Sitzkomfort - Radhosen, Einsätze, Sättel (und Wundscheuern)

[Corton]

Was habt Ihr schon alles ausprobiert und mit welchen Kombinationen habt Ihr (insbesondere auf längeren Touren (= Mehrtagestouren mit größeren Etappenlängen)) besonders gute Erfahrungen gemacht? Ich hab über die Jahre schon einiges ausprobiert, bin aber auf der Suche nach der optimalen Kombi immer noch nicht so richtig fündig geworden.

Aktuell bin ich meist auf nem Flite und mit ner etwas älteren Gonso Hose (Einsatzmaterial: unbekannt) unterwegs, bin aber wie gesagt nicht 100%ig damit zufrieden. Fährt hier jemand den fi´zi:k Arione Sattel (und hat im Idealfall den direkten Vergleich zum Flite)? Ist der wirklich so überragend, was die Kombi aus Gewicht und Sitzkomfort angeht?

Wie beugt Ihr Wundscheuern vor?

Corton

[Crosswind]

Hoi Schlafsackguru.

Wenn Du keine Beschwerden mehr haben möchtest, aber auch kein Liegerad fahren willst, dann solltest Du Dir einen Brooks-ledersattel besorgen. Fahre den Conquest und hatte nie Probleme mit dem Sitzen (meist Gonso-Hosen mit Einsatz und keine Unterwäsche).

Gruß
Philip

[ich]

Auch mit Brooks kann man Probs haben!
Meine momentane Lieblingshose ist ne Sugoi RS Felx Bib. Sattel auf RR ist n Terry Fly GT, da kann ich dann auch 260km am Stück fahren. Auf dem Tourenrad wars bis vor kurzem ein Brooks, jetzt ist es n Spezialised Body Geometry Pro Gel (?). Macht auch n sehr guten Eindruck! (Besser als mein Brooks, aber den kannst du mir abkaufen )

Gruß
Bene

[woodswitch]

Ich fahre ´nen Selle Italia Sattel - Flite und Gonso Hosen mit dem Fraueneinsatz (ohne Slip). Auf langen Touren ramponiert es meine Weichteile auch öfters mal :x
Habe mal im Fernsehen bei der Tour d.F. mitbekommen, dass die ihre Hoseneinsätze mit allen möglichen Mitteln, wie z. Bsp. Hirschtalg, einschmieren. Das habe ich prompt ausprobiert, es hat wohl etwas geholfen aber den absoluten WOW-Effekt hatte ich auch nicht. Abgesehen davon, fand ich es eine ziemliche Sauerei. Ich bin inzwischen auch überzeugt davon, dass eine sehr gute Passform der Hosen wichtig ist. Kleinste Falten in Verbindung mit Schweiss sind bei mir die absolute Wundfahrgarantie. Deshalb gebe ich jetzt immer etwas mehr Geld für gute Bikehosen aus.
Was haltet ihr von Marathon-Sätteln?
z. Bsp. hier Leider sauteuer und kann man ja nicht einfach mal so ausprobieren....
Ww

[Paddybär]

Ich nehme immer Melkfett in den Schritt dann Radhosen mit synthetischem leder (oder sowas ähnliches) und den Selle Italia Nitrox wobei der von werk aus dran ist bei dem canyon iowa und ich eigentlich nen andern suche...

[derMac]

Melkfett oder ähnliches hilft nur gegen Reibung (egal welcher Sattel), aber nicht gegen Druck. Gegen Druck hilft nur Passform (von Sattel und Hose). Das muss - besonders beim Sattel - jeder für sich rausfinden. Ledersättel passen sich perfekt an, funktionieren bei Fahrern, die auf ihrem Sattel mal vor und zurück rutschen aber auch nicht. Ich fahre im Moment am liebsten Flite TansAm, bin bei über 3 h Fahrt aber auch nicht so richtig zufrieden damit.

Mac

[Paddybär]

eignen sich die brooks sättel eigentlich auch für mtb`s oder eher nur für trekking räder?
paddy

[Phipus]

Hallo zusammen,

auf Sättel habe ich bis vor kurzem eigentlich nicht geachtet, allerdings fahre ich auch recht selten Mehrtagestouren. Bisher war es jedoch stets so, dass ich ca. 3 Tage Schmerz und Unbehagen überstehen musste und dann nach etwa einer Woche kaum noch Sitzbeschwerden vorhanden waren.

Bei der letzten Tour war ich eine Woche mit einem billigen Gelsattel unterwegs. Da ich auf diesem Sattel regelrecht mit dem werten Hinterteil schwamm (viel zu weich), konnte sich mein Gesäß nicht daran gewöhnen und folglich besserten sich die Sitzbeschwerden während der Tour kaum merklich. Jetzt habe ich diesen Sattel gegen einen Sportsattel von Bontrager ausgetauscht. Der ist zwar auf kurzen Strecken deutlich unbequemer, aber dafür weiß ich, dass mein Allerwertester bei längeren Sitzungen sein passgenaues Fundament zu schätzen wissen wird. :wink:

ps. ich benutze eine Gore Bikewear Radhose mit Polsterung, allerdings denke ich, dass es alle Hosen tun, so lange die Stoffe weich und keine dicken Nähte in Ponähe vorhanden sind. Hier kann man sicherlich gutes Geld sparen.

Beste Grüße,

Phipus

[woodswitch]

Gegen Druck hilft nur Passform (von Sattel und Hose). Das muss - besonders beim Sattel - jeder für sich rausfinden.

Man/frau müßte sich mal diverse Sattel unter den Ar... klemmen dürfen für ein paar Stunden oder so um auch mal rausfinden zu können, welcher optimal
für das jeweilige Gesäß ist. Ein guter Sattel kostet schon mal locker über 100 Euro. Und wenn dann das Fazit ist; außer Spesen nichts gewesen ist das schon ärgerlich
findet Ww

[Rajiv]

eignen sich die brooks sättel eigentlich auch für mtb`s oder eher nur für trekking räder?
paddy

Prinzipiell auch für MTB geeignet. Auf 'nem Eigenbau(Rahmen vom Kona "A") ist ein Brooks drauf(muß mal in Ruhe nachsehen, welches Modell).
Brooks ist aber Philosophie.
Für mich kommt nix anderes außer Brooks in Frage. Nachteilig ist die relativ lange Eingewöhnungsdauer(>400km ist normal, eigentlich ist er erst ab 1000km so richtig gut eingesessen).

Rajiv, mit B66 Champion unterwegs

[Nomad]

Zur optimalen Kombination von Sattel und Hose kann ich dir zwar leider nicht weiterhelfen, aber in der tour war mal ein Satteltest, der sich u.a. mit der individuellen Passform bzgl. der Beckenbreite auseinandergesetzt hat. Dort wurden bei den getesteten Sätteln deren effektive Sitzbreite angegeben (u.a. auch der fi´zi:k Arione). Außerdem war eine kurze Anleitung zum Messen des Sitzknochenabstands enthalten.

Den Artikel habe ich als PDF vorliegen, möchte diesen aber wegen rechtlicher Bedenken nicht ins Forum stellen und auch keine Details nennen (Premium-Download). Falls du aber Interesse haben solltest --> PN. :wink:

Rose Versand hat für den Arione übrigens ein Testangebot mit Geld zurück-Garantie.

Testen Sie dieses Produkt bis zu 14 Tage. Bei Nichtgefallen nehmen wir es anstandslos zurück. Ausgenommen bei Beschädigung durch unsachgemäße Behandlung.

Mark

[ich]

Rose Versand hat für den Arione übrigens ein Testangebot mit Geld zurück-Garantie.

Testen Sie dieses Produkt bis zu 14 Tage. Bei Nichtgefallen nehmen wir es anstandslos zurück. Ausgenommen bei Beschädigung durch unsachgemäße Behandlung.

Das gilt auch bei Terry! Die bauen ja auch ganz schicke Tele!

Gruß
Bene

[papajoe]

mein arsch fühlt sich seit jahren auf nem passend eingestellten fi'zi:k nisene (altes modell) wohl. einsatz habe ich aufgegeben, als ich angefangen habe shorts zu tragen und komme prima ohne klar. der richtige sattelwinkel is dabie enorm wichtig (nach vorne abfallend, verhältnissmäßig stark) und sobald ich nen etwas schwereren rucksack aufhab, schmerzts auch. deswegen fahr ich nie mit schwererem rucksack, ^^

[bka]

Ich hab den "fi´zi:k Arione" und bin zufrieden damit. Wobei es aber immer auf den Hintern des Besitzers ankommt. Auf meinem MTB habe ich einen Specialized Avatar Gel. Der ist auch ziemlich geil. In verschiedenen Breiten erhältlich. Die Breite kann man sich in Läden ausmessen lassen oder selbst Hand anlegen

[Schnubu]

Oha, schönes Thema, bei dem man wundervoll philosophieren kann!

Ob nun der A**** wehtut oder eben nicht ist meiner Meinung nach von vielen Faktoren abhängig. Man kann auch nicht sagen: der Sattel ist gut oder schlecht, das wird jeder anders empfinden.
Vielmehr kommt es drauf an, wie der Sattel eingestellt ist (Höhe/Neigung). Oft ist der Sattel einfach zu hoch oder zu tief eingestellt. Auch wenn dieser nicht ganz gerade (quasi parallel zum Oberrohr) ausgerichtet ist, dann kann es schon zu Scheuereien kommen.
Ich habe folgende Erfahrungen gemacht: Sattel nicht zu hoch einstellen, da man ansonsten mit dem Gesäß hin- und herrubbelt *autsch*; je weiter man nach vorn geneigt sitzt, desto mehr auch den Sattel leicht nach vorn neigen; nicht immer sind teure Hosen auch gut, bin z.B. mit einer günstigen Bycicles-Trägerhose besser klargekommen als mit einer teuren Markenhose; Hose auf langen Touren öfter waschen (Sportwaschmittel --> kein Weichspüler!!!) und gut trocknen lassen (oft verlieren Polster bei langer Beanspruchung ihre antibakterielle Wirkung und -wenn sie immer mehr zusammengedrückt werden- ihre Polstereigenschaft); bei langen Touren habe ich Wundcreme dabei (Fettcreme o.ä. ist eher kontraproduktiv, da sich dann noch mehr Pickelchen und andere nette Sachen ansammeln können ; ob es nun scheuert oder nicht ist auch vom Wetter abhängig: wenn es warm und trocken ist (z.B. auf einer Spanienradtour) rubbelt es merklich weniger als auch einer Dauerregenrundreise in Norwegen.

Ich fahre auch auf langen Touren (mehr als 3 Wochen) einen Flite Titanium mit einer einfachen Nalini-Trägerhose und bin recht zufrieden. Aber gerade der Sattel muss auch eingefahren werden! Schlecht ist immer mit einem neuen Sattel auf lange Tour zu gehen.

Mir geht es eher so, dass wenn ich langsam dahinrolle mir der Hintern mehr schmerzt als wenn ich voll reintrete.

Aber mal ehrlich: ein wenig Drücken und Rubbeln gehört schon dazu, oder? :wink:

Letztens habe ich bei einem Händler ein Sitzkissen geshen, mit welchem man angeblich optimal sein Gesäß vermessen lassen kann (Drucksensoren). Er meinte aber auch, dass das nicht das Nonplusultra ist und man keine 100%ige Aussage zur Passform machen könnte.

Darum, lasst uns weiter philosophieren...

Gruß

Schnubu

[Alpenkönig]

Mein A...setzt sich seit Jahren freiwillig nur auf Selle Italia Turbo Matic (2). Diesen Sattel hab ich auf allen Rädern: Renner, MTB, Cross und Einkaufsrad. Habe viele Alternativen ausprobiert die leichter/teurer/schmaler etc. waren: kein Erfolg ausser Druckschmerzen. Hosen von Assos schmeicheln meinem Hintern am besten. Beim Kauf von Trägerhosen achte ich jetzt auf einen Reißverschluss: damit fgeht das Pinkeln am Baum besser, als das gute Teil über den oberen Rand der Hose hervorwuchten. Ich benutze keine Creme viele meiner Kumpel schmieren weißes Lanolin auf das Sitzpolster. Ich brauch das offenbar nicht. Trage die Hose auch nur bei ein bis zwei Ausritten und dann ab in die Wäsche. Der Hintern ist auch immer pico-belllo sauber und gewaschen und mit normaler Hautcreme, oder wenn zur Hand, einer Kamill-Glycerin-Creme behandelt. Hab bis heute noch nie (gottseidank) ein Furunkel osä gehabt. Viele die darunter leiden (Profi-Rennfahrer) lassen sich im Frühjahr eine Beriglobin (schreibt man das so?) Spritze geben. Soll die Neigung zu Furunkeln senken. Drockschmerzen kann man auch lindern indem man bei langen Fahrten die Sattelhöhe verändert. Eddy Merckx hatte immer einen Imbus dabei und hat hat während dem Rennen (!) die Höhe mal rauf mal runter verändert.
Bei "zivilen" Ausritten habe ich jetzt unter der Jeans Rad-Unterhosen von Löffler mit Sitzpolster an. Kein schlechtes Teil, kostet aber unverschämte € 40,-!!

[Onkel Tom]

Hi, also ich hab' den Terry Fly Men - und bin damit nach langem suchen und ausprobieren der verschiedensten Sättel fündig geworden. Ist vielleicht nicht der leichteste, aber ich fahr' ja schließlich auch nicht um diverse Meisterschaften... :wink: Aber wie schon erwähnt, jeder Popo ist anders, mir hat z.B. der fi´zi:k GOBI überhaupt nicht "gepasst"
Gruß
TOM

[Sawyer]

Hi,

ich habe mal eine Frage zur Hygiene beim Sitzleder in Radlerhosen. Ich habe in einem Buch gelesen, dass man die Hosen nach jedem Ausritt waschen soll, da sich sonst die Keime in dem Sitzleder vermehren und beim nächsten Trip in die Haut "eingerieben" werden können.

Ich halte es für etwas übertrieben. Wie soll das Mehrtagestouren funzen? Kaum einer wird wohl für jeden Tag eine neue Hose einpacken.

Wie handhabt Ihr das?

Bisher habe ich meine Radlerbux 2-3 getragen und dann gewaschen. Inzwischen wasche ich sie nach jeder Tour von Hand aus.


Sawyer

[Onkel Tom]

Wie soll das Mehrtagestouren funzen? Kaum einer wird wohl für jeden Tag eine neue Hose einpacken.
Wie handhabt Ihr das?

Hm, Mehrtagestouren hab' ich bisher noch keine gefahren - aber wenn man in Hütten übernachtet, die Hose von Hand auswaschen - müßte über Nacht trocknen...

Bisher habe ich meine Radlerbux 2-3 getragen und dann gewaschen. Inzwischen wasche ich sie nach jeder Tour von Hand aus.

Ferkelchen ... ich hab' mehrere Hosen... Nee, hatte es auch schon so gemacht.
Gruß
TOM

[marcus]

Wie soll das Mehrtagestouren funzen? Kaum einer wird wohl für jeden Tag eine neue Hose einpacken.
Wie handhabt Ihr das?

Hm, Mehrtagestouren hab' ich bisher noch keine gefahren - aber wenn man in Hütten übernachtet, die Hose von Hand auswaschen - müßte über Nacht trocknen...

Bisher habe ich meine Radlerbux 2-3 getragen und dann gewaschen. Inzwischen wasche ich sie nach jeder Tour von Hand aus.

Ferkelchen ... ich hab' mehrere Hosen... Nee, hatte es auch schon so gemacht.
Gruß
TOM

OT:
du weist doch das uss sawyer n altes wutz is warum wohl wollte der im odenwald immer in den dreckigen fützen baden gehn? :ignore: