[SE] Bohusleden im April - Tauwetter

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    • 05.01.2006
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    [SE] Bohusleden im April - Tauwetter

    Tourentyp
    Lat
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    Mitreisende
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Da es zeitlich nicht anders möglich war, mussten wir den legendären Bohusleden in einer etwas ungewöhnlicheren Zeit bereisen. Nicht mehr Winter, aber auch noch weit von sommerlichen Temperaturen entfernt... Gibt es da überhaupt was zu sehen? Lohnt sich das? Auf jeden Fall!

    Doch lest selbst:

    Mittwoch, 12. April

    Dunkle Wolken überziehen den Himmel auf dem Weg zum Flughafen, immer wieder prasseln heftige Schauer auf die Scheibe. Wie wohl das Wetter in Schweden ist?

    Nach dem Check-In erfolgt die Ernüchterung, der für 1525 angesetzte Flug soll sich für 'kurze Zeit' verschieben. Tatsächlich dauert diese kleine Verspätung bis 1825; endlich starten wir mit einer Ersatzmaschine aus London von Frankfurt/Hahn aus nach Göteborg (Ryan-Air).
    Wir kommen in einer nebligen Dunkelheit an, ein nasskalter Nordwind begrüßt uns. Wir stauben schnell unser Gepäck ab und quetschen uns in den Shuttle-Bus. Dieser fährt uns zum Ericson-Terminal, dem Verkehrsknotenpunkt Göteborgs.

    Es ist jetzt um 2100, wir wissen zwar, welche Fahrkarten/Zug-/Bus-Verbindungen wir nun brauchen, doch der Geldwechsel hat schon dicht gemacht. Netterweise können wir am Bahnhofskiosk unser Geld wechseln.
    Da wir die erste Nacht unbedingt bei der Vindskydd in Lindome verbringen wollen, setzen wir uns trotz der 3 Stunden Verspätung in den Zug nach Kungsbacka. Kurz vor 2200 erreichen wir den Ort. In der dunklen Stadt marschieren wir recht einsam umher und orientieren uns klassisch per Karte und Kompaß. Immer wieder überprüfen wir zweifelnd unseren Kurs, vorbei an geschloßenen Geschäften, über leere Radwege, die Staße entlang und von einzelnen Volvo-Leichenwagen überholt.

    Doch nach einiger Zeit haben wir es endlich geschafft - ein Schild verkündet uns die nahende Existenz des Bohusledens. Also verlassen wir das urbane Terrain und betreten einen nebligen Waldweg. Spätestens jetzt setzt sich unsere Reise in einer ausgewachsenen Nachtwanderung fort.

    Bald erreichen wir Infotafel und Wegweiser, schwenken auf den 2,7km Weg (Grün/Weiß) zur Hütte ein. Hügel hoch, Hügel runter, über Stock und Stein, arbeiten wir uns die Strecke entlang. Ab und zu checken wir die Markierungen per Taschenlampe, rutschen über vereiste oder matschige Passagen.
    Am Ende der Motivation erreichen wir schließlich den letzten Abschnitt.
    Ein Wegweiser kündigt uns 'Raststuga' an. Drei Stege führen nun über Moorpassagen und schon steht die Hütte, umgeben von einem riesigen, gefrorenen See, vor uns.

    Fantastisch.
    Es ist jetzt 2330.

    Die Zelte werden nun fix aufgestellt, bevor es eine kleine Mahlzeit am Tisch der kleinen Unterkunft gibt.

    Vielen Dank hier an Hannes1983 und http://www.bewaehrungsprobe.de/ - die Beschreibung hat uns in der Dunkelheit sehr geholfen. Ebenso das Bohusleden Kartenmaterial von Bewährungsprobe, welches uns immer den richtigen Weg gewiesen hat.


    Der See am Morgen (S/W).

    Donnerstag, 13. April

    Leichter Niesel macht den Morgen zu einer feucht-fröhlichen Angelegenheit. So wird gemächlich das Glas* (* Anfänger-Fehler :wink: ) Pesto geleert, bevor die nassen Zelte möglichst schnell verpackt werden. Endlich sehen wir den schönen Wald bei Tag. Der See bietet uns ein tolles Panorama, welches die Anreise ganz sicher wert war.

    Niesel und Eiswind durchnäßen uns auf dem Weg zu einem Lindomer Supermarkt, wo wir uns ausführlich versorgen. Leider gab es kein Gas für unsere beiden Brenner.

    Also fahren wir wieder nach Göteborg (wir besorgten uns am Vortag ein 24h Ticket für die Umgebung Göteborgs - sehr zu empfehlen), warten auf unsere Busverbindung nach Kungälv und suchen nach Gaskartuschen. Nach einiger Zeit haben wir 3 Primus-Schraubkartuschen. Blöd: Keine der Kartuschen passt auf unsere beiden Campingaz-Brenner ( 1 Schraub-, 1 Stech-Kocher). Also ziehen wir nochmal los und beschaffen einen Primus-Brenner. Ich entschließe mich spontan, mir einen Trangia-Spiritusbrenner zuzulegen (Günstige 'Trangia Kocher Fyr Spiritus'-Ausführung).

    So geht es dann per Bus weiter nach Kungälv, wo es immernoch beständig nieselt. Wir sehen uns die örtliche Burg von außen an, da sie leider noch geschloßen ist. Nach einer kleinen Stadterkundung (typische schöne Holzhäuser in Blau, Rot, Gelb, Braun...) geht es zur ortsnahen Vindskydd.
    Durchnäßt kommen wir Nachmittags an einer total schmutzigen Schutzhütte an. Wir beschließen dennoch unser Lager in der Hütte zu beziehen, da es a) regnet, b) der ganze Platz weiträumig schwarz von Asche/Kohle ist und c) an den 'sauberen' Stellen Schnee liegt.

    Die Nähe zur Zivilisation ist ein gravierender Nachteil der stark verschmierten, mit Scherben und Papierfetzen verdreckten Hütte. Ständig werden wir von joggenden Schweden beobachtet, da eine entsprechte Strecke 10m von der Hütte entfernt verläuft.

    Stärkere Schauer setzen für kurze Zeit ein.

    Dann gönnt uns der Himmel eine Ruhepause und wir besuchen nochmal die Stadt. Man hat uns in Göteborg den falschen Treibstoff für den Trangia angedreht. Anscheinend wussten es die Verkäufer nicht besser - in zwei unterschiedlichen Geschäften bekamen wir jeweils T-Gul (Gelbe Flasche), welcher jedoch ein Grill-Anzünder ist und im Trangia nicht funktioniert. Also habe ich einer netten Verkäuferin in der Gartenabteilung (wo der Schrank mit den Chemikalien stand) einfach die (schwedische) Anleitung des Trangias gezeigt. Sie hat sich dann mit dem Mann von der Hi-Fi-Abteilung beraten und als ich dort ankam, hatte dieser auch schon eine Flasche T-Röd (rosafarbene Flüssigkeit) parat.

    Endlich kann ich den Trangia in Betrieb nehmen, er darf dann auch gleich Tee kochen. Wir speisen dann noch ein luxuriöses Chilli, bevor wir uns zur Nacht betten.


    Ein nagelneuer Trangia beim kochen


    Freitag, 14. April

    Zügig schlüpfen wir in die klammen Klamotten, packen allmählich zusammen und kochen uns noch einen Kaffee.

    Bloß weg hier und hoffen, dass die graue Wolkendecke bald verschwindet.
    Wir begegnen den ersten Spaziergängern des Tages und nach einigen Kilometern zeigt sich auch schon die Sonne. Jetzt beginnt es endlich aufzuklaren und um Mittag rum, ist der blaue Himmel fast wolkenlos.
    Eine sehr angenehme Sonne wärmt uns den Rücken, während wir einen großen See erreichen. Hier pausieren wir erstmal und kochen uns in der Damen-Umkleide (die Herren-Umkleide ist mit gestapelten Tischen vollgestopft) eine Steinpilz-Cremesuppe.

    Wir bewundern den noch fast vollständig vereisten See, während immer wieder ein kalter Wind über das Land fegt. Es ist sehr zügig hier.
    Dann geht's weiter über Wege, die verblüffend Bachläufen ähneln und gut mit fließendem Wasser, Schlamm und nassen Steinen gefühlt sind.
    Wer hier keine Stiefel hat, die gut über die Knöchel hinausreichen und einigermaßen wasserdicht sind, hat eindeutig verloren. Manchmal ist es unmöglich, den kniffligeren Stellen auszuweichen oder einem getarnten Schlammloch zu entkommen.

    Nachtmittags haben wir dann die Etappe geschafft und beschließen uns noch an die Nächste zu wagen.

    Die 20> kg pro Mann machen sich mittlerweile bemerkbar und das Gelände legt nochmal eine Schippe Anspruch drauf: Steile Anstiege, teilweise matschig und eingesunkene/kaputte Moorstege erschweren das Vorwärtskommen. Elmar demonstriert das besonders deutlich, als eine Planke einsinkt und er mit einem Bein bis übers Knie im Wasser steht. Die Hose ist nun zwar naß und dreckig, doch der Stiefel bleibt innen trocken. Glück im Unglück.

    Als wir dann schließlich eine auf der Strecke gelegene Hütte erreichen, sind wir 'etwas' erschöpft, der gute Zustand der Hütte und der schöne Ausblick auf einen großen See erleichtern die Entscheidung, hier unser Lager aufzuschlagen. So versuchen wir mit den zwei Flaschen T-Gul ein Feuer zu entfachen (was nicht gelingt), waschen uns ein wenig und grillen mit einem Kuchengitter auf dem Trangia.


    Der 'Weg' zum See


    Mittagspause am See


    Fabian kocht Tee


    Nach kurzer Zeit erwartet uns dieser interessante Pfad


    Kurze Rast an einer (begehbaren) Hügelhütte


    Samstag, 15. April

    Ostern. Die strahlende Morgensonne leutet den Tag ein, zu Feier des Tages gibt es eine Tafel Milka. Nach einem Kaffee brechen wir auf und beenden bald den anderen Teil der Etappe.

    Die nächste Strecke führt durch ein Naturschutzgebiet, welches es in sich hat. Anstrengende, steile Anstiege wechseln sich mit rutschigen Abstiegen ab. So geht es über Stunden und wir müssen öfters eine Trinkpause machen. Ein geniales Panorama eines absolut riesigen Sees mit einigen kleinen Inseln entschädigt uns u.a. für diese Tour de Force.

    Zwei Schweden mit Hund und ohne Gepäck begegnen uns auf der Etappe.
    Im Schlamm treffen wir immer wieder auf die Spuren des Tieres, welches wohl einige haarige Passagen inkl. Felsspalten, kaputte Holztreppen, eingesunkene Stege und Schlammlöcher überwunden haben muß.

    Alter Schwede.

    Am Ende unserer Kräfte kommt schließlich die an einem See gelegene Hütte in Sicht und es gelingt sogar, ein ordentliches Feuer hinzubekommen. Der Preis für die Wärme ist nach Rauch stinkende Kleidung. In der Ferne hören wir Schüße und Hörnerklang bis in die sternenklare Nacht hinein.


    Der Ostermorgen


    Bei einem typischen Aufstieg


    Marko und das Panorama.


    Felix und Fabian (v.l.)


    Blick von der Nähe der Zielhütte aus.


    Sonntag, 16. April

    Diese Etappe verläuft nach anfänglichen Anstiegen an einer Hügelkette lockerer, auch wenn die vorangegangenen Tage in den Knochen sitzen.
    Wegetechnisch tun sich allerdings neue Abgründe auf. Morsche und eingesunkene Planken zwingen uns entweder Umwege einzugehen (was nicht immer möglich ist) oder bescheren uns feuchte Stiefel. Oft sinken wir bis über die Knöchel ein. Zwar läuft nie Wasser o.ä. von oben hinein, doch dringt wohl etwas Feuchtigkeit durch die Nähte (3* BW Kampfstiefel, 1* Bergstiefel, 1* Gore-Tex). Gamaschen können wahrscheinlich hilfreich sein, wir haben teilweise die Hosen nach BW-Manier hochgekrempelt und mit Gummis fixiert; das reicht um die Hosen vor Verschmutzung zu schützen. Manche Löcher sind Hüfttief, glücklicherweise rutscht niemand aus bzw. tritt niemand daneben.

    Am frühen Nachmittag erreichen wir dann die Vindskydd 'Djupevattnet'.
    Wir teilen uns nun in zwei Gruppen auf. Eine Hälfte kümmert sich um das Lager inkl. Windschutz und Feuer, die andere Hälfte startet zu einer Erkundungs- und Versorgungs-Tour in das nahegelegene (ca. 6km) Ström.
    Während wir Holz machen tauchen ein paar Schweden mit einem röhrenden Ami-Bus auf. Offensichtlich wollen sie hier eine Party veranstalten, was sich unschwer an diversen Utensilien in ihren Händen ableiten lässt. Höflich erkunden sie sich, was wir hier tun. Wir erklären ihnen kurz , dass wir den Bohusleden laufen und aus Tyskland kommen und so verabschieden sie sich bald wieder freundlich.

    Gegen Abend kommt dann der Versorgungtrupp mit Leckereien wie Schoki, Bonbons und T-Röd. Auch sie haben die Party-Schweden gesehen, welche wohl nun ein paar Kilometer entfernt an einem anderen See grillen.

    So heizen wir dann ein Feuer hoch, welches uns die planenverdeckte Bude verqualmt das einem die Augen tränen. Egal, warm ist gut und lüften kann man später. So gibt es noch Spaghettis, bevor es in die Kojen geht.


    Montag, 17. April

    Wir genehmigen uns einen heißen Tee, dann verzehren wir noch Zwieback mit Pesto, Gouda und Frühstücksfleisch in unserer leidlich windsicheren Hütte. Wir lassen es ruhig angehen, da es unklar ist wie sich das Wetter entwickelt und Fabian sich eine Erkältung eingefangen hat. Gegen Mittag brechen wir erneut nach Ström auf, um frische Zutaten für eine letztes Chilli in der Natur und genaue Abfahrtszeiten für in Richtung Göteborg zu besorgen.

    Währenddessen wird die Windfestigkeit der Hütte weiter verbessert (das bewährte System aus NVA-Plane und AZ wird mit weiteren Steinen zur Fixierung, Holzkeilen und mit Verpackungsresten gestopften Ritzen verbessert), Geschirr gewaschen und noch ein wenig Feuerholz (sollten wir es brauchen) gesammelt.

    Als wir wieder ankommen setzen wir Wasser für eine Grießklößchen-Suppe auf und verewigen uns in kunstvollen Schnitzerien namentlich in der Hütte.
    Wir spielen ein wenig Karten, kochen köstliches Chilli und gehen zu Bett. Wir verbringen eine sehr gute Nacht in der Hütte und der Wind schlägt in ungewohnter Stärke vergebens gegen die Planen (Die ersten Nacht verbrachten wir noch im Zelt, alle weiteren Nächte konnten wir zu Fünft bequem mit Ausrüstung in den Vindskydds verbringen. Da die Öffnungen der Hütten so gut wie immer in Richtung Meer zeigen, strömt der Wind direkt hinein. Im Sommer sicherlich nützlich, im Winter/Frühjahr verdammt kalt. Also haben wir die Öffnungen immer zugehangen, entweder waren bereits Nägel vorhanden oder wir haben uns mit Holzkeilen ausgeholfen).


    Kleine Eisplatten treiben auf das Ufer zu.


    Dienstag, 18. April

    Wir packen zusammen, während unserem Aufenthalt konnten wir beobachten, wie der fast zugefrorene See seine Eisdecke komplett verloren hat. Wir hinterlassen einen Haufen Zunder, einen Schönen Stapel Feuerholz und eine halbe Packung Grillanzünder. Es ist jetzt wieder bewölkt, ein kleiner Schauer überfällt uns auf dem Weg nach Ström.

    Wir müssen ein paar Stunden warten, bevor ein Bus nach Göteborg fährt, auf dem Weg dorthin zeigt sich wieder die Sonne. Bei der Information am Bahnhof/Busterminal besorgen wie uns die Adressen einiger empfehlenswerter Jugendherbergen. Nach 2km durch die schönen Einkaufsmeilen und Straßen der Stadt finden wir unsere Unterkunft. Wir checken in saubere 2- und 3-Bett Zimmer ein, stilechte Ikea-Möblierung darf nicht fehlen.
    Die Duschen/WCs sind ordentlich und allgemein geht es sehr ruhig zu. Außer uns sind nur noch ein paar ältere Schweden anwesend.

    Also waschen wir uns, köcheln ein wenig in der Gemeinschaftsküche, kaufen kurz ein und sehen uns im Gemeinschaftsraum die Niederlage der Niederländer gegen West-Germany an (Es lief eine Art historische Zusammenfassung über das Abschneiden der Oranje bei den diversen Weltmeisterschaften). Gegen Abend überlassen wir den Schweden das Feld, da offenbar ein Eishockey-Lokalderby der Göteborger Mannschaften ansteht.

    Endlich wieder eine richtige Matraze unterm Rücken, schläft es sich wie auf Federn in dem warmen Zimmer.


    Das Ericson-Terminal - Verkehrsnexus von Goeteborg


    Unverkennbar: das Lilla Bommen, gelegen am gleichnamigen Hafen

    Mittwoch, 19. April

    Wir verlassen die Herberge und wandern durch die Stadt, lassen uns Zeit und betrachten die Gebäude. Am Bahnhof verstauen wir dann unsere Rucksäcke in den sehr geräumigen Schließfächern (zwei 60-70L Rucksäcke mit Matte, Zelt o.ä. außen passen in ein Schließfach). Dann durchwandern wir noch einige Stunden das Nordstan, welches ja das größte Einkaufszentrum Skandinaviens sein soll. Ich kehre nochmal zu dem Trekking-Laden zurück und besorge mir ein großes Trangia Duossal-Set, da mich der Kocher auf der Tour sehr überzeugt hat. Es werden noch rasch einige Karten versendet und diverse Andenken eingekauft. Schließlich geht es wieder zum Busterminal, wo wir auf den Bus zum Flughafen warten. Die Abfertigung geht dann sehr rasch und der Flieger hebt diesmal fast püntklich ab, holt die paar Minuten Verspätung wieder auf und landet pünktlich in Deutschland. Hier erwarten uns eine schöne Abendsonne und milde Temperaturen.

    Daheim.


    Die Abendsonne in Hahn


    Fazit: Hat sich sehr gelohnt. Eine interessante Zeit zu reisen...
    Zwar ist es noch kalt, aber während des eigentlichen Marsches reichen Sommerklamotten, nur Abends sollte man isolierende Fleece-Kleidung oder einen anderen Kälteschutz parat haben.

    Auch gut: Man hat den Weg für sich alleine. Wir sind keinen anderen Trekkern begegnet. Nur ab und zu in Jogging-Arealen, stadtnahen Wanderwegen o.ä. ein paar Schweden.

    Die Landschaft, mit immergrünen Nadelbäumen, gefrorenen Seen, welche blitzschnell tauen, gurgelnden und rauschenden Bächen, grünem Moos, getrockneten Gräsern und einigem mehr, ist toll anzusehen. Die Wege sind zwar teils in sehr schlechtem Zustand (kaputte Stege u.v.m.), doch auch das macht einen sehr großen Reiz aus. Es macht einfach Spaß diese Hindernisse zu überwinden.

    Wir haben zwar unser Ziel von Kungälv nach Uddevalla zu reisen nicht geschafft, aber das ist wohl in dieser Zeit innerhalb einer Woche nicht zu verwirklichen bzw. nur unter wirklich günstigen Umständen und mit einer Top-Kondition. So sind wir also mit unseren um die 70km im Gelände recht zufrieden und freuen uns bereits auf's nächste Abenteuer dieser Art.
    Die Packlisten unserer Rucksäcke waren recht ausgereift (auch gerade dank vieler Hinweise/Ratschläge aus diesem Forum) und wir haben wenige Fehler gemacht (Schraubgläser, Konserven...).

    Ein schöner Einstieg in die Welt des Trekkings.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 08:27. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • Nammalakuru

    Lebt im Forum
    • 21.03.2003
    • 9352
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Sehr schöner Bericht. Immer wieder schön was vom Bohusleden zu lesen.

    Auch gut: Man hat den Weg für sich alleine.
    ... hatman im Sommer aber auch meist :wink:

    Gruss, Nam

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    • Boromsel
      Erfahren
      • 06.10.2004
      • 135
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Man hat uns in Göteborg den falschen Treibstoff für den Trangia angedreht. Anscheinend wussten es die Verkäufer nicht besser - in zwei unterschiedlichen Geschäften bekamen wir jeweils T-Gul (Gelbe Flasche), welcher jedoch ein Grill-Anzünder ist und im Trangia nicht funktioniert. Also habe ich einer netten Verkäuferin in der Gartenabteilung (wo der Schrank mit den Chemikalien stand) einfach die (schwedische) Anleitung des Trangias gezeigt. Sie hat sich dann mit dem Mann von der Hi-Fi-Abteilung beraten und als ich dort ankam, hatte dieser auch schon eine Flasche T-Röd (rosafarbene Flüssigkeit) parat.
      Hehe, wir hatten auch unsere Problemchen den Leuten im Supermarkt begreiflich zu machen, dass wir Spiritus brauchen und keinen Grillanzünder - die Leute im Laden haben auch darauf beharrt, dass der Trangia mit Grillanzünder läuft. Aus Erfahrung wusste ichs besser ;)
      Schließlich haben wir an einer Tankstelle auch dieses T-Röd bekommen.

      Schöner Bericht, schöne Bilder! Vielleicht kommen ja noch mehr.

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      • Hannes1983
        Dauerbesucher
        • 15.07.2003
        • 835
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Kann mich Nam anschließen. Danke für den Bericht, liest sich wie immer, wenn ich einen Reisebericht über den Bohusleden lese, mit einer Träne im Auge. Das Fernweg lässt grüßen :-)

        Was für mich interessant war, dass ihr in Ström eine Fahrgelegenheit nach Göteburg zurück gefunden habt. Das ist gut zu wissen, das wusste ich noch nicht.

        Als meine Bruder und ich im Winter 05 (Februar) auf dem Bohusleden waren, war ich wirklich angetan, von der winterlichen Landschaft. War nach der Sommertour schön zu sehen, wie der Bohusleden im Winter erstrahlt.

        Ne Sache die mich noch interessiert: Wie war den die Wegbeschaffenheit? Lagen noch viele umgefallene Bäume auf dem Weg rum. Da ja im Dezember 04 eine Orkan über das Gebiet gefegt war.

        Grüße Hannes

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        • Thrawn

          Erfahren
          • 05.01.2006
          • 274
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Hannes1983
          Ne Sache die mich noch interessiert: Wie war den die Wegbeschaffenheit? Lagen noch viele umgefallene Bäume auf dem Weg rum. Da ja im Dezember 04 eine Orkan über das Gebiet gefegt war.
          Also die Bäume, welche umgestürzt oder gefällt waren, konnte man fast an einer Hand abzählen. Von den Schäden des Orkans hat man nichts gesehen.
          Sonst ist noch die hohe Bodenfeuchtigkeit aufgefallen, welche manchmal ganze Feldwege zu schlammigen Bachläufen gemacht hat. Ein großer Teil der Holzkonstruktionen (Treppen, Stege...) war morsch, zerbrochen/eingebrochen oder überspült.

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          • Hannes1983
            Dauerbesucher
            • 15.07.2003
            • 835
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            #6
            Danke für die Infos. Die Stegge waren auch schon bei unserer Tour vor 3 Jahren etwas morsch, hauptsache man kommt heil drüber :-).

            Gruß Hannes

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