Winterausrüstung: Daunenjacke nötig?

[Dominik]

Hallo ihr,

alt bekannt ist ja das Zwiebelprinzip - gerade im Winter.

Nun, möchte mich diesen Winter für 1 1/2 Wochen richtung Nordschweden aufmachen um dort Langlauf zu fahren (übernachten im Zelt und Hütte)

Meine Frage ist nun:
Brauche ich in jedem Fall noch eine Daunenjacke?

Wenn ich unterwegs bin kann ich mit Fleece (bis 300er) aushelfen.
Daunenjacke wär imo zu warm.
Wie ist es z.B. abends vorm Zelt bei normalen Nordschwedischen Witterungen:

-Langes Unterhemd
-ThermoHemd
-dünnes Fleece (weiß der Geier welche Stärke..)
-300er Fleece
-Windstopperjacke (JW Blizzard)
-GoreJacke

Fehlt die Daunenjacke?

Bin über Erfahrungsberichte und Tipps dankbar
Gruß
Dom (der gerade seine Weihnachtswunschliste fertig macht )

[derMac]

Hab nicht so wahnsinnig viel Erfahrung im Winter, aber wenn du dich nicht bewegst kann es bei entsprechenden Außentemp. sehr schnell sehr kalt werden. Dann musst du halt in den Schlafsack. Also nicht wirklich ein Problem. Mit normalen Klamotten ist es sehr viel schwerer eine hohe Wärmeleistung zu erzielen. Während du Ski läufst musst du normalerweise nicht sehr viel anziehen. Ich hab mir jetzt ne Daunenjacke gekauft, weil ich eben nicht immer gleich in den Schlafsack will. Aber für zwingend notwendig halte ich sie nicht. Aber du solltest schon ordentlich viele warme Klamotten mitnehmen.

Mac

[Nicht übertreiben]

Wenn du es ohne Schlafsack länger vorm Zelt aushalten willst, dann ist eine warme Überjacke schon nicht schlecht. Bei meinem Tagesablauf - Laufen, evtl. noch etwas den Lagerplatz erkunden und dann im Zelt + Schlafsack verschwinden braucht man sie eigentlich nicht. Ich würde mir aber überlegen, ob es unbedingt Daune sein muss. Kufa-Jacken sind von der Konstruktion her wesentlich einfacher, daher spielt bei Jacken der Gewichtsvorteil von Daune deutlich weniger eine Rolle. Zudem ist Kunstfaser billiger und nicht so empfindlich. Auf der letzten Wintertour ist meine Daunenjacke im Packsack geblieben und das Fleece konnte ich auch zu hause lassen.

Ein Beispiel wäre die Patagonia Micro Puff Jacket, gibt es u.a. bei www.outdoorshop.de (wenn der denn mal wieder funktioniert)

Gruss
Thorben

[Traeuma]

Ich war in der Hardangervidda doch schon sehr froh um meine Daunenjacke.
Gerade, wenn man vor oder auch im Zelt sitzt und nicht schon in die Tüte will, wird es nach recht kurzer Zeit ganz schön kalt bei entsprechenden Außentemperaturen.
Aber man kann sicherlich drauf verzichten....

Laufen mit Daunenjacke wäre Selbstmord... selbst bei -30°


Mein Kumpel, der mit mir dabei war hat glaube ich noch ne Daunenjacke in M von CGS. Dieselbe hatte er auch dabei und war sehr zufrieden damit.

[Thomas75]

Nicht nötig, aber sehr empfehlenswert. Warum? Vor allem abends und morgends sehr angenehm. Stattdessen kann man natürlich auch so schnell wie möglich in den Schlafsack und morgens so spät wie möglich wieder raus, d.h. im Schlafsack kochen, essen usw. Das ist aber einfach nicht so schön.
Ob Daune oder Kunstfaser ist eigentlich egal.
Genauso finde ich eine Wärmehose und Wärmeschuhe sehr empfehlenswert.

Viele Grüsse,
Thomas

PS: Dauenjacke kann man auch in Pausen schnell mal überziehen.

[Maickl]

Servas,

also ich kann Dir nur aus eigener (Berufs-)Erfahrung sagen, daß man den Unterschied zwischen bei Kälte bloß stehen oder etwas rumlaufen nicht unterschätzen darf. Ich hab' oft Ullfrotte-Unterwäsche, vier Fleece und eine winddichte Jacke übereinander an, aber sobald ich nur zehn Minuten auf dem selben Fleck steh' (und da für die nächsten Stunden bleiben muß), friert's mich dermaßen, daß ich immer wieder über meine Berufwahl zu fluchen anfange - und das nur bei Temperaturen um die +2°C. Also ich an Deiner Stelle würd' mir auf jeden Fall eine Daunen- oder Kunstfaserjacke für die Zeiten des Stillstands zulegen.

Gruß

Maickl

[hosentreger]

Ich hatte im März 05 zum ersten Mal eine Daunenjacke bei meinem Langlaufurlaub in Norwegen dabei, in den Jahren vorher "nur" dicken Fleece und Hochtourenjacke. War vor allem in den Pausen höllisch froh über die Daunenjacke, vor allem die Kapuze mit dem hochgezogenen Kinn.
Man sieht halt nur aus wie ein Michelin-Männchen ...

hosentreger

[foo]

Re: Winterausrüstung: Daunenjacke nötig?

Meine Frage ist nun:
Brauche ich in jedem Fall noch eine Daunenjacke?

Ich kann mich den anderen nur anschliessen, es geht zur Not vielleicht auch ohne.
Für Pausen, sowie abends und morgends will ich darauf aber nicht verzichten!

Es ist faszinierend wie dünn man auch bei sehr tiefen Temperaturen bekleidet sein kann,
wenn man sich bewegt, sobald man aber mal für ein paar Minuten anhält wird es schnell sehr unangenehm kalt,
besonders wenn man verschwitzt ist. Zwiebelprinzip ist gut und schön, aber da ist es praktischer wenn man
eine dicke Isolage hat die man schnell überziehen kann und die genauso schnell auch wieder im Rucksack verschwindet.

Da unterscheiden sich meiner Erfahrung nach Herbst und Wintertouren erheblich,
im Herbst reicht es idR. eine weitere Schicht der "Zwiebel" überzuziehen,
im Winter taugt das Zwiebelprinzip eigentlich nur während des Laufens.
Sobald man steht muss man deutlich dicker angezogen sein.

-Langes Unterhemd
-ThermoHemd
-dünnes Fleece (weiß der Geier welche Stärke..)
-300er Fleece
-Windstopperjacke (JW Blizzard)
-GoreJacke

Fehlt die Daunenjacke?

Ja,
ich würde im Winter dort nicht ohne Daunenjacke unterwegs sein.
Aber es kommt auch darauf an WANN im Winter- Februar oder April?
Welche Region?...
Ich würde auf die Windstopperjacke verzichten und dafür eine Daunenjacke mitnehmen. Und als äussere Schale Baumwolle.
Die Gore- Jacke als Reserve falls es mal regnet. Aber da ist wieder die Frage WANN...

Peter

[jackknife]

auf meinen Touren am Kungsleden im Februar/März hatte ich immer Ajungilak Booty's, FF Daunenhose, sowie eine Yeti Chilljacke in Daune dabei. Ich kann nur sagen- nie mehr ohne. Man fährt ja nun mal nicht allzu oft noch da oben, dann will ich auch die Möglichlkeit haben, draußen mal eine Stunde Nordlichter anzusehen. In den Pausen wird es auch immer schweinekalt. Dann noch ein bisschen Wind dazu und man kann sich einsargen. Man hat einfach mit dieser Zusatzoption mehr Genuss. Sicher kann man auch ohne. Aber es ist ja auch Urlaub, da will ich mal mit einer Tasse Lumumba und 'ner Zigarre draußen vor dem Zelt in ruhe verweilen können, und nicht die ganze Zeit im Schlafsack hocken.
Matthias

[Tarvandyr]

Gerade wenn man im Zelt übernachtet ist eine Daunenjacke echt von Vorteil. Man hat, anders als bei einer Hütte, keine richtige Gelegenheit sich aufzuwärmen. Und in der Daunenjacke ist mir immer recht schnell warm geworden.

Ich würde da eher den 300 er Fleece daheim lassen. Zum Laufen am tag ist der zu warm und für die Pausen sowie morgens und abneds vorm Zelt ist die Daunenjacke besser . Und viel schwerer muss die auch nicht sein (je nach Außenstoff).

[johnsilver]

bin auch stolzer Besitzer einer Daunenjacke und möchte das Ding nicht mehr missen, selbst bei Touren nur in winterlichen deutschen Mittelgebirgen. der Neid der in Fleece und Gorejacke fröstelnden Mittourer ist auf jeden Fall sicher.
ich hab mit einer Daunenweste (damals für ein paarmarkfünfzig von Aldi) angefangen, selbst das Teil hat in Pausen, wenn man eben den Rucksack absetzt, wahre Wunder gewirkt.
bei Globi hatten sie letztens ne Yeti-Sonderaktion, vielleicht haben die noch günstig Westen oder Jacken.

Grüße

[Flachlandtiroler]

Re: Winterausrüstung: Daunenjacke nötig?

Brauche ich in jedem Fall noch eine Daunenjacke?

Ja -- bekenne mich auch zur Daunen-Weicheifraktion. Dicke Fleecestapel sind was für die richtig Harten.

Der Nachteil: Hierzulande kannst Du mit dem Ding praktisch nix anfangen.

Gruß, Martin

[Tarvandyr]

Mit nem 300 er Fleece geht es mir aber genauso.

[Dominik]

Danke euch allen für die Antworten!
Hab jetzt einen Erfahrungsüberblick und denke, dass die Dauenjacke nützlich ist.

Der Nachteil: Hierzulande kannst Du mit dem Ding praktisch nix anfangen

Sehr wahr, sehr wahr

Danke nochmal
Viele Grüße
Dominik

[Christian J.]

Spricht eigentlich etwas gegen eine billige Kaufhaus-Daunenjacke?

[Traeuma]

Der Nutzen?!

Bei Temperaturen unter -15° könnte es sein, dass du das Ding umsonst mitgeschleppt hast...

Wenn, dann lieber gleich eine, der man auch diese Temperaturen zutrauen kann.

[Jens]

Also letztendlich kommt es bei einer Daunenjacke doch auf die Verarbeitung an. Wenn sie gut geschnitten ist, nirgendwo Wind hinein läßt, ggf. eine gut sitzende Kapuze hat, die Füllung ausreichend ist, warum sollte dann eine preiswerte Daunenjacke nicht bei -25° C warm halten? Warum darf die Jacke nicht aus billigem Nylon sein? Warum darf die Füllung nicht ein bisschen schwerer sein? Warum muß es Gänsedaune sein und nicht Ente oder gar eine Kunstfaserfüllung. Wenn die Jacke durchdacht konstruiert ist, dann wird sie vermutlich schwerer sein als High-Tech-Jacken aus Rip-Stop-Nylon mit Kanadagans-Daunenfüllung. So what? Es gibt genügend Menschen, die mit so einer preiswerten Jacke auch über den eiskalten Winter kommen: Bewohner von Bergdörfern, Skitouristen, Menschen, die ganz einfach in Gebieten leben, wo es saukalt wird. Wie gesagt - Gewicht und Packmaß sind dann sicher nicht immer optimal.

Jens

[Flachlandtiroler]

Spricht eigentlich etwas gegen eine billige Kaufhaus-Daunenjacke?

Wenig: Das Gewicht. Hab' ne Salewa aus dem Kaufhaus mit 50/50 oder 70/30 Federnanteil (also auch nicht gerade ein Luxusteil), bislang kein Grund zur Klage.

Gruß, Martin