[CH] Uri: Göschenen-Rohrplatten-Wassen

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    [CH] Uri: Göschenen-Rohrplatten-Wassen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Begangen: Juli 2006
    Dauer: 1 Tag (ca. 6-7h Marschzeit)
    Aufstieg: insgesamt ca. 1400m
    Abstieg: insgesamt ca. 1600m

    Diese Reise spielt an einem sonnigen Julitag, als zwei tapfere Wanderer dem Ruf des Berges Folge leisten mussten...

    Aufstieg

    Morgens um 7:30 wurde ich von meinem Vater am Bahnhof in Erstfeld abgeholt, und wir fuhren nach Wassen. Dort liessen wir das Auto stehen und stiegen auf einen Bus um.
    Wir mussten nicht weit fahren, denn Göschenen ist der nächste Ort Richtung Gotthard. Und es sollte auch der Ausgangspunkt für eben unsere kleine Tour sein.

    Um ca. 8 Uhr ging es also richtig los, das Göschenertal auf der nördlichen Talseite entlang hoch, im Schutz des Waldes immer mehr an Höhe gewinnend. Es war nicht nur ein schöner Tag, sondern es sollte auch ein richtig heisser werden, was wir schon jetzt erahnten.

    Der Weg stieg an und an, bis wir das auf 1680m gelegene Regliberg erreichten: eine Hütte, an der zuweilen wohl auch Getränke ausgeschenkt werden - an diesem Tag jedoch nicht.


    Wald kurz vor Regliberg

    Wir verliessen nun immer mehr den schützenden Wald, und der Weg wurde steiler, ging direkter den Hang hoch. Schliesslich liessen wir die Waldgrenze hinter uns. Obwohl es ein wenig dunstig war, hatte man schon hier einen grossartigen Ausblick auf ein schönes Bergpanorama.
    Die Zeit zum Ausruhen war jedoch noch nicht gekommen, und so stiegen wir weiter bis zur Salbithütte (2100m). Dort genehmigten wir uns eine kleine Pause und liessen uns von der Hüttenwartin mit Kaffee und Rivella verwöhnen.
    Der Blick nach oben liess uns nun schon erahnen, wo in den Felsen die Lücke war, die uns über den Grat führen sollte.


    Zwischen Salbithütte und Bandlücke...

    Schliesslich ging es weiter. Der Grund blieb erst grasig, wurde aber zunehmend steiniger. Manchmal führte der Weg über Geröllhalden, und es ging immer mehr in den Fels. Der Weg ist jedoch immer ein Bergwanderweg (Markierung: weiss-rot-weiss), hat also keine Kletterstellen.


    ...führte der Weg unverkennbar durch immer felsigere Gebiete.

    Schliesslich zeichnete sich die Bandlücke deutlich ab, und schwupps, schon waren wir am höchsten Punkt der Tour angekommen. Es war schon Mittag, doch für die Mittagspause war geplant, sie an den kleinen Seen zu verbringen, die etwas weiter vorne in den Rohrplatten lagen. Also machten wir nur eine kurze Pause um etwas zu trinken, Äpfel zu essen und den Ausblick zu geniessen.


    l: Die Bandlücke in Sicht! r: Bei der Bandlücke: links Göschenertal, rechts Rohrplatten

    Der Blick auf die Rohrplatten war vielversprechend: Von Schnee und Eis geglättete Felsen über und über. Der Weg führte dann auch über eben diese Felsen, an den "Abzweigungen" stehen keine Wegweiser, sondern die Richtungssangaben waren direkt auf die Felsen gemalt.


    Durch die Rohrplatten Richtung See

    Auf diesen Wegen ging es jetzt ein wenig runter, über einige kleine Bächlein, vorbei an den Knochen verendeter Tiere (Schafe, Ziegen, Gemsen?) und auf der anderen Seite der Rohrplatten wieder etwas hoch, zum "Gross See" (2340m).


    l: eines der vielen Bächlein m: Tierknochen in einem See r: Blick zurück über die Rohrplatten

    Mittagspause - oder: Das Kamera-Intermezzo

    Dort kühlte ich mich im wundervoll erfrischend (kalten) Bergseewasser ab, und wartete auf meinen Vater, der wegen Knieproblemen ein etwas gemächlicheres Tempo ging. Als er dann auch ankam, assen wir zu Mittag. Plötzlich fing mein Vater an lautstark zu fluchen... er hatte seine Kamera irgendwo liegen lassen! Dummerweise erinnerte er sich nicht genau, wo er zum letzten Mal fotografiert hatte (alte Leute ). Sicher war: oben in der Bandlücke. Aber er glaubte, dass er unten auch noch etwas fotografiert hatte. Weil bei seiner Aufregung über das Missgeschick an eine ruhige, erholsame Pause nicht zu denken war, erbot ich mich, die Kamera suchen zu gehen. Ihn liess ich dabei noch weiter rasten, damit sein Knie ein wenig Ruhe hatte. Ich suchte den Weg ab, aber fand nichts. Da der Weg dort oben auch nicht immer eindeutig war, sondern man sich einfach irgendwie von Markierung zu Markierung bringen musste, war das aber auch keine Garantie, dass ich sie nicht übersehen hatte. Schliesslich sah ich meinen Vater oben herumwinken und kehrte um, in der Annahme, er hätte den Apparat gefunden.



    Abstieg (+ Kamera-Intermezzo Teil II)

    Denkste... stattdessen beschlossen wir also, den Abstieg nicht über den "Chli See" ("Kleiner See") nach Wassen, sondern über die Rohrplatten zurückzugehen, damit mein Vater selbst noch einmal nachschauen konnte.

    In der Senke angekommen, war leider noch nix von der Kamera zu sehen. So wies ich meinen Vater an, nochmal zu warten und stieg nochmal zur Bandlücke hoch, wo die Kamera faul in der Sonne lag...

    Nun konnte der Abstieg also beginnen. Von den Rohrplatten Richtung Wassen stiessen wir zuerst auf ein unglaublich grosses Feld von Alpenrosen in voller Blüte - ein wirklich bezaubernder Anblick.
    Leider war der Rest des Abstieges nicht mehr besonders spektakulär: es ging steil runter, in den Wald, immer noch sehr steil. Ich hatte Blasen an den Füssen und sie machten sich bei dem steilen Abstieg übel bemerkbar.. Schliesslich kamen wir in den Wald, und es war auch nicht mehr ganz so steil. Ein paar Blaubeeren zierten den Wegrand, weiter unten waren dann nur noch Tannen. Schliesslich kamen wir in Wassen an.

    Abgesehen vom Abstieg war es wirklich eine herrliche Tour!



    Tipps:
    - Anreise: mit dem Zug bis Erstfeld, von da aus fährt ein Bus (ich glaube im Stundentakt) nach Göschenen.
    - Wasser: Wasser kann oft nachgefüllt werden: nach Regliberg gibt es ein kleines Bächlein, in der Salbithütte gibt es einen Brunnen, in den Rohrplatten gibt es auch überall Wasser (dieses schmeckt etwas seltsam, ist aber durchaus trinkbar: ich habe an diesem Tag ca. 11l getrunken, und hatte keine Probleme)
    - Alternativ kann man mit einem Postauto* von Göschenen das Tal hochfahren und etwas direkter (dafür auch steiler) nach Regliberg aufsteigen. Es gibt auch einen Gepäcktransport von unten nach Regliberg, falls man mit viel Ballast anreist.
    - Falls ihr keine Kamera-Intermezzos habt, würde ich raten, den Abstieg über den "Chli See" nach Wassen zu wählen. Ist zwar wohl auch ziemlich steil, aber wohl etwas reizvoller.
    :wink:


    * Postautos sind Busse, die in der Schweiz auf Bergstrassen fahren, und sich insbesondere durch ihre gelbe Farbe und ihre speziellen Hupen auszeichnen
    Zuletzt geändert von Werner Hohn; 07.12.2010, 15:49.
    Some cause happiness wherever they go; others, whenever they go. - Oscar Wilde

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    #2
    Re: [CH] Uri: Göschenen-Rohrplatten-Wassen

    Zitat von kuroiya
    - Anreise: mit dem Zug bis Erstfeld, von da aus fährt ein Bus (ich glaube im Stundentakt) nach Göschenen.
    Öhm... warum nicht gleich mit dem Zug nach Göschenen? InterRegio Basel/Zürich - Locarno hält jede Stunde...
    Saltir
    http://alpi-ticinesi.ch/

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    • kuroiya
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      #3
      ja, da muss ich dir Recht geben. Man kann natürlich auch gleich über Göschenen anfahren.

      Erstfeld ist halt ein traditioneller Treffpunkt, wenn ich mit meinem Vater in dem Gebiet was unternehm, da hab ich gar nicht weiter nachgedacht.
      Some cause happiness wherever they go; others, whenever they go. - Oscar Wilde

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