Kombinierte Hochtouren

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    Lebt im Forum
    • 20.03.2002
    • 6979
    • Privat

    • Meine Reisen

    Kombinierte Hochtouren

    Hallo allerseits,
    ich möchte dieses Jahr evtl. beim DAV einen Kurs für kombinierte Hochtouren belegen (Wenn ich denn Urlaub machen kann). Bin jetzt gerade am überlegen was ich an Ausrüstung bräuchte.

    Was für Steigeisen könnt ihr empfehlen? Geh momentan mal von 12 Zackigen mit Kipphebel und halbstarr aus, oder liege ich da falsch? Welche Modelle sind gut?

    Dann das gleiche für Schuhe: Schalenstiefel oder lieber Lederstiefel?
    Sympatischer sind mir momentan ja Lederstiefel, wegen der Zustiege, Gewicht etc., Lasse mich gern eines besseren belehren.

    Was für Pickel?

    Das ganze sollte möglichst so sein, dass es sich auch bei Ausweitung auf andere Bereiche (alpines klettern, eisklettern) noch einsetzten läßt.

    Was braucht man sonst noch? Lawinenpiepser? Irgendwas anderes?

    Herzlichen Dank

    (Ach ja, bitte nur Tipps von Leuten die sowas schon mal gemacht haben. Gelesen hab ich auch schon einiges, nur die wirklich wichtigen Sachen merkt man erst wenn man es selber macht (hab aus genau diesem Grund fast meine gesamte Wanderausrüstung schon mal ausgetauscht *gg*))

  • Saloon12yrd
    Alter Hase
    • 11.10.2001
    • 2559

    • Meine Reisen

    #2
    Meine Erfahrung: Für den Anfang ist es schei*egal was für Sachen das sind.

    12 Zackige Steigeisen, verstellbar. Ob Kipphebel oder Spannriemen ist egal. Ich hab irgendwelche billigen von Alpina. Sie tun ihre Pflicht. Anti-Stollplatten sind ne Überlegung wert, aber nicht nötig.

    Lederschuhe (steigeisenfest) würde ich vorziehen. Sind bequemer, leichter, vielseitiger. Schalenstiefel sind IMO eher für Himalaya und Konsorten sinnvoll.

    Eispickel: Egal, irgendwas gerades, kein Eisgerät. Grivel Airtech hat sich bei mir bewährt. Halbwegs leicht und vernünftig gebaut. Gestanzte Hauen bitte meiden.

    Lawinenpieps ist Pflicht - würde ich aber nicht kaufen. Kann man quasi überall leihen. Wenn man sie nicht ständig nutzt sind die Teile mit 250 € einfach zu teuer.

    Schneeschaufel ist ebenfalls Pflicht. Fiskars hat eine geeignete Sandschaufel - nicht ganz so perfekt wie "echte" Schneeschaufeln, aber erfüllt ihren Zweck mehr als ausreichend und kostet nicht viel.

    Lawinensonde... weiß nicht. Ich hab nie eine dabei.

    Handy nicht vergessen.

    Ansonsten:
    - Eine, besser zwei Eisschrauben pro Seilschaft
    - Klettergurt, Vollgurt oder Hüft-, Brustkombination. Wer schon mal mit Rucksack nur im Hüftgurt geflogen ist weiß warum.
    - zwei HMS pro Person
    - vier Schnappkarabiner pro Person, bei großen Seilschaften (4-5) reichen drei oder zwei
    - zwei Bandschlingen pro Person
    - Prusikmaterial pro Person

    Mehr fällt mir grad nicht ein, dürfte so ziemlich alles sein. Ich gehe mal davon aus daß Du Sachen wie Klamotten etc. selbst einschätzen kannst.

    Sal-
    http://www.leichtwandern.de

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    • Becks
      Freak

      Liebt das Forum
      • 11.10.2001
      • 19612
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Moin, meine Erfahrungen bei der Ausrüstung:

      Steigeisen: für normale Gletschertouren reicht so ziemlich jedes Eisenwas an die Füße paßt. Will man zudem noch damit Steileis begehen bzw. Eisklettern anfangen sind 12-Zacker mit Kipphebelbindung (oder den neuen Bindungen von Grivel) eigentlich Pflicht. Ich hab das 2F von Grivel für solche Sachen, wenn Du aber an das G14 (Grivel) rankommst wäre das auch ne Option da es andere Frontzacken besitzt die im harten Eis besser reingehn.
      Ach ja - da oben zählt jedes Gramm Gewicht. Ich verzichte daher liebend gerne auf die 2F und verwende meine alten Riemeneisen (Grivel, geschmiedet, ca. 30 Jahre alt), denn die wiegen nur 25% von dem was die 2F auf die Waage bringen.
      Antistollenplatten sind beim 2F Pflicht, sonst kommste keine 2 m weit (weiß ich aus Erfahrung).


      Eispickel: Für flaches Eis sind die längeren Eispickel gut, im steileren Eis geht der lange Schaft im Weg um. Für Normaltouren verwend ich nen älteren mit relativ langem Schaft (wenn man ihn am Kopf umfaßt und hängen läßt ist die Spitze etwa auf Höhe meines Fußknöchels), für steileres Eis wollte ich mir eigentlich zusätzlich einen Grivel Airtech (wiegt verflucht wenig) mit etwa 50 cm Länge besorgen. Als ich jetzt mit dem Eisklettern anfing hab ich die Sache kombiniert und anstelle 100%ger Wasserfallgeräte (Grivel Machine, Charlet Moser Quark etc.) 2 Axare von Charlet Moser besorgt. Damit komm ich problemlos nen Wasserfall hoch kann se aber auch als normale Eispickel im alpinen Gelände einsetzen. Ne Alternative dazu ist der Grivel Alpwing, der dürfte ähnlich sein.
      Dieses Jahr verusch ich mal die Kombination Wanderstöcke / Eisgeräte. Im Flachen brauch ich keinen Eispickel und im steilen Gelände nehm ich halt nen kurzen Eispickel. Ach ja - laut Bericht Uli sind die Quarks im Mixed Gelände wohl etwas besser als solche Alpinsteileisgeräte wie die Axarae. Dazu kann ich nix sagen denn mixed hatte ich noch nicht (noch ).

      Schuhe:
      Steigeisenfeste Lederstiefel halte ich für die beste Wahl. Schalenstiefel sind dann von Interesse wenn ich wirklich nur im senkrechten Eis unterwegs bin. Da bieten se dem Knöchel mehr Halt und damit ermüdungsfreieres Stehen. Ansonsten sind se zu schwer und unbeweglich.
      Ich hab La Sportiva Nepal extreme und watschel mit denen überall in den Alpen rum, andere Hersteller haben jedoch auch recht gute Sachen (Scarpa z.B.). Die Sportivas sind eigentlich die klassischen Westalpenschuhe und geeignet für Touren in Fels und Eis. War damit ebenso an der Ringelspitz (Fels II-IV) unterwegs wie im Schwarzwald (auf Schneeschuhen), in Schweden (auf Skiern) und auf sonstigen Eistouren in den Alpen.

      Lawinenpiepser:
      Wenn man im Winter ne kombinierte Hochtour macht, auf jeden Fall. Im Sommer hab ich noch nie jemanden damit rumrennen sehn. Stell den Piepser mal hinten an und leih ihn bei Bedarf.

      Sicherungsausstattung:
      Brust- und Hüftgurt (auch wenn die Schweizer wegen Brustgurt unken und grinsen), 2 Bandschlingen (lieber mehr da universell einsetzbar), 2 Schraubkarabiner, 2-3 Schnappkarabiner, ein Satz geschnittener Reepschnüre in verschiedenen Längen (für Prusikschlingen etc.), Schlauchband für Brust- und Sitzgurt, 6 mm Reepschnur zum Bau von Eisuhren und n Helm. Eisschrauben sind im steileren Eis nützlich, ebenso wie Firnanker, aber auf der ersten Tour würd ich sowas noch nicht besorgen.

      Damit hat man schon mal das Meiste, der Rest (Gamaschen, Handschuhe etc. dürfte eh klar sein, ansonsten fragen).

      Alex
      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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