[Rezept] Met

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  • Aelfstan
    Fuchs
    • 05.06.2006
    • 1287
    • Privat

    • Meine Reisen

    [Rezept] Met

    Habe Met angesetzt. Ich setz das Rezept mal in's Forum, falls es jemand nachbasteln möchte oder Verbesserungsvorschläge hat:

    2500g Honig, cremig
    7,5 l Wasser
    1l Apfelsaft, naturtrüb
    ca. 3g Hefenährsalz
    ca. 20g Milchsäure
    Portweinhefe

    Weinballon
    Gäraufsatz
    Plastikeimer
    1,5m Plastikschlauch
    Bambusstäbchen

    Alle Gerätschaften sollten ultrasauber sein!!! Den Honig zusammen mit dem Wasser (pro Glas Honig 1,5l Wasser) portionsweise auf ca. 60-80 Grad erhitzen (man kann den Met auch kochen, zerstört dann aber wichtige Vitamine im Honig) und im Plastikeimer etwas abkühlen lassen. Hefenährsalz und Apfelsaft (dient zur Säuerung und Eintrübung des Ansatzes, damit sich die Hefe besser entwickeln kann. Man kann zur Eintrübung auch einen geriebenen Apfel oder etwas Mehl nehmen.) zugeben. Den Eimer erhöht stellen, mit dem Schlauch den ansatz ansaugen und in den Gärballon laufen lassen. Der Plastikschlauch wird mit etwas Draht an einem Stäbchen befestigt, so daß man später beim Abziehen das Schlauchende im Ballon besser positionieren kann. Jetzt unbedingt den Ansatz nochmal gut abkühlen lassen (dauert 3-4 h), bevor man die Weinhefe zugibt. Temperaturen oberhalb 30 Grad töten die Hefe!!! Jetzt den mit etwas Wasser befüllten Gäraufsatz drauf, damit alles luftdicht abgeschlossen ist. Jeden Tag den Ballon ein wenig schwenken, damit sich die Hefe besser ebtwickelt. So am dritten Tag sollte der Ansatz in die sog. stürmische Gärung übergegangen sein und auf der Oberfläche einen ordentlichen Schaumteppich haben. Das ausblubbernde Gas sollte hefig-säuerlich riechen. Fall der Ballon zu stark befüllt war, habt ihr jetzt eine ordentliche Sauerei, wenn der Schaum aus dem Gäraufsatz herausblubbert. Met ist in dieser Hinsicht aber etwas unproblematischer als z.B. Apfelwein - ca. 10-15 cm Freiraum im Ballon sollten genügen.
    Nach etwa 2 Wochen den Ansatz vorsichtig von der Hefe abziehen. Ballon dazu nicht sehr stark bewegen, damit der sog. Trub (abgestorbene Hefezellen) am Boden des Ballons verbleibt. Man nimmt dazu wieder den Plastikschlauch und den Eimer. Den verbleibenden Bodensatz im Ballon kippt man weg. Der Ansatz sollte leicht perlen, etwas trüb sein und angenehm schmecken und riechen. Man kann Wein übrigens zu jedem Zeitpunkt der Gärung relativ gefahrlos trinken. Jetzt muß der Met noch ein paar Wochen (2-3) fertig gären, bis er nicht mehr blubbert. Zwischendurch kann er nochmal (auch mehrfach) abgezogen werden. Bevor er auf Flaschen gezogen wird, kann man ihn zur besseren Haltbarkeit und zum Verhindern weiterer ungewollter Gärung in der Flasche (explodiert sonst) leicht schwefeln (Zeug dazu, wie auch Hefe oder Milchsäure gibt es im Gartenfachhandel, z.B. bei Dehner, oder gut sortierten Drogerien).
    Nach meiner Planung sollte der Met recht trocken werden. Wer süßes Zeug haben will, sollte nur 1l Wasser pro Glas Honig (500g) nehmen.



    p.s.: Am Anfang sollte der Wein bei konstanter Zimmertemperatur gären, später etwas kühler stehen (aber nicht kälter als 12-15 Grad), so zumindest meine Erfahrung...
    Jedermannsrecht in ganz Europa!

  • Hexe
    Fuchs
    • 01.08.2006
    • 1816

    • Meine Reisen

    #2
    Genial...! Lecker selbstgebrauter Met...!

    Dankeschön

    Sag mal bescheit wenn du das erste Schlücklein zu dir genommen hast...! :wink:
    Nach Fletchers Flugkrankheits-Index steht die Papageienkrankheit an fünfter Stelle des - am liebsten wäre ich tot - Indexes. Der höchste Grad der Krankheit wird vom Großen Seitenscheiteladler erlitten, der über drei Länder auf einmal reihern kann.
    - Terry Pratchett -

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    • Waldhoschi
      Lebt im Forum
      • 10.12.2003
      • 5533
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Hi!
      Zusätzliche Infos kann euch mit Sicherheit Markus Kron geben (Markus K.)
      Er hat einige Erfahrung mit Met brauen.

      Stichwort Sommertreffen 2005
      Mann hatte ich nen Kopf, lag vielleicht auch am Wein aus Geographien

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      • Aelfstan
        Fuchs
        • 05.06.2006
        • 1287
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        @Hexe: Ich habe mich schon öfter an Met und Fruchtweinen versucht. Die Ergebnisse sind jedesmal trotzdem überraschend. Ich schätze, daß minimale Unterschiede bei Umgebungstemperatur, Säure, Honigsorte und Zuckergehalt ziemlich große Differenzen im Endprodukt ergeben. Es ist immer ein wenig Glücksspiel, finde ich. Immerhin kann man bei Met recht gut abschätzen, wie süß das Ganze dann wird...
        Der beste Met, den ich je produziert habe, erinnerte an einen trockenen Weißburgunder mit einer milden Honignote und war aus Klee-Linde-Honig. Leider sind die meisten Flaschen davon der Elbeflut 2003 zum Opfer gefallen...
        Jedermannsrecht in ganz Europa!

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        • Leipziger
          Erfahren
          • 29.08.2006
          • 281

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Aelfstan
          Leider sind die meisten Flaschen davon der Elbeflut 2003 zum Opfer gefallen...
          OT: Kann mich garnicht erinnern, dass die Elbe soweit geschwappt ist
          Wer nicht alles gibt, gibt nichts!

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          • Aelfstan
            Fuchs
            • 05.06.2006
            • 1287
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            OT: @Leipziger: Der Met war im Keller meiner Schwester gelagert, deren Haus und Grundstück komplett abgesoffen sind. Gohlis bei Riesa - das Dörfchen war völlig unter Wasser... Hab damals beim Aufräumen geholfen - war alles sehr lecker. In vielen Häusern sind die Öltanks aufgetrieben und geplatzt, als das Wasser die Keller erreicht hat.
            Jedermannsrecht in ganz Europa!

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            • Aelfstan
              Fuchs
              • 05.06.2006
              • 1287
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Hab den Met mittlerweile auf Flaschen gezogen. Vielleicht hätte ich damit noch warten sollen, denn eine der Flaschen ist im Keller meiner Schwester explodiert... Ich wollte aber diesmal nicht Schwefeln, um die Gärung sicher zu beenden und he, die anderen Flaschen sind noch heil.
              Zum Geschmack: Der Met ist etwas weniger trocken, als ich mir erhofft hatte und hat eine leichte Bitternote, von der ich hoffe, daß sie sich durch die Lagerung noch verliert (wahrscheinlich hätte ich weniger Hefenährsalz nehmen sollen - hab die Menge abgeschätzt und vielleicht zuviel genommen). Ansonsten kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein: goldgelbe Farbe und ausgeprägte Honignote, ohne die penetrante Süße kommerzieller Produkte. Hab mit meinem Schwager schon ordentlich verkostet...
              Jetzt darf der Met erstmal mindestens ein halbes Jährchen ablagern, wo er erfahrungsgemäß noch einmal geschmacklich gewinnt.
              Jedermannsrecht in ganz Europa!

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              • OliverR
                Dauerbesucher
                • 16.02.2007
                • 981
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Naja, kommerzielle "Met"-Produkte werden oft auch nicht aus reinem Honig hergestellt, sondern aus einem Kunsthonig, wie er z.B. auch von Paul Arauner angeboten wird. Ich habe aber selbst die Erfahrung gemacht, dass mein Met herb wird, wenn ich nur Honig, Wasser, Hefenährsalz und Gärhefe verwende. Will ich einen fruchtigen Honig, dann verwende ich statt des Hefenährsalzes geriebenen Apfel. Das gibt einen recht süffigen Trunk.

                Mir sind übrigens auch schon Flaschen ausgelaufen, weil ich nicht geschwefelt hatte. Gab eine furchtbare klebrige Sauerei. Obwohl das Ergebnis vor ein paar Jahren bei dem ersten Versuch mit Holunderbeerenwein schlimmer war. Mein Kumpel wollte gemütlich abends im frisch renovierten Wohnzimmer eine Flasche öffnen, die dann hochgegangen ist, wie eine Flasche Schampus. Die frisch geweißte Dachschräge bekam dadurch eine schöne und dauerhafte rötliche Patina... 8)
                The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

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                • Aelfstan
                  Fuchs
                  • 05.06.2006
                  • 1287
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  So, vom obigen Met sind nur noch 5 Flaschen über... Der Geschmack ist durch die Lagerung tatsächlich noch besser geworden, die Bitternote komplett verschwunden...

                  Hab schon wieder einen neuen Ansatz, der diesmal so aussieht:

                  - 2kg Rapshonig
                  - 3 Liter Apfelsaft, naturtrüb
                  - ca. 3g Hefenährsalz
                  - 45g Zitronensäure
                  - 6 Liter Wasser
                  - 200g Zucker
                  - Malagahefe

                  Zuletzt geändert von Aelfstan; 02.12.2007, 18:32.
                  Jedermannsrecht in ganz Europa!

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                  • pfadfinder
                    Fuchs
                    • 14.03.2006
                    • 2123

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Wie viel Volt?
                    Hab hier auch gerade selbstgemachten liegen...mein guter Herr Chemielehrer führt mit meinem Kurs jährlich ein Weinprojekt durch. Warum MEIN Kurs?
                    -Weil wir auch noch Apfelwein ansetzen und er in kaum einem anderen Kurs mind. 200kg Äpfel zuammen bekommt...da helfe ich immer gerne aus

                    Ananassaft kann dem Ganzen auch nen netten Ton geben...soll auch Menschen geben, die den gerne warm mit Glühfix trinken

                    Beim Met weißiks gar net, aber der Apfelwein hatte dieses Jahr gute 11% - nachgezuckert, versteht sich.

                    LG
                    ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                    ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                    • Aelfstan
                      Fuchs
                      • 05.06.2006
                      • 1287
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von pfadfinder Beitrag anzeigen
                      Wie viel Volt?
                      Beim Met weißiks gar net, aber der Apfelwein hatte dieses Jahr gute 11% - nachgezuckert, versteht sich.
                      Habe leider keine Möglichkeit, um den Alkoholgehalt feststellen zu können - ist mir eigentlich auch egal, wieviel Umdrehungen der Met hat, solange er mir schmeckt.
                      Jedermannsrecht in ganz Europa!

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                      • Desaad
                        Erfahren
                        • 22.04.2006
                        • 250
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        klingt super ! Ich geh morgen direkt einkaufen
                        Fubar.soup.io
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                        — Tom Waits

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