Wetter in Rovaniemi - Seit 1 Woche

[Laiseka]

Hallo,
Weil es mir doch sehr bedenklich erscheint, möchte ich euch auf www.rovaniemi.fi hinweisen. Dort dann die webcam öffnen.

Es ist Ende November - aber seit ca. 1 Woche hat es in Rovaniemi plus-Temperaturen (0 bis +4*C). Es liegt fast kein Schnee mehr, der Fluß ist wieder aufgefroren, ... .

[derMac]

Inwiefern ist das schlimm? Das dort im November Temperaturen über 0 sind, scheint mir jetzt nicht sooo ungewöhnlich.

Mac

[Fjaellraev]

Es scheint schon etwas wärmer zu sein, als in anderen Jahren. Wobei letztes Jahr auch eine Periode mit gegen +4° dabei war, nur war die kürzer als dieses Jahr. Die Wärme scheint dieses Jahr recht grossräumig zuzuschlagen, ich musste noch kein einziges Mal Scheiben kratzen...
Hoffentlich wird es bald richtig kalt.
Auch wenn es wohl kein gar zu aussergewöhnliches Ereignis ist, man merkt halt einfach, dass man im Moment in Sachen Klimaerwärmung recht sensiblisiert ist, und das ist ja eigentlich gut.

Gruss
Henning

[Laiseka]

"Inwiefern ist das schlimm? Das dort im November Temperaturen über 0 sind, scheint mir jetzt nicht sooo ungewöhnlich."
Aber die Dauer (1 Woche).

Wie sieht es eigentlich weiter nördlich im Moment aus?

[Fjaellraev]

Kann im Moment nur mit den Infos für Karesuando www.karesuando.se dienen, im Moment ist es dort scheinbar +1°, aber Schnee haben sie noch, zumindest war er gestern auf der Webcam zu sehen. Wie der Fluss dort aussieht weiss ich nicht, da die entsprechende Webcam nicht mehr aufgeführt ist, scheint wohl längerfristig defekt zu sein, dass sie sogar auf der Homepage aus dem Menu verschwunden ist

Gruss
Henning

[derMac]

Das Problem ist, dass solche kurzzeitgen Wetterphänomene nicht sehr aussagekräftig sind, besonders wenn man nicht die letzten 100 oder noch mehr Jahre zum Vergleich hat. So viele warme Tage hintereinander scheint es in den letzten 10 Jahren nicht gegeben zu haben im Nov., aber das sagt noch nicht viel. So viele recht kalte Tage wie davor waren ja auch scheinbar selten. :wink:

Mac

[Sapmi]

Weitere skandinavische Webcams:

http://www.webcamsinnorway.com/webcams.php

http://swecams.telgebo.se/

http://www.tiehallinto.fi/alk/frames...rat-frame.html

[marcus]

richtig kalt wirds da oben wohl eh erst wieder anfang februar bis ende märz. dafür dann aber so richtig frostig.
irgendwie verschieben sich die jahreszeiten halt alle bisle nach "hinten".

[Laiseka]

www.rovaniemi.fi
Jetzt sind´s bald schon 3,5 Wochen ohne Schnee.
Noch immer nicht bedenklich?

[Laiseka]

Rentiere vor Hungertod
In Nordschweden sind die Futterplätze dick vereist, rund 270.000 Tiere bedroht: Regierung soll "Katastrophenhilfe" leisten
"Ich hoffe, der Weihnachtsmann bezieht in diesem Jahr seine Rentiere nicht aus Nordschweden", hört man dieser Tage die Schweden sagen. Denn die rund 270.000 Tiere des Königreiches sind von einer Hungerkatastrophe bedroht. Das schwedische Landwirtschaftsamt kündigte nun an, "Katastrophenhilfe" bei der Regierung einzufordern. Die meisten Rentiere (auf Schwedisch "renar") leben in Lappland, das zur "Norrland-Region" gehört. Dort liegen große Teile des überlebensnotwendigen Winterfutters unter steinharten Eisdecken begraben.

Allein in der Region Norbotton sind zwei Drittel der Futterquellen durch Eisschichten unbrauchbar geworden. Die Tiere haben nicht mal die Chance, sich zur Nahrung durchzuschaben. "Was für ein Winter! Draußen im Wald ähnelt der Boden einer Schlittschuhbahn. Der Schnee ist ganz hart. Das Winterfutter ist weg", sagt der norrländische Rentierpfleger Alf Emanuelsson. Sein ganzes Leben hat er sich um Rentiere gekümmert. Aber Vergleichbares habe er bisher noch nicht erlebt. Die Tiere sind inzwischen völlig ausgemergelt. Gierig fressen sie das Futter, das Emanuelsson und die Bauern dieser Tage in die Wälder schleppen um ein Massensterben zu verhindern.

Im Oktober kam der Schnee. Dann wurde es plötzlich so warm, dass es zu starken Regenfällen kam, die schließlich zu festen Eisdecken wurden.

Nun will man rund 50.000 Tiere an die Küste treiben, dort seien einige Futterquellen noch intakt. "Wir haben keine andere Wahl und wagen es nicht, noch länger zu warten. Sonst werden viele verhungern", sagt Inger Omma von der Rentierorganisation "Vapstens".

Teurer Transport

Der Weg an die Küste sei aber lang, der Transport teuer und das gelagerte Futter reiche nicht für alle Tiere aus, geben andere zu bedenken. Außerdem ist die Küste für schwedische Verhältnisse sehr dicht besiedelt.

"Es ist fraglich, ob die dortigen Bewohner genug Verständnis für die Herden aufbringen würden", sagt Sören Långberg, "Rentierbeauftragter" der Regionalverwaltung. Die Lappländer sind ratlos. "Unsere Rentierherden haben sich zerstreut. Und wir hoffen, dass sie noch eine Weile durchhalten, mit den wenigen eisfreien Flächen, die es noch gibt. Aber bald müssen wir sie zusammentreiben und mit gelagertem Futter versorgen", sagt Emanuelsson.

Umgerechnet rund 3,3 Millionen Euro wird es den Staat kosten, die Rentiere in diesem Winter am Leben zu erhalten. Es könnte aber auch mehr werden. Genau weiß das zurzeit niemand beim Landwirtschaftsamt.

Die rund 270.000 in Schweden lebenden Rentiere werden von 2000 Rentierpflegern betreut. Rentierfleisch gilt in Schweden als Delikatesse.

Neben Wölfen und Elchen sind Rentiere eine der wichtigen nationalen Eigenheiten des Landes. Der Rentierbeauftragte und die Rentierpfleger wissen um die Besonderheit ihrer Tiere und die sind zuversichtlich, dass die Katastrophenhilfe bald eintreffen wird.

Bisher will von staatlicher Seite niemand kommentieren, ob die Rentier-Misere auch mit der globalen Klimaerwärmung zu tun hat. Für Umweltorganisationen ist dies ein Faktum. (André Anwar aus Stockholm/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.12. 2006)