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Region/Kontinent: Mitteleuropa
Um es gleich vorweg zu nehmen: Dies war die schlimmste Wanderung 2006! Wahrscheinlich ist mein Eindruck sehr subjektiv, aber ich will trotzdem mal meine Erwartungen und meine Erlebnisse schildern.
Gesucht hatte ich einen Weg für die letzte Dezemberwoche, wenn alle in Urlaub sind, man wegen mangelndem Tageslicht nicht wirklich gerne zeltet und die Unterkünfte in den Touristenregionen ausgebucht sind. Am Ende schwankte ich zwischen
- Altmühltal-Panoramaweg (200 km von Gunzenhausen nach Kelheim)
- Schwäbische Alb Randwege
- Lechhöhenweg
Ich hatte mich dann kurzfristig für die Altmühl entschieden, weil es dort ziemlich einfach Unterkünfte gab und sehr gutes Infomaterial. Womit wir gleich beim ersten Thema sind:
Karten: Für den Weg gibt es einen extra Führer aus dem mir völlig unbekannten Verlag Magenta 4 für 9,90 EUR, der auch ganz ordentlich, wenn auch nicht gänzlich fehlerfrei war. Mit drei Karten des Bayerischen Landesvermessungsamtes à 6,90 EUR deckt man das ganze Gebiet ab: Westliches, mittleres und östliches Altmühltal. In der neuesten Ausgabe ist der Weg auch eingezeichnet, leider auch nicht immer korrekt, aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht.
Verkehrsanbindung: ist ausgesprochen gut. Ich bin nach München geflogen und dann von dort mit dem Zug nach Kelheim und am Ende des Weges von Gunzenhausen zurück nach München. Von Nürnberg aus ist der Weg besser zu erreichen und in das VGN-Netz eingebunden. Achtung: Kelheim selbst hat keinen Bahnhof und man muss vom außerhalb gelegenen Bahnhof mit einem leider nicht sehr häufig fahrenden Bus fahren.
Markierung: Ist ausgezeichnet bis an wenigen Stellen saumäßig, nämlich immer dann, wenn aufgrund von Forstarbeiten Bäume gefällt und damit auch die Markierungen entfernt werden.
Sehenswürdigkeiten: Das ist meiner Ansicht nach der einzige Pluspunkt des Weges: Es gibt unterwegs wirklich viel zu sehen. Kloster Weltenburg und die Befreiungshalle in Kelheim, das wirklich sehr hübsche Eichstätt mit Dom, Treuchtlingen mit Altmühltherme und die vielen kleineren Orte mit schöner Altstadt wie Beilngries, Papenheim etc.
Unterkunft: Wer wie ich im Winter mit Dach überm Kopf absteigt, hat wirklich viel und gute Auswahl. Die Tour war mein Weihnachtsgeschenk an mich, so dass ich auch mal ganz dekadent ins Hotel gegangen bin. Absolutes Highlight: Gasthaus Gentner in Spielberg. Mitten in der fränkischen Provinz ein absolut genial renovierten alter Gasthaus mit moderner fränkischer Küche, von der ich noch lange schwärmen werde.
So, und jetzt komme ich zum eigentlichen Problem: dem LÄRM!!!!!!!
Der Weg geht überwiegend immer an der Albkante und zwar oberhalb der Altmühl entlang - nur ist leider direkt neben der Altmühl immer, und zwar wirklich immer irgendeine Scheiß-Strasse und meist auch noch eine Bahnlinie. Da die Straße unten und der Weg oben verläuft, potenziert sich der Verkehrslärm. Wenn die Bahn vorbeirauscht, dann erbebt das ganze Altmühltal. Besonders schlimm ist der Teil, an der der Weg die A9 überquert. Es gab keine Entkommen: Am Ende bin ich mit Ohrenstöpseln gewandert, weil ich vom ständigen Autokrach so genervt war. Nur ist das leider keine wirkliche Erholung. Richtig schön ist nur der Teil von Treuchtlingen nach Gunzenhausen (Altmühl ist dort nur ein Bach, also kein Tal mit Schalltrichtereffekt) und kurz vor Kelheim (keine Strasse in der Nähe).
Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, warum mit Rheinsteig und dem Altmühlweg bewußt Wege entworfen werden, an denen der Verkehrslärm ein solches Problem darstellt. Das es auch anders geht, zeigt der Frankenweg und der Rothaarsteig. Ich bin beide schon fast komplett gelaufen und hatte dort nie Probleme mit Lärm.
Versteht mich nicht falsch: Natürlich sind wir in Deutschland, wo alle naslang eine Strasse ist. Natürlich trifft man beim Wandern ab und zu auf Autos oder hört mal eine Strasse. Aber wenn ich eine Woche lang immer nur an einer viel befahrenen Strasse entlang wandern soll, dann ist mir das einfach zu viel. Bin nur ich so empfindlich oder geht es euch da ähnlich?
Ach ja: Und wenn man dann mal etwas abseits der Albkanten ohne Autos im Wald unterwegs war, dann stieß man auf Forstarbeiten. Die machen nicht nur auch einen Heidenkrach, sondern ruinieren vor allem die Wanderwege. Ca. ein Drittel des Weges war so mehr oder weniger von Traktoren und Baumresten beschädigt worden. Ich kam zwar immer noch gut durch, aber so richtig Spass machte das auch nicht.
Fazit: Wenn ihr Ruhe und Frieden in der Natur sucht, dann seid ihr auf dem Altmühltal-Panoramoweg definitiv falsch. Und wenn ihr unbedingt in der Gegend wandern wollt, dann empfehle den Frankenweg, der über alle Pluspunkte des Altmühl-Weges verfügt, aber kein Lärmproblem hat.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Dies war die schlimmste Wanderung 2006! Wahrscheinlich ist mein Eindruck sehr subjektiv, aber ich will trotzdem mal meine Erwartungen und meine Erlebnisse schildern.
Gesucht hatte ich einen Weg für die letzte Dezemberwoche, wenn alle in Urlaub sind, man wegen mangelndem Tageslicht nicht wirklich gerne zeltet und die Unterkünfte in den Touristenregionen ausgebucht sind. Am Ende schwankte ich zwischen
- Altmühltal-Panoramaweg (200 km von Gunzenhausen nach Kelheim)
- Schwäbische Alb Randwege
- Lechhöhenweg
Ich hatte mich dann kurzfristig für die Altmühl entschieden, weil es dort ziemlich einfach Unterkünfte gab und sehr gutes Infomaterial. Womit wir gleich beim ersten Thema sind:
Karten: Für den Weg gibt es einen extra Führer aus dem mir völlig unbekannten Verlag Magenta 4 für 9,90 EUR, der auch ganz ordentlich, wenn auch nicht gänzlich fehlerfrei war. Mit drei Karten des Bayerischen Landesvermessungsamtes à 6,90 EUR deckt man das ganze Gebiet ab: Westliches, mittleres und östliches Altmühltal. In der neuesten Ausgabe ist der Weg auch eingezeichnet, leider auch nicht immer korrekt, aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht.
Verkehrsanbindung: ist ausgesprochen gut. Ich bin nach München geflogen und dann von dort mit dem Zug nach Kelheim und am Ende des Weges von Gunzenhausen zurück nach München. Von Nürnberg aus ist der Weg besser zu erreichen und in das VGN-Netz eingebunden. Achtung: Kelheim selbst hat keinen Bahnhof und man muss vom außerhalb gelegenen Bahnhof mit einem leider nicht sehr häufig fahrenden Bus fahren.
Markierung: Ist ausgezeichnet bis an wenigen Stellen saumäßig, nämlich immer dann, wenn aufgrund von Forstarbeiten Bäume gefällt und damit auch die Markierungen entfernt werden.
Sehenswürdigkeiten: Das ist meiner Ansicht nach der einzige Pluspunkt des Weges: Es gibt unterwegs wirklich viel zu sehen. Kloster Weltenburg und die Befreiungshalle in Kelheim, das wirklich sehr hübsche Eichstätt mit Dom, Treuchtlingen mit Altmühltherme und die vielen kleineren Orte mit schöner Altstadt wie Beilngries, Papenheim etc.
Unterkunft: Wer wie ich im Winter mit Dach überm Kopf absteigt, hat wirklich viel und gute Auswahl. Die Tour war mein Weihnachtsgeschenk an mich, so dass ich auch mal ganz dekadent ins Hotel gegangen bin. Absolutes Highlight: Gasthaus Gentner in Spielberg. Mitten in der fränkischen Provinz ein absolut genial renovierten alter Gasthaus mit moderner fränkischer Küche, von der ich noch lange schwärmen werde.
So, und jetzt komme ich zum eigentlichen Problem: dem LÄRM!!!!!!!
Der Weg geht überwiegend immer an der Albkante und zwar oberhalb der Altmühl entlang - nur ist leider direkt neben der Altmühl immer, und zwar wirklich immer irgendeine Scheiß-Strasse und meist auch noch eine Bahnlinie. Da die Straße unten und der Weg oben verläuft, potenziert sich der Verkehrslärm. Wenn die Bahn vorbeirauscht, dann erbebt das ganze Altmühltal. Besonders schlimm ist der Teil, an der der Weg die A9 überquert. Es gab keine Entkommen: Am Ende bin ich mit Ohrenstöpseln gewandert, weil ich vom ständigen Autokrach so genervt war. Nur ist das leider keine wirkliche Erholung. Richtig schön ist nur der Teil von Treuchtlingen nach Gunzenhausen (Altmühl ist dort nur ein Bach, also kein Tal mit Schalltrichtereffekt) und kurz vor Kelheim (keine Strasse in der Nähe).
Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, warum mit Rheinsteig und dem Altmühlweg bewußt Wege entworfen werden, an denen der Verkehrslärm ein solches Problem darstellt. Das es auch anders geht, zeigt der Frankenweg und der Rothaarsteig. Ich bin beide schon fast komplett gelaufen und hatte dort nie Probleme mit Lärm.
Versteht mich nicht falsch: Natürlich sind wir in Deutschland, wo alle naslang eine Strasse ist. Natürlich trifft man beim Wandern ab und zu auf Autos oder hört mal eine Strasse. Aber wenn ich eine Woche lang immer nur an einer viel befahrenen Strasse entlang wandern soll, dann ist mir das einfach zu viel. Bin nur ich so empfindlich oder geht es euch da ähnlich?
Ach ja: Und wenn man dann mal etwas abseits der Albkanten ohne Autos im Wald unterwegs war, dann stieß man auf Forstarbeiten. Die machen nicht nur auch einen Heidenkrach, sondern ruinieren vor allem die Wanderwege. Ca. ein Drittel des Weges war so mehr oder weniger von Traktoren und Baumresten beschädigt worden. Ich kam zwar immer noch gut durch, aber so richtig Spass machte das auch nicht.
Fazit: Wenn ihr Ruhe und Frieden in der Natur sucht, dann seid ihr auf dem Altmühltal-Panoramoweg definitiv falsch. Und wenn ihr unbedingt in der Gegend wandern wollt, dann empfehle den Frankenweg, der über alle Pluspunkte des Altmühl-Weges verfügt, aber kein Lärmproblem hat.
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