Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 57.671051271 |
Längengrad | -3.080120086 |

Dann versuche ich mich auch mal an einem Schottland-Bericht. Und wo fange ich jetzt an? Am besten mit einer Vorwarnung: Hier gibt es keine großen Abenteuer, keine wilden Tiere, noch nicht mal Midges. Dies wird ein Bericht über einen furchtbar trödeligen Strand-Wanderurlaub! Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Und was die Bilder angeht, übe ich noch, sozusagen. Irgendwo muss man ja mal anfangen.
Prolog
Mitten in der Nacht aufstehen, genaugenommen um 3 Uhr, ist nicht gerade meine Lieblingsdisziplin. Aber was tut man nicht alles für einen Flug nach Inverness. Und so schlafe ich kurz nach dem Start ein. Als ich aufwache und müde aus dem Fenster blinzle, liegt genau unter mir der Firth of Forth. Schlagartig bin ich hellwach.
Es folgt ein Panoramaflug über ein komplett wolkenfreies Schottland. Wow! Am Ende fliegen wir noch eine Schleife um von Norden aus zu landen. Ich habe einen wunderbaren Blick auf die Dünen vor Nairn und auf die Findhorn Bay. Ist das schön! Ich kriege den Mund schier nicht mehr zu. Da will ich hin, genau da.
8.September 2013 Km 0 - Inverness Airport - Nairn 20km+x
Dank der doch recht kurzen Wege auf dem Flughafen, dauert es nicht lange bis ich selbigen wieder verlasse. Die Sonne scheint, es ist warm, kein Wölkchen am Himmel - ein Traumstart. Äh, apropos Start, wie komme ich jetzt eigentlich vom Flughafen weg? Die Frage konnte ich vorab nicht wirklich klären. Vor allem, weil sich Google Earth und die Karte nicht einig waren, wo denn nun eigentlich die Straße verläuft.
Der Weg, den ich ausgespäht hatte, ist leider mit einem Tor versperrt. Egal, dann nehme ich halt die Straße. Ist ja nur ein kleiner Umweg... 'Mein' Flieger hebt wieder ab und verschwindet. Bald schon quere ich die A96, und sobald ich über den ersten Hügel drüber bin, stellt dieses wunderbare Gefühl von 'Hurra, ich bin in Schottland!' ein. Jetzt nur noch durch das Örtchen Croy durch und ich bin endgültig von der Straße runter und im Wald. Croy ist das, was man im Maklerdeutsch wohl eine 'schmucke Neubausiedlung' nennen würde. Jedenfalls das, was ich davon zu sehen kriege. Ups, meine Hüfte zickt. Ich rede mir ein, dass das nur von der vielen rumsitzerei im Flieger kommen kann. An den paar Metern, die ich bis jetzt gelaufen bin, kann es nicht liegen. Bestimmt nicht, basta.
Also schnell über die Straße und dann - stehe ich vor einem Schild. Der Weg ist wegen Forstarbeiten gesperrt. Man bittet die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Großartig, danke, das geht ja gut los.
Also erstmal gründlich die Karte studieren. Die sagt, ich hätte zwei Möglichkeiten. Entweder auf der Straße bis Clephanton und dann auf der B9090 weiter nach Cawdor. Das wäre wohl die kürzeste Ausweichroute. Allerdings ist auf der Straße nach Nairn ziemlich viel los. Kurz wäre der Weg wohl, aber nicht wirklich schön. Habe ich da am ersten Tag wirklich Lust drauf?
Oder ich laufe ein Stück in die falsche Richtung, also nach Westen, quere auf der nächsten Brücke den Nairn und versuche dann wieder auf die geplante Route zu kommen. Dann habe ich zwar auch ein längeres Straßenstück, aber wenigstens auf einer kleinen Nebenstraße. Die Route wäre also länger aber hoffentlich schöner.
Ich überlege nicht lange. Was ist schon ein kleiner Umweg? Bald quere ich den Nairn und bin wieder in die richtige Richtung unterwegs. Von der Straße aus sehe ich, wie zum Hohn, immer mal wieder ein Stück von Kilravock Castle.
Dann bin ich endlich da, wo ich eigentlich schon lang hätte sein wollen, auf dem richtigen Weg und im Wald. Und weil es mittlerweile schon reichlich spät ist und jetzt ja nichts mehr schiefgehen kann, mache ich erstmal ausgiebig Mittagspause.
Und dann weiter - auf nach Cawdor. Jetzt kommt erstmal nochmal ein kleines Stück Straße und dann müsste links ein Pfad irgendwo abzweigen. Ja, wo ist er denn, der Weg? Also da wo er eigentlich sein sollte, ist er jedenfalls nicht. *seufz* Ich gebe die Suche schließlich auf und beschließe einfach auf der Straße zu bleiben. Die führt nur leider erstmal in die völlig falsche Richtung. Ach was solls, ist ja kein so großer Umweg. Wie war das noch? Aller guten Dinge sind drei? Na gut, also der eine Umweg noch und dann reicht es aber wirklich!
Also laufe ich, zur Abwechslung, nach Süden anstatt nach Osten. Die Straße schlägt dann einen Haken und führt zurück nach Norden. Schön, damit hätte ich jetzt also alle falschen Himmelsrichtungen durch.
Irgendwann bin ich dann wieder da, wo ich schon längst hätte sein wollen. Und was kommt da aus dem Wald? 'Mein' Weg! Es gibt ihn also wirklich. Seltsam, sehr seltsam.
Der restliche Waldweg nach Cawdor ist zum Glück ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Und so biege ich irgenwann um die Ecke und stehe direkt vor dem Schloss. Endlich! Nicht, das ich so große Sehensucht nach Cawdor Castle gehabt hätte, aber schön ist doch, mal irgendwo anzukommen. Wenn auch sehr viel später als geplant.
So, und nachdem ich jetzt endlich da bin, stellt sich die Frage: wie komme ich hier wieder weg? Der Weg, den ich eigenlich nehmen wollte, ist nicht nur privat sondern 'strictly private'. Hm, okay. Ich drehe versuchsweise eine Runde um den Irrgarten. Leider weit und breit kein Hintertürchen zu sehen, nirgends. Tja, am Ende mache ich halt mal wieder einen klitzekleinen Umweg. Nur gut, dass das Wetter so schön ist, sonst hätte ich vermutlich spätestens an der Stelle einen Tobsuchtsanfall gekriegt!
Dann bin ich aber endlich auf dem Riverside Path am Nairn entlang, nach Nairn. Ein wunderschöner Spazier-Waldweg am Fluss. Keine Überraschungen mehr, keine Umwege. Zum Glück.
Für die erste Nacht gönne ich mir den Luxus eines B&B. Ich beziehe ein wunderschönes Zimmer im Cawdor House und mache mir erstmal einen Kaffee und eine Tomatensuppe. Auf dem Schild steht schließlich nur, man dürfe keine 'take away meals' mit aufs Zimmer nehmen. Mache ich ja genaugenommen auch nicht. Dann mache ich ganz kurz die Augen zu, in der Absicht, später noch Essen zu gehen.
Als ich die Augen wieder aufmache, ist es halb zwölf. Na gut, damit hätte sich das auch erledigt. Also Wecker stellen, Zähne putzen, weiterschlafen.
Prolog
Mitten in der Nacht aufstehen, genaugenommen um 3 Uhr, ist nicht gerade meine Lieblingsdisziplin. Aber was tut man nicht alles für einen Flug nach Inverness. Und so schlafe ich kurz nach dem Start ein. Als ich aufwache und müde aus dem Fenster blinzle, liegt genau unter mir der Firth of Forth. Schlagartig bin ich hellwach.
Es folgt ein Panoramaflug über ein komplett wolkenfreies Schottland. Wow! Am Ende fliegen wir noch eine Schleife um von Norden aus zu landen. Ich habe einen wunderbaren Blick auf die Dünen vor Nairn und auf die Findhorn Bay. Ist das schön! Ich kriege den Mund schier nicht mehr zu. Da will ich hin, genau da.
8.September 2013 Km 0 - Inverness Airport - Nairn 20km+x
Dank der doch recht kurzen Wege auf dem Flughafen, dauert es nicht lange bis ich selbigen wieder verlasse. Die Sonne scheint, es ist warm, kein Wölkchen am Himmel - ein Traumstart. Äh, apropos Start, wie komme ich jetzt eigentlich vom Flughafen weg? Die Frage konnte ich vorab nicht wirklich klären. Vor allem, weil sich Google Earth und die Karte nicht einig waren, wo denn nun eigentlich die Straße verläuft.
Der Weg, den ich ausgespäht hatte, ist leider mit einem Tor versperrt. Egal, dann nehme ich halt die Straße. Ist ja nur ein kleiner Umweg... 'Mein' Flieger hebt wieder ab und verschwindet. Bald schon quere ich die A96, und sobald ich über den ersten Hügel drüber bin, stellt dieses wunderbare Gefühl von 'Hurra, ich bin in Schottland!' ein. Jetzt nur noch durch das Örtchen Croy durch und ich bin endgültig von der Straße runter und im Wald. Croy ist das, was man im Maklerdeutsch wohl eine 'schmucke Neubausiedlung' nennen würde. Jedenfalls das, was ich davon zu sehen kriege. Ups, meine Hüfte zickt. Ich rede mir ein, dass das nur von der vielen rumsitzerei im Flieger kommen kann. An den paar Metern, die ich bis jetzt gelaufen bin, kann es nicht liegen. Bestimmt nicht, basta.
Also schnell über die Straße und dann - stehe ich vor einem Schild. Der Weg ist wegen Forstarbeiten gesperrt. Man bittet die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Großartig, danke, das geht ja gut los.
Also erstmal gründlich die Karte studieren. Die sagt, ich hätte zwei Möglichkeiten. Entweder auf der Straße bis Clephanton und dann auf der B9090 weiter nach Cawdor. Das wäre wohl die kürzeste Ausweichroute. Allerdings ist auf der Straße nach Nairn ziemlich viel los. Kurz wäre der Weg wohl, aber nicht wirklich schön. Habe ich da am ersten Tag wirklich Lust drauf?
Oder ich laufe ein Stück in die falsche Richtung, also nach Westen, quere auf der nächsten Brücke den Nairn und versuche dann wieder auf die geplante Route zu kommen. Dann habe ich zwar auch ein längeres Straßenstück, aber wenigstens auf einer kleinen Nebenstraße. Die Route wäre also länger aber hoffentlich schöner.
Ich überlege nicht lange. Was ist schon ein kleiner Umweg? Bald quere ich den Nairn und bin wieder in die richtige Richtung unterwegs. Von der Straße aus sehe ich, wie zum Hohn, immer mal wieder ein Stück von Kilravock Castle.
Dann bin ich endlich da, wo ich eigentlich schon lang hätte sein wollen, auf dem richtigen Weg und im Wald. Und weil es mittlerweile schon reichlich spät ist und jetzt ja nichts mehr schiefgehen kann, mache ich erstmal ausgiebig Mittagspause.
Und dann weiter - auf nach Cawdor. Jetzt kommt erstmal nochmal ein kleines Stück Straße und dann müsste links ein Pfad irgendwo abzweigen. Ja, wo ist er denn, der Weg? Also da wo er eigentlich sein sollte, ist er jedenfalls nicht. *seufz* Ich gebe die Suche schließlich auf und beschließe einfach auf der Straße zu bleiben. Die führt nur leider erstmal in die völlig falsche Richtung. Ach was solls, ist ja kein so großer Umweg. Wie war das noch? Aller guten Dinge sind drei? Na gut, also der eine Umweg noch und dann reicht es aber wirklich!
Also laufe ich, zur Abwechslung, nach Süden anstatt nach Osten. Die Straße schlägt dann einen Haken und führt zurück nach Norden. Schön, damit hätte ich jetzt also alle falschen Himmelsrichtungen durch.
Irgendwann bin ich dann wieder da, wo ich schon längst hätte sein wollen. Und was kommt da aus dem Wald? 'Mein' Weg! Es gibt ihn also wirklich. Seltsam, sehr seltsam.
Der restliche Waldweg nach Cawdor ist zum Glück ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Und so biege ich irgenwann um die Ecke und stehe direkt vor dem Schloss. Endlich! Nicht, das ich so große Sehensucht nach Cawdor Castle gehabt hätte, aber schön ist doch, mal irgendwo anzukommen. Wenn auch sehr viel später als geplant.
So, und nachdem ich jetzt endlich da bin, stellt sich die Frage: wie komme ich hier wieder weg? Der Weg, den ich eigenlich nehmen wollte, ist nicht nur privat sondern 'strictly private'. Hm, okay. Ich drehe versuchsweise eine Runde um den Irrgarten. Leider weit und breit kein Hintertürchen zu sehen, nirgends. Tja, am Ende mache ich halt mal wieder einen klitzekleinen Umweg. Nur gut, dass das Wetter so schön ist, sonst hätte ich vermutlich spätestens an der Stelle einen Tobsuchtsanfall gekriegt!
Dann bin ich aber endlich auf dem Riverside Path am Nairn entlang, nach Nairn. Ein wunderschöner Spazier-Waldweg am Fluss. Keine Überraschungen mehr, keine Umwege. Zum Glück.
Für die erste Nacht gönne ich mir den Luxus eines B&B. Ich beziehe ein wunderschönes Zimmer im Cawdor House und mache mir erstmal einen Kaffee und eine Tomatensuppe. Auf dem Schild steht schließlich nur, man dürfe keine 'take away meals' mit aufs Zimmer nehmen. Mache ich ja genaugenommen auch nicht. Dann mache ich ganz kurz die Augen zu, in der Absicht, später noch Essen zu gehen.
Als ich die Augen wieder aufmache, ist es halb zwölf. Na gut, damit hätte sich das auch erledigt. Also Wecker stellen, Zähne putzen, weiterschlafen.

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