• Robtrek
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    [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.5130334
    Längengrad 17.9569817


    Was bedeutet Trekking?

    "Trekker sind Leute, die Lebensmittel in abgelegene Regionen tragen, um sie dort zu essen."

    Dieser alten Weisheit folgend, machte ich mich Ende Juli 2020 mit 15 kg Proviant auf den Weg in den Sarek Nationalpark in Schweden. Die Route war nur grob geplant - ich wollte einfach einige Wochen in schöner Natur verbringen, ohne dabei auf irgendwelche Hütten zur Versorgung angewiesen zu sein.















    Normalerweise reichen mir 15 kg Lebensmittel für 25 Tage Trekking. Der Kalorienverbrauch im Sarek war jedoch geringer, so dass ich am Ende 5 Wochen bleiben konnte, bevor mein Proviant zur Neige ging.















    Das Gelände entlang meiner Route war recht einfach. Technische Schwierigkeiten, z.B. steile Schneefelder mit Vereisung oder anspruchsvolle Blockfelder, gab es selten. Es macht deshalb wenig Sinn, mein tägliches Vorankommen im Detail zu beschreiben. Stattdessen möchte ich lieber mehr von der schönen Landschaft zeigen. Die Fotos in meinem Bericht decken einen großen Teil des Nationalparks ab, darunter auch weniger besuchte Gegenden. Am Anfang stehen ein paar typische Landschaften aus den 5 Wochen. Danach zeige ich meine Route ausführlicher in Bildern mit Ortsangaben.

    Am Schluss kurz das Wichtigste zu Ausrüstung, Verpflegung und effektivem Mückenschutz. Und ein Fazit, wie sich für mich das Trekking im Sarek vom Trekking in der großen Wildnis unterschieden hat.






















































    Auf den Sarek kam ich eher zufällig: wir hatten eigentlich schon eine brasilianisch-russisch-deutsche Gruppe für eine Trekkingtour in Sibirien gebildet, eine Erstbegehung über 2 Monate. Als Ende Juni klar wurde, dass die Corona-Situation in Russland völlig außer Kontrolle geraten war, mussten wir unsere Pläne jedoch auf bessere Zeiten verschieben. So ging jeder seiner Wege - der eine paddelte in Deutschland, der andere flog von Moskau nach Kamtschatka und dort gleich 2 Wochen in Quarantäne, wieder andere blieben lieber ganz zu Hause. Na und ich fragte Google nach "Europa, Trekking, Wildnis" und stieß so auf den Sarek, auch genannt "Europas letzte Wildnis". Super, passt!




































    Meine Route (nochmal die Karte): Suorva (30.7.) - Sliehkkojavrre - Nuortap Atjek See - Vuosskelvagge - Pass 1276m/1246m - Guhkesvagge - See 975m - Nijakvagge - Ruohtesvagge - Skarja - Guohpervagge - Nasasvagge - Alggajavrre - Skiejakjavrasj - Njoatsosvagge - Luohttolahko Plateau - Naite - Sarvesvagge - Niejdariehpvagge - Alggavagge - Skarja - Bielavallda - Basstavagge - Rinim - Vassjavagge - Vassjalabbda - Rapadalen Hochroute - Skierffe - Sitojaure - Saltoluokta (5.9.)


    Teil 1: Von Suorva über das Ruohtesvagge zum Alggajavrre

    Als Startpunkt wählte ich den Staudamm bei Suorva. Von hier kann man eine seltener begangene und landschaftlich sehr schöne Route zum Sarek einschlagen, die durch den Stora Sjöfallets Nationalpark führt. Die Anreise nach Suorva mit Bahn und Bus aus Deutschland ist einfach, die Verbindungen gut.



    Die 500 Höhenmeter Direktanstieg vom Staudamm (oben im Bild) aufs Plateau am ersten Tag sind ziemlich anstrengend. Der Körper ist jetzt am schwächsten, der Rucksack noch am schwersten. Der nächste Abschnitt bis zu den Seen im Vuosskelvagge ist dann einfach ("vagge" = Tal).



    Nuortap Atjek See






    Am Pass zwischen Höhe 1276m und Höhe 1246m erblickt man nach 2-3 Tagen erstmals den Sarek. Es ist eines der schönsten Panoramen im Park.



    Das Ahkka Massiv









    Als nächstes will ich über den Pass zwischen dem mittleren und dem rechten Berg.



    Im Guhkesvagge. Die Furt über den Fluss ist hier am Oberlauf nicht schwierig.






    See 975m mit dem Berg Nijak ganz rechts



    Mein Weg führt unter der Wand des Nijak vorbei und weiter über den Pass.



    Furt über den Suottasjjahka. Insgesamt gab es auf meiner Tour 17 Flussüberquerungen, die beim jeweils angetroffenen Wasserstand alle einfach waren. Zum Durchwaten benutzte ich Trailrunningschuhe.



    Am Nijak. Im Bild oben erscheint mein Zelt winzig klein vor der Ostwand des Berges.



    Hier traf ich nach 6 Tagen zum ersten mal auf einen anderen Wanderer. Hinter dem Nijak Pass wurde es dann weniger einsam. Dort verläuft im Ruohtesvagge die Sarek-Autobahn, auf der die meisten Touristen den Park durchqueren. Der Aufstieg zum Pass führt über ein steiles, vereistes Schneefeld. Gute Spikes für steiles Gelände wären hier hilfreich gewesen.



    Im Nijakvagge beim Abstieg vom Pass. Diesen Bergbach brauchte ich nicht zu furten, da ich nach längerem Suchen eine Schneebrücke fand, die stabil genug aussah. Einige Wochen später war das schon ganz anders: häufig benutzte Schneebrücken waren inzwischen eingestürzt, andere sahen sehr angefressen aus. Ich gehe in solchen Fällen kein Risiko ein. Zusammen mit dem Rucksack hatte ich immerhin mehr als 150 kg Gewicht rüberzubringen.



    Im Ruohtesvagge. Hier verläuft der große Trampelpfad durch den Sarek.



    Man trifft häufig auf Wandergruppen. Einige Schweden, die in meiner Nähe zelteten, schimpften über die Mückenplage. Mir kamen die Mücken im Sarek eigentlich nicht sehr schlimm vor. Genauer gesagt: falls dieses Jahr typisch war, dann ist der Sarek im August ein mückenarmes Paradies und die schwedischen Mücken sind echte Waschlappen!









    Auf dem Trampelpfad läuft es sich unangenehmer als auf Naturboden. Trotzdem sollte man ihn nutzen, sonst sieht's im Sarek irgendwann aus wie auf dem Kungsleden mit immer neuen Parallelspuren.



    Skarja, das Herz des Sarek, mit der Brücke und der Notfallhütte. Der einzige Ort, an dem ich auf meiner Tour später noch ein zweites Mal vorbeikommen sollte (und dabei Zeuge eines Notfalls wurde).



    In Skarja musste ich mich entscheiden: nach Osten (oben im Bild) oder nach Westen? Hier wie dort sah die Landschaft super aus. Ich entschied mich, zuerst nach Westen ins Guohpervagge zu gehen.



    Ein Wort zur Orientierung: Ich benutzte die hervorragende Calazo 1:100.000 Karte. Man kann sich die Gegend auch noch zusätzlich in 1:20.000 aufs Handy laden, um die eigene Position im Zweifelsfall exakt zu bestimmen. Aber generell stellt die Orientierung im Sarek kein Problem dar. Außerdem hatte ich das Buch von Claes Grundsten über Trekking im Sarek mitgenommen. Das hat sich für mich definitiv gelohnt, es enthält viele nützliche Infos zu Furten und Anstiegsrouten auf die Gipfel.












    Das Alggavagge (links) und das Guohpervagge, wohin mein Weg führt.



    Blick zurück auf das obere Rapadalen






    Der markante Berge rechts ist der Guohper, der dem Tal den Namen gibt.



    Der Vattendelar Gletscher



    Mit Glöckchengebimmel ziehen die ersten Rentiere vorbei. Ab hier sah ich dann täglich welche.



    Rentier-Kungsleden



    Vor dem Berg im Schatten führt mein Weg vom Guohpervagge links hoch ins Nasasvagge.



    Im Nasasvagge



    Vor meinem Camp liegt das Alggavagge, dahinter das Sarvesvagge. Noch weiter hinten kann man rechts der Mitte den dunklen Einschnitt des Njoatsosvagge erkennen - mein nächstes Ziel.



    Blick über den Padjelanta NP auf die schneebedeckten Berge Norwegens, 50 km entfernt. Ich hatte eine Menge norwegischer Karten kopiert, falls es mir im Sarek langweilig würde. Die Quarantäneregeln für Einreisen aus Schweden waren jedoch bis dahin nicht gelockert worden, und außerdem gefiel es mir im Sarek immer besser. Seit ich den Trampelpfad verlassen hatte, wurde die Landschaft interessanter und auch wieder etwas einsamer. Andere Wanderer sah ich jetzt 1-2 mal am Tag.
    Zuletzt geändert von Robtrek; 15.12.2020, 18:35.

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    #2
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    Teil 2: Vom Alggajavrre über das Luohttolahko Plateau nach Skarja




    Der Alggajavrre. Es gibt 3 Boote, davon waren 2 auf der anderen Seite. Ich musste also dreimal über den See rudern, damit nach meiner Überquerung wieder mindestens ein Boot an jedem Ufer bereitlag.



    Eine der schönsten Etappen meiner Tour war die Wanderung vom Alggajavrre nach Süden, entlang der Grenze zwischen den Nationalparks Sarek und Padjelanta.






    Unterwegs quert man den Rissajahka, einen schönen Fluss mit vielen Wasserfällen. Eine einfache Furt findet man z.B. oberhalb dieser Stromschnelle...



    ... bzw. unterhalb dieser hier. Zwischen den beiden Stromschnellen ist ruhigeres Wasser.



    Hier sieht man die Furt direkt neben dem kleinen Schneefeld.









    Ein Halsband und ein paar Knochen: solche Überreste sieht man im Sarek häufig. Die Informationstafeln am Nationalpark sagen, dass die Hälfte der Rentiere, die die Sami eigentlich verkaufen könnten, vorher von Raubtieren gerissen wird.









    Links der Eingang zum Sarvesvagge. Ich gehe noch ein Tal weiter zum Njoatsosvagge, rechts im Bild.




    Das Wetter ist unbeständig und zwingt zu Pausen. Manchmal mache ich mich erst um 6 Uhr abends auf den Weg, wenn es plötzlich aufklart. Die Rentiere bringen etwas Abwechslung in solche Tage, sie kommen bis auf 20 m an mein Zelt heran.



    Am Skiejakjavrasj



    Von meinem Lager am See geht es über einen Sattel weiter ins Njoatsosvagge.



    Das obere Njoatsosvagge









    Meine Rentiernachbarn verbrachten den halben Tag auf diesem Schneefeld. Wegen Hitze oder Bremsen? Unwahrscheinlich, denn heute war ein ausgesprochen kalter, stürmischer Tag.



    Abstieg ins mittlere Njoatsosvagge. Im Hintergrund das Parte Massiv.



    Den Luohttojahka furtet man am besten hier, direkt an seiner Einmündung in den Njoatsosjahka.



    Zum ersten Mal auf meiner Tour war ich bis zur Baumgrenze abgestiegen. Eigentlich sollte es heute wieder nach oben aufs Luohttolahko Plateau gehen. Aber die Wettervorhersage kündigte für die nächsten zwei Tage Wind mit Böen bis 70 km/h an, deshalb verschob ich den Aufstieg. Stattdessen verlegte ich mein Zelt in den Schutz einiger Birken und nutzte den schönen, sonnigen Tag für einen Ausflug mit leichtem Gepäck aufs Plateau. Die Wettervorhersage rufe ich mit dem satellite communicator ab - ein sehr nützliches Gerät, nicht nur bei Notfällen.












    So sieht's auf dem Plateau aus. Hier oben war der Wind inzwischen so stark geworden, dass man nicht mehr gerade stehen konnte. Für ein Zelt gibt es weit und breit keinen Schutz.






    Das Parte Massiv



    Beim Abstieg zurück ins Njoatsosvagge kamen mir einige Trekker entgegen. Wie ich später erfuhr, musste einer von ihnen nachts im Sturm auf dem Plateau fünf Stunden lang sein Zelt halten.



    Mein Camp im Njoatsosvagge. Wegen des schlechten Wetters blieb ich hier insgesamt 4 Nächte.






    Nach mehreren Tagen hatte sich der Sturm gelegt. Zeit für meinen zweiten Anstieg aufs Plateau, diesmal mit Rucksack. Eine Stunde lang geht es durch wegloses Dickicht, bevor die Baumgrenze erreicht ist.






    Auf dem Plateau am Balgatjavrasj






    Bei gutem Wetter ist das Luohttolahko Plateau einer der schönsten Orte im Sarek.















    180°-Panorama vom Berg Naite, der sich am Rand des Plateaus über das Sarvesvagge erhebt (große Version zum Anklicken hier).



    Blick aufs Sarvesvagge und die Einmündung ins Rapadalen






    Mein weiterer Weg führt über den Pass in der Bildmitte vom Sarvesvagge ins Alggavagge.



    Vorher gab es allerdings erneut eine Zwangspause wegen Regen und Nebel. Leider keine Seltenheit - das Wetter im Sarek zeigte sich deutlich schlechter, als ich es aus Sibirien gewohnt war. Und so hatte ich genug Zeit, um die folgende kleine Statistik aufzustellen:

    2015: 5 Schlechtwettertage aus 50 Tagen Tour
    2016: 5 aus 75
    2017: 5 aus 60
    2018: 6 aus 55
    2019: 3 aus 61
    2020 Sarek: 11 aus 37

    Das scheint normal für den Sarek zu sein. Jedenfalls sagten das viele Wanderer, die ich traf.
    Fazit: wer schöne Bergpanoramen vor blauem Himmel mag, der geht besser woanders trekken. Oder er bringt genug Zeit mit, so wie ich, um mieses Wetter auszusitzen. Für letzteres sollte man dann genügend Lesestoff dabeihaben. Mit dem Flicken der Hose und anderer Ausrüstung kann man nämlich gar nicht so viele Regentage ausfüllen, wie der Sarek für einen bereithält!






    Im Sarvesvagge



    In der Bildmitte liegt mein Pass zum Niejdariehpvagge und weiter zum Alggavagge.



    Aufstieg zum Niejdariehpvagge. Das Blockfeld auf der Passhöhe sollte man mit schwerem Rucksack vorsichtig angehen, sonst ist schnell ein Bein verstaucht. Das ist aber eine Ausnahme, auf meiner Route im Sarek gab es sonst nur Blockfelder der einfachen Kategorie.



    Ankunft im Alggavagge. Im Hintergrund sieht man den Alggajavrre (der See mit dem Ruderboot).



    Das Alggavagge begrüßte mich zur Abwechslung mit drei Tagen Regen. Es klarte immer nur abends kurz auf - zu spät, um noch aufzubrechen. Wer nicht genug Reservetage hat, geht natürlich auch bei Nässe und Wind weiter. Aber Trekking durch nebelverhangene graue Täler im Dauerregen - not my idea of fun.









    Endlich ein blankgeputzter Himmel! Vor mir liegt der Weg durch das Alggavagge.



    Am Ende mündet das Alggavagge ins Guohpervagge. Wer weiter nach Skarja will, furtet hier den Fluss.



    In Skarja traf ich in der Notfallhütte auf Kurt, einen 77jährigen Schweden. Er ist seit zwei Jahrzehnten Hüttenwart am Kungsleden und hat in seinem Leben viele hundert Tage im Sarek verbracht. Kurt hatte Probleme mit den Beinen bekommen und konnte nicht mehr weiterlaufen. Ich blieb einen halben Tag bei ihm, bis er die Polizei davon überzeugt hatte, dass eine Evakuierung notwendig war.



    Dazu waren viele Gespräche über das "Hjälptelefon" in der Hütte erforderlich. Das Callcenter der Polizei liegt irgendwo im Süden und die Operator dort hatten wohl keine rechte Vorstellung vom Sarek. Kurt schilderte die Situation, doch sein Fall musste einem Vorgesetzten zur Entscheidung vorgelegt werden. Wenn Kurt dann 20 Min später anrief, um das Ergebnis zu erfahren, war jedesmal ein anderer Operator am Apparat, dem die Situation aufs Neue erklärt werden musste. Das Spiel wiederholte sich ein paarmal.



    Nach mehreren Stunden wurde der Einsatz aber genehmigt, und der Helikopter kam gegen 9 Uhr abends. Als erstes gab der Pilot Kurt eine Maske, für alle Fälle. Für mich war es inzwischen zu spät, um noch weiterzugehen. Egal, ich hab noch genug Zeit und mehr als genug Lebensmittel.

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      #3
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      Teil 3: Von Skarja über das Basstavagge zum Skierffe




      Nach meinem zweiten Aufenthalt in Skarja ging es diesmal nach Osten, Richtung Ähpar Massiv.



      Unterwegs traf ich zwei französische Trekker, die aus dem Rapadalen kamen. Sie erzählten von einer unangenehmen Begegnung mit einem Bären am Vortag. Er rannt auf sie zu, bevor er abdrehte und im Gebüsch verschwand.



      Nachts sanken die Temperaturen jetzt regelmäßig auf Werte um den Gefrierpunkt.



      Mir ist schnell kalt, und so waren für mich vier Lagen Kleidung abends im Zelt bald Standard.



      Das Ähpar Massiv



      Rechts im Bild der See Bierikjavrre



      Im Basstavagge






      Hier war noch einiges vom blutigen Fell zu sehen






      Der Basstajiegna Gletscher



      Mein Zeltplatz am Ausgang des Basstavagge



      In Rinim am Nordende des Sitojaure traf ich einen alten Sami. Er erzählte, dass es in der Gegend drei Bären gibt und er zuletzt vor drei Tagen einen in der Nähe gesehen hatte. Ich fragte ihn nach Brot, wobei ich eigentlich ein samisches Fladenbrot im Sinn hatte. Nach einem Monat ohne Brot hatte ich Appetit! Ja, Brot könnte er holen. Außerdem bot er an, mich mit dem Motorboot ein Stück in Richtung meines nächsten Ziels zu fahren, dem Vassjavagge.






      Statt des erhofften Fladenbrots hatte ich eine Packung altes Toastbrot bekommen! Aber vergoldet, zum Preis von umgerechnet 10 Euro. Der Sami hatte noch ein ordentliches Stück Butter dazugegeben, also war's mir recht. Er fragte sogar höflich nach, ob der Preis für mich so OK wäre? Um mir dann zu erklären, dass dies sowieso ein Sonderpreis sei, denn seine Frau würde das Brot sonst immer für 15 Euro verkaufen.

      Die Geschäftstüchtigkeit liegt bei ihm in der Familie. Das sollte sich eine Woche später, am anderen Ende des Sees, nochmal bestätigen.



      Nachdem ich dank des Motorboots einige Kilometer gespart hatte, suchte ich mir vom Seeufer einen Weg durch den Birkenwald, der hier einfach zu durchqueren ist.



      Der Anstieg vom Sitojaure hoch zum Vassjavagge ist extrem steil. Blick zurück nach Rinim.



      Die 500 Höhenmeter bis aufs Plateau schaffte ich in weniger als 3 Stunden, obwohl mein Rucksack immer noch jenseits der 30 kg wog. Ein ganzer Monat Trekking macht den Körper fit und beseitigt alle Rückenschmerzen, die man aus der Zivilisation mitgebracht hat.



      Leckerrrrr!!!



      Das Vassjavagge mit einer Hütte der Rentierzüchter



      Die Vassjalabdda Hochebene






      Das Rapadalen. Ich hatte vor, am oberen Rand dieses Tals in Richtung Skierffe zu wandern.






      Mich beschlich das Gefühl, dass meine kleine, perfekte Zeltwiese eigentlich das Nachtlager meiner heutigen Rentiernachbarn war.















      Die Hochroute entlang des Rapadalen bietet sehr schöne Ausblicke. Man muss einige Flüsse furten, die in tief eingeschnittenen Schluchten zu Tal stürzen. Dabei hält man sich am besten ziemlich weit oben, wo diese Schluchten einfach zu überwinden sind.



      Der Ausgang des Rapadalen mit den Hügeln Nammasj und Tjahkelij



      Links im Bild der Skierffe, der Aussichtsberg Nr. 1 des Sarek






      Am Horizont das Parte Massiv. Dahinter liegt das Luohttolahko Plateau, wo ich einen der schönsten Tage im Sarek verbrachte. Inzwischen kannte ich die Geographie des Parks in- und auswendig.



      Dieser Septembertag brachte das beste Wetter auf der gesamten Tour. Sonnig, warm, und sogar auf dem Gipfel des Skierffe völlig windstill. Vom Kungsleden waren viele Tagesausflügler hier hoch gekommen, so dass ich mal eine Aufnahme von mir mit Fünfwochenbart machen lassen konnte.






      Bei dem Wetter und der phantastischen Aussicht blieb ich mehrere Stunden auf dem Skierffe. Diesen Tag wollte ich noch einmal voll genießen, denn die Tour näherte sich unweigerlich ihrem Ende. Bis Saltoluokta blieben nur zwei Tage - es wurde höchste Zeit, endlich die verbliebenen Essensvorräte anzugehen. Salamis, Müslimix, Vanillepudding - alles muss raus!



      Die Hartmetallspitze des einen Trekkingstocks hatte sich gleich am ersten Tag meiner Tour verabschiedet. Man sieht, wie sehr die Kunststoffspitze ohne diesen Schutz in den 5 Wochen abgenutzt wurde.









      Blick auf den See Lajtavrre. Links unten kann man die Waldwiese mit den Aktse Hütten erkennen.



      Die Silhouette des Skierffe












      In den letzten zwei Tagen meiner Tour folgte ich dem Kungsleden. Auf dem Plateau zwischen Aktse und Sitojaure gab es Internetempfang. Hier machte ich Pause, um meine Rückreisetickets zu organisieren.






      Der südliche Teil des Sitojaure






      Ich übernachtete am Seeufer. Den Sitojaure wollte ich früh am nächsten Morgen überqueren, solange der Wind noch nicht zu stark war.









      Rechts sieht man die Sitojaure Hütte, links das Haus der Sami, die den Transport per Motorboot besorgen.



      Nach etwas über einer Stunde erreichte ich bei der Sitojaure Hütte das andere Ufer.



      Jetzt waren alle drei Boote auf dieser Seite. Eins musste zurück, bevor ich weiter nach Saltoluokta konnte. Natürlich hatte ich darauf gehofft, dass sich in der Hütte Trekker in Gegenrichtung finden, die mein Boot über den See zurückrudern würden. Die gab es eigentlich auch, aber... Die umtriebige Sami, die den Motorbootverkehr über den See macht, hatte schon alle überzeugt, dass der Wind viel zu stark bläst und Rudern nicht in Frage kommt. Also musste ich doch noch zweimal über den See fahren. Es sei denn, sie würde mein leeres Boot für etwas Geld mit rüber ziehen? Das lehnte sie aber rundheraus ab und bretterte mit ihrem Motorboot davon.

      So blieb mir nichts anderes übrig, als meinerseits mit einem zweiten Ruderboot im Schlepptau abzulegen. Doch als die Frau kurz darauf vom anderen Ufer zurückkam, begannen plötzlich ernsthafte Verhandlungen. Auf dem Wasser - sie in ihrem Motorboot, ich mit meinen zwei Ruderbooten. Wow, die Frau war ein Profi. Ich bekam schnell heraus, dass es sich bei ihr um niemand anderen handelte als die Tochter der Toastbrot-Eltern! Am Ende einigten wir uns natürlich - sie versprach die Überführung des Boots, und ich nahm meine letzten 20 km nach Saltoluokta in Angriff.






      Der Kungsleden zwischen Sitojaure und Saltoluokta






      Kurz vor Saltoluokta am Akkajaure Stausee






      Der Blick von meinem Zeltplatz in Saltoluokta war das letzte schöne Panorama dieser großartigen Tour.


      Und jetzt ein paar praktische Tips:

      Ausrüstung
      Das wichtigste Stück Ausrüstung ist eine ordentliche Wampe!
      Im Ernst, wer sich vor der Tour ein bisschen Übergewicht zulegt, hält länger durch. Ich verliere normalerweise 20 kg in zwei Monaten Wildnis, dieses Jahr im Sarek natürlich viel weniger.



      In meinen Rucksack passte nicht alles hinein. Leichte Sachen und die Schuhe zum Furten packte ich deshalb in einen Tagesrucksack, der mit zwei Schnellspannriemen am großen Rucksack befestigt wird.

      Schuhe zum Furten
      Auf der Tour stand ich 17 mal vor Flüssen, bei denen das Wasser zu hoch für meine Bergstiefel war. Wenn man beim Trekking etwas gar nicht gebrauchen kann, dann sind das Blasen wegen Wasser in den Stiefeln.
      Für solche Fälle hatte ich Trailrunningschuhe und dünne Neoprensocken mitgenommen. Die Schuhe haben eine sehr gute Profilsohle. Damit waren alle Furten problemlos und nie kalt. Die Schuhe sind außerdem bequemer für die An- und Abreise. Wenn man nicht gerade zu denen gehört, die Städte wie Stockholm lieber in Bergstiefeln erkunden.
      Außerdem hatte ich Gamaschen dabei. Damit konnte man einige Flüsse in den Bergstiefeln durchwaten. Sie kamen aber nur selten zum Einsatz, und da auch die Schneehöhen keine Gamaschen erforderten, würde ich sie das nächste mal zuhause lassen. Hüfthohe Gummistiefel, wie sie für Touren in vergleichbaren Regionen Sibiriens unerlässlich sind, braucht man im Sarek nicht. Auf meiner Route gab es kein richtiges Sumpfgelände, nur harmlose Hochmoore.

      Notfallkommunikation
      Ein Stück Ausrüstung, das ich jedem empfehlen kann, egal ob Anfänger oder Trekkingpapst, ist der satellite communicator. Eine Art Handy, mit dem man überall via Satellit SMS und E-mails senden und empfangen kann. So bekommt man bei Bedarf auch eine aktuelle Wettervorhersage, was mir auf meiner Tour z.B. das Zelten im Sturm auf dem Luohttolahko Plateau erspart hat.
      Bei jeder Nachricht wird automatisch meine Position mitgesendet. Die Familie kann so den Fortgang der Tour verfolgen oder z.B. auch rechtzeitig preisgünstige Rückreisetickets für mich buchen - da rechnen sich die Kosten für so ein (Gebraucht-)Gerät ziemlich schnell. Aber der eigentliche Zweck des satellite communicator ist natürlich die Verbindung mit dem Rettungsdienst im Notfall. Bei Touren in der großen Wildnis ist das Teil die einzige Chance auf rechtzeitige Hilfe, zumindest solange man noch in der Zone der Helikopterreichweite ist. Aber auch in Europa gibt es ein Stück zusätzlicher Sicherheit, wenn man solo in Gegenden unterwegs ist, wo möglicherweise ein paar Tage lang kein anderer Trekker vorbeikommt. Stichwort: Beinbruch abseits der populären Sarek-Täler, z.B. abends beim Abstieg vom Gipfel; Zelt ist unten im Tal; eiskalte Nacht steht bevor.

      Mückenschutz
      Ich empfand den Sarek als mückenarm und nicht ansatzweise vergleichbar mit einer sibirischen Polarregion im August. Es spielt aber gar keine Rolle, wie stark die Mückenbelastung im einzelnen ist. Effektiver Mückenschutz ist immer gleich, man benötigt dazu:
      1. Einen breitkrempigen Hut, darüber zieht man ein Kopfnetz. Das Netz wird vorne über die Hutkrempe hochgerafft, das Gesicht bleibt also frei. Ohren und Nacken sind dagegen vom Netz bedeckt und so ständig gegen Mücken, Sonne und Wind geschützt. Wird zwischendurch mal ein Vollschutz fürs Gesicht nötig, lässt man das Netz einfach auch vorne herunter.
      2. Ein Netzhemd, dieses wird über das Funktionshemd angezogen. Funktionshemden sind selten stichfest und Mücken lieben z.B. die Schultern als Angriffspunkt Nr.1. Mit dem Netzhemd kommt kaum ein Stich durch. Beim typischen windig-kühlen Sarekwetter waren Funktionshemd + Netzhemd für mich warm genug, eine zusätzliche Jacke brauchte ich nur selten. Netzhemd wie Kopfnetz bestellt man im Internet bei den üblichen Verdächtigen.
      3. Stichfeste Handschuhe, z.B. aus dem Versand für Arbeitskleidung oder vom Bau-/Gartenmarkt. Die sind billig, bequem und halten beim Trekking einiges aus.
      4. Stichfeste Hose. Ich trage seit langem Fjällräven G-1000 Hosen, vor der Tour werden sie mit Hilfe eines Föns eingewachst. Da kommt keine Mücke durch.
      5. Mückenspray mit 2,5% Icaridin aus dem Drogeriemarkt. Das Spray wird an den Stellen auf die Kleidung gesprüht, wo sich unbeabsichtigt gerne mal Lücken ergeben, z.B. im Bereich des Handgelenks zwischen Handschuh und Funktionshemd. Wenn man die anderen Punkte richtig anwendet, braucht man das Mückenspray aber nur selten.
      6. Anti-Mückenspirale. Man lässt sie 5 Minuten im Vorzelt rauchen, um die Mücken zu vertreiben. Anschließend kann man in sein Zelt hineinkriechen, ohne einen Schwarm Insekten mitzuschleppen. Hilft auch sehr, wenn man im Vorzelt kocht. Im Sarek sind Spiralen eher nice-to-have als zwingend, aber sie bleiben ein guter Tipp für stark mückenbelastete Gegenden.

      Verpflegung
      Meine 15 kg Proviant hätten für 6 Wochen Sarek gereicht. Spezielle Trekking-Fertiggerichte kaufe ich nicht. Ich koche stattdessen z.B. Couscous, Bulgur, Kartoffelbrei oder Reis mit Boullion, dazu kommt jeweils Basilikum, Oregano, eine Knoblauchzehe, Sonnenblumenöl. Zur Abwechslung was Süßes, z.B. Vanillepudding mit Milchpulver, Zimt und Rosinen. Als Snack hatte ich 8 Salamis dabei, außerdem mixe ich aus Trockenfrüchten, Nüssen, Zucker und Hafer eine Art Müsli. Das meiste wird schon zuhause in Plastikflaschen abgefüllt. Das kommt von unseren Raftingtouren, wo alles wasserdicht, handlich und unzerstörbar verpackt sein muss. Eine 1L Plastikflasche fasst ca. 1 kg Müsli (bzw. Zucker, Milchpulver, Couscous, ...). Geeignete Flaschen mit weiter Öffnung findet man im Supermarkt bei den Fruchtsäften.



      Kocher und Gas
      Mit meiner 450 g Gaskartusche konnte ich im Sarek 35x kochen. Die kleine 230 g Ersatz-Kartusche kam nicht mehr zum Einsatz. Mein Kocher ist nichts Besonderes, ein 15 Jahre altes Ding aus Südamerika. Mit einem modernen Gerät würde das Gas wahrscheinlich länger reichen. Es würde mich mal interessieren, was andere hier für Erfahrungen haben.

      Sarek - Europas letzte Wildnis?
      Natürlich sollte man das nicht ganz wörtlich nehmen. Im Sarek waren, oh Wunder, außer mir noch sehr viele andere Naturliebhaber unterwegs. Auch in den weniger besuchten Tälern sieht man 1-2x täglich Wanderer. Die Rentiere tragen Plastikhalsband mit Glöckchen, an den Grenzen des Parks rattern regelmäßig Hubschrauber. Für uns Touristen wurden ein paar bequeme Brücken über reissende Flüsse errichtet, und für die Rentierzüchter zahlreiche Hütten. So richtig wild ist diese Wildnis also nicht.

      Wenn man bis zum Horizont Berge und Wälder sieht, wie z.B. vom Gipfel des Skierffe, und weiss: da ist jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit keiner außer dir! Und nach diesem Horizont kommen in alle Richtungen nochmal 5 Horizonte ohne Menschen - das ist dann schon noch ein anderes Gefühl als im Sarek. Klar, sowas hat Europa nicht. Der Sarek mag also keine "letzte Wildnis" im Wortsinn sein, aber Danke dass es ihn überhaupt gibt! Er ist wunderschön und zum Glück als Nationalpark geschützt.

      Zum ganzen Bild gehört dann aber leider auch dies: die kleine Wildnis bei uns wird geschützt, doch die große Wildnis woanders wird zerstört, und unfreiwillig sind wir Mitverursacher. Wer mal in Sibirien gesehen hat, mit welcher Rücksichtslosigkeit die dortigen Staatsbetriebe die Taiga plattmachen, um immer mehr Erdgas für ihre Kunden in Europa aus dem Boden zu holen, der fragt sich: ist das noch OK? Unserem Energiehunger fallen dort riesige, bisher völlig intakte Wildnisgebiete zum Opfer, wie es sie bei uns schon längst nirgendwo mehr gibt, auch nicht im Sarek. Dadurch verlieren u.a. Rentierzüchter ihre Lebensgrundlage. Die könnten mit einer gewissen Berechtigung sagen: Europäer! als große Energieverbraucher solltet ihr fairerweise erstmal eure Kohle verbrennen oder eure Landschaften mit Windradfarmen zupflastern, anstatt hinzunehmen, dass bei uns ein riesiger Sarek nach dem anderen zerstört wird, weil ihr Erdgas wollt!



      Der Akkajaure Stausee, bei dem meine Tour begann und endete, entstand auch um den Preis einer kolossalen Naturzerstörung. Einer der eindrucksvollsten Wasserfälle Europas wurde hier der Stromerzeugung geopfert. In der Saltoluokta Fjällstation erinnert ein Bild an dieses Naturwunder.



      Ein Wandpanel im Stockholmer Hauptbahnhof, und darunter das Original: Saltoluokta, der Endpunkt meiner 5-wöchigen Tour durch den Sarek.

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        • 02.09.2016
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        #4
        AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

        Wenn ich mich nicht verrechnet habe, bis du mit ca 430g Lebensmittlevorräten täglich über 5 Wochen ausgekommen? In meinen Augen eine grimmige Diät: ich nehme auf einer Tour schon mit 600g pro Tag ab.

        Abgesehen davon: vielen Dank für die super Photos!

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        • Ljungdalen

          Alter Hase
          • 28.08.2017
          • 3214
          • Privat


          #5
          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

          Vielen Dank für den Bericht.

          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Der Akkajaure Stausee, bei dem meine Tour begann und endete, entstand auch um den Preis einer kolossalen Naturzerstörung. Einer der eindrucksvollsten Wasserfälle Europas wurde hier der Stromerzeugung geopfert. In der Saltoluokta Fjällstation erinnert ein Bild an dieses Naturwunder.
          Zum Glück hat man um 1920 noch geschafft, das auf Film zu bannen, der sogar erhalten ist. Hier in einem Video. Der Stora Sjöfallet ab ca. 5:30.

          Originellerweise YouTube-Kanal von Vattenfall

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          • toppturzelter
            Fuchs
            • 12.03.2018
            • 1874
            • Privat


            #6
            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

            Schöne Tour und Fotos. Ich vermisse ein bisschen die Schlechtwetterbilder, aber die hast du weitgehend im Zelt verbracht, wenn ich dich richtig verstehe?

            Weisst du zufällig, wann die vier Tage waren, bevor du aufs Luohttoláhko hochgeganen bist? Oder kannst es rekonstruieren? Mir kam auf dem Weg nach oben einer mit Wetterbericht entgegen, der auch ohne Gepäck unterwegs war. Recht besorgt des Wetters wegen, mit Lager im Tal, und viel geredet... trotzdem nett Das könntest du gewesen sein? Ich war's aber nicht, der da sein Zelt halten musste...

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            • Ljungdalen

              Alter Hase
              • 28.08.2017
              • 3214
              • Privat


              #7
              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
              Der Alggajavrre. Es gibt 3 Boote, davon waren 2 auf der anderen Seite. Ich musste also dreimal über den See rudern, damit nach meiner Überquerung wieder mindestens ein Boot an jedem Ufer bereitlag.
              Hmm, jetzt seid ihr schon mindestens zwei, die dort langgekommen sind und nicht die seit einem Jahrzehnt immer wieder interessierende Frage des gegenwärtigen Zustandes der Brücke über den Miellädno geklärt haben...

              (der andere ist freedom33333) PS Korrektur: doch, er hat sie fotografiert, siehe unten, Beitrag #27
              Zuletzt geändert von Ljungdalen; 06.10.2020, 19:36. Grund: Korrektur

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              • Intihuitana
                Fuchs
                • 19.06.2014
                • 2118
                • Privat


                #8
                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                Klasse.
                So viele Bilder und Details vom Sarek. Zusammen mit den anderen Berichten kenn ich den mitlerweile gefühlt schon auswendig.
                Da brauch ich dann ja gar nicht mehr hin zu fahren

                Aber ernsthaft, was würdest du meinen, wären neben den eher ideelen Gesichtspunkten der "absoluten Einsamkeit", die sagen wir mal eher praktischeren Unterschiede zu den riesigen Wildnisgebieten in denen du sonst unterwegs bist?
                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                • Meer Berge
                  Fuchs
                  • 10.07.2008
                  • 2381
                  • Privat


                  #9
                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                  Herrliche Bilder!
                  Vielen Dank für diese wunderbaren Erinnerungen - deine und, wachgerüttelt, meine!
                  Das ist schon Luxus, so viel Zeit für die Ecke dort zu haben und das schlechte Wetter einfach aussitzen zu können.
                  Und trotzdem scheinbar recht niedrige Wasserstände vorzufinden.
                  Als ich vor ein paar Jahren dort war, waren ein paar Furten nicht machbar, einige ziemlich riskant und mit viel Sucherei und Probieren verbunden.

                  Dass du so lange mit so wenig Nahrungsmitteln ausgekommen bist, erstaunt mich ebenfalls.
                  Ich finde mich mit ~500g/Tag schon recht sparsam, nehme dabei auch ab und habe nach 2-3 Wochen auf Tour einen echten Hiker Hunger.
                  Ich habe allerdings nicht viel Reserve auf den Rippen.

                  Das Menschenaufkommen scheint sich in den letzten Jahren ja vervielfacht zu haben.
                  Ich habe damals im Sommer nur alle paar Tage mal jemanden getroffen bzw. von weitem gesehen.

                  Danke für den tollen Bericht!

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                  • Freedom33333
                    Dauerbesucher
                    • 09.09.2017
                    • 900
                    • Privat


                    #10
                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                    Krasse Tour, vielen Dank für den Bericht! Ich muss ja sagen dass ich - auch bedingt durch schlechteres Wetter am Ende - bei meiner Tour nach 14 Tagen die Lust ein wenig verloren und mich wieder auf die Zivilisation gefreut habe.

                    Zum Nijakvagge:
                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                    Der Aufstieg zum Pass führt über ein steiles, vereistes Schneefeld. Gute Spikes für steiles Gelände wären hier hilfreich gewesen.
                    Wenn ich mir so deine Reiseberichte anschaue dann hast du ja doch ein *wenig* mehr Erfahrung als ich, insofern kann ich damit leben.

                    Ich stand Anfang September vor diesem Pass und wollte da nicht hoch ohne Spikes. Schon ein nur minimal flaches Schneefeld weiter unten war komplett vereist und extrem rutschig. Während ich da überlegend rumstand haben zwei Geröllawinen meine Überlegungen recht schnell beendet. Der Exkurs außen drum rum hat mir aber nicht geschadet, im Gegenteil, weil es eigentlich der einzige Abschnitt meiner Tour war, in dem bei mir das typische Sarek-Feeling (Laufen durch ein Tal) aufgekommen ist.

                    Ich vermute mal du bist links relativ weit hoch und hast dann schräg rüber nach rechts gequert? Das wäre so die Option gewesen die ich im Kopf hatte. Hast du ein Foto von dem Pass von unten wie das im Juli da so aussah?

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                    • toppturzelter
                      Fuchs
                      • 12.03.2018
                      • 1874
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                      das typische Sarek-Feeling (Laufen durch ein Tal)
                      Bei mir ist das irgendwie immer ein hoch und runter... was mach ich nur falsch?

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                      • Freedom33333
                        Dauerbesucher
                        • 09.09.2017
                        • 900
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                        Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                        Bei mir ist das irgendwie immer ein hoch und runter... was mach ich nur falsch?
                        War es bei mir in diesem Urlaub auch..

                        Aber mein erster Sarek-Urlaub letztes Jahr orientierte sich nunmal an einigen Berichten, die ich damals hier im Forum gelesen hatte - und die basierten alle darauf, durch die wesentlichen Täler zu laufen. Was sich wohl mit der Erfahrung vieler deckt, dass man dort den meisten anderen Wanderern begegnet. Daher das "typisch". Ich hatte jedenfalls bei meiner Tour dieses Jahr nicht das Gefühl, dass meine Route "typisch" war, aber dazu später mehr.

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                        • toppturzelter
                          Fuchs
                          • 12.03.2018
                          • 1874
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                          War es bei mir in diesem Urlaub auch..

                          Aber mein erster Sarek-Urlaub letztes Jahr orientierte sich nunmal an einigen Berichten, die ich damals hier im Forum gelesen hatte - und die basierten alle darauf, durch die wesentlichen Täler zu laufen. Was sich wohl mit der Erfahrung vieler deckt, dass man dort den meisten anderen Wanderern begegnet. Daher das "typisch". Ich hatte jedenfalls bei meiner Tour dieses Jahr nicht das Gefühl, dass meine Route "typisch" war, aber dazu später mehr.
                          Verstehe. Wenn ich an meine erste Sarektour zurueckdenke, begann die auch so

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                          • Robtrek
                            Dauerbesucher
                            • 13.05.2014
                            • 911
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                            Zum Nijakvagge:

                            Ich stand Anfang September vor diesem Pass und wollte da nicht hoch ohne Spikes. Schon ein nur minimal flaches Schneefeld weiter unten war komplett vereist und extrem rutschig.
                            ...
                            Ich vermute mal du bist links relativ weit hoch und hast dann schräg rüber nach rechts gequert? Das wäre so die Option gewesen die ich im Kopf hatte. Hast du ein Foto von dem Pass von unten wie das im Juli da so aussah?
                            Ja das steile Schneefeld war auch schon Anfang August vereist. Als ich gerade losging, kam ein Schwede von unten das Tal hoch. Der hat gesagt, er schaut erstmal, wie ich das Schneefeld hochkomme. Ein paar Tage später hab ich den Mann nochmal getroffen. Er hat erzählt, dass er sich meinen Aufstieg angeschaut hat und dann lieber außen rum gelaufen ist so wie du. Und weisst du was, ich würde das beim nächsten mal auch machen. Denn das Nijakvagge fand ich landschaftlich eines der langweiligsten Täler im Sarek, deine Tour außen rum war bestimmt lohnender. Hier sind Fotos von dem Schneefeld. Aufgestiegen bin ich etwas rechts von der Mitte.







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                            • Robtrek
                              Dauerbesucher
                              • 13.05.2014
                              • 911
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                              Hmm, jetzt seid ihr schon mindestens zwei, die dort langgekommen sind und nicht die seit einem Jahrzehnt immer wieder interessierende Frage des gegenwärtigen Zustandes der Brücke über den Miellädno geklärt haben...
                              Was ist unklar? Die Brücke ist offiziell seit langem in schlechtem Zustand, sprich: nicht sicher. 100 Leute gehen trotzdem rüber, der 101. fällt rein. Wären wir jetzt schlauer, wenn ich als Nr. 99 auf den outdoorseiten verkünde: "Leute, Entwarnung, die Brücke hat mich ausgehalten!" ?

                              Wen es interessiert: ich hab ein paar Schweden getroffen, die sich die Brücke angeschaut haben. "Nie im Leben würden wir da rüber gehen".

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                              • Taffinaff
                                Fuchs
                                • 03.01.2014
                                • 1068
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                das Nijakvagge fand ich landschaftlich eines der langweiligsten Täler im Sarek
                                Kannst Du etwas erläutern? Ich hatte auch einen Plan fuer den Start von Suorva und dann ähnlich Deiner Route. Als Alternativen fuer den Weg ins Ruohtesvagge hatte ich ueberlegt, durchs Niakvagge zu gehen, alternativ aussen rum oder ganz eventuell ueber den Suottasjiegna. Ästhestische Erwägungen spielen durchaus eine Rolle - wenn ich nur eine Woche Zeit habe, will ich natuerlich die schönsten Gegenden sehen. (Allgemein finde ich, dass diese Hochtäler in Lappland auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, aber näher betrachtet haben sie ganz unterschiedliche ästhetische Qualitäten. Manche beeindrucken durch die Nähe zu hohen Bergen (Siellavaggi-Ballinvaggi), andere durch schiere Dramatik (Tarfala-Guobirvaggi), wieder andere durch spektakuläre Aussichtspunkte (Guoblavaggi, Snavvavagge), oder durch reine Ödnis (Sielmmavaggi), oder durch idyllische Stille (Sinjjivaggi), usw usw. Aber langweilig habe ich es in der Gegend noch nie gefunden.

                                Taffi

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                                • Freedom33333
                                  Dauerbesucher
                                  • 09.09.2017
                                  • 900
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                  Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                  Kannst Du etwas erläutern? Ich hatte auch einen Plan fuer den Start von Suorva und dann ähnlich Deiner Route. Als Alternativen fuer den Weg ins Ruohtesvagge hatte ich ueberlegt, durchs Niakvagge zu gehen, alternativ aussen rum oder ganz eventuell ueber den Suottasjiegna. Ästhestische Erwägungen spielen durchaus eine Rolle - wenn ich nur eine Woche Zeit habe, will ich natuerlich die schönsten Gegenden sehen. (Allgemein finde ich, dass diese Hochtäler in Lappland auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, aber näher betrachtet haben sie ganz unterschiedliche ästhetische Qualitäten. Manche beeindrucken durch die Nähe zu hohen Bergen (Siellavaggi-Ballinvaggi), andere durch schiere Dramatik (Tarfala-Guobirvaggi), wieder andere durch spektakuläre Aussichtspunkte (Guoblavaggi, Snavvavagge), oder durch reine Ödnis (Sielmmavaggi), oder durch idyllische Stille (Sinjjivaggi), usw usw. Aber langweilig habe ich es in der Gegend noch nie gefunden.

                                  Taffi
                                  Ich glaube eher, dass sein Post darauf abzielte, mir das Nicht-Machen nicht schlecht zu reden Das Tal selbst ist bis zu dem See ja wirklich schön, der Ausblick zurück ziemlich krass und die Strecke dahinter nach dem Pass ist ja gar nicht mal so lang. Die Gegend davor, sprich die Hochebene, der Start in Suorva, der Staudamm (wenn man mal darüber hinwegesehen kann, dass es ursprünglich halt mal schöner war da unverbaut) etc. habe ich auch als wirklich schön in Erinnerung, auch wenn ich bis auf den ersten Pass bis zum Nuortap Atjek komplett anders gelaufen bin.

                                  @ Robtrek danke für die Bilder und die Beschreibung, ja das sah bei mir nicht wesentlich anders aus.

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                                  • MartinHuelle
                                    Dauerbesucher
                                    • 31.01.2010
                                    • 929
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, bis du mit ca 430g Lebensmittlevorräten täglich über 5 Wochen ausgekommen? In meinen Augen eine grimmige Diät: ich nehme auf einer Tour schon mit 600g pro Tag ab.

                                    Abgesehen davon: vielen Dank für die super Photos!
                                    Ja, ein toller Bericht mit vielen wunderbaren Fotos, die so manche Erinnerung wach werden lassen. Auch diese, dass ich ja eigentlich selbst in diesem Jahr in den Sarek wollte, nur leider nicht konnte ... Aber ich war ja schon öfters dort, auch mal zumidest vier Wochen am Stück, allerdings im Winter, wo ich in der Pulka mehr Essen mitschleppen konnte ...

                                    Aprospos Essen: Bei meiner kürzlich durchgeführten Tour auf einem Stück des Kungsleden hatte ich ca. 680 Gramm Essen pro Tag dabei. Gut, es hätten aufgrund der Kürze der Tour (nur 10 Tage) und wegen der moderaten Tagesetappen auch 650 Gramm getan, ohne Hunger zu leiden. Aber auf einer längeren Tour oder einer anspruchsvolleren Unternehmung bräuchte ich schon weit mehr als 430 Gramm pro Tag und mit meinen knappen 700 bin ich da schon ambitioniert unterwegs. Ich habe da allerdings auch keinerlei Reserve (aka Wampe) und würde unweigerlich sofort in kritische Bereiche abnehmen. Und Lust würde mir das auch keine bereiten – seit einer Tour in den USA, wo ich mich abends mit Magenknurren in den Schlafsack gelegt habe, habe ich immer lieber einen Tick zu viel als zu wenig Essen dabei ... Aber Neid, wer da mit so viel weniger auskommt, kann man seinen Radius so doch deutlich erweitern bzw. das Rucksackgewicht geringer halten.
                                    www.martin-huelle.de

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                                    • Robtrek
                                      Dauerbesucher
                                      • 13.05.2014
                                      • 911
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                      Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                      Schöne Tour und Fotos. Ich vermisse ein bisschen die Schlechtwetterbilder, aber die hast du weitgehend im Zelt verbracht, wenn ich dich richtig verstehe?
                                      Genau, bei Schlechtwetter wandere ich nur, wenn ich Zeitdruck habe. Im Zelt gibt's auch einiges zu tun: Hose flicken, RV reparieren... Ansonsten einfach Schlafen. Das wird unterschätzt. Ich habe seit langem beobachtet, dass ich auf Tour im Polarsommer bei gutem Wetter 20 Stunden lang aktiv sein kann, ohne richtig zu ermüden. Dafür kann ich dann bei schlechtem Wetter praktisch ununterbrochen schlafen, auch 3 Tage hintereinander. Im Sarek gab es häufiger Schlechtwetter, aber Fotos mach ich da selten.

                                      Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                      Weisst du zufällig, wann die vier Tage waren, bevor du aufs Luohttoláhko hochgeganen bist?
                                      Ich war da am 15. August. Warst du solo unterwegs und bist eher so der wortkarge Typ? Dann hab ich dich vielleicht getroffen. Wenn du das warst, müsstest du dich aber definitiv an mich erinnern: ich hab dem Wanderer damals gesagt, dass es möglicherweise besser wäre, nicht ganz hoch aufs Plateau zu steigen, sondern etwas unterhalb in dem grünen Tal vor den Seen zu zelten. Da gab es etwas besseren Windschutz.

                                      Es ist glaube ich ziemlich schwer, länger durch den Sarek zu wandern, ohne dabei Leute aus diesem Forum zu treffen

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                                      • toppturzelter
                                        Fuchs
                                        • 12.03.2018
                                        • 1874
                                        • Privat


                                        #20
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                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                        Ich war da am 15. August. Warst du solo unterwegs und bist eher so der wortkarge Typ? Dann hab ich dich vielleicht getroffen. Wenn du das warst, müsstest du dich aber definitiv an mich erinnern: ich hab dem Wanderer damals gesagt, dass es möglicherweise besser wäre, nicht ganz hoch aufs Plateau zu steigen, sondern etwas unterhalb in dem grünen Tal vor den Seen zu zelten. Da gab es etwas besseren Windschutz.

                                        Es ist glaube ich ziemlich schwer, länger durch den Sarek zu wandern, ohne dabei Leute aus diesem Forum zu treffen
                                        Genau der. Wortkarg wuerd ich jetzt nicht sagen, aber das ist relativ (und ich hatte kurz vorher zwei Vierergruppen getroffen, damit hatte ich eigentlich genug soziale Kontakte fuer die nächsten Tage.. )

                                        Ich hatte dann auch in der kleinen Senke uebernachtet. Danke nochmal fuer den Wetterbericht. Oben hatte ich es dann auch so gemerkt, dass es windig werden wuerde. Alles andere dann im Reisebericht

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                                        • Robtrek
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                                          • 13.05.2014
                                          • 911
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                                          #21
                                          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                          Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                          Kannst Du etwas erläutern? Ich hatte auch einen Plan fuer den Start von Suorva und dann ähnlich Deiner Route. ... Ästhestische Erwägungen spielen durchaus eine Rolle ... Aber langweilig habe ich es in der Gegend noch nie gefunden.
                                          Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Ich fand das Nijakvagge landschaftlich nicht so besonders interessant. Für jemand anders mag es dagegen ganz phantastisch sein. "Langweilig" ist wahrscheinlich missverständlich. Die Suche nach einer stabilen Schneebrücke war sicher nicht langweilig. Ich meine einfach: es ist halt Geröll und Eis und ein paar Gletscher oben an den Abbruchkanten, aber ohne schöne Ausblicke in die Ferne. Die Seite vor dem Pass, also zum Guhkesvagge hin, hat schönere Ausblicke.

                                          Von den 4 kurzen Verbindungstälern, die ich durchlaufen habe (Nijak, Nasas, Niejdariehp, Vassja) war keins ein echtes landschaftliches Highlight (für mich). Wenn ich in einem davon zelten müsste, würde ich ganz klar das Nasasvagge nehmen.

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                                            • 13.05.2014
                                            • 911
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                                            #22
                                            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                            Zum Glück hat man um 1920 noch geschafft, das auf Film zu bannen, der sogar erhalten ist. Hier in einem Video. Der Stora Sjöfallet ab ca. 5:30.
                                            Danke für den Link, ich hatte im Internet schon ohne großen Erfolg nach Bildern gesucht. Ich lernte gegen Ende meiner Tour zwei Jungs aus diesem Forum kennen, und wir haben uns auch über diesen Wasserfall unterhalten. Wir waren der Meinung, dass man mit der heutigen Einstellung zum Umweltschutz so ein Naturwunder ("Niagara of the North") wohl nicht mehr für green energy opfern würde.

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                                              • 13.05.2014
                                              • 911
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                              Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                              Wenn ich mich nicht verrechnet habe, bis du mit ca 430g Lebensmittlevorräten täglich über 5 Wochen ausgekommen? In meinen Augen eine grimmige Diät: ich nehme auf einer Tour schon mit 600g pro Tag ab.
                                              Ja, es scheint eine grimmige Diät zu sein. Und ich hatte wie gesagt selber nicht erwartet, das 15 kg für 5-6 Wochen ausreichen. Normalerweise brauche ich 600 g pro Tag, und trotzdem beginnt ab der 5. Woche tatsächlich ein Hungergefühl, das im weiteren Verlauf ziemlich stark werden kann. Aber im Sarek war das anders. Viel weniger gegessen, aber kein Hunger, keine Schwäche, und am Ende musste ich noch 3x am Tag kochen, um die Lebensmittel alle wegzuputzen. Und das, obwohl mein Rucksack im Sarek wesentlich schwerer war als sonst. Normalerweise brauche ich für 2 Monate 2 RS je 35 kg, im Sarek hatte ich natürlich nur 1 RS, aber schwerer. Ich erkläre es damit, dass das Trekking im Sarek weniger anstrengend war als erwartet. Im wesentlichen offenes und recht gut begehbares Gelände, v.a. ohne Sumpf und ohne tiefes Moos.

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                                                Fuchs
                                                • 13.07.2008
                                                • 1562
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                Hallo Rob,

                                                toller und interessanter Bericht, dazu sehr schöne Bilder
                                                Verrätst du was den Punkt Ausrüstung angeht noch ein paar Details? Dein Zelt sieht nicht nach einem Skandinavien Zelt sondern nach einem inner First Aufbau. Wie hast du das bei Regen gehandhabt und hat es sich trotzdem für regenreiche Gebiete bewährt? Was für ein Solarpanel hast du genutzt und war es deine einzige Stromquelle? Auch hier wieder meine Frage nach der Zufriedenheit? Zu guter letzt würde mich noch interessieren in welchem Rucksack du die 35kg+ geschleppt hast.

                                                VG Crunchly

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                                                • Robtrek
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                                                  • 13.05.2014
                                                  • 911
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                  Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                  was würdest du meinen, wären neben den eher ideelen Gesichtspunkten der "absoluten Einsamkeit", die sagen wir mal eher praktischeren Unterschiede zu den riesigen Wildnisgebieten in denen du sonst unterwegs bist?
                                                  Im Sarek hat man peace of mind. Menschen sind immer in deiner Nähe. Es gibt mehrere Helikopter nur 20 Flugminuten entfernt. Sehr geringe Bärengefahr, bzw. Null Bärengefahr, je nachdem wen du in diesem Forum fragst. All das ist entspannend und beruhigend. Man kann einfach die Landschaft genießen.

                                                  Zur großen Wildnis gehört automatisch das Gefühl des Risikos als ständigem Begleiter. Eine Notfallsituation, die im Sarek nur unangenehm ist, könnte dort schnell fatal werden. Das klingt zunächst abschreckend, denn "man muss ja blöd sein, wenn man sich diesem Risiko freiwillig aussetzt". Aber die Leute, die das machen, zieht es immer wieder dahin. Wahrscheinlich einfach Lust am Abenteuer.

                                                  Praktische Unterschiede gibt es in erster Linie bei der Vorbereitung einer Tour. Man muss den Punkt "Rettung im Notfall" sehr ausführlich durchdenken. Also Kontaktperson zuhause und eine 2. Person als Backup; Registrierung beim Rettungsdienst; Notfallprotokoll erstellen: wer hat bei SOS welche Aufgabe; Kontrollfristen festlegen: was ist, wenn gar kein SOS kommt, sondern die Verbindung über den satellite communicator aus unbekanntem Grund abbricht. Wie lange soll dann gewartet werden, bevor etwas unternommen wird? usw.

                                                  Praktische Unterschiede während der Tour hängen sehr vom konkreten Wildnisgebiet ab, aber sie sind meiner Meinung nach nicht so groß, wie manche vielleicht denken. Jeder aus diesem Forum, der durchschnittlich fit ist und bei Rückschlägen nicht schnell den Mut verliert, kann erfolgreich einen Monat Wildnis hinter sich bringen (und wird die Erfahrung garantiert nie vergessen). Die Ausrüstung und Verpflegung ist weitgehend identisch mit einer Tour durch den Sarek. Wenn du speziell nach Sibirien fragst, dann würde ich noch folgende Unterschiede anführen: die zugänglichen Landkarten sind älter und schlechter, Karten auf Papier gibt's gar nicht, GPS zur Orientierung ist unerlässlich, das Gelände ist unübersichtlicher und anstrengender. Doch entscheidend ist nach meiner Meinung ein Punkt: Im Sarek kannst du jederzeit abbrechen. Schmerzen im Bein, Dauerregen, keine Lust mehr, egal - 2 Tage, und du bist bei irgendeiner Hütte in Sicherheit. Diese Möglichkeit ist in Alaska, Sahara, Amazonas, Grönland, Sibirien usw. überhaupt nicht da, und das verändert vollkommen das Gefühl auf so einer Tour. Alles imho.

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                                                    • 28.08.2017
                                                    • 3214
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                    <Obere Miellädno-Brücke>
                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                    Wen es interessiert: ich hab ein paar Schweden getroffen, die sich die Brücke angeschaut haben. "Nie im Leben würden wir da rüber gehen".
                                                    Gut. Sie hätte ja ganz zusammengebrochen sein können. Naja, ist sie vielleicht, bis ich da mal (wieder) hinkomme.

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                                                      • 09.09.2017
                                                      • 900
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                      <Obere Miellädno-Brücke>


                                                      Gut. Sie hätte ja ganz zusammengebrochen sein können. Naja, ist sie vielleicht, bis ich da mal (wieder) hinkomme.
                                                      Steht definitiv noch. Habe sie von oben gesehen.


                                                      Empfehlenswerter erscheint mir aber diese Furt hier, gut auffindbar weil neben dem kleinen See. Hab irgendwo hier im Forum nen Link mit ner Beschreibung zu der Furt gelesen gehabt.



                                                      Hier sieht man auch schön, WIE Niedrig der Wasserstand dieses Jahr war edit: Anfang September.

                                                      Ich selbst bin aber ein ganzes Stück weiter flussabwärts gefurtet an einer anderen breiten Stelle.
                                                      Zuletzt geändert von Freedom33333; 06.10.2020, 16:50.

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                                                        • 13.05.2014
                                                        • 911
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                        Zitat von crunchly Beitrag anzeigen
                                                        Dein Zelt sieht nicht nach einem Skandinavien Zelt sondern nach einem inner First Aufbau. Wie hast du das bei Regen gehandhabt und hat es sich trotzdem für regenreiche Gebiete bewährt?
                                                        Ja, inner first. Das Zelt heisst Lightwave G20 Ultra. Ich will jetzt keine Zeltdiskussion lostreten, aber inner/outer first steht bei mir nicht auf der Liste der wichtigen Kriterien. OK, ich hab mich mit dem Wetter verrechnet und muss das Zelt im Regen aufbauen. Dann wird das Innenzelt beim Aufbau halt mal 5 Min lang etwas nass, ist das wirklich so schlimm? Ist im Sarek vorgekommen, macht aber nach meiner Erfahrung keinen Unterschied in Bezug auf den Komfort, sobald du erstmal im Zelt drin bist. Das Zelt muss im Sturm stabil stehen, ja, das ist wirklich wichtig. Ich würde auf deine Frage also antworten: die Zeltkonstruktion hat sich bewährt. Keine Frage, wenn jemand immer in Gegenden mit Dauerregen zeltet, der braucht vielleicht wirklich outer first. Aus meinen 5 Wochen im Sarek würde ich das Wetter dort jetzt aber nicht als sooo total schlecht bewerten. Und Sarek soll ja einer der regenreichsten Orte Schwedens sein, also würde ich das Zelt bedenkenlos auch anderswo einsetzen.

                                                        Zitat von crunchly Beitrag anzeigen
                                                        Was für ein Solarpanel hast du genutzt und war es deine einzige Stromquelle? Auch hier wieder meine Frage nach der Zufriedenheit?
                                                        Das Panel ist ein relativ altes GoalZero Nomad 7+ mit dazugehöriger Powerbank. Alles sehr robust und ausreichend fürs Aufladen von Kamera-Akkus und Handy. Ich habe außerdem noch einige Ersatzakkus für die Kamera dabei, weil man ja nie weiss, wieviel Sonne es auf der Tour geben wird. Die ersten 3 Wochen habe ich nur 1 Akku gebraucht, den ich immer wieder aufladen konnte. In den letzten 2 Wochen nochmal ca. 4 Akkus.

                                                        Zitat von crunchly Beitrag anzeigen
                                                        Zu guter letzt würde mich noch interessieren in welchem Rucksack du die 35kg+ geschleppt hast.
                                                        Das ist auch ein altes Ding, ein Bach Specialist 4 FA mit 93 l. Hält real 45 kg aus, obwohl für weniger ausgelegt. Den gibt's nicht mehr, soviel ich weiss. Nach der Robustheit dieses Teils zu urteilen, baut Bach gute Rucksäcke.

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                                                          • 12.03.2018
                                                          • 1874
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                          OT: Ich denke man sollte nicht aus einem Lappland-Urlaub darauf schliessen, wie das Wetter, die Mueckenlage und die Flussquerungen dort oben allgemein zu der Jahreszeit so sind. Auch wenn's fuenf Wochen waren...

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                                                          • Robtrek
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                                                            • 13.05.2014
                                                            • 911
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                            Sollte man nicht. Verallgemeinerungen sind selten hilfreich. Aber zu der Aussage mit den Gummistiefeln steh' ich, braucht man im Sarek nicht.

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                                                              • 21.02.2006
                                                              • 605


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                              Ja, inner first. Das Zelt heisst Lightwave G20 Ultra. ... Das Zelt muss im Sturm stabil stehen, ja, das ist wirklich wichtig.
                                                              Schade, dass es nicht bei Sturm auf der Hochebene war ;) - soll doch stabiler sein als manches Hilleberg.

                                                              Hast du denn mal im G20 starken Wind/ Sturm darin erlebt?

                                                              Und: Wow! Was für eine ausgedehnte Tour und was für Bilder!

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                                                                Dauerbesucher
                                                                • 13.05.2014
                                                                • 911
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                                                Schade, dass es nicht bei Sturm auf der Hochebene war ;) - soll doch stabiler sein als manches Hilleberg. Hast du denn mal im G20 starken Wind/ Sturm darin erlebt?
                                                                Ja, im Sarek war das Zelt 2x Starkwind ausgesetzt, im Guohpervagge und oberhalb des Rapadalen. Ich war selber überrascht, wie gut es sich unter diesen Bedingungen aufbauen lässt. Das Zelt hat seine Macken, aber die Sturmfestigkeit ist m.E. konstruktiv sehr gut gelöst.

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                                                                  Alter Hase
                                                                  • 28.08.2017
                                                                  • 3214
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                  <Miellädno-Brücke>
                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                  Steht definitiv noch. Habe sie von oben gesehen.
                                                                  Ah, super, danke. Ich hatte das so verstanden, dass du nicht darauf geachtet oder sie nicht gesehen hast.

                                                                  Sieht eigentlich aus wie "immer". Also keine Bodenplatten fehlen *ganz* oder sowas

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 01.10.2020
                                                                    • 110
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                    Hallo Robtrek

                                                                    Wow super landscapes, danke fürs Teilen. Ein Sarekbericht der Sonderklasse.

                                                                    Des weiteren freue ich mich, wenn ich Zeit für deine Russlandreisen finden werde. In dem Sinne danke für die Unterhaltung.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 10.06.2004
                                                                      • 1244
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                      Moin Robtrek, auch von mir einen herzlichen Dank für diesen tollen Bericht. Der Name Deines Berichts sagt eigentlich schon alles aus und ist ganz klar Programm. Und Respekt vor der zurückgelegten Tour, auch wenn das verglichen mit deinen sonstigen Sibirientouren sicherlich allers relativ harmlos war. Dein Fazit fand ich jedenfalls sehr interessant, gerade weil Du ja sonst in deutlich wilderen Gebieten unterwges bist. Aber anhand der Tatsache, dass jemand wie Du ne Tour im Sarek macht, merkt man halt auch, dass wir aktuell grad keine ganz normalen Zeiten durchleben.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
                                                                        • 21.02.2006
                                                                        • 605


                                                                        #36
                                                                        AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                        Ja, im Sarek war das Zelt 2x Starkwind ausgesetzt, im Guohpervagge und oberhalb des Rapadalen. Ich war selber überrascht, wie gut es sich unter diesen Bedingungen aufbauen lässt. Das Zelt hat seine Macken, aber die Sturmfestigkeit ist m.E. konstruktiv sehr gut gelöst.
                                                                        Kannst du noch was zu Macken sagen? Bin nämlich am Überlegen, ob ich mir das Teil zulege, evtl. die kleinere Version [irgendwas]15.

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 815
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                          Wunderschöne Bilder von vermutlich wunderschönen Tagen, sie wecken viele Erinnerungen. Vielen Dank dafür - aber mit über 40 kg auf dem Rücken starten wäre ja so gar nichts für mich. Dass Dein Körper in den letzten Jahren regelmäßig 20 kg Verluste (und Wiederaufbauten) weg steckt finde ich schon ... ähh besonders, da kannst Du froh drüber sein.

                                                                          Wann gehts nach Norwegen?

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
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                                                                            • 911
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                            Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                                                            Kannst du noch was zu Macken sagen? Bin nämlich am Überlegen, ob ich mir das Teil zulege, evtl. die kleinere Version [irgendwas]15.
                                                                            Zum Lightwave G20 Ultra habe ich vor kurzem hier etwas geschrieben. Wenn du das Modell kaufen willst - es ist gerade bei einem Outdoor Broker deutlich herabgesetzt.

                                                                            Um das beschriebene Problem zu vermeiden, würde ich eine elastische Spannschnur kaufen und die durch den goldenen Gestängebogen ziehen. Dieses System ist m.E. einfacher und besser, als das System im Lightwave (dort gibt es einzelne Konnektoren zwischen den Gestängesegmeten, statt eine durchlaufende elastische Schnur).

                                                                            Kommentar


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                                                                              Dauerbesucher
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                                                                              • 911
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                              Dass Dein Körper in den letzten Jahren regelmäßig 20 kg Verluste (und Wiederaufbauten) weg steckt finde ich schon ... ähh besonders, da kannst Du froh drüber sein.

                                                                              Wann gehts nach Norwegen?
                                                                              Die 20 kg muss man in Relation sehen. Ich starte mit 110 und komme mit 90 zurück, bei einem Normalgewicht von 100.

                                                                              Nach Norwegen - vermutlich nächstes Jahr, wenn die Corona Situation ähnlich wie diesen Sommer ist.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 25.10.2019
                                                                                • 152
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                Starker Bericht und eine ungewöhnliche Perspektive auf den Sarek -- Danke dafür.

                                                                                Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                                                                Kannst du noch was zu Macken sagen? Bin nämlich am Überlegen, ob ich mir das Teil zulege, evtl. die kleinere Version [irgendwas]15.
                                                                                Ein Trekkingpartner von mir nutzt das G15, ich hab es selbst also schon ein paar Mal in Aktion sehen dürfen und angefasst. Verarbeitung empfand ich als gut. Lediglich das Außenzelt ist etwas knapp bemessen. Im trockenen Zustand muss man schon ein bisschen "arbeiten", um das Außenzelt zu befestigen. Das Zelt ist deutlich weniger in Nutzung, als das G20 von Robtrek, keine Stangenbruchprobleme also bisher. Die Lüfter an der Frontseite haben allerdings sowas wie Drahtbügel, davon hat sich einer beim Einpacken durch den Kanal in dem er liegt ins Freie gebohrt. In der Apsis lässt es sich gut kochen, die Feuchtigkeit kriegt man mit Öffnen des Reißverschlusses oben und unten gut rausgelüftet. Sie ist allerdings im Wind scheinbar der Schwachpunkt des Zelts. Wenn der Wind dort raufdreht, wird sie schon sehr eingebeult. Der Apsisreißverschluss seines Zeltes war ab Werk auch undicht, da hat es ordentlich durchgedrückt, als Regen und Wind von vorne zusammenkamen. Ansonsten steht das Zelt, sobald es denn steht, wirklich bombig. Man muss halt die Apsis abspannen, die anderen Punkte kann man sich bis wirklich starke Winde kommen echt sparen. Ohne Abspannung steht das Zelt deutlich besser, als mein Soulo ohne Abspannung. Mit Vollabspannung würde ich sagen ähnlich.

                                                                                MFG

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 25.10.2019
                                                                                  • 152
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                  Ich stand Anfang September vor diesem Pass und wollte da nicht hoch ohne Spikes. [...] Ich vermute mal du bist links relativ weit hoch und hast dann schräg rüber nach rechts gequert? Das wäre so die Option gewesen die ich im Kopf hatte.
                                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                  Ja das steile Schneefeld war auch schon Anfang August vereist. [...] Aufgestiegen bin ich etwas rechts von der Mitte.
                                                                                  Ich bin auch schon Anfang September in der Mitte des Schneefelds umgedreht. Ich bin wie Robtrek rechts der Mitte hoch, das Feld war da deutlich weiter abgeschmolzen und an der Stelle ging es am Weitesten auf Geröll hoch, ohne dass das Schneefeld danach deutlich steiler als der Rest war. Die ersten Meter konnte ich noch mit etwas Geduld wenige Zentimeter in das überfrorene Feld Tritte treten und auf denen raufwackeln. Ab der Mitte war dann im Grunde solides Eis und nichts mehr zu machen. Die Böen, die über den Pass kamen, waren auch ordentlich, da war der Anfang schon an der Grenze zum Vertretbaren.

                                                                                  Ich bin mir nicht sicher, ob Spikes an dem Feld wirklich helfen. Ich habe es als so steil in Erinnerung, dass ich mir Frontalzacken gewünscht hatte, aber das mag die Zeit verklärt haben. So oder so sollte man im Nachhinein mit solchen Entscheidungen nicht hadern. Ich habe es auch den restlichen Urlaub getan, weil ich immer wieder dachte, dass das Feld später am Tag vielleicht begehbar gewesen wäre... Aber man steht halt da, wenn man dasteht. Das Risiko, sich dort den Urlaub und die Gesundheit zu versauen, stand in keinem Verhältnis zur Alternative, denn zumindest mein Ausflug außenrum war tatsächlich sehr schön. Damit konnte ich mich gut abfinden.

                                                                                  Grüße

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                    • 911
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                    Zitat von SansSerif Beitrag anzeigen
                                                                                    Ich bin mir nicht sicher, ob Spikes an dem Feld wirklich helfen. Ich habe es als so steil in Erinnerung, dass ich mir Frontalzacken gewünscht hatte
                                                                                    Man kann anderen Wanderern sicher folgendes raten: der Aufstieg vom Guhkesvagge bis zum Beginn des Schneefelds unter dem Pass dauert max. 2 Std., der Abstieg 1 Std. Wer also 3 Std. investiert, der kann vor Ort checken, ob das Schneefeld für ihn begehbar ist. Falls nicht, hat man zumindest das Nijakvagge östlich vom Pass gesehen, imho der schönere Teil des Tals. Man kann auch auf den Wiesen am See zelten. Man muss aber lange nach trockenem Grund suchen, zumindest bei meinem Besuch war alles sehr nass.

                                                                                    Deine Kommentare zum Lightwave Ultra Zelt im Post vorher decken sich auch mit meinen Erfahrungen.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 30.05.2007
                                                                                      • 4004
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                      Vielen dnak für die tollen Photos und den Bericht!
                                                                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                      A. v. Humboldt.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 605


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                        Deine Kommentare zum Lightwave Ultra Zelt im Post vorher decken sich auch mit meinen Erfahrungen.
                                                                                        OT: Danke euch beiden!

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                          • 875
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                          Sehr schöne Bilder!

                                                                                          Sag mal,Rob,warum angelst du nicht? Oder irre ich mich?
                                                                                          https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 911
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                            Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob Angeln im Nationalpark überhaupt erlaubt ist, und ohne Lizenz? In diesem Forum gibt's bestimmt welche, die dazu was sagen können. Ich habe Schweden getroffen, die im Sarek geangelt haben, aber sehr viel haben sie nicht gefangen. So eine Art Lenok, jedoch viel kleiner als die auf den Fotos von eurer Tour. Selbst wenn Angeln erlaubt wäre, hätte ich mein Spinning nicht mitgenommen. Es kostet einfach zu viel Zeit für zu wenig Ertrag. Ich vermute, die Gewässer dort haben nicht den Fischreichtum, den du gewohnt bist. Weniger Proviant mitnehmen und dafür auf Fisch hoffen, das ist immer etwas riskant, aber bei euch kann man das eher machen als im Sarek.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 12.03.2018
                                                                                              • 1874
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                              Im Sarek ist Angeln verboten, möglicherweise in allen Nationalparks. Wo es nicht verboten ist: einen Angelschein ("Fuehrerschein") braucht es nicht, aber Lizenzen fuer den jeweiligen See/Region braucht man. Die kann man fuer Tage oder Wochen beschaffen, und gelten fuer einzelne Gewässer (Suedschweden) oder grössere Regionen (Nordschweden). Manche Gewässer sind ausgenommen, und fuer Sami gibt's oft Extraregeln (daher könnte es passieren, dass man wen wo angeln sieht, wo man es eigentlich nicht darf, der/die es aber trotzdem darf).

                                                                                              Ich hab einige Menschen getroffen, die sich in Lappland vom Angeln ausgiebig auf Tour ernähren können. Fische sind also durchaus zu finden. Zeit braucht es natuerlich.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                • 3214
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob Angeln im Nationalpark überhaupt erlaubt ist, und ohne Lizenz?
                                                                                                Generell verboten in allen vier Laponia-Nationalparks (Sarek, Padjelanta, Stora Sjöfallet und Muddus) gemäß "Naturvårdsverkets föreskrifter för nationalparkerna..." (NFS 2013:10), § 2 (10) und § 4 (10).

                                                                                                Gemäß § 7 (4) abweichend davon aber mit "Fiskekort" in speziell ausgewiesenen Gewässern (keine Ahnung, welche) des Padjelanta-NP erlaubt.

                                                                                                Fiskekort braucht man auch ansonsten immer, wobei jede Kommune ihre eigene hat. Vorland des Sarek gehört überwiegend zu Jokkmokk, nach Norden hin schließt Gällivare an. Kostet zwischen SEK 70 (Tageskarte) bis SEK 440 (Jahreskarte). Und dann gibt es alle möglichen örtlichen Regeln zu Schonzeiten, erlaubten Mengen, Angelart usw. usf. Teils auch nach Flussgebiet und so.

                                                                                                Aber scnr: am Besten angelt man gar nicht
                                                                                                Zuletzt geändert von Ljungdalen; 09.10.2020, 10:15. Grund: korr./präz.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 2024
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                  Generell verboten in allen vier Laponia-Nationalparks (Sarek, Padjelanta, Stora Sjöfallet und Muddus) gemäß "Naturvårdsverkets föreskrifter för nationalparkerna..." (NFS 2013:10), § 2 (10) und § 4 (10).

                                                                                                  Gemäß § 7 (4) abweichend davon aber mit "Fiskekort" in speziell ausgewiesenen Gewässern (keine Ahnung, welche) des Padjelanta-NP erlaubt.

                                                                                                  Fiskekort braucht man auch ansonsten immer, wobei jede Kommune ihre eigene hat. Vorland des Sarek gehört überwiegend zu Jokkmokk, nach Norden hin schließt Gällivare an. Kostet zwischen SEK 70 (Tageskarte) bis SEK 440 (Jahreskarte). Und dann gibt es alle möglichen örtlichen Regeln zu Schonzeiten, erlaubten Mengen, Angelart usw. usf. Teils auch nach Flussgebiet und so.

                                                                                                  Aber scnr: am Besten angelt man gar nicht
                                                                                                  Das ist im grobem der 1km Korridor entlang des Padjelantaledens. Da gibts Karten wo das eingezeichnet ist.


                                                                                                  @Robtrek: das sind echt tolle Aufnahmen vom Sarek vielen Dank dafür
                                                                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 644
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                    Auch von mir vielen Dank für den tollen Bericht. Die Fotoausbeute ist wirklich mega. (Wir hatten bei unserer letzten Sarektour an 11 von 13 Tagen Regen. Und am Skierffe ist uns das Zelt im Starkregen abgesoffen. Null Bilder ... ;)

                                                                                                    Dass es dieses Jahr im Sarek - vermutlich wegen Corona - so voll war, ist schon interessant. Im Kebnekaisefjell haben wir nur am Anfang sowie Ende der Tour Leute getroffen. Waren dort Mitte bis Ende Sep unterwegs.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                      • 984
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                      Vielen Dank für den Bericht aus dem Sarek mit so vielen tollen Bildern. Fünf Wochen Zeit ist schon fantastisch, sich ein bisschen treiben lassen und nach Gutdünken entscheiden, wo man weiter gehen möchte. Wenn man denn bereit, bzw. in der Lage ist, so viel zu tragen. Ich bin das sicher nicht mehr, aber für dich war das sicher ein Relaxurlaub im Vergleich zu deinen sonstigen Touren.
                                                                                                      So weit, dass wir nicht mehr bei jedem Mistwetter weiterlaufen, sind wir aber auch schon, dadurch wird unsere Tour halt entsprechend kürzer.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Vorstand
                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 18.06.2014
                                                                                                        • 1859
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                        Hab' ich mich überhaupt schon für diesen unglaublichen Bericht bedankt?

                                                                                                        Oder hab' ich das vor lauter fasziniertem Staunen glatt vergessen!? Fünf Wochen für den Sarek zu haben, um schlechte Tage einfach zu verpennen und nur bei Sonnenschein Bilder zu machen!! Und dann noch so eine Ausbeute Für mich sowohl physisch als auch psychisch völlig undenkbar, ich wäre mit diesen Essensportiönchen nach zwei Wochen verhungert! Umso schöner, mit Dir virtuell mitwandern zu können. Und jetzt folge ich Dir noch durch's Putorana...

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Anfänger im Forum
                                                                                                          • 28.04.2018
                                                                                                          • 17
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                          ""Zusammen mit dem Rucksack hatte ich immerhin mehr als 150 kg Gewicht rüberzubringen""
                                                                                                          ?? Echt ??
                                                                                                          Das hält man 5 Wochen durch ??

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                            • 13.05.2014
                                                                                                            • 911
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                            Zitat von ScT2018 Beitrag anzeigen
                                                                                                            ""Zusammen mit dem Rucksack hatte ich immerhin mehr als 150 kg Gewicht rüberzubringen""
                                                                                                            ?? Echt ??
                                                                                                            Das hält man 5 Wochen durch ??
                                                                                                            Ja echt 110 Kilo ich selber und 45 Ausrüstung/Proviant. Rechne um auf dein eigenes Körpergewicht und probiers mal, hältst du mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso gut durch und fühlst dich danach wie neugeboren. Ohne Ironie.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                              • 911
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                              Hab' ich mich überhaupt schon für diesen unglaublichen Bericht bedankt?

                                                                                                              Oder hab' ich das vor lauter fasziniertem Staunen glatt vergessen!? Fünf Wochen für den Sarek zu haben, um schlechte Tage einfach zu verpennen und nur bei Sonnenschein Bilder zu machen!! Und dann noch so eine Ausbeute Für mich sowohl physisch als auch psychisch völlig undenkbar, ich wäre mit diesen Essensportiönchen nach zwei Wochen verhungert! Umso schöner, mit Dir virtuell mitwandern zu können. Und jetzt folge ich Dir noch durch's Putorana...
                                                                                                              Vielen Dank Blahake für deine netten Worte! Ich bin wirklich überrascht, auf welche Aufmerksamkeit auch noch der 985. Sarek-Bericht bei den "old hands" stößt, sogar wenn von Skandinavien-Greenhorns wie mir verfasst. Sollte man grundsätzlich das Zauberwort im Titel unterbringen? "Bogdashan - der Sarek Chinas". "Durchs Putorana, Sibiriens Sarek." Clickbaiting à la ODS )))

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                • 2024
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                                5 Wochen durch den Park ist ja nun doch ganz sicher etwas selteneres und für die meisten doch auch ganz interessant was du für ein Fazit hast wenn du doch eigentlich noch Wilder unterwegs bist.
                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                  • 875
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                                  Ich schätze,TS wird nichts dagegen haben,wenn ich hier die Frage stelle:

                                                                                                                  Vor einigen Jahren ist im Sarek ein Forums-Kollege fjellstorm verschwunden. Ist da was von ihm bekannt geworden? Gab es welche Neuigkeiten?
                                                                                                                  https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                    • 984
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE] Die ganze Schönheit des Sarek - 5 Wochen autark durch den Park

                                                                                                                    So weit ich mich erinnere, wusste man nicht wo genau er verschwunden ist, aber im Sarek war es nicht, sondern in Norwegen in der Gegend von Hellemobotn.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                      • 524
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Wieder ein unfassbar guter Bericht. Vielen Dank. Ich hoffe, dass Du im wirklichen Leben irgendwas mit Lehren und/ oder Schreiben machst. Von deiner Begabung sollten möglichst viele Menschen profitieren. Es ist ein Privileg, diese Berichte lesen zu dürfen (plus der Bilder).

                                                                                                                      Bisher wurde noch wenig zur Ehrenrettung der geschäftstüchtigen Familie gesagt. 😂 Die junge Frau (die Tochter mit dem Verhandlungsgeschick) hatte ihr Haus damals (2015) neben Sitojaure komplett neu gebaut, bzw. auch die Terrasse neu, in der Gegend sicher eine Herausforderung und nicht ganz preiswert. Das kleine Kind spielte draußen ohne jeden Mückenschutz, mir tat schon das Zusehen körperlich weh. Die alte Oma kam auf einem Quad angerumpelt und sammelte unterwegs Rentiergeweihe auf (gut zu verkaufen an Touristen auf dem Kungsleden, wie sie sagte). Der Mann der jungen Frau war tagelang bei den Rentierherden draußen. Das Haupteinkommen besteht wohl darin, Gruppen von Anglern auf dem Sitojauresee hin und her zu fahren, dafür gibt es auch noch ein größeres Boot (15 Plätze?).

                                                                                                                      Daher eine kurze Saison, harte Arbeit, viel Improvisation. So gesehen sicher geschäftstüchtig, aber es ist eben auch nur wenige Monate Zeit, mit Touristen ins Geschäft zu kommen. Uns hat die junge Frau als erstes nach den Berufen gefragt. Sie wirkte eher nachdenklich, als ob sie durchaus auch mal hinaus wollte in "die große weite Welt" (wobei für uns ironischerweise der Sarek wohl eher weite Welt darstellt). Sie verwies so oft auf ihre Facebook-Seite, dass sie sich offenbar schon ein anderes Leben vorstellen könnte.
                                                                                                                      Ein interessantes Leben. Ich sehe die Preise immer als eine Art Unterstützung zum Erhalt der lokalen Strukturen an.😉

                                                                                                                      Ein wunderbarer Bericht. Bitte alle weiteren Touren ebenfalls beschreiben.













                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                        • 911
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Zitat von Belge Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Bisher wurde noch wenig zur Ehrenrettung der geschäftstüchtigen Familie gesagt. 😂 Die junge Frau... . Ich sehe die Preise immer als eine Art Unterstützung zum Erhalt der lokalen Strukturen an.😉
                                                                                                                        Danke für diese Infos, es ist für mich immer interessant, wenn man auf diese Art indirekt gemeinsame Bekannte findet. Ich bin einverstanden mit dem, was du über die Preise schreibst, die sind dort nicht ohne Grund höher als bei uns. Krasse Touristenabzocke ist nochmal was anderes, da sollte man immer gegenhalten, aber ich würde mir nicht anmaßen, diese Sami-Familie so abzustempeln und hoffe, dass aus meinem Bericht nicht dieser Eindruck rüberkam.

                                                                                                                        Noch eine andere Frage ist, ob das gut gelaunte Verhandeln über Preise bei den Sami dazu gehört. In vielen Kulturen ist das ja untrennbar Bestandteil beim Einkauf und bringt allen Spaß, für Witz und Fantasie gibt's höheren Preisnachlass. Ich hatte den Eindruck, dass diese Sami das auch so gewohnt sind. Kenne mich leider zu wenig bei denen aus, aber mir schienen es jetzt keine Schweizer "Festpreise inkl. Trinkgeld" zu sein.

                                                                                                                        Und nein, ich schreibe nur ab und zu auf ods, aber das gerne ;)

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          • 911
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                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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