :wink:
                Bin denn um 18h ausm Zug und mal wieder über's Molkenhaus durch das wunderschön wilde Maitzendingsda ins kleine Sandtal, wo ich die erste Nacht gepennt habe.





                Am nächsten Morgen um 11h wachte ich denn immernoch müde auf und hab mich langsam aufgerafft. 12.20h bin ich dann über die Plesseburg den hässlich breiten dicken Weg zur 3-Annenhohne galaufen, wo ich Jack-Wolfskin-Fetischisten traf. Von dort aus lief ich über Königshütte und einen Umweg, den ich mir bis jetzt nicht erklären kann bis zur Vorsperre.






                Dort fand ich zwar einene sehr netten Schlafplatz, doch ging aus irgendeinem unerklärlichen Grund weiter...einen Abhand richtung Westen hinauf durch einen zeckenverseuchten Wald. Ich erhoffte mir daraufhin einen freien Hügel mit guter Sicht und tollem Sonnenuntergang. Der sah dann in Reality so aus:



                also ging ich weiter an den Misthaufen vorbei richtung Tanne. dort bog ich recht in eineen Fußpfad ab, der in der karte sehr genau eingezecihnet war. dort waren auch Quellen eingezeichnet und ich hatte zu der Zeit fast kein wWsser mehr, wodurch mir diese sehr gelegen kamen, als ich sie wirklich fand und da raus kam, wo ich es beabsichtigt hatte.

                Doch da es mir auch dort nicht gefiel, wollte ich noch etwas weiter westl. gehen und an einer Lichtung an der "Sandbrink" pennen. Ich verpasste irgendwie den Weg und bog wieder in einen forstwirtschaftl. Weg ein.

                der teilte sich 100mal und ich stand irgendwann verirrt in einem kleienen Bachlauf mitten im Wald. Ich ging natürlich weiter, da es langsam dämmerte und freute mich jedes mal, wenn ich nur den Ansatz einer Enduro- oder Trekker-Spur fand. Das half wenig und ich ging Wege, die sicherlich niemand in den letzten 2Jahren gegangen war...auf jeden Fall war irgendwann vor einem bewaldeten Abhang Schluss und ich baute mein Zelt auf. Eine nette Stelle mit Blich auf Brocken und Klippen. 30m von mir entfernt rannte Rotwild an mir vorrüber







                Ich kochte, freute mich über meinen Mückenschutz und genoss die Dämmerung, die etwas kühlere Luft versprach...Leider schmerzte mein Knie und dieser letzte Teil durchs Gebüsch hatte es irgendwie in sich gehabt.




                8h Sonnatg. Ich packe zusammen, frühstücke reichlich und breche um 8.55h auf. Mitten durch den bewaldeten Abhang, bis ich auf einen tollen Weg kam:



                Ein Stück weiter fand ich meine eigentliche Route wieder und lief durch das Elendstal mit elendlich kaputten Knie nach Schierke. Dort begann ein moralischer Kampf: Es würde versammt hart werden, humpeld mit einem Stützstock über den Brocken nach Bad Harzburg zu laufen und dort um 19h anzukommen. Es war ja bereits 12.30h, da ich mit dem Bein relativ langsam war. Also entweder kein Brocken und daranvorbeiquälen, wodurch die Strecke trotzdem relativ lang gewesen wäre oder mit der Brockenbahn auf die Brocken und dort Mittag machen. Da ich nicht wusste, wie gut mein Knie mitmachen würde, entschied ich mich gegen jeglichen Willen für 16€(!!!!!!!!!!!!) und die beschissene Brückenbahn!

                Ja, ich habe lieber KNIEend gelebt als stehend zu sterben und dafür schäme ich mich. Doch wurde ich von Herrn Bähr per SMS später wieder ermutig.

                Ich war auf einmal einer von all diesen Menschen dort: ops:




                Schnell flüchtete ich wieder und genoss später die relativ gute Sicht.
                Auf jeden Fall bin ich den Plattenweg vom Brocken herunter nach einem ausgiebigen netten Mittagessen und Kakaotrinken (etwas abseits der Touristen).




                Über die Eckertalsperre und das Molkenhaus bin ich denn wieder nach Bad Harzburg und zurück nach Hause. Seit dem Touristenschock ging es meinem Knie irgendwie wieder besser...




                So...es gab nicht viel schönes zu fotographieren und die Wege waren auch teilweise sehr bescheiden...das Wetter war glücklicher Weise etwas kühler als beim letzten Mal und schön war der Trip auch wieder und es hat sich bis auf die beschissene Brockenbahn auch alles gelohnt .

                Liebe Grüße: Pfadi
                ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                • pl24.de
                  Erfahren
                  • 01.07.2005
                  • 202
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Schöne Bilder.
                  Nächste Woche will ich auch wieder im Harz wandern, wahrscheinlich Klippentour östlich des Brockens.

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                  • pfadfinder
                    Fuchs
                    • 14.03.2006
                    • 2123

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Denn hau man rein!-Mit Zelt, Biwi, Tarp?-Wie lange?
                    -Schreib mal nen Bericht hier rein
                    ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                    ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                    • pl24.de
                      Erfahren
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von pfadfinder
                      Denn hau man rein!-Mit Zelt, Biwi, Tarp?-Wie lange?
                      -Schreib mal nen Bericht hier rein
                      Wird meine erste Mehrtagessolotour. Werde zwei bis drei Tage wandern, Übernachtung in Schutzhütte oder draussen (ohne Zelt, das liegt im Schrank in Bayreuth).

                      Bin gerade noch am überlegen, ob ich den Kocher mitnehmen soll und wie viel Liter Wasservorräte ich rumschleppen soll.

                      Hoffentlich passt das Wetter, so 15 Grad und heiter wären optimal

                      Einen Bericht mit Bildern gibt es dann natürlich auch.

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                      • barleybreeder
                        Lebt im Forum
                        • 10.07.2005
                        • 6479
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Bloß nicht mit Wasser überladen! Ich war "Elbsandsteingeprägt" und habe mich abgeschleppt. Wasser findest du im Harz im Überfluß! Will sagen Trinkreserve reicht übern Tag.
                        Barleybreeders BLOG

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                        • pl24.de
                          Erfahren
                          • 01.07.2005
                          • 202
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Meine erste Solotour mit Übernachtung, eine kurze Wanderung in 24 Stunden.

                          Ich häng' meinen kurzen Bericht mal hier mit dran.

                          Route: Parkplatz bei Drei Annen Hohne - Trudenstein - Spinne - Ahrensklint - Brockenbett - Zeterklippen - gleicher Weg zurück

                          Laut Wetterbericht soll Sonntag der einzige schöne Tag werden. Und so mache ich mich trotz der Befürchtung viele Touristen zu treffen auf den Weg. Um kurz vor zehn habe ich den Ausgangspunkt meiner ersten Solotour über mehrere Tage erreicht. Zuvor musste ich ab Elend eine Umleitung über Königshütte und Elbingerode fahren, da die Straße nach Schierke gesperrt war. Vielleicht war das ganz gut so. In Drei Annen Hohne (Bahnhof für Züge auf den Brocken) darf man nämlich auch nur mit Parkschein parken. Da ich mir das schon fast gedacht habe, kehre ich gleich wieder um und halte auf einem Parkplatz, den ich kurz zuvor auf der Hinfahrt gesehen habe. Er ist nur knapp einen Kilometer von Drei Annen Hohne entfernt. Über einen Weg im Wald neben der Straße gelange ich dort hin. Parken kostet hier 2,50 € für maximal 12 Stunden. Das letzte Mal, als ich von Schierke über die Hohneklippen zum Ottofels gewandert bin, habe ich dummerweise den Wucherpreis von 5 €/Tag gezahlt.

                          Schnell verlasse ich den Touristenmagnet. Der Weg geht ab hier stetig bergauf.
                          Da ich den großen Rucksack das letzte Mal vor fast einem Jahr auf hatte, kommt er mir ziemlich schwer vor. Zudem kam ich in letzter Zeit nur selten zum Wandern, so dass ich nur im Kriechtempo nach oben gelange.

                          Irgendwann wird der Weg dann ebener und ich gelange zum ersten Aussichtspunkt meiner Wanderung, dem Trudenstein. Der Fels befindet sich oberhalb eines Steinbruchs und ist über drei Eisenleitern zu besteigen. Wie zu erwarten war, sind hier natürlich auch andere Wanderer. Zunächst ein Vater mit zwei kleinen Kindern, dann mehrere Leute, bei denen ich folgende Gesprächsfetzen mitbekomme: „Die CD mit den Bildern und der Musik, wo dann so Fensterchen aufgehen...toll hast du das gemacht...ich bekomme das ja leider nicht hin...“


                          Wenig später komme ich zur Wegkreuzung Spinne, ab hier wird der Weg dann zu einem schmalen steinigen Pfad, der mich um den Erdbeerkopf führt. An einer Kreuzung zeigt dann ein Wegweiser zur Glashüttenwiese/Jakobsbruch. Interessiert folge ich dem Weg, auf dem mir viele Mountainbiker entgegen kommen und gelange bald darauf zur Glashüttenwiese/Jakobsbruch. Herrlich saftiges Grün und ein Tisch mit Bänken unter einem weiß-blauen Himmel fordern mich geradezu zu einer Mittagspause auf.

                          Anschließend geht es weiter zum Ahrensklint, der über einen kurzen Pfad vom Glashüttenweg aus zu erreichen ist. Ich genieße die Aussicht von dem Fels, bis eine Familie eintrifft und ich mich wieder schleiche. Der Weg ist nicht weiter spannend, erst am Brockenbett sind größere Felsen zu überwinden. Unglücklicherweise nehmen ich dort den rechten Weg, bis ich in dem unwegsamen Gelände bemerke, dass ich in die falsche Richtung laufe. 500 Meter vom Brockenbett entfernt gelange ich wieder auf den Weg von vorhin. Also ein zweiter Anlauf (zwei Wanderer die dort Beeren pflückten haben sich bestimmt schon gewundert) und diesmal die unscheinbare Markierung im Baum entdeckt. Auf einem schönen Pfad geht es wieder etwas hinunter, dann führen Holzstiege und scheinbar schon lange nicht mehr befahrene Wege zu den oberen Zeterklippen. Hier führt eine steile Eisenleiter auf die fast viereckigen Felsblöcke. Der Brocken ist zum greifen nah. Ansonsten geht die Aussicht weit ins nördliche Harzvorland und nach Wernigerode, zu den Hohneklippen und ins Ilsetal. Auf den Felsen ist es windig.



                          Auf einem Block unten an den Klippen will ich mir eine Pause gönnen, aber kaum habe ich meine Schuhe ausgezogen, entdecke ich zahlreiche kleine Ameisen, die dann Verstärkung von einem größeren Exemplar bekommen.

                          Also war das nichts mit der Pause und so gehe ich weiter.

                          Mein Ziel sind die unteren Zeterklippen. Dort soll es eine Schutzhütte geben. Zunächst geht aber der steinige Pfad noch etwas nach unten, dann führt ein Forstweg zu den Felsen mit der Schutzhütte davor. Leider ist diese in schlechtem Zustand. Der Boden ist verschlammt, die Wände beschmiert und die Bänke bestehen leider nur aus zwei Brettern, so dass das Liegen sehr unbequem ist. Andere Schutzhütten dieses Typs im Harz sind mit breiten Bänken mit drei Brettern ausgestattet, so dass man dort besser nächtigen kann.

                          Auf einem Felsen, der die Form eines Koteletts hat , mache ich erst mal Pause und gönne mir ein Abendessen. Einige Wanderer und zwei nette Mountainbiker, mit denen ich mich noch ein bisschen unterhalte, kommen noch vorbei. Vom Brocken sind die Bahnhofsansagen zu hören.

                          Und dann sind da leider auch diese kleinen Mücken. Anfangs versuche ich sie noch zu ertragen. Aber es werden immer mehr. Irgendwann sind meine ganzen Arme voll mit Stichen. Gegen acht werde ich wahnsinnig und verlasse den Ort Richtung Drei Annen Hohne.

                          Wenig später komme ich wieder zur Vernunft und beschließe, auf einer Bank an einer Skihütte in der Nähe des Brockenbettes zu schlafen. Auch hier sind natürlich diese Biester. Es hat so etwa elf Grad, so dass mich der Schlafsack einigermaßen vor den Mücken schützt und die Wärme gerade noch erträglich ist. Nur am Kopf muss ich noch einige Stiche einstecken, bis die Mücken auch endlich schlafen gehen (oder ich nichts mehr mitbekomme).

                          Morgens um vier ist die Nacht dann auch schon wieder vorbei. Es fängt zu regnen an, und so packe ich meine Sachen und mache mich in der frühen Morgendämmerung wieder auf den Weg. Im Wald ist es um diese Zeit einfach herrlich. Vom Trudenstein genieße ich noch einmal die Aussicht über den morgendlichen und nassen Harz.


                          An der Spinne hole ich dann in der Schutzhütte - mit drei Brettern - noch etwas Schlaf nach und frühstücke anschließend, ehe es zurück zum Auto geht. Die Berge sind inzwischen von den Wolken verhüllt.

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                          • Waldkauz
                            Anfänger im Forum
                            • 15.08.2007
                            • 16
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Fein, fein! Schöne Berichte. Die Gegend um und östlich des Brockens muss doch beliebt sein.

                            Ich selbst dachte, da ich südlich des Harzes anreise, an eine Tour von Herzberg oder Bad Lauterberg hoch Richtung Oderteich und Brocken. Ich habe zwar noch keinen Plan wie ich da laufe, aber mal sehen.

                            Gruß Waldkautz

                            Kommentar


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                              • 01.07.2005
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                              #15
                              Zitat von Waldkautz Beitrag anzeigen
                              Fein, fein! Schöne Berichte. Die Gegend um und östlich des Brockens muss doch beliebt sein.

                              Ich selbst dachte, da ich südlich des Harzes anreise, an eine Tour von Herzberg oder Bad Lauterberg hoch Richtung Oderteich und Brocken. Ich habe zwar noch keinen Plan wie ich da laufe, aber mal sehen.

                              Gruß Waldkautz
                              Von Herzberg aus ist es zum Beispiel sehr schön, über den Höhenzug 'Auf dem Acker' (Hanskühnenburg) zu wandern. Aber Möglichkeiten gibt es da viele.

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                                • 26.10.2005
                                • 747

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                                #16
                                Schöner Bericht. Immer interessant zu lesen was andere schreiben für jemanden, der die Gegend so gut kennt, daß er fast betriebsblind ist. Im Hoch- und Ostharz kenne ich fast jeden Stein persönlich (ok, etwas übertrieben).

                                Der Brocken ist ganz klar das beliebteste Ziel, und wenn du dir nicht allzu viel aus vielen Touristen machst, dann solltest du da bei Regen oder am frühen Morgen hochgehen oder den Berg gleich ganz meiden.

                                Die Schutzhütten im Nationalpark sind teilweise echt erbärmlich. Ist ja kein Wunder, die sind schließlich nicht gewünscht. Könnte ja einer drin übernachten. Ich habe auch nicht bemerkt, daß in den letzten jahren daran Reparaturen ausgeführt worden wären. Aber ich werde mal jemanden vom Harzklub diesbezüglich ausfragen.

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