[FR] Korsika GR20-Nord

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  • Nogel
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    • 12.02.2006
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    [FR] Korsika GR20-Nord

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    Lon
    Mitreisende
    Hi zusammen,

    bin heute nach langer Zugfahrt wieder aus Korsika zurückgekommen.

    Hier paar Erinnerungen an meine Reise:

    ANFAHRT:

    Anreise am 15. Juni gegen Mittag mit dem Zug von München nach Mailand und weiter mit einem Anschlusszug nach Savona (Ankunft ca. 23:00 Uhr). Vom Bahnhof ging natürlich kein Bus mehr zum Fährhafen also haben wir uns für 20€ von einem netten Taxifahrer zum Hafen fahren lassen. Im Schlafsack nächtigten wir dann gemütlich neben den wartenden Autos vor der geschlossenen Schranke.
    Am 16. Juni um 7:00 Uhr ging unsere Fähre (Corsica Ferries). Wir erreichten Ile Rousse so gegen 12:00 Uhr. Von hier sind wir mit der Schmalspurbahn nach Calvi gefahren. Auch von dort nahm uns wieder ein Taxifahrer mit. In Calenzana am Gite d´etape nagekommen schlugen wir unser Zelt auf.

    1. ETAPPE (Calenzana - Refuge di Ortu e u Piobbu)

    Am 17. Juni Aufstehen so gegen 5 Uhr und Abmarsch gegen 6 Uhr. Außer uns sind bis auf ein zweites deutsches Pärchen nur Franzosen unterwegs.
    Die erste Etappe von Calenzana überwindet zum Refuge di Ortu e u Piobbu ca. 1300 Höhenmeter was sich vorallem zum Ende hin in der Mittagssonne bemerkbar macht. An diesem Tag hatten wir wirklich gutes Wetter und eine sehr schönen Sonnenaufgang. Am sehr schönen Refuge Zelt aufbauen und Essen kochen. Früh ins Bett.

    2. ETAPPE (Refuge di Ortu e u Piobbu - Refuge Carozzu):

    Schöner Etappenstart im morgendlichen Gewitter. Es wurde bis zum Mittag eigentlich auch nicht viel besser. Durchwegs diesiges Wetter, aber kein Regen. Eigentlich angenehm. Erst beim langen Abstieg hinab zum Rifuge Carozzu kam die Sonne raus, was uns umso schneller laufen lies.
    Angekommen am Refuge fiel uns auf dass der Vorplatz vor der Hütte als kleine Baustelle arangiert war. Es gab keine Kochstelle und die Hüttenwirtin war auch nicht gerade die netteste. Außerdem war die "Wasserfalldusche" auch nicht das was ich mir aus den Beschreibungen des GR20-Führers erhofft hatte. Egal. Duschen. Essen. Bettgehen.

    3. ETAPPE (Refuge Carozzu - Haut Asco)

    Durch eine morgendliche Ungeschicklichkeit reiße ich mir ein ca. 2x1cm großes Hornhautstück bis zum Fleisch von meiner Sohle. Darauf wurden in einer kleinen Stirnlampenoperation die Steine und Erdreste aus der Wunde entfernt, desinfiziert und mit Pflaster und Tape der Fuß gehbereit gemacht.
    Der anfangs wieder durch Gewitter begleitete Anstieg durch das Bachbett des Spasimata-Baches mit seiner Hängebrücke macht richtig Spass. Vor allem die langen Felsplatten im oberen Bereich sind super zu gehen. Einige Drahtseile im unteren Bereich sollten zwar mal wieder erneuert werden, bei trockenem Wetter sind diese aber eigentlich eh nicht unbedingt notwendig. Meine Wunde macht sich überhauptnicht bemerkbar und so steigen wir bei schönem Wetter ab nach Haut Asco wo wir aufgrund unserer Geschwindigkeit einen sehr schönen durch Steinmauern geschützten Zeltplatz ergattern. Bei der sehr lustigen Hüttenwirtin genehmigen wir uns ein leckeres Pietra (Kastanienbier) und leisten uns ein zwei Äpfel.

    4. ETAPPE (Haut Asco - Rifuge Thigiettu)

    Die Königsetappe durch den Cirque de Solitude. An diesem Tag sind sehr viele sehr sehr früh aufgestanden. Warum, haben wir erst später gemerkt...
    Der Anstieg durch das lang gezogene Tal hinauf zu den Geröllfeldern ist wunderschön und macht bei dem prächtigen Wetter viel Spaß. Die letzten ca. 50 Höhenmeter muss man einige kleinere Schneefelder bewältigen. Ist aber kein Problem. Auf der Scharte angekommen wage ich den Blick nach unten, der naja wirklich nicht "senkrecht" ist (GR20-Führer), ich bemerke aber schnell, warum die anderen so früh aufgestanden sind. Ein langer Wurm aus Menschen schlängelt sich über die Kettengesicherten Absätze und Stufen des Abhangs. Um weiter zu kommen steigen wir hinab und erreichen den Boden des Cirque an einem kleinen Schneefeld. Von hier geht es dann zuerst über eine Leiter und dann über Kettengesicherte Abschnitte 200 Höhenmeter nach oben (Dieser Teil ist meiner Meinung weitaus schwieriger und kraftraubender als der Abstieg in den Cirque). Der danachfolgende Abstieg zum Refuge Thigiettu ist schön angelegt und verläuft größtenteils über große Granitplatten. An der Hütte angekommen sollte man meiner Meinung nach nicht zu den Bergeries runterlaufen, sondern oben bleiben und wenn möglich die Zeltplätze links unter der Hütte belegen (da hat mans nicht weit zu den Gumpen).

    5. ETAPPE (Rifuge Thigiettu - Rifuge Mori)

    Diese kurze Etappe über angegebene 4 Stunden laufen wir in 3 1/2 Stunden, sind aber froh als wir den langen Anstieg durch das Kar zum Rifuge in der schon am Vormittag beachtlichen Hitze geschafft haben. Hier bleibt fast keiner unserer Mitwanderer über Nacht. Wir nehmen uns jedoch schon die Zeit, vorallem um die Stimmung auf der gemütlichen Hütte mit dem urigen Hüttenwirt mitzuerleben. Die Zeltplätze unter der Hütte liegen sehr schön und sind durch die Steinmauern auch angenehm windgeschützt, was in dieser Höhe schon von Vorteil sein kann.

    6. ETAPPE (Paglia Orba)

    An diesem Tag sind wir zusammen mit mehreren Scharen von Fremdenlegionären Richtung Paglia Orba unterwegs. Während sich die Fremdenlegionäre in Gruppen für die Paglia Orba und für den Capu Tafunato aufteilen nehmen wir den Normalweg auf das Matterhorn Korsikas. Die Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrat macht sehr viel Spass und lässt so die Zeit auch schnell vergehen. Am Gipfel angekommen geniessen wir trotz der diesige Sicht den Ausblick auf den Capu Tafunato und zum Monte Cinto sowie auf den Weg der morgigen Etappe zum Col Verghio.

    7. ETAPPE (Rifuge Mori - Rifuge Manganu)

    Diese mit 22km längste Etappe ist meiner Meinung nach mit Abstand die schönste Etappe auf dem GR20 Nord. Allein das Wandern durch die Birkenwälder und die Aussicht auf den Lago Ninu sind ein Genuß und entschädigen für die schweren Beine. Das letzte Stück vom Lago Ninu zieht sich dann doch noch einmal ziemlich in die Länge. Dafür kann man dann am Rifuge Manganu angekommen in die nahen Gumpen springen. An dieser mit Mülltrennung ausgestatteten Hütte findet man einen sehr schönen Zeltplatz mit einigen Bänken und einer schönen Kochstelle. Das Wetter war an diesem Tag der Hammer, so dass ich schnellstens ein schattiges Plätzchen aufgesucht habe.

    8. ETAPPE (Rifuge Manganu - Rifuge Petra Piana)

    Hier wirds nochmal richtig alpin mit dem langen Anstieg durch das große Felsentheater über Schneefelder und großblöckige Granitsteine. An der Scharte angekommen den Schatten verlassend steigt man mitten in die Sonne auf die Ostseite und schaut direkt auf die alten Gletscherseen hinab. Der Weiterweg zieht sich lange auf gleicher höhe verlaufend mit einem Schlussanstieg zum Col de Haut Route. Hier wo ichs am wenigsten vermutet hatte waren die meisten und vor allem langen Schneefelder. Der anschliessende Abstieg zur Petra Piana Hütte geht ziemlich schnell vorbei und wird mit einem Bier und einem selbstgebackenen Kuchen beim Hüttenwirt beendet. Auch hier findet man einen sehr schönen Zeltplatz neben den beiden wunderschönen Hütten. Die Zeltplätze sind teilweise sehr gut vor Schweinen geschützt, Schweine habe ich aber auf dem gesamten GR20 Nord leider nicht gesehen.

    9. ETAPPE (Rifuge Petra Piana - Rifuge de L`Onda)

    Dies ist wieder eine sehr kurze Etappe. Wir haben die alpine Variante über einen langgezogenen zu den Seiten flach abfallenden Grat gewählt. In ca. 4 Stunden ist man somit am Refuge L`Onda angelangt inklusive einer kleinen Pause bei einer großen Gruppe Maultiere für ein Maultier+Mensch Photoshooting.
    Am Refuge L´Onda angekommen waren wir ziemlich alleine auf dem ebenen Wiesenzeltplatz. Jedoch zwei bis drei Stunden fanden sich einige von Vizzavonna heraufkommende Wanderer am Zeltplatz ein, so daß wir die Nacht nicht ganz allein hier verbringen mussten.

    10. ETAPPE (Rifuge L´Onda - Vizzavonna)

    Die Lust auf einen vernünftigen Salat treibt an. Der Anstieg von der Hütte Richtung Monte D´Oro läuft wie im Schlaf und ist sehr schnell vorbei. Desto länger dauert die Pause oben auf der Scharte. Über Platten und Geröll hinab in den schattigen Talgrund kommt man dem Bach mit seinen tollen Gumpen immer näher. Aber wie gesagt, der Gedanke an den Salat treibt an. Deshalb sind wir ohne Zeit zu verlieren runter an den Bahnhof in Vizzavona und haben uns einen großen Salat spendiert.

    RÜCKFAHRT:

    Am 26. Juni fahren wir mit dem Zug um 16:10 nach Corte und bleiben dort für weitere zwei Nchte am Campingplatz. Von hier aus fahren wir mit dem Feurigen Elias am 28. Juni weiter nach Bastia und von dort mit dem Bus nach St. Florent für ausklingende 3 Tage Strand.
    Am 1. Juli steigen wir gegen 14 Uhr in St. Florent wieder in den Bus nach Bastia und warten an der Strandpromenade bei einem kleinen Essen und dem Fußball-WM-Viertelfinale Frankreich - Brasilien auf die Nachtfähre nach Livorno.
    Am 2. Juli um 6:30 Uhr kommen wir in Livorno an und fahren für 1€ pro Person mit einem Shuttlebus zum Bahnhof. Von hier bringt uns ein Regionalexpress nach Florenz und von dort der Eurocity Michelangelo über Verona nach München. Ankunft 18:36 Uhr.

    Jetzt ist es 1 Uhr und ich denke ins Bett gehen sollte ich dann auch mal, da ja schon morgen wieder die Arbeit ruft

    Christoph
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 18:45. Grund: Reisecharakter eingestellt

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    #2
    Haben wir uns ja knapp verpaßt ;) gibt's auch Bilder?
    Andere Korsikabilder hier.

    Wie hat sich Dein Marmotzelt gemacht?

    Gruß, Martin
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    • Nogel
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      #3
      Hi,

      hab ich mir auch gedacht beim Lesen deines Berichts.

      das Marmot Nyx. Bin eigentlich ziemlich begeistert. Habs vor Korsika schon einmal im Regen am Gardasee getestet. In Korsika hats dann eigentlich nur starken Sturmboen standhalten müssen. Regen gabs ja eigentlich nicht so.
      Einziger nachteil ist die kleine Apsis. Bei einem Lowe Alpine Cerro Torre 75+20 und einem Merak 65+15 ist das zu klein.
      Zum Glück ist aber meine Freundin nicht so groß. Ihr Fußraum war dann immer das Rucksacklager.

      Bilder gibts bald. Bin noch am auslesen. Musste aber leider heute schon wieder in die Arbeit. Deswegen ist nicht so viel Zeit da. Vielleicht morgen oder wenn ichs schaffe heute noch.

      Christoph

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        #4
        So.
        Hab ganz ganz leicht verspätet mal ein paar Bilder vom GR20... :wink:
        ...auf meiner Homepage.

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          #5
          "Du sollst kein Forum neben diesem Forum haben"
          Wo gibt's denn sowas... jedenfalls fand ich die Bilder in Thread nummero elf... Direkter Link Asche über mein Haupt...

          Gruß, Martin
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