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    [SE] Luohttoláhko Camping

    Tourentyp Wintertour
    Breitengrad 67.211480347
    Längengrad 17.514953613
    Luohttoláhko Camping
    oder:
    Stell' Dir vor Du bist im Sarek und die Windmaschine geht kaputt.





    Land: Schweden
    Reisezeit: März
    Art der Reise: Skitour




    Anreise
    Die Reise beginnt wie jedes Jahr – mit dem Nachtzug geht es nach Kopenhagen. Waggons aus Paris und aus Amsterdam hängen aneinander, fahren nach Minsk, Prag, Warschau, Berlin, Kopenhagen. Dann kommt der Nachtzug aus Basel, in Hannover treffen beide zusammen, alles wird umsortiert. Oder so ähnlich.

    Offenbar ging alles wieder gut beim großen Kopplungsreigen, der Waggon aus Basel, der den Polarfuchs enthält, ist zumindest angehängt, als ich in Kopenhagen ankomme. Wie er aus dem Zug entfleuchen und über den Bahnsteig entkommen konnte, ohne von mir bemerkt zu werden, weiß ich nicht. Aber gut, er sich halt ausgefuchst.

    Vielleicht geschah es, als ich durch die beiden Kollegen aus dem Badischen abgelenkt war, die meinem Nachbarabteil entstiegen. Die sind im letztes Jahr auf dem Weg von Abiskojaure nach Abisko entgegengekommen, fluchend im weichen stollenden Schnee, am ersten Tag ihrer allerersten Wintertour.

    Sie gingen zurück nach Abisko und machten am übernächsten Tag einen erneuten Versuch. Und sie haben es dann tatsächlich, wie geplant, bis nach Vakkotavare geschafft, erfahre ich. Jetzt haben sie sich den nächsten Kungsledenabschnitt vorgenommen, von Saltoluokta bis Kvikkjokk, und haben zusätzlich zu den Ski und kompletter Zeltausrüstung Schneeschuhe mitgenommen, für den Fall, dass es wieder taut, und weil sie nicht so gut Ski fahren können.

    Nicht mehr allein zu reisen ist praktisch, wir können gegenseitig auf unser Gepäck aufpassen, uns von Bahnsteig zu Bahnsteig helfen. Der Fjällräv nimmt derweil eine andere Zugverbindung, fein ausgeklügelt, die einen größeren Zeitpuffer bringt. In diesem Fall hat ganz er umsonst über den Fahrplänen gebrütet, denn der Schnellzug Kopenhagen – Stockholm ist ausnahmsweise mal pünktlich. So können wir drei anderen den Nachtzug nach Lappland ganz entspannt frühzeitig entern – das ist strategisch günstig, den Pulkas sind sperrig und passen nicht in voll belegte Sechser-Liegewagen.

    Auch für diesen Abschnitt der Reise liegt im Dunkeln, wie Fjaellräv, von uns unbemerkt, am selben Bahnsteig des Stockholmer Hauptbahnhofs denselben Zug wie wir bestieg, aber es besteht kein Zweifel, dass es ihm gelang: Denn eine halbe Stunde nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hat, taucht er auf, nachdem ich ihm quer durch den Zug eine SMS geschickt habe.

    Wie durch ein Wunder ist das Zugrestaurant noch nicht voll besetzt, und so haben wir für den Abend einen bequemen Ort zum Quatschen.

    Ich kann in Nachtzügen prima schlafen, aber am zweiten Tag der Reise stehe ich immer gern früh auf. Ich genieße das Ankommen. Es ist noch dunkel, dann dämmert es, draußen der Schnee, Birken huschen vorbei, ein eiskalter, klarer Himmel. Als ich mich sattgesehen habe, gehe ich in den Speisewagen, wo Fjällräv und die beiden anderen Skiwanderer schon beim Kaffee sitzen.

    Wenn man bis Abisko fährt, kann man den ganzen Vormittag sitzen und nach draußen schauen, doch heute geht es nur nach Murjek, Ankunft nach zehn, etwas verspätet. Den frühen Bus nach Jokkmokk verpassen wir knapp, und so hängen wir zwei Stunden in der Wartehalle rum. In Jokkmokk legen wir dann eine Runde Powershopping ein. Ich brauche noch Milchpulver, Kekse, gedörrtes Rentierfleisch, drei Liter Petroleum, Trinkschokolade, Varma Koppen Gemüsesuppen. Noch was vergessen? Bestimmt, aber ich werde schon nicht verhungern.

    Und dann wieder Bus fahren, am späten Nachmittag kommen wir in Kvikkjokk an. Durch die Privatisierung der ehemaligen STF-Station hat sich bislang auch optisch nicht viel geändert. Zum STF-Preis gibt es ein Vierbettzimmer für uns zwei, und man kann jetzt Frühstück ordern, das werde ich natürlich nicht auslassen. Wir kochen abends in der Selbstversorgerküche, und dann wird gepackt. Chaos, Chaos, und immer dasselbe: Am Ende passt erstaunlicherweise alles in Pulka und Rucksack.
    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 21.01.2014, 14:20.
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    #2
    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

    5. März 2013
    Kvikkjokk – Parte
    18 km, ca. 400 Höhenmeter


    Ich habe mir vorgenommen, reichlich zu frühstücken, doch so viel kriege ich gar nicht runter. An der Rezeption erfahre ich beim Auschecken, dass man in dieser Saison in den Hütten nicht mit Kreditkarte zahlen kann. Allerdings kann man sich Rechnungen ausstellen lassen und dann von zuhause überweisen. Davon werde ich Gebrauch machen; Fjällräv, der vorausschauend und wie immer gut organisiert ist, hat sich natürlich schon im voraus Übernachtungs-Voucher besorgt.

    Als rituellen Abschied von der Zivilisation schiebe ich einen Beutel mit Wechselkleidung und sonstigen Reiseutensilien über die Theke der Rezeption. Am 21. März bin ich zurück und hole das wieder ab. Und ich bestelle schon mal das Abendessen vor, sicher ist sicher.

    Der Weg nach Parte ist nicht sehr aufregend, doch das Wetter ist herrlich. Frühmorgens -13 Grad, im Laufe des Tages steigt das Thermometer auf – 6 Grad. Es ist ein bißchen trübe, aber die Sonne scheint manchmal durch den Dunst. Und ich kenne die Strecke bisher nur in die Gegenrichtung, also durchaus eine neue Perspektive. Kurzum: Ein perfekter Tourbeginn. Obwohl gleich morgens ein strammer Anstieg wartet und die Pulka mit Futter und Brennstoff für 17 Tage pickepackevoll ist, wage ich den Versuch mit Wachs. Das klappt den ganzen Tag hervorragend, der Schnee ist sehr griffig, die Spur nicht oder nur leicht überschneit.

    Ich gehe heute voran und der Fjällräv geht hinter mir her und passt auf, dass ich nicht zurückbleibe. Die Landschaft ist unspektakulär, zunächst geht es durch den Wald etwa 320 Höhenmeter bergauf, dann folgt ein stetes und kurvenreiches Auf und Ab durch Wald und über Sümpfe, über die Seen Unna Dahta und Stuor Dahta, dann nochmal ein Stück Wald, und dann über den Sjabttjakjavre zur Pårtestugan.

    Nachmittags beginnt es ganz leise zu schneien, die Farben lösen sich auf. Eine schwarzweiße, windstille Winterlandschaft. Auf dem Sjabttjakjavre kommt uns ein Schneeschuhläufer entgegen, der offenbar von Parte kommend diagonal über den See abgekürzt hat (der markierte Weg führt erst zum Ende des Sees und von da im rechten Winkel zur Hütte).

    Ich folge seiner Spur, doch Richtunghalten scheint nicht des Schneeschuhläufers Stärke zu sein, irgenwann nerven seine ausladenden, ziellosen Kurven und ich halte durch den Tiefschnee einfach direkt auf die Hütte zu.

    Partestugan

    Um 16:00 kommen wir an, eine angenehme Zeit und es bleiben noch einige Stunden, um das Hüttenleben zu genießen.

    Was mich an diesem Tag etwas verwundert hat, war mein ständig knurrender Magen. Ich habe nicht allzu viel gefrühstückt, aber doch reichlich Schokolade und Kekse nachgeworfen. Kaum in der Hütte angekommen, schnorre ich Fjällrävs letze Wasservorräte. Zwei Varme Koppen und eine Tüte Pizza-Cräcker müssen dran glauben.

    Dann holt Fjällräv frisches Wasser, wir trinken Tee, lesen, schreiben Tagebuch, und eh wir uns versehen ist schon Zeit fürs Abendessen. Jetzt kommt es für mich ganz hart: Ich habe dieses Jahr Tütenfraß mit. Mountain House. Delicious meals anywhere, anytime. Die Versuchung des Tages nennt sich „Chicken & Vegetables in a Blackbean Sauce with Noodles“, und mein Tagebuchvermerk dazu lautet: „Essbar ohne Würgen“.



    Zum Glück gibt es noch Nachtisch. Unser gemeinsamer Bekannter Alain hat Fjällräv zu Weihnachten exotische Dinge geschickt – Foie gras de canard entier und einen Dessertwein, und der Göttergatte hat mir einen Riesenberg Panforte gebacken. Das wir gedarbt hätten an diesem Abend, kann man also nicht behaupten.
    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 07.04.2013, 15:07.
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      #3
      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

      6. März 2013
      Parte - Aktse
      27 km
      ca. 250 Höhenmeter


      Es ist etwa 9:00 Uhr, als wir morgens von Parte aufbrechen. Heute geht zunächst Fjällräv voran. Harharhar, das war strategisch klug von mir, am Vortag freiwillig vorneweg zu gehen, denn heute ist die Weg mitunter stark verweht und überschneit, und er muss ordentlich Spurarbeit leisten.



      Winterlandschaft in Schwarzweiß

      Zwischen Parte und Rittak


      Fjällräv spurt.

      Die Temperatur morgens ist -10 Grad, und der Himmel zeigt sich freundlicher als gestern, hier und da leuchtet es sogar blau. Wie am Vortag gehe ich mit Wachs (und am Schluss ein bißchen zu Fuß).

      Erst geht es nochmal fünf km durch den Wald, doch dann wird die Landschaft offener – über das Eis des Rittak, und dann über mehrere Landzunge die Uferzone des Tjaktjajaure entlang. Gegen Mittag klar es auf, und am Rastschutz Rittakluoppal haben wir zum ersten mal schöne Sicht auf die Berge.


      Verschnaufpause, und endlich Blick auf die Berge: Kablamassiv.

      Am Tjaktjajaure kommen uns zwei Skiwanderer entgegen, nun haben wir eine Spur und kommen etwas flotter voran, nichtsdestotrotz zieht sich die Strecke in meiner Wahrnehmung wie Kaugummi.

      Der Winterweg ist hier nicht ohne Grund ans Ufer verlegt, bleibt lange am Südufer und führt dann im rechten Winkel gen Norden. Der Tjaktjajaure ist reguliert und wird im Winter nahezu komplett entleert. Der See wird zu einem Tal mit felsigem, eisbedecktem Grund. Entsprechend ist der Winterweg auch nicht als gerade Linie geführt, sondern schlängelt sich munter hin und her, an zahllosen Hügelchen vorbei, und manchmal auch schnurgerade darüber hinweg. Jedesmal nur ein paar Höhenmeter rauf und runter, aber etwas nervig.

      Mein Problem an diesem Tag ist der Hunger. Mein Magen knurrt in einem fort, die zahlreichen Fütterungen halten nur kurz an. Als wir das Nordufer des Tjaktjajaure erreichen, zeigt das GPS 19 km gelaufene Strecke, und ich habe ich ein kleines Leistungstief. Für den flachen bewaldeten Anstieg zum Harravada, dem Bergrücken zwischen Tjaktjajavrre und Laitjaure, wandern die Ski auf die Pulka. Mit dem ebenmäßigen Fußtrott bin ich zwar langsamer als Fjällräv, der die vielen steilen Hügelchen im ausgefahrenen Skooter-Hohlweg tapfer im V-Schritt hochmarschiert, aber zu Fuß ist das deutlich weniger anstrengend.

      Am Laitjaure-Rastschutz sind meine Vorräte im Tagesproviantbeutel endgültig zuneige. Ich schnorre von Fjällräv einen Müesliriegel mit Himbeergeschmack, er hält exakt die zweieinhalb km über den Laitaure vor. Es dämmert schon, vom Rapadalen zur unserer Linken ist nicht viel zu sehen.

      Auf dem Tjaktjajaure


      Im Winter wird der See zum Tal: Tjaktjajaure.

      Vom Ufer aus sind es nochmal anderthalb km bis zur Aktsestugan, mein Wachs ist komplett abgefahren, und ich beschließe den Rest, durch Wald und hangaufwärts, zu Fuß zu gehen. Das klappt nur fast, 300 m vor der Hütte führt der Weg aus dem Wald heraus, und in der Lichtung ist die Schneedecke wohl tagsüber stärker aufgeweicht als zwischen den Bäumen, und ich sinke hüfttief ein. Jammern nützt nichts, Pulka ab, Rucksack ab, Ski von der Pulka runter, in die Bindung einsteigen (gar nicht so einfach, wenn man im Tiefschnee wühlt), die ganze Aktion dauert 20 Minuten. Und dann das letzte Stück im V-Schritt hoch, zum Wachsen habe ich keinen Bock mehr. Fjällräv steht mit der Stirnlampe vor der Hütte, er hat mich schon vermisst. Das GPS vermeldet 26,92 km, wir waren inklusive Pausen 10 Stunden unterwegs.


      Auf dem Tjaktjajaure. Tjahkkelij und Skierffe.

      Im linken Raum hausen einige Schneeschuhgeher, die draußen Zelten und wohl nur Entgelt für den Aufenthaltsraum zahlen. Den nutzen sie ausgiebig und für meinen Geschmack ein wenig zu lautsstark bis tief in die Nacht. Der „hundefreie“ Raum, in dem wir uns einquartieren, ist stark ausgekühlt. Also heißt mein Ankunftsprogramm Daunenjacke, heiße Suppe und Pizzacräcker. Nachts stehe ich dann zweimal auf und lege Holz nach, so dass wir es zumindest morgens gemütlich haben. Zu meinem Abendgericht, Chicken Korma mit Reis, vermerkt mein Tagebuch „essbar“. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich hungrig bin wie ein Wolf.

      Aber wir sind ja keine Wölfe, sondern Menschen und können einteilen, und so gibt es anschließend die zweite Hälfte „dessert a l' Alain“.
      Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 07.04.2013, 15:07.
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        #4
        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

        7. März 2013
        Aktse – Rapadalen/Litnokstugan
        13 km
        ein paar Höhenmeter



        Bei Aktse.

        An diesem Morgen verlässt mich Fjällräv. Nein, keine Sorge, er ist nicht im Eis der Rapa eingebrochen und ertrunken. Er macht sich auf Richtung Norden, um seine eigenen Tourpläne zu verfolgen – den Kungsleden entlang, und dann durch das Narvikfjell bis nach Abisko.

        Ich bleibe nach einem Aufbruch noch etwas in der Hütte, bis meine Wäsche getrocknet ist – jaaa, ich habe gewaschen und werde höchst kultiviert mit einer zusätzlichen sauberen Unterbuchse im Gepäck losziehen. Außerdem bin ich nachts zweimal aufgestanden und habe Holz nachgelegt, jetzt hat es mollige 20 Grad, und ich will was davon haben. Um zehn stehen die gepackte Pulka und der Rucksack vor der Hütte, ich habe Holz gesägt und gehackt, es ist gefegt und abgewaschen. Und ich habe prophylaktisch im Shop zwölf Snickers zu Mondpreisen erstanden, um die karge Tageskost aufzubessern (erst zehn Tage später fällt mir auf, dass ich zuhause wohl 20 Tafeln Schokolade eingepackt habe, und nicht 15).


        Laitaure mit Tjahkkelij.


        Tor zum Sarek: Das Rapadelta


        Im Rapadelta.

        Eigentlich geht die Tour jetzt erst los. Die ersten zwei Tage waren Warmlaufen, Ankommen, jetzt biege ich endlich ab vom markierten Weg. Zuerst wieder hinunter durch den Wald bis zum Laitaure, und dann auf den Nammasj zu.


        Der fotogenste Backenzahn Schwedens: Nammasj.


        Nammasj und Skierffe.

        Schattenspiel am Rapaufer.

        Erstmals meldet sich der Expeditionsleiter zu Wort. Er hat aus seinem schmuddeligen Strickpelz ein winziges Satellitentelefon hervorgeholt und telefoniert mit Sarek Tours Unlimited, dem Anbieter, bei dem wir unser Pauschalangebot gebucht haben. Es gebe Probleme, teilt Herr Trunkenbaer mit, die Windmaschine sei kaputt, aber man würde sich zumindest bemühen, die zugesagten Temperaturen einzuhalten. Dann verschwindet der Expeditionsleiter wieder in der Pulka. Ihm sei zu warm.

        Mir ist es recht, es ist ein windstiller, herrlicher, sonniger Tag, morgens -13 Grad, und der Schnee auf dem Laitaure ist viel härter als als am letzten Abend. Ich halte einfach nach Sicht auf den Nammasj zu. Als ich das Rapadelta erreiche, muss ich die eine oder andere kleine Kurve drehen – dichten Birkenbewuchs umlaufen, mäandernde Flussarme durchqueren. Irgendwann erreiche ich den Rapahauptarm, den im Sommer das Boot von Aktse befährt. Ich folge dem Fluss, meist direkt auf der Uferböschung, weil der Schnee dort härter ist. Nur manchmal, wenn es zu steil wird oder die Birken zu dicht stehen, wechsle ich aufs Eis.

        Immer wieder quere ich große harschige Flecken. So was sorgt für Abrieb. Ich wachse dreimal nach an diesem Tag. Und mache bei der Gelegenheiten ausgiebige Sitz- und Fotopausen: Schattenspiele, die mächtigen Felswände von Nammasj und Skierffe, ich kann mich nicht sattsehen.

        Nicht so schön ist, dass mein linkes Knie beginnt, Zicken zu machen. Ein leiser stechender Schmerz und ein wabbeliges, kraftloses Gefühl in immer demselben Moment der gleitenden Vorwärtsbewegung.

        Ich versuche das linke Bein zu entlasten, aber Hinken auf Skiern ist etwas schwierig. Ich habe mir einiges eingehandelt in den letzten zwei Jahren, das mit dem Knie ist jetzt neu. Knie hatte ich noch nie.

        Ich beschließe, es einfach auf die 27 km vom Vortag zu schieben, und meinen unzureichenden Fitnessstand. Gegen vier, kurz vor der Litnokstugan, suche ich mir eine schöne flache Stelle am rechten Rapa-Ufer. Das Knie braucht Erholung, und der Rest von Sarekmaniac auch.

        Ich habe mir angewöhnt, mich vor dem Zeltaufbau umzuziehen, nur wenn es sehr windig ist (dann kommt nur die Daunenjacke drüber) oder so warm, dass die Füße in den Lederschuhen nicht auskühlen, ändere ich die Reihenfolge. Also: Gemütlich auf die Pulka setzen, Jacke aus, Daunenjacke an; Schuhe aus, Kamiken an; Hose aus, Daunenhose an. Dann den letzten Rest Schokolade essen, und einen Schluck heißen Tee, ein Viertelstündchen rumstehen und die Landschaft genießen, und dann beschäftige ich mich mit dem Zelt.


        Abendstimmung im Rapadelta. Nammasj und Tjahkkelij.

        Gerade als ich die letzte Leine gesetzt habe, kommt Abendwind auf, es zieht etwas zu, einzelne Schneeflocken fallen. Doch der meiste Schnee in der Luft ist vom Boden aufgewirbelt, der fällt, ist aufgeweht. Kräftige Böen treiben Schneefahnen über die Rapa, der Tjahkkelij ist von Schneedunst umhüllt. Gegen 18:00 Uhr legt sich der Wind so plötzlich, wie er gekommen ist. Es weht nur noch ein laues Lüftchen, mit ein paar kräftigeren Böen in der Nacht.

        Heute feiere ich die Premiere meines Trangia-Umbaus. Das Gestell ist von 1978 und das älteste Stück in meinem Ausrüstungsfundus. Ich muss mir die Apsis etwas umorganieren, wegen des ungewohnten langen Brennstoffschlauchs entsteht toter Raum zwischen Kocher und Tank, es wird hinten etwas enger für den „Speiseschnee“-Vorrat, und die Schmuddelecke wandert gaaanz nach rechts vorne in die Ecke. Mit der Performance der neuen Kombi bin ich sehr zufrieden, der Aufwand hat sich gelohnt. Der Cobrabrenner aus einem alten norwegischen Armee-Hiker brennt noch effizienter als vorher (ich habe am Ende einiges an Brennstoff wieder heimgebracht).

        Die heutige Offenbarung aus der Mountain-House-Tüte heißt „Nudeln mit Lasagnesoße“ und schmeckt nach Ketchup und Mehl. Aber zum Glück habe ich noch Hartwurst, Schinken, Käse Paneforte, und außerdem ein paar Eigenbau-Mahlzeiten, auf die ich mich jetzt schon zu freuen beginne.

        Als ich um neun in den Schlafsack krieche, ist es immer noch -13 Grad, der Wärmekragen bleibt also offen.


        Zeltplatz am Rapaufer.
        Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 07.04.2013, 15:08.
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          #5
          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

          8. März 2013
          Rapadalen/Litnokstugan – Rapaselet/Rahpajavre
          17 km
          ein paar Höhenmeter



          Tjahkkelij im Morgendunst


          Skierffe, Nammasj, Tjahkkelij.


          Litnokstugan

          Ich schlafe durch bis sieben Uhr. Morgens totale Windstille. Hat es nachts geweht? Ich glaube nicht, ich habe geschlafen wie ein Stein. Die handelsübliche Temperatur scheint weiterhin -13 Grad zu sein, so bleibt es bis zum Abend. Ich krieche in voller Daunenmontur aus dem Zelt und bewundere erstmal ausgiebig die Morgensonne über dem Tjahkkelij. Dann begebe ich mich in den Birkenwald für einen gepflegten Morgenschiss. Das Papier wandert in eine Butterbrottüte und diese nicht, wie geplant, in einen Ziplockbeutel, sondern in die leere Mountainhouse-Tüte. Aromadicht verpackt. „Redundante Nutzung“ nennen das die Ausrüstungsfetischisten. Als ich mit den dicken Kamiken durch den Schnee watschle, tut das Knie wieder weh, ich bin etwas beunruhigt.

          Obwohl der Untergrund es nicht so eisig ist wie gestern, ziehe ich die Kurzfelle auf. Damit bin ich nicht so schnell, aber ich habe festeren Tritt und muss weniger mit dem Fuß ausbalancieren, das schont das Knie. Tatsächlich bessert sich die Sache, drei Stunden nach dem Aufbruch hören die Schmerzen auf.

          Ich komme gegen zehn los (ist ja Urlaub), und keine Viertelstunde später erreiche ich die Litnokstugan. Die Ufer sind jetzt zu felsig und zu dicht bewachsen, so dass ich auf dem Fluss laufe.

          Vajggantjahkka

          Zwischen der Litnokstugan und Rahpavuopme fließt die Rapa in zwei Armen, ich nehme den südlichen. Immer mal wieder sehe ich offenes Wasser, wechsle die Flussseite, schau nach sicheren Schneebrücken.


          Dünnes Eis auf der Rapa.

          Einmal bin ich baselig und breche, einen Meter von offenem Wasser entfernt, die Schneekante ab. Das Eis darunter ist scheinbar sehr dünn und bricht; in Windeseile saugt sich der Schnee mit Wasser voll. Ich mache ein paar schnelle Parallelschritte Richtung Ufer. Herr Trunkenbaer erklärt aus der Tiefe der Pulka, er habe keinesfalls die Absicht ein Bad zu nehmen, ich möge mich bitte vorsehen. Ich verweise darauf, dass die Pulka schwimmfähig sei, sie sei schon einmal über den ganzen Torneträsk geschwommen, als 15 cm Wasser auf dem Eis gestanden hätten. Dies sei vor seiner Zeit gewesen, erklärt Herr Trunkenbaer, er bedanke sich aber trotzdem für die Mitteilung, die sein Vertrauen in das Material nachhaltig gefestigt habe.






          Bra skidföre.

          In einigen windgeschützen Flussschleifen hat sich weicher, tiefer Flugschnee gesammelt, ansonsten ist der Schnee schön hart und leicht zu laufen. Heute bekomme ich zum ersten Mal Tiere zu Gesicht: ein paar turtelnde, hektische, tschilpende Bergfinken, ein einsames Schneehuhn. Und ich finde zahlreiche Vielfrassspuren unterschiedlichen Alters am Rapa-Ufer. Ein unterhaltsames halbes Stündchen spiele ich "Vielfraßjagd".


          Die Sami nennen das "Tjårok": Die Spur ist höher als der Schnee.


          Und noch ein paar winderodierte Tapsen.


          Ja wo läuft er denn, ja wo läuft er denn?


          Pratz. Schneetellerdurchmesser 13,5 cm.



          Alles ist recht blau, doch der Gadoktjahkka ist heute am blauesten.


          Gadoktjahkka und Gadokvarasj































          Offenes Wasser auf der Rapa







































          Der Bielloriehppe kommt in Sicht.

          Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Das Wetter war affengeil. Ich laufe, auf 600 m Höhe, direkt am Fuß des 1900 m hohen Biellorieppemassivs lang, hinter dem sich die Sonne schon früh versteckt, dementsprechend wird es schon früh nachmittags schattig und frisch.

          Aber was für ein Himmel, was für ein Licht. Und stundenlang völlige Windstille, erst nachmittags kommt ein Lüftchen von vorn auf. Gegen sechs suche ich mir beim Rahpajavrre ein schönes gerades Fleckchen zwischen den Birken.



          Im Rapaselet. Bielloriehppe und Stuor Skoarkki

          Link zum Panorama








          Rapaselet. Sonnenuntergang über dem Bielloriehppe-Massiv.

          Es ist völlig klar und stockdunkel, ich gehe nach dem Essen (den Namen des Tütengerichts habe ich verdrängt) mit der Thermoskanne raus und betrachte lange den Sternenhimmel. An der Temperatur hat sich den Tag über nicht viel getan, zur Schlafenszeit ist es weiterhin –13 Grad.
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            #6
            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

            9. März 2013
            Rapaselet/Rahpajavre – Sarvesvagge/Gaskasjagasj
            14 km
            Ein paar Höhenmeter





            Windstiller Morgen am Rahpajavrre.

            Was für ein Morgen, langsam wird mir das unheimlich. Ich verlagere das Frühstück nach draußen, dass geht nicht wirklich schneller, aber man kann die Landschaft besser genießen. Erst um 10:45 Uhr laufe ich los, es ist windstill und etwas kälter als gestern, - 15 Grad. Und das fürs erste im Schatten der steilen Wände von Bielloriehppe und Stuor Skoarkki. Der Untergrund ist sehr hart, die sechs km bis zum Bielloriepjavrre laufe ich in knapp 2 Stunden.


            Rapaselet. Blick Richtung Dielmabuollda und Laddebakte.

            Link zum Panorama.



            Auf dem Bielloriehppejavvre. Soabbetjahka, Skarkimassiv.

            Link zum Panorama.


            Auf dem Bielloriehppejavvre. Panorama mit Dielmabuollda, Jagasjgasgatjahkka und Laddebakte.

            Link zum Panorama.



            Rovdjurstorget. Blick Richtung Noajdevagge, Noajdde, Sarvesvagge.

            Link zum Panorama.


            Ab Dielmaskajdde wird es etwas anstrengender, denn der Schnee im bewaldeten unteren Sarvesvagge ist von der Sonne beschienen, weicher und tiefer. Doch es ist herrlich, zwischen den Birken her zu schleichen, einen guten Weg durch die felsdurchsetzten Terrassen und Rücken im Talgrund zu suchen. Ich laufe auf der nördlichen Talseite etwas am Hang. Ganz unten am Fluss stehen die Bäume dichter, das Flussufer ist etwas „rumpelig“, und immer mal wieder hat der Sarvesjahka offene Stellen. Die Sonne steht schon tief und ich laufe nach Westen, in den Sonnenuntergang hinein. Jeder Baum, jeder kleine Strauch wirft gestochen scharfe, blaue Schatten.


            Nachmittagssonne

            Herr Trunkenbaer krabbelt aus der Pulka heraus und erzählt mit großen Augen, was er in der Hochglanzbroschüre gelesen hat, die uns Sarek Tours Unlimited zusammen mit der Buchungsbestätigung geschickt hat. Dieser Ort werde demnach „Markplatz der Raubtiere“ genannt, weil es hier von Bären, Wölfen, Vielfraßen und Luchsen nur so wimmle. Und jetzt käme also, erklärt er vergnügt, noch ein Eisbär dazu (Das stünde natürlich nicht in der Broschüre). Wir schauen uns um und sehen nur Schneehühner, die aber reichlich, und Spuren von Schneehase und Rotfuchs. Für die nächste Ausgabe der Broschüre wäre vielleicht eine Umbenennung des Platzes in „Repokanilohtanachti“ angesagt, das ist Samisch und bedeutet: „Wo-Fuchs-und-Hase-sich-gute-Nacht-sagen“.




            Birkenwald im Sarvesvagge.


            Einstieg ins Sarvesvagge. Blick zurück auf Laddebakte, Ähpar und Stuor Skoarkki


            Bielloriehppe, Stuolovagge und Lulep Stuollo von Norden.

            Link zum Panorama.

            Die Schneehühner tackern munter ihre kleinen Spuren kreuz und quer durch den Wald. Kleine Birkenwipfel, die so gerade aus dem Schnee herausgucken, sind besonders beliebte Angriffsziele, da sie leicht abgegrast werden können. Schneehühner sind nämlich durch die Schwerkraft arg benachteiligt gegenüber kleinen Singvögeln und können nicht im feinen Birkengeäst herumturnen. Ich nutze die nächste Pause für ein größeres Geschäft. Herr Trunkenbaer ist ganz begeistert, so rieche es zumindest nach Raubtier, und den Rest erledige die Kraft der Phantasie.


            Auch Schneehühner wissen, wie "Tjårok" geht.


            Marktplatz der Schneehühner.


            Birkenknospen. Lecker.


            Schneehuhn-Einschlag.

            Die Sonne sinkt langsam, so ist das hoch im Norden, und ich habe lange was von dem wunderbaren flachen Licht. Dabei wird es stetig kälter. Als ich gegen 17 Uhr nahezu aus den Bäumen heraus bin und das Zelt aufschlage, ist es -22 Grad. Zumindest in dieser Hinsicht sei der Dienstleistungsvertrag mit Sarek Tours Unlimited nun erfüllt, stellt der Expeditionsleiter fest, es bliebe noch das Problem mit der Windmaschine. Später will er mit in den Schlafsack, wegen der Raubtiere.


            Abend im Sarvesvagge.

            Link zum Panorama.
            Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 07.04.2013, 23:07.
            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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            • Fjaellraev
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              • 21.12.2003
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              #7
              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

              Schön
              Da werden Erinnerungen wach, am liebsten würde ich gleich wieder losziehen, dabei warte ich noch auf meine eigenen Bilder der Tour.
              Ein paar "Korrekturen" meinerseits:
              Die von mir ausgeknobelte Verbindung war hauptsächlich wegen der häufigen Verspätungen des Nachtzugs nach Kopenhagen entstanden und hat in Stockholm einfach offiziell nicht gereicht um den Nachtzug zu erwischen. Aber mit meiner Ortskenntnis in dem Bahnhof hat es natürlich trotzdem gereicht...
              Die Delikatessen von Alain habe ich extra für diesen Tourstart erhalten, seine Weihnachtsleckereien haben nicht so lange überlebt. Tja die Franzosen wissen schon zu schlemmen. Leider war er dieses Jahr eine Nacht vor uns auf dem Weg nach Lappland.

              Freue mich schon auf die noch unbekannte Fortsetzung.

              Gruss
              Henning
              Es gibt kein schlechtes Wetter,
              nur unpassende Kleidung.

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                #8
                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                Danke für den interessanten Bericht und - vor allem - für die vorbildlich disziplinierte Veröffentlichung in quasi einem Stück.

                "Einmal bin ich baselig und breche, einen Meter von offenem Wasser entfernt, die Schneekante ab. Das Eis darunter ist scheinbar sehr dünn und bricht; in Windeseile saugt sich der Schnee mit Wasser voll. Ich mache ein paar schnelle Parallelschritte Richtung Ufer."

                Mir war so etwas ähnliches auch mal im Sarek passiert. Pulka nass und vereist. Felle nass und später vereist. Anschliessend Riesenstollen von ca. 15cm Höhe unter Fellen und Pulka. Im Nachhinein glaube ich, dass es bei mir ungefährlich war und es sich nur um Overflow gehandelt hat.

                Bei Dir klingt es hingegen so, als wäre es wirklich tiefes, offenes Wasser gewesen. Hältst Du die Route im Nachhinein für risikoreich?

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                • Sarekmaniac
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                  • 19.11.2008
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                  #9
                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                  Allzutief war es an der Stelle nicht, vielleicht 40 cm. Aber es fließt schon ordentlich Wasser die Rapa hinunter. Den Abbruch hat es nicht weggerissen, ob er aufgesetzt ist, weiß ich nicht, lange habe ich nicht da gewartet. Und es lag dick Schnee auf dem Eis (sonst wäre ich gar nicht an der Stelle lang gegangen). Bis der komplett absinkt das dauert ja auch seine Zeit.

                  Flusseis ist immer risikoreich, man muss halt aufmerksam schauen, besonders bei schlechter Sicht. Wenn der Fluss sich windet (Prallufer, Veränderung der Fließgeschwindigkeit), oder wenn man ihn quert. Irgendwo ist immer die schnellste/tiefste Fließrinne, die noch offen ist, bzw. die als letztes zugefroren ist.

                  Aber ein gewisser Tritt in den Hintern war das schon. Alway look out.
                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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                  • Torres
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                    • 16.08.2008
                    • 31757
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                    #10
                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                    Bisher sehr amüsant geschrieben. Gefällt mir . Schön auch, dass Herr Trunkenbaer dabei war.
                    Zuletzt geändert von Torres; 07.04.2013, 18:54.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Scrat79
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                      • 11.07.2008
                      • 12533
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                      #11
                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                      Uhi schön!
                      Freut mich dass du wieder gut daheim angekommen bist dann auch noch einen schönen Reisebericht mitbringts.
                      Was kann dazu besser passen, als nebenan nen Film über Skandinavien laufen zu haben und jetzt gleich schön den Ofen anschüren, damit es gemütlich wird.

                      Freu mich auf die nächsten Tage.
                      Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                      Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                      • Ditschi
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                        Liebt das Forum
                        • 20.07.2009
                        • 12705
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                        #12
                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                        Ich schließe mich an. Schöne Bilder.
                        Gruß Ditschi

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                        • across
                          Erfahren
                          • 14.01.2009
                          • 332
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                          Ahhh... dieses Wetter, dieser Schnee, diese Bilder.... !

                          Warte gespannt auf Fortsetzung

                          Und Danke schon, dass Du die "Community" teilhaben lässt an dieser Sonnen-Sarek-Tour.
                          Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
                          "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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                          • hambe
                            Gerne im Forum
                            • 18.04.2008
                            • 86
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                            wunderbare Fotos, sehr beeindruckend!

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                            • Kuoika
                              Erfahren
                              • 23.08.2012
                              • 471
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                              Kann mich nur anschließen. Macht super Laune, mitzulesen und die Bilder sind .

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                              • Sarekmaniac
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                                Liebt das Forum
                                • 19.11.2008
                                • 10987
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                10. März 2013
                                Sarvesvagge/Gaskasjagasj
                                Ruhetag




                                Schon am Abend waren einige Wolken aufgezogen, am nächsten Tag ist es, bei gleichbleibenden -20 Grad, trübe, es fällt ein wenig Schnee, es zuzelt ein leichter Wind am Außenzelt. Das ist kein schlechtes Wetter, sondern ganz normales, ich kann sogar den Gipfel des Noajdde sehen, 1600 m hoch. Aber ich frage mich, ob das der Beginn eines Wetterumschwungs ist. Ich spekuliere mit der Hochebene, ohne Sicht macht das keinen Sinn da oben, und vor allem will ich den Aufstieg sehen und nicht durchs Whiteout tapern. Und wenn ich heute weitergehe, ist die Gelegenheit vorbei. Außerdem ist Sonntag, ich bin fünf Tage unterwegs, und ich habe für diesen Urlaub eigentlich nur eine klare selbstgestellte Vorgabe, dass ich es schaffe, mich während der Tour, in den Nächten und Lagerzeiten zu regenerieren und nicht als Sanierungsfall nachhause komme. Und dem Knie tut etwas Ruhe vermutlich auch gut.

                                Also zurück ins Zelt, eine Runde schlafen, dann frühstücken, Tagebuch schreiben, lesen, nachdenken, in die Stille hören, Teepause, dann ein Nachmittagsschlaf. Zum Abendessen Schinken und Kartoffeln mit Rührei – das schmeckt sogar. Und schon ist der Tag vorbei.


                                11. März 2013
                                Sarvesvagge/Gaskasjagasj - Luohttolahko
                                13 km.
                                500 Höhenmeter



                                Vernebelte Morgensonne über Stuolo und Gaskasjagasj.

                                Das Ding
                                Am nächsten Tag wache ich früh um sechs auf, was keine Kunst ist nach der ganzen Faulenzerei. Die Temperatur beträgt -18 Grad (geht im Laufe des Tages dann etwas runter), immer noch trübe, komplett windstill, aber insgesamt etwas heller. Ich frühstücke gemütlich, beim Packen und Zeltabbau schaue ich immer Mal Richtung Noajdevagge, wo es aufhellt. Ich. Will. Da. Rauf. Dann ist die Pulka fertig gepackt, ich stehe rum, schiele wieder rüber und sehe, was zu erwarten waren, reichlich Schnee hängt in den steilen Hängen, Ja gut, das war es wohl, da gehe ich nicht hoch. Also durchs Sarvesvagge, um neun Uhr breche ich auf.

                                Anfangs ist der Schnee noch tief, doch als ich die Baumgrenze erreiche, bessert sich der Untergrund rasch. Interessanterweise ist das Tal nahezu baumfrei, während an den Hängen zum Teil hoch hinauf noch Reihen von mutigen Birken stehen. Zweimal scheuche ich eine große Gruppe von Schneehühnern auf. Ich halte mich weiter an der rechten Talseite, später in der Talmitte, hier ist es fast egal, wie man läuft. Denke ich mir, bis ich spät vormittags auf das Ding stoße.


                                Das Ding im Sarvesvagge I. Von unten.


                                Das Ding im Sarvesvagge II. Von der Seite.


                                Das Ding im Sarvesvagge III. Von oben.

                                Das Ding illustriert hervorragend, dass man sich auch in flachgehobelten, breiten Trogtälern den Hals brechen kann. Und es verrät mir, dass es dieses Jahr ordentlich geschneit hat. Ein riesiges, nach talabwärts offenes U aus Schnee, Seitenlängen etwa 25 bis 30 m, größte Fallhöhe der Kante etwa viereinhalb bis fünf Meter.

                                Ich stehe mit der Pulka auf dem blanken Eis eines Sumpfes, hier hat es den Schnee seit Winterbeginn ständig weggeweht, während sich ringsum eine regelrechte Wechte auf dem platten Talgrund aufgebaut hat. Wenn einmal eine Kante vorhanden ist, verwirbelt im U der Wind, und trägt allen Schnee, der dort auf das Eis fällt, wieder raus. Wenn man im Whiteout von oben auf so etwas zuläuft, hat man schlechte Karten.

                                Die Position des Dings beträgt N 67°15'27.4'' E 017°34'18.1''. Einfach mal auf Google Earth anschauen, damit plant man doch heutzutage gern Touren. Und wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Von der Fjällkarte gar nicht zu reden.

                                Schade, dass kein Wind weht, hier hätte ich Windschatten. Nach einer Schokopause und ausführlicher Exkursion rings ums das Ding ziehe ich weiter.

                                Der Hang
                                Vom Ding aus sind es etwa drei km zur Renvaktarstuga im Sarvesvagge, ich sehe sie schon vom weitem. Und als ich fast bei der Hütte bin, werfe ich einen ganz leichten Schatten – es scheint aufzuklaren. Ich betrachte den Hang zur Linken. Der hat im Schnitt über 300 Höhenmeter hinweg 21, 22 Grad und flacht dann über 100 Höhenmeter aus. Traversieren mit Pulka geht da nicht, man muss in Falllinie zu Fuß hoch. Und dafür sieh es eigentlich gut aus, der Schnee ist sehr hart, an machen Stellen liegt sehr wenig, Grashalme lugen hervor. Tja, irgendwie packt es mich, das habe ich mir schon seit langer Zeit vorgestellt, mal im Winter nach Luohttolahko hochzusteigen, und so eine Gelegenheit – Wetter gut, Untergrund gangbar, bekomme ich vielleicht nie wieder. Herr Trunkenbaer mischt sich nicht groß ein, solange er nicht raus müsse aus der Pulka und ziehen helfen, tönt es von hinten, solle ich doch bitte treiben, was ich wolle.


                                Revaktarstuge im Sarvesvagge. Links der Aufstiegshang nach Luohttolahko, mit Luohttotjahkka.


                                Link zum Panorama.

                                An der Renvaktarstuga mache ich noch eine ausgiebige Pause, um mich vor dem Aufsteig zu stärken. Außerdem kommen die Langfelle drauf. Die werde ich zwar höchstwahrscheinlich nicht brauchen, aber wenn ich wieder umkehren muss, schadet es nicht, wenn sie schon da sind, wo sie eventuell nützlich sein können.

                                Und um 13:30 geht es los. Die erste Viertelstunde gehe ich die Talsohle mit Ski und Fellen hinauf, dann nehme ich die Ski in die Hand und benutze sie als Anker, wie Kletterer es mit Eispickeln tun. Ski vor sich in den Schnee stecken, einen oder zwei Tritte treten, hochziehen bis zum festen Stand, Ski wieder raus. Und auf ein neues. Diese Phase dauert etwa dreieinviertel Stunden.

                                Auf dem letzten flacheren Abschnitt reichen die Stöcke, die Ski wandern auf die Pulka, und endlich geht es etwas schneller voran. Nach nur viereinhalb Stunden bin ich oben.


                                Ich habe die Tritte nicht gezählt, die ich in den Schnee treten musste, schätzungsweise sechs oder sieben pro Höhenmeter, zuzüglich ein paarmal ein paar Meter wieder runter, bzw. parallel zum Hang, weil es zu steil wird oder ich komplett vereiste Stellen vor mir habe, die ich nicht passieren kann. Etwa 2000, 2200 Tritte also, dafür jedesmal vier oder fünfmal Nachtreten im harten Schnee. Grödel wären nicht schlecht gewesen. Meine Schuhe sehen danach erbärmlich aus, die waren neu, vor der Tour gerade mal 40 km eingelaufen, und sind für so was nicht gemacht.

                                Wider Erwarten ist es im langen Steilstück nicht möglich, die Pulka sicher zu parken, nur einmal, nach ca. 140 Höhenmetern, finde ich einen kleinen Absatz oberhalb eines Steins, der eine Pause erlaubt, ansonsten hängt mir die knapp 40 kg frei im Kreuz. Größere Zwischenfälle gibt es nicht, ein Anflug von Wadenkrämpfen in der letzten halben Stunde, aber das linke Knie hat nicht einmal gemuckt.

                                Als ich nach vier Stunden beginne, mich auf das Ende zu freuen und einige schnelle Schritte hintereinander mache, bekomme ich prompt die Quittung, rutsche aus, einige Meter nach unten und reiße mir an einem Stein ein Loch in die Hose. Also bitte, immer schön langsam Schritt für Schritt, mahnt Herr Trunkenbaer aus dem Off. Es bleibt spannend bis zum Schluss.


                                Fast oben, es flacht aus. Blick vom Aufstiegshang hinab ins Sarvesvagge.

                                Link zum Panorama.

                                Als der Hang auszuflachen beginnt, mache ich eine kurze Pause, und die Ski in meinen Händen loszuwerden, die Stöcke wieder auf die richtige Länge einzustellen und die Stirnlampe herauszuholen. Richtung Sarvesvagge abwärts sieht man nicht mehr viel, aber was ich sehe, ist schon mal vielversprechend.

                                Ich bin ziemlich bedient und suche, obwohl ich noch gar nicht ganz oben bin, nach einer geeigneten Stelle für das Zelt. In einem Bereich mit sehr großen Schneeverwehungen und Sastrugis stoße ich auf einige gerade Quadratmetern, das reicht mir. Nicht gerade ein kluger Zeltplatz, aber mit Schlechtwetter ist wohl nicht zu rechnen. Trotzdem setze ich alle Leinen und häufle sorgfältig Schnee an, man weiß ja nie.


                                Kalte Füße I.

                                Ausnahmsweise, und weil es schnell gehen sollte, habe ich mich vor dem Zeltaufbau nicht umgezogen, erst abends im Zelt merke ich, wie kalt meine Füße geworden sind. Die Temperatur ist über den Tag auf -20 Grad gesunken, zu Fuß hat man ständig Kontakt mit dem Schnee, und durch die ungewohnte Bewegung habe ich die VBL-Socken runtergelaufen, und die dicken Socken ist recht feucht geworden. Im linken Fuß habe ich sowieso ständig Durchblutungsprobleme und taube Zehen, und das war jetzt wohl etwas too much.

                                Nach dem Abendessen lasse ich den Kocher noch zwei Stunden auf kleiner Flamme weiterlaufen und knete die Zehen am linken Fuß.

                                Nach solchen etwas krasseren Aktionen bin ich immer eher aufgekratzt als müde, das wird am Adrenalin liegen, und so dauert es bis elf Uhr, bis ich in den Schlafsack krieche. Vorher gehe ich nochmal kurz raus, in der Hoffnung, so spät abends vielleicht endlich einmal Nordlichter zu sehen, doch leider habe ich auch diesmal kein Glück. Dafür sehe ich, dass der Himmel mittlerweile komplett freigezogen ist, tiefschwarz und klar – Millionen Sterne leuchten über mir.

                                Kalte Füße II.
                                Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 08.04.2013, 10:21.
                                Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                (@neural_meduza)

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1232
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                  Wow, macht richtig Spass da mit zu fiebern. Sehr unterhaltsamer Schreibstil und tolle Bilder. Gerade bei strahlendem Sonnenschein sieht der tief verschneite Sarek unheimlich fotogen aus. Da merke ich richtig, wie ich Lust bekomme auch mal wieder loszuziehen. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

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                                  • Mika Hautamaeki
                                    Alter Hase
                                    • 30.05.2007
                                    • 3996
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                    Herrliche Photos und die Schneedüne fand ich wirklich beeindruckend! Bitte schnell weiterschreiben!
                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                    A. v. Humboldt.

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                                    • Buck Mod.93

                                      Lebt im Forum
                                      • 21.01.2008
                                      • 9011
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                      Heftiger Aufstieg

                                      Der Bericht gefällt mir
                                      Les Flics Sont Sympathique

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                                      • OttoStover
                                        Fuchs
                                        • 18.10.2008
                                        • 1076
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                        Nice story and good pictures to go with. Regarding this section:

                                        "Das Ding illustriert hervorragend, dass man sich auch in flachgehobelten, breiten Trogtälern den Hals brechen kann. Und es verrät mir, dass es dieses Jahr ordentlich geschneit hat. Ein riesiges, nach talabwärts offenes U aus Schnee, Seitenlängen etwa 25 bis 30 m, größte Fallhöhe der Kante etwa viereinhalb bis fünf Meter. "

                                        Yes snow drifts may be dangerous to skiers, but even more to snowmachine drivers. Such snowdrifts may appear where you least expect it, and they may change place from one year to another. It is due to the predominant wind direction when it is snowing or there is loose snow on the ground. In flat light (when all is white and no shadows exist) they may be hard to spot.

                                        But they are useful also. In strong wind they provide a good place to dig a snowcave. I therefore mark the location when I ski in the nature and the weather is doubtful. In case of emergency I may then return to this snowdrift to make a cave.

                                        Sarekmaniac I am envious to you since you had such good skiing conditions. My wife and me tried for the second time to take a tour across Saltfjellet, but the snowconditons were terrible. Too much loose snow, the dog sank into it to his belly and we did the only right thing and returned to the "womo". So it is better luck next year for us.
                                        Otto
                                        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                                        • Sarekmaniac
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                                          Liebt das Forum
                                          • 19.11.2008
                                          • 10987
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                          Ja, die lieben Schneemobilfahrer. Je schneller man unterwegs ist, desto gefährlicher. Ich gehe im Whiteout immer ganz langsam und stochere z.T. mit Stock vorwärts. Ich habe auch schon Reepschnüre vor mir ausgeworfen.

                                          In der Tat, über den Untergrund konnte ich mich nicht beklagen dieses Jahr.
                                          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                          (@neural_meduza)

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                                          • Sarekmaniac
                                            Freak

                                            Liebt das Forum
                                            • 19.11.2008
                                            • 10987
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                            12. März 2013
                                            Luottolahko - Njoatsosvagge/Vuopmekietje
                                            11 km
                                            500 Höhenmeter Abstieg




                                            Irgendwie habe ich heute Nacht wirre Sachen geträumt. Ich war mit Georg Baselitz auf Tour, Yves Klein war auch dabei. Alles ringsum war blau, dann Nebel, ein Schritt ins Leere....

                                            Aber nein, war Spaß. Ich bin, als ich in den Schlafsack kroch, schnell eingenickt, und habe tief und fest geschlafen, obwohl mein Fuß noch nicht ganz warm war. Heute morgen fühlt sich alles wieder okay an. Ich schlafe recht lange und krabble erst kurz vor acht Uhr aus dem Zelt, um mich umzuschauen. Gestern im Dunkeln habe ich nicht mehr weiter gesehen als die Stirnlampe. Guten Morgen!








                                            Morgendliche Erstinspektion I: Tielma, Sarek, Ähpar und Noajdde


                                            Morgendliche Erstinspektion II: Skajdetjahkka, Niejdariehppe, Ridatjahkka

                                            Link zum Panorama

                                            Ich stelle fest: Das Zelt steht doch recht unorthodox noch im oberen Bereich des Hangs. Da habe ich den Zieleinlauf ja so gerade mal geschafft gestern. So was ist kein guter Zeltplatz. Aber zum Glück ist es ja absolut windstill, sonnig und wolkenlos, und -22, -23 Grad kalt. Und so bleibt es den ganzen Tag.



                                            Quer über das Tal auf der anderen Hangseite schaue ich auch den breiten Rücken des Ridatjahkka. Das Sarvesvagge abwärts, am Noajdde vorbei, auf Sarekmassiv und Ähpar, und talaufwärts blicke ich ins Niejdariehpvagge. Ein wunderschöner Anblick aber bei näherem Hinschauen entdecke ich einen Lawinenabgang über etwa 300 m Länge, bis weit über den Talgrund. Nein, durchs Noajdevagge zu gehen wäre gestern wirklich keine gute Idee gewesen.


                                            Ridatjahkka, hinter dem Zelt sieht man die Aufstiegsspur


                                            Niejdariehppevagge mit Skajdetjahkka und Niejdariehppe


                                            Dito, mit eingezeichnetem Lawinenabgang am Niejdariehppe


                                            Lawinenabgang am Niejdariehppe vergrößert

                                            Das Packen dauert heute sehr lange, da ich irgendwie abgelenkt bin (wovon nur). Erst um halb zwölf geht es los, aber das macht nichts, denn die Tagesaufgabe ist überschaubar. 10 km über das Plateau und dann ins Njoatsosvagge hinunter.

                                            Der bevorstehende Abstieg bereitet mir etwas Sorgen. Wenn die Verhältnisse ähnlich sind wie am Aufstiegshang, könnte es heikel werden. Aber das verdränge ich erst einmal, der Weg über die Hocheben ist einfach, die Ausblicke gigantisch. Morgens Sarvesvagge, Ähpar und Sarekmassiv in der Ferne, den ganzen Tag lang das Partemassiv links und das Ryggasberget-Massiv mit dem Svenonius-Gletscher rechts. Und schon eine Stunde nach dem Aufbruch sehe ich in Gehrichtung das Gipfelplateau des Tsahtsa am Horizont, das ist bereits die Westflanke des Njoatsosvagge. Eigentlich besteht der ganze Tag nur aus Fotopausen.


                                            Aufbruch


                                            Tielma, Sarek und Ähpar

                                            Link zum Panorama


                                            Tielma und Sarekmassiv

                                            Link zum Panorama


                                            Montanes Mimikry zur Rechten: Ryggasberget und Luohttotjahkka


                                            Montanes Mimikry zur Linken: Lullihatjahkka und Tvillingryggen


                                            Partemassiv


                                            Partemassiv


                                            Lullihatjahkka

                                            Link zum Panorama


                                            Ryggasberget-Massiv

                                            Link zum Panorama


                                            Canyon des Luohttojahka mit Tsähkkok und Ryggasberget

                                            Link zum Panorama


                                            Ryggasberget, Lullihatjahkka und Noajdde


                                            Was für ein Tag. Nur Sonne, blauer Himmel und...


                                            ... Sastrugi ...


                                            ... Sastrugi ...


                                            ... Sastrugi. Suchbild mit Saitaris und Parte

                                            Link zum Panorama


                                            Suchbild, Auflösung

                                            Für den Abstieg habe ich den Hang zwischen Luohttojahka-Canyon und Skaidasjjahka ins Auge gefasst. Der ist zum Glück etwas flacher als der Aufsteig (zum Abfahren aber immer noch zu steil).

                                            Als ich den Hang einsehen kann, bin ich angenehm überrascht. Hier hat es auch eisige Stellen, aber die sind jetzt, am späten Nachmittag, durch die Sonne aufgeweicht, und insgesamt liegt mehr Schnee als beim Aufstieg. Nicht so weich, dass man tief einsinkt, weich genug für einen sicheren, kraftschonenden Tritt.

                                            Im ersten Versuch gehe ich in Falllinie voran, nachdem die Pulka zweimal kurz hintereinander an einer Schneeverwehung umkippt und mühsam wieder sortiert werden muss, lasse ich sie vorweg laufen.

                                            Insgesamt muss ich 500 Höhenmeter hinunter. Es dauert nur eine Stunde, bis ich die Baumgrenze im Njoatsosvagge erreiche. Dann steige ich wieder auf die Ski und fahre noch 20 Minuten durch den Wald hinunter, quere diverse Elchspuren, leider ohne die Verursacher zu Gesicht zu kriegen, und erreiche schließlich bei Vuopmekietje die Talsohle.


                                            Strategie I: Pulka im Rücken


                                            Strategie II: Pulka nach vorn


                                            Blick ins untere Njoatsosvagge


                                            Da geht es morgen weiter: Blick Richtung Njoatsosvagge talaufwärts


                                            Triebschneegruben in Felsrinne I. Tiefe ca. vier Meter.


                                            Triebschneegruben in Felsrinne II


                                            Fast am Ziel: Im Birkenwald bei Vuopmekietje

                                            Als ich an meinem ausgeguckten Lagerplatz die normaler Brille raushole, fehlt ein Glas. Ich kenne das schon, das ist meine Indikatorbrille. Ab minus 20 Grad schrumpfen bei diesem Exemplar, einer 30-Euro-Brille eines bekannten Optik-Discounters, die Kunststoffgläser und lösen sich dann gern mal aus der Fassung. Auf dem Boden vor mir entdecke ich nichts, also vermute ich, dass das ganze schon in der letzten Nacht passiert ist. Tatsächlich finde ich das Glas wenig später im Innenzelt. Kurz unter der Daunenjacke anwärmen und wieder einklicksen, alles wird gut.
                                            Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 09.04.2013, 20:57.
                                            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                            (@neural_meduza)

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                                            • Werner Hohn
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                                              • 05.08.2005
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                                              #23
                                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                              Ich hätte Sorge in einem Anfall von milder Demenz abends zur falschen Tüte zu greifen. Und schön, mal wieder ein MYOG-Zelt auf Wintertour zu sehen.
                                              .

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                                                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                                Ich hätte Sorge in einem Anfall von milder Demenz abends zur falschen Tüte zu greifen.


                                                Ansonsten richtig tolle Aufnahmen! Macht echt Freude sich das ansehen zu dürfen. Von mir aus darfst du ruhig noch mehr Bilder einfügen

                                                Viele Gipfel erkenne ich selbst wieder. Mit dem Schnee überall und dem blauen Himmel sieht das wunderschön aus! Freue mich auf den Rest wie ein Kind auf Weihnachten! Danke für das Teilen und den guten Schreibstil!
                                                Auch von mir
                                                ....
                                                Ach komm, und nochmal

                                                Lieben Gruß
                                                David

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                                                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                  13. März 2013
                                                  Njoatsosvagge/Vuopmekietje- Njoatsosvagge/Skiejakvarasj
                                                  16 km
                                                  300 Höhenmeter





























                                                  Eine kuschelige Nacht bei unter -20 Grad.


                                                  Noch ist es schattig, doch es ist wieder ein blauer, sonniger Tag.


                                                  Schon paar Minuten später scheint die Sonne aufs Zelt.


                                                  Morgensonne über dem Partemassiv.


                                                  Freiluftfrühstück und Aufräumaktion.

                                                  Heute habe ich dasselbe traumhafte Wetter wie gestern. Morgens um sieben zeigt das Thermometer -21 Grad. (@alle Leser: Sorry wegen der wetterbedingten narrativen Redundanzen in der Berichterstattung). Ich koche draußen und nutze die totale Windstille für eine Pulkaaufräumaktion. Nach acht Tagen ist endlich Platz, um die Sachen, die ich einfach ringsum auf dem Schnee ausbreite, optimal zu sortieren. Um zehn Uhr breche ich auf. zunächst steige ich die 100 Höhenmeter auf den Ausläufer des Tsähkkok hoch, dort, wo der eingezeichnete Sommerweg verläuft, weil ich hoffe, mir einiges Auf und Ab im Talgrund zu sparen (und außerdem ist der Blick ins Tal von dort so schön).



                                                  Allerdings ist der Schnee so extrem hart und eisig, dass ich dann doch wieder etwas absteigen muss, die Pulka hat bei diesen Verhältnissen keinerlei Führung, rutscht ständig seitlich nach unten und hängt mir an der rechten Hüfte.

                                                  Zum erste See, dem Lulep Njoatsosjavre, brauche ich etwa 3 Stunden, zum Teil über komplett freigeblasenen Grund, zum Teil über Eis und beinhart gefrorene, riesige Sastrugi. Den kleinen Aufstieg kurz vor dem See gehe ich einfach zu Fuß.


                                                  Blick talaufwärts. Da geht es lang.

                                                  Link zum Panorama


                                                  Eisige Spur.


                                                  Fast oben auf der Höhe 805.

                                                  Link zum Panorama


                                                  Und ich hatte gedacht, die Sastrugi oben auf Luohttolahko seien groß gewesen...


                                                  Langsam...


                                                  ... wird der Hang zu schräg für die Pulka.


                                                  Ich muss wieder hinunter zum Njoatsosjahka.



                                                  Aufstieg zum Lulep Njoatsosjavrre. Blick zurück auf Saitaris und Parte.


                                                  Das letzte Stück vor dem See ist so hart, dass ich zu Fuß gehe.

                                                  Auf dem Lulep Njoatsosjavre liegen die winderodierten Reste einer Lawine, die vom Tsähkkok aus weit auf das Eis hinausgerollt ist. Ein Respekt einflößender Anblick.


                                                  Vom Wind erodierter Lawinenschnee auf dem Eis des Lulep Njoatsosjavrre.

                                                  Link zum Panorama


                                                  Der zugehörige Lawinenabgang am Tsähkkok.

                                                  Und jetzt wird es kalt. Das enge Tal liegt bereits mittags komplett im Schatten, und vor allem kommt Wind von vorn auf. Nicht viel, vielleicht Windstärke 3 bis 4, aber bei -20 Grad und ohne Sonne ist das eine ganz schöne Hausnummer. Ich merke, dass ich zu dünn angezogen bin, aber an Umziehen ist nicht zu denken, schon bei den notwendigen Kurzpausen kühle ich so stark aus, dass die Finger weh tun und ich mich eine Viertelstunde wieder warm laufen muss. Ich denke sehnsüchtig an das fette 600-er Woolpower-Teil, das dämlicherweise irgendwo tief in der Pulka verstaut ist. Wozu habe ich eigentlich heute morgen mein Gepäck aufgeräumt? Ich schwöre mir, den Rucksack für den nächsten Tag so zu bestücken, wie sich das gehört.

                                                  Einmal friert der Thermoskannenbecher an der Kanne fest, ganz schön doof, ich muss die Kanne bei der nächsten Pause erst in der Daunenjacke aufwärmen, bevor ich etwas trinken kann. Auch an den Füßen merke ich, dass die Isolierung nicht mehr wirklich ausreicht. Es scheint, ich muss mir für die Zukunft, was Wärmeres anschaffen. Tja, Ü40...


                                                  Das Nadelöhr im Njoatsosvagge kommt in Sicht: Vassjebakte und Bulkas.

                                                  Link zum Panorama



                                                  Bulkas.



                                                  Vassjebakte.

                                                  Am liebsten würde ich direkt zelten, aber auf den Seen ist es wirklich extrem kalt und unwirtlich. Also beschränke ich die Pausen auf das Notwendigste und laufe durch bis zum Talausgang. Zum Schluss geht es nochmal 130 Höhenmeter das kleine Joch östlich des Skiejakvarasj hoch. Von dort oben habe ich einen genialen Ausblick auf das berühmte Nadelöhr zwischen Bulkas und und Vassjebakte, und auf den höchst dramatischen Sonnenuntergang.


                                                  Auf dem Alep Njoatsosjavrre wird es schattig, windig und bitter kalt.


                                                  Sonnenuntergang. Tjagnaristjahkka, Bulkas und Vassjebakte


                                                  Link zum Panorama

                                                  Ich denke beim Zeltaufbau schon an die tollen Bilder, die ich zu schießen gedenke, doch kaum steht der Tunnel, ist Nebel aufgezogen, und es fängt leicht an zu schneien. So schnell kann das gehen. Herr Trunkenbaer holt aus seinem Strickpelz die Buchungsbestätigung von Sarek Tours Unlimited hervor und zitiert aus dem Kleingedruckten: Beim Verlassen der westlichen Talgänge verfalle jeder Rechtsanspruch auf Erfüllung der Wetter- und Temperaturversprechen, die Gegenstand des Vertrags seien. Später, gegen 21:00 Uhr, sind schon wieder die Sterne zu sehen, und es fallen nur noch einzelne Schneeflocken.


                                                  Innerhalb 15 Minuten zieht es zu.

                                                  Erst als ich im Schlafsack liege, merke ich, wie sehr Kälte und Wind über den Tag an meinen Kräften gezehrt hat. Obwohl ich extra viel und extra heiß gegessen haben, fröstle ich lange, ich bilde mir ein, dass meine (tatsächlich völlig trockene) Rentierhaar-Unterlage feucht sein muss, weil sie sich so elend kalt anfühlt. Es dauert einfach nur sehr lange, bis ich sie aufgewärmt habe. Heute wäre eigentlich die passende Gelegenheit, die Matte, wie schon theoretisch durchgespielt und probeliegenderweise getestet, in den Schlafsack zu legen. Aber ich habe leider nicht daran gedacht, und jetzt ist es zu spät, aus dem Schlafsack kriegt mich nichts mehr raus.
                                                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                  (@neural_meduza)

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                                                    #26
                                                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                    14. März 2013
                                                    Njoatsosvagge/Skiejakvarasj- Alajavre
                                                    16 km
                                                    Immer auf und ab.



                                                    Im Njoatsosvagge klar es auf.




                                                    Richtung Padjelanta sieht es etwas trüber aus.

                                                    Morgens ist es etwas wärmer, -13 Grad, ich habe Sicht ins Njoatsosvagge, doch Richtung Padjelanta ist es trüber. Doch als ich mit Frühstücken fertig bin, hat sich vorerst die Sonne durchgesetzt.

                                                    Da ich wegen des guten Wetters meine Reservetage nicht aufgebraucht habe, ist es noch viel zu früh, um mich Richtung Tarradalen aufzumachen. Die kleine Padjelanta-Runde, die ich mir zu Hause als Plan B zurechtgelegt habe, ist zu lang, aber zwei Tage habe ich Luft. Also suche ich mir für heute den Alajavrre als Tagsziel aus, einen langgestreckten See in nordwestliche Richtung, und morgen werde ich von da aus dann langsam gen Tarradalen gehen.





                                                    Wegführung – nun ja, ist ja fast Jacke wie Hose, wo ich lang gehe für diese kleine Schleife, ich dödle erstmal einfach los.

                                                    Skiejakjavarasj, Tjagnarisjavarasj, an der Rentierwächterhütte im Ausgang des Sarvesvagge vorbei, dann langsam diagonal den Hang hoch und zwischen Oarjep Rissavarre und Nuortap Rissavarre durch und via Rissajavre zum Alajavvre.

                                                    Dabei wird es ab Mittag immer diesiger, und als ich den See erreiche, sehe ich leider nix mehr, totales Whiteout, leise rieselt der Schnee. Ich latsche noch anderthalb Stunden am Ufer lang, durch viel tieferen Schnee, als ich gehofft hatte, und irgendwann suche ich mir einen ebenen Zeltplatz.

                                                    Das ist gar nicht so einfach, denn das Ufer ist steil. Im Whiteout muss man erst immer mit den Ski etwas trampeln, damit man den Boden sieht und beurteilen kann, ob er eben ist. Die geradeste Stelle, die ich finde, ist nur mit dünnem, brüchigem Harsch überzogen, ich muss die Ski und Stöcke flach eingraben, um das Zelt festzukriegen. Abends hat es -18 Grad. Und, nur der Vollständigkeit halber: Kein Wind, den ganzen Tag nicht.



                                                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                    (@neural_meduza)

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                                                      #27
                                                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                      15. März 2013
                                                      Alajavrre– Duottartjaro
                                                      14 km
                                                      Immer auf und ab.



                                                      Morgensonne am Alajavrre.


                                                      Frühstück am Seeufer


                                                      Sonnenschein und Nebelschwaden

                                                      Der Morgen am Seeufer ist mystisch schön. Bei -17 Grad setzte ich mich, in meine molligen Daunensachen gehüllt, nach draußen auf die Isomatte und frühstücke dort. Nachts hat es geschneit, kein Wind natürlich. Sonne und Nebel tragen einen zwei Stunden währenden, wogenden Kampf um die Vorherrschaft aus, aus dem die Sonne als vorläufiger Sieger hervorgeht.


                                                      Aufstieg vom Alajavrre.


                                                      Heute krabbelt der Expeditionsleiter zum ersten Mal aus den Tiefen der Pulka hervor und setzt sich auf die Isomatte, um mir von hinten gute Ratschläge zu erteilen. Dies sei notwendig wegen des von heute an statistisch höheren Risikos, denn bekanntlich geschähen 80% aller Bergunfälle auf dem Rückweg.

                                                      Der Schnee auf dem Alasjavre ist noch tiefer und stumpfer geworden, nach 3 km habe ich die Schnauze voll und steige am Südufer auf bis zu dem 50 km langen Rentierzaun, der vom Vassjebakte an der Sarekgrenze bis zu Arasluokta am Virihaure verläuft. Von dort habe ich wieder einen schönen Blick auf die Berge des Sareks. Jetzt kommt endlich mal etwas Wind auf, und die warme Kleidung habe ich klugerweise in den Rucksack umgepackt. Nullo problemo also.






















                                                      Rentierzaun quer durch den Padjelanta.


                                                      Blick auf die Sarekberge von Westen.

                                                      Link zum Panorama


                                                      Unverspurte weiße Weite.


                                                      Am Rissajavrre I.


                                                      Am Rissajavrre II.

                                                      Link zum Panorama


                                                      Vom Rentierzaun gehe ich via Liemakjavrre und Liemakvarre südwärts Richtung Tuottarstogorna, und kurz vorm Duottarjavre dann ostwärts zurück Richtung Tjagnarisskajdde. Das ist ja ein bißchen doof, freiwillig im Kreis zu gehen, aber manchmal passiert bei so was trotzdem was Aufregendes. Heute zum Beispiel. In großer Entfernung entdecke ich im Hang des Duottartjaro ein Vielfraß! Der Wind geht in meine Richtung, und ich bin auch zu weit weg, um bemerkt zu werden (450 m, messe ich später mit dem GPS nach). So stehe ich einige Minuten im Wind, mir wird furchtbar kalt, und beobachte den Vielfraß, bis er schließlich über einer Kuppe verschwindet.


                                                      Wo ist der Vielfraß?

                                                      Ich mache mit meiner für sowas völlig ungeeigneten Kamera einige Bilder, später identifiziere ich darauf den Vielfraß als denjenigen Stein, der von Bild zu Bild den Standort wechselt. Starke Vergrößerung, Auszählung der Bildpunkte und Konsultation der einschlägigen Fachliteratur ergeben, dass es sich um ein kleinwüchsiges Exemplar handelt, gulo gulo minimalis - nur neun bis zwölf Pixel groß.





                                                      Nachdem der Vielfraß sich verdrückt hat, will ich zumindest die Spuren sehen und ändere die Richtung. Herr Trunkenbaer hinten auf der Pulka sehnt sich angesichts der fortgeschrittenen Zeit schwer nach den Fressbeuteln. Es habe sich zweifelsohne um einen Vielfraß gehandelt, es sei also völlig überflüssig und reine Zeitverschwendung, den Hang hochzusteigen. Aber ich will es, wie immer, ganz genau wissen und inspiziere die frische Spur aus nächster Nähe.







                                                      Der Vorteil meiner kleinen Vielfraß-Expedition ist, dass ich Höhe gewinne, und so muss ich, nachdem ich meine Bilder geschossen habe, nicht weiter aufsteigen, sondern nur noch den Hang lang gehen, bis ich die kleine Hochebene am Duottartjaro erreicht habe, wo ich zelten will.

                                                      Von hier aus habe ich einen herrlichen Ausblick auf den Ausgang des Njoatsosvagge. Heute abend ist es klar, und so klappt es diesmal mit schönen Bildern vom Sonnenuntergang. Und ich muss ein bißchen nachdenken. Einen Tunnel bei Wind aufbauen – wie ging das noch mal... Abends ist es -15 Grad.


                                                      Alggavagge mit Alggavarre und Härrabakte.

                                                      Link zum Panorama


                                                      Njoatsosvagge im Sonnenuntergang, zweiter Versuch.
                                                      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                      (@neural_meduza)

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                                                      • Sabine38

                                                        Lebt im Forum
                                                        • 07.06.2010
                                                        • 5368
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                        Sehr schöne Bilder und wirklich unterhaltsam geschrieben. Wenn es im Winter nur nicht so kalt wäre (und ich skilaufen könnte ), könnte ich ja glatt in Versuchung geraten es auch mal mit ner Wintertour zu versuchen... *seufz*
                                                        Zuletzt geändert von Sabine38; 19.04.2013, 13:02. Grund: Ja, ja, Räschtschraipunk
                                                        Uuuups... ;-)

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                                                        • Mika Hautamaeki
                                                          Alter Hase
                                                          • 30.05.2007
                                                          • 3996
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                          Was für Bilder...*träum*
                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                          A. v. Humboldt.

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                                                          • OttoStover
                                                            Fuchs
                                                            • 18.10.2008
                                                            • 1076
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                            Nice that you saw a wolverine. I have had that luck just twice. Just a hint regarding cold feet. If you buy a large pair of thick wool socks (size 46 at least) and take them over the shoes, you will be considerably warmer. I see you have the three pin NNN binding. And usually that binding may often accept the socks, without making a hole in them. Me who has the BC binding with the steel bar I must make a hole in the socks. We call the socks raggsokk, and they cost about 50 NOK or cheaper from a military surplus store.
                                                            Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                            Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                                                              Gerne im Forum
                                                              • 17.07.2012
                                                              • 59
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                              Tolle Bilder!
                                                              Schöner Bericht...

                                                              Da bekomme ich Fernweh


                                                              Mal ne Frage zur Ausrüstung -> Kochersystem:
                                                              Du hast als Deckel scheinbar eine Bratpfanne in gleicher Breite wie den Topf benutzt, der in den Trangia reinpasst.
                                                              Und der sitzt auf den Bilder so herum wie ein Topf, also "Öffnung nach oben" - warum dies?

                                                              Vorteil denke ich ist, dass du ihn perfekt mit der Greifzange nehmen kannst und dass er genau mit dem Topf abschließt..

                                                              Aber... Wenn du im Deckel/Bratpfanne etwas braten wolltest käme der zwar näher an die Flamme im Trangia, wäre aber doch kaum wieder heraus zu bekommen oder? (Wobei man im Winter eher in einem beschichteten Topf anbrät und dann den Rest dazu macht...)

                                                              Nach "normalem" Trangiasystem wird ja eine breitere Bratpfanne verkehrt herum als Deckel genutzt -> Bis oben hin würde so die Wärme reflektiert und die warme Luft besser am Topf gehalten.

                                                              Wie kommt dein System zustande?
                                                              Liebe Grüße

                                                              (Geändert wegen Fehlerteufelchen :-))

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                                                                Freak

                                                                Liebt das Forum
                                                                • 19.11.2008
                                                                • 10987
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                Zitat von Mittendrin Beitrag anzeigen
                                                                Du hast als Deckel scheinbar eine Bratpfanne in gleicher Breite wie den Topf benutzt, der in den Trangia reinpasst.
                                                                Und der sitzt auf den Bilder so herum wie ein Topf, also "Öffnung nach oben" - warum dies?
                                                                Ganz einfach: Der Topf (Duoassal) gehört zum großen Trangia-Set, der deckel (Titan) zum kleinen, der passt nur so rum.

                                                                Vorteil denke ich ist, dass du ihn perfekt mit der Greifzange nehmen kannst und dass er genau mit dem Topf abschließt..
                                                                Einmal das, und die kleine Pfanne ist eben etwas leichter

                                                                Aber... Wenn du im Deckel/Bratpfanne etwas braten wolltest käme der zwar näher an die Flamme im Trangia, wäre aber doch kaum wieder heraus zu bekommen oder? (Wobei man im Winter eher in einem beschichteten Topf anbrät und dann den Rest dazu macht...)
                                                                Zum Braten wird sie eigentlich nie benutzt. Und leider ginge das im großen Trangia auch nicht, da passen nur die Originalteile. Das ist der einzige Nachteil meines Umbaus. Standardkombi ist sonst bei mir ein großer Duossaltopf vom großen Set plus ein Titan-Topf und -deckel vom kleinen.

                                                                Nach "normalem" Trangiasystem wird ja eine breitere Bratpfanne verkehrt herum als Deckel nutze -> Bis oben hin würde so die Wärme reflektiert und die warme Luft besser am Topf gehalten.
                                                                Beware, das ist zwar selbst auf Zeichnungen von Trangia so zu sehen, aber letzten Sommer hat die Userin Chartinaelik ihren Trangia auf diese Weise zum Schmelzen gebracht, und es wurde ihr von der Firma geschrieben, die Pfanne solle mit Rand nach oben aufgesetzt werden, um übermäßigen Hitzestau zu vermeiden.

                                                                OT: Und wo warst du unterwegs?

                                                                @Otto:

                                                                This was wolferine number three in my life.

                                                                Wegen der Schuhe: Ja, irgendetwas werde ich basteln, mit Socken, wie Du es beschreibst (Across hat da ein tolles "Rezept" von einem schwedischen Hüttenwirt). Oder eine isolierte Gamasche. Ich stelle mir vor, wenn man die Socke als oberste Schicht auf dem Schuh hat, wird dort viel Schnee hängen bleiben? Die Idee, die Pins einfach durch die Maschen hindurchzustecken, ist genial.

                                                                Alternativ habe ich die neuen Alfa Gaiter GTX-Schuhe ins Auge gefasst, mit integrierter, isolierter Goretex-Gamasche. Die gibt es klassisch für NN75 und für die neue BC-Bindung.
                                                                Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                (@neural_meduza)

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                                                                  Gerne im Forum
                                                                  • 17.07.2012
                                                                  • 59
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                  Ok verstehe, danke für die Infos.

                                                                  Ich habe auf der Tour im Februar (Abisko nach Kebnekaise) am großen Set die große Pfanne (aber Edelstahl) als Deckel nach unten (!), als Topf den großen Trangia (aber aus Titan) genutzt und mit meinem guten alten Primus MulitFuel betrieben (Füße abgebohrt passt genau in den Trangia rein...)
                                                                  Mit niedriger Drosselung des Brenners war das System sehr effizient...
                                                                  Zum Braten war ein beschichteter kl Trangia Topf mit, aber letztendlich ist das Braten + selbst Kochen auf die Hüttenübernachtungen gefallen, so dass ich den Topf umsonst mitgenommen hatte.

                                                                  Heftig -> zum Schmelzen gebracht!?!?
                                                                  Im Winter da oben (-15°C bis -30°C) mit Titan und Edelstahl bei niedriger - mittlerer Power des MultiFuel hatte ich keine Probleme. Aber das spricht ja für die Steigerung der Effizienz...

                                                                  Kommentar


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                                                                    Freak

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                                                                    • 10987
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                    OT: @Mittendrin: Schmelzende Trangia-Gestelle War aber in der Tat nicht im Winter.

                                                                    Ich hatte jetzt nur einen Topf mit (weil der kleine aus Titan nicht ins Gestell passt) und habe den Kocher einfach weiterbrennen lassen beim Essen und den Topf dann wieder gereinigt, und weiter Schnee zu schmelzen. ich habe trotzdem weniger Brennstoff verbraucht wie vorher mit dem Original-Hiker.
                                                                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                    (@neural_meduza)

                                                                    Kommentar


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                                                                      Lebt im Forum
                                                                      • 18.01.2008
                                                                      • 5175
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                      Hallo Barbara,

                                                                      Danke für diesen sehr schönen Reisebericht mit den
                                                                      wundervollen Bildern.

                                                                      Gruß Peter
                                                                      Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                                      Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Gerne im Forum
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                                                                        • 59
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                        Dein geringerer Brennstoffverbrauch kommt deiner Meinung nach durch das System im Trangia (Wärmestau + Reflexion) oder weil du weniger selbst gekocht hast als sonst (Gedörrtes braucht ja seine Zeit...)?

                                                                        Danke für den Link! Die Bilder sind heftig! Sogar die Belüftung unten... und das mit Spiritus!?!?
                                                                        Da lobe ich mir meinen "uralten" Trangia aus stabilem Alu...

                                                                        Kommentar


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                                                                          Freak

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                                                                          • 10987
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                          16. März 2013
                                                                          Duottartjaro-Tarraluoppal-Tarradalen/Maddagasj
                                                                          19 km



                                                                          Ein ungewohnter Anblick: Zelt im Wind.

                                                                          Morgens ist es -13 Grad. Es hat die ganze Nacht leicht geweht – vielleicht Windstärke 4 bis 5. Endlich macht das Zelt mal wieder die gewohnten Geräusche. Ein leichtes Flattern, ein zartes Dröhnen. Der Abbau bei diesen ganz ungewohnten Extremverhältnissen klappt gut – gelernt ist halt gelernt. Frühmorgens scheint noch die Sonne, doch dann zieht es zu, der Wind hält an und verstärkt sich am Nachmittag. Er kommt direkt von Süd, also mir entgegen. Gut eingemummelt in Schapka und Fuchpelz kann er mir nichts anhaben, aber die Sicht bleibt schlecht, darum gibt es auch nicht viele Bilder von diesem Tag.



                                                                          Das kleine Plateau, auf dem ich gezeltet habe, liegt auf etwa 1000 m. Ich halte die Höhe, gehe hoch am Hang westlich des Tjagnarisjahka entlang und stoße nach ca. fünf km auf das Tal des Vassjajahka, das zu den Tarraluoppalstugorna führt. Dass es von hier aus ständig leicht bergab geht, merke ich im Whiteout kaum. Der Schnee ist recht tief und furchtbar stumpf, und das subjektive Pulka-Ziehgefühl auf der in alle Richtungen offenen „Was-ist-denn-jetzt-los?“-Skala lautet eher: „leicht bergauf“. Erst auf dem letzten, recht steilen Kilometer, als die Hütten schon in Sicht sind, komme ich endlich mal ins Gleiten.


                                                                          Im Tarreluoppal

                                                                          Um 15:30 Uhr erreiche ich die Hütten. Bleiben will ich nicht, weil ich die Padjelanta-Hütten nicht mag, eine Pause machen will ich schon. Der beklagenswerte Zustand des offenen Winterraums bestätigt mich in meiner Entscheidung. Noch etwas laufen, dann zelten und morgen nach Sammarlappa. Immerhin ist es warm, die Hütte war in der Nacht vorher bewohnt. So kriege ich wenigstens etwas geboten für die läppischen, bitte anschnallen, 100 (in Worten: einhundert) schwedischen Kronen, die im Padjelanta seit der Wintersaison 2012/2013 ein dagsbesök kostet.

                                                                          Nach einer Dreiviertelstunde Pause laufe ich noch knapp zwei Stunden weiter. Das gestaltet sich sehr entspannt, da die Hütte wohl am selben Tag von einem Skooter angefahren wurde, der den stumpfen Tiefschnee in eine Rennbahn verwandelt hat. Bei Maddagasj, kurz vor der Baumgrenze, schlage ich das Zelt auf.
                                                                          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                          (@neural_meduza)

                                                                          Kommentar


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                                                                            Freak

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                                                                            • 10987
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                            17. März 2013
                                                                            Tarradalen/Maddagasj – Sammarlappa
                                                                            11 km



                                                                            Trüber Morgen


                                                                            Kein Blick ins Tarradalen

                                                                            Der schöne Ausblick über das Tarradalen bleibt mir morgens verwehrt. Es ist leider komplett zugezogen. Und es hat geschneit, so dass die Skooter-Spur vom Vortag komplett verschwunden ist.

                                                                            Zunächst versuche ich, der Spur zu folgen, verliere sie im Whiteout aber rasch. Das macht nichts, denn unter dem Neuschnee ist die Schneedecke überall hart, und der Weg ergibt sich aus dem Gelände sowieso. Es geht die rechte Talseite am Fuß des Gardevarre lang, im oberen, lichten Bereich des Waldes, ohne Höhe zu verlieren. Witzigerweise komme ich mittags genau an der Stelle an der Nationalparkgrenze raus, wo zwei Skooter-Verbotsschilder ein Tor bilden. Bis hierhin und nicht weiter.


                                                                            Gardevarre, Grau in Grau.

                                                                            Einen km außerhalb der Parkgrenze liegt eine einfache Schutzhütte, die von vielen Jägern per Skooter angefahren wird. Entsprechend deutlich sind nun die Spuren. Die Abfahrt durch den Wald hinter der Hütte ist ein wenig zu steil, ich weiche in den Tiefschnee aus und kurve gemächlich querfeldein zwischen den Bäumen durch, bis ich unten die Spur wieder treffe. Dann wird es völlig flach, und die letzten 2,5 km über große Sümpfe, durch offenen Wasser und schließlich quer über den Tarraädno sind ein Klacks.



                                                                            Hitzewelle



                                                                            Schutzhütte an der Nationalparkgrenze

                                                                            Übrigens: „Selbsterklärende Wegführung“ ist relativ. Auf Sammalappa höre ich später, dass da im letzten Winter zwei deutsche Schneeschuhwanderer auf dem Sommerweg von Tarraluoppal das Tal hinunterkamen – durch den Wald, einem zuhause aufgespielten GPS-Track folgend. Das ist recht bizarr, aber eigentlich wahrhaft heroisch.


                                                                            Auf dem Tarraädno


                                                                            Sammarlappa

                                                                            Schon um 13.30 Uhr komme ich in der Hütte an, und miete mich gleich für zwei Nächte ein. Morgen werde ich faulenzen. Aber erstmal wird die Pulka geleert, ich verbrenne das ganze Klopapier im Ofen und wasche ein paar Sachen durch.

                                                                            Kurz nach meiner Ankunft schließt sich Kari, der Hüttenwirt, wegen eines defekten Schlosses aus dem Stugvärdsraum aus. Seine minimalinvasiven Einbruchversuche dauern mehrere Stunden - wie dumm, dass sein ganzes Werkzeug in dem verschlossenen Raum liegt.

                                                                            Schließlich beschließt er, per Nottelefon über die Polizei in Tarrekaise und Kvikkjokk anzufragen, ob dort ein Zweitschlüssel liegt. Doch seltsam, die Polizei antwortet nicht. Schließlich schraubt Kari die komplette Zargenverblendung los, hebelt, drückt und schafft es irgendwie, die Tür aufzustemmen, ohne dass größerer Schaden entsteht.

                                                                            Abends unterhalten wir uns. Kari, ein stolzer Kap-Arctic-Besitzer, bewundert meinen Kocher-Umbau. Nur meine Bilder von Luottolahko stimmen ihn etwas bedenklich. „Die Bilder solltest Du ins Internet stellen, dann kommen nächstes Jahr ganz, ganz viele Deutsche und sagen mir, dass sie auch da hoch wollen." Schonend bringe ich ihm bei, dass einige Bilder wirklich im Internet landen werden. Ich verspreche, einen Disclaimer anzufügen.

                                                                            Gegen 19:30 kommen drei Finnen mit beeindruckenden Riesenpulkas an, die via Tarraluopal und Sarvesvagge in den Sarek wollen und dann durchs Rapadalen nach Kvikkjokk. Entgegen den kulturellen Klischees sind die drei aber nicht schweigsam, sondern sehr kommunikativ, polyglott und umfassend gebildet, sie kennen sogar schon den Witz von den Finnen und den Ungarn. Es wird ein sehr netter Abend.
                                                                            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                            (@neural_meduza)

                                                                            Kommentar


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                                                                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                              18. März 2013
                                                                              Sammalappa, Ruhetag


                                                                              Wie immer nach vielen Nächten im Zelt schlafe ich die erste Nacht in der Hütte nicht gut, und dass, obwohl ich meinen Raum wohlweislich nicht geheizt habe. Das Wetter ist wieder hervorragend. Es ist fast eine Schande, bei bei solchen Bedingungen nicht unterwegs zu sein, aber was soll ich machen? Eine Pause muss ja auch mal sein. Bis Kvikkjokk habe ich noch reichlich Zeit und kann die Tour gemütlich ausklingen lassen. Und Sammarlappa ist dafür ein guter Platz, das ist eine sehr schöne Hütte, die 2006 innen und außen komplett durchrenoviert wurde.

                                                                              Morgens brechen die Finnen auf. Ihre Pulkas sind riesengroß, und sie haben Unmengen von überflüssigem Zeug mit, ich bin froh, das ich so was nicht ziehen muss. Große Plastikboxen, die ausschließlich Knäckebrot enthalten, Kleiderbügel, Strickpullis mit V-Ausschnitten, Jogging-Anzüge. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus, was man so alles braucht für eine Sarek-Durchquerung. (Kari meint hinterher, er wäre verwundert gewesen, dass sie keine Äxte mitgehabt hätten, die meisten Finnen hätten Äxte dabei. Er muss es wissen, er ist selbst in Finnland geboren).

                                                                              Nachdem ich die Finnen verabschiedet habe, ist nicht viel zu tun. Ich darf noch nicht einmal Holz hacken, weil Kari eine Motorsäge hat. Ruhetag. Lesen, Tagebuch ergänzen. Literweise Earl Grey Tee trinken, Zelt trocknen. Luxus-Duschbad in einem von den Hüttenwirten ausgeliehenen Kinder-Planschbecken.


                                                                              Luxus-Bad.


                                                                              Lesestunde.

                                                                              Kari, beunruhigt durch die Probleme von gestern, versucht im Laufe des Tages mehrfach vergeblich, die Polizei zu erreichen. Es scheint tatsächlich, dass das Telefon defekt ist.
                                                                              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                              (@neural_meduza)

                                                                              Kommentar


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                                                                                19. März 2013
                                                                                Sammalappa -Tarrekaise-Tarraure
                                                                                19 km








                                                                                Am Morgen um 6:30 Uhr zeigt das Thermometer draußen an der Hüttenwand -28 Grad. Das war eine knackekalte Nacht.

                                                                                Als ich gegen elf Uhr aufbreche, kommen gerade Freunde der Hüttenwirte mit dem Skooter aus Jokkmokk angefahren. Jetzt habe ich eine schöne Spur. Trotzdem zieht sich der Weg, er folgt jeder Flussschleife. Ich entdecke frische Luchsspuren quer über den Fluss. Ein beeindruckendes gerahmtes Foto, das ein anderer Hüttenwirt vorletzten Winter von gleich drei Luchsen direkt oberhalb der Hütte gemacht hat, habe ich schon in Sammalappa bewundert.

                                                                                Bis zur Tarrekaisestugan brauche ich mit Pausen ca. 4 Stunden, in der letzten Stunde durch ordentlichen Gegenwind.

                                                                                Ola, der Hüttenwirt, hat gerade Besuch vom Hüttenwirt aus Njunjes, der nächsten Hütte im weiter unten im Tal. Ich überbringe in Karis Auftrag einen konspirativen Plan.

                                                                                Ola möge doch bitte die Polizei in Lulea anrufen und sie bitten, um 17.00 Uhr in Sammalappa anzurufen, um festzustellen, ob und was mit die Verbindung nicht in Ordnung sei. Der Plan scheitert leider daran, dass auch Ola keine Antwort von der Polizei kriegt.


                                                                                Auf dem Tarraädno.


                                                                                Luchsspur.


                                                                                Maskasgaisse und Tarrekaise.


                                                                                Verschneites Hermann-Löns-Grab.

                                                                                Link zum Panorama.

                                                                                Ich mache eine Teepause in der Hütte und gehe dann noch ein paar km, bis zum Ende des Sees. Als ich von der Hütte aufbreche, ist der Wind um einiges stärker geworden, das ist wirklich grenzwertig bei dieser Kälte. Der Pelzkragen schützt mich aber erstaunlich gut, und gibt zusammen mit Russenschapka, Merino-Buff und der Riesenkapuze meines Ventile Parkas eine perfekte Kombi ab. Als ich fast am Ende des Sees bin, überholt mich ein Finnenspitz, und kurz darauf sein Besitzer, der Hüttenwirt aus Njunjes, der auf dem Rückweg ist. Er fragt mich besorgt, ob mit mir alles in Ordnung sei, wegen dem schneidenden Wind. Da muss ich ein bißchen grinsen. Er hat eine völlig unzureichende Kapuze, ein krebsrotes Gesicht, Eis in den Wimpern, im Bart und an der weißlichen Nase. Ja, alles in Ordnung.



                                                                                Am Seeausgang, etwa vier km vor Njunjes, suche ich mir meinen letzten Zeltplatz für diese Tour. Vielleicht gibt es ähnliche Temperaturen wie in der letzten Nacht und ich kann den Schlafsack endlich mal im Limitbereich testen? Aber daraus wird nichts, es ist abends nur etwa – 16 Grad.
                                                                                Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 22.04.2013, 21:23.
                                                                                Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                (@neural_meduza)

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                                                                                  • 19.11.2008
                                                                                  • 10987
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                  20. März 2013
                                                                                  Tarraure – Njunesstugan
                                                                                  4 km



                                                                                  Letzter Zeltplatz im Tarradalen.


                                                                                  Tarradalen oberhalb von Njunjes.

                                                                                  Link zum Panorama.

                                                                                  Noch so ein fauler Tag. Zelt abgegebaut und dann huschhusch in einer Stunde zur Njunjesstugan. Ich habe diesen Tag noch Zeit, und was soll ich zwei Nächte in Kvikkjokk?

                                                                                  Die Hütte hatte einige Tage keine Gäste und ist so stark ausgekühlt, dass das Eis im Wassereimer gefroren ist. Ich heize den Ofen an und gehe dann erst einmal Holz hacken, danach sitze ich bis in den Nachmittag mit Daunenjacke in einem lustigen, mit Isomatte bezogenen Holzstuhl, den ein Hüttenwirt mal gebastelt hat, schlürfe heißen Tee und schmökere in dem dicken Njunjes-Aktenordner aus dem Bücherregal.

                                                                                  Dort sind Auszüge aus wissenschaftlichen Büchern, Zeitungsartikel und Quellen und Dokumente aus dem Museumsarchiv von Jokkmokk gesammelt, die von Njunjes handelt, von den Neusiedlern, die im frühen 19. Jahrhundert in den kargen Bergtälern Lapplands eine neue Existenz aufzubauen versuchten, Vieh hielten, sogar Getreide anzubauen versuchten. Ein unglaublich hartes, karges, entbehrungsreiches Leben, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

                                                                                  Nach einigen Stunden Lektüre bin ich durch mit der Akte Njunjes, und es ist Zeit für ein Nickerchen. Das dauert bis sechs, und als ich aufwache, ist der Hüttenwirt wieder da, er hat einen Tagesausflug gemacht.

                                                                                  Er hat übrigens gleich als er gestern zurückkam, sein Telefon ausprobiert, und, Überraschung, es war tot. Inzwischen wurde der Fehler behoben, aber es scheint, dass der Wurm im System war und der ganze Padjelanta tagelang ohne funktionierende Nottelefone.

                                                                                  Dieser (sonnige! windstille!) Tag endet so pädagogisch wertvoll, wie er angefangen hat. Der Hüttenwirt ist Jäger, und als ich ins Bett gehe, kenne ich die Unterschiede zwischen Alpenschneehuhn, Moorschneehuhn, Haselhuhn und Birkhuhn. Und ich weiß, wie man Auerhühner jagt. Nur theoretisch natürlich, mir fehlt dazu der pfiffige Finnenspitz. Außerdem weiß ich nun, das kleine, weibliche Finnenspitze 20-kg-Pulkas ziehen können. Der Hüttenwirt erzählt er sei schon mehrfach von Skooterfahrern beschimpft worden, wegen „Tierquälerei“. Seine Finnenspitzin hört uns sehr entspannt zu und scheint zu lächeln.
                                                                                  Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 22.04.2013, 21:24.
                                                                                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                  (@neural_meduza)

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                    21.3. 2013
                                                                                    Njunjesstugan – Kvikkjokk
                                                                                    17 km


                                                                                    In Njunjes gibt es Radio- und Mobiltelefon-Empfang, also auch die neuesten Nachrichten. Der Hüttenwirt erzählt mir morgens von dem tödlichen Unfall, den es am Vortag im Sarek gegeben hat. Ein polnischer Bergsteiger ist bei guter Sicht am Smaila-Canyon rumgekraxelt und ganz in der Nähe der Mikka-Hütte zu nahe an die Kante herangegangen, mit einer Wechte abgebrochen und 20 m tief gerutscht und gestürzt. Die Leiche musste mit einem Helikopter geborgen werden. Ich bin ziemlich entsetzt, die Canyons können, gerade bei schlechter Sicht, seh gefährlich sein, aber hier war wohl, auch nachdem was ich später noch in der Zeitung lese, reichlich Leichtsinn mit im Spiel.

                                                                                    Der letzte Tag bis Kvikkjokk ist wie immer ein bißchen langweilig. Dafür geht es flott auf der Scooterautobahn, nach vier Stunden bin ich da. Kurz hinter Njunjes kommt man in den dichten Wald hinein, nur noch einmal, kurz vor Bäcken, sieht man die mächtigen Berge des Tarrekaisemassivs, und dann kommt die letzten 10 km nicht viel, außer Bäumen und Skooterspuren. Zu Fuß ziehe ich die Pulka die letzten Meter die Dorfstraße hoch, löse bei der Rezeption mein Gepäck aus, und dann nichts wie unter die Dusche. Ein Abendessen mit Rentier-Steak, am nächsten Morgen ein mondänes Frühstück im Hotel Jokkmokk, und mittags weiter mit dem Bus nach Murjek. Dort bin ich der einzige Fahrgast, der zusteigt, der Schaffner begrüßt mich mit meinem Namen.


                                                                                    So etwas nennt man Mega-Hochdruck.


                                                                                    Fahr'n, fahr'n, fahr'n auf der Autobahn...


                                                                                    Gasskajvo.


                                                                                    Kvikkjokk-Fjällstation.





                                                                                    Kurzer Tourüberblick

                                                                                    Gesamtstrecke ca. 230 km inklusive einer zweitägigen Schleife ab/bis Ausgang Njoatsosvagge durch den Padjelanta.

                                                                                    Tourdauer 17 Tage. Davon Strecke gemacht an 14 Tagen. Das Zeitbudget war großzügig, da die Reservetage nicht benötigt wurden und am Ende verfaulenzt werden konnten.

                                                                                    Wenn man die Schleife durch den Padjelanta weglässt, sind es etwa 200 km, ohne die Querung vom Sarvesvagge ins Njoatsosvagge via Luohttolahko ca. 190 km (und 500 Höhenmeter weniger). Je nach Streckenvariante in elf bis zwölf Tagen machbar, plus zwei Reservetage.

                                                                                    Die Luohttolahko-Variante ist nur was für wirklich gutes Wetter. Ansonsten ist es sinnbefreit bis riskant, da oben rumzurennen. Alternativ zur Querung kann man den Hang im Sarvesvagge ggf. als Tagestour ohne schweres Gepäck hoch (und dann am besten gleich rauf auf den Noajdde). Die Querung der Hochebene mit den ständig wechselnden Perspektiven auf die verschiedenen Massive ringsum hat allerdings ihren ganz besonderen Reiz.

                                                                                    Ich habe noch nie eine Tour bei so dauerhaft gutem und stabilem Wetter gemacht. Durchgängig zweistellige Minusgrade, tagelang um/unter -20 Grad Tag und Nacht. Das gesamte „Lagerleben“ war extremst entspannt – kein Problem, den Schlafsack trocken zu halten (keine Membran), selbst beim Kochen keine Nässe im Zelt, trockene Lederschuhe, kein Stress bei Zeltauf- und abbau.

                                                                                    Was fehlte auf dieser Tour:
                                                                                    • Nordlichter (es gab wohl schon welche, aber die habe ich offenbar verschlafen)
                                                                                    • Wind
                                                                                    • Tauwetter
                                                                                    • Rentiere (nicht ein einziges in zweieinhalb Wochen)
                                                                                    • Käsefondue
                                                                                    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 22.04.2013, 21:30.
                                                                                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                    (@neural_meduza)

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                      • 5175
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                      der Schaffner begrüßt mich mit meinem Namen


                                                                                      Barbara,du bist dort oben bekannt wie ein bunter Hund.
                                                                                      Nochmals danke für diesen wunderschönen Bericht.

                                                                                      Gruß Peter
                                                                                      Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                                                      Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Freak

                                                                                        Liebt das Forum
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                                                                                        • 10987
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                        OT: Nein, ganz profan ein personenbezogenes Internetticket. War trotzdem nett.
                                                                                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                        (@neural_meduza)

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 30.04.2011
                                                                                          • 376
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                          Ich finde deinen strickpelzigen Expeditionsleiter ganz toll So einen werde ich mir auch zulegen

                                                                                          Vielen Dank für den schönen Bericht (ich habe ja schon auf die Fortsetzung gewartet ). Du schreibst immer so lebendig und locker, da macht das Lesen richtig Freude! Und die Fotos sind auch wunderschön!

                                                                                          Liebe Grüße
                                                                                          Nicki

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 07.08.2009
                                                                                            • 2140
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                            Eine schöne Tour! Den Tipp von Otto werde ich mir merken bzgl. Talbodenwächten, der ist echt super.
                                                                                            Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Freak
                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                              • 21.12.2003
                                                                                              • 13981
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                              Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                                                                              Was fehlte auf dieser Tour:
                                                                                              • Nordlichter (es gab wohl schon welche, aber die habe ich offenbar verschlafen)
                                                                                              • Wind
                                                                                              • Tauwetter
                                                                                              • Rentiere (nicht ein einziges in zweieinhalb Wochen)
                                                                                              • Käsefondue
                                                                                              a) Stimmt es gab welche, zumindest habe ich im gleichen Zeitraum an 4 Abenden/Nächten welche gesehen
                                                                                              b) und c) Darauf kann man ja ganz gut verzichten
                                                                                              d) Dann hast du aber die auf der Fahrt von Jokkmokk nach Kvikkjokk nicht gezählt (Waren ja auch eher zuviele dafür)
                                                                                              e) OK ersetzen wir nächstes Mal die gallischen durch helvetische Spezialitäten

                                                                                              Auf der Rückfahrt hast es du dann wohl geschafft dich an mir vorbei zu schmuggeln Ich bin am 23. auch ab Stockholm zurück gefahren, aber dort. und besonders in dem Chaos dass an dem Vormittag herrschte, verpasst man einander ja sehr leicht.

                                                                                              Gruss
                                                                                              Henning
                                                                                              Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                                              nur unpassende Kleidung.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 30.05.2007
                                                                                                • 3996
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                Toller Bericht!!!
                                                                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                A. v. Humboldt.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                  • 14.07.2008
                                                                                                  • 5576
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                  Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                                                                                  21.3. 2013
                                                                                                  Njunjesstugan – Kvikkjokk
                                                                                                  17 km


                                                                                                  […] Ein Abendessen mit Rentier-Steak, am nächsten Morgen ein mondänes Frühstück im Hotel Jokkmokk, […]


                                                                                                  Was fehlte auf dieser Tour:
                                                                                                  • Nordlichter (es gab wohl schon welche, aber die habe ich offenbar verschlafen)
                                                                                                  • Wind
                                                                                                  • Tauwetter
                                                                                                  • Rentiere (nicht ein einziges in zweieinhalb Wochen)
                                                                                                  • Käsefondue
                                                                                                  Du widersprichst Dir

                                                                                                  Danke für die Mühe, die Du Dir mit dem Bericht gemacht hast!

                                                                                                  Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                                                                                                  daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Freak

                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                    • 19.11.2008
                                                                                                    • 10987
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                    Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                                                                                    d) Dann hast du aber die auf der Fahrt von Jokkmokk nach Kvikkjokk nicht gezählt (Waren ja auch eher zuviele dafür)
                                                                                                    @Volx-Wolf: Das war wohl eines der Rentiere, die der rabiate Busfahrer, von mir völlig unbemerkt, zwischen Jokkmokk und Kvikkjokk überfahren hat. Ich habe im Bus geschlafen

                                                                                                    Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                                                                                    Auf der Rückfahrt hast es du dann wohl geschafft dich an mir vorbei zu schmuggeln
                                                                                                    Bin halt auch ein Fuchs. Das nächste mal versuche ich es ohne Fahrkarte.
                                                                                                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                                    (@neural_meduza)

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 14.01.2009
                                                                                                      • 332
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                      Danke für die schönen Bilder. Fühlte sich an, als wäre ich auch mal wieder im Fjäll gewesen....
                                                                                                      Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
                                                                                                      "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 18.10.2008
                                                                                                        • 1076
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                        quote from Sarekmaniac:
                                                                                                        This was wolferine number three in my life.

                                                                                                        Wegen der Schuhe: Ja, irgendetwas werde ich basteln, mit Socken, wie Du es beschreibst (Across hat da ein tolles "Rezept" von einem schwedischen Hüttenwirt). Oder eine isolierte Gamasche. Ich stelle mir vor, wenn man die Socke als oberste Schicht auf dem Schuh hat, wird dort viel Schnee hängen bleiben? Die Idee, die Pins einfach durch die Maschen hindurchzustecken, ist genial.

                                                                                                        Alternativ habe ich die neuen Alfa Gaiter GTX-Schuhe ins Auge gefasst, mit integrierter, isolierter Goretex-Gamasche. Die gibt es klassisch für NN75 und für die neue BC-Bindung. End quote

                                                                                                        The snow does not stick to the socks very much when it is really cold. Just a small amount and it is easily brushed off when one enters a tent or into a hut. When you are walking the snow that sticks to the socks does no other "harm" than provide some extra insulation.

                                                                                                        For unexperienced skiers one often see them whithout a good hat or cap when they are complaining about cold feet. The first solution is always to cover up the head and the hands if one are cold on the feet. The heat loss from the head is so great that the body sometimes is unable to keep both warm, and if so the priority is to heat the head.
                                                                                                        Otto
                                                                                                        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 05.11.2012
                                                                                                          • 1929
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                          Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen

                                                                                                          For unexperienced skiers one often see them whithout a good hat or cap when they are complaining about cold feet. The first solution is always to cover up the head and the hands if one are cold on the feet. The heat loss from the head is so great that the body sometimes is unable to keep both warm, and if so the priority is to heat the head.
                                                                                                          Otto
                                                                                                          OT: Is that true for adults?

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Freak

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                                                                                                            • 19.11.2008
                                                                                                            • 10987
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                            Ich bin zwar nicht Otto, aber: Ja. Eine warme Kopfbedeckung Tag und Nacht ist das A & O, nicht nur für immobile Säuglinge.
                                                                                                            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                                            (@neural_meduza)

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 05.11.2012
                                                                                                              • 1929
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                              Volle Zustimmung bzgl. der warmen Kopfbedeckung!
                                                                                                              Allerdings glaube ich nicht, dass kalte Hände und Füsse im Winter bei Erwachsenen auf dem Wärmeverlust über den Kopf beruhen, denn das würde eigentlich nur gelten, wenn der Wärmeverlust über die Gliedmassen bzw. den restlichen Körper vergleichsweise gering ist. Der Wärmeverlust über den Kopf ist denke ich nur ein Faktor von vielen.
                                                                                                              Ich denke, es ist z.B. vielen (Otto sprach von "unexperienced skiers") nicht bewusst, dass das Zwiebelprinzip auch für Hände und Füsse gilt.
                                                                                                              Wenn es dazu kommt, dass der Körper wirklich die Versorgung der Gliedmassen einschränkt (denn die werden ja als erstes "abgeschaltet", da nicht lebensnotwendig), dann friert der Körper insgesamt, und dann sollte man eine zusätzliche Schicht auflegen.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                                • 21.01.2008
                                                                                                                • 9011
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                Die Woolpower Haube muss fest wachsen
                                                                                                                Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Freak

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                                                                                                                  • 19.11.2008
                                                                                                                  • 10987
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Luohttoláhko Camping


                                                                                                                  Abends und morgens wechsle ich schon. Tagsüber Polypropylene, nachts Woolpower. Aber ist schon krass, wie platt nach zwei Wochen die Haare sind.

                                                                                                                  Wenn es ganz kalt ist und ich die Russen-Schapka anhabe, kommt die Sturmhaube übrigens komplett weg, die verrutscht sonst ständig und hängt über den Augen. Russenschapka, Buff, Anorakkapuze mit Fuchspelz und Schneebrille = Vier-Komponenten-Festung.
                                                                                                                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                                                  (@neural_meduza)

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 11.07.2008
                                                                                                                    • 1744
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                    Super Bericht, besonders in Kombination mit dem tollen Namen Danke!

                                                                                                                    Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Mehr braucht`s nicht!
                                                                                                                    Reiseberichte

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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 20.03.2012
                                                                                                                      • 274
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                      Unglaublich toller Schreibstil. Du hast nicht zufällig Germanistik studiert oder arbeitest als Journalistin?

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Freak

                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                        • 19.11.2008
                                                                                                                        • 10987
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                        OT: Danke für die Blumen.

                                                                                                                        Die Antwort auf die Frage lautet zweimal nein (obwohl ich von Zeit zu Zeit auch mal für Geld schreibe).
                                                                                                                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                                                        (@neural_meduza)

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 13.08.2009
                                                                                                                          • 1505
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                          Super schöne Fotos, so macht ein Bericht Spaß

                                                                                                                          Das Wetter war in der Zeit wirklich ein Traum.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                                            • 1591
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                            Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen

                                                                                                                            Erstmals meldet sich der Expeditionsleiter zu Wort. Er hat aus seinem schmuddeligen Strickpelz ein winziges Satellitentelefon hervorgeholt und telefoniert mit Sarek Tours Unlimited, dem Anbieter, bei dem wir unser Pauschalangebot gebucht haben. Es gebe Probleme, teilt Herr Trunkenbaer mit, die Windmaschine sei kaputt, aber man würde sich zumindest bemühen, die zugesagten Temperaturen einzuhalten. Dann verschwindet der Expeditionsleiter wieder in der Pulka. Ihm sei zu warm.
                                                                                                                            Werter Kollege Trunkenbaer,

                                                                                                                            mit großer Spannung habe ich den Bericht Ihrer Expeditionsteilnehmerin "Sarekmaniac" gelesen und möchte Ihnen zur Organisation dieser großartigen Tour gratulieren. Ich selbst bin beruflich noch nicht so weit fortgeschritten und darf nur Anfänger im Sommer auf viel begangenen Wanderwegen führen. Im kommenden Sommer startet meine erste Tour durch den Sarek. Umso mehr Respekt habe ich vor Ihrer Leistung!
                                                                                                                            Bitte animieren Sie weiterhin Ihre Expeditionsteilnehmer dazu, so wundervolle Berichte zu schreiben - auch damit unserem Berufsstand höhere Anerkennung zuteil kommt.


                                                                                                                            Mit hochachtungsvollen Grüßen,
                                                                                                                            Krümel

                                                                                                                            Reiseleitung Abteilung Anfänger bei Sarek-Tours Light

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Freak

                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                              • 19.11.2008
                                                                                                                              • 10987
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                              OT: @Krümel, was bist Du denn für einer? Halbdrache? Wie wäre es mit Island statt Sarek?
                                                                                                                              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                                                                                              (@neural_meduza)

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                • 1591
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [SE] Luohttoláhko Camping

                                                                                                                                Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                                                                                                                OT: @Krümel, was bist Du denn für einer? Halbdrache? Wie wäre es mit Island statt Sarek?
                                                                                                                                OT: Öhem, Hömma! Reinrassig natürlich! Ich muss schon bitten, mein Drachenstammbaum ist lupenrein . Allerdings distanziere ich mich ausdrücklich von meinen Kinder drangsalierenden Artgenossen aus Kummerland!
                                                                                                                                Jaaa, Island, da war ich schon das eine oder andere Mal, besonders am Eyjafjallajökull ein paar Monate nach seinem Ausbruch, da lachte meine kleines Drachenherz Aber als Reiseleiter muss ich mich ja leider sehr nach der Kundschaft richten, und die alte Schachtel, die mich meistens bucht, will dieses Jahr halt unbedingt in den Sarek

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • 586
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Ich bin zwar viel zu spät dran, wollte mich aber auch noch für den genialen Reisebericht und die riesige Lesefreude bedanken!

                                                                                                                                  Grüße
                                                                                                                                  Daniel
                                                                                                                                  Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
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