Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 61.843871223 |
Längengrad | 9.676208496 |

Hallo Forum,
nachdem ich hier einige Reiseberichte zur Vorbereitung unserer Tour zu Rate gezogen habe, möchte ich dieses nun in Form eines Berichtes von uns zurückgeben. "Wir" sind ich und meine Freundin.
Dazu ist zunächst zu sagen, dass dies unsere erste Trekking-Tour war. Wir haben etwas Geld investiert (u.a. Zelt, Kocher, Schuhe,...) um das Gewicht zu minimieren.
Die Planung war, ohne Hütten ca 5-10 Tage in Rondane zu bleiben. Dementsprechend waren Essensvorräte für 10 Tage eingeplant.
Damit sind wir auf die Rucksackgewichte 19kg und 16kg gekommen. Vor dem Verstauen in die Rucksäcken sah das so aus:

Tag 1 (25.07.2013) : Anreise Oslo
Los ging es morgens um 9 über Amsterdam nach Oslo. Dort kamen wir gegen 17 Uhr an. Der nächste Zug nach Otta ging jedoch erst am nächsten Morgen (wussten wir vorher). Also ging es zunächst zur Statoil Tankstelle "Rödsprit" (Brennspiritus) kaufen.
Dann fanden wir ca. 5min Fußweg vom Terminal entfernt einen schönen Zeltplatz und verbrachten dort die Nacht. Das hohe Gras war bereits runter gedrückt - da stand vor kurzem schon ein Zelt

Tag 2: Anreise Otta - 8,9km Mysusaeter -> Peer Gynt-Hytta
Los ging es mit dem Zug nach Lillehammer und von dort mit Schienenersatzverkehr nach Otta (Zugstrecke war wegen Aufräumarbeiten nach Überschwemmung gesperrt).
Dort noch schnell eingekauft (Wasser, Mygga,...) und los ging es mit dem Bus bis nach Mysusaeter, das wir gegen 15:30 erreichen. Der Busfahrer war etwas verwirrt dass wir dort aussteigen wollten und nicht bis nach Spranget wollten. Nachdem wir auf dem Rückweg Spranget kennengelernt haben, war das genau die richtige Entscheidung. Also noch kurz Foto vor dem Schild des Nationalparks gemacht und dann ging es los.
Auf den ersten Kilometern fluchten wir noch etwas über das Gepäck, das legte sich jedoch nach und nach.
Der Weg ist noch eine festangelegte Straße zu den vielen kleinen Hütten. Nach kurzer Zeit verlassen wir diese und laufen nun westlich von einem kleinen Bach mit kleinen Wasserfällen. Die Begeisterung wächst, als die Häuser weniger werden und die ersten Schafe unseren Weg kreuzen. Auch jede Bachüberquerung feiern wir euphorisch.
Zu Beginn kommen uns einige Tageswanderer entgegen, aber später sind wir dann ganz alleine.
Der Weg geht über kleine Bäche, durch Birkenhaine und über morastige Stellen, die mit Holzstegen ausgelegt sind. Den Abstecher zum Wasserfall Veslulfossen machen wir auf Grund der Uhrzeit nicht.

Irgendwann erreichen wir nach leichten Anstiegen die Baumgrenze und der Blick auf die Gipfel Rondanes wird frei. Der Weg ist jetzt breit und deutlich - T-Markierungen oder Steinmännchen sehen wir jedoch keine. Unser Tagesziel, die Peer Gynt-Hytta lag schon fast in Sichtweite.

Nachdem wir diese erreicht hatten, schlugen wir auf der nächsten Anhöhe auf der anderen Seite des Flusses unser Zelt auf. Den besseren Zeltplatz ein paar hundert Meter weiter an einem kleinen See sahen wir erst am nächsten Morgen.
Dann noch schnell gekocht, abgewaschen und Wasser geholt und dann ab ins Zelt, denn es kamen ein paar Regentropfen vom Himmel. Den ganzen Tag über sind alle Regenwolken an uns vorbeigezogen und haben sich Westlich und östlich von uns abgeregnet.


Tag 3: 11,3 km Peer Gynt-Hytta -> Grahoe
Bei strahlendem Sonnenscheint ging es nach dem Ausschlafen am nächsten Morgen weiter durch das Kjondalen. Landschaftlich ist das Kjondalen wenig spektakulär. Einige Schafe kreuzen den Weg, der sich an einem Bach mit einigen kleinen Wasserfällen entlang schlängelt.
Zwischendurch machen wir kurze Riegelpausen. Bevor wir dann irgendwann den Anstieg der Steinhuboe auf dem auf der Karte markierten Weg beginnen. Dort machen wir einen großen Fehler, in dem wir Mittags um halb drei ca 1 1/2 Stunden Pause auf halber Höhe des Anstieges machen (sind in der Sonne etwas weggedöst). Diese 1 1/2 Stunden werden uns später fehlen.
Also haben wir unsere Rucksäcke aufgesetzt und uns an den weiteren Anstieg gemacht. Ausblick bis nach Jotundheim (Viel Schnee) war fantastisch. Hinter dem Gipfel Steinbuhoe wird der Weg schwieriger und geht über Geröllfelder. Auch ein Altschneefeld war in Sichtweite.


Kurz darauf erreichen wir die auf der Karte eingezeichneten drei kleinen Seen des Rondhaugen, und müssen feststellen, dass eine Gewitterfront recht schnell auf uns zukommt, da der Wind gedreht hat. Also Regenklamotten an und weiter.
Hier verließen wir den nicht markierten aber erkennbaren Pfad und liefen mit dem Kompass nordwärts um die Grahobue westlich zu umgehen.
Das Gewitter kommt nun rasch näher und wir geraten zunächst in einen kräftigen Hagelschauer. Da das Gelände nun Wiese mit vielen Steinen ist, kommen wir trotz des Wetters noch gut voran. Auch die Schafe scheint das Wetter nicht zu stören.

Nach 10 min Dauerregen und Dauerhagel meldet mein Jackenmaterial Wassereinbruch im Nacken und mein ganzer Rücken wird über alle Schichten kalt und nass. Auch das Gewitter ist bis auf 2 Sekunden zwischen Blitz und Donner bei uns. Also beschließen wir eine geschützte Stelle zu suchen und das Zelt aufzuschlagen um nicht mitten im Gewitter in Gipfelnähe auf offenem Gelände herumzulaufen. Das Zelt ist trotz Regen in nu aufgebaut. Und wie das nun mal so ist, keine 10 min später ist das Gewitter vorbei.

Hätten wir keine so lange Pause gemacht, wären wir zum Doralflye (Tagesziel) gekommen. Nach noch einem Schauer war eine Stunde später wieder super Wetter und Sonnenschein zum Fotos machen.



Fortsetzung folgt
nachdem ich hier einige Reiseberichte zur Vorbereitung unserer Tour zu Rate gezogen habe, möchte ich dieses nun in Form eines Berichtes von uns zurückgeben. "Wir" sind ich und meine Freundin.
Dazu ist zunächst zu sagen, dass dies unsere erste Trekking-Tour war. Wir haben etwas Geld investiert (u.a. Zelt, Kocher, Schuhe,...) um das Gewicht zu minimieren.
Die Planung war, ohne Hütten ca 5-10 Tage in Rondane zu bleiben. Dementsprechend waren Essensvorräte für 10 Tage eingeplant.
Damit sind wir auf die Rucksackgewichte 19kg und 16kg gekommen. Vor dem Verstauen in die Rucksäcken sah das so aus:

Tag 1 (25.07.2013) : Anreise Oslo
Los ging es morgens um 9 über Amsterdam nach Oslo. Dort kamen wir gegen 17 Uhr an. Der nächste Zug nach Otta ging jedoch erst am nächsten Morgen (wussten wir vorher). Also ging es zunächst zur Statoil Tankstelle "Rödsprit" (Brennspiritus) kaufen.
Dann fanden wir ca. 5min Fußweg vom Terminal entfernt einen schönen Zeltplatz und verbrachten dort die Nacht. Das hohe Gras war bereits runter gedrückt - da stand vor kurzem schon ein Zelt


Tag 2: Anreise Otta - 8,9km Mysusaeter -> Peer Gynt-Hytta
Los ging es mit dem Zug nach Lillehammer und von dort mit Schienenersatzverkehr nach Otta (Zugstrecke war wegen Aufräumarbeiten nach Überschwemmung gesperrt).
Dort noch schnell eingekauft (Wasser, Mygga,...) und los ging es mit dem Bus bis nach Mysusaeter, das wir gegen 15:30 erreichen. Der Busfahrer war etwas verwirrt dass wir dort aussteigen wollten und nicht bis nach Spranget wollten. Nachdem wir auf dem Rückweg Spranget kennengelernt haben, war das genau die richtige Entscheidung. Also noch kurz Foto vor dem Schild des Nationalparks gemacht und dann ging es los.
Auf den ersten Kilometern fluchten wir noch etwas über das Gepäck, das legte sich jedoch nach und nach.
Der Weg ist noch eine festangelegte Straße zu den vielen kleinen Hütten. Nach kurzer Zeit verlassen wir diese und laufen nun westlich von einem kleinen Bach mit kleinen Wasserfällen. Die Begeisterung wächst, als die Häuser weniger werden und die ersten Schafe unseren Weg kreuzen. Auch jede Bachüberquerung feiern wir euphorisch.
Zu Beginn kommen uns einige Tageswanderer entgegen, aber später sind wir dann ganz alleine.
Der Weg geht über kleine Bäche, durch Birkenhaine und über morastige Stellen, die mit Holzstegen ausgelegt sind. Den Abstecher zum Wasserfall Veslulfossen machen wir auf Grund der Uhrzeit nicht.

Irgendwann erreichen wir nach leichten Anstiegen die Baumgrenze und der Blick auf die Gipfel Rondanes wird frei. Der Weg ist jetzt breit und deutlich - T-Markierungen oder Steinmännchen sehen wir jedoch keine. Unser Tagesziel, die Peer Gynt-Hytta lag schon fast in Sichtweite.

Nachdem wir diese erreicht hatten, schlugen wir auf der nächsten Anhöhe auf der anderen Seite des Flusses unser Zelt auf. Den besseren Zeltplatz ein paar hundert Meter weiter an einem kleinen See sahen wir erst am nächsten Morgen.
Dann noch schnell gekocht, abgewaschen und Wasser geholt und dann ab ins Zelt, denn es kamen ein paar Regentropfen vom Himmel. Den ganzen Tag über sind alle Regenwolken an uns vorbeigezogen und haben sich Westlich und östlich von uns abgeregnet.


Tag 3: 11,3 km Peer Gynt-Hytta -> Grahoe
Bei strahlendem Sonnenscheint ging es nach dem Ausschlafen am nächsten Morgen weiter durch das Kjondalen. Landschaftlich ist das Kjondalen wenig spektakulär. Einige Schafe kreuzen den Weg, der sich an einem Bach mit einigen kleinen Wasserfällen entlang schlängelt.
Zwischendurch machen wir kurze Riegelpausen. Bevor wir dann irgendwann den Anstieg der Steinhuboe auf dem auf der Karte markierten Weg beginnen. Dort machen wir einen großen Fehler, in dem wir Mittags um halb drei ca 1 1/2 Stunden Pause auf halber Höhe des Anstieges machen (sind in der Sonne etwas weggedöst). Diese 1 1/2 Stunden werden uns später fehlen.
Also haben wir unsere Rucksäcke aufgesetzt und uns an den weiteren Anstieg gemacht. Ausblick bis nach Jotundheim (Viel Schnee) war fantastisch. Hinter dem Gipfel Steinbuhoe wird der Weg schwieriger und geht über Geröllfelder. Auch ein Altschneefeld war in Sichtweite.


Kurz darauf erreichen wir die auf der Karte eingezeichneten drei kleinen Seen des Rondhaugen, und müssen feststellen, dass eine Gewitterfront recht schnell auf uns zukommt, da der Wind gedreht hat. Also Regenklamotten an und weiter.
Hier verließen wir den nicht markierten aber erkennbaren Pfad und liefen mit dem Kompass nordwärts um die Grahobue westlich zu umgehen.
Das Gewitter kommt nun rasch näher und wir geraten zunächst in einen kräftigen Hagelschauer. Da das Gelände nun Wiese mit vielen Steinen ist, kommen wir trotz des Wetters noch gut voran. Auch die Schafe scheint das Wetter nicht zu stören.

Nach 10 min Dauerregen und Dauerhagel meldet mein Jackenmaterial Wassereinbruch im Nacken und mein ganzer Rücken wird über alle Schichten kalt und nass. Auch das Gewitter ist bis auf 2 Sekunden zwischen Blitz und Donner bei uns. Also beschließen wir eine geschützte Stelle zu suchen und das Zelt aufzuschlagen um nicht mitten im Gewitter in Gipfelnähe auf offenem Gelände herumzulaufen. Das Zelt ist trotz Regen in nu aufgebaut. Und wie das nun mal so ist, keine 10 min später ist das Gewitter vorbei.

Hätten wir keine so lange Pause gemacht, wären wir zum Doralflye (Tagesziel) gekommen. Nach noch einem Schauer war eine Stunde später wieder super Wetter und Sonnenschein zum Fotos machen.



Fortsetzung folgt
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