Trampen in Skandinavien

[Felix Wolfes]

Hi!
Will nächsten Sommer mit nem Kumpel ans Nordkapp trampen! Hat jemand von euch schon Erfahrung wie das Trampen in Skandinavien läuft! (Läufts gut, läufts nicht gut? Wie lange muss man ungefähr warten bis man mitgenommen wird? ect.)

Danke schonmal!
Felix

[Merry]

dasist echt mal eine interessantefrage, welche mich auch durchaus schon mal beschaeftigt aht..

mal warten bis unsere nordland experten sich zu wort melden

[nordwind]

Ich selber habe keine Erfahrungen mit Trampen. Habe aber schon sehr viel negatives (sehr lange Wartezeiten) gehört. Eigentlich sieht man in Schweden auch so gut wie keinen Tramper. Mal abgesehen von ein paar Pfadfindern. 8)
Norwegen kann ich nichts zu sagen.
Ich denke aber das ist die schlechteste Möglichkeit sich in Skandinavien fortzubewegen.

Gruß
Markus

[Thomas75]

Trampen ist eigentlich nicht so verbreitet in Skandinavien. Und wenn man doch mal Tramper sieht, dann kommen sie meist aus Deutschland...

Viele Grüsse,
Thomas

[hikingharry]

hi,

ich bin in den 80er Jahren vier Mal nach Norwegen getrampt.
1x bis zum Rondane
1x bis nach Storlien, via Trondheim
1x bis etwas nördlich von Narvik
1x bis nach Alta

Durchschnittlich immer ca. 1,5 Tage durch Deutschland (von Tirol aus)
1 Tag durch Dänemark
nächtens Frederikshavn - Göteborg auf der Fähre
1 - 1,5 Tage Göteborg - Oslo

ca. 1 Woche bis Narvik oder so.

Das waren noch Zeiten, als ich noch den ganzen Sommer Urlaub hatte. 8)

[Anekdote]: Mich fragten mal ein paar Leute, wie ich das so schaffe zu Trampen.
Ich: Mhm, geht eben so.
Sie: Nach ein paar Stunden Warten sind wir doch immer mit dem Zug oder Bus gefahren. Skandinavien ist einfach nicht gut zum Trampen.

Viel später fiel mir ein, ich hätte überhaupt nie soviel Geld gehabt um mit dem Zug zu fahren(ca. 5,00 EUR/Tag).[/Anekdote]

soweit meine Erfahrung

Gruß hikingharry

[Fjaellraev]

Habe dieses Jahr zum ersten Mal ernsthaft versucht in Skandinavien zu trampen. Von Karesuvanto nach Kilpisjärvi, ich hatte einfach keinen Bock bis am frühen Nachmittag auf den Bus zu warten. Nun von den Finnen hat keiner angehalten, aber die meisten fuhren eh nur bis zur Tankstelle, nach einer Weile hat dann ein Auto mit einer chinesischen Familie angehalten, und mich tatsächlich mitgenommen. Er arbeitet in Tampere und war mit Eltern und Sohn im Norden in den Ferien.
Wenn niemand angehalten hätte, wäre ich halt mit dem Bus gefahren. Persönlich würde ich mich in Skandinavien, besonders im Norden, nicht aufs trampen verlassen. Die Verkehrsdichte ist halt einfach auch recht gering.

Gruss
Henning

[hikingharry]

Nachsatz zu meinem obigen Posting:

Empfehlen würde ich das Trampen auch nicht unbedingt. Die Wartezeiten sind lange. Einmal stand ich 8 Stunden in der Pampa, übernachtete dort und dann am nächsten Tag nach erneuten 4 Wartestunden gings weiter.

Mensch braucht eben viel Zeit und Geduld.

Gruß hikingharry

[Jens]

Ich habe in Skandinavien nie länger als eine Stunde gestanden und bin verdammt viel unterwegs gewesen. Von Bergen über Trondheim bis zum Nordkapp, einmal Schweden quer durch die Mitte, ich kann absolut nichts negatives berichten.

[Felix Wolfes]

Haben noch mehr Leute Erfahrung wie Jens gemacht? Um den Optimismus wieder ein bisschen aufleben zu lassen

[Christian J.]

Ja...teilweise. Ich denke, sowohl Jens als auch alle anderen haben recht:

Ich hab zwar noch nicht viel Tramperahrung in Skandinavien aber mein (vorläufiges) Fazit ist:
Wenn die Strecke einsam ist, wird man eher mal mitgenommen als an den Hauptstraßen. Trotzdem sind dort lange Wartezeiten normal.

Also an deine Stelle würde ich mir auch eine andere Fortbewegungsart suchen.

Christian

[hikingharry]

zum Optimismus:

Also ich wollte meine Erfahrungen nicht negativ erscheinen lassen. Im Gegenteil, ich habe das ja auch viermal gemacht. Und es war jedes Mal lässig.
Dabei habe ich nette Leute kennengelernt, bin in Dörfern gewesen, wo mensch sonst kaum stehenbleiben würde. Einige Leute haben wegen mir einen Umweg gemacht, um mir was besonderes zu zeigen. Oder das Gefühl an einer einsamen Straße zu stehen (gehen), in der Finnmark zwischen Karasjok und Kautokeino - wow, die Weite.

Für mich war das dann schon Kult.

Die meisten Leute haben nur etwas weniger Zeit. Ich dagegen hatte von Juli bis Ende September Zeit, eigentlich noch länger.

Fazit: Also wenn Du Zeit hast......,
ich empfehle ja ungern etwas, aber vielleicht kannst Du aus meiner Beschreibung rauslesen, das es mir gefallen hat, und letztendlich mußt Du selbst für Dich entscheiden, was Du tust.
Falls Du trampst, dann sieh zu, das du genug Geld dabei hast, um im Notfall auch mit Bus und Zug reisen zu können.

Gruß hikingharry

[hc-waldmann]

Meine Erfahrung (NORWEGEN): Wenn du an der Strasse
stehst, sind die Chancen extrem gering. Man sollte sich
an die Tankstellen plazieren (und bietet einem Truck-
Fahrer eine Pölse an, eine Art hotdog). Mir hat auch
jemand gesagt, dass ich wohl deswegen so lange Pech
hätte, weil ich auf der Strasse so klatsch-nass aussah,
und den Dreck im Auto keiner haben wollte, Tanken
sind meist überdacht.

mfg
Hans-Christian

[Laiseka]

Bin Ende September von Rovaniemi bis nach Kilpisjärvi getrampt. Am Abend (weg. Pruefung) von Rovaniemi weg, bis nach Levi gekommen, also rd. 170km nördlich Rovaniemis. Dann um ca. 10h00 abends weiterprobiert, hat aber nicht funktioniert. Hab am Straszenrand mein Zelt aufgestellt und wollte den Bus am nächsten Tag nehmen. Hab allerdings verschlafen und den Bus nur am Zelt vorbeifahren gesehen... . Nach 4Std. warten einen anderen Bus nach Muoni genommen (60km) und dann sofort erfolgreich weiter getrampt mit einem Finnen.

Auf der Tankstelle in Muonio hat mich ein Norweger aber so unfreundlich von seinem Auto weggeschickt, dass ich ihm heute noch alles unmögliche wuensche.
Der Finne hat mich dann bei einem norweg. LKW Fahrer, der gerade Mittagspause gemacht hat ausgesetzt und der hat mich dann bis nach Kilpisjärvi mitgenommen.

Hab auch schon mal bei -28Grad von Rovaniemi nach Kemi gestoppt.

Fuer Fin u. Skandinavien gilt erfahrungsgemäsz: möglichst Trampermäszig aussehen (Rucksack, Wanderstöcke, ...) und ich mach´s immer auf die "agressive Tour" also ziemlich weit in der Strasze stehen... .


Zurueck bin ich allerdings mit dem Bus, den vom vielen Schlamm hab ich so gestunken, das wollte ich niemanden antun... .

[Annina]

Hallo.
Als Alleinreisende mit großem Rucksack habe ich in Schweden und Norwegen (Narvik-Tromsö) nur gute Erfahrungen beim Trampen gemacht. Wenn Autos vorbeikamen, hat auch meist bald jemand gestoppt. Größer war das Problem mit der sehr geringen Verkehrsdichte. D.h. die Wartezeit entstand dadurch, dass einfach kein Schwein vorbei kam.
Grundsätzlich kann man glaub ich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anhält, reziprok proportional zur Anzahl der vorbeifahrenden Fahrzeuge ist.
Wenn man nicht unter Zeitdruck steht, ist Trampen eine durchaus lohnenswerte Fortbewegungsart, weil man meist mehr Einheimische (oder deutsche Studenten :-) ) kennenlernt als in den öffentlchen Verkehrsmitteln. Touris (außer besagten Studenten) nehmen einen ohnehin seltener mit.
Annina

[Neo]

also ich wurde in schweden und norwegen in entlegenen ecke schon mitgenommen, an größeren strassen und über größere entfernungen hab ichs noch nicht versucht.
mir haben aber mehrere norweger (unabhängig voneinander) gesagt dass sie glauben dass zumindest den norwegern anhalter suspekt seien da die meisten sich nicht vorstellen könnten dass man sich kein auto/zugfahrt etc leisten kann/will. (das pro kopf einkommen in norwegen ist angeblich ziemlich hoch....) das ist aber das einzig negative was ich sagen kann.
gruss marco

[Bananenquark]

Es macht halt auch einen Unterschied ob ein süßes Mädel oder zwei Burschen dastehn...

Waren diesen Sommer in (Süd)Schweden, wo wir glaub hauptsächlich mit Truckern fuhren. Ist langsamer aber diese machen lange Touren und man hat ne geile Aussicht... Also mit Truckern, an Truckports oder Raststätten, würde ich mal behaupten, kommt man immer weg.

Wenn ihr euch von günstiger Stelle zu günstiger Stelle fahren lasst werdet ihr sicher nen coolen Trip machen und als Jungs werdet ihr ja Wartezeiten über 15min. gewohnt sein. Wir (JMarwede und ich) standen in D länger als in Schweden, wobei wir halt nicht ins rar besiedelte Gebiet kamen.

Und die Polizei half auch gerne mal weiter...


!!!MACHT'S!!!

[alaskawolf1980]

auf 8000 km habe ich nur 3 Tramper gesehen...

[Bananenquark]

Sieht man in Deutschland mehr?
Hab die letzten zwei Jahre keine gesehen, außer vier Polen und nen Schweden an einer Raste...

[Annina]

OT: Bananenquark:
Den Eindruck habe ich auch - leicht modifiziert: In D WILL man mich nicht sehen, wenn ich meine Fingerchen in den Wind halte...
Annina

[Christian]

Wir sind 2003 in Schweden ein "kurzes" Stück getrampt. So richtig gut hat es nicht funktioniert, hatten dick Hospital auf einem Schild stehen, aber sind schon viele vorbeigefahren bis uns einer mitgenommen hat.
Aber ich denke das kann man nicht pauschalisieren...je nach Tag, Eindruck, Sonnenschein sind die Leute immer verschieden