Schlafsack f. Pik Lenin

[roteck]

Hallo erstmal!

Bisher habe ich ledigl. mitgelesen aber da ich demnächst zum Pik Lenin fahre und trotz oder gerade wegen des Herumstöberns im Forum unsicher bezgl. des Schlafsacks bin würde ich gerne direkt Eure Meinungen hören.

Um es auf den Punkt zu bringen. Welcher Schlafsack reicht für gut 6000m im Zelt?? Von den Temperaturen denke ich das es sich mit -10 bis -20 Grad ausgehen könnte. Kuschelfeeling ist ja nicht grad obligatorisch aber nach harter Schinderei möchte ich nicht die Nacht durchfrieren müssen. Jetzt wird von den Veranstaltern z.B. der Carinthia ECC 1000 mit Top Explorer empfohlen. Die Marke kommt ja hier im Forum nicht so tolle weg und wenn ich mir den Puma von WM hole müßte ich doch auf der sicheren/leichteren Seite liegen. Oder ist der Overkill und Antelope würde reichen?
Ich habe zuhause auch noch einen gebrauchten Daunen von CELESTA mit 2,4 kg. Konnte ihn leider nur bei 0 Grad testen. Da gabs noch keine Probleme aber ob es für -20 Grad reicht?

Schon mal Danke für Antworten

Mac

[barleybreeder]

Das klingt ja so als wenn du das erste mal sowas unternimmst.

Als ich würde schon darauf Wert legen das ich vernünftiges Ausrüstung mitnehme auf die ich mich 100%ig verlassen kann.

6000 Meter ist schließlich nicht mehr Meereshöhe. -20°C sind auf der Höhe sicher noch anders zu bewerten. Fehlende Akklimatisierung, dünne Luft, große Erschöpfung können dich ganz schnell an deine Grenze und die deines Schlafsacks bringen. Ich würde auf jeden Fall einen Schlafsack wählen der genug Reserven bietet und nicht einen wo ich mir "nicht sicher" bin.

Ich würde schon eher zum Puma tendieren!


Klingt aber jedenfalls nach ner spannenden Tour!

[Simon]

Wenn du das Geld für den Puma hast würde ich auch zum Puma raten. Vorteil des Carinthia ist halt, dass er gerade für harten Expeditionseinsatz sehr robust ist.
Gruas
Simon

[Flachlandtiroler]

Re: Schlafsack f. Pik Lenin

Von den Temperaturen denke ich das es sich mit -10 bis -20 Grad ausgehen könnte.

H.Bielefeldt[/url]]Wir haben großes Glück mit dem Wetter: es ist zwar morgens -20 Grad kalt, aber meist nur schwach windig. Oben ist es sogar ganz windstill und mit -5 Grad mollig warm.

In den meisten anderen Reports finden sich dann auch Angaben um -20...-25°C für die Nacht vor dem Gipfelsturm -- wie genau auch immer die das gemessen haben.

6000 Meter ist schließlich nicht mehr Meereshöhe. -20°C sind auf der Höhe sicher noch anders zu bewerten.

Vor allem holt man sich in dünner Luft wesentlich schneller Erfrierungen (Klick). Da sollte also genug Temperaturreserve vorhanden sein.

Hätte das ganze vielleicht vorher mal in den Alpen im Winter ausprobiert...

Gruß + viel Erfolg,
Martin

[roteck]

Danke für die Antworten!

Nun es ist nicht das erste Mal aber bisher wurde jedesmal auf Hütten übernachtet (Schweiz / Elbrus Diesel Hut). Da reichte ein leichter Schlafsack locker aus.

Das heißt mit Schlafsack bin ich quasi Neuling.

Immer angenommen ich komm auch bis zum letzten Lager auf 6100 und weiterhin angenommen die Temperatur liegt in der angegebenen Zone von -20 bis -25 Grad bei Windstille im Zelt, wäre der Puma auf jeden Fall eine Gute Wahl!?

Es ist klar das man so eine Möglichkeit im Leben nicht häufig bekommt und darum solls am finanziellen nicht liegen. Außerdem gehe ich davon aus das ich das Teil (wenn überhaupt) ohne großen finanziellen Verlust wieder verkaufen kann.

Antelope ist aber definitiv zu wenig??

Gruß Mac

[jackknife]

Antelope mit VBL dürfte auch reichen. Auf jeden Fall VBL benutzen! Gerade hier kommt es unter anderem auf Leichtigkeit an. Dort oben hast Du bestimmt nur noch soviel Dampf, das Dich mein zweijähriger Sohn im Zweikampf aufs Fressbrett legen würde. Daher achte aufs Gewicht!!!
Antelope mit VBL Sack+ Fleeceklamotten sollte reichen.

[Simon]

Also ich würde beim Höhenbergsteigen, wenn möglich auf ein VBL verzichten. Du schwitzt in so großen Höhen kaum mehr. Und es ist sehr wichtig, dass du deine Kleidung am Körper trocken bekommst. Meist musst du nicht sonderlich viele Nächte im gleichen Schlafsack verbringen, auch trocknet der Schlafsack in so großen Höhen sehr schnell (oder geht ihr alles im Alpinstil? Dann hat Jackknife natürlich recht und es kommt auf Leichtigkeit an). Wie gesagt ist meine Meinung fürs Schlafen in großen Höhen, bei großer Kälte gilt das von Jackknife gesagte natürlich eher.
Gruas
Simon

[ich]

OT: ist das wirklich so, dass man bei großer Höhe weniger schwitzt?

[Flachlandtiroler]

Kann nur bis fünfeinhalbtausend Meter was dazu sagen ;): Also schwitzen tut man schon, aber die Luft ist extrem trocken und es dampft halt alles sofort ab -- die ganzen Klimamembranen funktionieren da wirklich optimal.

Du kannst es wochenlang ohne Dusche aushalten

@roteck: Vom Elbrus zum Pik Lenin ist es aber ein ganz schön großer Schritt, oder?

VBL würde ich auch nicht nehmen, höchstens tagsüber für die Füße ;) Den Schlafsack bekommt man bei gutem Wetter rasch wieder trocken, da es tagsüber (im Gegensatz zu polaren oder Wintertouren) ja ziemlich warm werden kann. Für sowas ist dann auch ein dunkeler Bezug vorteilhaft.

Gruß, Martin

[roteck]

Nun ja, wir sind für knapp 4 Wochen dort. Wenn ich es nicht bis zum Gipfel schaffe ist es für mich auch kein Problem. (Nur das Projekt zählt!!).

Außerdem ist es für den Preis eine einmalige Gelegenheit.

Gruß Mac

[barleybreeder]

OT: @roteck

Hier würden sch einige bestimmt über nen Bericht freuen wenn Du es überstanden hast!

[Mecoptera]

Halte Antelope auch für zu wenig; hält mich im Winter bis -20 Grad warm, wenn ich ausgeruht bin; aber das wird da oben nicht der Fall sein. Würde deshalb lieber einige Stufen wärmer wählen.

[roteck]

Schaun mer mal wie hoch ich komme. Wenn es berichtenswert wird stell ich natürlich einen Report rein.

Zu dem älteren CELESTA mit 2,4 kg den ich von einem Bekannten bekommen würde kann keiner was sagen?

Im Netz hab ich leider nichts ergiebiges gefunden.

Ciao Mac

[Rajiv]

Irgendwie stehe ich gerade auf'm Schlauch, aber Celesta sagt mir überhaupt nix.

Kannst du außer dem Gewicht(ca. 2,4kg) noch irgendwelche Informationen(wieviel kg vom Gesamtgewicht entfallen auf die Füllung, was für Daunen...) von dem Celesta nennen?
Wie alt ist dieser Schlafsack ungefähr?

Rajiv

[jackknife]

Halte Antelope auch für zu wenig; hält mich im Winter bis -20 Grad warm, wenn ich ausgeruht bin; aber das wird da oben nicht der Fall sein. Würde deshalb lieber einige Stufen wärmer wählen.

Beim Höhenbergsteigen wird imho immer mit zusätzlicher Bekleidung geschlafen, bzw. wird gar nicht erst ausgezogen. Daher reicht der Antelope mit VBL.
Übrigens, wer sagt den, das man im VBL nichts trocken bekommt? Gerade darin kann ich mit kompletten Klamotten reinsteigen, ohne den Schlafsack zu durchfeuchten. Zwischenzeitliches Durchlüften sorgt für die Trocknung. Selbst schon des öfteren praktizert!!!

[Nicht übertreiben]

Celesta war, wenn ich mich recht entsinne, früher als Expeditionsausrüster durchaus nicht unbekannt. Wenn der Daunenschlafsack noch in einem vernünftigen Zustand ist, wäre das sicherlich eine Option, die Menge der Daunen (sollte bei 2,4 kg schon ~ 1kg sein) wäre natürlich interessant. Einfach mal ausbreiten, aufplustern lassen und dann an ein paar Stellen die Kammerhöhe messen, dann weiß man mehr.

Gruß,

Thorben

[h_roemhild]

Gewicht, Packmaß und Wärmeleistung

Hallo,
aufgrund meiner Erfahrung kann ich folgendes empfehlen:
- die Kunst liegt darin alle drei Parameter zu optimieren: Gewicht, Packmaß und Wärmeleistung.
- ein sehr schwerer Schlafsack mit 2,4 kg ist nicht geeignet für große Höhen: er nimmt in der Regel viel Platz weg im Rucksack, dazu ist aufgrund der Höhe jede 100 Gramm wichtig.
- ein weiterer Nachteil dieser Mega-Schlafsäcke ist der sehr schmale Einsatzbereich - Du wirst ihn nie wieder brauchen können. ein leichterer in kombination mit Dampfsperre (bringt ja auch ein paar Grad wärmeleistung) ist öfters zu gebrauchen.
- der WM Puma ist ein optimales beispiel max. 1,6 kg und kleines packmaß, gut sind auch marmot schlafsäcke
- Im Zelt wird es nicht kälter als -15 Grad, wenn doch - einfach Kocher anschmeisen und etwas warmes essen. In großen Höhen schläft es sich eh nicht doll und das kochen lenkt ein bisschen ab.
- In der Regel hast du viel warme klamotten dabei, wie z. B. Daunejacke, etc. dies einfach benutzen: entweder unter oder über den Schlafsack legen.
- der Körper hat drei Stellen an den er Wärme verliert: Füße, Kopf und Hände. Wenn Du im Schlafsack frierst - erstmal diese drei Stellen wärmen mit: sturmhaube, handschuhe, daunen booties.
- Feucht wird der Schlafsack im Atembereich - die Ausatemluft gefriert dann am schlafsack - von daher ist eine wasserresistente oberfläche von Vorteil. Die Tagessonne trocknet jedoch auch dieses wieder zügig ab.

Viele Erfolg
Heiko

[jackknife]

sag ich doch!!!

[Reusenmann]

Also, wenns nicht ums Geld geht, würd ich nen Puma mitnehmen anstatt dem Antelope...die Reserve für 300g mehr würd ich mir gönnen, schon allein psychisch.

Greetz, Sebastian

[jackknife]

Reuse, Du Unwissender, bei lidl gibt es momentan wieder einen tollen Schlafsack aus der Pik lenin Serie, für nur 12,99!!!
Wer da nicht zugreift ist hat die Welt verpennt.