Tarptent, Leichtschlafsack u.a.: ein paar Bemerkungen

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  • Lightfoot
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    • 03.03.2004
    • 791

    • Meine Reisen

    Tarptent, Leichtschlafsack u.a.: ein paar Bemerkungen

    Ich wollte mal was zu ein paar neuen Sachen sagen, die ich gerade auf Tour mithatte, obwohl (oder weil) sie nicht so weit verbreitet sein dürften. (Achtung: der Schrieb ist lang. )

    Zur Reise selbst gibt es nicht viel Bemerkenswertes, außer vielleicht den verwunderten Blicken der Lundhags- und Gummibestiefelten Schweden auf meine Turnschuhe, den Verlust meines geliebten Fjällräven-Hutes und der Tatsache, daß die Speicherkarte in meiner Digitalen alle Urlaubsfotos nach und nach gelöscht hat (Mediamarkt dazu: "Ach ja, die bringen sehr viele zurück, die macht das häufig." Warum verkaufen die dann so einen Sch... :bash: ).


    1. Henry Shires Tarptent Rainbow
    Rainbow ist ein einwandiges "Zelt" aus Silnylon mit bei meiner Version eingenähtem Boden. Zwischen Boden und Zeltwand sind zur Belüftung Moskitonetzstreifen gesetzt. Das Tarptent wiegt mit seinen mitgelieferten 6 Alu-Heringen 930 gr., inkl. der zwei extra Titanheringe, die ich mithatte, entsprechend 942 gr..

    Das übersteigt das angegebene Gewicht auf der Homepage von HS doch etwas. Trotzdem kriegt man für die 930 gr. eine wirklich sehr komfortable und noch einigermaßen leichte Unterkunft. Der Platz im Rainbow ist üppig. Ich kann (bei 1,85 m) problemlos in der Zeltmitte knien, vom aufrechten Sitzen natürlich zu schweigen. Komplizierteste Ankleidemanöver sind eine Leichtigkeit, ohne an die Zeltwand zu stoßen. Zur Not können auch zwei im Rainbow liegen, einer mit Rucksack schwelgt im Platzkomfort. Die Liegelänge ist mehr als ausreichend, um mit dem Schlasa nirgendwo an die Wände zu stoßen. Letztere steigen sehr steil an, was den nutzbaren Raum sehr groß macht. Es ist problemlos möglich, sich aus dem Liegen ohne Verbiegung direkt aufzurichten (entsprechende Bauchmuskeln vorausgesetzt ), ohne mit der Nase an der Wand zu reiben.

    Bei Regen ist das Rainbow in seinem Element. Eine Nacht regnete es bei mir ständig stark, eine beglückte mich mit heftigen Schauern, Nässe kam niemals nach drinnen. Die Belüftung ist sehr gut, trotzdem gab es bei der starken Feuchtigkeit Kondensationswasser an der Zeltwand. Allerdings weitaus zu wenig, um Tropfgefahr zu erzeugen. Eigentlich ist die Feuchte an den Zeltwänden auch belanglos, weil man mit etwas Sorgfalt nie dranstoßen muß. Wenn es morgens trocken ist, wird auch das Zelt wieder schnell trocken.

    Der Zeltaufbau ist (meist) problemlos, je nach Gelände dauert es zwischen 2 bis 5 Minuten. Dabei spannt man die vier Eckpunkte ab und schiebt dann den Gestängebogen in den Mittelkanal, was sehr leicht geht. Was aber nicht so leicht geht, ist, den Gestängebogen letztlich in seine Öse zu kriegen, um ihn zu verankern und zu spannen. Das geht gut, wenn es etwas feucht ist (weil sich das Silnylon dann etwas dehnt), bei normalem Wetter muß man etwas Kraft aufbringen, aber bei Trockenheit (Silnylon zieht sich zusammen) muß man ganz schön zerren und schieben, um das Ding reinzuwürgen. Bei starkem Wind macht es wenig Spaß, mit diesem Bogen rumzuwerkeln, um ihn zu verankern, da der Wind ins halberrichtete Zelt bläst. Zwei verschiedene Ösen in kurzem Abstand wären da besser.

    Insekten haben wegen des eingenähten Bodens keine Chance. Der Boden ist wannenartig hochgezogen und bietet guten Schutz gegen Nässe. Einmal habe ich auf einer staunassen Wiese übernachtet (ging nicht anders), der Boden hielt dicht. Nur an manchen Nahtstellen zu den hochgezogenen Seitenteilen kam etwas Wasser durch, aber das war mein Fehler, weil ich diese Nähte nicht abgedichtet hatte.

    Allerdings bin ich am Grübeln, ob ein separater Boden nicht doch besser zu einem leichten Tarp/Tarptent paßt. Man ist damit einfach unabhängiger und kann den Boden vor dem Abbau trocken entfernen. Beim eingenähten Boden wird dieser beim nassen Verpacken natürlich auch von innen naß. Ganz stark fiel mir das auf, als die Kondensfeuchte innen mal völlig gefroren war. Beim Schütteln fielen die Eisstückchen alle auf den Zeltboden, was nicht so toll war. Man kann sich ja auch einen separaten Boden mit hochgezogenen Seitenteilen als Nässeschutz bauen (hab ich aus fester Plane mit Ducktape grad mal gemacht, wiegt ca. 130 gr.). Somit bleibt nur der bessere Insektenschutz als Vorteil für den eingenähten Boden, nicht ganz unwichtig natürlich. Grübel, grübel.

    Ein Schwachpunkt des Rainbow ist imho die Sturmeigenschaft. Es gibt außer den 6 normalen Abspannpunkten nur einen mageren zusätzlichen. Das Zelt hat nur einen Bogen und ragt recht steil in die Höhe. Mäßigen Wind verkraftet es zwar recht problemlos, aber bei Sturm möchte ich nicht drin übernachten. Zudem pustet der Wind durch das Moskitonetz doch recht kräftig durch, was im Grenztemperaturbereich des Schlafsacks kritisch werden könnte. Man kann die Wände des Rainbow konstruktionsbedingt nämlich leider nicht ganz bis zum Boden kriegen. Für Schweden also aus meiner Sicht nur für den Bereich unter der Baumgrenze geeignet, was ja sehr viele schöne Gegenden ausschließt .


    2. Cumulus Quantum 350 Schlafsack
    Ein etwas angeberisch beworbenes englisch-polnisches Gemeinschaftsprodukt mit angeblicher +800 cuin Superdaune, welches Komfort bis -6 Grad bieten soll. Sieht man hier. Im Quantum 350 sind, man höre und staune, 350 gr. Gänsedaune verbaut.

    Der Quantum 350 soll 665 gr. + 16 gr. Packsack wiegen, also zusammen 681 gr.. Meine Küchenwaage zeigt 690 gr., eine hinnehmbare Toleranz. Wer also skrupellos genug ist, den Schlafsack ständig in den supermickrigen Packsack zu zwängen, hat ein kleines und leichtes Paketchen. Ich habe lieber amerikanische Hochtechnologie (Spinsack Lite M, 8 Liter, 14 gr.) verwendet, um dem Schlafsack ein etwas großzügigeres Behältnis zu geben.

    Der Quantum 350 hat mich -kurz gesagt- voll überzeugt. Länger gesagt: Er bauscht seine Hülle (sicher die gleiche wie beim Quantum 450) optisch nicht so prall wie z.B. mein WM Apache, aber in der Praxis leistet er seinen Dienst. Meine kälteste Nacht lag bei -3 Grad (morgens gemessen); das Zelt war innen und außen gefroren, bzw. voll Rauhreif (feuchtes Flußtal). Bekleidet war ich mit kurzer Unterhose, Kunstfaser-T-Shirt, leichtem Fleece (220 gr.) und Fleecemütze (50 gr.) in einem Seideninlett. Unterlage war die Thermarest Prolite 3 in 3/4-Länge (400 gr.) sowie ein 60 gr. schweres Stückchen stinknormale Billigschaummatte für die Füße (und als Sitzkissen verwendet). Die Temperatur im Schlafsack war noch angenehm (ich friere eigentlich sehr leicht, wenn ich mich nicht bewege). Mit langer Unterhose und meinem Polargard-Pullover (und, wer will, mit Socken) zusätzlich wären vielleicht auch die -6 Grad der Werbung drin gewesen, wobei man aber bedenken muß, daß es recht windstill war.

    In einer weiteren Nacht (+ 3 Grad, windig), wo ich mit Sturm und tieferen Temperaturen gerechnet hatte, mußte ich später das Seideninlett entfernen und den Polargard-Pullover ausziehen, sowie die Kapuze öffnen, da mir sonst zu warm war (mit langer KF-Unterhose (120 gr.), Woll- und KF-T-Shirt und Fleecemütze bekleidet).

    Die Kapuze des Quantum 350 ist nicht so stark befüllt wie bei meinem WM Apache (logisch), aber erheblich besser geformt; sie drückt nicht wie beim Apache auf die Stirn, sondern umschließt den Kopf. Was nervt, ist der Gummizug zum Zuziehen (ein leichteres festes Band wäre besser) und der GB-typische festgenähte Tanka, der das Öffnen erschwert (schnippschnipp und das Problem ist gelöst).

    Kosten tut das Teil so ca. 200 Pfund, also etwa 300 €; die Ausgabe hat sich gelohnt. Bis 0 Grad mit Reserve absolut zu empfehlen.


    3. tagoss-Zip-Hose Fieldstone
    Es gab mal einen Thread mit Fragen zu den tagoss-Hosen, die ja eine Billig-Marke für LARCA sind (glaube ich). Da ich meine übliche Lowe-Zip-Hose wegen der Mücken mit Nobite behandelt hatte, mir nachher aber einbildete, davon schummerig zu werden, habe ich statt dessen die neue tagoss-Hose mitgenommen.

    Diese ist aus 100% Polyester und ziemlich dünn. Trotzdem ist die Hose robust und widersteht auch kalten Winden in zuerst nicht für möglich gehaltener Weise. Die Hose trocknet extrem schnell und fühlt sich auch naß nicht unangenehm an. Zu den Nähten und zur Langzeitquälität kann ich noch nichts sagen, bisher ist alles problemlos. Ob die Hose mückendicht ist? Weiß ich nicht, jedenfalls hat nichts durchgestochen, aber das heißt wenig. Ich hatte einen (!) Mückenstich auf der Tour, in den Unterschenkel bei hochgerollter Hose ohne aufgetragenes Mückenmittel, woran man mal die Häufigkeit der müden Viecher erahnen kann.

    Nach dem Abzippen der Beine hat man die übliche, eigentlich zu lange Shorts, die aber bequem zu tragen ist (was viele abzipp-Shorts nicht sind, z.B. die von Fjällräven). Man kann die Hose auch noch umknicken und hat dann eine kürzere Shorts. Genauso kann man die Hose sehr gut bis zu den Knie hochknicken; so bin ich während der kälteren Tage (unter 15 Grad) rumgelaufen. Ab 15 Grad habe ich dann die Hosenbeine abgezippt, sofern manchmal die Sonne schien (waren einen Tag mal 25 Grad in der Sonne).

    Die Fieldstone kostet ca. 70,- € und wird meine bevorzugte Wanderhose außerhalb des Winters werden.


    4. Goretex-Laufschuhe oder nicht?
    Falls immer noch jemand (vielleicht bettlägerig und gelangweilt?) lesen sollte: Ich will niemanden zur Verwendung von Turnschuhen überreden. Manche mögen sie, viele nicht und fühlen sich in Stiefeln besser.

    Ich habe nur überlegt, ob man nicht besser Turnschuhe mit Goretex nehmen sollte. Ich hatte ganz normale an. In den ersten Tagen mit häufigem Regen im Wald hatte ich schnell nasse Füße, was bei den 15 Grad aber nicht so problematisch war. Später war es eher trocken und ich bin ziemlich trockenen Fußes durch das Fjäll gestapft, auch über die diversen Bäche/Flüßchen. Mit Goretex in den Turnschuhen wäre auch am Anfang nicht ein Tropfen Wasser in die Schuhe gekomen, denn tiefe Sumpfstellen waren immer leicht zu umgehen. Für Gegenden mit einigermaßen festem Boden, also fast überall, schützen Goretex-Halbschuhe imho wie knöchelhohe Schuhe vor Nässe (Gamaschen dazu sind immer gut). Und auch für den Spätsommer/Herbst im schwedischen Fjäll, wo die Bäche/Flüsse wenig Wasser haben, würde ich sie in Zukunft einsetzen.

    Nur eine Stelle erwies sich als problematisch, wo Holzplanken tief überflutet waren. Hier wäre das Wasser aber auch wenigstens in knöchelhohe Stiefel geschwappt. Ich hab meine Schuhe halt ausgezogen, bin die 20 Meter barfuß gegangen (erfrischend) und dann noch einige Zeit weiter barfuß, bis die Füße wieder trocken waren. (Flußdurchwatungen sollte man natürlich lieber nicht barfuß machen.) Die mir in etwas Abstand nachfolgenden zwei Schweden mit Gummistiefeln und Lundhags haben übrigens verdächtig lange für die beschriebene Stelle gebraucht, bis sie wieder auftauchten.

    Meine wasserdichten Socken (1 Paar Sealskinz, 1 Paar
    "atmungsfähige" Seirus-Neoprensocken) mußte ich nicht wirklich einsetzen, weil es tagsüber eigentlich immer über 10 Grad waren. Da sind nasse Füße beim Wandern nicht schlimm. Es war aber nett, abends die wasserdichten Socken in den nassen Schuhen anzuziehen und somit kein Kälteproblem zu haben.


    Naja, ein sicher viel zu langer Artikel, aber auch wenn ihn keiner liest, hat er mir doch noch mal beim Schreiben viele nette Einzelheiten der Tour in Erinnerung gerufen.

    Edit: so leid es mit tut, ich muß noch kurz dem Bozeman Cocoon Polargard Pullover ein Denkmal setzen. Das Teil wiegt in Größe L 265 gr. und hält im Verhältnis dazu verflucht warm. Ich glaube nicht, daß es etwas leichteres und wärmeres zugleich gibt. Auch Daune dürfte es wegen der notwendigen Kammertechnik schwer dagegen haben. Eine 400-500 gr. Daunenjacke ist wärmer, aber hat das Feuchtigkeitsproblem.

  • Carsten010

    Fuchs
    • 24.06.2003
    • 2074
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Klasse Ausrüstungsbericht! Danke!

    Und natürlich immer wieder schön einen Grammsparer mehr an Bord
    zu haben :-)

    CU

    Carsten
    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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    • jasper

      Fuchs
      • 02.06.2003
      • 2462
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Können wir das auch in das Testforum verschieben? Ist da fast besser aufgehoben.

      Noch ein paar technische Details zu jedem Artikel als Übersicht hinzufügen und dann haben wir wieder ein paar spitzen Testberichte!

      Vielen Dank,

      Jasper
      www.backcountry-hiking.de
      ... unterwegs in der Natur

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      • hikingharry
        Dauerbesucher
        • 23.05.2004
        • 788
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo Lightfoot,

        ich habe Deinen Artikel mit großem Interesse gelesen. Bist Du dann in der Gegend Storlien/Rogen gewesen?

        Zum Rainbow: Ich erinnere mich auf backpackinglight in den Foren gelesen zu haben, das jemand unterhalb der Gestängebogenenden je ein ca. 3cm tiefes Loch macht, dann müßte eigentlich der Durchzug ausgeschaltet sein (Kondensfeuchtigkeit?).
        Umgekehrt, ein Steinchen darunter, und die Lüftung verbessert sich.
        Die Gewichtsangaben bei Henry Shires sind immer ohne Heringe - da kann ja jeder für sich entscheiden, welche er nimmt.

        Freut mich, das Dein Schlafsack so gut funktioniert, ich habe mit meinem TNF Beeline ähnliche Erfahrungen gemacht. (Ich friere allerdings nicht so leicht).

        Interesantes Setup für die Füße - habe ich mich für längere Zeit nie so getraut, maximal 5 Tage lang oder so, allerdings ohne SealSkinz, sondern nur mit Wollsocken. Nicht immer ganz fein.

        Cocoon: Das glaube ich, das der warm ist - aber ich mußte mir ja ´ne Daunenjacke kaufen, die allerdings auch billiger war.

        Also danke nochmal.

        Gruß hikingharry

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        • hinorth
          Gerne im Forum
          • 20.10.2005
          • 57

          • Meine Reisen

          #5
          vielleicht bettlägerig und gelangweilt?
          Ganz im Gegenteil, gefesselt von deinem Erfahrungsbericht, vielen Dank!

          lg,

          Helmuth
          Freizeit und Reise Blog: www.hinorth.at

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          • chinook
            Fuchs
            • 27.04.2005
            • 2232

            • Meine Reisen

            #6
            Wir brauchen viel mehr so praxisnahe Tests. Super!

            Vielen Dank!


            -chinoook
            Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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            • Mephisto

              Lebt im Forum
              • 23.12.2003
              • 8537
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              @Rosi: Wenn ins Testforum dann würde ich für jedes Teil einzeln einen Thread eröffnen, zwecks der Übersichtlichkeit. Dies hier kann ja zur Diskussion stehenbleiben

              Just my 2 cents
              Benni

              Kommentar


              • Lightfoot
                Dauerbesucher
                • 03.03.2004
                • 791

                • Meine Reisen

                #8
                Freut mich, daß einige etwas mit meinem Bericht anfangen konnten.

                Danke für die Tips zum Rainbow, werde ich mal probieren.

                Im Testforum fände ich mein Geschreibsel momentan nicht so gut aufgehoben, da harte Fakten fehlen. Ich bin ehrlich gesagt nicht so der große Messer und Wieger, z.B. hinsichtlich des Schlafsacks Cortons Messungen durchzuführen, würde mich echt überlasten. :wink:

                Außerdem würde ich die Sachen wenn schon, gern noch etwas länger prüfen. Meine Meinung zum Gatewood Cape hat sich z.B. auch gewandelt (zum noch positiveren), seitdem ich es dank kleinster Änderungen straff aufspannen kann.

                Ja, ich war grob im Bereich südlicher Kungsleden unterwegs, von Tännäs zum Rogen, dann nach Fjällnäs-Helags-Ljungdalen. Also recht zivilisiert mit guten Wegen. Ist irgendwie recht schön dort.

                "Grammsparer" wäre zuviel der Ehre. Mein Rucksack (Bergans Helium 55 l, übrigens auch zu empfehlen) wog am Anfang ca. 12,5 kg inkl. ca. 4 kg Futter (davon sicher 2 kg Süßes ), 1 Liter Wasser und 0,4 Liter Spiritus (viel zu viel Brennstoff). Was mal wieder zeigt, daß ich zu schwere Sachen dabei hatte. Ich gelobe Besserung, erste Vorkehrungen dafür sind getroffen. (*neidisch auf hikingharry schaut*)

                Turnschuhe sind halt grenzwertig. Ich bin schon lange, bevor ich Namen wie Ray Jardine kannte, mit den Dingern gewandert. Sicher nichts für jeden. Ohne wasserdichte Absicherung hätte ich mich damit aber auch nicht nach Schweden getraut. Ich werde in Zukunft wohl Goretex-Turnschuhe verwenden und ein Paar wasserdichte Strümpfe einsparen, eins kommt aber zur Sicherheit immer mit.

                Kurz vielleicht noch zu erwähnen: Als Jacke hatte ich die Rab Drillium dabei, eine dreilagige eVent-Leichtjacke, als Ersatz für die bisher verwendete Kombi Windshirt + Leichtregenjacke. Wiegt in Größe L küchenwaagengemessen 360 gr..

                Wirkt robust, gute Kapuze, gute, hochgesetzte Taschen. Hinten länger geschnitten bis zum Ende des Allerwertesten, vorne zu kurz (Hälfte Schritt), um sie bei etwas stärkerem Regen ohne Regenhose verwenden zu können, was imho auch der einzige echte Nachteil ist. Mit Schirm gehts aber, da der Bereich bis unter den Schritt geschützt wird und nasse Hosenbeine weiter unten nicht so stören, wenn es nicht zu kalt ist.

                Der Reißverschluß ist schwergängig und nicht von unten zu öffnen, was bei der Kürze der Jacke aber nicht stört. Die Jacke ist nicht so atmungsfreundlich wie ein Nylon-Windshirt (*staun* ), aber um Längen besser als Goretex (subjektives Empfinden). Heftig Bergaufwandern bei etwas höheren Temperaturen möchte ich damit trotzdem nicht, da geht nichts über einen Regenschirm. Auf Tagestouren werde ich weiterhin Windhemd (150 gr.) + Leichtregenjacke (200 gr.) + Schirm nehmen, weil's komfortabler ist, auf längeren Touren dagegen die Drillium + Schirm (robuster, universeller, besser aussehend, auch für Stadt brauchbar).

                Leider findet die nächste richtige Tour erst 2007 statt, im Herbst ist erstmal Hotelurlaub im Bayrischen Wald angesagt. :wink:

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