• hc-waldmann
    Dauerbesucher
    • 19.07.2004
    • 549
    • Privat


    [FI], Urho Kekkonen NP, die vierte ...

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 68.39072
    Längengrad 28.06231
    Tour 2024-1 Urho Kekkonen NP Alle Reiseberichte ab 2004:
    https://www.thepsy.uni-bremen.de/html_1/travel.html
    Region:
    https://www.thepsy.uni-bremen.de/tra...4/t01/fi01.png
    GPX-Daten:
    https://www.thepsy.uni-bremen.de/tra...core_etrex.gpx
    Route:
    Aittajärvi - Jyrkkävaara - Muorravaarakanruoktu -
    Hammaskuru - Luirojärvi - Maantiekuru - Aittajärvi
    Route auf Karte:
    https://www.thepsy.uni-bremen.de/tra...basecamp01.png
    UKK-IV ist im Wesentlichen eine Kopie der Tour UKK-II 2018 im Urho Kekkonen NP, diesmal mit etwas road-trip davor (finnische Schären) und danach (inkl. Tagestouren um Inari), danach folgte als etwas härtere Tour der Guivi-Trail solo.

    Die GPX-Datei enthält WPT und RTE der o.a. Route im Minimalformat für ein Etrex H (WPT <500, RTP pro RTE <30), zusätzlich die Anbindung nach Kiilopää und Saariselkä im Westen (über Lankojärvi bzw. Tuiskukuru / Suomenruoktu) sowie nach Raja Jooseppi im Osten an der russischen Grenze (Achtung: Es gibt keine Busverbindung mehr ab/bis Ivalo).

    Start- und Endpunkt ist der Parkplatz am Aittajärvi, den man nach 32km Schotterpiste von der E75 abgehend erreicht. Die Wasserversorgung ist durchgehend gut (ohne Filter), lediglich an der Jyrkkävaara AT ist das Seewasser nicht trinkbar (1.8km bis zum Fluss). Es sind zwei Flüsse über Kniehöhe zu furten.
    Es gibt keine Markierung mit poles, eine Spur ist aber überall durchgängig erkennbar (Ausnahme: Muorravaarakanruoktu AT - Hammaskuru AT, hier endet die Spur am Sattelpunkt des Kuru, man geht dann strikt S über Fjäll mit dem Quad-Track von der Anterinmukka als Falllinie). Ein GPS ist im Grunde unnötig.

    Es sind insgesamt drei Kuru zu überwinden, in denen man im August kein Wasser findet. Wer sich richtig böse schinden will, geht ab Muorravaarakanruoktu strikt W den Lumikuru hoch und steigt entlang der Pälkkimäoja zum Luirojärvi ab.

    Um die Luirojärvi AT (Sauna!!) herum ist das dichte Spurnetz etwas verwirrend, Regel: je näher am Berg, desto weniger Sumpf. Das Bodenrisiko ist durchgängig gering (Ausnahme: Maantiekuru, vgl. Bilder, dort erheblich). Mobiltelefon funktioniert nur gelegentlich und nur auf Höhe. Westlich des Sokosti (also auf der Luirojärvi-Seite ist ordentlich was los, östlich davon ist es sehr ruhig.
    Bereits auf der Anfahrt - im äußersten Süden des Landes, drohen dem Wanderer diverse Gefahren.





    Die Schären-Straße (Saaristotie) ab Naantali (hier kommt die Fähre aus Stockholm an) bietet traumhafte Badestellen in der Ostsee und ist erstaunlich wenig befahren. Mit nur zwei Ausnahmen sind alle Fähren kostenlos, für die volle Strecke über Houtskari und Iniö sollte man mindestens 5 Tage einplanen.





    Nach 1120 km Fahrt von Naantali über Vaasa, Oulo und Rovaniemi begrüßt dich Lappland in Kiilopää. Es ist mit 22 Grad recht warm auf 68,35 Nord, und es herrscht überall Feuerverbot wegen Waldbrandgefahr.





    Ab Aittajärvi beginnt die Tour mit gleich zwei Flussquerungen, die wegen der Trockenheit dieses Sommers recht einfach zu bewältigen sind. Aus gleichem Grund ist das Moskito-Problem dieses Jahr unerheblich.





    Für diesen Anblick ist man weit gefahren. Der Weg mäandert mit Suomunjoki und Muorravaarankajoki 2.5 Tage lang ...





    ... und wird gelegentlich von Kelo-Kiefern blockiert. Es gibt Unmengen Blaubeeren zu essen ...





    ... und jederzeit ist Wasser verfügbar ...





    ... links und rechts des Weges. Man kommt gut in den flow und trifft am Ende der längsten Etappe auf ...





    ... die Muorravaarakanruoktu Autiotupa mit offenem Kamni direkt am Fluss. Von hier kann man (s.o.) auch den Lumikuri oder gar den Paratiisikuru (der Name ist übelster finnischer Sarkasmus, es ist mörderich steil, und das sehr lange) aufsteigen und sich die zwei Tage über die Hamaskuru AT sparen. Aber warum sparen, man hat Zeit, man ist da, man will die Strecke.





    Mit dem sanften Aufstieg in den Akanhärkäkuru kommt die Weite ...





    ... die Vegetation wird spärlicher ...





    .. und man bekommt ein ganz kleines bisschen ruska schon im August.





    Zufrieden, trotz Anstrengung entspannt, und mit Stille und Staunen in der Seele blickt der Wanderer zurück.





    Am folgenden Tag nähert man sich dem Mythos des Luirojärvi. Heute schlägt das Wetter um, es wird eineinhalb Tage regnen.





    Da also ist er, der magische See im Regen, mit gleich zwei frei zugänglichen Hütten und einer Sauna (!) mitten im Nichts. Das verlangt einen Ruhetag zum Abwettern, herrlich.







    Nach dem Regen wird der Weg naturgemäß etwas feuchter ...




    .. aber das verliert sich, denn es geht über Stunden stetig bergauf hinein in den Maantiekuru.




    Es wird geröllig bis verblockt (die Bilder sind nicht vom Weg aus aufgenommen, das ist der Weg), man muss langsam gehen. Die Strecke Luirojärvi - Suomunjoki / Aittajärvi ist insbesondere bei Nässe nicht an einem Tag zu machen, auch wenn es "nur" 25km sind.
    Warum sollte man das auch wollen, verlöre man doch die spektakulären Details am Wegesrand aus dem Augen. Der Baum rät zur Gemächlichkeit, diverse Arten Moos laden zur weich gepolsterten Pause.
    Letzter Lagerplatz vor dem Aittajärvi bei 68,32336 N 28,02588 E. Es wird morgen zu Ende sein.





    Nach sieben Tagen im UKK folgen noch kleinere Tagetouren ab Inari, hier der Weg zur Wildniskirche ...





    .. der (mit Ausnahme des baumlosen Fjälls) die Landschaftsformen Finnisch-Lapplands auf 12km Kilometer Rundkurs verdichtet, sie in 4-5 Stunden erfahrbar macht und für Erstbesucher ein hervorragender Einstieg ist, um sich an das Gehen auf diesem Boden risikofrei zu gewöhnen.





    Die Jäniskoski auf dem vollständig markierten Inarikävelireitti (abgehend direkt vom SIIDA Sami Museum in Inari) (Video, 18 Sek.). Zum Glück gibt es eine Brücke ...





    Am Ende des Tages umd zum Abschluss der Tour genießt man nochmal die Wolkenmalerei über dem Inarijärvi.




    In zwei Tagen starte ich den Guivi-Trail, eine ganz andere Tour in ganz anderer Landschaft (Bericht ebenfalls hier im Forum).
    Zuletzt geändert von hc-waldmann; 15.09.2024, 11:39.
    fortis ac vehemens, tunc pulcherrime patiens, apta temporibus (Seneca / de vita beata III, 3)

  • Torres
    Freak

    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
    • 31757
    • Privat


    #2
    Wie schön!
    Diesmal hat ja alles geklappt. Was hast Du anders gemacht? Bzw. hast Du etwas anders gemacht?
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

    Kommentar


    • hc-waldmann
      Dauerbesucher
      • 19.07.2004
      • 549
      • Privat


      #3
      Oh, ich habe so einiges anders gemacht. Da ich ja nun 56 bin, habe ich zwei Monate vorher angefangen zu trainieren und bin bspw. mit vollem Rucksack zur Arbeit gelaufen. Es ist gelungen, die Last auf 22kg zu reduzieren (das HB Nammatj2 muss aber sein). Gut war auch, drei Tage vor Start kleine Eingewöhnungstouren zu machen statt nach langer Fahrt direkt aus dem Auto loszulaufen. Gehwol Fusskrem ist ein Wunder. Ich habe Finnisch gelernt (wobei das für die zuhörenden Finnen wohl eher schmerzhaft ist). BTW, mein letzter Bericht hier stammt ja von 2018, die Touren seitdem (Kungsleden Süd voll, Valadalen, Hardangervidda, Kaldoaivi), haben auch schon besser funktioniert (auf Maß angefertigter Cumulus Teneqa mit 110cm Schulterbreite statt schwerer KuFa, winziger deSoto statt dickem Trangia, etc., man lernt dazu und braucht auch weniger). So ein PLB beruhigt auch. Ich bin mir schon bewusst, dass ich in dem Alter nicht mehr so fit bin um etwaige Verletzungen aus eigener Kraft zu kompensieren wie ich das früher konnte (oder zu können hoffte). Ich hoffe schon, das noch einige Zeit weiter betreiben zu können. LG HCW
      Zuletzt geändert von hc-waldmann; 15.09.2024, 17:33.
      fortis ac vehemens, tunc pulcherrime patiens, apta temporibus (Seneca / de vita beata III, 3)

      Kommentar


      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 31757
        • Privat


        #4
        Das habe ich mir schon fast gedacht - sehr vernünftig. Schön, wenn sich der Erfolg dann auch so eindrucksvoll darstellt.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

        Kommentar