135 Li Rucksack!?

[Daniel_SSGT]

Hallo...

ich bin neu hier sowohl im Forum, als auch im "Trekking-Business".
Da ich mich in naher Zukunft an meine ersten Touren wagen wollte habe ich mich hier im Forum bezüglich Rucksäcke schon schlau gemacht und war überascht, daß ein (... meiner unerfahrenen Meinung nach...) geringes Volumen für Mehrtagestouren empfohlen wird.
Bisher liebäugelte ich mit einem Rucksack der 135 Liter Volumen hat. Das ganze bei einem Gewicht von 3,7kg. Das Material ist 1000 DEN Nylon und das Tragesystem lässt sich in der Größe natürlich verstellen.
Wofür braucht man denn dann so viel Volumen? Kann ich damit 2 Monate am Stück wandern?

Mit etwas verwirrten Grüßen

Daniel

[murmeltier]

überleg dir erstmal, wieviel gewicht du solange tragen kannst/willst!
135l ist ein wort!
mein VauDe Terkum hat 75+20, ein riesenteil. allerdings darf ich nach der lustigen 33% regel auch locker mal 30 kilo schleppen ;)

[ekke]

soviel volumen braucht man:
- wenn man viel warme klamotten mitnehmen muss (winter ...)
- wenn man viel proviant und wasser mitnehmen muss.

auf einen zwei-monatstripp wird man in der regel das eine oder andere mitnehmen was man in 14 tagen vieleicht nicht unbedingt braucht.
aber wenn du "neu bist" pass bloss auf das du nicht zuviel mitnimmst. so ein grosser rucksack verleitet doch dazu dinge mitzunehmen die man nicht unbedingt braucht.
so ein grosser rucksack ist in der regel für lasten bis um die 40 kilo ausgelegt
(ca halbes körpergewicht! ) und als unerfahrener und untrainierter ist das ganz schön viel. achte darauf das du nicht mehr wie 1/4 deines körpergewichtes mitnimmst (mein arzt sagte mal max 13 kilo). im beruflichen bereich ist als hebe und traglast (männer) 25 kilo erlaubt und 40 kilo in ausnahmefällen (zb packungsgrösen bei baumaterial).

[Thorsten]

Meine Standartantwort zum Thema:
Es gibt keine zu großen Rucksäcke, allenfalls zu schwere.

Habe selbst einen 130l Rucksack(Bergans Alpinist Escape)
Man schaufelt einfach seine 7Sachen inkl. Isomatte hinein, braucht nichts aussen ranzurödeln oder zu komprimieren und hat immer noch Reserven, wenn man z.B. mal kurzfristig etwas mehr oder sperrigere Verpflegung mitführen will.

Die gängige Forenmeinung geht jedoch eher in Richtung 70Liter Volumen, da mag man sich als Nutzer eines gro0en Rucksackes kaum noch outen
:wink:

Gibt ja auch Ketzer, die keine auf Tennisballgröße komprimierbaren Daunenschlafsäcke und auf Taschenbuchgröße zusammenfaltbaren Isomatten benutzen.

[Daniel_SSGT]

Danke für die fixen Antworten. Ja das denke ich auch, daß wenn man viel Platz hat, man diesen Platz (...auch mit unnützen Dingen...) unbewusst füllt.
Zur Zeit habe ich einen 65 Liter Rucksack (...den dienstlich gelieferten, ich bin Soldat...) der mir allerdings recht klein vorkommt. Wahrscheinlich wegen der schlechten Aufteilung. Mit diesem möchte ich natürlich nicht loswandern da die Optik doch etwas "unzivil" aussieht. Trage ja schließlich auch keine Waffe mit rum
Da ich mich allerdings als recht "robust und belastbar" einschätze sollte ich mich mal nach einem um die 90Li fassenden Rucksack umsehen.

Danke nochmal für die Antworten

MfG

p.S.: @ Thorsten: Hab Deinen Eintrag jetzt erst gesehen. Denke mal wenn man einen so großen Rucksack umsichtig packt dann passt das wohl schon mit dem Gewicht. Ich schau noch mal

[murmeltier]

mehr als die 65 Liter wuerde ich mit dem BW rucksack auch nicht tragen muessen wollen und selbst das ist schon zuviel bei dem aeh trage-NICHT-system. mal echt fuer das geld haetten die schon was besseres verlangen koennen

[Daniel_SSGT]

Bitte??? Das möcht ich doch wohl überhört haben ... man schiebt die Isomatte und Zeltbahn ins entsprechende Einschubfach... und das nennst Du nicht ein TOLLES Tragesystem?

Hehe ... war das jetzt eher Ironie oder schon Sarkasmus :wink:

[Thorsten]

Bei 130l passen auch noch ein paar EPa´s mit rein ld:

[Daniel_SSGT]

Oder MRE´s da kann ich mir den Kocher sparen ... Der Bergans ist wirklich sehr gut. Also ich mein den "Alpinist Escape" ... aber mit 419€ echt teuer

[Flieger]

Hallo!
Vielleicht mal eine andere herangehensweise: wo willst du denn hin um einen so großen Rucksack zu benötigen? Die meisten Regionen bieten doch in der Regel Einkaufsmöglichkeiten, sodaß nicht kiloweise Essen mitgeschleppt werden muß. Kleinen Beispiel:10 Tage Norwegen solo, ohne einkaufen und mit allem 23 Kg. Da hat ein 70L Rucksack ausgereicht.
Flieger

[Daniel_SSGT]

Tja, das ist mal eine gute Frage: Wo will ich denn hin? Das weiß ich natürlich noch nicht so genau. Wenn es solche Regionen gibt in denen es keine Einkaufsmöglichkeit gibt dann denke ich schon, daß es wichtig ist genug einpacken zu können. Und ich stelle mir da auch eher Touren vor in denen man völlig autark ist und die ganze Zeit keine Zivilisation wie Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung hat.
Aber wie gesagt, ich bin absoluter Neuling und lasse mir gern Tips geben und evtl. auch übertriebene Vorstellungen nehmen

[Thorsten]

Wenn man einen Ajungilak Tyin, Standart Therm-A-Rest und großen Trangia in den 70l Rucksack packt, ist das Ding bereits ziemlich voll......

@Daniel: Bei der LHD(ex Kleiderkasse BW) gibts recht günstige 100l Rucksäcke, die dem Berghaus Atlas entsprechen..

[Daniel_SSGT]

@ Thorsten: Die entsprechen nicht nur den Beerghaus Rucksäcken, das SIND Berghaus Rucksäcke
Und die sind wirklich sehr gut... mein Fallschirmjäger-Kamerad auf dem FW-Lehrgang hatte einen und die Qualität und Tragekomfort sind beeindruckend. Allerdings auch der Preis... bei der LHBW allerdings hab ich noch nicht direkt geguckt... aber Deinen Tip zu Herzen nehmend werd ich das die Woche mal machen
Gebraucht sind die leider nicht mehr so gut, da ziemlich stark beansprucht durch Fallschirmjägertruppe und Co.

Ciao
Daniel

[mash71]

Also ich muss mir auch gerade einen neuen Rucksack kaufen, da mein alter (55+15) gerade den Geist aufgibt und schlage mich mit einer ähnlichen Frage (60 oder 70 L).
Größenmäßig hat mir der Alte bislang immer ausgereicht, außer wenn ich Flugreisen unternommen hab und noch ne Jeans und extra T-Shirts beihatte, die ich aber dann irgendwo vor der Wanderung eingeschlossen habe. Selbst wenn ich länger abseits der Zivilisation unterwegs war. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich dann auch auf Milchpulver + Haferflocken (Frühstück) und Gefriergetrocknetes (*lecker* Abendessen) umgestiegen bin und Wasser bislang noch nie mein Problem war. Außen dran befestige ich schlimmstenfalls nur Wanderstock und Zeltgestänge.
Manchmal hätte ich mir gerne etwas mehr Platz gewünscht, manchmal aber auch weniger (mittlerweile bin ich ein Meister des Schlechtpackens, nur um das Teil voll zu bekommen - ja er ist alt und die Volumenverringerungsmöglichkeiten sind heute ausgereifter).

Kurz: 130 kg halte ich für übertrieben, du glaubst gar nicht, mit wie wenig Gepäck man auskommt und wie viel Platz eine Wäscheleine einspart ;) - Aber natürlich ist das davon abhängig, was man vor hat.

Gruß
Markus

[Daniel_SSGT]

Jetzt hab ich mal auf der LHBW Internetseite geschaut. 200€ für den Berghaus ist sicher in Ordnung ... wundere mich nur, daß nicht Berghaus draufsteht wie bei den dienstlich gelieferten.
110 Liter wären sicher ein guter Kompromiß

[c.nick]

Wenn man einen Ajungilak Tyin, Standart Therm-A-Rest... in den 70l Rucksack packt...

Der Tyin ist ein 1a Schlafsack wenn's kalt wird - aber dann solltest Du keine offenporige Matratze verwenden :wink: sonst pumpst Du Dir die Bodenkälte bei jeder mini-Bewegung an Deine Körperunterseite. Tyin hin oder her - dann wird Dir kalt - versprochen. Leg Dir für kalte Tage lieber für'n paar Euro'Fufzig ne geschlossenporige Ideal-Standard-Matte zu.

Beste Grüße aus Lübeck.
(Kann nicht schlafen - und das liegt heute nicht an der "Kälte"...)

[c.nick]

Tja, das ist mal eine gute Frage: Wo will ich denn hin? Das weiß ich natürlich noch nicht so genau. Wenn es solche Regionen gibt in denen es keine Einkaufsmöglichkeit gibt dann denke ich schon, daß es wichtig ist genug einpacken zu können. Und ich stelle mir da auch eher Touren vor in denen man völlig autark ist und die ganze Zeit keine Zivilisation wie Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung hat.
Aber wie gesagt, ich bin absoluter Neuling und lasse mir gern Tips geben und evtl. auch übertriebene Vorstellungen nehmen

Hm. Hast Du denn schonmal 30kg einen Tag lang durch die Gegend getragen? Oder 15 oder 20 oder 25kg - und kannst Du den Unterschied einschätzen?

Der Grund für die Frage ist: Weißt Du ab welchem Gewicht DIR persönlich das "wochenlang autark sein" einfach keinen Spaß mehr macht?

[Wulf]

Also 130 und auch 110 Liter sind für mich Dimensionen die man z.B. bei Expeditionen benötigt um Material zu bewegen. Beim Wandern fällt mir eigentlich nicht ein was man nicht in einen 80 Liter Rucksack reinbekommt. Und ausserdem ist man ja nicht immer gleich zwei Wochen autark unterwegs und dann steht man bei kleineren Abenteuern auch mit einem riesigen Rucksack da.

[alaskawolf1980]

Ein 85 Liter Rucksack reicht für 2 Wochen ohne Lebensmittel zukaufen zu müssen im Sommer in Skandinavien vollkommen aus.

[winter]

@Daniel_SSGT

Ich möchte Dir einen Rat geben: Kauf Dir einen 70-90L Sack welcher max. um die 3kg wiegt.

Ich spreche aus selbstgemachter Erfahrung die bezüglich Lasten und Volumen weit über mehrwöchige, autarke Trekkings hinausgehen.

Du wirst als Einsteiger kaum Bigwalls erstbegehen oder mit dem Kayak tiefste Wildnis eindringen wo Portagen erforderlich sind...
Im Winter für >10 Tage autark Bergsteigen u.s.w. ist auch nicht gerade Einsteigergebiet.

Denk längerfristig:
Deine Ausrüstung wird sich mit Deinen Bedürfnissen verändern. Es würde ein Jahr dauern bis Du den grossen Sack nicht mehr brauchen würdest.

Mein Tipp: Lass' die Finger davon.