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Kleine Skilanglauftour im Riesengebirge
Es stand mal wieder die alljährliche Skilanglauftour des Unisportzentrums der TU Dresden an. Da wir das Isergebirge schon einige Male erkundet hatten und dabei nur die Schneekoppe von weiten gesehen hatten, war diesmal also das Riesengebirge dran. Außerdem war das Erzgebirge ja wegen Schneemangel nicht planbar. Dafür bietet sich das Riesengebirge aber aufgrund seiner Schneesicherheit, Baudendichte und bekannter Schönheit geradezu an. Nebenbei schmeckt das Bier bei unseren tschechischen Nachbarn immer noch unvergleichlich gut. Geplant wurde das ganze als Genußtour, das heißt mit Baudenübernachtung inkl. Sauna, Restaurant usw. . Abgesehen von der Rippenprellung, der gerade abklingenden Grippe und den nicht eingelaufenen Skischuhen bin ich vorbereitet, also kann es jetzt losgehen.
Samstag, 3.2. Dresden- Žacléř-Rychorska Bauda
Mist, 6.30Uhr aufstehen und das am Wochenende. Muss das sein? Naja, egal, Kaffee gekocht, Brötchen für die Fahrt mitgenommen, Schoki eingepackt und noch heißen Tee dazu, dann mit dem Zug von Dresden nach Trutnov und von dort nochmal per Bus nach Žacléř. Dann noch das allseits beliebte Skitragen, um überhaupt erstmal in Richtung befahrbarer Schnee zu kommen und gegen 16.00 Uhr kommen wir (Anke, Angela, Uli, Daniel, Jörg, Simon, Wolfram und ich) nach einer kleinen Wachsorgie gemütlich in Richtung Rychorska Bauda los. Der Schnee ist ziemlich verharscht, was Nachwachsen erfordert, aber ansonsten geht es gut voran. Und auch Langlauf geht nach 2 Jahren Pause noch, da bin ich ja froh. Oben bläst es schon merklich und die Temperaturen werden auch endlich mal so, wie man sich das von einem Winter erhofft. Dann kommen uns noch einige tschech. Tagestouristen entgegen und dann sind wir auch schon kurz vorm Dunkelwerden an der Baude. Sind auch die einzigen Gäste, was übrigens noch öfters der Fall sein sollte. Uups, die Fersen sehen nicht so aus, als ob sie die neuen Schuhe klaglos hinnehmen würden. Also großflächig tapen.
Schneetreiben oberhalb von Žacléř
Sonntag 4.2. Rychorska Bauda - Portasovy Bauda
Hmmh, lecker, die Tschechen können also doch auch richtig gute Frühstücke machen. Wusste ich bisher gar nicht. Temperaturen leicht im Minusbereich, aber im Verlauf des Tages wird es wärmer. Die verharschte Schneedecke fordert auch ihren Tribut, so das Mittag erstmal nachgewachst wird. Angela und Anke als Schuppenskifahrerinnen habens momentan da besser. Ab mittags wird es dank des sonnigen Wetters pappig, jetzt klebt es erst recht an den Ski. Dafür kommt man damit wenigstens die Hänge hoch. Und die Schneekoppe schält sich das erste Mal durch die Wolken. Beim Laufen durch die Wälder merkt man, das auch hier der letzte Sturm zugesetzt hat, immer mal wieder liegen umgekippte oder abgeknickte Bäume im Wald. Dauert also noch ein Weilchen, bis wieder natürliche Bergwälder entstanden sind. Dafür geht es vielleicht schneller, wenn jetzt Lücken entstehen und neue Bäume nachwachsen können. Bei der letzten Rast wird noch Angelas Ski von einem schlittenfahrenden Kind fast in den Abgrund geschubst, nur Simons heldenhafter Einsatz verhinderte den totalen Abstieg und die entsprechende Suche. Beim folgenden Endaufstieg zur Hütte klingt plötzlich Musik durch den Wald, sollte nicht etwa...? Doch, ein Pistenskigebiet mit Beschallung und die Baude mittendrin ist unsere. Schade, das die eigentlich geplante Variante nicht geklappt hat. Dafür haben sie eine Sauna, in der wir von den restlichen Touristen ungestört sind.
Montag 5.2. Portasovy Bauda – Lucni Bauda
Hmmh, Frühstücksbuffet, sehr lecker, dafür ist der Kellner sehr unfreundlich. Als wir aus der Baude kommen, sind 2°C und es steht der Aufstieg zur Schneekoppe bevor. Das heißt, klistern, damit man überhaupt vorankommt. Der Klister steigt dann auch ganz gut, bald kommen wir an der Ruzohorky Bauda vorbei, die sieht doch bedeutend gemütlicher aus als unsere Baude von letzter Nacht. Naja, schnell die Telefonnummer für nächstes Jahr notiert und weiter geht es in Richtung Gipfel. Bei einer Pause überholen uns noch ein paar Abfahrtsskiträger, bald schnallen wir auch ab um die letzten steilen Meter zum Gipfel zu nehmen. Oben bläst es uns fast weg und wir kehren erstmal in dem kleinen Kiosk ein. Der Hüttenwirt erzählt, das er immer da oben lebt, hat er ja ne tolle Aussicht, wenn denn mal kein Nebel ist. Diese Jahr klappts mal wieder mit der Aussicht, aber beim folgenden Aufwärmen in der Slezska Bauda zieht Nebel auf, der die Sicht auf 10m reduziert. Die letzten km zur Lucni Bauda sehen wir nur die nächsten 2 Stangen der Markierungen und plötzlich schält sich ein Riesenhaus aus dem Nebel. Gott ist das Ding riesig. Wie unterhalten die das überhaupt? Dementsprechend kalt ist es in den alten Mauern. Dafür gibt es Sauna, Kicker, Billard und die leckersten Blaubeerknödel, die ich kenne. Die liebevoll sanierte Innenausstattung lässt die vergangenen glorreichen Tage erahnen. Abends spielen wir noch im alten Tanzsaal Tischtennis und Jörg beweist seine Qualitäten als Ex-Kreismeister von Gera.
Reifniederschlag
Lucni Bauda im Nebel
Dienstag 6.2. Lucni Bauda – Vosecka Bauda
Am Morgen ist der Nebel wieder weg, dafür ist es merklich kälter geworden. Die heutige Strecke erinnert ganz stark an das schwedische Fjell, leicht über der Baumgrenze, dann wieder runter, heute geht es über den Hauptkamm. Einige spektakuläre Abfahrten und Schwünge runter zur Spindlerovka Bauda bringen uns die bewundernden Blicke einiger Abfahrtsskifahrer und Skitourengehern ein. Und wir merken wieder mal, das man auch im Riesengebirge keine Tourenski oder Schneeschuhe gebrauchen kann, sondern mit Langlaufski am besten vorankommt. Bei den Anstiegen hilft noch der Klister von gestern, wir kommen gut voran. An der Petrovka Bauda vorbei geht es zu den Schneegruben. Die sehen echt imposant aus, Wolfram erzählt, das er dort in einem Anfall von Wahnsinn und jegendlichem Leichtsinn mal runtergefahren ist, krass. Die letzten 3,3km geht es ständig leicht bergab und zum Schluss gibt es nochmal eine schöne knackige Abfahrt. Dann ist die gemütliche kleine Baude erreicht. Im Moment ist sie total voll, aber bald werden wir sie für uns allein haben, da viele Leute nur Tagesausflüge hierher machen.
Lucni Bauda im Hintergrund
auf dem Hauptkamm in Richtung Schneegruben
Mittwoch 7.2. Vosecka Bauda – Hacharov – Dresden
Heute geht es zurück. Erstmal noch eine kleine Runde, um die Zeit auszunutzen und dann geht es nach Hause. Morgens entdecken wir einen unverspurten Hang mit 10cm Pulverneuschnee direkt unter der Baude und lassen es uns natürlich nicht nehmen, die ersten Spuren reinzuschwingen. Mit meinen Latten (leicht taillierte Atomic BC mit Rottefella 3-Pin-Bindung) bekomme ich sogar eine Telemarkkurve hin, auch wenn es ziemlich eiert. Beim anschließenden Aufstieg zum Kamm kommt die Sonnte hinter der Schneekoppe raus und verspricht einen wunderschönen Abschlusstag. Von den Schneegruben nochmal in einigen schön geschwungenen Kurven zwischen den dick eingeschneiten Bäumen runter in Richtung Elbfallbaude, damit auch noch schnell die Elbquelle besucht und dann geht es über einige Umwege mit interessanten Abfahrten runter nach Hacharov. Dort bekommen wir fast auf die Minute genau unseren Zug und sind abends gegen 20.00 Uhr wieder in Dresden.
die ersten Spuren im Schnee
auf dem Hauptkamm
die Schneegruben unterhalb der Meteorologenstation
Fazit: Das Riesengebirge lohnt sich von Dresden auf jeden Fall für einen Abstecher und ist immer wieder schön. Auf dem Kamm gibt es eigentlich auch eine Schneegarantie, nur weiter unten kann es manchmal schlecht aussehen. Langlaufski haben sich auch mal wieder als optimale Fortbewegungsmittel rausgestellt, nur die Schuhe hätte ich etwas eher kaufen und einlaufen sollen. Hoffe, das bekomme ich noch bis Schweden hin. Die Bauden werden leider auch immer teurer (300-500 Kr je Übernachtung), aber immer noch bezahlbar.
Schön wars mal wieder.
Robert
Es stand mal wieder die alljährliche Skilanglauftour des Unisportzentrums der TU Dresden an. Da wir das Isergebirge schon einige Male erkundet hatten und dabei nur die Schneekoppe von weiten gesehen hatten, war diesmal also das Riesengebirge dran. Außerdem war das Erzgebirge ja wegen Schneemangel nicht planbar. Dafür bietet sich das Riesengebirge aber aufgrund seiner Schneesicherheit, Baudendichte und bekannter Schönheit geradezu an. Nebenbei schmeckt das Bier bei unseren tschechischen Nachbarn immer noch unvergleichlich gut. Geplant wurde das ganze als Genußtour, das heißt mit Baudenübernachtung inkl. Sauna, Restaurant usw. . Abgesehen von der Rippenprellung, der gerade abklingenden Grippe und den nicht eingelaufenen Skischuhen bin ich vorbereitet, also kann es jetzt losgehen.
Samstag, 3.2. Dresden- Žacléř-Rychorska Bauda
Mist, 6.30Uhr aufstehen und das am Wochenende. Muss das sein? Naja, egal, Kaffee gekocht, Brötchen für die Fahrt mitgenommen, Schoki eingepackt und noch heißen Tee dazu, dann mit dem Zug von Dresden nach Trutnov und von dort nochmal per Bus nach Žacléř. Dann noch das allseits beliebte Skitragen, um überhaupt erstmal in Richtung befahrbarer Schnee zu kommen und gegen 16.00 Uhr kommen wir (Anke, Angela, Uli, Daniel, Jörg, Simon, Wolfram und ich) nach einer kleinen Wachsorgie gemütlich in Richtung Rychorska Bauda los. Der Schnee ist ziemlich verharscht, was Nachwachsen erfordert, aber ansonsten geht es gut voran. Und auch Langlauf geht nach 2 Jahren Pause noch, da bin ich ja froh. Oben bläst es schon merklich und die Temperaturen werden auch endlich mal so, wie man sich das von einem Winter erhofft. Dann kommen uns noch einige tschech. Tagestouristen entgegen und dann sind wir auch schon kurz vorm Dunkelwerden an der Baude. Sind auch die einzigen Gäste, was übrigens noch öfters der Fall sein sollte. Uups, die Fersen sehen nicht so aus, als ob sie die neuen Schuhe klaglos hinnehmen würden. Also großflächig tapen.
Schneetreiben oberhalb von Žacléř
Sonntag 4.2. Rychorska Bauda - Portasovy Bauda
Hmmh, lecker, die Tschechen können also doch auch richtig gute Frühstücke machen. Wusste ich bisher gar nicht. Temperaturen leicht im Minusbereich, aber im Verlauf des Tages wird es wärmer. Die verharschte Schneedecke fordert auch ihren Tribut, so das Mittag erstmal nachgewachst wird. Angela und Anke als Schuppenskifahrerinnen habens momentan da besser. Ab mittags wird es dank des sonnigen Wetters pappig, jetzt klebt es erst recht an den Ski. Dafür kommt man damit wenigstens die Hänge hoch. Und die Schneekoppe schält sich das erste Mal durch die Wolken. Beim Laufen durch die Wälder merkt man, das auch hier der letzte Sturm zugesetzt hat, immer mal wieder liegen umgekippte oder abgeknickte Bäume im Wald. Dauert also noch ein Weilchen, bis wieder natürliche Bergwälder entstanden sind. Dafür geht es vielleicht schneller, wenn jetzt Lücken entstehen und neue Bäume nachwachsen können. Bei der letzten Rast wird noch Angelas Ski von einem schlittenfahrenden Kind fast in den Abgrund geschubst, nur Simons heldenhafter Einsatz verhinderte den totalen Abstieg und die entsprechende Suche. Beim folgenden Endaufstieg zur Hütte klingt plötzlich Musik durch den Wald, sollte nicht etwa...? Doch, ein Pistenskigebiet mit Beschallung und die Baude mittendrin ist unsere. Schade, das die eigentlich geplante Variante nicht geklappt hat. Dafür haben sie eine Sauna, in der wir von den restlichen Touristen ungestört sind.
Montag 5.2. Portasovy Bauda – Lucni Bauda
Hmmh, Frühstücksbuffet, sehr lecker, dafür ist der Kellner sehr unfreundlich. Als wir aus der Baude kommen, sind 2°C und es steht der Aufstieg zur Schneekoppe bevor. Das heißt, klistern, damit man überhaupt vorankommt. Der Klister steigt dann auch ganz gut, bald kommen wir an der Ruzohorky Bauda vorbei, die sieht doch bedeutend gemütlicher aus als unsere Baude von letzter Nacht. Naja, schnell die Telefonnummer für nächstes Jahr notiert und weiter geht es in Richtung Gipfel. Bei einer Pause überholen uns noch ein paar Abfahrtsskiträger, bald schnallen wir auch ab um die letzten steilen Meter zum Gipfel zu nehmen. Oben bläst es uns fast weg und wir kehren erstmal in dem kleinen Kiosk ein. Der Hüttenwirt erzählt, das er immer da oben lebt, hat er ja ne tolle Aussicht, wenn denn mal kein Nebel ist. Diese Jahr klappts mal wieder mit der Aussicht, aber beim folgenden Aufwärmen in der Slezska Bauda zieht Nebel auf, der die Sicht auf 10m reduziert. Die letzten km zur Lucni Bauda sehen wir nur die nächsten 2 Stangen der Markierungen und plötzlich schält sich ein Riesenhaus aus dem Nebel. Gott ist das Ding riesig. Wie unterhalten die das überhaupt? Dementsprechend kalt ist es in den alten Mauern. Dafür gibt es Sauna, Kicker, Billard und die leckersten Blaubeerknödel, die ich kenne. Die liebevoll sanierte Innenausstattung lässt die vergangenen glorreichen Tage erahnen. Abends spielen wir noch im alten Tanzsaal Tischtennis und Jörg beweist seine Qualitäten als Ex-Kreismeister von Gera.
Reifniederschlag
Lucni Bauda im Nebel
Dienstag 6.2. Lucni Bauda – Vosecka Bauda
Am Morgen ist der Nebel wieder weg, dafür ist es merklich kälter geworden. Die heutige Strecke erinnert ganz stark an das schwedische Fjell, leicht über der Baumgrenze, dann wieder runter, heute geht es über den Hauptkamm. Einige spektakuläre Abfahrten und Schwünge runter zur Spindlerovka Bauda bringen uns die bewundernden Blicke einiger Abfahrtsskifahrer und Skitourengehern ein. Und wir merken wieder mal, das man auch im Riesengebirge keine Tourenski oder Schneeschuhe gebrauchen kann, sondern mit Langlaufski am besten vorankommt. Bei den Anstiegen hilft noch der Klister von gestern, wir kommen gut voran. An der Petrovka Bauda vorbei geht es zu den Schneegruben. Die sehen echt imposant aus, Wolfram erzählt, das er dort in einem Anfall von Wahnsinn und jegendlichem Leichtsinn mal runtergefahren ist, krass. Die letzten 3,3km geht es ständig leicht bergab und zum Schluss gibt es nochmal eine schöne knackige Abfahrt. Dann ist die gemütliche kleine Baude erreicht. Im Moment ist sie total voll, aber bald werden wir sie für uns allein haben, da viele Leute nur Tagesausflüge hierher machen.
Lucni Bauda im Hintergrund
auf dem Hauptkamm in Richtung Schneegruben
Mittwoch 7.2. Vosecka Bauda – Hacharov – Dresden
Heute geht es zurück. Erstmal noch eine kleine Runde, um die Zeit auszunutzen und dann geht es nach Hause. Morgens entdecken wir einen unverspurten Hang mit 10cm Pulverneuschnee direkt unter der Baude und lassen es uns natürlich nicht nehmen, die ersten Spuren reinzuschwingen. Mit meinen Latten (leicht taillierte Atomic BC mit Rottefella 3-Pin-Bindung) bekomme ich sogar eine Telemarkkurve hin, auch wenn es ziemlich eiert. Beim anschließenden Aufstieg zum Kamm kommt die Sonnte hinter der Schneekoppe raus und verspricht einen wunderschönen Abschlusstag. Von den Schneegruben nochmal in einigen schön geschwungenen Kurven zwischen den dick eingeschneiten Bäumen runter in Richtung Elbfallbaude, damit auch noch schnell die Elbquelle besucht und dann geht es über einige Umwege mit interessanten Abfahrten runter nach Hacharov. Dort bekommen wir fast auf die Minute genau unseren Zug und sind abends gegen 20.00 Uhr wieder in Dresden.
die ersten Spuren im Schnee
auf dem Hauptkamm
die Schneegruben unterhalb der Meteorologenstation
Fazit: Das Riesengebirge lohnt sich von Dresden auf jeden Fall für einen Abstecher und ist immer wieder schön. Auf dem Kamm gibt es eigentlich auch eine Schneegarantie, nur weiter unten kann es manchmal schlecht aussehen. Langlaufski haben sich auch mal wieder als optimale Fortbewegungsmittel rausgestellt, nur die Schuhe hätte ich etwas eher kaufen und einlaufen sollen. Hoffe, das bekomme ich noch bis Schweden hin. Die Bauden werden leider auch immer teurer (300-500 Kr je Übernachtung), aber immer noch bezahlbar.
Schön wars mal wieder.
Robert
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