| Tourentyp | Trekkingtour |
| Breitengrad | 52.690851198 |
| Längengrad | -3.910705566 |
Vorgeschichte:
Schon seit längerem lese ich hier auf dem Forum eifrig mit und es gefällt mir auch so gut hier, dass ich mich jetzt doch mal angemeldet habe. Was mir nicht gefällt, ist der Mangel an Reiseberichten über Wales ;) Ich habe gerade ein Jahr dort als Austauschstudent verbracht und war eigentlich jedes Wochenende irgendwo wandern und finde es schade, dass dieses wunderschöne Land so weit in der Beliebtheit hinter Schottland und Irland zurückzuliegen scheint. Vielleicht ändert mein Bericht/meine Berichte ja etwas daran.
Der Reisebericht: Rhinogs 4.-6.3.2011: Cader Idris 6.3.2011
Für das Wochenende war schönes Wetter vorhergesagt. Richtig schönes Wetter. Und wenn das auch dieses Jahr in Wales keine Seltenheit war, alltäglich war es trotzdem nicht. Zumindest nicht für drei Tage in Folge. Also belud der Hiking Club der Swansea University am Freitag morgen drei Autos, wie immer völlig überfüllt, 5 Männer und Frauen in kleinen Autos mitsamt Gepäck sind doch etwas viel. Aber dafür lernt man sich ja um so besser kennen. Die Stimmung war auch von Anfang an bestens, jeder wollte noch mal ein paar Berge sehen (keine Kritik von irgendwelchen Alpinisten hier, für Waliser und damit auch für mich sind das Berge ;) , bevor die Klausuren und Essayabgabetermine zu nahe rückten, um sowas noch zu erlauben.
Am Sonntag, unserem letzten Tag, sollte es dann auf den Cader Idris gehen. Am Vortag waren wir durch eher raues, größtenteils wegloses Gelände etwas weiter westlich gelaufen und gute zehn Stunden unterwegs gewesen, dementsprechend war für den letzten Tag eine eher leichte Tour vorgesehen.
Der Cader Idris ist einer der vielen Berge in Wales, um den sich zahlreiche Geschichten mit Riesen, verzweifelten Kämpfen gegen Invasoren und angeblich auch Jagdgebiet von Gwyn ap Nudd, dem Herrn der Unterwelt und seinen Hunden. Wir sind weder Riesen noch good old Gwyn begegnet, eine herrliche Wanderung war es trotzdem.
(meine photopgraphy skills sind alles andere als berauschend und ich musste Rücksicht auf eventuell auf den Fotos sichtbare Leute nehmen, ich hoffe es ist mir trotzdem gelungen ein paar ganz nett Bilder zu finden)
Bevor man die Wanderung beginnt, wird man am Parkplatz noch mal an die möglichen Gefahren erinnert. Sicherlich nicht zu Unrecht, Waliser sind da aber aus meiner Sicht deutlich vernünftiger als Deutsche (kommen gerade aus den Alpen, was man da teilweise sieht *kopfschüttel*)
Wie vorhergesagt herrscht herrliches Wetter und der Blick auf die umliegenden Hügel ist großartig. Der Aufsteig verläuft dementsprechend langsam, mit vielen Pausen, in denen die Landschaft genossen oder Frisbee gespielt wird. Nach dem harten Samstag haben auch alle das Gefühl sich das verdient zu haben.
Auf relativ steilen Pfaden geht es bergauf, häufig im Schatten am Wegrand wachsender Bäume.
Auch weiter oben bleibt die Sicht großartig.
und das endgültige Ziel hat man auch schon vor Augen
Wie eigentlich überall in Wales sind auch hier die Weiden mit Steinmauern eingegrenzt, die es häufig mit Hilfe von Leitern zu überwinden gilt.
Genauso typisch ist die geringe Vegetation und die sanften Hügellinien und Plateaus.
Die Wanderung verläuft sehr langsam. Aber es gibt auch genug zu genießen, so dass es mich, der doch öfters mal von den vielen Pausen etwas irrtiert ist, nicht weiter stört. Statt Kilometer fressen halt mal gemütlich spazieren gehen. Auch was schönes. Und sind ja auch die richtigen Leute dabei. Und so vergeht der Tag mit lustigen Gesprächen über vergangene Wanderungen, Heiratspläne, Zombiefilme und ernsteren Gesprächen über die Unruhen im Nahen Osten und die Wirtschaftslage in Spanien (dazu muss man mal die Meinung eines katalanischen Anarchisten gehört haben, erfrischend ;) ) schnell.
Unser endgültiges Ziel, der Gipfel des Cader Idris:
Oben angekommen ist es alles andere als warm, aber darauf ist hier jeder, nicht nur die Leute aus unserem Club, bestens vorbereitet und so ist das kein Problem. Sowieso ist Wandern hier, gefühlt zumindest, als ernsthaftes Hobby viel verbreiteter als in Deutschland.
Eis auf dem Gipfel:
Die Schutzhütte (Raum für etwa 15 Personen, offen):
und der Gipfel:
Noch mal ein Blick zurück
Die Felskante rechts, also wirklich den ganzen Berg, ist während unseres Aufsteigs ein Kletterer hinauf, was die ganzen Kletterer in unserer Gruppe zu eifrigen Diskussionen angeregt hat. Schön sah es auf jeden Fall aus, leider war meine Kamera zu schlecht um ihn wirklich zu erwischen.
Es geht bergab
Das Geröllfeld war stellenweise noch mal anstrengend, aber nicht wirklich gefährlich,
zog sich aber durchaus etwas.
Unten wartet ein schöner, aber eiskalter See:
und am nächsten See auch einige Schafe, die wir alle schon sehr vermisst hatten. Eine Wanderung in Wales ohne Schafe ist einfach keine wirkliche Wanderung ;)
Durch einige Bäche und immer noch herrliche Landschaft geht es langsam Richtung Parkplatz:
Ein Blick zurück:
Die mehrstündige Rückfahrt führt noch durch Aberystwyth:
Ein weiterer herrlicher Tag in Wales ging damit zu Ende. Und alles daran war perfekt gewesen, die Leute, das Wetter, die Landschaft, einfach alles.
Ich hoffe ich konnte mit diesem kurzen Bericht ein paar Leute etwas auf den Geschmack bringen und dass ich nicht nicht allzu viele Fehler gemacht habe. Wales ist wunderschön. Die Menschen nett, die Kultur interessant und die Landschaft kann sich mit Schottland und Irland auf jeden Fall messen. Zudem ist es häufig deutlich einsamer, was zumindest für mich doch auch immer etwas positives ist. (Nicht, dass ich menschenscheu bin, keineswegs, aber überlaufene Gipfel mag ich trotzdem nicht ;) )
Bis demnächst,
Philipp
Schon seit längerem lese ich hier auf dem Forum eifrig mit und es gefällt mir auch so gut hier, dass ich mich jetzt doch mal angemeldet habe. Was mir nicht gefällt, ist der Mangel an Reiseberichten über Wales ;) Ich habe gerade ein Jahr dort als Austauschstudent verbracht und war eigentlich jedes Wochenende irgendwo wandern und finde es schade, dass dieses wunderschöne Land so weit in der Beliebtheit hinter Schottland und Irland zurückzuliegen scheint. Vielleicht ändert mein Bericht/meine Berichte ja etwas daran.
Der Reisebericht: Rhinogs 4.-6.3.2011: Cader Idris 6.3.2011
Für das Wochenende war schönes Wetter vorhergesagt. Richtig schönes Wetter. Und wenn das auch dieses Jahr in Wales keine Seltenheit war, alltäglich war es trotzdem nicht. Zumindest nicht für drei Tage in Folge. Also belud der Hiking Club der Swansea University am Freitag morgen drei Autos, wie immer völlig überfüllt, 5 Männer und Frauen in kleinen Autos mitsamt Gepäck sind doch etwas viel. Aber dafür lernt man sich ja um so besser kennen. Die Stimmung war auch von Anfang an bestens, jeder wollte noch mal ein paar Berge sehen (keine Kritik von irgendwelchen Alpinisten hier, für Waliser und damit auch für mich sind das Berge ;) , bevor die Klausuren und Essayabgabetermine zu nahe rückten, um sowas noch zu erlauben.
Am Sonntag, unserem letzten Tag, sollte es dann auf den Cader Idris gehen. Am Vortag waren wir durch eher raues, größtenteils wegloses Gelände etwas weiter westlich gelaufen und gute zehn Stunden unterwegs gewesen, dementsprechend war für den letzten Tag eine eher leichte Tour vorgesehen.
Der Cader Idris ist einer der vielen Berge in Wales, um den sich zahlreiche Geschichten mit Riesen, verzweifelten Kämpfen gegen Invasoren und angeblich auch Jagdgebiet von Gwyn ap Nudd, dem Herrn der Unterwelt und seinen Hunden. Wir sind weder Riesen noch good old Gwyn begegnet, eine herrliche Wanderung war es trotzdem.
(meine photopgraphy skills sind alles andere als berauschend und ich musste Rücksicht auf eventuell auf den Fotos sichtbare Leute nehmen, ich hoffe es ist mir trotzdem gelungen ein paar ganz nett Bilder zu finden)
Bevor man die Wanderung beginnt, wird man am Parkplatz noch mal an die möglichen Gefahren erinnert. Sicherlich nicht zu Unrecht, Waliser sind da aber aus meiner Sicht deutlich vernünftiger als Deutsche (kommen gerade aus den Alpen, was man da teilweise sieht *kopfschüttel*)
Wie vorhergesagt herrscht herrliches Wetter und der Blick auf die umliegenden Hügel ist großartig. Der Aufsteig verläuft dementsprechend langsam, mit vielen Pausen, in denen die Landschaft genossen oder Frisbee gespielt wird. Nach dem harten Samstag haben auch alle das Gefühl sich das verdient zu haben.
Auf relativ steilen Pfaden geht es bergauf, häufig im Schatten am Wegrand wachsender Bäume.
Auch weiter oben bleibt die Sicht großartig.
und das endgültige Ziel hat man auch schon vor Augen
Wie eigentlich überall in Wales sind auch hier die Weiden mit Steinmauern eingegrenzt, die es häufig mit Hilfe von Leitern zu überwinden gilt.
Genauso typisch ist die geringe Vegetation und die sanften Hügellinien und Plateaus.
Die Wanderung verläuft sehr langsam. Aber es gibt auch genug zu genießen, so dass es mich, der doch öfters mal von den vielen Pausen etwas irrtiert ist, nicht weiter stört. Statt Kilometer fressen halt mal gemütlich spazieren gehen. Auch was schönes. Und sind ja auch die richtigen Leute dabei. Und so vergeht der Tag mit lustigen Gesprächen über vergangene Wanderungen, Heiratspläne, Zombiefilme und ernsteren Gesprächen über die Unruhen im Nahen Osten und die Wirtschaftslage in Spanien (dazu muss man mal die Meinung eines katalanischen Anarchisten gehört haben, erfrischend ;) ) schnell.
Unser endgültiges Ziel, der Gipfel des Cader Idris:
Oben angekommen ist es alles andere als warm, aber darauf ist hier jeder, nicht nur die Leute aus unserem Club, bestens vorbereitet und so ist das kein Problem. Sowieso ist Wandern hier, gefühlt zumindest, als ernsthaftes Hobby viel verbreiteter als in Deutschland.
Eis auf dem Gipfel:
Die Schutzhütte (Raum für etwa 15 Personen, offen):
und der Gipfel:
Noch mal ein Blick zurück
Die Felskante rechts, also wirklich den ganzen Berg, ist während unseres Aufsteigs ein Kletterer hinauf, was die ganzen Kletterer in unserer Gruppe zu eifrigen Diskussionen angeregt hat. Schön sah es auf jeden Fall aus, leider war meine Kamera zu schlecht um ihn wirklich zu erwischen.
Es geht bergab
Das Geröllfeld war stellenweise noch mal anstrengend, aber nicht wirklich gefährlich,
zog sich aber durchaus etwas.
Unten wartet ein schöner, aber eiskalter See:
und am nächsten See auch einige Schafe, die wir alle schon sehr vermisst hatten. Eine Wanderung in Wales ohne Schafe ist einfach keine wirkliche Wanderung ;)
Durch einige Bäche und immer noch herrliche Landschaft geht es langsam Richtung Parkplatz:
Ein Blick zurück:
Die mehrstündige Rückfahrt führt noch durch Aberystwyth:
Ein weiterer herrlicher Tag in Wales ging damit zu Ende. Und alles daran war perfekt gewesen, die Leute, das Wetter, die Landschaft, einfach alles.
Ich hoffe ich konnte mit diesem kurzen Bericht ein paar Leute etwas auf den Geschmack bringen und dass ich nicht nicht allzu viele Fehler gemacht habe. Wales ist wunderschön. Die Menschen nett, die Kultur interessant und die Landschaft kann sich mit Schottland und Irland auf jeden Fall messen. Zudem ist es häufig deutlich einsamer, was zumindest für mich doch auch immer etwas positives ist. (Nicht, dass ich menschenscheu bin, keineswegs, aber überlaufene Gipfel mag ich trotzdem nicht ;) )
Bis demnächst,
Philipp
wirklich toll.
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