Langstreckenwanderung in den Alpen

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  • German Tourist
    Dauerbesucher
    • 09.05.2006
    • 849
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    • Meine Reisen

    Langstreckenwanderung in den Alpen

    Möchte Ende August noch eine Woche Urlaub machen und suche jetzt einen geeigneten Langstreckenwanderweg in den Alpen. Da ich wahrscheinlich etwas andere "Anforderungen" an meinen Wunschweg stelle, hier etwas ausführlicher meine Vorstellungen:

    - Ich laufe überdurchschnittlich lange Tagesetappen. Im Flachland und Mittelgebirge so um die 35 - 40 km pro Tag und auch im Hochgebirge 25 - 30 km pro Tag. Ich laufe eher langsam, dafür aber sehr lange - eben von Tagesanbruch bis es dunkel wird. Bei 9 Tagen muss der Weg dann also ca. 250 km lang sein.

    - Ich kann zwar mit Karte und Kompass umgehen, aber ich habe keine große Lust, mit ständig 25 Karten an einer optimalen Route zu basteln. Ich suche daher einen möglichst einheitlich durchgehend markierten Weg, der auch einen guten deutsch- oder englischsprachigen Führer hat.

    - Der Anfangs- und Endpunkt sollten möglichst gut und relativ schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, denn sonst geht zuviel Zeit für die An- und Abreise drauf.

    - Aufgrund der langen Tagesetappen zelte ich fast immer - entlang des Weges sollte diskretes Zelten also nicht direkt verboten sein oder "gejagt" werden.

    - Nun zum "technischen" Schwierigkeitsgrad: Bitte keine Klettersteige und schwierige Kletterpassagen. Mir kommt es eher darauf an, viel Strecke zu machen als auf jeden Gipfel zu klettern. Wenn es dann unbedingt sein muss, bringe ich auch ziemlich viel Alpin-Erfahrung mit: Ich bin 2004 den gesamten PCT in USA gelaufen (4.300 km überwiegend im Hochgebirge) und - um auch ein europäisches Beispiel zu bringen - die gesamte Alpenpassroute in der Schweiz. Ich laufe aber immer alleine, was zugebenermassen ein zusätzlicher Risikofaktor ist.

    Im aktuellen Outdoor-Heft gab es just zu diesem Thema folgende Tourenvorschläge, die sich ziemlich interessant anhörten:

    - GR 5 vom Genfer See nach Nizza (welche Teilstrecke?)
    - GTA (welche Teilstrecke?)
    - Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 oder 2

    Ich freue mich aber alle Anregungen zu den drei o.g. Wegen bzw. andere Tourenvorschläge.

    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Christine


    [/list]
    http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

  • Flachlandtiroler
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 14.03.2003
    • 29028
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Alta Via di Valle d'Aosta -- gibt vier Stück davon, allerdings kaum Literatur (zumindest hab' ich nur das hier gefunden: Scheck, "Wandern im Aostatal" und Rother "Wanderführer Aostatal").
    Nr. 1 und Nr.3 verlaufen nördlich des Haupttales von Courmayeur bis ins Valgressoney, Nr. 2 & 4 südlich wieder von Courmayeur bis fast ins unterste Aostatal bei Bard. Jeder hat etwa so 150...200km plus eine satte Menge an Höhenmetern , zur Not kann man einen geraden und einen ungeraden zu einer Runde ums Aostatal kombinieren.

    Skizze

    Erreicht teilweise Höhen über 3000m, aufgrund der klimatischen Lage des Tals aber durchaus für Wanderer geeignet (im Sommer halt ;)). Durchgängig markiert mit gelben Dreiecken. Fantastische Blicke auf fast alles, was in den Alpen Rang und Namen hat: Montblanc, Grandes Jorasses, Grand Combin, Matterhorn, Gran Paradiso, Lyskamm, Monte Rosa...

    Gruß, Martin
    Meine Reisen (Karte)

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    • dappi
      Gerne im Forum
      • 04.02.2006
      • 81

      • Meine Reisen

      #3
      Hi Christine,
      vielleicht ist der Maximiliansweg ja was für dich. Von Lindau bis nach Berchtesgaden, 360 km, sollte also auch für dich nicht zu kurz sein.

      Bin ihn selbst noch nicht gelaufen, aber habe ihn für dieses oder nächstes Jahr im Visier. Es gibt eine klettersteiglose Jochroute, wenn du Kraxeleien vermeiden willst. Nähere Infos z.B. hier.

      Grüße,
      Stefan
      Rucksack zu schwer?
      www.trekking-ultraleicht.de

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      • hosentreger
        Fuchs
        • 04.04.2003
        • 1406

        • Meine Reisen

        #4
        Da fällt mir der E5 ein - bei Deinem Tempo solltest Du in 9 Tagen bis Bozen kommen. Ist durchgehend als E5 markiert, aber ohne gute Karten würde ich ihn nicht gehen. Es gibt vom Kompaß-Verlag ein Büchlein mit 2 Karten, die in Ausschnitten den gesamten Streckenverlauf beinhalten - damit hält sich das Kartengewicht in Grenzen. Google mal ein bißchen. Ich bin den Weg vor 5 Jahren gegangen und denke immer noch gerne dran ...
        hosentreger
        Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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        • Thomas
          Alter Hase
          • 01.08.2003
          • 3118
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Vom Genfer See bis nach Landry sind es ca 190km. Kannst ja vorher noch den Genfer See umrunden. ;)
          In Landry kommt man ganz gut wieder weg (Bahn+Bus).
          Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.

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          • Rajiv
            Alter Hase
            • 08.07.2005
            • 3187

            • Meine Reisen

            #6
            Martin hat die valdostanischen Wege schon genannt. Diese sind gut markiert, da an den Abzweigen/Weggabelungen dann das dreieckige gelbe Symbol mit einem Pfeil in die entsprechende Richtung auf einen Felsen gemalt ist. Auf den "normalen" Abschnitten ist dann alle paar Meter meistens ein gelber Strich auf einen Stein gemalt.
            Wo ich diesen Sommer ein gewisses Problem sehe, ganz allgemein, ist das Wetter. Zumindest wenn es sich weiter so entwickelt wie es im Juli "angefangen" hat. Es ist verdammt warm. Ich habe im Westalpenraum vorher noch nie auf 2000m Höhe eine solche Hitze erlebt, daß es kaum auszuhalten war.
            Deswegen sind wir auch nur sehr selten wirklich den ganzen Tag unterwegs gewesen. Dabei haben wir unsere Touren über Pässe und auf Gipfel gelegt, da war dann wenigstens ein wenig Wind. In manchem Tal war es ab 10 Uhr sehr heiß und windstill.
            Wenn der Sommer also "normal" verläuft, dann dürfte es im August noch unangenehmer im Aostatal, auf der GTA oder dem GR5 werden. Aber ich bin kein Wetterprophet, vielleicht kühlt sich es ja in den kommenden Wochen dort ab.
            Wir sind immer gegen 7.00 Uhr losgelaufen(Zelt abbauen und frühstücken und der ganze andere Kram den man am frühen Morgen noch so tut dauert bei uns fast eine Stunde, aber vor 6.00 Uhr aufstehen wollten wir auch nicht) und hatten meistens gegen 10.30 Uhr die anstrengendsten Aufstiege hinter uns. Deswegen würde ich persönlich die Etappenlängen etwas vorsichtiger kalkulieren, da ich nicht den ganzen Tag(klar, daß es auch da Pausen gibt) laufen würde. Im Valle di Champorcher erlebten wir dann auch an einem Tag ab 17 Uhr richtig schlechtes Wetter(Gewitter, starker lang anhaltender Hagel und Starkregen), da war dann zwar die Temperatur annehmbar, aber ansonsten nur noch Wasser(in allen Formen) ringsrum.
            Zum Zelten am Wanderweg. An der GTA und am GR5 hatten wir bisher da keine Probleme, bei den valdostanischen Wegen sieht es schon nicht mehr so rosig aus, wenn der Weg gerade durch einen Nationalpark/Naturpark/... führt, da rennen so einige Ranger durch die Gegend, die nicht gerade äußerst großzügig und nachsichtig sind, deswegen haben wir im Aostatal unser Zelt immer erst nach 20.30 Uhr aufgebaut. Wenn du aber bis zum Sonnenuntergang abends laufen willst, dann stört dich dieser Umstand weniger. Uns störte es aus dem Grund, da wir früh gegen 6.30 Uhr immer unser Zelt abbauten und es da häufig doch etwas feucht war(es gelang uns nur wenige Male einen etwas windigeren "Zeltplatz" zu finden, der dann früh ein trockenes Zelt bescherte), wollten wir abends unser Zelt schon gegen 19 Uhr dann aufbauen, damit es durch die Abendsonne wieder getrocknet wurde.

            Für die Wege im Aostatal reichen die 1:50.000 Wanderkarten von IGC(Nr. 3 bis 5 decken eigentlich das Gebiet ganz gut ab). Allerdings haben auch diese valdostanischen Höhenwege recht anspruchsvolle Höhenprofile und verlaufen nur sehr bedingt auf einer einigermaßen gleichbleibenden Höhe. Meistens sind es nun mal Paßüberquerungen mit entsprechenden Anstiegen und Abstiegen(aus bzw. in die Täler). Wenn man da täglich wirklich 8 Stunden geht, dann dürfte man da kaum einen Tag dabei haben, an dem man nicht wenigstens 1000 Höhenmeter(mir fallen da etliche Etappen ein, wo man in dieser Zeit eher 1800 Höhenmeter zu schaffen hat) zu bewältigen hat. Dieser Umstand dürfte auch von Relevanz für die Tourenplanung sein.

            Die GTA verläuft teilweise recht niedrig und in Tälern, deswegen wäre sie mir im August einfach zu warm. Wem die Hitze nix ausmacht, für den ist dies aber evtl. kein negativer Aspekt. Den GR5 schätze ich da etwas verträglicher ein, wenn man die südlichen Seealpen-Abschnitte mal außer Acht läßt.
            Bei beiden Wegen halte ich die Streckenführung nur für mittelmäßig, der GR5 wäre auf einigen Abschnitten noch viel schöner, wenn er dort auf den parallel laufenden Wanderwegen(Stichwort GR 58 ) verlaufen würde. Bei der GTA ist es noch schlimmer, diese verläuft in einigen Tälern ja recht lange Strecken auf der Straße.
            Deswegen würde ich persönlich bei beiden Wanderwegen(GTA bzw. GR 5) doch größere "Neu-"Planungen vornehmen und parallel verlaufende Wanderwege benutzen, welche u. U. aber weniger gut markiert sind.

            Noch einige Literaturempfehlungen:
            Gerd Klotz "Gran Paradiso-Gebietsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer", 6.Aufl., München, Bergverlag Rother, 2005. 86 Abb., 23 Anstiegsskizzen, 1 Übersichtskarte, 301 Seiten; für das südliche Aostatal-Gebiet recht informativ

            und

            Hartmut Eberlein "Rund um den Mont Blanc. 50 ausgewählte Bergwanderungen rund um den Mont Blanc", Bergverlag Rother, 3. Aufl. 2005, 121 Seiten

            Rajiv

            P.S.: Nicht ganz so wichtig, aber was mich im Aostatal etwas verwunderte bzw. störte, war der Umstand, daß man unterwegs an den Almen nur selten den dort hergestellten Käse kaufen konnte. In den Grajischen und Cottischen Alpen gibt es weniger Almen, dafür verkauft aber eigentlich jede zweite Alm dann den Käse(und auch Joghurt und Milch etc.) den sie vor Ort herstellen und draußen steht dann auch ein Schild, daß man da diese Produkte kaufen kann.
            Na ja, rundet irgendwie mein Bild vom Valdostaner ab.
            Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
            dann wollt ich jubeln laut,
            mir ist es nicht ums Elfenbein,
            nur um die dicke Haut.

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            • Flachlandtiroler
              Freak
              Moderator
              Liebt das Forum
              • 14.03.2003
              • 29028
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Ist ja für sich schon fast ein Reisebericht
              Bzgl. Gewitter hat sich da offenbar nichts geändert, liegt auch auf der Hand wo die heiße Poebene so nahebei ist. Durch die Autonomie und die vielen Subventionen scheinen die Aostaner ja ziemlich verwöhnt geworden zu sein... einen "Ranger" habe ich da auf früheren Besuchen noch nie gesehen

              GTA scheint mir auch eher was für Vor- oder Nachsaison (Mai-Juni/September). Am Altavia kann man der Hitze gut nach oben entkommen, gibt viel zu tun da ;)

              Gruß, Martin
              Meine Reisen (Karte)

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              • chrysostomos
                Dauerbesucher
                • 09.02.2005
                • 687

                • Meine Reisen

                #8
                Hallo Christine

                Luzern - Domodossola (Teile auf dem GTA, aber wenig begangen) in 5 Tagen. Kann gegen die Westalpen verlängert werden. Einstieg auch von Airolo, Engelberg, Meiringen aus möglich.

                Grüsse, Marc

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                • German Tourist
                  Dauerbesucher
                  • 09.05.2006
                  • 849
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Langstreckenwanderung

                  Hallo liebe Leute,

                  erst mal vielen Dank für Eure (ausführlichen) Antworten. Ich konnte mich ewig nicht entscheiden und habe dann ganz spontan den Salzburger Almenweg ausgewählt. Wie versprochen habe ich darüber auch einen kleinen Reisebericht hier im Forum verfasst - vielleicht kann ich damit ja den einen oder anderen inspirieren....

                  Christine
                  http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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