Wieviel Rucksackvolumen brauch man?

[Laeijn]

Hallo,
ich habe einen 35l Rucksack mit Außengestell. Nächstes Jahr soll es im Sommer nach Schweden gehen. Wandern oder Kanu, steht noch nicht fest. Komme ich da mit 35l aus, wenn ich ca. 7 Tage alleine in der Wildnis bin?

Schlafsack oder Zelt, sollte außen fest angebunden werden.

Was ich an Essen brauche ist recht wenig (wird unter Belastung natürlich steigen, ist klar). Ich lese hier immer von 70-100l Rucksäcken.
Muss das denn so viel sein?

Gibt es ne Faustregel? Was war euer Minimum an Rucksackvolumen, unter welchen Bedingungen?

[Ranger]

Hi,

ich würde eher nichts aussen am Rucksack anbinden, wirkts sich nicht so toll auf den Tragekomfort aus. Und wenns mal ein paar Tage regnet ist der Schlafsack trotz Regenschutz im Rucksack besser aufgehoben.

Je nach dem wie deine Ausrüstung ausschaut und wo du unterwegs bist wirst du sicher auf +/- 20kg kommen. Die meisten Rucksäcke mit einem Volumen von 35l sind vom Tragsystem her nicht auf dieses Gewicht ausgelegt und du wirst wahrscheinlich Probleme beim tragen bekommen[edit]bzw. dein Zeug nicht in den Rucksack bekommen.[edit]

Mit einem Rucksack um die 70l bist du sicher gut beraten. Mach dir mal genaue Gedanken was du machen willst und was du alles mitnehmen willst, dann wirst du selbst einen besseren Überblick bekommen. Die Suchfunktion im Forum wird dir sicher bei vielen Fragen behilflich sein und ansonsten nur her mit deinen Fragen.

Das geschriebene gilt natürlich nur fürs wandern, wies mit Kanu ausschaut weiß ich nicht.

Grüße Ranger

[Carsten010]

Klar geht das mit nem 35l Außengestellrucksack.

Bei einer Woche im Sommer im Schweden sollte das auch mit Lebensmitteln
für eine Woche gehen.

Gerade im Sommer muss man nicht unbedingt 20kg für ne Woche dabei haben.
Ich halte da mit Lebensmitteln zwischen 10 und 15 kg für OK.

CU

Carsten, der sich aus Gewichtsgründen nie einen Aussengestellrucksack kaufen
würde, aber trotzdem ein unstillbares Faible für den Räven Gyro hegt :-)

@ Carsten:
Der Fjällräven Gyro ist ein geniales Teil
Aber meinen <a href=http://www.skarja.de/bilder/div/dia/Bilder/self.jpg>Haglöfs</a> liebe ich auch...

Aber eine Woche- mit Zelt und Schlafsack zusätzlich am Gerüst, warum nicht.
Ich frage lieber mal:
- was für ein Aussengestellrucksack ist das?
- WO in Schweden im Sommer willst Du unterwegs sein?
Ganz im Norden wirst du Kleidungsreserven und einen wärmeren Schlafsack brauchen.
Schnee im Juli ist dort nicht unbedingt, aber dennoch möglich.
Ist's im Süden- Bohusleden ... fallen da einige Gramm weg.

Peter

[Laeijn]

Kann man noch irgendwo Gestellrucksäcke kaufen?

Ziel ist noch nicht sicher. Wahrscheinlich wird es der Süd/Mittelschweden, und wandern.

Nordschweden muss denn später mal erkundet werden. Kiruna will mich wiedersehen!
Liegen da beim BHF noch so viele Eisenerzkugeln?

Hier mal 2 Fotos vom Rucksack, vieleicht erkennt den jemand und kann mir was zu diesem sagen.

Ups..
von den Beschlägen her ein alter Haglöfs Jagd- oder Kinderrucksack.
Mit dem würde ich nicht wirklich längere Zeit Wandern wollen, das schmerzt...
Mit einem guten Hüftgurt und vernünftig gepolsterten Riemen würde ichs machen, aber so tut der Gedanke schon weh.
Vor allem ist da nicht viel Platz um noch etwas anzubinden.
Gestellrucksäcke kann man noch kaufen, zumindest in Schweden.
Der neuere Haglöfs hatte ein sehr gutes Tragesystem mit gutem Hüftgurt und guten Schulterriemen- den ziehe ich nach wie vor jedem Innengestellrucksack vor. Bei schwerem Gepäck wie gesagt- ich bin manchmal für 3-4 Wochen im Sarek, etwas abseits der üblichen Routen, und da wird es nartürlich "etwas" schwerer.
Bei 7 Tagen würde ich aber einen leichteren Rucksack mit Innengestell vorziehen. Beim Kanufahren ists natürlich egal.
Was Ranger angegeben hat stimmt, für 7 Tage über 20 kg wäre (im südlicheren Schweden) zuviel.

Peter

- und die Eisenerzkugeln gibts immer noch- hab welche hier auf dem Schreibtisch liegen...

[Laeijn]

Ich mag son "oldschool", oliven Gestellrucksack viel lieber als sowas neues, buntes...

Jemand ne Empfehlung?

Diesen schicken Rucksack als Kinderrucksack zu bezeichnen...

Das ist ja keine bös gemeinte Kritik.
Dass es der alte Haglöfs- Kinderrucksack ist sieht man an dem Einschub für die Adressenkarte. Es ist wirklich ein Kinder- Gestellrucksack.
Den haben die bis vor etwa 4 Jahren noch hergestellt.
Vollkommen ernst gemeint.
Aber für längere Wanderungen mit etwa 20 kg würde ich das schöne Museumsstück nicht nehmen.
Als günstige und gute Variante den hier:
Lowe Alpine Frontier 65 +15 gibts für 99 Euronen bei Globetrampel.

Peter

[ekke]

wegen der gepäckmenge:
proviant: pro tag ca 1kg (3-4000kcal) wenn man nicht wirklich konsequent leichtbau macht (teuer, nicht "vor ort" erhältlich, aber halb so schwer) plus trinkwasser = 7*1kg+1l = 8kg
hinzu kommen
schlafsack >1kg
isomatte ca 0,5 kg
usw usf
also: vorneweg 10 kg
wen man was ausen verstaut sollte es ordentlich festsitzen und den schwerpunkt nicht zu weit nach hinten ziehen.
80 liter oder mehr sind schon angemessen, lieber nicht ganz vollgepackt anstatt irgendwie alles mögliche in die riemen gequetscht.
was den oldschoolrucksack angeht:
ich persönlich vermisse auch an den ganzen alpinmodellen diese praktischen seitentaschen und bin irgendwann bei dem bergans powerframe gelandet. allerdings teuer und richtig gross.
wenn es dir wirklich wichtig ist könnten bei entsprechender leidensfähigkeit militärische rucksäcke eine lösung sein. allerdings bewegen die sich (mit glück) meistens technisch am unterem ende dessen was technisch "up to date" ist. schlieslich müssen die ja auch irgendwo sparen, die meisten soldaten schmeisen eh das ding bei gelegenheit auf den lkw und wer trotzdem selber tragen muss weicht früher oder später, wie bei vielen anderen sachen auch, aus gutem grund auf (modifizierte) produkte vom zivilmarkt aus.

[Laeijn]

Oh je, ich habe mir diesen Rucksack als schwedischen kampfrucksack andrehen lassen ;)

Naja ich find den toll.
Danke für den link zu dem Lowe Alpin Rucksack, scheint wirklich ein gutes Angebot zu sein!

[McFuture]

Moin.
Kauf Dir den besten und größten Rucksack, welchen Du Dir leisten kannst und pack so wenig Zeug wie möglich rein.
Lieben Gruß
Maik

[Christian Wagner]

ROFL, da müssen einige Leute sich ja echt nicht gerne haben- nen 70- 80 Liter Rucksack für eine einwöchige Schwedentour. Das ist IMHO ein Krampf.

Zum Rucksack: Wenn deine restliche Ausrüstung nicht einigermaßen konsequent auf Leichtbau getrimmt ist dann ist ein Hüftgurt schon sinnvoll.

Würde dir zu einem 50- 60 Liter Rucksack raten, damit kommt man in den meisten Fällen gut hin, wenns mal knapp wird dann kann man am Anfang der Tour (das Gepckvolumen nimmt ja wegen schwindendem Proviant ab) eben Schlasa und Zelt ausen festbimseln. Hat zwar die oben genannten Nachteile im Tragekomfort, so wild ist das aber alles nicht. Allemal besser als den Rest der Reise und auf den Darauffolgenden so ein riesiges Monsterteil halbvoll durch die Gegend zu wuchten- das ist dann auch kein optimaler Tragekomfort mehr, teuer ists ausserdem und zuviel wiegen tut ein zu großer Rucksack auch.

Rucksäcke muss man anprobieren, schau dich doch mal beim Ausrüster deines geringsten Mißtrauens um.


@ Maik: Wenn Du so wenig wie möglich in deinen Rucksack packen würdest, dann wäre der "beste" Rucksack für dich nur noch von untergeordneter Bedeutung. Bei um die 4 kg baseweight spielen Dinge wie Tragesystem und -komfort kaum eine Rolle mehr.
:wink:

[McFuture]

Moin.
@Christian: Hast ja recht...Hab wohl irgendwo nen Smiley vergessen. Man beachte die Uhrzeit des Posts.

Auf der anderen Seite: so halbvolle Rucksäcke kenn ich kaum. Denn wenn noch Platz ist, dann könnte man ja vielleicht doch den Rotwein einstecken, oder das 500er Tele mal wieder mitnehmen oder ein Buch mehr ...

Lieben Gruß
Maik

[Ranger]

Hi nochmal,

natürlich werden im Normalfall 60l für 1 Woche Süd/Mittelschweden reichen, auch mit 50l kann es gehen (kenne deine Ausrüstung nicht).
OT: Carsten wäre wahrscheinlich sogar das zuviel

Und hier im Forum kannst du auch immer wieder lesen, je mehr freien Platz du in deinem Rucksack hast desto mehr packst du auch ein. Muss ich aus eigener Erfahrung auch zustimmen, man muss halt konsequent sein.

Du schreibst weiter oben, dass du auch wieder mal in den Norden Schwedens willst, wenn du dann auch mal länger als eine Woche unterwegs bist kann man schon mal etwas mehr Volumen brauchen.

Kannst dir ja mal deine Ausrüstungsliste zusammenschreiben, vieleicht hast du dann einen besseren Überblick wieviel Volumen du benötigst.

Grüße Ranger

[Erny]

Hi nochmal,


Und hier im Forum kannst du auch immer wieder lesen, je mehr freien Platz du in deinem Rucksack hast desto mehr packst du auch ein. Muss ich aus eigener Erfahrung auch zustimmen, man muss halt konsequent sein.

Kannst dir ja mal deine Ausrüstungsliste zusammenschreiben, vieleicht hast du dann einen besseren Überblick wieviel Volumen du benötigst.

Grüße Ranger

Ausrüstungsgegenstände vorher aufschreiben. Mit Küchenwaage packen. Das klingt zwar albern, aber es hilft. Stellt man fest, man hat mehr Gewicht eingepackt, als man wollte, Liste durchgehen, und schauen, was überflüssig ist. Disziplin ist alles.

[matze !!]

du hast gesagt das du nichts buntes willst . ich weiß das die rucksäcke vom militär keinen guten ruf haben aber ich denke das der bundeswehr kampfrucksack nicht schlecht wäre . die grösse würde stimmen und er is robust und wasserdicht . ich rate dir von allem unter 45 l ab

[nationalgarde]

Ich weiss zwar nicht wie, aber die Profis hier kommen mit 35L Rucksäcken für 2 Wochen aus, selbst irgendwo wo es nichts gibt. Da sind die 3L Wasser x 14Tage (42L!) auch schon dabei – jetzt etwas übertreiben, aber Prinzip verstanden
Nur so nebenbei – Nein! Ich nehme nicht so viel Wasser mit – max. 3 L.
Ich habe bei gelegentlichen Reisen bisher ein 65L Rucksack benutzt und das war irgendwie zu wenig. Inzwischen habe ich einige Ausrüstungsteile durch leichtere und kleinere (und teuere) ersetzt,
wobei ich nicht zur Gruppe derer gehöre, die sich ein Kocher für 200€ kaufen, weil er 5g leichter und etwas kleiner ist.
Aber das Alles ist nicht genug, selbst wenn ich mir 3 Mal überlege was mit soll.
Womöglich ist mein Komfortbedürfnis zu hoch.
Ich weiss jetzt nicht wie Deine Erfahrungen so bei Reisen sind, bzw. ob Du schon so was gemacht hast, aber wenn man sich hier (siehe Suchfunktion) die Packlisten so ansieht, dann sind 60L knapp bemessen und selbst die Packlisten sind eher minimalistisch ausgelegt.

Du musst wissen ob Du Survival betreibst oder paar Sachen mitnimmst, die Dir ermöglichen sich zu waschen (2 Handtücher), eventuell willst Du Dich umziehen, u.s.w.
Habe mir jetzt ein 100L Rucksack gekauft – probe gepackt – und er ist voll, wobei ich nicht viel Essen drin habe, Schlafsack ist extern angebracht und die Outdoorweste etc. ist auch voll.
Neben Preis sehe ich kein Grund, nicht grossen Rucksack zu kaufen, im Zweifel ist etwas Platz frei und man kennt es ja – zuhause passt Alles – draussen hat man schon einiges weggegessen und es passt trotzdem nur schwer Alles rein.

Viele Grüsse

[Rajiv]

Der Christian hat aus meiner Sicht schon die wichtigsten Punkte genannt.

Ich denke, daß ein Rucksack erst ab ca. 55 Liter(hängt selbstverständlich stark vom Hersteller ab!) ein vernünftiges Tragesystem(mit einem brauchbaren Hüftgurt) hat. Das Volumen des Gepäcks ist erst einmal weniger von Bedeutung(muß natürlich in den Rucksack rein- bzw. ranpassen), sondern das Gewicht der Ladung. Wenn man davon ausgeht, daß man nicht nur mit 8kg Nutzlast unterwegs ist, dann taugen im allgemeinen die Rucksäcke unter den erwähnten ca. 55 Litern nur bedingt. Für einen Tag geht es schon, aber wer ca. 10 Tage oder mehr unterwegs ist, der wird den Unterschied feststellen.
Ein weiteres Argument für einen Rucksack oberhalb 50 Liter ist die Einstellmöglichkeit auf die Anatomie des Trägers. Bei kleineren Rucksäcken gibt es für viele Leute das Problem, das er nicht paßt und nicht so eingestellt werden kann, daß er irgendwann paßt(Stichwort Rückenlänge; wobei hier dann schon unterschiedliche Größen ein und desselben Rucksackmodells ins Spiel kommen).
Ich habe mal vorletztes und letztes Jahr verschiedene Leichtgewichtsrucksäcke(alle ca. 35 Liter) im Gebirge getestet. Für mich persönlich absolut nicht akzeptabel, obwohl vom Volumen noch Platz für Gepäck vorhanden war(waren nur Tagestouren).
Jetzt verwende ich für Hochgebirgstouren einen 65 Liter-Rucksack, der oft nur ca. 65% voll ist, aber der sich perfekt tragen läßt. Da spielen die 500g zusätzliches Rucksackeigengewicht(bezogen auf einen Leicht-Rucksack) keine Rolle.


Rajiv

[Taube]

@Rajiv
Ich benutze den Bach Gravity (40l) und finde er trägt sich in den Bergen auch noch mit 17kg super (9 Tage lang). Erst ab 20kg macht der Hüftgurt schlapp.
Der Gregory Chaos soll auch ein ziemlich gutes Tragesystem haben, mit dem man auch über 20kg kommt.

Ich selber würde wahrscheinlich auch einen 70l Rucksack nehmen, da ich sonst nur noch den Bach habe und mir nicht wegen 10l Volumenunterschied einen neuen Rucksack kaufen würde, der dann auch wieder 200€ kostet.

Taube

[Rajiv]

Schon richtig, es gibt einige unter 55 Litern die einiges an Gewicht mitmachen. Aber man muß dann auch sehen, daß sie passen. Etliche von den ca. 40 Liter-Rucksäcken lassen sich nicht sonderlich anpassen. Wem er paßt, der hat Glück. Die anderen müssen dann auch einen anderen Rucksack sich suchen. Deswegen hatte ich die 55 ins Spiel gebracht. Mir ist aber klar, daß man das nicht so pauschal an einer Zahl festmachen kann. Aber als Richtwert denke ich, haut das schon hin. Vor allem fallen da ultraleichte Teile raus.

Rajiv