AW: [SE] Rundtour von Abisko durchs Lapporten

Schon jetzt ein toller Berichr, bin gespannt wie's weiter geht!

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19. August: Rauf zum Lapporten

Am Morgen sind die Berge noch in den Wolken, wir frühstücken und machen uns auf den Weg, der uns immer weiter bergauf zum Lapporten führen soll. Dieser ist zuerst noch ausgetreten und gut erkennbar; später verlieren wir den Weg, was aber nicht tragisch ist: Das Lapporten ist nicht zu verfehlen. Die morgendlichen Wolken haben sich verzogen und es ist wieder richtig sonnig und warm. An mehreren kleinen Bächen rasten wir kurz, um einen Schluck zu trinken und die Aussicht zu genießen. Schließlich überqueren wir noch ein größeres Geröllfeld, welches zur Schneeschmelze wahrscheinlich ein ordentlicher, reißender Fluss ist. Jetzt fließt wieder nur ein kleiner Bach hindurch, der von Stein zu Stein überquert wird.


Das Lapporten ist nun schon zum greifen nahe und im Gelände sind nun auch ein paar andere Wanderer zu sehen. Diese scheinen auf einem anderen Weg zum selben Ziel wie wir zu wandern. (Ich habe meine Karte grade nicht griffbereit, aber ich glaube es verlaufen zwei parallele Wege rauf ins Lapporten) Es ist nun doch sehr windig, weshalb wir trotz der warmen Sonne die Jacken überziehen müssen. Als wir schließlich den ersten See im Lapporten erreichen, gefällt es uns so gut, dass wir einen Platz fürs Zelt suchen und bereits nach dieser kurzen Etappe unser Lager aufschlagen wollen. Außerdem packt meinen Wanderkollegen die Angellust. Direkt am See ist es leider etwas zu sumpfig, weshalb wir erst etwas weiter weg einen schönen Platz finden.

Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben kommt aus der Gegenrichtung ein altes schwedisches Ehepaar mit ihrem Hund an uns vorbei. Wir unterhalten uns ein wenig. Sie laufen die gleiche Runde, wie wir, allerdings in entgegengesetzter Richtung, sodass dies heute ihr letzter Tag ist. Sie hatten wohl an ihrem ersten Wandertag Schnee und danach nur noch sonniges und warmes Wetter…Sehr lustig auch, wie der Hund, während wir uns unterhalten mehrfach auf Schwedisch lautstark zur Ruhe aufgefordert wird.
Den Rest des Tages verbringen wir mit faulenzen, fotografieren und rumwandern in der Gegend ums Zelt. Mein Kollege zusätzlich leider erfolglos mit angeln.

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Liest sich sehr gut, schnell weiterschreiben!!

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Ich verfolge den Bericht gespannt weiter!

Liest sich gut und auch schöne Fotos, kommt mir doch alles ziemlich bekannt vor (mal abgesehen von dem Angler )

Was die wenigen Wochen doch bezgl. der Herbstfärbung ausmachen! ... und die Regenschauern, die unsere Passage durch die Lapporten doch eher sumpfig gemacht hatte.

Ich hoffe Du wirst fertig, bevor es uns wieder in den Norden verschlägt

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Stimmt zweieinhalb Wochen später wurde es schon langsam bunt.
Reicht bei mir sicher nicht, ich fahre am Samstag, aber auch ich freue mich natürlich auf die Fortsetzung.

Gruss
Henning

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Bisher ein sehr schöner Bericht. Da werden Erinnerungen an letztes Jahr wach (nur dass ich leider nicht ganz so tolles Wetter hatte). Bei mir geht es nächsten Dienstag wieder nach Norden. Somit hoffe ich, dass Du bis Deinen Bericht bis dahin fertig hast, damit meine Vorfreude dadurch noch ansteigen kann.

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20.August: Vom Lapporten bis oberhalb vom See Rautasjaure

Am Morgen ist es noch leicht diesig, dennoch wärmt die grade über den Berg aufgestiegene Sonne das Zelt schon merklich auf. Ich verspüre sofort nach dem Aufstehen Bewegungsdrang und klettere den ein wenig bergauf, bis ich einen schönen Blick zurück auf Abisko und den Torneträsk habe. Nachdem ich wieder unten am Zelt angekommen bin und schön auf Temperatur gekommen bin packt mich die Lust im klaren See schwimmen zu gehen. Naja, nachdem der erste Fuß im Wasser steht, ist es mir doch eindeutig zu kalt.
Nach dem Frühstück beginnen wir wieder zu packen. Die Sonne vertreibt die paar morgendlichen Wolken immer weiter. Es wird wieder ein toller Tag werden! Mücken sind hier übrigens trotz wenig Wind kein Problem.
Der Weg führt nun entlang des Sees weiter ins Lapporten. Nach ein paar Kilometern soll ein zweiter etwas höher gelegener See folgen. Zwischen den beiden Seen laufen wir mitten im Tal unter den beiden markanten Bergen des Lapportens. Hin und wieder ist hier ein Steinmännchen zu erkennen; der Weg selbst oder weitere Markierungen allerdings nicht. Mitten im Tal ist es auch ein wenig feucht. Möglicherweise hätte man auch etwas höher am Berg wandern können. Hinter dem zweiten See rasten wir an einem großen Stein und genießen den Blick zurück.

Hiernach geht es erst leicht bergab über eine perfekte grüne Wiese und über einen kleinen Bach eines Nebentales. Am anderen Ufer geht es nun wieder bergauf, wobei man nun noch einen weiteren schönen Blick zurück und kurz darauf in das nächste schöne Tal hat.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann wird der Weg von hier an als „markiert“ geführt. Zu Beginn sehen wir auch noch einige Steinmännchen, bevor wir den Weg komplett aus den Augen verlieren. Ist aber auch egal: Wir müssen ja nur weiter in Richtung Rautasjaure und hoffen, dass wir später wieder auf den Weg treffen werden. Wir suchen uns also den besten Weg um feuchte Stellen und die vielen kniehohen Sträucher herum. Nach etwa einer Stunde stehen wir oberhalb eines Flusses, den wir einige hundert Meter flussaufwärts problemlos überqueren können. Dort ist es wirklich schön, sodass wir eine größere Pause einlegen wollen. Beim Wasserholen bin ich leider etwas zu schnell unterwegs, rutsche aus und liege plötzlich im Bach. Schöne Abkühlung bei dem tollen, warmen Wetter.

Wir überquerren den Fluss etwas weiter flussaufwärts und machen dort auch unsere Nachmittags-Pause.

Nach der Pause inklusive Tütensuppe und Schokolade wandern wir weiter und entdecken oberhalb unseres Rastplatzes einen aus flachen Steinen aufgebauten Tisch mit passenden Sitzgelegenheiten. Von hier aus bewegen wir uns wieder in Richtung Talzentrum. Überall liegen hier Knochen herum. Als wir wieder freien Blick ins Tal haben, bilden wir uns ein den Weg wieder zu erkennen. Beim Abstieg dorthin verlieren wir ihn allerdings wieder aus den Augen, sodass wir nun im Zickzack weiter in Richtung Rautausjaure laufen. Auf der anderen Seite des Tales ist das Ergebnis eines großen Felsrutsches zu erkennen. Vielleicht weiß ja hier jemand wann das passiert ist.
Schließlich finden wir den Weg doch noch; aber nur grade früh genug, denn hier wachsen nun viele mannshohe Sträucher. Hier wäre es schwer sich abseits des Weges durchzukämpfen. (Damit werden wir dann erst am nächsten Tag konfrontiert werden…)



Wir sind nun schon relativ lange unterwegs und der Rautasjaure liegt strahlend blau im Tal unter uns. Am nächsten Platz mit schöner Aussicht und Bach in der Nähe bauen wir also das Zelt auf und bereiten das Abendessen vor. Hierbei bekommen wir allerdings unliebsamen Besuch von unzähligen Mücken, sodass wir mit unseren Töpfen in der Gegend herumlaufen um beim Essen nicht vollkommen zerstochen zu werden. Nach dem Essen sitzen wir noch lange in voller Mückenschutzausrüstung inklusive Handschuhen und Moskitonetzhut vor dem Zelt und genießen die Aussicht auf den schönen See Rautasjaure.





Weiter gehts dann frühestens am Sonntag!
Wünsche aber allen, die dann bereits unterwegs sind eine schöne Tour!

Bis dann
Nils

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Ich empfand damals diesen Ausblick als einen der schönsten der gesamten Tour.

Bin schon gespannt, ob Ihr den "richtigen" Weg gefunden habt

Warte schon gespannt auf Sonntag.

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Wird er nicht, erst der Weg der von Kaisepakte her kommt gilt wieder als markiert. Auf der Strecke sind aber immer wieder mal Markierungen zu finden, ob inoffiziell oder aus früheren Zeiten weiss ich nicht. Auf meiner älteren BD6 von 1998 ist er auf jeden Fall auch als unmarkiert eingezeichnet, andere heute kaum noch zu findende Wege (Ich meine nicht den aus Woelfchens Bericht) waren zu der zeit noch markiert.
Nach meinen Informationen wird vermutet dass dieser Felssturz passiert ist als sich das Inlandseis nach der letzten Eiszeit zurückgezogen hat (Abisko Turtips - Länsstyrelsen i Norrbottens län 2003)
Danke

Gruss
Henning

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Wir hatten auch einen Blick auf eine ältere Karte werfen können, da war auch noch eine Brücke beim Rautasjaure eingezeichnet.

Danke Henning, das hatte mich damals auch interessiert. Hatte aber spontan vermutet, dass dieser Felssturz gar nicht soooo alt ist. Dachte, der Felssturz wäre der Grund gewesen, warum der auf älteren Karten markierte Wanderweg dort nicht mehr existent ist.

Wünsche Dir auch eine schöne Tour ... und uns einen tollen Bericht zum lesen, wenn Du wieder zurück bist.

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Gibt es eigentlich überhaupt den "richtigen" Weg? So wie ich das verstanden habe gibts doch nur diesen einen, auf der Karte eingezeichneten Trampelpfad. Gut, laut Karte soll dieser oberhalb der Baumgrenze verlaufen, nur habe ich persöhnlich oft die Erfahrung gemacht, dass die auf der Karte eingezeichnete Baumgrenze nicht der realen entspricht, sondern oft noch in höheren Lagen Bäume wachsen wo keine eingezeichnet sind. Glaube somit, dass der Weg, den wir alle dort gegangen sind, dem von der Karte entspricht.

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Den richtigen Weg gibt es auf jeden Fall
Auch ich bin ja letztes Jahr vom richtigen Weg abgekommen, nachdem in etwa auf dem ehemaligen Weg von Rautasjaure her kam, und habe dann festgestellt dass ich auf dem ehemaligen Weg ins Tal gelandet bin.
Ich bin dann in der Falllinie aufgestiegen, habe Hundegebell gehört und bin dann kurz hinter einem schwedischen Jägerehepaar auf den richtigen Weg (Der deutlich zu erkennen, aber spärlich markiert war) gestossen.
Es ist dort halt nicht ganz einfach den aktuellen Weg zu finden da es sehr viele Wegspuren hat, die Markierungen sehr spärlich sind und auch der ehemalige Weg von Jägern noch recht häufig begangen wird.

Gruss
Henning

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Ich war noch nie besonders geduldig ...

Es ist Sonntag!

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Und ich sitze nun gemütlich im Zug zurück aus den verregneten Alpen und habe bereits angefangen was zu schreiben.

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21.August 2011

Morgens muss ich dem Ruf der Natur folgend das Zelt kurzzeitig verlassen. Hierbei werde ich von den uns gestern Abend bereits quälenden Mücken fast aufgefressen, sodass ich mich freue noch eine Zeit lang im geschützten Zelt verbringen zu können. Allerdings brennt unser Stern mit einer ungeheuren Energie auf das Zelt hinunter, sodass es unerträglich warm wird. Ich halte es im Zelt einfach nicht mehr aus! Schnell fassen wir den Entschluss zu packen, nur kurz zu frühstücken und loszuwandern. In Rekordzeit haben wir unseren Lagerplatz verlassen. Ebenfalls in Rekordzeit ziehen Wolken über dem Rautasjaure auf. War es das nun mit dem guten Wetter?


Rautsjaure in der Früh

Nein, natürlich nicht! Die Wolken verziehen sich wieder und auch die Mücken lassen einen in Ruhe, sobald man sich mit minimaler Geschwindigkeit bewegt.
[Zu dem Mückenproblem muss ich auch noch sagen, dass wir zwar die chemische Keule DEET dabei hatten, dies unserer Haut allerdings nicht mehr zumuten wollten: Nach drei Wandertagen mit bestem Sonnenwetter waren wir bereits knallrot gebrannt. Warme Jacken, lange Unterwäsche, Handschuhe und Mützen waren allesamt dabei, aber die Tube Sonnencreme ist natürlich zuhause geblieben.]


Der Weg ist zu Beginn angenehm zu gehen. Immer wieder überqueren wir kleine Bäche und passieren schöne Aussichtspunkte mit Blick auf den Rautasjaure. Nach den ersten Kilometern wird der Weg jedoch immer schmaler, schlechter zu erkennen und natürlich nur sehr spärlich mit Steinmännchen markiert. Wir halten oft an, um nach Markierungen oder Spuren von anderen Wanderern Ausschau zu halten. Diese Pausen nutzen die Mücken natürlich sofort zum Angriff. Zudem wird es wieder buschiger. Ich stolpere über eine Wurzel; der Rucksack schießt nach vorne, ich werde schneller und schneller und schlage genau mit dem Knie auf einem Stein auf. Zum Glück ist nichts passiert, aber glücklich macht mich der Sturz trotzdem nicht.
Schließlich befinden wir uns bereits wieder in relativ dichten Wald. Wir stehen an einer Weggabelung. Es geht entweder nach rechts oder nach links. Beide Wege sehen gleich wenig ausgetreten aus, aber am linken steht ein kleines Wegmännchen. Wir folgen diesem Weg, allerdings wird er immer schmaler und schwerer zu gehen. Wir klettern über umgestürzte Baumstämme, durch dichten Bewuchs und folgen dabei einer immer schwerer zu erkennenden Spur. Schließlich wird uns klar, dass dies kein richtiger Weg sein kann. Wir drehen uns um, um bis zur Gabelung zurück zu gehen und den anderen Weg zu testen, Beim Blick zurück haben wir allerdings schon keine Ahnung mehr woher genau wir gekommen sind. So finden wir die Gabelung nie wieder...
Nach mehreren Blicken aufs GPS und auf die Karte steht fest, dass wir locker 100 Höhenmeter zu tief sind. Wir stapfen nun also geradewegs bergauf durch den dichten und sumpfigen Wald, was unglaublich anstrengend und mit dem schweren Gepäck nicht besonders leicht ist, da wir immer an irgendwelchen Ästen hängenbleiben. Wir entdecken ein steiles Bachbett, durch welches momentan nur wenig Wasser fließt. Hier können wir zumindest für einige Meter leichter an Höhe gewinnen. Plötzliche höre ich von meinem vor mir gehenden Kollegen ein: „hier ist der Weg!“.

Ich bin überglücklich dies zu hören, als ich mich noch die letzten paar Meter neben dem hier rutschigem Flussbett durch den Wald nach oben kämpfe. Hierbei höre ich nun allerdings ein unerfreuliche klimperndes Geräusch: Am Weg angekommen rufe ich nur noch: „Ist das Gestänge noch am Rucksack“.
Natürlich nicht. Der Beutel mit dem Zeltgestänge ist auf den letzten Metern irgendwo hängengeblieben und schnurstracks den Berg heruntergerutscht. Ich lege den Rucksack ab und klettere wieder herunter, wobei der Beutel trotz grüner Tarnfarbe schnell wieder gefunden ist. Ein zweites Mal Glück gehabt heute.

Immerhin: der hier gefundene Weg ist gut ausgetreten und sogar relativ ordentlich mit orangenen Bändchen markiert. Wir folgen dem Weg, aber nach ein paar hundert Metern ist wieder Schluss. Es wird wieder sumpfig. Mein Trekkingstock bleibt im Sumpf stecken und das unterste Segment fährt auf maximale Länge aus und lässt sich auch durch Zahneinsatz nicht mehr drehen oder zurückschieben. Ein paar Meter weiter bricht das unterste Segment so natürlich ab.
Wieder stehen wir ohne erkennbaren weiteren Weg im dichten Gestrüpp. Laut GPS sind wir immer noch zu tief. Wir erklimmen ein weiteres Bachbett und rasten vollkommen erschöpft an einer Art Terrasse mit toller Aussicht. Über uns ein sehr steiles Stück mit sehr dichten Büschen. Wir kämpfen uns hindurch und landen auf einem weiteren Weg. Dieses Mal hört er auch nach einigen hundert Metern nicht auf, sondern führt uns in knapp über der Baumgrenze führendem Gelände weiter, bis wir nach kurzer Zeit die Rasthütte am Abzweig nach Süden erkennen können.


Wieder zurück auf dem Weg...




Rasthütte am Abzweig nach Süden in Richtung Brücke über den Aliseatnu und zum Marmapass.

Hier ist eine längere Pause inklusive Kaffeekochen zwingend erforderlich. Die Rasthütte an sich ist stark verdreckt und zumindest beim schönen Wetter nicht sehr einladend. Wir rasten direkt davor im Gras.

Nach der Pause wandern wir weiter. Der Weg verläuft nun unkompliziert vorbei am Fluss, immer wieder über kleinere Hügel und durch Kniehohes Gestrüpp. Mittlerweile sind Wolken aufgezogen; mehrmals beginnt es leicht zu tröpfeln, allerdings bleibt der große Regen aus. Zudem wird es sehr windig, sodass wir doch länger wandern und einen Zeltplatz suchen, als wir nach den Strapazen des Vormittages vorhatten. Schließlich campieren wir fast AUF dem Weg, auf einer vom Gestrüpp freien Fläche, die nur unwesentlich größer ist, als das Zelt selbst. Immerhin versuchen wir die Abspannleinen nicht über den Weg zu spannen, allerdings kam sowieso kein anderer Wanderer mehr vorbei. Ein kleiner Bach ist direkt in der Nähe und wir haben einen schönen Blick auf den See und die umliegenden Berge. Nach dem anstrengenden Tag sind wir uns einig, dass heute eine ordentliche Portion Nudeln samt dem selbst getrockneten Hackfleisch fällig ist. Beim Kochen beobachten wir ein auf dem See startendes Flugzeug und ziehen uns danach beim einsetzenden Regen müde ins Zelt zurück.

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Sehr schön, sehr schön, so hab ich doch noch etwas lesen können bevor es übermorgen bei mir selbst losgeht. Übrigens schon witzig zu lesen, dass wir scheinbar alle auf den falschen Weg geraten sind .

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Ach, was ist das schön während des Arbeitstages sich auf etwas freuen zu können ... und wurde nicht enttäuscht!

Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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Vermutlich sollte ich mir langsam Notizen machen, wie man da auf dem richtigen Weg bleibt...

Wolfgang

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Sehr schöner Bericht. Bin gespannt, wie es weitergeht.

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Die darfst du dann gerne an mich weitergeben. Ich bin mal gespannt, was wir nach dem Urlaub berichten werden, wir gehen da nämlich auch durch.

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Bin erst ab 21.8. unterwegs, falls ihr früher dort seid: weit oben am Hang bleiben? ;)

Wolfgang

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Weit oben klingt schon mal gut. Wir sind erst ab 06.09. unterwegs, gibt es deinen Bericht bis dahin schon?

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Schick mir kurz vorher eine Nachricht, dann bekommt ihr vielleicht einen GPS-track. Nach den bisherigen Berichten vermutlich mit dem Kommentar "so nicht". ;)

Wolfgang

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Darf ich mich heute wieder den ganzen Arbeitstag auf die Fortsetzung freuen ?

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22.August

Am Morgen sieht es immer noch nach Regen aus. Die Befürchtung es hätte bereits die ganze Nacht durchgeregnet war allerdings falsch. Das was wir plätschern hörten, war wohl nur der Bach… Wir packen unsere Rucksäcke und wandern nach dem Frühstück los. Der Weg führt nun zwischen See und Berg in Richtung Kungsleden und ist nicht mehr zu verfehlen. Immer wieder geht es durch Gestrüpp und auf Planken über Sumpf. Wir waren zwar begeistert vom tollen Wetter der ersten Tage, doch auch die nun tief hängenden, die Berge streifenden Wolken ergeben einen tollen Anblick.

Am Ende des Sees überqueren wir einen kleinen Hügel, an dem wir eine kurze Pause einlegen. Von hier aus kann der Kungsleden bereits in beiden Richtungen erkannt werden. Im Abstand von einigen hundert Metern sind mehrere Wanderer mit ihren bunten Rucksack-Regenhüllen zu erkennen.
Der Kungsleden ist nun zuerst nicht besonders schön zu gehen. Sehr breiter Weg und um die Steine ist der weiche Boden komplett abgelatscht, sodass man immer zwischen den hervorstehenden Steinen latschen muss. Es geht nun für uns erst leicht bergab. Nachdem man runter ins Tal auf den See Abiskojaure blicken kann wird es bis zur folgenden Brücke noch ordentlich steil. Einige entgegenkommende Wanderer scheinen über diesen Aufstieg auch nicht ganz so glücklich zu sein.

Nach der Brücke geht es durch Wald und auf langen Plankenstrecken über den Sumpf. Es beginnt nun leicht zu regnen, da wir aber bereits kurz vor der Abiskojaure-Hütte sein müssen lasse ich die Regenjacke im Rucksack und beschleunige einfach ein wenig. Die Hütte erreichen wir über eine weitere große Hängebrücke. Wir beschließen in der Hütte zu übernachten und betreten diese gerade in dem Moment als es richtig anfängt zu regnen.
Die Hütte ist ordentlich belegt mit einer Gruppe Mädchen aus Göteborg, zwei Engländern, einer Amerikanerin, einem schwedischem und einem deutschen Paar. Alle wandern die Strecke Abisko – Nikkaluokta. Nur die beiden Deutschen waren schon mehrfach hier oben und wandern Richtung Norwegen und weg vom Kungsleden. Auch interessant welche Köstlichkeiten sich die Schwedinnen in diversen Koch-Sessions zubereiten, während wir nur unsere Maggi-Fertignudeln kochen und sonst nichts mehr dabei haben. Natürlich lassen wir den Tag mit ein paar Bierchen ausklingen...

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Danke, Du bist wirklich ein Schatz. Habe den ganzen Tag gehofft, heute Abend noch etwas lesen und träumen zu dürfen und wurde nicht enttäuscht

Das Foto, wo die Wolken, bzw. der Nebel hinter der Person aufsteigt ist phänomenal. Solche Situationen ... da kommt Sonne und blauer Himmel einfach nicht mit!

Die Abiskojaurehütten scheinen ja häufiger ziemlich voll zu sein.

Dann bleibt ja nur noch ein Tag übrig

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Hi, toller Bericht und super Fotos. Muss Wölfchen zustimmen, die Bilder mit Nebel und tiefhängenden Wolken da kommt die Sonne nicht mit. Haben wir dieses Jahr auch wieder so erlebt (GL/IS), dass bestimmte Landschaftsbilder im Nebel einfach viel besser wirken. Muss mir deine Runde mal auf der Karte anschauen, als wir vor ein paar Jahren auf dem Kungsleden Richtung Kebnekaise maschiert sind, hat uns der Ausblick auf Lapporten auch super gut gefallen. Und seit dem hängt ein 3 Meter Panorama in unserem Wohnzimmer. Wäre vielleicht was für nächsten Sommer oder Herbst.
Lieben Gruß und bitte die letzte Etappe schnell online stellen!Trolli

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23. August

Trotz dem Schnarchkonzert in der Hütte habe ich wunderbar geschlafen. Nach dem Frühstück und dem Erwachen der letzten Leute packen wir unsere Klamotten, bringen noch Dreckswasser weg und holen frisches Wasser, womit wir wohl unsere Pflichten in der Hütte erfüllt haben. Wir wollen heute noch nicht zurück nach Abisko und wollen noch eine Nacht zelten. Im Abisko Nationalpark ist dies jedoch nur noch an einem ausgeschilderten Ort ungefähr auf halber Strecke zwischen der Hütte und Abisko erlaubt. So haben wir also nur eine kurze Strecke vor uns, worauf wir es uns nicht verkneifen können beim Hüttenwart noch ein paar Dosen Bier zu erstehen. Es geht nun also zuerst zurück über die große Hängebrücke und dann weiter entlang des Abiskojaures.

Zu Beginn ist der Weg schön schmal; teils geht es über Planken. Später wird er zur Wanderautobahn. Es gibt sogar doppelte Planken, die uns vermuten lassen: „Damit´s hier beim Fjällräven Classic keinen Stau gibt…“. Kurz danach kommt uns allerdings ein Quad-Fahrer entgegen, für den diese doppelten Planken wohl eher gedacht sind. Vom Weg aus kann man nun auch den See Torneträsk erkennen. Irgendwann wird der Weg wieder schmaler und verläuft direkt am Fluss entlang, wo wir auch plötzlich schon am Zeltplatz angekommen sind.

Wir bauen das Zelt auf, platzieren die Bierdosen zur Kühlung im Fluss und stellen danach fest, dass es grade mal 11Uhr morgens ist. Wir haben also einen äußerst unspektakulären Nachmittag vor uns. Wir erkunden nun also erst einmal die Gegend, sitzen lange am Fluss und versuchen mit der völlig stumpfen Axt etwas Feuerholz für den Unterstand mit Ofen zu hacken. Hieran scheitern wir ebenso, wie später ein Schwede, der sich unter lautestem Stöhnen bestimmt 20 Minuten abmüht. Ein Highlight ist noch die Rentierherde, die schwimmend den Fluss durchquert.



24. August

Am letzten Tag haben wir noch eine kleinere Strecke, als am Tag zuvor zurückzulegen. Es geht immer schön am Fluss entlang und je näher man Abisko kommt, desto mehr Spaziergänger kommen uns entgegen. Auch das Lapporten, das unsere Tour tagelang prägte ist wieder sichtbar. So erreichen wir also schon bald den Beginn des Kungsledens und die Abisko Turiststation. Wir werden hier noch ein paar Nächte auf dem Campingplatz der Turiststation verbringen.

So, danke fürs Lesen und die netten Kommentare!
Immer wieder schön auch die eigene Tour nochmal zu rekapitulieren und die ganzen Bilder noch einmal durchzuschauen. Ich werde bestimmt auch noch einmal in die Gegend zurückkehren, in 3 Wochen gehts aber erst einmal nach Mittelschweden.
Bis dann!
Nils

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Was ist denn das für ein Zelt?
Hat es sich bewährt?

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Vielen Dank für den Bericht. Aber paßt bloß auf mit der Bier-Im-Fluß-Kühlung. Mir hats mal ne Dose wechgeschwemmt (oder der Angler 300 m weiter hat uns gesehem und seinen "Finderlohn" einbehalten)

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Man hattet Ihr ein Glück, so eine Rentierherde würde ich auch gerne mal sehen.

Danke für diesen tollen Bericht, der viele Erinnerungen geweckt hat.

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Im eigenen Zelt ist es halt doch am schönsten. Und wenn man sein Zelt in der Wildnis nicht gerade neben einem anderen aufschlägt auch schön ruhig.

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Ich tippe mal auf ein Helsport vermutlich ein altes Borgefjell Camp, absolutes Top-Zelt (Auch wenn ich zur Zeit eher mit meinem Akto losziehe ).

Gruss
Henning

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Habe jetzt einen gpx-track, allerdings habe ich den Weg zwischen dem Lapporten und der Stuga am Hang mindestens drei mal verloren, bin irgendwo durch den Wald bergauf gestapft / habe mich an Birken den Steilhang hochgezogen / bin überstiefelhoch im Sumpf gelandet. An einem verregneten Tag, dh. die Bäume haben mich so richtig schön eingeweicht.

Für zwei der Stugwarte war der Weg übrigens ein running gag, seit über drei Jahren: laut denen sollte der STF den endlich ordentlich markieren, oder die Karten anpassen.

(Abisko - Lapporten - Marma - Vistas - Tjäkta - Unna Allakas - Riksgränsen)

Cheers,
Wolfgang

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Hallo Wolfgang, erst mal willkommen zurück, ich hoffe, du hattest einen schönen Urlaub! Ich glaube, den Track will ich nicht. Dann bin ich mal gespannt, wie wir das meistern ... smhi und yr können sich noch nicht entscheiden, wie das Wetter wohl wird. Na, wir müssen es sowieso nehmen, wie es kommt.

Bekommen wir auch von dir einen Reisebericht? Würde mich freuen.

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Werde mich bemühen, aber wohl noch nicht bevor ihr entschwindet. Als Vorankündigung: wenn ihr die Möglichkeit habt: Unna Allakas ist lagemäßig eine der schönsten Hütten, dir mir untergekommen ist, und die gut 30km nach Katterjock / Riksgrensen sind eine wunderschöne Strecke (eher für 2 Tage).

Wolfgang

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Da hätte ich jetzt auch nicht mehr mit gerechnet. Aber wenn man wieder zuhause ist, gleich mal so einen schönen Bericht lesen, das wäre was.

Die Strecke sind wir vor 5 Jahren gelaufen, die ist diesmal nicht im Programm. Unna Allakas selbst schon, freue ich mich auch drauf, die Hütte wiederzusehen. Mal sehen, welchen Weg wir von dort wirklich zur Straße nehmen, das wird wohl ein bisschen vom Wetter abhängen. Kommt dann irgendwann in meinem Bericht.

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Grüßt mir den Stugwart ("vom Österreicher mit dem Rentierschädel"), und sagt ihm, dass seine Aurorabilder absolut sehenswert sind.

Wolfgang

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Den in Unna Allakas? Wird nicht mehr da sein, die Hütte ist schon zu, wenn wir kommen. Aber wo finde ich seine Aurorabilder?

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Dann sollten sie sich erstmal richtig informieren
Ihr Arbeitgeber (STF) ist weder für die Wegmarkierung (Länsstyrelsen Norbotten) noch für die Karten (Lantmäteriet) zuständig.
Ich vermute es gibt einfach ein paar neuralgische Stellen auf der Strecke und wenn man da nicht aufpasst ist man halt auf dem falschen Pfad und merkt es zu spät weil man eben nicht auf die Karte schaut. Ich habe ihn ja selber ein Mal verloren und es sofort gemerkt als ich dann, unsicher geworden, auf die Karte geschaut habe.

Gruss
Henning

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Naja, inzwischen dürfte es eher daran liegen, dass so viele Leute falsch gehen, dass die falschen Trampelpfade überhand nehmen. Wüsste auch nicht, wie man in dem schulterhohen Unterholz einen Weg ordentlich markieren soll - abgeschälte Äste/Stämme sind auch keine sehr dauerhaften Markierungen.

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Ich traue mich ja kaum, es zu sagen, aber wir haben keinen Weg verloren. Wir sind einem sehr nassen und matschigen Weg gefolgt, der uns ohne Sackgasse zu der alten Kota geführt hat.
Einmal in einer Pause haben wir auf das GPS geguckt - der Weg war weiter oben eingezeichnet, aber dass die schwedischen Karten für solche Details zu ungenau sind, haben wir schon öfters festgestellt.
Meine Theorie ist ja, dass ich einfach zu langsam war zum Verlaufen.
Kritisch sind vermutlich die Stellen, an denen man im Bachbett läuft, dann aber aus diesem raus muss. Solch eine 'Abzweigung' könnte man vermutlich schnell mal verpassen.
Wir haben uns allerdings an anderer Stelle deppisch 'verlaufen', sozusagen als Ausgleich. Kommt dann im Reisebericht.

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gratuliere! ;)