Sicherung beim Klettern

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • daywalker
    Anfänger im Forum
    • 27.03.2003
    • 36

    • Meine Reisen

    Sicherung beim Klettern

    Hi !

    Nachdem ich nun ca. ein halbes Jahr in der Halle geklettert bin und auch recht gute Fortschritte gemacht habe, möchte ich nun mal draussen am Fels klettern. (in der Halle konnte man nur Toprope klettern).

    Nun habe ich umfangreiche Bücher gelesen und werde aus den Sicherungstechniken nicht ganz schlau.

    Ich habe vor in einem Steinbruch bei uns in der Stadt zu klettern. Es gibt dort einige Routen im unteren Schwierigkeitsgrad, die bereits mit Bohrhaken ausgestattet sind. Wie sichere ich nun am Besten den Kletterer von unten ? Nur über den Klettergurt mittels HMS, Achter oder GriGri ? Oder muss ich mich zusätzlich selbst sichern (es handelt sich um Längen von 15-25 m, also Einseillängen, Sicherung also immer vom Boden aus).

    Hört sich doof an, aber: Wie komme ich wieder runter ? An einem normalen Bohrhaken abseilen ? Oder kann ich das Seil einfach durch den oberen Haken ziehen (ggfs. mit Karabiner) und der Sichernde lässt mich runter ?


    Viele Grüsse

    Carsten

  • Christoph1972
    Erfahren
    • 16.03.2002
    • 403

    • Meine Reisen

    #2
    Hi

    Also, ich würde mir an deiner stelle den Alpin-Lehrplan Band 2 Felsklettern, Sportklettern holen. Ich weis zwar wie ich das machen würde, aber das hängt ja auch immer von der Situation ab. Ich will dir hier auch nichts falsches sagen, deshalb kauf dir lieber das Buch.

    CU! Christoph

    Kommentar


    • Becks
      Freak

      Liebt das Forum
      • 11.10.2001
      • 19612
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Zur Sicherung von unten:

      Kommt auf die sichernde Person an. Hat man einen Anfänger da stehen ist Grigri nicht schlecht - einfach loslassen, das Gerät macht den Rest. Ansonsten sichern wir in solchen (und anderen) Routen über HMS an einem Schraubkarabiner der sich im Hüftgurt des Sichernden befindet.

      Zur Sicherung des Sichernden:
      Kommt auf das Gewischt des Kletternden und Sichernden sowie die Umgebung vor Ort an. Wiegen beide etwa gleich viel wird bei einem Sturz der Sichernde nicht so aus dem Stand gerissen wie wenn der Kletternde viel schwerer als der Sichernde ist.
      ist das Gelände wo die Sicherungsperson steht absturzgefährdet muß er sich zusätzlich irgendwo anbinden - ansonsten fliegt er aus dem Stand bei einem Sturz des Kletternden.

      Zu "Wie runter":
      Sportrouten (die Bohrhaken sprechn dafür) besitzen am Ende der Route spezielle Haken die zum Ablassen da sind - also oben Seil einfädeln und der Sichernde läßt Dich ab.
      Geht das nicht baut man am obersten Haken eine Selbstsicherung , zieht das Seil ein, läßt je eine Hälfte des Seils durch den obersten Haken und seilt dann mittels Achter o.ä. ab.

      Alex
      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

      Kommentar


      • gi
        Fuchs
        • 21.08.2002
        • 1711
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Was macht man mit den Haken, die man reingetütet hat?
        Und ist das Seil dann futsch oder kriegt man das wieder los?
        MUSS ich jemanden dabei haben, der mich sichert?!

        Kommentar


        • Nicht übertreiben
          Hobbycamper
          Lebt im Forum
          • 20.03.2002
          • 6979
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Sichern

          Wie Du sicherst hängt, wie Alex ja schon gesagt hat, zum einen von dem Gewicht(sunterschied) Kletterer/Sichernder ab. Zum anderen meiner Meinung nach auch sehr vom Hakenabstand.
          Zu den Sicherungsgeräten: ATC und Achter haben am wenigsten Reibung, d.h. im Falle eines Sturzes rutscht das Seil sehr weit durch, man fällt relativ weich. Bei großen Hakenabständen kann es da schon mal heiß in den Händen werden.
          Ungünstig bei schweren Kletterern...

          HMS: Kennst Du bestimmt aus der Halle. Relativ viel Reibung, ich finde man kann sehr gut regulieren wie man sichern will, bei großen Fallhöhen eher weich, bei kleinen etwas straffer damit man nicht soviel wieder hoch muss

          Grigri: Ideal wenn man kleine Hakenabstände hat und evtl. viel in schwierigen Routen "rumhängt" und ausprobiert. Wenn der Sichernde viel schwerer als der Kletterer ist und die Hakenabstände groß sind finde ich den Sturz sehr hart.

          Was das "wiederrunterkommen" betrifft hat Alex im Prinzip schon alles gesagt. Wenn oben extra Haken sind (Schweineohr etc.) dann kann man auch Toprope ablassen. Wenn oben normale Haken sind nur im äußersten Notfall. Ich kenn das aus dem Ith wo auch sehr viele sich an normalen Haken toprope ablassen, die Haken werden sehr schnell dünner...und dünner...und ???

          Wenn Du noch nie abgeseilt hast, probier erstmal solange in Bodennähe bis jeder Handgriff sitzt. Wichtig: Seil muss immer am Körper festgeknotet sein wenn das nämlich runterfällt

          Ich hab das Abseilen von Freunden gelernt, die schon länger geklettert sind. Keine Ahnung, ob man das wirklich aus Büchern lernen kann.

          Viel Spass

          Thorben

          Kommentar


          • Becks
            Freak

            Liebt das Forum
            • 11.10.2001
            • 19612
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von gi
            Was macht man mit den Haken, die man reingetütet hat?
            Und ist das Seil dann futsch oder kriegt man das wieder los?
            MUSS ich jemanden dabei haben, der mich sichert?!
            Reingetütet ? Meinste reingeklopft ? Die kannste wieder raushämmern wenn Du Dich abseilst.

            Klar kriegt man Seil wieder los - einfach abziehn, fertig.

            Nö Du brauchst keinen der Dich sichert - außer Du fällst runter

            Alex
            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

            Kommentar


            • Christian J.
              Lebt im Forum
              • 01.06.2002
              • 9243
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Gewichtsdifferenz: Was ist den nun die "kritische Masse"?
              Also: Wieviel darf ich leichter sein als der Kletterer wenn ich unangebunden sichern will?
              "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
              Durs Grünbein über den Menschen

              Kommentar


              • Becks
                Freak

                Liebt das Forum
                • 11.10.2001
                • 19612
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                ich wieg 63 kg. Wenn mein Kletterpartner Uli (74 kg) im Vortsieg den Abflug macht hebe ich schonmal 10 cm vom Boden ab. Daher stehe ich möglichst direkt unter dem ersten Haken und nicht 5 m weg irgendwo im Raum.
                Uli hat den Vorteil dabei - ich halte und dank der "Hüpfbremse" von mir fällt er weich.

                Umgekehrt isses auch kein Problem, mir macht der Rucker nix aus.

                Ich denk mal so bei +-10% Gewicht wird die Sache interessant. Solltest Du unten einen unsichern Stand haben und bei Störungen stolpern oder aus der Wand fallen können - Selbstsicherung bauen, fertig ist das Ganze.

                Alex
                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                Kommentar


                • Phil
                  Gerne im Forum
                  • 24.06.2002
                  • 68

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ciao
                  Ja dass mit dem Gewichtsunterschied ist ja nicht sooo wichtig. Wenn ich mal einen längeren Abgang mache dann zieht es meine Freundin (die vielleicht 20Kg leichter ist) auch mal 2 Meter hoch... Dafür lande ich schön weich und für sie ist es ja auch kein Problem wenn sie bis zum 2. Haken hinaufgezogen wird (darum hänge ich den 1. Haken prinzipiell nicht ein).

                  Beim Sturz auf dem Bild nebenan hat es meinen Kollegen (der etwa gleichschwer ist) auch ca. 2-3 Meter hinaufgezogen. War aber auch ein verdammt langer Sturz mit vieel Adrenalin).
                  Wenn er richtig statisch über den Stand gesichert hätte, bzw. am Stand angemacht wäre, hätte ich wahrscheinlich am Fels geklebt...
                  Allgemein hängt der Fallstoss zu 90% vom dynamischen Sichern und vielleicht noch 10% vom Sicherungsgerät ab. Ich würde auf jedenfall das Sicherungsgerät immer voll blockieren und dann eher durch einen kleinen Hüpfer den Sturz abfedern. Was auch noch viel ausmacht ist die Seilreibung, vorallem in starküberhängenden Hallenrouten.

                  Gruss Philipp

                  Kommentar


                  • Christian Wagner
                    Fuchs
                    • 28.02.2002
                    • 1305

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hört sich doof an, aber: Wie komme ich wieder runter ? An einem normalen Bohrhaken abseilen ? Oder kann ich das Seil einfach durch den oberen Haken ziehen (ggfs. mit Karabiner) und der Sichernde lässt mich runter ?

                    Sind oben nur normale Bohrhacken, dann macht man das folgendermassen:
                    im obersten Hacken wird "Stand" gamacht. D. h. man klinkt sich direkt über eine Bandschlinge und einen Schraubkarabiner in den Hacken. Seilt man nun einfach aus, fädelt das Seil einfach so durch den Hacken, und seilt sich anschliessend wieder ein, kann das natürlich gut gehen. Andererseits, fällt eine bei dieser Aktion das Seil runter, dann hängt man U. bis zum Sanktnimmerleinstag dort oben. Sicherer ist folgende Methode:

                    Man fädelt das Kletterseil OHNE sich vorher auszubinden doppelt durch den Hacken und macht an der durchgefädelten Schlinge einen Achterknoten, welchen man dann per Schraubkarabiner am Hüftgurt befestigt. Anschliessend wird der Anseilknoten gelöst (man ist ja nun per Schraubkarabiner am seil befestigt). Nach doppelt und dreifacher Kontrolle kann nun der Stand gelöst werden. Anschliessend wird man abgelassen.
                    Das Seil führt nun oben direkt durch den Hacken, und kann ohne Materialverlust abgezogen werden.

                    SOLLTE IRGENDWER DIESE METHODE NICHT VOM DURCHLESEN KAPIERT HABEN; DER LASSE SIE SICH ZEIGEN; BZW: SCHLAGE SIE IN EINEM BUCH NACH (z. B. Sicherheit und Risiko in Fels und Eis Band II, S. 183).

                    Vorsicht, durch den erhöhten Seilverbrauch beim sog. "umbauen" kann beim Ablassen das Seil evtl etwa 2 m "zu kurz" sein.
                    Gruß, Christian
                    ______________
                    "I' ve had many problems in my life and most of them never happened!"

                    Kommentar


                    • daywalker
                      Anfänger im Forum
                      • 27.03.2003
                      • 36

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Vielen Dank für die Antworten !

                      Habs heute ausprobiert und es hat alles super geklappt !
                      Bin jetzt voll im Kletterfieber !

                      Danke !

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X