Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 67.132997246 |
Längengrad | 16.077416419 |

Hallo zusammen!
Nachdem ihr mir letztes Jahr geholfen habt, die ersten ein paar Schritte im skandinavischen Fjäll zu machen (danach zweifelte ich aber sehr, es irgendwann wieder machen zu wollen
) , verschwand ich aus dem Forum. Mittlerweile lese ich hier wieder sehr gern und fange an erneut aktiv zu werden mit einem Bericht. Also möchte ich euch zu einer 17-tägigen Wanderung (geplant waren gute drei Wochen, aber wir waren schneller ;)) durch die Nationalparks Padjelanta, Sarek (Schweden) und Rago (Norwegen) im August-September 2010 entführen.
Prolog
Die Idee, eine längere Wanderung zu machen, kam diesmal von einem Gerät. Nämlich von einem Ergometer. Dieser meinte, ich sollte mich vielleicht doch lieber mit Tagen als mit Sekunden beschäftigen… Mit der Unterstützung des seit Wochen wolkenlosen Himmels, der meinen Wärmehaushalt zur Verzweiflung brachte, war auch die Richtung der Unternehmung schnell klar: Norden. Dritte Unbekannte war wie üblich die Anreise. Da ich aber für alles offen war, was während der Fahrtspiele kühl erschien, war sie einfacher als sonst zu finden. Als sich dann auch noch ein Freund bereit erklärt hat, mitzukommen, zögerte ich mit den Tickets nicht lange. Und so stiegen wir eines Augustabends aus dem Flugzeug in Bodö, 40km nördlich des Polarkreises aus…
Einstieg; Tage 1 und 2
Müsli, Käse, Knäckebrot, Trockenobst, Gaskartuschen… Die Einkaufsliste glich der üblichen. Anders der Rucksackgewicht, denn wir wollten ja drei Wochen lang (plus Reserve) etwas essen. Sehr sparsam gepackt, schafften wir es trotzdem auf 27kg pro Person ohne Wasserflaschen, die wir anfangs noch fleißig füllten
... Doch der Glaube half. Es gibt ja keinen Aufstieg, der nicht irgendwann endet und wir sind nicht in den Alpen! Zudem gingen wir noch auf einer Straße und sie war nicht besonders steil. Ist halt der erste Tag...
So verließen wir Sulitjelma, ein Dorf mit Busanschluß nach Bodö (über Fauske, ca. 2h). Nach ca. sechs Kilometern verabschiedeten wir uns auch von der Straße und bogen auf einen Pfad in Richtung Sorjushytta ab (Schild). Steinmännchen und rote „T“s (für „Tourist“) zeigten den Weg, und schon wenige Minuten später standen wir zum ersten Mal still, beeindruckt von zwei spiegelglatten Seen, umgeben von grünen Bergen. Der Pfad führte an Wasserfällen und Mooren vorbei, über zahllose Bäche und sanfte Hügeln. Die Sonne schien mitgereist zu sein – die gerade gekaufte Schutzcreme fand sofort Verwendung. Sind wir doch nicht nördlich genug?!

Erster Abend endete idyllisch mit den letzten Sonnenstrahlen an unserer Bergseite. Die herangeschlichene Nacht ließ das Rauschen des nächsten Wasserfalles deutlich lauter hervortreten und jagte uns in die Schlafsäcke – es wurde recht schnell kühl. Der Morgen begann genauso: Auf einmal wurde es im Zelt zu heiß. Ungläubig schauten wir hinaus: Blauer Himmel soweit das Auge reicht! Sind wir wirklich in Skandinavien?


Schwimmversuch im See entartete sich jedoch trotzdem zur „erweiterten Katzenwäsche“. Und es ging weiter an den Seen (Lamivatnet und Eidevatnet) entlang, wobei wir den Pfad einmal (scheinbar) ganz kurz verließen und kamen nicht wieder drauf – erst gewollt, danach eher nicht. Geführt von einem schwarzweißem Kartenausdruck (die ersten und die letzten zwei Tage), stiegen wir nun immer höher, querten ohne Stiefel mehrere Bäche (ein Vergnügen bei diesem Wetter!) und landeten auf über 1000m über Meeresniveau. Die Landschaft ließ Eis- und Schneespuren erkennen, sah „unaufgeräumt“ nach der Schneeschmelze, ja fast außerirdisch aus. Der Sommer ist kurz hier! Unendlich viele kleine Seen glitzerten in der Sonne, Gletscher an höheren Bergen im Nordwesten strahlten Reinheit aus und freuten das Auge mit der Abwesenheit der Seilbahnen und Skifahrer. Wir hielten uns erst nördlich des Làjrro-Gipfels, bestiegen diesen aber schließlich und genossen den Blick ins schöne Lajrrojahka-Tal westlich davon. Zwei Wasserfälle, mehrere Seen und blaugrüne Flussmeander vor den mächtigen Gletschern weckten das Gefühl, in ein Märchen geraten zu sein – kein Wunder, dass wir überhaupt nicht weiter wollten. Doch die Schatten wurden länger und wir stiegen über die feuchten Hänge ab, uns gleichzeitig dem blauen Pieskehaure nähernd. Hier stießen wir wieder auf die norwegische Markierung, diese hörte allerdings an der schwedischen Grenze auf und wir suchten uns den Weg weiterhin selbst. Kurz vor dem See (und den Brücken) bauten wir in letzen Sonnenstrahlen des Tages unser Häuschen auf und beobachteten beim Abendessen Rentiere. In diesen zwei Tagen sahen wir niemanden. Doch nun sollte es sich ändern – morgen werden wir den Nordkalottleden betreten.


Nachdem ihr mir letztes Jahr geholfen habt, die ersten ein paar Schritte im skandinavischen Fjäll zu machen (danach zweifelte ich aber sehr, es irgendwann wieder machen zu wollen

Prolog
Die Idee, eine längere Wanderung zu machen, kam diesmal von einem Gerät. Nämlich von einem Ergometer. Dieser meinte, ich sollte mich vielleicht doch lieber mit Tagen als mit Sekunden beschäftigen… Mit der Unterstützung des seit Wochen wolkenlosen Himmels, der meinen Wärmehaushalt zur Verzweiflung brachte, war auch die Richtung der Unternehmung schnell klar: Norden. Dritte Unbekannte war wie üblich die Anreise. Da ich aber für alles offen war, was während der Fahrtspiele kühl erschien, war sie einfacher als sonst zu finden. Als sich dann auch noch ein Freund bereit erklärt hat, mitzukommen, zögerte ich mit den Tickets nicht lange. Und so stiegen wir eines Augustabends aus dem Flugzeug in Bodö, 40km nördlich des Polarkreises aus…
Einstieg; Tage 1 und 2
Müsli, Käse, Knäckebrot, Trockenobst, Gaskartuschen… Die Einkaufsliste glich der üblichen. Anders der Rucksackgewicht, denn wir wollten ja drei Wochen lang (plus Reserve) etwas essen. Sehr sparsam gepackt, schafften wir es trotzdem auf 27kg pro Person ohne Wasserflaschen, die wir anfangs noch fleißig füllten

So verließen wir Sulitjelma, ein Dorf mit Busanschluß nach Bodö (über Fauske, ca. 2h). Nach ca. sechs Kilometern verabschiedeten wir uns auch von der Straße und bogen auf einen Pfad in Richtung Sorjushytta ab (Schild). Steinmännchen und rote „T“s (für „Tourist“) zeigten den Weg, und schon wenige Minuten später standen wir zum ersten Mal still, beeindruckt von zwei spiegelglatten Seen, umgeben von grünen Bergen. Der Pfad führte an Wasserfällen und Mooren vorbei, über zahllose Bäche und sanfte Hügeln. Die Sonne schien mitgereist zu sein – die gerade gekaufte Schutzcreme fand sofort Verwendung. Sind wir doch nicht nördlich genug?!

Erster Abend endete idyllisch mit den letzten Sonnenstrahlen an unserer Bergseite. Die herangeschlichene Nacht ließ das Rauschen des nächsten Wasserfalles deutlich lauter hervortreten und jagte uns in die Schlafsäcke – es wurde recht schnell kühl. Der Morgen begann genauso: Auf einmal wurde es im Zelt zu heiß. Ungläubig schauten wir hinaus: Blauer Himmel soweit das Auge reicht! Sind wir wirklich in Skandinavien?

Schwimmversuch im See entartete sich jedoch trotzdem zur „erweiterten Katzenwäsche“. Und es ging weiter an den Seen (Lamivatnet und Eidevatnet) entlang, wobei wir den Pfad einmal (scheinbar) ganz kurz verließen und kamen nicht wieder drauf – erst gewollt, danach eher nicht. Geführt von einem schwarzweißem Kartenausdruck (die ersten und die letzten zwei Tage), stiegen wir nun immer höher, querten ohne Stiefel mehrere Bäche (ein Vergnügen bei diesem Wetter!) und landeten auf über 1000m über Meeresniveau. Die Landschaft ließ Eis- und Schneespuren erkennen, sah „unaufgeräumt“ nach der Schneeschmelze, ja fast außerirdisch aus. Der Sommer ist kurz hier! Unendlich viele kleine Seen glitzerten in der Sonne, Gletscher an höheren Bergen im Nordwesten strahlten Reinheit aus und freuten das Auge mit der Abwesenheit der Seilbahnen und Skifahrer. Wir hielten uns erst nördlich des Làjrro-Gipfels, bestiegen diesen aber schließlich und genossen den Blick ins schöne Lajrrojahka-Tal westlich davon. Zwei Wasserfälle, mehrere Seen und blaugrüne Flussmeander vor den mächtigen Gletschern weckten das Gefühl, in ein Märchen geraten zu sein – kein Wunder, dass wir überhaupt nicht weiter wollten. Doch die Schatten wurden länger und wir stiegen über die feuchten Hänge ab, uns gleichzeitig dem blauen Pieskehaure nähernd. Hier stießen wir wieder auf die norwegische Markierung, diese hörte allerdings an der schwedischen Grenze auf und wir suchten uns den Weg weiterhin selbst. Kurz vor dem See (und den Brücken) bauten wir in letzen Sonnenstrahlen des Tages unser Häuschen auf und beobachteten beim Abendessen Rentiere. In diesen zwei Tagen sahen wir niemanden. Doch nun sollte es sich ändern – morgen werden wir den Nordkalottleden betreten.
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