Ärger bei Grenzüberschreitung????????

[Schloma]

Hi Leutz,

mein Wanderpartner und ich stellen uns die Frage ob wir Probleme bekommen, wenn wir im Bereich Böhmerwald/Aussergefild(Tschechien) mehrfach über die grüne Grenze gehen.

Ist es ausreichend wenn wir in Zeiten der EU mit dem Pass unterwegs sind oder NICHT?

Habt ihr diesbezüglich schon erfahrungen mit den Tschechischen Behörden gemacht!!!!!!!!!

SY

[encymon]

du kannst rüber und nüber laufen so oft du willst. innerhalb der eu kein problem! ist glaub ich sogar nach polen rüber kein problem mehr!

vg, bernhard

[Rajiv]

FALSCH!

Weder die Tschechische Republik noch Polen sind schon sogenannte "Schengen-Staaten"(siehe hier ), deswegen ist es verboten die Grenze einfach so zu überschreiten(außer an Grenzübergängen logischerweise).
Allerdings gibt es schon etliche Wandergrenzübergänge(darf man nur als Fußgänger bzw. Radfahrer benutzen), dort finden auch nur sehr selten irgendwelche Paß- oder Zollkontrollen statt. Deswegen darf man trotzdem nur die erlaubten Mengen importieren, meist steht auf einer Tafel was erlaubt und was verboten ist.

Wenn du also bspw. im Böhmerwald/Bayr. Wald einfach so über die "grüne Grenze" gehst, dann machst du dich strenggenommen strafbar.
Wenn dich die böhmischen Behörden und/oder der BGS(jetzt Bundespolizei) bzw. Zoll(oder wie auch immer in Österreich die Behörden heißen) erwischen, dann ist wenigstens ein Bußgeld fällig.

Wenn die entsprechenden Länder die Schengen-Bedingungen erfüllen und zum Schengen-Gebiet zählen, dann(aber erst dann und dies kann noch einige Jahre dauern) sieht das anders aus.
http://www.aufenthaltstitel.de/stichwort/schengen.html

Etliche meiner Freunde sind vor einigen Jahren im Zittauer Gebirge verhaftet worden, weil sie irrtümlich(wenn ich das oben Geschriebene richtig verstehe, wäre dies ja sogar vorsätzlich) über die Grenze gegangen waren. Sie wurden dann zu einem Grenzübergang(der recht weit weg vom "Tatort" war) zurückgebracht und abgeschoben. Mit Taxi dann einige Leute zu den Autos geschickt, Autos zum Grenzübergang geholt, offiziell ins Böhmische eingereist und in das "Dorf der Verhaftung" gefahren und mit den Grenzern in der Dorfkneipe gefeiert. Tja das passiert, wenn man einmal nicht mitwandert.

Rajiv

[encymon]

hmm rein rechtlich hab ich das so noch nicht betrachtet! danke für die aufklärung.

hab das mehr aus der "praxis" gesehen, da ich öfter im bay. wald mit dem mtb unterwegs war und wir da die grenze nicht nur einmal überschritten haben, sowie nach polen und tschechien,und es hat nie probleme gegeben. darauf hat mein beitrag basiert...

vg, bernhard

[Schloma]

@Rajiv
mit den Ösi-behörden hat es nichts zu tun da wir im Gebiet zwischen KVILDA(Tsch.), Zwiesel (Ger) und Spiegelau (Ger) wandern wollen.

Wenn ich dich richtig verstehe heist es mal wieder "duckflitzversteckund neterwischenlassen"!!!!!

SY

[Mephisto]

Du willst dich vor der Bundespolizei verstecken? Viel Glück:

Dabei erfüllt die Bundespolizei mit Schwerpunkt an den Außengrenzen besondere Grenzsicherungsaufgaben vor allem zur Verhinderung unerlaubter Einreisen von Ausländern, zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Schleusungskriminalität und weiterer im Zusammenhang mit grenzüberschreitender Kriminalität stehender Deliktfelder wie Menschenhandel, Kfz-Verschiebung, Rauschgiftkriminalität und Urkundendelikte.

Die verstehen ihre Grenzen zu bewachen. V.a. Richtung Ostblock


Gruß
Benni

[Rajiv]

Richtig erkannt! Umsicht hat noch nie geschadet.
Wenn man nur in einer sehr kleinen Gruppe unterwegs ist, dann kommt man nicht gleich ins Raster vom BGS. Wichtig ist die Tageszeit, nachts und/oder in der Dämmerung ist der BGS bei uns hier sehr aktiv, aber tagsüber sieht man sie recht selten.

Wenn man als Wanderer das erste Mal erwischt wird, dann riskiert man ja auch nicht das Leben und in den Knast kommt man auch nicht.
Aber unsere Erfahrung(Sächsisch-Böhmische Schweiz/Elbsandstein und Erzgebirge liegen ja bei mir quasi vor der Tür) sind, daß man Zeit(im oben geschilderten Fall, der einige Jahre her ist, da war Böhmen noch nicht in der EU) und/oder Geld einbüßt, wenn man erwischt wird.

Es gibt auch Sonderfälle, im Isergebirge und auch im Riesengebirge gehen einige Wanderwege direkt auf der Grenze. Die darf man auch legal benutzen(bis 1990 durften das aber zeitweise nur polnische und tschechoslowakische Staatsbürger; 1980 oder 1981 konnten wir im Isergebirge nach Kontakt mit einem polnischen Grenzer erst nach langen Verhandlungen und Besprechung über Funk mit dessen Vorgesetzten weitergehen).

Mittlerweile gibt es ja diese Wandergrenzübergänge schon recht zahlreich und es kommen jedes Jahr noch neue dazu, vielleicht habt ihr gar nicht solche großen Probleme mit der Grenze, weil solche Grenzübergänge schon eingerichtet wurden. Kenne mich aber in der entsprechenden Gegend nicht aus.

Rajiv

[lalelu]

Uns haben sie bemerkt, weiß bis heute nicht wie. Aufeinmal bog ein Wagen um die Ecke. Kamen von Polen rüber nach Deutschland, haben uns dumm gestellt und entschuldigt.Nix passiert. Aber verstecken vor denen is nich, damit riskiert man nur viel mehr Ärger.

[Schloma]

Nun denn, die Tour ist vorbei und erwischt haben sie uns auch nicht.

Wir haben uns einige zeit auf dem Grenzpfad bewegt und nicht einen GP gesehen.

Und die Moral von der Geschicht: " mach es, tu es aber lass dich nicht erwischen! "

SY