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  • Carsten
    Anfänger im Forum
    • 14.01.2002
    • 32

    • Meine Reisen

    Herz

    Hallo,
    Das richtet sich jetzt hauptsächlich an die Sportwissenschaftler hier im Forum und ist ein bisschen off topic.
    1. Wodurch vergrößert sich das Herz (zum "Sportlerherz")? Die Folge davon sollte dann unter anderem ein verringerter Ruhepuls sein.
    2. Welche Folgen gibt es noch?
    3. Funktioniert es wie bei anderen Muskeln per Überkompensation? Und in welcher Belastungsphase (z.B. beim Joggen) wird der Wachstumsimpuls gegeben, in der Aeroben?
    4. Wie kommt der Puls beim Joggen zustande, nur durch die Leistungsfähigkeit des Herzens oder auch durch die Muskeln?
    5. Brauchen z.B. die Oberschenkelstrecker weniger Blut wenn man regelmäßig läuft, also für die Ausdauer trainiert?
    6. Brauchen sie dann daraus folgernd mehr Blut wenn man sich im Fitnessstudio Regentonnen antrainiert hat?
    Irgendwie habe ich zu diesen Sachen noch nie etwas gelesen, obwohl ich mich schon über Ausdauer- und Krafttraining schlau zu machen versucht habe.

  • Tobias
    Dauerbesucher
    • 30.01.2002
    • 652
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Puuuuuh!

    @Carsten!
    Ich werde mich kurzfassen, da man über die von Dir angesprochenen Themenbereiche mehrere Romane schreiben könnte.
    Na, dann wolln wir mal:
    Zu 1:
    Bei einer regelmäßigen sportlichen Belastung zu einer Adaptation des Herzens. Die Adaptation vollzieht sich allerdings nicht in den gelichen Zeiträumen wie z.B. das Muskelwachstum beim Krafttraining. Dieser Prozess braucht viele Jahre. Meist ist ein echtes Sportlerherz nur bei Sportlern zu beobachten die seit früher Jugend eine Ausdauersportart betreiben. Die betriebene Sportart ist dabei für den Grad der Ausprägung
    dieses Phänomens entscheiden (geringer Einfluß durch z.B. Turnen und Gewichtheben/ Hoher Einfluß durch Radrennsport). Die Vergrößerung des Herzens kommt im Wesentlichen durch eine Erweiterung der Vorhöfe und Kammern (höherer Auswurf) und einer geringen Verdickung der Wände (die Wände bestehen aus Muskulatur) zustande. Das Muskelwachstum am Herzen fällt nur sehr gering aus, der Muskel verändert sich nicht quantitativ sondern qualitativ. Außerdem wird der Herzmuskel besser durchblutet. Durch die so gesteigerte Pumpleistung sinkt bei gleicher Belastung somit auch die Herzfrequenz.
    Zu 2:
    Die Folge ist eine höhere Leistungsfähigkeit des Herzens, welche sich in der Pumpleistung manifestiert.
    Zu 3:
    Im Prinzip unterliegt auch dieser Vorgang dem Mechanismus der Superkompensation, allerding mit dem Unterschied das die Ausbildung eines echten Sportherzens ein wesentlich länger dauernder Prozess ist.
    Um ein Sportherz auszubilden sind extreme Trainingsanforderungen hinsichtlich Umfang, Intensität und Häufigkeit notwendig.
    Zu 4,5,6:
    Sicherlich wird bei regelmäßigem Ausdauertraining die Durchblutung der Skelettmuskulatur verbessert, aber es gitb auch noch eine Reihe von Adaptationen im Stoffwechsel und in der nervalen Innervation. Außerdem findet eine vermehrte Speicherung der benötigten Energieträger statt und es kommt je nach Belastung zu einer verbesserten Laktosetoleranz.
    Es wird also in beiden Fällen, dem Krafttraining und dem Ausdauertraining,
    einer Adaptation eine bessere Durchblutung benötigt um den gesteigerten Bedarf auch an O2 zu decken. Je nach Art des Trainings sehen die Adaptationen natürlich ein wenig anders aus, während ein Krafttraining vorwiegend ein Muskelwachstum fördert, ist das beim Ausdauertraining eben nicht so.

    Ich hoffe ich habe alle Fragen zu Deiner Zufriedenheit beantwortet.
    Ansonsten schreib nochmal was.
    Gruß.
    Tobias
    http://www.Sportwissenschaftler.de &
    http://www.GoOutdoor.de

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