Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelzelt (Erfahrungsbericht)

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  • michael.kramer
    Dauerbesucher
    • 31.01.2007
    • 506

    • Meine Reisen

    Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelzelt (Erfahrungsbericht)

    Nachdem ich hier (klick) ein neues Zelt gesucht hatte, entschied ich mich für das Robens "Small Dreamer". Es sieht wie mein altes Jack Wolfskin "Weight Watcher" aus und ist von der Größe her etwa gleich. Mit nur 115,-EUR ist es preislich sehr attraktiv.

    Wie beim ersten Auspacken schon befürchtet, sind die Klammerhalterungen der Stangen das für mich Schlimmste am neuen Zelt. Im Gegensatz zum einfachen Einschieben und Aufspannen der Stangen beim alten Weight Watcher ist das beidseitige Einstecken der Klammern geradezu fummelig. Ansonsten geht der Aufbau flott von der Hand, der fehlende mittlere Hering am Kopfende wurde nicht wie befürchtet zum Problem. Um die kürzest mögliche Aufbauzeit zu erreichen, verzichtete ich auf die Einstellung der diversen Spanngurte. Trotzdem stand das Zelt nach gerade mal 3 Minuten schon recht gut, nur für viel Wind und Regen müssen die Spanner und Leinen sein.

    Der Innenraum konnte mit seinem Volumen überzeugen. Es ist zwar etwas kleiner als mein alter Weight Watcher, aber meinem Gepäckaufkommen samt Faltboot gewachsen. Für 2 Personen würde ich es nicht verwenden, da es insbesondere im Fussbereich zu eng für 2 Isomatten ist. Von der Länge reicht es gerade so für Leute bis 1,90m. Längeren Menschen hängt dann das Innenzelt im Gesicht, und die Sitzhöhe reicht nicht mehr aus.

    Positiv machten sich die gegenüber dem alten Weight Watcher zusätzlichen Lüftungsöffnungen im Innenzelt bemerkbar. In der prallen Sonne war es (empfunden) angenehmer im Zelt, obgleich natürlich ein längerer Aufenthalt zum Umziehen schweisstreibend war. Dank des geringen Luftvolumens und der guten Reguliermöglichkeiten waren die Nächte sehr angenehm temperiert.

    Der von Innen zugängliche "Fensterladen" für das im Zenith befindliche Sternensichtfenster erwies sich als völlig überflüssig. Der Vollmond schien unvermindert ins Innenzelt, am Fensterladen vorbei durchs Lüftungsgitter. Mal sehen, was ich da machen kann.

    Regen- und Sturmerfahrungen habe ich noch nicht gemacht, darüber beschwere ich mich auch nicht Bisher bin ich rundum zufrieden, für das wenige Geld habe ich ein für mich sehr gutes Zelt bekommen.
    Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

  • michael.kramer
    Dauerbesucher
    • 31.01.2007
    • 506

    • Meine Reisen

    #2
    So, nun habe ich wieder Zeit und mehr Erfahrung gesammelt mit dem Zelt. Ich wollte noch auf meine Auspack-Bewertung (klick) hinweisen, gehört ja irgendwie mit zum Bericht. Die von mir dort bemängelte hackelige Stangen-Halterung ist mittlerweile verbogen und nur noch schwer einsetzbar. Noch dazu stehen jetzt die Drahtenden der Klammern ab, so dass die Klammern das Zelt durchlöchern können. Das muss dringend weg, das ist keine brauchbare Lösung.

    Ein weiterer konstruktiver Mangel ist mir nun bewusst geworden: Der Boden ist nicht an der Langseite beim Reissverschluß fixiert. Dadurch ist der Boden immer locker und faltig, was mir beim Aufrollen der Iso-Matte immer wieder den Boden in die Finger brachte. Da muss noch ein Gummiband zum am Boden liegenden Gurt dran.

    Gestanden hat das Zelt nun insgesamt 3 Wochen, davon 1 Woche dauerhaft und die anderen 14 Tage immer nur über Nacht. Wegen der dämlichen Einsteckklammern an den Stangen muss die hintere, kurze Stange beim Aufbauen immer stark überbogen werden. Das macht die nicht mehr lange mit, sie ist bereits jetzt leicht verbogen.

    Gute 17 der 21 Tage waren sonnig und wenig windig, 4 hingegen windig (bis 8 Bft.) und mit viel Regen (ordentliche Gewitter-Platzregen). Bei Sonnenschein hilft auch die offene Tür nicht wirklich, es wird schnell zu warm im Zelt. Das Platzangebot lockt aber sowieso nicht ins Zelt, und zum Schlafen des Nachts war es sehr gut belüftet. Das Aussenzelt war zwar morgens leicht feucht von Innen, aber das Innenzelt immer trocken. Einmal hatte ich tropfendes Kondenswasser, weil ich im Vorzelt kochte.

    Den Wind hat das Zelt hervoragend weggesteckt. Prinzipbedingt ist es sehr laut im Wind, vor allem bei Seitenwind. Ich hatte auch für die 8 Bft. nur die 3 Häringe gesetzt, die ich immer verwende. Nach der ersten Stunde Wind habe ich die Häringe doch noch ordentlich in den Boden geschlagen (normal drücke ich sie nur zur Hälfte mit der Hand in den Boden), so hielt das Zelt allen Wind aus jeder Richtung aus. Die Leinen habe ich anderen geliehen, damit sie ihre Iglu-Zelte nochmal zusätzlich abspannen können

    Wind und Regen in Kombination bescherten mir eine nasse Abside. Das Aussenzelt reicht nicht ganz bis zum Boden, daher ist auf Absidenseite ein zusätzlicher Lappen unten drangenäht, der die Abside dicht machen soll. Ich hatte auf diesen Lappen ein paar Sachen draufgelegt, die aber vom Wind runtergeschoben wurden. So trieb der Wind das Wasser unten durch. Im Eingangsbereich ist ebenfalls ein solcher Lappen dran, auf dem aber natürlich nichts drauflag. An den restlichen Unterkanten ist nichts weiter dran, da kann der Wind ungestört reinpfeifen und Wasser mitbringen.

    So, den größten Hammer zum Schluss. Das Zelt stand auf einer mit einer Sense gemähten Wiese, in der etwas härteres Gras wuchs (wie es an der Küste öfter vorkommt). Ich bin mir sicher, dass weder Steine noch Äste da waren. Am Morgen musste ich dann feststellen, dass die Bodenbeschichtung unter der Iso-Matte weggekratzt ist. Die beim Draufsetzen zur Seite geknickten Pflanzenstengel haben tatsächlich die Beschichtung vom Bodenmaterial gelyncht. Wer also nicht ausschlieslich auf Englischem Rasen zeltet, sollte einen Footprint unterlegen. Und das bei einem Zelt, dass mehr als 2kg wiegt! So werde ich den Kundenservice von Robens auch noch kennenlernen...

    Nun noch ein paar Bilder, damit das alles nicht nur aus Text besteht
    Alles drin, inkl. Faltboot:
    Hier mit Leinen, da im Sand die Häringe nicht gut hielten:
    Und so sieht's bei 8 Bft von der Rückseite wehend aus:
    Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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    • Aelfstan
      Fuchs
      • 05.06.2006
      • 1287
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Sehr schöner Erfahrungsbericht, finde ich. Den könnte man doch in's Ausrüstungstestforum verschieben...
      Jedermannsrecht in ganz Europa!

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      • michael.kramer
        Dauerbesucher
        • 31.01.2007
        • 506

        • Meine Reisen

        #4
        OT: @Mod: Verschieben in neues Testberichtforum wäre gut. Da gehört's hin.

        So, nochmal 3 Monate mehr Erfahrung gesammelt. Davon gute 9 Wochen täglich auf und abgebaut. Leider weit mehr Regen als Sonne...

        Die hakelige Aufbauerei ist noch schlimmer geworden. Die Einsteckklammern sind korrodiert und lassen sich nur noch schwer ein- und ausstecken. Deshalb habe ich mir auch die verbogene Klammer der Länge nach durch den Finger gebohrt. Zum Glück ohne Entzündung verheilt, habe aber seit dem Vorfall ein mulmiges Gefühl beim Abbauen.

        Die kürzere Stange ist noch nicht gebrochen, das Alu ist zäher als gedacht. Dafür sind die Enden der Elemente leider irgendwie "rauh" geworden, so dass die Teile nicht mehr alle zusammenflutschen. Nachdrücken ist angesagt.

        Der Boden des Zeltes sieht nach den insgesamt 4 Monaten Intensiv-Nutzung nicht viel besser aus, als der des alten JW nach deutlich längerer Zeit. Die Nahttapes lösen sich und die Beschichtung ist an vielen Stellen abgelöst.

        Das Aussenzelt sieht, was die Beschichtung angeht, noch einwandfrei aus. Nur an den Kanälen für die Stangen ist die Beschichtung abgelöst. Das ist aber kein Problem. Leider lösen sich auch hier die Nahttapes bereits ab, so dass es wohl bald reinregnen wird.

        Zu guter Letzt habe ich noch ein Loch im Moskitonetz des Innenzelt-Eingangs gefunden, bin mir über die Ursache aber nicht im Klaren. Es war definitiv nicht von Anfang an da, und ich erinnere mich nicht an ein Hängenbleiben irgendwo.

        Nachdem nun die Saison vorbei ist, kann ich den Kundendienst des Versandhändlers und den von Robens testen. Mal sehen, was es davon zu berichten geben wird.

        PS: Meine Kamera ist ebenfalls defekt, daher keine Fotos möglich.
        Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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        • michael.kramer
          Dauerbesucher
          • 31.01.2007
          • 506

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Bericht: Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelz

          Der Versandhändler meines Vertrauens hat anstandslos das defekte Zelt zurückgenommen und getauscht. Das neue Modell 2008 unterschiedet sich nicht für mich erkennbar von der Version 2007. Ich verbuche das als großes Plus für den Versandhändler und als gutes Zeichen für die Kulanz des Herstellers Robens. Aus dem mache ich deshalb mal ganz schnell ein
          Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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          • Gast-Avatar

            #6
            AW: Bericht: Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelz

            Wirklich ein guter Bericht und auch sehr ausführlich. Schön, daß es für dich noch so positiv geendet ist.

            Der Thread sollte aber auf jeden Fall verschoben werden. Hier geht er nur wieder unter.

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            • Roene
              Fuchs
              • 24.05.2004
              • 1479
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Bericht: Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelz

              Zitat von akonze Beitrag anzeigen
              Der Thread sollte aber auf jeden Fall verschoben werden. Hier geht er nur wieder unter.
              [X] DONE
              Nøisomhed Gård - Ökologische Landwirtschaft auf den Vesterålen

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              • LeFrank
                Anfänger im Forum
                • 28.08.2008
                • 12
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Bericht: Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelz

                Hallo Michael.Kramer

                ich habe ein Robens Light Dreamer - die größere 2 Personenvariante mit großer Apsis.
                Ich empfand das Einhacken der Stangen auch als lästig. Auch wenn ich in den 14 Tagen täglichen Auf- und Abbaus keine Verletzungen bekam und das ganze noch funktioniert finde ich das Prinzip nicht gerade ideal.

                Etwas anderes ist mir negativ aufgefallen - Der Boden hat bei Starkregen das Wasser durchsickern lassen. Es hat sich zwischen Zeltboden und Footprint gesammelt und kam dann unter der Isomatte durch. Auch keine schöne Erfahrung.

                Das Gestänge hat sich in den 2 Wochen auch schon leicht verbogen. Warscheinlich ist das problem bei deinem Zelt mit kleineren Bögen und mehr Spannung noch schlimmer.

                Mich würde mal interessieren, ob die Zeltböden der Lite und Trekking Serie besser sind.

                Viele Grüße,

                Frank

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                • Helena
                  Gerne im Forum
                  • 30.09.2007
                  • 65

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Bericht: Robens "Small Dreamer" 2-Personen-Tunnelz

                  Der Boden des Robens Lemon light 3 hielt beim Outdoor Zelttest (wegen Preis-Leistung erhielt es die Kauftipp Empfehlung). Gewonnen hat das HB Allak. Einziger Nachteil: der stolze Preis

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