Reisetagebücher

[Haiko]

Moin²,

wie verfasst Ihr Eure Reisetagebücher?

Während der Tour,
nach der Tour
- aus dem Gedächtnis,
- anhand von Notizen,
- anhand von Fotos,
- mit Hilfe der Wanderkarte?

Bin während der Wintertour wegen ständiger Beschäftigung nicht dazu gekommen, Tagebuch zu schreiben. Jetzt versuche ich mich an der Reisebeschreibung und hoffe, dass Gedächtnis, Fotos und die Karte eine gute Stütze bilden.

Ahoi,
Haiko

[Shirkan]

hi,

mir gehts ähnlich,
unterwegs komm ich irgendwie nie dazu,
jetzt sitz ich auch daran Erinnerungen von 3 Wochen August 2002 zu reproduzieren!
naja, mir helfen Fotos und Geländehinweise(Karten) ganz gut weiter !

cu
Sebastian

[Finn]

Ich mache das immer anhand von Notizen und Text. Am Ende des Tages schreibe ich noch auf, was ich an der Ausrüstung vermisse, oder was total unnötiger Kram war. So schrumpft das Gewicht immer etwas oder nimmt ein bisschen zu

Gruß
Finn

[Maico Schulz]

Ich schreib mir unterwegs immer Stichpunkte, Temperatur und Wetter auf. Daheim wird dann mit Karte und Notizzettel sowie Gedächnis die Tour beschrieben. Wenn dann irgendwann auch Fotos fertig sind, runde ich den Bericht ab.

Thats all!

so weit
Maico

[bertchen]

ich schreibe immer vorm schlafengehen genaue gps daten von start, weg und ziel, sowie wetter temperatur und fotonummern auf (film X, foto nummer Y+ blickrichtung+gps koordinaten) sowie was noch besonders vorgefallen ist.
So kann ich danach anhand von notizen, gpsdaten, karte und photos ziemlich genau rekonstruieren.
Besonders das mit den fotos find ich wichtig, da ich gern viel knipse und es hasse wennn ich nachher nicht mehr genau zuordnen kann.

gruss

[boehm22]

Hi,
ich habe einen kleinen Block dabei, der steckt meist in der Hosentasche. Da schreibe ich dann stichwortartig alles auf was ich erlebt und gesehen habe. Machmal schon mittags, meist dann nach dem Abendessen.

Das steht so viel, daß ich das zuhause nur noch in ganze Sätze fassen muß.

[Tisi]

Ich habe immer ein kleines Notizbuch dabei. Da kommen mindestens abends Notizen rein.
Aber auch sonstiges (Ausrüstung, Ideen, Infos, etc)
Zusammen mit den Fotos schaffe ich es z.B. gerade das Tagebuch vom letzten Juni (Finnland) anzulegen ... *räusper*

Gruss
Tisi

[Becks]

ich schreib alles was mir so einfällt möglichst brüwarm in ein kleines Büchlein. Hinterher (schon 1-2 Tage später) sind ansonsten schon Details des jeweiligen Tages vergessen. Hinterher aufschreiben lohnt sich nicht, ist man länger unterwegs verschwimmen da die Tage und was man jeweils gemacht hat zu sehr um noch was rekonstruieren zu können.


ALex

[Shirkan]

hi,

naja Becks ist ja auch schon einer der älteren! ;)

[Becks]

Oooch, ich entsinne mich da eines Dominiques der nach 2 Wochen Lappland vergeblich versuchte den Urlaub zu rekonstruiren... Nicht umsonst stammt der Text von mir.

Alex

[Jörg Boldt]

Hallo Haiko !

Es stimmt, bei Winterwanderung hat man immer ne ganze Mege zu tun....
Allein das Schneeschmelzen dauert ja ganz schön lange....

Deshalb schreibe ich mein Tagebuch immer während des Schneeschmelzens, weil ich mich dann im Zelt aus Sicherheitsgründen möglichst nicht bewege.

Gruß
Jörg

[Haiko]

Moin²,

vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen! War und ist sehr interessant - vorallem für zukünftige Projekte.

@Jörg

Ja, auf der Wintertour dauerte das Schneeschmelzen extrem lange. Den Unterschied merkte ich besonders deutlich, nachdem ich an zwei Stellen Zugang zu Flusswasser hatte. Da schmeisst man den Kocher an und kann gerade noch dei Teebeutel rauskramen, und schon kocht das Wasser!

Gekocht habe ich in der Apsis, nie im Innenzelt. Beim Schneeschmelzen erhöht der Kocher dann die Temperatur von -5°C auf angenehme Null Grad.

Trotzdem, Zeit zum Schreiben hatte ich nie. Hatte wohl auch andere Gedanken im Kopf.

Das Schreiben des Reiseberichts wird gerade nachgeholt. Noch sind die Eindrücke frisch und unvergessen.

Ahoi,
Haiko

[drops]

also ich versuche auch immer möglichst brühwarm meine erlebnisse zu notieren. sprich mittags während einer kurzen pause oder meistens abends. ich hab immer ein DIN A5 Büchlein (knapp 100 Seiten kariert) dabei. Darin lässt sich auch mal was zeichnen oder nen stempel einer hütte, juhe, fähre, etc. sammeln. wenn ich zuhause bin tippe ich dann die berichte in den compi und verbessere etwas den satzbau usw., scanne die stempel ab und fertig sind die berichte. das schöne dabei ist ich hab pro buch dann immer so ca. 15-20 mehr oder weniger große touren. finde es als ganz witzig in einer ruhigen minute auf einer tour nach zu lesen was man auf einer anderen tour so für probs, erlebnisse hatte. pro tag schreibe ich zwischen 1 und 5 din a5 seiten (je nach erlebten) zeit finde ich eigentlich immer. gehört einfach dazu genauso wie das zelt aufbauen, kochen, ...

[Shirkan]

hi,

klingt lustig!

ich glaube ich muss mir das mit dem regelmaessigen Tagebuchschreiben ganz fest fuer meine Sommertour vornehmen!

[alaskawolf1980]

anhand von Fotos und Erinnerungen...und wenn andere mitwaren und Tagebuch geschrieben haben...anhand geklauter Erinnerungshilfen

Ich kann mich echt nicht dazu aufraffen abends am Feuer Stift und Papier zu nehmen und da was aufzuschreiben. Das zerstört irgendwie die Atmosphäre finde ich. Ich will alles normal erleben und dazu gehört nicht die Aufzeichnung des Erlebten.
Ich will lieber jede Sekunde genießen.
Das ist acuh ein Grund wieso ich schon lange nicht mehr in solche Diashows reingehe von Reisenden. Die haben die Reise immer mit dem Gedanken im Hinterkopf gemacht, daß sie unbedingt das und dies fotografieren müssen und dies und jenes notieren müssen für die spätere Vermarktung. Das ist der Geist nicht mehr ganz so frei beim Reisen. Finde ich. Fotografieren ist OK. Das macht knips und fertig ist man. Aber solche Leute die davon leben, die denken immer, dass sie dies unbedingt fotografieren müssen, damit sie später Stoff für ihre Dia Show haben.

Klar würde man nach einer Tour immer gerne die eigenen GEdanken aufgeschrieben vor sich haben. Aber ich genieße dann lieber die paar Minuten mehr unterwegs zu sein. Oder träume nochmal den Tag nach.

Vielleciht komm ich ja auch irgendwann noch dazu meinen inneren Schweinehund zu überwinden und jeden Abend was aufzuschreiben.

[bubu]

Aber wenn man sich auf Tour keine Notizen macht, dann bereut man es sicher nachher... :wink:

Ich hatte, wem auch immer sei Dank, Andrea bei mir, die alles noch genau (seeeeeeeeeehr genau) wusste. Ich habe dann mit ihrer Hilfe jeden zweiten oder dritten Abend Notizen gemacht. Die Details kommen sonst völlig durcheinader, zumindest in meinem Minihirn.

[Dieter]

Habe auf meinen Touren immer ein DIN A5 Buch, kariert mit festem Plastkeinband dabei. Das Buch ist schon präpariert, enthält den Tourenplan, Wegpunktkoordinaten und Umrechnungstabellen von mm in Grad für alle verwendeten Kartentypen, sowie wichtige Adressen und Telephonnummern.

Da ich in der Regel alleine unterwegs bin hab ich genügend Zeit abends meine Aufzeichnungen über Erlebnisse, Wetter und Gedanken des Tages zu machen. Da bin ich ungewöhnlich diszipliniert (sonst nicht meine Art) - bloß keine Lücke reißen lassen!

Zu hause wird es dann in den Computer getippt und für die Webseite aufbereitet. Photos und Karten bedecken dann den Schreibtisch. Warum ich das mache? Ganz einfach: Ich kann alles noch mal durchleben und verdopple damit meinen Spaß am Urlaub :-)

Dieter
http://www.isafold.de

[alaskawolf1980]

Da sich meine Meinung seit den letzten Soloreisen geändert hat, heir nun meine neue Meinung:

Kleine Romane schreiben würde ich gerne. Schon alleine deshalb, um all die Gefühle und GEdanken festzuhalten, die ich während einer Tour (Reise) habe. Aber das würde jeden Tag zu lange dauern, deshalb versuche ich die wichtigsten Gefühle festzuhalten und das reicht auch aus, um später anhand dieser Worte wieder alle Erinnerungen und Emotionen dieser Reise aufkochen zu lassen. Und wenn es jeden Tag nur 10 Sätze wären, es ist eben sehr wichtig einiges festzuhalten, da man diese utnerschiedlichen Gefühle jeder Reise sich nicht einprägen kann. In 10 Jahren wären diese Informationen verloren.
Außerdem kommen ncoh wichtige Daten ins Tagebuch, um auch für spätere Reisen Infos zu haben. Zum Beispiel zum Thema Auto und Schweden. An den Aufzeichnungen kann man gut abschätzen wie weit man pro Tag kommt. Wo man ungefähr nachts ankommt. Welche Temperaturen es waren (eigentlich nur im Winter wirklich wichtig). Das Wetter, besondere Begegnungen von Tieren.

Bin also auch zum Tagebuchschreiber geworden. Aus der Angst heraus, dass all die schönen Erlebnisse langsam verblassen könnten.

[ThomasMerten]

Ich schreibe auf jeder längeren Tour ein Tagebuch. Die Tagesberichte enthalten Ereignisse und manchmal technische Daten. Ganz am Ende gibt es den wichtigsten Teil: die Optimierungsliste der Ausrüstung. Geschrieben wir jeden Tag, meist am Abend, natürlich in ein Moleskine.

Eines haben meine Reisetagebücher gemeinsam: sie enden spätestens nach dem zehnten Tag - egal wie lange die Reise dauert. Bis zum Schluß wird nur an der Ausrüstungsliste gefeilt. Ich denke, ich werde irgendwann nur noch die Ausrüstungslisten schreiben, halbe Reisetagebücher habe ich schon genug

Grüße,

Thomas

[derMac]

Also, so ein Reisetagebuch nimmt doch nur Platz und Gewicht weg. :wink:
Und wenn man sich an irgendwelche technischen Details nicht mehr erinnern kann, fragt man halt im Forum.

Mac