[CH] Wanderung im Val Bedretto + Fotos

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    • 31.07.2006
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    [CH] Wanderung im Val Bedretto + Fotos

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Tourenbericht: Zelttour am Val Bedretto

    Hier also der an anderer Stelle versprochene Bericht ueber unsere Tour am Val Bedretto im Tessin am letzten Wochenende. Viel Spass beim Lesen!

    1. Tag: Anreise Zürich-All'Acqua, über Passo San Giacomo zu den Laghi Boden

    Heute sollte es also endlich losgehen, die lange ersehnte zweite Tour in die Alpen. Die erste war zu Auffahrt (=Himmelfahrt in D), da lag noch viel Schnee - diesmal sollte es etwas sommerlicher werden. Der Wetterbericht für die Schweiz nördlich der Alpen war eher mäßig, deshalb haben wir uns entschlossen, ins Tessin zu fahren, genauer ins Val Bedretto nach All'Acqua kurz vor dem Nufenenpass. Letzte Besorgungen am Zürcher Bahnhof, Wanderkarten, Wasser, noch ein Brot... Anreise per Zug von Zürich nach Airolo, dann mit dem Postbus hoch nach All'Acqua, das ganze dauert nur 3 Stunden.

    In All'Acqua, auf 1600m Höhe, war es dann sonnig, aber recht kühl. Und gleich der erste Schock - das vermeintlich einsame Tal ist gar nicht so einsam! Auf der anderen Seite des Flusses sehe ich eine Gruppe von bestimmt 50 Leuten vorbeiziehen. Das ganze erweist sich aber doch als falscher Alarm, die meisten Leute bleiben im Tal und gehen nicht hoch. Wir hingegen überqueren den Ticino und steigen auf über die Alpe d'Olgia. Der wunderschöne Weg führt, gesäumt von Blumen und Tannenwald, hinauf bis an die Baumgrenze.

    Weg durch den Wald

    Bei der Val d'Olgia machen wir Pause und essen zu Mittag, gehen aber bald darauf hoch zu San Giacomo. Es handelt sich um eine stillgelegte Bergstation einer Seilbahn, alles verlassen, aber mit einem wunderbaren Blick in Richtung Pizzo San Giacomo und über das Tal. Auch die kleine Kapelle, die nicht verschlossen ist, besticht durch Einfachheit. Hier gönnen wir uns eine zweite Pause, auch um Fotos zu machen und Wasser zu füllen. Kurz überlegen wir gar, Teile unseres Gepäcks dort zu hinterlegen, den Nachmittag damit zu verbringen, in Richtung Pizzo Grandinagia oder Pizzo San Giacomo aufzusteigen, und für unser Nachtlager wieder hierher zurückzukehren. Schließlich entscheiden wir uns aber doch, zu dem angestrebten Biwakplatz an die Laghi Boden weiterzugehen.

    Blick von San Giacomo auf den Pizzo San Giacomo]

    Also noch über die Passhöhe des Passo San Giacomo, und von dort über eine Fahrstraße hinab in Richtung Lago Toggia. An einem Bach füllen wir alle Flaschen auf, da wir jetzt wohl bis morgen nichts mehr finden werden. An der Fahrstraße zur Alpe Regina biegen wir ab. Kurz vor der Alpe Regina sehe ich einen Weg nach rechts den Hang hinauf abbiegen, dem wir folgen; allerdings wird dies wohl nicht der Hauptweg gewesen sein, der Weg verliert sich immer wieder für kurze Strecken und wir müssen mehr oder weniger über die Wiese gehen. Der Blick hier über den Lago Toggia, Lago Castel, das Tal und die teilweise schneebedeckten Gipfel auf der anderen Seite ist wirklich spektakulär!

    Blick über Lago Toggia
    Anstieg zu den Laghi Boden

    Schließlich stoßen wir doch noch auf den Hauptweg, überwinden noch eine kleine Anhöhe und sind endlich an unserem Lagerplatz an den Laghi Boden. Zwar sind wir erschöpft - am ersten Tag ist ja der Rucksack noch ganz voll, und man ist nichts gewohnt - aber der Ausblick von den Laghi Boden entschädigt uns für alle Wege. Dies ist wirklich einer der besten Zeltplätze, den ich je hatte - eben, weich, die Seen direkt da (Kristina geht auch noch schwimmen, es ist aber sehr kalt), den Pizzo Fiorina im Rücken, schneebedeckte Gipfel im Fernblick, strahlend blauer Himmel - was will man mehr!

    Abstieg zu den Laghi Boden
    Der Ausblick vom Biwakplatz
    Namenlose Berge im Rücken; Suchbild mit Zelt!
    Abendstimmung am See

    Abends gibt es Couscous mit Gemüse (ja, wir haben eine Dose Gemüse hier hochgeschleppt) und ich sitze noch bis zur Dunkelheit vor dem Zelt in der Kälte.

    2. Tag: Laghi Boden - Bocchetta di Val Maggia - Lago di Robièi - Lago Bianco

    Morgens stehen wir recht früh auf, damit wir vor dem großen Wandererstrom weg sind. Der Plan war eigentlich, erst Zelt abzubauen und sich dann einen sonnigen Platz für das Frühstück zu suchen, aber während wir abbauen, kommt die Sonne schon zu uns und erspart uns den Weg. Sie vertreibt dann auch den Rauhreif aus dem Gras - nachts hat es wohl gefroren, auch am Außenzelt ist Kondenswasser angefroren, uns ist aber warm gewesen. Mit Hilfe der Sonne wird dann sogar das Außenzelt noch vor dem Einpacken getrocknet.

    Morgenstimmung an den Laghi Boden

    Nach dem Frühstück dann der Anstieg zur Bocchetta di Val Maggia. Von unserem Platz aus kann man sich kaum vorstellen, wo man da durchkommen soll - aber mit der Zeit wird die Lücke zwischen den Gipfeln erkennbar. Der steile Aufstieg führt nur kurz über Wiesenhänge, danach über mehr oder weniger grobe Geröllfelder, die am Ende auch noch steil werden - welch ein Einstieg! Kurz vor dem Gipfel, also auch schon kurz vor 12, kommen uns Horden von Wanderern entgegen - offensichtlich die, die mehr oder weniger gleichzeitig am Lago di Robièi bzw. der Capanna Basolino gestartet sind. Am Mittag erreichen wir die Passhöhe, von wo wir einen weiten Blick über den Gletscher am Basodino und den oberen Teil des vor uns liegenden Tals haben.

    Blick von der Bocchetta di Val Maggia

    Der Abstieg von der Bocchetta und der erste Teil des Weges durch das Tal, bis zum Abzweig des Weges zum Lago dei Matörgn, erweisen sich allerdings als unerwartet mühsam - zwar ist der Weg (T4 in meinem Führer) nicht exponiert und meist auch nicht so schrecklich steil, aber es geht über große Blöcke, wo man öfter mal seine Hände braucht. Ohne Rucksack kein Problem, aber mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken ist man doch deutlich weniger wendig. An besagtem Abzweig zum Lago dei Matörgn machen wir eine Pause und überlegen länger, ob wir den Abstecher probieren - am Ende entscheiden wir uns aber doch dagegen und gehen den direkten Weg zum Lago di Robièi. Der ist jetzt auch deutlich einfacher, bis er auf dem letzten Stück nochmal steil (aber einfach) wird. Irgendwo auf dem Weg fällt Kristina noch eine Socke von ihrem Rucksack ab, welche eigentlich nur trocknen sollte - also, falls jemand eine blaue, rechte Falke-Wandersocke Größe 37-38 findet...

    Der Weg, noch recht weit oben
    Rastplatz an einem namenlosen See kurz vorm Abzweig Richtung Lago dei Matörgn
    Der Weg an seiner ebensten Stelle


    Zwischenzeitlich zieht es zu, regnet sogar ein paar Tropfen, hört aber wieder auf, sobald wir die Regenjacken angezogen haben. Als wir am Lago di Robièi ankommen, ist es bereits fast 18:00 - und wir müssen feststellen, dass dort neben der Hütte und der Bergstation der Seilbahn sogar noch ein Hotel ist! Also ganz schlecht als Biwakplatz. Wir entscheiden uns, im Regen entlang der Fahrstraße zum Lago dei Cavagnöö weiterzugehen und dort nach einer geeigneten Stelle zu suchen. Wo der Weg, kurz vor dem Lago Bianco, den Bach kreuzt, gehe ich ein paar Meter in einen Seitenweg hinein, wo sich auch prompt relativ gute, ebene und mehr oder minder sichtgeschützte Zeltplätze bieten. Wir suchen noch ein wenig nach einem ebenen Platz, der nicht voller Kuhmist ist, werden aber schließlich fündig, bauen das Zelt auf und verstecken uns vor dem Regen.

    Der Zeltplatz am Lago Bianco

    3. Tag: Lago Bianco - Lago Nero - Sasso Nero - Passo del Sasso Nero - Lago del Narèt

    Am Morgen regnet es immer noch. Was tun? Wegen der tiefhängenden Wolken, dem Schneefall in Höhenlagen (schätze mal so >2700m) und dem Pisswetter bin ich ein wenig skeptisch, was wir mit dem Tag anfangen sollen. Also Handy raus und versuchen, einen Wetterbericht zu bekommen. Am Zelt ist natürlich keinen Empfang, also in Richtung Robièi, auf eine Anhöhe - kein erlaubtes Netz. Mit meiner OrangeClick-Karte darf ich das vorhandene SwissGSM-Netz nicht benutzen. Also zurück, deutsche O2-Karte raus, nochmal probiert - siehe da, Empfang. Auch paradox, wenn man in der Schweiz nur mit einer deutschen Karte Empfang hat. Dafür funktionieren jetzt die Nummern der MeteoSchweiz nicht, weder die 192 für einfache Auskunft noch die 0900-er für Alpenwetter. Also in der Heimat angerufen, man möge bitte im Internet bei meteoschweiz.ch nachsehen. Wenige Minuten später die Rückmeldung: vorsichtig optimistisch, eigentlich sollte es gut werden. Vom meinem Standpunkt gemischte Aussichten: im Süden strahlender Sonnenschein, im Westen dicke Suppe, im Nordosten - wo wir hinwollen - kann es sich nicht so recht entscheiden. Inzwischen ist es schon nach 9 Uhr, und wir entscheiden nach einiger Überlegung, weiterzugehen. Dann kommen auch die Leute von der Capanna Basodino vorbei, also kann es so dicke nicht kommen - nix wie los!

    Blick über die Staumauer des Lago dei Cavagnöö

    Der Aufsteig Richtung Lago Nero ist steil, aber recht einfach über einen ausgetretenen Weg durch Wiesenhänge. Erst geht es noch zusammen mit den Massen, die in Richtung Capanna Cristallina gehen, dann aber trennen sich unsere Wege, da der Weg zum Lago Nero abzweigt. Der Lago Nero erweist sich als ein kleiner, ruhiger, von steilen Hängen umgebener natürlicher See.

    Ankunft am Lago Nero

    Der Weg führt von dort auf halber Höhe am Ufer des Lago Nero entlang über steile Grashänge, bis er dann schliesslich hochschneidet. Dort ist stellenweise ein Stahlseil zum Festhalten angebracht, was vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben ist an der Stelle. Oben auf der Bocchetta del Lago Nero bietet sich dann ein unglaublicher Blick über das steinige, trostlose Valle di Sasso Nero. Unser ursprünglicher Plan, der Karte folgend, war, abzusteigen und zum Passo del Sasso Nero wieder aufzusteigen. Die Beschilderung empfiehlt aber den Weg auf der Höhe, also folgen wir diesem. Erst geht es steil hoch, dann liegen scheinbar endlose Geröllfelder vor uns. Auch diese sind nicht wirklich exponiert und daher unkritisch, aber eben mit dem schweren, unhandlichen Rucksack recht mühsam zu gehen. Ich komme noch ganz gut klar, von Stein zu Stein springend, aber Kristina hat hier so ihre liebe Mühe. Dabei bieten sich aber immer beeindruckende Blicke über das Tal und die Gipfel am Horizont. Auch das Wetter hat sich inzwischen gefangen und es ist kalt, windig, aber immerhin sonnig und die Steine sind trocken.

    Blick von der Bocchetta del Lago Nero
    Suchbild im Geröllfeld

    Nach der scheinbar endlosen Arbeit durch das Geröllfeld wird der Weg ein wenig besser und wir kommen ganz gut voran. Meist ist es sehr zugig, aber an einer geschützten Stelle machen wir Mittagspause. Weiter geht es, in einem Gemisch aus großen Felsen und Grasabschnitten, in Richtung Passo del Sasso Nero. Gegen 17:00 überwinden wir den Pass und haben unser Tagesziel, den Lago del Narèt, vor Augen. Also noch ein wenig bergab, erst flach, gegen Ende steil über Grashänge. Unten angekommen finden wir uns an einem Wanderparkplatz wieder - hier, fernab von allem, hatten wir damit nicht gerechnet! Die Autos verschwinden bald, aber wir haben noch gewisse Differenzen, was den Platz angeht. Ich will direkt in der Nähe des Parkplatzes auf einer sehr ebenen Grasstelle an einem dem Lago del Narèt vorgelagerten, kleinen See bleiben, Kristina will auf ein steiniges, aber etwas abgelegeneres Stück etwas weiter weg. Schließlich spreche ich ein, äh, Machtwort - der Platz ist mir zu steinig und außerdem zu klein für das Zelt. Also zurück, und am anderen Platz aufgebaut, den wir dann aber hinterher beide recht schön finden. Nach dem Zeltaufbau machen wir noch einen kleinen Spaziergang zur Staumauer, aber es wird schnell kalt und windig, so dass wir uns im Zelt verstecken und Reis mit Fertigsauce vom Aldi essen.

    Abend am Lago del Narèt

    Als wir dann also abends, nach dem Essen, so langsam in den Schlafsäcken verschwinden wollen, hören wir ein Geräusch, welches immer näher kommt. Ein Blick aus dem Zelt bestätigt: da kommt wirklich ein Auto in der Dunkelheit hinaufgefahren. Schnell Licht im Zelt ausgemacht, man weiß ja nie...als es näher kommt, rumpelt es laut, erst denken wir, es sei ein Auto mit Anhänger, es stellt sich dann aber als recht klappriger Pritschenwagen heraus. Er fährt zum Parkplatz, hält an, rangiert und setzt ein wenig in den Fahrweg hinter unserem Platz zurück. Wir sind uns aber recht sicher, dass wir nicht gesehen worden sind - aus der Distanz kann man das Zelt zwischen den Steinen und im Gras selbst bei Helligkeit nur dann entdecken, wenn man weiß, wo man suchen muss. Man hört noch eine Tür schlagen, dann wird es dunkel und still. Nun arbeiten natürlich die Gedanken auf Hochtouren - Schmuggler? Nein, zu weit von der italienischen Grenze entfernt. Ein abendliches Stelldichein (sowas hatten wir in einer ähnlichen Situation in Irland schonmal)? Nein, nicht im Pritschenwagen, und man hört ja auch nichts. Holzdiebe? Gibt ja gar kein Holz hier. Steindiebe? Naja, Grabsteine sind teuer, aber das Rohmaterial, ob man das dann klaut? Warenaustausch der örtlichen Diebesbande? Komischer Platz, und wo bleibt der andere? Schlussendlich sind wir dann halt einfach still, bleiben im Zelt und die Gedanken rasen.

    4. Tag: Lago del Narèt - Passo del Narèt - Alpe di Cristallina - Piano di Pescia - Pesciüm - Airolo

    Am Morgen steht der Pritschenwagen immer noch dort, wo er sich geparkt hatte - leer, niemand weit und breit zu entdecken. Wir werden wohl nie herausfinden, was der dort vorhatte - Abendspaziergang? Doch Schmuggler? Auf jeden Fall zeigen die Gedanken vom letzten Abend, wohin Fernsehen und Krimilesen einen bringen!

    Wir haben heute allerdings einiges an Strecke vor uns und müssen am Ende in Airolo noch einen Campingplatz finden (oder gleich weiterfahren nach Lugano), deshalb frühstücken und packen wir zügig, kommen dann aber doch erst um 9:30 los. Der Aufstieg zum Passo del Naret ist kurz und recht einfach, der Abstieg ins Tal unterhalb des Passo di Cristallina ist recht steil, aber gegen 11:00 sind wir im Tal angelangt, wo uns die ersten Kühe begrüßen. Von nun an geht es den Bach entlang immer weiter hinab, erst recht eben, dann gegen die Alpe di Cristallina recht steil, wo auch der Bach immer mehr anschwillt.

    Auf dem Weg zur Alpe di Cristallina

    Während uns die ersten aus dem Tal zur Capanna Cristallina aufsteigenden entgegenkommen, erreichen wir auf ca. 1600m unsere "Zielhöhe" für den Tag - von hier soll es quer am Hang bis zur Alpe di Pesciüm gehen, von wo eine Seilbahn uns nach Airolo tragen soll. Der Weg schlängelt sich über Almen, durch Wälder, über Kuhwiesen - eine willkommene Abwechslung nach der Kargheit der letzten Tage! Leider ist das Wetter nicht so toll, es tröpfelt immer mal ein wenig, und die Sonne lässt die Landschaft nicht in ihrer ganzen Schönheit leuchten. Der Weg ist meist recht gut ausgeschildert, nur an einer Stelle, hinter Piano di Pescia, verpassen wir offensichtlich einen Abzweig nach rechts und gehen einen kleinen Umweg, welcher aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Allerdings gehen wir sehr zügig, um in Airolo noch genug Zeit zu haben.

    Nur leider werden in Pesciüm unsere Pläne durchkreuzt - offensichtlich schließt die Seilbahn zwischen der Sommer- und der Wintersaison. Und zwar genau einen Tag bevor wir dort waren! Zumindest verstehen wir die italienischsprachigen Schilder und die gähnende Leere dahingehend. Also ein wenig geflucht, Regensachen angezogen - es hat nämlich inzwischen ernsthaft zu regnen begonnen - und auf in den Abstieg nach Airolo. Nochmal 600m Höhendifferenz, die teilweise sehr steil über Hohlwege im Wald absteigen - ein Horror für meine Knie! An dieser Stelle möchte ich die Stöcke wirklich nicht mehr missen. Schließlich kommen wir aber doch an, nach einer scheinbaren Ewigkeit, müssen noch die Gotthard-Autobahn unterqueren und sind in Airolo, wo uns in der Touristeninformationen Adressen von Campingplätzen bei Lugano gegeben werden können und sogar noch eine gute Zugverbindung dorthin besteht!

    Fazit: Eine wunderschöne Route! Landschaftlich recht abwechslungsreich und spektakulär, insb. am 1. und 3. Tag. Der 2. Tag war recht anstrengend, der 4. hingegen nicht mehr so alpin geprägt. Die Route wird natürlich durch die schweren Rucksäcke erschwert - die Hüttenwanderer haben es da deutlich leichter! Trotzdem entschädigen die Flexibilität, das Natur- und Wildniserlebnis sowie die einmaligen Biwakplätze für diese Unannehmlichkeiten mehr als genug, wie ich finde. Mit dem wilden Zelten hatten wir auch diesmal überhaupt keine Probleme, ich denke, oberhalb von 2000m sollte das in der ganzen Schweiz kein Problem sein. Das Wetter war im Großen und Ganzen auch auf unserer Seite, selbst wenn es mal ein paar Tropfen geregnet hat.

    Gruesse,

    Bela
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 16:32. Grund: Reisecharakter eingestellt
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    #2
    Re: [CH] Wanderung im Val Bedretto + Fotos

    Danke für den hübschen Bericht & Fotos!

    Zitat von aitrob
    Also Handy raus und versuchen, einen Wetterbericht zu bekommen. Am Zelt ist natürlich keinen Empfang, also in Richtung Robièi, auf eine Anhöhe - kein erlaubtes Netz. Mit meiner OrangeClick-Karte darf ich das vorhandene SwissGSM-Netz nicht benutzen. Also zurück, deutsche O2-Karte raus, nochmal probiert - siehe da, Empfang.
    Das ist aber eigentlich altbekannt: Wer in den Schweizer Bergen abseits der touristisch übermässig erschlossenen Gebiete unterwegs ist und auf Handynetz angewiesen ist, braucht zwingend Zugang zum Swisscom-Netz... Alles andere kann man getrost vergessen. Wer aufs Geld schauen muss, der sollte das Mobilfunkangabot von Migros studieren...

    Am Morgen steht der Pritschenwagen immer noch dort, wo er sich geparkt hatte - leer, niemand weit und breit zu entdecken.
    Warum nicht nachgefragt? MIt Sicherheit das Alppersonal von Torba la Campo...

    Nur leider werden in Pesciüm unsere Pläne durchkreuzt - offensichtlich schließt die Seilbahn zwischen der Sommer- und der Wintersaison.
    Die eingeschränkten Betriebszeiten von Pesciüm sind auch nichts neues. Der Abstieg nach Nante zum Postauto hätte euch aber einiges an Höhenmetern abgenommen...

    Mit dem wilden Zelten hatten wir auch diesmal überhaupt keine Probleme, ich denke, oberhalb von 2000m sollte das in der ganzen Schweiz kein Problem sein.
    Solange man nicht auf der Restaurantterasse von Pesciüm zeltet, gibt es (oberhalb der Waldgrenze) mit Sicherheit nirgends Probleme. Und es gibt auch keinen Grund für etwaige Befürchtungen (wie ihr sie offenbar in Narèt hattet...)
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    • aitrob
      Erfahren
      • 31.07.2006
      • 279

      • Meine Reisen

      #3
      Re: [CH] Wanderung im Val Bedretto + Fotos

      Warum nicht nachgefragt? MIt Sicherheit das Alppersonal von Torba la Campo...
      Naja, abends war es mir halt suspekt, und morgens war ja niemand da.

      Die eingeschränkten Betriebszeiten von Pesciüm sind auch nichts neues. Der Abstieg nach Nante zum Postauto hätte euch aber einiges an Höhenmetern abgenommen...
      Ich hatte die Idee, nach Pesciüm zu gehen, erst während der Tour durch meinen Führer vom SAC - da stand leider nichts drin von eingeschränkten Öffnungszeiten...vielleicht schreibe ich denen mal eine Mail, dass sie das in der nächsten Ausgabe erwähnen könnten.

      Das Beste war ja dann noch, dass auf halbem Wege nach unten wir auf einmal von einer Gondel überholt wurden! Erst dachten wir, die hätten vielleicht nur Pause gemacht, als wir oben waren, aber sie haben vermutlich einfach noch die Gondeln spazieren gefahren oder so...

      Solange man nicht auf der Restaurantterasse von Pesciüm zeltet, gibt es (oberhalb der Waldgrenze) mit Sicherheit nirgends Probleme. Und es gibt auch keinen Grund für etwaige Befürchtungen (wie ihr sie offenbar in Narèt hattet...)
      Naja, die Informationen im Netz sind halt sehr widersprüchlich - im Wiki wird gar davon gesprochen, dass manche Gemeinden mit dem Helikopter gezielt nach Zelten suchen! Aber das gilt vermutlich nur in den Tälern, und bisher habe ich auch von niemanden gehört oder gelesen, der wirklich mal eine schlechte Erfahrung gemacht hat.

      Grüße,

      Bela
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      • Rajiv
        Alter Hase
        • 08.07.2005
        • 3187

        • Meine Reisen

        #4
        Endlich mal ein Bericht aus einem etwas unbekannteren Gebiet.
        Werde da mal wieder ein paar Planungen reaktivieren.
        War da seit ca. 1996 nicht mehr, damals aber von Süden gekommen und recht weit mit dem Auto hinaufgefahren(also bis zu den Staumauern am Lago del Naret auf ca. 2300m und auch auf der italien. Schotterstraße in Richtung San Giacomo-Paß), wahrscheinlich sind diese Straßen aber heute für den "normalen" Betrieb gesperrt.
        Übernachtungen am Lago del Naret und auch auf italienischem Boden im Gebiet um den Passo di San Giacomo waren damals ohne Probleme.

        Rajiv
        Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
        dann wollt ich jubeln laut,
        mir ist es nicht ums Elfenbein,
        nur um die dicke Haut.

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        • aitrob
          Erfahren
          • 31.07.2006
          • 279

          • Meine Reisen

          #5
          wahrscheinlich sind diese Straßen aber heute für den "normalen" Betrieb gesperrt.
          Also, am Lago del Naret standen Autos, der Wanderparkplatz ist also vermutlich fuer alle per Strasse erreichbar! Ueber den Lago Toggia kann ich nichts sagen, da wir nicht bis zur Staumauer gegangen sind; oberhalb in Richtung San Giacomo waren keine Autos, aber mal ein Moped - ob der sich aber an ein eventuelles Verbot gehalten haette?

          Bela
          Reiseberichte:
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          • Saltir
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            • 16.02.2005
            • 510
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von aitrob
            wahrscheinlich sind diese Straßen aber heute für den "normalen" Betrieb gesperrt.
            Also, am Lago del Naret standen Autos, der Wanderparkplatz ist also vermutlich fuer alle per Strasse erreichbar! Ueber den Lago Toggia kann ich nichts sagen, da wir nicht bis zur Staumauer gegangen sind; oberhalb in Richtung San Giacomo waren keine Autos, aber mal ein Moped - ob der sich aber an ein eventuelles Verbot gehalten haette?
            Sachstand Narèt: Strasse uneingeschränkt offen.
            Sachstand San Giacomo: Strasse angeblich ab Riale (Kehrbäch) gesperrt.

            Sachstand Funivia Pesciüm jeweils auf http://www.airolo.ch/funivie.php nachzulesen.
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            • aitrob
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              • 31.07.2006
              • 279

              • Meine Reisen

              #7
              Hi,

              ich wollte mal noch ein paar Fotos nachreichen, nachdem jetzt in der Uni endlich der Dia-Scanner wieder geht:


              An den Laghi Boden



              Kurz vor dem Passo San Giacomo.


              Der Lago Toggia.


              An den Laghi Boden.


              Weg noch ganz am Anfang.


              Es wurde herausgefunden: Wollgras.

              Alle Bilder finden sich unter
              http://www.aitrob.de/gallery/index.p...as&startFrom=0

              Bela
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              • zahl
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                #8
                hallo bela,
                hab emir gerade die bilder komplett reingezogen. echt schön geworden. danke, fürs teilhaben. marco
                "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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