[IS] Laugavegur 2014

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    • Meine Reisen

    [IS] Laugavegur 2014

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Dieser Reisebericht ist Teil eines Reiseberichts, den ich in 2014 erlebt und verfasst habe.

    2018 sind wir den Laugavegur erneut gewandert...



    Die Vision
    Einsam nähert sich die düstere Gestalt dem Abgrund, vorsichtig ein Gefäß tragend. Behutsam setzt sie den Behälter mit der rätselhaften Substanz ab. Energisch entledigt sie sich des kapuzenbewehrten Oberteils und entblößt einen überirdisch muskulösen Körper…Scheinbar menschlich, aber doch leicht befremdlich! Im Hintergrund fließen unglaubliche Wassermassen über eine Kante, während sich der offensichtliche Alien einen kräftigen Schluck aus der mitgebrachten Schale gönnt.
    Skául!
    Danach entwickelt es sich fast so, wie man es erwarten könnte – der Alien stürzt den gigantischen Wasserfall hinunter, um dem Leben auf dem unwichtigen Planeten Erde aus cineastisch noch verborgenen Motiven einen vielleicht verdienten Odem des Lebens einzuhauchen. Der Film Prometheus unter der Leitung des Regisseurs Ridley Scott , der unter anderem auf der für mich anfangs unscheinbaren Insel Island gedreht wurde, bekommt ansehnliche Kritiken und zumindest einer der Kinobesucher weltweit, wird von einer Vision befallen...


    Da will ich hin!

    Die Vorbereitung
    3 Wochen später...Die ersten Recherchen im Internet ergaben:
    Das Zielgebiet ist landschaftlich interessant, jahreszeitlich nur bedingt lohnenswert bereisbar, aufgrund seiner Bewohner verschroben, mystisch, aber verlockend und unter vernünftiger ökonomischer Betrachtung eigentlich unerschwinglich teuer…Wenn da nicht (Super)-Mario gewesen wäre…
    Schnell stieß ich auf dieses Forum und fand den tollen Bericht vom sympathischen Schweizer Mario, der einen beeindruckenden Reisebericht über seine 3 Wochen auf Island im Juni 2013 verfasst hat. Die Idee war geboren...
    Auch wir würden dieses Abenteuer suchen!
    Der Gedanke, auf sich allein gestellt zu sein, Alles, was man braucht, permanent bei sich zu haben, übte eine gewisse Faszination auf mich aus. Campingerfahrung war vorhanden, Wanderbegeisterung sowieso, alpine Wandererfahrung ebenfalls, warum also nicht?
    Ein zartes Herantasten mit dieser Idee an die ebenfalls outdoorerprobte Lebensgefährtin ergab ein spontanes Ja, nach Lektüre des besagten Reiseberichts sogar ein begeistertes "Warum haben wir das nicht schon mal früher gemacht?". Danke, Mario!

    Der Plan
    Die folgenden Wochen vergingen wie im Fluge. Das Internet wurde durchkämmt nach allen Informationen über Island, wobei sich dieses Forum als unschätzbar wertvoll erwies. Langsam begann, sich eine Struktur ab zu zeichnen. Wir würden eine Route festlegen müssen, wir würden Ausrüstung benötigen, wir würden trainieren müssen, wir würden neue Fertigkeiten erlernen müssen.
    Die Materialbeschaffung war meine Aufgabe, endlich konnte ich mich mal so richtig austoben.
    Erprobte bergfeste Wanderschuhe, strapazierfähige Outdoorhosen, Softshell-, Hardshell- und Fleecejacken waren vorhanden, Socken und Unterwäsche ebenso. Bei den Rucksäcken haben wir uns nach kurzer Suche für Bigblocks entschieden. Getreu dem abgewandelten Motto „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen als durch noch mehr Hubraum“ entschieden wir uns für das Modell Kajka von Fjällräven mit umweltfreundlichem Birkenholztragegestell. Überzeugt hat uns die Möglichkeit, den Innenraum komplett über Reißverschlüsse auf der Rückseite zu öffnen und das komfortable Tragegurtsystem. Gewählt wurde die 75l Damenversion und das 100l Herrenmodell.
    Dazu gesellte sich ein Fjällräven Akka Dome 3, etwas überdimensioniert, aber wir wollten Platz für alles im Zelt.
    Schlafsäcke mit Komfortbereich 0° und aufblasbare packfreundliche Isomatten waren vorhanden, somit musste nur noch ein Kocher beschafft werden. Wir entschieden uns für ein Komplettset von Primus, dem EtaPower EF.
    Die benötigten Kartuschen sollte es in Island überall geben, und genau so haben wir es auch erlebt. Kriegt man an jeder Tankstelle und eigentlich auch in jedem Shop auf dem Campingplatz –wenn der Campinglatz einen Shop hat. Und dass ist der Knackpunkt!
    Rückblickend hat sich die Wahl der Ausrüstung bewährt, wenn natürlich auch während des Trips neue Erkenntnisse gewonnen wurden. Als wahre Lastenkünstler haben sich die großen (leider aber auch schweren) Rucksäcke herausgestellt. Um mit dem Bus das Gerödel von Location zu Location zu transportieren, kein Problem. Auf dem Laugavegur, den wir komplett in 9 Tagen gelaufen sind (dazu später mehr) merkt man jedoch jedes Kilo. Ich denke, dass wir zu Beginn unserer Tour mit kompletter Verpflegung und voll aufgefüllten Wasserreserven mit 25 bzw. 22 kg dabei waren…
    Hier ist jedes Kilo weniger mehr, wer nicht ganz soviel Wert auf Platz im Zelt und Komfort des Rucksacktragesystems legt, kann hier schnell ein paar Kilo sparen.
    Auch klamottentechisch hatten wir zuviel dabei. 2 x Funktionsunterwäsche, 2 paar Socken, 1 Longsleeve, 1 Fleeceweste, 1 Outdoorhose, 1 Hardshelljacke, 1 Regenhose, 1 paar Wanderschuhe, 1 paar Crocs zum Furten, Handschuhe, Mütze und eine Badehose reichen als Minimalausstattung. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit Immer schön durchwaschen und trocknen – Passt! Wir waren unsicher und schleppten noch das ein oder andere zusätzliche Wanderhemd oder Softshelljäckchen und Sockenpärchen mit...

    Das Training
    Im Januar begann dann das Training. Bis zur Abreise im August versuchten wir, zumindest jedes 2. Wochenende ein paar Kilometer zu laufen. Anfangs teilten wir uns einen der beiden halbgepackten Rucksäcke auf unseren meist 15 – 25 km langen Wanderungen durch die nordhessische Gebirgslandschaft. Schnee war leider nicht auf zu treiben, so dass wir unsere Ausrüstung unter diesen Bedingungen nicht testen konnten.
    Wir ernteten so manchen spöttelnden Spruch von Freunden, mit denen wir am Wochenende wanderten, ob wir umziehen wollten, aber langsam gewöhnten sie sich an unsere mobilen Schrankwände…
    Im Laufe der Monate wurde dann das Gewicht gesteigert, so dass wir zuletzt jeder unsere 20 – 25 kg über 25 km tragen konnten, ohne am nächsten Arbeitstag einen gelben Zettel beim Arbeitgeber abgeben zu müssen. Als begrüßenswerter Nebeneffekt stellte sich eine merkliche Gewichtsabnahme über die Monate ein…
    Da wir ein gutes Gefühl zu entwickeln begannen, war es jetzt auch Zeit, die Flüge zu buchen.
    Parallel wurden zu besuchende Sehenswürdigkeiten und Orte mit Prioritäten belegt und dem Erscheinen des Sommerfahrplans von Reykjavik Excursions entgegengefiebert.
    Im Juni wurde dann noch ein 4 tägiger Hochtourenkurs im Pitztal eingelegt, um noch ein bisschen fitter im Umgang mit Sicherungstechniken auf Gletschern, Wetterkunde und dem Umgang mit Eispickel und Steigeisen zu werden. Man weiß ja nie, was so alles passieren könnte…
    Außerdem konnten wir unsere Hardshellklamotten mal so richtig auf Kälte und Regen testen.

    Der Vulkan
    2010 hatte ich eine interessante Erfahrung mit einem isländischen Vulkan machen dürfen – dem Eyjafjallajökull.
    Sorgte doch der Ausbruch des „Aschemonsters“ für das unverlangte Erlebnis, mit dem Auto von Sofia nach Nordhessen gebracht werden zu dürfen, statt entspannt den geplanten Rückflug nach einem Messeauftritt in dieser interessanten Stadt anzutreten. So wurden dann während der äußerst unbequemen 36-stündigen Rückfahrt noch Einblicke in die Landschaften Bulgariens, Rumäniens, Ungarns und Österreichs gewährt. Der Umweg war nötig, da wir keine Reispässe mitführten und nicht über die kürzere Route Serbien, Kroatien, Slowenien fahren konnten.
    Und hier schien sich der Kreis zu schließen. Kurz vor Antritt unseres Hinfluges Mitte August berichteten diese Seite und die Medien über leichte Erdbebentätigkeit unter dem Bárðarbunga.
    Für den versierten Islandkenner zunächst kein Problem, für uns schon, wollten wir doch direkt nach unserer Ankunft mit den letzten Bussen die Sprengisandur befahren, um in Nyidalur 2 Tage zu verweilen. Das sind dann gerade mal 25 km Luftlinie bis zum Zentrum des Erdbebengebiets…

    Im Folgenden ist die Wanderung auf dem Laugavegur beschrieben, die wir in der Mitte unserer 3 Wochen auf Island absolvierten...

    Tag 1 Skógar
    Der Vormittag wurde genutzt, um die Vorräte aufzufüllen. Der Plan war, mit leeren Rucksäcken zu starten und dann in allerbester MacGyver-Manier alles Nötige unterwegs aufzusammeln. Nein, genau andersherum. Wir führten einige essentielle Dinge seit unser Ankunft aus Deutschland mit uns, so das erwähnte Milchpulver, einige Tüten Outdoornahrung sowie eine Handvoll Powerbar-Riegel. Ergänzt wurden diese Nahrungsmittel durch löslichen Kaffee, löslichen Zitronentee (schmeckt warm und kalt) Müsli, Reis, Brühwürfel und diverse weitere YumYums. Mittlerweile wissen wir, das Kuskus besser geeignet ist. Reis muss lange kochen, Kuskus braucht nur kurz erwärmt zu werden und quillt dann vor sich hin. Wesentlich enegiefreundlicher, da lacht die Gaskartusche! Dazu brauchten wir noch Batterien fürs GPS und eine frische Gaskartusche. Wir kauften im Hafen ein, die Strecke legten wir mit dem Stadtbus zurück, dessen Nutzung uns immer noch ein Mysterium ist. Es gibt kein Wechselgeld, und wer kein Geld hat, braucht nicht zu bezahlen? Mittags gab es im Hafen dann ein leckeres Fischmenü und die obligatorische Touristenmutprobe, einmal ein Wikingergedeck, bitte! Eine kleine Portion Hákarl und ein Gläschen Brennivín. Gibt Haare auf der Brust und schützt zuverlässig vor Unterkühlung. Es wurde einiges darüber gelesen, so stellte sich schon eine gewisse Enttäuschung ein. Der Hai erwies sich als gar nicht so gammelig aussehende oder riechende kalamaresähnliche Substanz, der Brennivín ist ein leicht nach Kümmel schmeckender bekömmlicher Schnaps, also quasi ein Lightbeer-Friesengeist. Weiter dann zu Fuß zum BSI, jetzt mit vollem Gepäck. Uff! Nachmittags fuhren wir dann mit dem Bus zum Ausgangspunkt unserer Tour, dem Campingplatz in Skógar. Unterwegs machten wir halt am Seljalandsfoss, Mittelstreckensprint hin, Fotos schießen, Mittelstreckensprint zurück.
    Der wohl bei Einheimischen beliebteste Wasserfall, der nicht von Gletscherflüssen, sondern von einer Quelle gespeist wird und den man hinterwandern kann.

    Abends erreichten wir dann Skógar, errichteten unser Zelt und besichtigten den Wasserfall. Mit Erschrecken bestaunten wir die steilen Treppen hinauf zur Plattform oberhalb des Wasserfalls, hier würde uns morgen der Weg hinauf führen, voll auf munitioniert, mit Wasservorräten für 2 Tage, soll es doch auf der ersten Etappe keine Möglichkeit geben, an Trinkwasser zu gelangen. Auf dem Campingplatz lernten wir Carsten kennen, einen Norddeutschen, der seit Jahren in Bristol lebt, Schottland erfahren ist und wie wir Neuling auf Island. Auch Ihn sollten wir später noch wieder treffen…

    Früh krochen wir in unsere Kunstfasern, Kräfte tanken und vorschlafen für die nächsten Tage, wo es nun endlich mit der mit Spannung erwarteten Wanderung los gehen sollte…

    Sláinte,
    MaxThomas

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    Zuletzt geändert von MaxThomas; 22.01.2019, 20:36.

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    #2
    AW: Laugavegur 2014

    Tag 2 Fimmvörðuháls/Baldvinskáli
    Der morgendliche Blick aus dem Zelt verhieß nichts Gutes. Leichter Nieselregen, bewölkter Himmel, diesig. Wir beschlossen, noch etwas zu warten. Kurze Besprechung mit Carsten, der ebenfalls noch auf Wetterbesserung warten wollten. Gegen 10.30 wurde die Ungeduld zu groß, es hatte aufgehört zu nieseln, also brachen wir auf. Kurze Verabschiedung, Carsten wollte noch etwas warten.
    Wir schulterten die Rucksäcke und erkämpften uns den Weg hinauf zur Plattform, flankiert von um uns wie Berggemsen herumhüpfenden anderen Touristen, nur mit Kamera und Regenjacke bewaffnet, die mal eben schnell ein Foto von oben knipsen wollten. Schnaufend aufsteigend, ernteten wir so manchen mitleidigen Blick. Oder waren es bewundernde Blicke?
    Wir ließen den mächtigen Skógafoss hinter uns, überstiegen einen letzten Zaun und wurden von der unberührten Wildnis verschluckt. Naja, nicht so ganz unberührt, waren hier doch noch einige unterwegs, um sich die Gegend etwas weitläufiger anzuschauen. Nach wenigen Minuten kontinuierlichen Aufstiegs wurden die Begegnungen spärlicher. Dichter hingegen wurde der Nebel, es begann wieder zu fisseln. Von den gelobten 21 Wasserfällen, die sich entlang der Skóga befinden sollen, sahen wir nur noch die untersten drei. Der Rest unserer Wanderung mutierte zu einer Audioshow, die Fälle waren lediglich zu hören, nicht mehr zu sehen. Entgegen unseren Informationen gab es häufig sauberes Quellwasser, so dass wir unsere Wasservorräte sparen konnten. Das sollte sich noch positiv bemerkbar machen. Wir folgten dem ausgetretenen Pfad anhand der blau markierten und durchnummerierten Pfähle, die den Weg im Abstand von 20 bis 40 m markierten. Nach einiger Zeit wurde der Nebel so dicht, dass wir auf die Orientierung mit dem GPS umsteigen mussten, da die Pfosten nur noch schwer zu erkennen waren. Langsam stapften wir weiter, als uns eine seltsame Gruppe im Eiltempo überholte. Schnelles Tempo, leichte Rucksäcke, vier Amerikaner und drei Chinesen im Schlepptau, die Amerikaner teilweise im T-Shirt, ein Mädel mit Laufsandalen an den Füßen. Sie grüßten kurz und überholten uns eilig. Auch sie würden wir noch wieder sehen. Eine halbe Stunde später, es hatte mittlerweile stark zu regnen begonnen, wir liefen mittlerweile unter Regenvollschutz, tauchten die drei Chinesen aus dem Nebel vor uns auf. Über das ganze Gesicht strahlend fragte uns Oliver, der Familienvater, ob wir noch wüssten, wo wir sind! Ich zeigte auf mein GPS, antwortete mit Ja, zeigte fragend auf sein mitgeführtes GPS und fragte zurück, warum er es denn offensichtlich nicht mehr weiß. Er lacht und antwortete, das Gerät würde nicht funktionieren und ob sie mit uns laufen könnten. Oliver, seine Frau Grace und deren Sohn Jeff kommen aus Hongkong, sind begeisterte Hiker, das erste Mal auf Island. Es sollte ihre Abschiedsreise mit ihrem Sohn sein, den sie nach dem Urlaub zur Ausbildung für die nächsten 6 Jahre auf ein Internat in England geben wollten. Sie hatten eine Unterkunft in der Hütte am Fimmvörðuháls gebucht. Unser Plan war, da diese Hütte schon lange ausgebucht war, unser Zelt an der uns bekannten Baldvinskáli auf zu schlagen. Von dieser Hütte hatten wir gelesen, dass sie eine Notunterkunft darstellt. Sollte das Wetter zu arg sein, so hofften wir, noch einen Platz in der Hütte bekommen zu können.
    Wir setzten den Weg gemeinsam fort, der Regen wurde immer stärker, die Sicht war nahezu Null. Das GPS führte uns zuverlässig zur Baldvinskáli, wo wir gegen 16.00 Uhr eintrafen. Hier zeigte sich, dass unser angelesenes Wissen überholt war. Die Hütte wurde im Herbst 2013 renoviert und gilt jetzt als vollwertige, buchbare und kostenpflichtige Hütte. Erschöpft und durchnässt, wie wir waren, betraten wir die Hütte und beschlossen angesichts des Wetters, die Nacht in der Hütte zu verbringen. Glücklicherweise war noch Platz. Wir erklärten Oliver den weiteren Weg zur Fimmvörðuhálshut, die dieser mit seiner Familie unbedingt noch erreichen wollte, da er ja dort eine Reservierung hatte. Mir war nicht ganz wohl dabei, aber zuversichtlich verschwand unsere chinesische Familie im Nebel.
    Wir richteten uns ein, es waren schon zwei Tschechen hier, die vier Amerikaner von vorher, ein weiteres amerikanisches Pärchen sowie vier weitere junge Leipziger. In der Nurdachhütte gab es eine gasbetriebene Küchenzeile, eine gasbetriebene Heizung, Tische und Stühle und ein Matratzenlager im Spitzdach, aber kein Wasser. Die findigen Tschechen hatten bereits alle größeren Gefäße unter das schräg verlaufende Wellblechdach gestellt und waren eifrig am Wasser sammeln. Jeder versuchte, sich aus den nassen Klamotten zu schälen und diese im dem ganzen Durcheinander irgendwo zu trocknen.
    Überrascht waren wir, als sich einer der Amerikaner als Deutscher entpuppte. Ein Berliner, der in Boston studiert und seine amerikanischen Kommilitonen zu einer Islandreise angestiftet hatte. Und dem Mädel sagte, wir machen eine Wanderung im Sommer in Europa, daher die Sandalen…
    Anderthalb Stunden später, wir waren gerade mit Kochen beschäftigt, klopfte es an der Tür und unsere chinesische Familie stand klatschnass im Vorraum. Sie hatten den Weg erneut nicht gefunden und waren umgekehrt. Ich bestand darauf, dass sie keinen weiteren Versuch unternahmen, wir rückten alle etwas zusammen, Matratzen wurden getauscht und Isomatten ausgepackt. So fanden wir alle ein Plätzchen zum Schlafen.

    Später erschien dann der Warden, der beide Hütten betreut, erfreut, die bereits vermissten Chinesen hier vorzufinden, und kassierte den stolzen Übernachtungspreis von 4500 ISK. Daß dies ein Schnäppchenpreis ist, ahnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Nach dem Essen schaute ich mir Olivers GPS an, ein Garmin Colorado, welches ich auch einmal in Benutzung hatte uns als sehr unzuverlässig einstufe. Eine Leihgabe von seinem Freund, gefüllt mit Wegpunkten und Tracks, also mustergültig eingerichtet. Ich erläuterte Oliver im Laufe des Abends, wie er sein GPS zu bedienen hatte, bevor wir uns eine stickig heiße, stürmische und schlaflose, aber zumindest trockene Nacht gönnten. Unsere letzten Gedanken galten Carsten, wie es ihm wohl heute ergangen war?

    Sláinte,
    MaxThomas

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    Zuletzt geändert von MaxThomas; 22.01.2019, 19:22.

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      #3
      AW: Laugavegur 2014

      Tag 3 Fimmvörðuháls/Langidalur
      Nach einer schlaflosen Nacht begann ein hektischer Morgen. Schlaflos, weil es die ganze Nacht draußen gestürmt und geregnet hatte und es in der Hütte unerträglich warm war. Hektisch, weil alle in Aufbruchsstimmung waren, fluchend ihre verstreuten und meist noch feuchten Klamotten suchten und verpackten. Wir beschlossen, es etwas ruhiger an zu gehen und ließen uns Zeit. Draußen hörte es auf zu regnen und bald waren wir allein in der Hütte. Wir packten unsere Sachen, als meine bessere Hälfte nach einem Blick nach draußen bemerkte; „ Du, vor der Hütte stehen die Chinesen, ich glaube, die warten auf uns!“ Wir verließen die Hütte und wurden aus drei strahlenden Gesichtern erwartungsvoll angegrinst: „Can we join you again?“

      So setzten wir das Deutsch-Chinesische Joint Venture an diesem Tag fort und hatten unseren Spaß. Im Nebel ging es über bizarre Landschaften, die ersten, unwirklich erscheinenden Schneefelder tauchten auf. Durchsetzt mit Ascheresten, ergibt sich eine merkwürdig anmutende verschwommene Sicht.

      Kurze Zeit später begegneten wir einer entgegenkommenden Gruppe deutscher Wanderer. Sie hatten wegen des schlechten Wetters in der Fimmvörðuhálshut genächtigt, owohl sie eine Reservierung für die Baldvinskáli hatten. Der Grund, warum wir dort noch Plätzchen hatten ergattern können. So sorgt die Natur mit ihren Launen für Ausgleich und betont gleichzeitig den Wert und die Tücke von Reservierungen…Wir setzten unsere Weg fort, erreichten die Stelle, an der ein Schild zur Fimmvörðuhálshut weist. Nur wenige Meter zuvor waren Grace, Jeff und Oliver gestern Abend umgekehrt. Als wir mitten über den Aschenbecher wanderten, sollte sich unser Wetterglück erneut von seiner spendablen Seite zeigen. Die Sonne kämpfte sich erfolgreich durch den Nebel, schon nach kurzer Zeit hatten wir ausnahmsweise fast wolkenlosen Himmel und konnten den atemberaubenden Rundumblick auf das Eruptionsgebiet von 2010 werfen.

      Gelegen zwischen den Gletschern Eyafjallajökull und dem Mýrdalsjökull ist der Fimmvörðuháls eine einmalige Landschaft. Übersät mit alten und neu geschaffenen Lavafeldern und Kratern, die von allen Farbtönen von Schwarz bis rot durchzogen sind. Eine unglaubliche Landschaft, so muss es auf dem Mars aussehen.

      Wir erklommen Magni, einen der beiden neu entstandenen Vulkankegel und genossen den Blick auf seinen Bruder Móði. Beide sind nach Söhnen Thors benannt. Der Gipfel des Kegels strahlt immer noch Wärme und Dampf aus, beeindruckend!
      Insgesamt hätten wir uns hier gern noch viel länger aufgehalten. Vor Ehrfurcht verstummt setzten wir unseren Weg nach kurzer Rast fort. Weiter ging es entlang der Brattafönn in Richtung Þórsmörk, das sich grün am Horizont abzeichnete und von hier aus einen schönen Kontrast zur noch dunklen gerade zu passierenden Mondlandschaft bildete. Dann wurde es spannend, galt es einen mit einer Kette gesicherten 20 Meter langen steilen Abhang zu meistern. Drei chinesische Augenpaare schauten zunächst etwas irritiert, aber nach dem Erklären der an dieser Stelle sichersten Technik stellte es für die agilen Chinesen kein Problem dar.
      Danach folgte der kurze schmale Gratweg des Heljarkambur, hier fallen auf wenigen Metern steile Hänge tief hinab. Heute kein Problem, bei Nebel oder starkem Wind mit den schweren Rucksäcken sicherlich eine Herausforderung,

      Über die topfebene Morinsheiði ging es dann weiter, es wurde grüner und grüner, wir genossen die Ausblicke in alle Richtungen. Anschließend ging es hinab über den Berggrat Kattarrhryggur, dem Katzenrücken, der noch einmal mit ein paar kleineren schwierigen Stellen aufwartete. Wir passierten eine Stelle, an der gerade an der Errichtung einer neuen Treppe gearbeitet wurde. Ich erklärte Oliver den Unterschied zwischen Deutscher und Isländischer Mentalität. In Deutschland hätte man mit dem Bau der Treppe im Frühjahr begonnen, damit sie im Sommer fertig ist und genutzt werden kann. In Island beginnt man mit dem Bau im Spätsommer, damit sie im Herbst fertig ist, wenn sie nicht mehr gebraucht wird. Oliver entgegnete trocken, in China "hätten wir hier eine Seilbahn und ein Aussichtsrestaurant gebaut!"

      Unten im Tal angekommen, passierten wir den ebenfalls idyllisch gelegenen Campingplatz von Básar und wanderten entlang der Krossá zum Tal von Langidalur und der Skagfjörðsskáli, wo wir unser Zelt aufbauen wollten. Da wir unsere Wasservorräte am ersten Tag nicht angetastet hatten und auf der Hütte Regenwasser sammeln und zum Kochen nutzen konnten, hatten wir an diesem zweiten Tag unserer Wanderung ausreichend zu trinken. Auf diesem Teilstück hätten wir unterwegs keine Möglichkeit gehabt, Wasser aufzufüllen! Wir überquerten die Krossá auf einer verschiebbaren Brücke und erreichten nach einem langen Tag unseren Campingplatz, der zu unserer Freude sogar mit einem kleinen Shop aufwarten konnte.

      Die herbeigesehnte Dose Lightbeer war leider ausverkauft, aber es gab Nudeln, Suppen und Schokoriegel zu kaufen. Oliver überraschte uns kurz darauf mit einem kleinen Geschenk in Form von einer Dose Fischklößchen und ein paar Schoko-Lakritz-Riegeln als Dankeschön für unsere Dienste als Guides. Da der abfahrende Busse der Familie erst gegen 20.00 fuhr, holten wir unseren Kocher herbei und zelebrierten gemeinsam ein Abschiedsessen. Als der Bus eintraf, verabschiedeten wir uns von unseren neuen Freunden, nicht ahnend, dass wir auch sie noch einmal wiedersehen würden.
      Wie es wohl Carsten ergangen war?

      Sláinte,
      MaxThomas

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        #4
        AW: Laugavegur 2014

        Tag 4 Langidalur
        Ruhetag! Bei ausnahmsweise wolkenlosem Himmel legten wir heute einen geplanten Ruhetag ein. Nach einem leckeren Frühstück genossen wir ein erholsames Sonnenbad in dieser paradiesischen Gegend. In der Sonne sitzend und neue Kräfte tankend konnten wir ein erstes kleines Fazit unserer bisherigen Erlebnisse ziehen. Wir waren gut vorbereitet, bisher hatte alles gut geklappt, wir hatten unseren gesteckten Zeitplan perfekt eingehalten, das ausnahmsweise tolle Wetter hatte mitgespielt, wenn wir auch am ersten Tag unserer Wanderung einen kleinen Eindruck davon bekommen hatten, wie ungemütlich Wind, Regen und Nebel werden können. Wir sollten später noch nachdrücklicher von den Naturgewalten zu spüren bekommen…
        Und dann zogen sie in einer langen Parade an uns vorbei, lauter bekannte Gesichter, setzten sich zu uns, plauderten kurz mit uns, um dann weiter zu ziehen. Als erstes erschien die Boston Tea Party, die vier Studenten aus Boston, die in Bázar übernachtet hatten und nun ihren Weg nach Landmannalaugar fortsetzten. Wenig später traf die muntere Leipziger Truppe ein, die ebenfalls in Bázar übernachtet hatten. Somit waren wir nahezu wieder komplett. Nachdem alle weitergezogen waren, warteten wir auf den Mittagsbus. Sollte er doch Nachschub für den Shop bringen. Und Bingo! Der Vorrat an Lightbeer konnte aufgefüllt werden. Anschließend unternahmen wir eine kleine Wanderung zur Krossá, um des Schauspiel des furtenden Busses anzuschauen und zu fotografieren, schon interessant. Spektakulärer jedoch sind die Fotos von havarierten Bussen und Jeeps, die in einem Album in der Hütte zur Ansicht ausliegen. Nachmittags wanderten wir dann auf den Hausberg von Langidalur, den 465 m hohen Vahlanúkur, von dessen Gipfel man einen unverstellten Rundumblick auf Eyafjallajökull, Mýrdalsjökull und über das gesamte Gebiet von Þórsmörk und Goðaland hat.





        Zu unserer Erleichterung trafen wir bei unserer Rückkehr zum Zelt auf Carsten, der gerade sein Zelt aufbaute. Der alte Fuchs hatte, nachdem er am ersten Tag gegen Mittag gestartet war, beim ersten Einsetzen von Regen noch weit unterhalb der Baldvinskálihut sein Zelt aufgebaut und eine zwar regnerische, aber wenig stürmische Nacht verbracht. Am nächsten Tag setzte er dann gemütlich seinen Weg auf dem Fimmvörðuháls fort, um gegen Abend dann unterhalb der Morinsheiði erneut das Zelt aufzutakeln und eine weitere idyllische Nacht in völliger Ruhe und mit tollem Sternenhimmel zu verbringen. Heute war er dann weiter gezogen, um hier in Langidalur zu nächtigen, um morgen dann mit dem Bus zurück nach Reykjavik zu fahren, um sich dort noch ein paar Tage ins Nachtleben zu stürzen und die dortige Clubszene unsicher zu machen. Nach dem Essen saßen wir noch lange zusammen, und der Vorrat an frisch gekauftem Lightbeer neigte sich schnell dem Ende zu. Genau wie dieser erholsame Ruhetag, morgen sollte es dann weiter gehen, die nächsten vier Tage der Wanderung nach Landmannalaugar standen an, es sollten sechs werden…

        Sláinte,
        MaxThomas

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          #5
          AW: Laugavegur 2014

          Tag 5 Laugavegur/Emstrur-Botnar
          Nach einem schnellen Frühstück ging es auf die erste Etappe des eigentlichen Laugavegurs, des Weges der Heißen Quellen. In allen von uns konsultierten Wanderführern wird empfohlen, ihn von Landmannalaugar nach Þórsmörk zu laufen. Auch der sehenswerte Film 63° 66° N Laugavegur des deutschen Filmemachers Stefan Erdmann befolgt diese Marschroute. Wir empfehlen, Mario zu vertrauen und wie wir aus dramaturgischen Gründen die entgegengesetzte Laufrichtung zu wählen. Man startet in vertrauter grüner und wasserreicher Umgebung, bekommt einen ersten Landschafts- und Farbschock am Fimmvörðuháls und kann sich beim Erreichen des Þórsmörk kurzzeitig davon erholen. Danach verändert und steigert sich die Dramaturgie der Landschaft täglich, bis man am Ende in die unerreicht surrealistische und nie zuvor so gesehene unwirkliche Welt der orangegrünen Rhyolithberge um Landmannalaugur eintaucht, deren hypnotische Magie sich nur in einem Bad im dort zu findenden wirklich heißen Hot Pot beim Genuß einer Dose Lightbeer abschütteln lässt, gern auch bei ausnahmsweise tollem Wetter…
          Nach dem Verlassen der von kleinen Birkenstämmchen geprägten grünen Landschaft stellte das erste Highlight das Furten der Þröngá dar. Lehrbuchmäßig wurde das angelesene Procedere abgespult, wir kamen ohne Verluste auf der anderen Seite zeitgleich mit einer Gruppe Amerikaner an.

          Der Fluß war eiskalt, die Füße froren zunächst, die Crocs-Imitate haben sich bewährt, und nach dem Trocknen strahlten die Füße kurzzeitig eine unglaubliche Wärme ab. Einer der Amerikaner vermisste einen Socken beim Anziehen. Lautes Gelächter seiner Mates, und ja, ich hatte den Socken auf der anderen Seite liegen gesehen, mir aber bei dem Aussehen gedacht, dass Teil liegt sicher schon länger hier. Unter den anfeuernden Rufen aller Versammelten durfte der arme Kerl hier ein zweites und drittes Mal furten…Der Weg erstreckt sich weiter über eine karge und ebene Stein- und Geröllwüste. Wir näherten uns dem markanten Berg Einhyrningur, dem Einhorn. Wir fanden, es erinnerte eher an ein liegendes Nashorn…

          Weiter ging es durch die wasserlose Wüste, hier gibt es keinerlei Möglichkeit, die Wasservorräte aufzufüllen. Wir wanderten stundenlang unter einem ausnahmsweise bedecktem Himmel, nur über den umliegenden Gletschern konnten wir den ganzen Tag über bestehende leuchtend blaue Wolkenlöcher ausmachen. Das GPS zeigte irgendwann nur noch 1,5 km Entfernung zum Ziel an, der Hütte von Botnar/Emstrur. Daran sollte sich auch die nächsten zwei Stunden nichts ändern, läuft man doch in einem exakten Halbkreis einmal um das Ziel herum, um letztendlich eine schmale Brücke über einen reißenden Gletscherbach zu erreichen.

          Kurz darauf erreichten wir die letzte Herausforderung des Tages, einen schönen steilen Hang von flockiger und rutschiger Beschaffenheit. Nach dieser langen, landschaftlich eher eintönigen und somit ermüdenden Wanderung und psychologisch durch das Nichtnäherkommen des Ziels verwundbar geworden, mussten wir hier noch einmal die Zähne zusammenbeißen. Jeder erfolgreiche Schritt mit 30 cm Raumgewinn wurde mit einem Untergrund bedingten Abrutschen um 20 cm belohnt, es war eine wahre Sisyphusarbeit, hier hinauf zu gelangen!

          Belohnt wurden wir nicht nur mit einer wunderschön gelegenen Hütte und Campingmöglichkeit, ausnahmsweise öffnete sich auch noch einmal die Wolkendecke und gewährte interessante Ausblicke und Lichtspiele während eines abendlichen Spazierganges zum nahe gelegenen Canyon des Makarfljót.





          Nach diesem langen Tag enterten wir spät erschöpft die Kunstfasern, um uns für den nächsten Tag fit zu schlafen.

          Sláinte,
          MaxThomas

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            #6
            AW: Laugavegur 2014


            Tag 6 Laugavegur/Hvanngi
            l
            Den nächsten Tag folgten wir weiter dem Laugavegur. Diese Etappe wurde uns vortags von uns entgegen kommenden Wanderern als eher eintönig angekündigt, diesen Eindruck können wir in keinster Weise teilen. Wir durften brennend heißen schwarzen Sand erleben.

            Und üppig sprießenden Strandhafer, ähnlich dem auf lovely Sylt wachsenden…wer hätte das gedacht?

            Unser Kampf mit der hoch gelegenen Wüste hielt den ganzen Tag über an.

            Wir ereichten die Brücke über den Innri-Emstruá, zeitgleich mit einer Gruppe mit Mountainbikes bewaffneter Isländerinnen, als Zeichen ihres Sieges über die Bezwingung der ungebändigten Natur entsandten sie Seifenblasen in die Wildnis.

            Einen letzten Fluß galt es an diesem Tag zu Furten, den Bláfjallakvísl. Hier hatten wir zwei aufeinander folgende unterhaltsame Erlebnisse. Zum Einen konnten wir, ankommend an dem zu furtenden Flusslauf, einen einsamen Wanderer auf der anderen Seite beobachten. Zuversichtlich entledigte er sich seiner Wanderschuhe, befestigte diese mit den Schnürbändern an seinen Handgelenken, furtete erfolgreich den Fluß und war dann am anderen Ufer schimpfend damit beschäftigt, seine voll gelaufenen Schuhe zu entleeren. Hätte er sie beim Furten anbehalten, wären sie sicherlich nicht so nass geworden Nach dem erfolgreichen Furten des Flusses konnten wir auf der anderen Seite als erfahrene Guides mit anschaulichen lebenswichtigen Informationen dienen. Fragte uns doch eine gerade ankommende Wandergruppe aus der Gegenrichtung, wie tief der zu furtende Fluß sei. Ich entgegnete, knietief! Als die junge Dame sich neben mir aufbaute, um die Kniehöhen zu vergleichen, stellte sich heraus, dass meine Kniehöhe durchaus auf ihrer Hüfthöhe lag. Es war schon nett, beobachten zu dürfen, wie sie sich im Folgenden Ihrer Hosen entledigte, um den Fluß in knapp geschnittener Unterwäsche nahezu trocken bewältigen zu können…

            Endlich an der Hütte angekommen, hatten wir sogleich zwei völlig unterschiedlich gelagerte Informationen zu verarbeiten. Einerseits wies uns der bereits vor Ort befindliche neue deutschsprachige Warden darauf hin, dass ein Orkan nahte, was uns dazu veranlasste, die Übernachtung in der hoffentlich Schutz bietenden Hütte einer schlaflosen Nacht im Zelt vorzuziehen. Andererseits fanden wir bei Betreten der Hütte im Küchenbereich einen Topf mit zunächst undefinierbarem Inhalt sowie gekochte Kartoffeln vor. Die Hütte füllte sich so langsam, und nach Rücksprache mit Guildo, dem planmäßig neuen Warden, erfuhren wir, dass der Eintopf vom Vorabend von einer Gruppe Franzosen stammte, die nicht alles aufessen konnten. So kam es, dass die mittlerweile multikulturelle Hüttenbelegung an diesem Abend ein Festmahl vorgesetzt bekam. Eintopf mit Kartoffeln und Möhren, angereichert mit würzigem Lammfleisch, dazu Bratkartoffeln.

            Sollte das angesichts des heranziehenden Sturmes unsere Henkersmahlzeit sein?

            Sláinte,
            MaxThomas

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            • MaxThomas
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              #7
              AW: Laugavegur 2014

              Tag 7 Hvanngil
              Stuck in the Middle of Nowhere…
              Bei Einbruch der Dämmerung am Vorabend witzelte ich noch über unsere mangelnde Bereitschaft, es mit einem isländischen Sturm aufzunehmen und stattdessen für bescheidene 6500 ISK pro Person ein Dach über dem Kopf zu wählen, Das Wetter draußen war ungemütlich, böiger Wind trieb den Regen waagerecht über das Land. Jeder Gang zur außen gelegenen Toilette war unangenehm, der Griff zur Regenjacke unvermeidlich.
              Pünktlich gegen 23.00 Uhr setzte dann der Sturm ein, es pfiff durch alle Ritzen. Die Böen schlugen den Regen lautstark gegen die Hütte, an Schlaf war kaum zu denken. Ausflüge nach draußen wurden tunlichst vermieden. Wir lagen in unseren Kojen, ich zumindest fand keinen Schlaf, lauschte dem Toben der Gewalten und war längst froh, in der Hütte zu sein und nicht draußen, beim wohl hoffnungslosen Kampf, das Zelt gegen die Naturgewalten zu verteidigen.
              Pünktlich gegen 3.30 Uhr setzte dann der Orkan ein, Windgeschwindigkeiten in Böen weit über 100 km/h ließen die ehrwürdige Hütte in ihren Grundfesten erbeben. Ich ertappte mich dabei, über Holz als Baumaterial im Allgemeinen und seine Widerstandsfähigkeit gegen punktuelle Windbelastung im Speziellen nachzudenken…
              An diesem Punkt wurde mir bewusst, dass ich sämtliche Berichte über das isländische Wetter nicht ernst genug genommen hatte. Mit dem wechselhaften Wetter und den Naturgewalten ist hier nicht zu spaßen, besonders nicht im Hochland!
              In der Morgendämmerung ließ der Orkan etwas nach, der Gang nach draußen wurde wieder möglich. Das noch amtierende isländische Pärchen, die ihren letzten Tag als Warden hier verbrachten, informierte uns über die weiteren Möglichkeiten. Stündlich erschien der stämmige Isländer in unserem Schlafraum- und Aufenthaltsraum und begann seinen Report jedes Mal mit der gleichen schicksalsschwangeren Floskel: „Hey Guys, there is another change of plan!“
              Erst sollte der Letzte Bus der Saison gegen Mittag hier ankommen. Kurz darauf teilte er uns mit, dass der Bus es wegen dem sturmbedingten Hochwasser nicht zur Hütte schaffen würde. Sollte jemand planen, hier und jetzt das Gebiet verlassen zu wollen, würde er die Anzahl de Personen wissen müssen, um sie weiterzumelden, und eine Aufnahme durch den Bus sei erst hinter dem Fluss möglich, den wir am Vortag so erlebnisreich furten konnten. Er würde sich den aber zur Sicherheit noch einmal anschauen. Wir waren mittlerweile eine nicht unbeträchtliche Anzahl gestrandeter Wanderer. Drei Amerikaner, mit denen wir am Vorabend so lustig „Kings in the Corner“ gespielt hatten, Mareike und Fabian aus Nürnberg (meldet Euch doch mal, falls Ihr dies zufällig lest!!!), sowie eine junge Dame aus dem fernen Baskenland. Im Vorraum tummelten sich noch zwei weitere Jungs aus Deutschland, damit beschäftigt, ihre Ausrüstung zu bergen. Sie hatten versucht, den Orkan im Zelt zu verbringen, dass in den frühen Morgenstunden seinen Dienst als sichere Zuflucht mit einem kapitalen Stangenbruch eingestellt hatte. Sie konnten sich glücklicherweise in eine nahe Scheune retten. Alle beschlossen, irgendwie den Bus zu erreichen, versprach der Wetterbericht für die nächsten Tage doch nur geringfügige Besserung. Es regnete immer noch draußen, ein ungemütlicher böiger Wind wehte. Sollten wir vernünftigerweise hier abbrechen? Dieser letzte Bus de Saison würde ins Þórsmörk fahren, das kannten wir ja bereits. Danach würde es hier keine direkte Verbindung mehr geben, keine Möglichkeit, von hier weg zukommen, außer zu Fuß! Keine Rhyolithberge, kein Hot Pot in Landmannalaugar?
              Nein, das war anders geplant!
              Dem hier in den letzten Tagen auf Island verstärkt gewachsenem Selbstvertrauen vertrauend beschlossen wir, unsere Wanderung fort zusetzen. Nicht heute, wir würden eine weitere Nacht hier verbringen und dann aufbrechen. So konnten wir den Anderen beim Packen zuschauen. Nachmittags, nach einem weiteren change of plan, tauchte der Bus vor der abgelegenen Hütte auf. Wir waren völlig überrascht und erfreut, als plötzlich unsere chinesischen Freunde den Bus für eine kleine Pause verließen. Die Wiedersehensfreude war riesengroß, sie hatten nach dem Verlassen des Þórsmörk spontan beschlossen, nach Landmannalaugar zu gelangen und den Laugavegur zu erwandern. Das Wetter und ihr Zeitplan veranlassten sie jedoch, den Bus zu nehmen und aus dem Gebiet heraus zufahren. Wir verabschiedeten Alle, der Bus fuhr ab, Ruhe kehrte ein, das isländische Warden-Pärchen verließ mit gepacktem Anhänger die Hütte nach einer zweimonatigen Schicht und nun waren wir nur noch zu Dritt. Guildo, der neue Warden, der seine Unterkunft einrichtete, und wir beide. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür, Guildo erschien, um uns zähneknirschend zu gestehen, dass er sich aus seiner Hütte ausgesperrt hatte. Eine kurze Inspektion der Hütte im Regen ergab keine offensichtliche Einbruchsmöglichkeit, der Versuch, über das in unserer Hütte für den Winterbetrieb eingebaute Notfunksystem Kontakt nach draußen auf zunehmen, scheiterte.

              Wir liehen ihm unser Handy, er kontaktierte seinen Chef, und wundersamerweise erschien eine halbe Stunde später ein rustikaler Offroad-Jeep mit einer rustikalen Isländerin, die Mithilfe eines mitgebrachten Werkzeugkoffers die Hütte in wenigen Minuten öffnete. Als Dankeschön lud uns Guildo unser Handy kostenlos auf, normalerweise sind dafür hier draußen lächerliche 1000 ISK fällig. Takk fyrir!
              Wir gönnten uns eine heiße Dusche und verlebten einen romantischen Abend bei Kerzenlicht und YumYum-Suppe, völlig allein in unserer Hütte im Hochland von Island. Würde unsere Entscheidung, hier zu bleiben, die Richtige gewesen sein?

              Sláinte,
              MaxThomas

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              Zuletzt geändert von MaxThomas; 22.01.2019, 20:27.

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              • MaxThomas
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                #8
                AW: Laugavegur 2014

                Tag 8 Laugavegur/Alftavatn
                Totenstille umgab unsere mitten im Hochland gelegene Hütte, als wir uns geschniegelt und gebügelt auf den weiteren Weg Richtung Landmannalaugar begaben. Der Sturm hatte sich verzogen, es war bedeckt, aber regnete nicht. Wir verabschiedeten uns von Guildo und wanderten weiter zum Alftavatn, dem Schwanensee. So hatte ich mir in meinen Träumen immer Loch Ness vorgestellt, ein kleiner See in einer bergigen Landschaft, eine drohende Wolkenkulisse am Himmel, irgendwie mystisch und verlassen.




                Dementsprechend enttäuscht war ich vor vier Jahren, als ich tatsächlich ein Bad im Loch Ness nehmen durfte. Der Alftavatn ist dann das doch bessere Original, auch wenn wir keine Schwäne und nur wenige Monster zu Gesicht bekamen, aber dazu später mehr! Sensibilisiert durch das schlechte Wetter der letzten beiden Tage baten wir die Warden, sich für uns zu erkundigen, ob es auf nächsten Hütte, der Hrafntinnuskerhut, noch freie Plätze für die nächste Nacht gäbe, war uns doch die Lust auf Zelten im Moment etwas vergangen. Zu unserer Enttäuschung gab es dort keine freien Plätze, erst wieder für die übernächste Nacht war etwas frei. Wir reservierten spontan und beschlossen, den Tag am Alftavatn zu verbringen. Wir enterten die Hütte und ich fühlte mich sofort heimisch, war doch die installierte Küche baugleich bis auf die Farbe mit meiner Eigenen, schon interessant, dass Ferðafélag Íslands offensichtlich auch beim schwedischen Möbelriesen shoppen geht! Da wir die bislang die Einzigen waren, durften wir uns ein schniekes 2 Bett-Zimmer aussuchen. Naja, hatten wir ja letzte Nacht auch gehabt…
                Im Freeshell fanden wir zu unserer Freude ein Glas Honig und drei Dosen Thunfisch. Selten zuvor waren wir von so kleinen Überraschungen so positiv überrascht gewesen. Wir erkundeten die Gegend um den See und sammelten eifrig Müll ein, der auf dem nahe gelegenen Campingsite durch den Orkan umhergefegt wurde. Hier entstand auch das absolute Lieblingsmotiv unseres Urlaubs.

                Zurück in der Hütte, trudelten so langsam die ersten Wanderer aus Richtung der Hrafntinnuskerhut ein. Sie berichteten vom Sturm der letzten Tage, der unzumutbaren Toilettensituation dort und dem tollen Ausblick, den sie beim Abstieg zum Alftavatn auf diesen gehabt hatten. Wir tranken Tee, gesüßt mit frischem Honig, und übermutig erwähnte ich in der geselligen Runde mehr als einmal, dass um 15.00 Uhr der Badestrand am See öffnen würde. Das Ganze eskalierte wie geplant, hier ist das Ergebnis:

                Zu unserer allgemeinen Überraschung ließ der verwunschene See keinerlei Schwimmaktivitäten zu, geht es doch die ersten Hundert Meter nur knietief (mein Maßstab!) hinein. Abends saßen wir dann wie üblich in großer Runde multikulturell zusammen. Ein Pärchen aus Nijmegen/Niederlande berichtete von ihrer Begegnung mit dem zuvor bereits erwähnten Stefan Erdmann in Husavik, der auf Island weilte, um mit seinem Sohn den Ausbruch im Holurhaun zu filmen. Wir freundeten uns mit Maren, Heinz, Thomas und ihrem Begleiter Kjell an, einem Norweger von den Lofoten. Heinz erwies sich als begnadeter Entertainer, der mit seiner unglaublichen Lebenserfahrung so manch schaurige Geschichte über Island zu erzählen wusste, bereiste er dieses unglaubliche Land doch schon seit Jahrzehnten. Am Ende dieses so erlebnisarmen aber erlebnisreichen Tages sanken wir zufrieden in unserer kleinen Kemenate in den Schlaf, optimistisch und voller Vorfreude, gespannt auf den Rest unserer Wanderung.

                Sláinte,
                MaxThomas

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                • MaxThomas
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                  #9
                  AW: Laugavegur 2014

                  Tag 9 Laugavegur/Hrafntinnusker
                  Unsere erste Aufgabe an diesem neuen Tag war das Furten des kleinen Flusses Grashagakvískl, aber mittlerweile hatten wir ja genügend Erfahrung. Wir wanderten weiter durch die wunderschöne grüne, von vielen kleinen Rinnsalen durchzogene Landschaft und machten uns dann an den steilen Aufstieg an der Jökultungur.

                  Der Nebel wurde dichter, wir kamen tüchtig ins Schnaufen und konnten leider kein schönes Foto zurück vom Alftavatn aufnehmen, war er doch in Nebel verschwunden. Die Farbe des Untergrundes wechselte mal wieder spektakulär, und ab und zu blitze es durch den Nebel orangegrün auf, die lange herbei gesehnten Rhyolithberge gerieten in Reichweite.
                  Weiter ging es durch den Nebel über das Hochplateau. Hier gab es massig Schneefelder, die zu einer Erkundung einluden.

                  In die Luft mischte sich der Geruch von Schwefel, wir passierten die ersten Stellen, an denen heißer Dampf aus dem Boden waberte, die Luft war erfüllt vom Pfeifen und Gurgeln der Dampfquellen. Der behindernde Nebel lichtete sich unverhofft, und wir konnten die ersten atemberaubenden Blicke in die Rhyolithlandschaft werfen. Diese Landschaft bietet ein einmaliges Farbspiel von Orange und Grün. Wir durchquerten diese Pop-Art-Landschaft wie in Trance, mit offenem Mund bestaunten wir die unwirkliche Gegend. Der weitere Weg ist ein ermüdendes Auf und Ab durch die hügelige Landschaft.

                  Permanent geht es wenige Meter hinauf auf den nächsten Hügelkamm, anschließend wieder ein paar Meter hinunter. Am Horizont war die Höskuldsskáli schon aus zumachen, es sollte aber noch zwei Stunden dauern, bis wir sie endlich erreichten.

                  Die Hütte ist gemütlich, in der Küche blubberte eine vom Warden gekochte und erwerbbare Fischsuppe lustig vor sich hin. Die Toiletten sind gewöhnungsbedürftig, wird hier doch nicht mit Wasser gespült. Ein stechender Ammoniakgeruch erfüllt die Luft und lädt nicht zum längeren Verweilen in diesem Bereich ein. Maren, Heinz, Thomas und Kjell waren schon eingetroffen. Sie hatten uns im Laufe des Tages überholt, als wir die Schneefelder untersuchten. Nachdem das Quartier bezogen war, machten Thomas, Kjell und ich noch einen Ausflug zu den ehemaligen Eishöhlen von Hrafntinnusker, die vor ein paar Jahren eingestürzt sind. Die Überreste lassen die Dimensionen dieser Höhlen noch erkennen, sie zu betreten, muss großartig gewesen sein.

                  Von hier bietet sich auch ein großartiger Blick über das ganze Reykjadalir, die Rauchenden Täler, eines der geothermal aktivsten Gebiete Islands. Schwer beeindruckt von den Eindrücken dieses Tages legten wir uns zur Ruhe und entschlummerten unter den Klängen einer Akustikgitarre ein, die vom rührigen Warden gespielt wurde.

                  Sláinte,
                  MaxThomas

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                  • MaxThomas
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                    • 31.12.2018
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                    #10
                    AW: Laugavegur 2014

                    Tag 10 Laugavegur/Landmannalaugar/Skaftafell
                    Weiter ging es, ausnahmsweise zeigte sich der Himmel wieder von seiner blauen und sonnigen Seite, und hier begann der Laugavegur, der Weg der heißen Quellen, so richtig, seinem Namen alle Ehre zu machen.

                    Wir wanderten erneut verzückt durch die bunte Rhyolithlandschaft, so hatten wir es gesehen, auf Bildern und in Videos, aber es mit eigenen Augen zu erleben, macht es noch eindrucksvoller.

                    Am schönsten war das Farbenspiel, wenn die Sonne durch die Wolken schien und die Landschaft aufleuchten ließ.

                    Wir konnten uns gar nicht satt sehen und schossen Dutzende von Fotos. Aber irgendwann mussten wir leider weiter.

                    Wir näherten uns Landmannalaugar, dass bald am Horizont zu sehen war.

                    Vor dem Durchqueren des großen Lavafeldes Laugarhaun machten wir noch einen kleinen Abstecher, wir bestiegen die Brennisteinsalda.

                    Von dort aus genossen wir die atemberaubende Rundumsicht.

                    Schließlich erreichten wir Landmannalaugar, das El Dorado der Islandwanderer und mit dem ersten Lightbeer seit Tagen wurde sogleich der Hot Pot geentert, um den Staub der langen Wanderung abzuspülen.

                    Am Nachmittag bestiegen wir dann den Bus nach Skaftafell, unserem nächsten Zielort, nachdem wir uns von Maren, Heinz, Thomas und Kjell verabschiedet hatten, die auch noch ein paar Tage auf Island verbringen wollten in eine gänzlich andere Richtung fuhren. Der Bus fuhr einige Stunden durch eine völlig andere Landschaft als wir sie in den letzten Tagen zu sehen bekommen hatten, alles grün und saftig und sehr wasserreich. Planmäßig hielten wir noch bei den Ófærufossar, hier durften wir endlich wieder rennen.

                    Spät am Abend erreichten wir den Campingplatz in Skaftafell, wunderschön gelegen am Fuße des großen Gletschers Vatnajökull, mit Blick auf Islands höchsten Berg, dem Hvannadalshnjukur. Drei Tage blieben uns noch auf Island, und die wollten wir noch für ein paar interessante Ausflüge nutzen...

                    Sláinte,
                    MaxThomas

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                    • Dieter

                      Dauerbesucher
                      • 26.05.2002
                      • 532
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                      #11
                      AW: [IS] Laugavegur 2014

                      Hallo MaxThomas,

                      ein schöner Bericht über Eure Wanderung über den Laugavegur. Er bschreibt gut die Verhältnisse, mit denen man rechnen muss - sowohl witterungsmäßig als auch von der Frequentierung. Den Bericht kann ich nur allen potentiellen Ersttätern auf dem Laugavegur empfehlen. Besonders gefallen mir auch die Sandbilder des "wüstenhaften" Abschnitts bei Emstrur - oft beschrieben, aber selten so gut in Bilder umgesetzt.

                      Mich wundert, dass dieser Bericht so wenig Echo erzeugt. Kann man mit dem Laugavegur niemand mehr hinter dem Ofen vorlocken? Vielleicht muss es einfach "solo, unsupported und UL" sein, und natürlich einsam, einsam, denn eine Begegnung mit anderen Existenzen als seiner zentralen eigenen, hat das Potential die ganze Tour zu entwerten. Danke deshalb für die Beschreibung der Begegnungen mit Mitwanderern - denn ist doch der "Mensch dem Menschen das Merkwürdigste"

                      Dieter

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                      • bourne
                        Dauerbesucher
                        • 30.01.2016
                        • 582
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [IS] Laugavegur 2014

                        Mir gefällt der Reisebericht auch sehr, weckt schöne Erinnerungen an den Laugavegur. Besonders gefallen mir die stimmungsvollen Bilder!
                        Trekkingblog: lustwandler.at

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                        • agricolina
                          Erfahren
                          • 05.05.2016
                          • 248
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [IS] Laugavegur 2014

                          Vielen Dank auch von mir für diesen Bericht, den ich sehr gerne gelesen habe. Gut und sehr kurzweilig geschrieben, vor allem über die Begegnungen mit den Menschen, dem Wetter, der Natur und dieser speziellen isländischen Atmosphäre. Macht wirklich Lust auf Island...

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                          • stoeps
                            Dauerbesucher
                            • 03.07.2007
                            • 537

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [IS] Laugavegur 2014

                            Auch von mir vielen Dank für diesen schönen Bericht, der sowohl die Lust, dort zu wandern verstärkt, als auch die Überlegungen, mit welcher Ausrüstung das geschehen soll, weiter befruchtet hat.
                            „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                            ― John Muir

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