• andrea2
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    [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.1525675
    Längengrad 17.3005256
    .
    .


    [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek, Präststigen, Padjelanta- und Kungsleden
    im Spätherbst 2019

    Wer zu spät kommt, den bestraft der Schnee – Planung und Realität einer Sarektour im September

    oder "Kommt Gandhi zum Augenarzt…"







    Land: Schweden
    Reisezeit: 11. – 24. September 2019
    Kontinent: Nordeuropa


    Es ist 19.30 Uhr, draußen ist es kalt, richtig kalt, stürmisch und schon fast dunkel. Wir liegen im Schlafsack und haben es schön warm. Die Verrichtungen am Abend eines Wandertages sind bereits alle erledigt. Die Heringe sind gegen den Sturm mit Steinen beschwert. Wir haben ein leckeres warmes Trekkingessen im Bauch und jede Menge Tee, das Tourentagebuch ist geschrieben, Wasser ist aufgefüllt und genauso wie die Schuhe möglichst nah am Innenzelt gelagert, damit nicht alles einfriert, sogar die Zähne sind geputzt, denn später können wir uns dazu sicher nicht mehr durchringen. Eigentlich sollten wir nach Polarlichtern Ausschau halten, denn der Himmel ist sternenklar, aber bei den Temperaturen?

    Was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend? Sicher könnten wir noch etwas lesen, aber dazu müssten wir die Hände aus dem Schlafsack nehmen. Außerdem haben wir nur noch eine gute Taschenlampe mit voller Batterie und die wollen wir für den Notfall aufheben. Oder ich könnt noch etwas Hörbuch hören, aber da muss erst der Akku aufgeladen werden und dazu hab ich auch keine Lust.

    Nach 10 Wandertagen, an denen es früh dunkel wird, ist auch schon alles besprochen, was besprochen werden muss und den Alltag von zu Hause wollen wir jetzt nicht diskutieren, den haben wir ja ganz bewusst für einige Zeit hinter uns gelassen.
    Wenn wir jetzt vor uns hin dösen sind wir null Komma nichts wieder eingeschlafen.

    "Erzähl mir etwas" sage ich zu meinem Mann, "erzähl mir einen Witz".
    "Ich weiß keinen"
    Ich sage: "Kommt Gandhi zum Augenarzt…" und wir müssen beide lachen, denn das ist einer der wenigen Witze, den wir nicht vergessen haben.
    Mein Mann vollendet: …"Der Doktor mustert den Patienten und fragt Gandhi: "Na, ist Ihre alte nicht mehr scharf genug?" Worauf Gandhi antwortet: "Das geht Sie gar nichts an. Ich brauche eine neue Brille." "

    Viele Witze wurden es an diesem Abend nicht mehr, aber der eine oder andere ist in den nächsten Tagen aus den Tiefen des Unterbewusstseins aufgetaucht.

    "Kommt Gandhi zum Augenarzt…." ist quasi zu unserem Abendritual geworden.




    Prolog

    Das Jahr 2019 verspricht schwierig zu werden. Neben einem anstehenden Jobwechsel hat mein Mann "blöderweise" einen Startplatz für den OCC Ultralauf im Rahmen der UTMB-Woche in Chamonix zugelost bekommen. Eigentlich ja toll, da die Chance einen Startplatz zu bekommen nur etwa 20 % beträgt, blöd deshalb, weil der Start am 29.08. ist, also genau in unserer bevorzugten Urlaubszeit. Urlaub davor ist keine Option, dass würde das Training zunichtemachen, also bleibt uns nur, danach zu fahren. Wir planen den Urlaub für drei Wochen ab dem 07.09. und buchen bereits im Februar die Fähre, da die Hundekabinen meist frühzeitig ausgebucht sind, wie immer Kiel-Göteborg im Flexitarif. So können wir im Notfall umbuchen oder verschieben.

    Wohin nun in der zweiten Septemberhälfte? Unser Plan sah eigentlich Rondane vor, mit zwei jeweils einwöchigen Touren in Form einer Acht mit Zwischenstopp am Auto. So hätten wir nicht ganz so viel Gepäck und für unseren inzwischen 13jährigen vierbeinigen Wanderkameraden Benny könnten wir notfalls schnell variieren. Die Realität sah leider anders aus. Nachdem es Benny ab Mitte März immer schlechter ging, mussten wir ihn im Mai gehen lassen.


    Eines der letzten Bilder von Benny

    Ein neuer Hund war fürs Erste kein Thema, da Jobwechsel und ein evtl. Umzug anstehen. Wir wollen erst mal sehen, wie sich das Jahr entwickelt und uns neu sortieren, aber dann … vielleicht … bald …

    So langsam reifte nun der Gedanke, ohne Hund könnten wir ja in den Sarek. Seit vielen Jahren haben wir mit dem Luohttoláhko noch eine Rechnung offen. Drei Mal schon scheiterten wir dort am Wetter. Vielleicht ja nun endlich? Aber in der zweiten Septemberhälfte? Das hätte ich früher nicht in Erwägung gezogen, aber der Klimawandel ist auch im Norden spürbar, heißt es zumindest. In den letzten Jahren herrschte in der zweiten Septemberhälfte oft sehr schönes stabiles Spätherbstwetter. Wir wollen es versuchen, müssen aber offen bleiben für Planänderungen. Der Sommer ließ nicht viel Raum für die Tourenplanung. Unterschiedliche Jobangebote müssen abgewägt werden, Umzug ja, nein, vielleicht und dann für meinen Mann das intensive Training für den Lauf und im August die Woche in Chamonix.


    Vorbereitung

    Eine grobe Route mit zwei Varianten hab ich entworfen. Beide Touren gehen vom Sarvesvágge aufs Luohttoláhko und weiter über Lullihavágge und Boarek zurück nach Kvikkjokk. Den Einstieg wollen wir uns noch offen lassen. Entweder über den Padjelantaleden oder den Präststigen, das entscheiden wir kurzfristig nach dem Wetter. Beide mit 115 bzw. 123 km für 14 Tage eigentlich ganz entspannt.

    Link zur geplanten Route - Realität

    Und die ganze Tour auf der Karte.


    Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/
    Für vergrößerte Ansicht bitte 2 x klicken


    Einige Teil der geplanten Tour sind wir bereits gegangen und so fotografiere ich meine uralte BD10 mit allen eingezeichneten Routen und Zeltstellen ab und lese in den alten Tourentagebüchern nach, was ich zu den einzelnen Flüssen, Furten und sonstigen Schwierigkeiten geschrieben habe. Dazu kommt der Grundsten in den Rucksack. Während mein Mann nach Chamonix fährt, um sich über die Berge zu quälen, organisiere ich den Proviant und packe schon mal das meiste für den Urlaub. Am Tag vor der Abreise bekommt mein Mann seinen neuen Arbeitsvertrag. Punktlandung, so können wir nun doch entspannt den Urlaub genießen. Allerdings kommen leise Zweifel auf, wir wollen in den Sarek und fühlen uns nun doch etwas unvorbereitet. Früher haben wir monatelang Routen geplant, verworfen und neu geplant. Aber was soll´s, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

    An der Ausrüstung ändern wir nur wenig. Ich brauche neue Wanderschuhe, lande aber wie jedes Mal wieder bei dem Meindl Island. Damit komme ich einfach seit Jahren am besten zurecht.

    Für uns eine Premiere, wir werden dieses Mal auf Gas kochen. Nach über 30 Jahren ist nun Schluss mit Traniga, den wir ja sowieso schon immer weiter abgespeckt hatten, und Spiritus. Wir haben uns einen Pocket Rocket gekauft und nehmen zwei 450 g Gaskartuschen mit. Da uns hier noch die Erfahrung fehlt, soll es lieber zu viel sein als zu wenig. Und da wir mit niedrigen Temperaturen rechnen müssen, wollen wir in der Lage sein lieber einmal mehr einen warmen Tee kochen zu können.

    Eine weitere Neuerung ist ein Satellitenkommunikator. Bisher war das nie ein Thema aber die Kombination aus Sarek und der späten Jahreszeit, hat uns doch etwas zu denken gegeben. Ganz kurzfristig konnten wir ein InReach Mini leihen. Es hat mich viele Stunden und etliche Telefonate bzw. Mails mit den netten Mitarbeitern von Global SafeTrack gekostet, bis ich das Gerät und die dazugehörigen Webaccounts, so weit im Griff hatte, dass ich mir zutraute, damit unsere Route zu tracken, mit den Interessierten daheim zu teilen und vor allem immer an den neuesten Wetterbericht zu kommen. Der SOS Knopf, den wir hoffentlich nicht brauchen, erklärt sich dagegen von selbst.

    Eigentlich sollte der Rucksack ja deutlich leichter sein als in den letzen Jahren, da wir kein Hundefutter dabei haben. Nachdem wir aber für 14 Tage Proviant mitnehmen müssen, sind wir fast wieder bei den alten Gewichten. Mein Rucksack hat noch relativ entspannte 20 kg, der meines Mannes liegt bei 27 kg.

    Es kann los gehen.



    Edit: Link und Karte zur Route ergänzt
    Zuletzt geändert von andrea2; 30.01.2021, 23:17.

  • toppturzelter
    Fuchs
    • 12.03.2018
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    #2
    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

    Das wird spannend. Stand ich doch noch am Abend des 22.9. zwischen Prinskullen und Vallevagge und schaute mir aus der Ferne die Route vom Njoatsosvagge nach Pårek an..

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    • codenascher

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      • 30.06.2009
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      #3
      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

      Bis auf Bennys Abschied liest sich deine Einleitung sehr spannend (Bennys Ende traurig...Edit: Habe ich schon einmal einen anderen Bericht von dir wegen Benny kommentiert?). Ich werde fleißig mitlesen und freue mich auf viele schöne Fotos aus einer Region die mir leider noch immer unbekannt ist....
      Zuletzt geändert von codenascher; 09.10.2019, 06:59.

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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      • vobo

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        #4
        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

        Ich freue mich auch auf den Bericht nach dieser tollen Einleitung. Ist bestimmt ein Supergefühl mit absolvierten Lauf und neuem Arbeitsvertrag in so eine Tour zu starten.

        [ich kann den Link nicht öffnen?]

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        • Tortuga
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          • 27.06.2017
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          #5
          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

          Oh, wie schön, auf den Bericht habe ich mich schon gefreut!

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          • andrea2
            Dauerbesucher
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            #6
            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

            Vielen Dank euch schon einmal für die netten Kommentare, ich werde sehen, dass es hier zügig weiter geht.

            Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
            Das wird spannend. Stand ich doch noch am Abend des 22.9. zwischen Prinskullen und Vallevagge und schaute mir aus der Ferne die Route vom Njoatsosvagge nach Pårek an..
            Dann weißt du ja ganz genau wie das Wetter zu dieser Zeit war.

            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
            Bis auf Bennys Abschied liest sich deine Einleitung sehr spannend (Bennys Ende traurig...Edit: Habe ich schon einmal einen anderen Bericht von dir wegen Benny kommentiert?). Ich werde fleißig mitlesen und freue mich auf viele schöne Fotos aus einer Region die mir leider noch immer unbekannt ist....
            Benny hatte hier ja schon fast eine kleine Fangemeinde, wer aber alles schon zu ihm geschrieben hat, da müsste ich selber erst mal nachlesen.

            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
            Ich freue mich auch auf den Bericht nach dieser tollen Einleitung. Ist bestimmt ein Supergefühl mit absolvierten Lauf und neuem Arbeitsvertrag in so eine Tour zu starten.

            [ich kann den Link nicht öffnen?]
            Eigentlich sollte der Link funtionieren, ich hab ihn freigegeben und kann ihn auch öffnen ohne bei Google angemeldet zu sein. Aber ich wollte sowieso noch versuchen den Track direkt hier einzubinden. Aber das hab ich noch nicht hinbekommen.

            Zitat von Tortuga Beitrag anzeigen
            Oh, wie schön, auf den Bericht habe ich mich schon gefreut!
            Danke, eure Tour würde sich sicher auch gut machen in einem Bericht.

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            • Fjellfex
              Fuchs
              • 02.09.2016
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              #7
              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

              Über Diskrepanzen zwischen der geplanten Route und der Realität können wohl die meisten hier ein Liedchen singen.

              Also ich als technischer Analphabet mit langsamen Internet konnte den Link zur Route öffnen. Wobei mich dann der "präststigen" doch überraschte: die Diener Gottes mußten damals geländegängig sein...

              Werde gespannt am Ball bleiben!

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              • codenascher

                Lebt im Forum
                • 30.06.2009
                • 5064
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                #8
                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                ...
                Benny hatte hier ja schon fast eine kleine Fangemeinde, wer aber alles schon zu ihm geschrieben hat, da müsste ich selber erst mal nachlesen.
                ...
                Achso. Ich habe zumindest in deinen bisherigen Reiseberichten nichts kommentiert, habe gerade nachgesehen. Meine Großeltern hatten vor gut 30 Jahren einen Cocker Spaniel namens Benny. Die Großeltern (mittlerweile nur noch meine Oma/ Uroma meiner Mädels) hießen deshalb Oma und Opa Benny.

                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 977
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                  #9
                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                  Also ich als technischer Analphabet mit langsamen Internet konnte den Link zur Route öffnen. Wobei mich dann der "präststigen" doch überraschte: die Diener Gottes mußten damals geländegängig sein...
                  In der Tat, das haben wir uns auch manches mal gesagt. Ich hab gerade wieder in alten Berichten gelesen, dass die Priester innerhalb von drei Tagen von Kvikkjokk nach Alkavare gewandert sind. Das erscheint mir schon sehr ambitioniert.

                  Unsere Planung biegt beim Habres vom Präststigen ab. Dieser würde weiter, vorbei am See Buojdes und oberhalb von Darreluoppal, nach Süden bis Alkavare verlaufen. Hans Fowelin hat da viel drüber geschrieben, leider alles auf Schwedisch.
                  Hier ein Link zu einer Karte in seinem Buch. Hellblau der Präststiegen.

                  Hans Fowelin, Präststigen

                  Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                  Achso. Ich habe zumindest in deinen bisherigen Reiseberichten nichts kommentiert, habe gerade nachgesehen. Meine Großeltern hatten vor gut 30 Jahren einen Cocker Spaniel namens Benny. Die Großeltern (mittlerweile nur noch meine Oma/ Uroma meiner Mädels) hießen deshalb Oma und Opa Benny.
                  Jetzt wo du es schreibst, Oma Benny kommt mir bekannt vor. Da musst du doch schon mal etwas geschrieben haben.

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                  • codenascher

                    Lebt im Forum
                    • 30.06.2009
                    • 5064
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                    #10
                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                    Vllt hast du einen Nachruf oder ähnliches im Haustierfaden geschrieben oder ähnliches und ich habe den kommentiert.
                    Aber ist ja eigentlich auch Wurscht, ich freue mich jetzt einfach auf herbstliche Bilder und eure Erzählungen aus dem Sarek.

                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1511
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                      Hans Fowelin hat da viel drüber geschrieben, leider alles auf Schwedisch.
                      Vielen Dank für den Tip! Habe gerade auf utsidan.se in seinem Blogg ("Fowwes blogg") ein wenig nachgelesen - mit meinem Norwegisch ging das. Wirklich faszinierend.

                      Fowelin hat da spannende Feldarbeit geleistet; zum Beispiel in Sachen Rekonstruktion des rund 300 Jahre alten präststigen. (Durch Aufspüren alter Wegmarkierungen etc.) Unsereiner hält sich heute ja gerne an die Täler - aber damals ging man lieber über´s Gebirge, an Abbruchkanten entlang usw.
                      Fowelin hat u.a. festgestellt, daß entlang dieser Route der Schnee oft viel früher schon weg war, als andernorts...

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                      • Linnaeus
                        Dauerbesucher
                        • 21.02.2006
                        • 601


                        #12
                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                        Eine grobe Route mit zwei Varianten hab ich entworfen. Beide Touren gehen vom Sarvesvágge aufs Luohttoláhko und weiter über Lullihavágge und Boarek zurück nach Kvikkjokk. Den Einstieg wollen wir uns noch offen lassen. Entweder über den Padjelantaleden oder den Präststigen ...

                        Link zur geplanten Route - Realität kommt noch
                        Interessant! Die (mehr oder weniger) exakte Route B (über den Prästigen) sind meine Frau und ich vor 22 Jahren gegangen - allerdings in umgekehrter Richtung! Damals habe ich noch 10 Diafilme, eine Kamera mit Tele und ein Stativ (zs. ca. 2kg) mit mir rumgeschleppt. Die Gewichtsverteilung war bei uns ähnlich, allerdings etwas niedriger (25:18kg).

                        Freu mich auf euren Bericht! Und bin natürlich gespannt auf "die Realität"!

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                        • Pfiffie
                          Fuchs
                          • 10.10.2017
                          • 2024
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                          Dann hänge ich mich doch gleich mal dran ich freue mich sehr auf dein Bericht über diese Gegend.

                          Mit Benny tut mir das sehr leid für Euch, aber 13 Jahre ist schon ein ganz ordentliches Alter und leider gehört es mit dazu. So ein Hundleben ist extrem Kurz .

                          Grüße Maik
                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                          • andrea2
                            Dauerbesucher
                            • 23.09.2010
                            • 977
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                            Vielen Dank für den Tip! Habe gerade auf utsidan.se in seinem Blogg ("Fowwes blogg") ein wenig nachgelesen - mit meinem Norwegisch ging das. Wirklich faszinierend.

                            Fowelin hat da spannende Feldarbeit geleistet; zum Beispiel in Sachen Rekonstruktion des rund 300 Jahre alten präststigen. (Durch Aufspüren alter Wegmarkierungen etc.) Unsereiner hält sich heute ja gerne an die Täler - aber damals ging man lieber über´s Gebirge, an Abbruchkanten entlang usw.
                            Fowelin hat u.a. festgestellt, daß entlang dieser Route der Schnee oft viel früher schon weg war, als andernorts...
                            Ja, auf utsidan hab ich auch schon einigs von ihm gelesen. Ist ein bisschen mühsam, aber Dank Google Translate heute ja gut machbar.

                            Vintervik hat auf seiner Tour über den Präststigen Fowelin selber getroffen und in seinem Bericht drüber geschrieben.

                            Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                            Interessant! Die (mehr oder weniger) exakte Route B (über den Prästigen) sind meine Frau und ich vor 22 Jahren gegangen - allerdings in umgekehrter Richtung! Damals habe ich noch 10 Diafilme, eine Kamera mit Tele und ein Stativ (zs. ca. 2kg) mit mir rumgeschleppt. Die Gewichtsverteilung war bei uns ähnlich, allerdings etwas niedriger (25:18kg).

                            Freu mich auf euren Bericht! Und bin natürlich gespannt auf "die Realität"!
                            Dito, sowohl die Route als auch die Diafilme, ich glaub ein Stativ hatte ich nicht dabei. Allerdings schon vor 30 Jahren. Wir sind damals im Sarvesvágge geblieben statt aufs Luohttoláhko zu steigen, das Wetter war saumäßig, und dann über Alkavare nach Staloluokta. Zurück dann über den Präststigen nach Kvikkjokk. Vielleicht schreib ich da auch noch mal einen Bericht. Irgenwann in ferner Zukunft, falls die Dias mal eingescannt sind. Erschreckend aber, dass die Erinnerung daran fast völlig weg ist. Das meiste, was ich noch vor Augen hab ist von den alten Fotos.

                            Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                            ... Mit Benny tut mir das sehr leid für Euch, aber 13 Jahre ist schon ein ganz ordentliches Alter und leider gehört es mit dazu. So ein Hundleben ist extrem Kurz .
                            Danke Maik

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                            • vobo

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                              • 01.04.2014
                              • 734
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                              ...
                              [ich kann den Link nicht öffnen?]
                              Wie fast immer lag der Fehler am [mobilen] Anwender ... sry.

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                              • Linnaeus
                                Dauerbesucher
                                • 21.02.2006
                                • 601


                                #16
                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                Erschreckend aber, dass die Erinnerung daran fast völlig weg ist. Das meiste, was ich noch vor Augen hab ist von den alten Fotos.
                                Ist richtig: Wenn's insgesamt schön war, bleibt ein viel zur schönes Bild in der Erinnerung, das sich vor allem aus den Fotos speist. Aber: Deshalb mache ich ja Fotos ;)

                                Und: Ihr habt auch eine Reise in die eigene Vergangenheit gemacht. Ist doch auch was Spannendes!

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                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1835
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                  Da ich in diesem Jahr auch in der ersten September - Hälfte im Sarek unterwegs war, bin ich schon sehr gespannt,
                                  wie sich das Wetter dann noch in der 3. September - Woche gebärdet hat.
                                  Der Trailer klingt schon mal vielversprechend.....
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                  • Sausemann
                                    Erfahren
                                    • 11.10.2018
                                    • 142
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                    Sehr spannende Einleitung, die Lust auf mehr macht.

                                    Ich bin gespannt, wie es sich wettertechnisch bei Euch entwickelt hat.
                                    Wir waren vom 03.09. bis 13.09. auf dem Padjelantaleden unterwegs und mussten in Staloluokta einen jungen Deutschen in den Heli setzen, der im Sarek vom Wetter dermaßen gefrostet und geduscht worden war, das er mit nass wundgelaufenen Füßen keinen Meter mehr gehen konnte.

                                    Freu mich schon auf die Fortsetzung.....

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                                    • Ljungdalen

                                      Alter Hase
                                      • 28.08.2017
                                      • 3014
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                      Ich hab gerade wieder in alten Berichten gelesen, dass die Priester innerhalb von drei Tagen von Kvikkjokk nach Alkavare gewandert sind. Das erscheint mir schon sehr ambitioniert.
                                      Naja, habe ich 2009 auch gemacht, allerdings über Boarek (Pårek), aber inkl. Besteigung des Bårddetjåhkkå (Pårtetjåkkå): 1. Tag bis zu den Tjievrajávrátja-Seen, 2. Tag Bårddetjåhkkå und über den Pass 1425 ins Njoatsosvágge unterhalb des Lulep Njoatsosjávrre, 3. Tag bis Alkavare. Das Njoatsosvágge sieht zwar auf der Karte potenziell problematisch aus, ist es aber nicht. Schwierigkeit insgesamt wohl mit der Präststigen-Route vergleichbar. Mit wenig(er) Gepäck und auf der "normalen" Route südlich um den Tjievrra herum, wo es eine Art Pfad gibt, sollte es sogar in 2 Tagen (je 30-35 km) gehen.

                                      Aber warum sollte man sich so beeilen (ok, 3 Tage war ja auch relativ fix, hatte leider nur insgesamt 7)...

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                                      • Mortias
                                        Fuchs
                                        • 10.06.2004
                                        • 1232
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                        Vielversprechender Start. Sarektour im spätherbstlichen Sarek ist eigentlich immer spannend zu lesen, da bin ich mal gespannt was kommt. Wirklich schade nur das mit Benny zu lesen. War er doch stets ein treuer Begleiter auf Euren Touren und ein wesentlicher Wiedererkennunswert bei Euren Berichten. Aber ich bin mir sicher, dass auch dieser Bericht von Euch unterhaltsam und informativ sein wird.

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                                        • andrea2
                                          Dauerbesucher
                                          • 23.09.2010
                                          • 977
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                          Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                          Ist richtig: Wenn's insgesamt schön war, bleibt ein viel zur schönes Bild in der Erinnerung, das sich vor allem aus den Fotos speist. Aber: Deshalb mache ich ja Fotos ;)
                                          So ist es ja immer. Im Urlaub haben wir uns immer wieder geschworen, keine so lange Tour mehr und vor allem nicht zu dieser Jahreszeit, dazu sind wir langsam zu alt. Aber kaum zurück verblassen alle negativen Erinnerungen. Jetzt sprechen wir von einem tollen Urlaub und einer faszinierenden Jahreszeit.

                                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                          Da ich in diesem Jahr auch in der ersten September - Hälfte im Sarek unterwegs war, bin ich schon sehr gespannt,...
                                          Dito, ich freu mich auch schon auf deinen Bericht.

                                          Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                                          Sehr spannende Einleitung, die Lust auf mehr macht.
                                          Ich bin gespannt, wie es sich wettertechnisch bei Euch entwickelt hat.
                                          Auf jeden Fall kalt, soviel kann ich schon mal verraten.

                                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                          Naja, habe ich 2009 auch gemacht, allerdings über Boarek (Pårek), aber inkl. Besteigung des Bårddetjåhkkå (Pårtetjåkkå): 1. Tag bis zu den Tjievrajávrátja-Seen, 2. Tag Bårddetjåhkkå und über den Pass 1425 ins Njoatsosvágge unterhalb des Lulep Njoatsosjávrre, 3. Tag bis Alkavare. Das Njoatsosvágge sieht zwar auf der Karte potenziell problematisch aus, ist es aber nicht. Schwierigkeit insgesamt wohl mit der Präststigen-Route vergleichbar. Mit wenig(er) Gepäck und auf der "normalen" Route südlich um den Tjievrra herum, wo es eine Art Pfad gibt, sollte es sogar in 2 Tagen (je 30-35 km) gehen.

                                          Aber warum sollte man sich so beeilen (ok, 3 Tage war ja auch relativ fix, hatte leider nur insgesamt 7)...
                                          Früher als wir jung waren.... da sind wir auch ganz andere Strecken gelaufen. Aber heute müssen wir uns nichts mehr beweisen und freuen uns einfach darüber draußen zu sein. Ich plane unsere Touren immer mit ca. 12 km/Tag. Das passt dann ganz gut, mal sind die Etappen kürzer, mal länger und ab und zu ist auch mal ein Tag zum Abwettern möglich.
                                          Mit der Besteigung von Pårek ist die Strecke übers Njoatsosvágge bis Alkavare aber schon ein gutes Pensum.

                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                          Wirklich schade nur das mit Benny zu lesen. War er doch stets ein treuer Begleiter auf Euren Touren und ein wesentlicher Wiedererkennunswert bei Euren Berichten. Aber ich bin mir sicher, dass auch dieser Bericht von Euch unterhaltsam und informativ sein wird.
                                          Ich hoffe es. Geht auch heute noch weiter, wenn ich endlich geklärt hab, wie und ob ich Karten einfügen darf/kann.

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                                            • 29.08.2009
                                            • 1356
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

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                                            Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                                            • andrea2
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                                              • 23.09.2010
                                              • 977
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                              Anreise 07. – 10.09.2019

                                              Die Anreise verläuft nahezu identisch wie in den letzten Jahren. Nachdem wir bis zuletzt nicht genau wissen, ob alles mit dem Urlaub klappt wie geplant, haben wir uns nicht getraut von Auto und Fähre auf Bahn oder Flug umzubuchen. Im Flexitarif für die Stenaline hätten wir auch noch sehr kurzfristig die Fahrt verschieben können. Das einzige, was ich wenige Tage vor dem Urlaub noch umbuche, ist die Kabine. Eine Hundekabine brauchen wir ja nun nicht mehr und ein Hundehalter freut sich vielleicht über eine freie Kabine. Zudem bekomme ich auch noch ein paar Euros zurück.

                                              Eine weitere Möglichkeit wäre bis zu unseren Freunden nach Tallhed zu fahren. Hier ist ein Bahnhof der Inlandsbanan. Sehr lustig, wenn man mitfahren möchte, klappt man einfach ein Schild um, dann hält der Zug. Von hier könnten wir bis Jokkmokk durchfahren. Aber eben nur fast. Wer mit der Inlandsbahn fährt, muss in Östersund übernachten, und dadurch hätten wir schon wieder zwei Tage verloren. Irgendwann machen wir das mal.

                                              So geht es dann am Samstag von der Eifel nach Kiel. Trotz reichlich Verkehr und einigen Staus sind wir zeitig am Fähranleger, müssen sogar noch auf das Boarding warten. Es fühlt sich komisch an ohne Benny, etwas fehlt. Im Alltag haben wir uns mit der neuen Situation schon arrangiert, aber Urlaub ohne Benny haben wir nun schon lange nicht mehr gemacht.

                                              Auf dem Schiff gibt es wie immer abends Buffet, während wir am großen Panoramafenster sitzen und auf die Kieler Förde blicken.

                                              Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Gang über das Schiff und schauen in den Shop. Hier läuft uns ein kleiner Wanderkamerad zu, der uns den Urlaub über begleiten wird. Natürlich kein Ersatz für Benny.


                                              Darf ich vorstellen: Balto

                                              Morgens begnügen wir uns mit einem Müsli und Kaffe aus der Thermoskanne. Wirklich Hunger haben wir noch nicht wieder.
                                              Das Ausschiffen geht ruck-zuck, aber bis wir den Göteborger Hafen verlassen können, vergeht viel Zeit. Wir sind fast der letzte Wagen und der Zoll hat, wie es aussieht, gerade Frühstückspause. Jedes Auto wird kontrolliert, jeder muss seinen Ausweis vorzeigen.

                                              Um 10 Uhr rollen wir los. „Same procedure than every year” , auf der E20 bis Mariestad, hier kaufen wir ein und holen etwas Geld. Weiter am Vänern entlang, auf dem Inlandsvägen über Mora und Orsa nach Tallhed, wo wir wie jedes Jahr bei unseren Freunden eine Hütte gemietet haben. Es ist Sonntag und relativ wenig Verkehr. Wir kommen gut voran und sind schon gegen 17.00 Uhr dort, beziehen unsere Hütte und richten uns ein. Abends verbringen wir einen gemütlichen Abend zusammen.

                                              Der Montag ist reserviert fürs Beeren sammeln, immer ein wichtiger Aspekt des Urlaubs. Das ganze Jahr über freuen wir uns morgens über die leckere selbstgemachte Marmelade aus Schweden. Obwohl es vormittags noch ordentlich regnet, können wir über Mittag eine ordentliche Menge Preiselbeeren sammeln. Die Zeit der Blaubeeren ist leider schon vorbei, und die wenigen, die wir noch finden, schmecken nur noch nach Wasser. Schade, aber lässt sich nicht ändern. Der Nachmittag und Abend vergeht mit Einkochen.

                                              Dienstag klingelt der Wecker um 6 Uhr. Wir haben dieses Jahr nur drei Wochen Urlaub und möchten doch zumindest 14 Tage für die Wanderung haben. Deshalb ist unser Ziel heute bis nach Jokkmokk zu kommen. Das sind knapp 900 km, für Schweden eine ambitionierte Strecke. Als wir um 7.30 Uhr starten herrscht dichtester Nebel. Dieser begleitet uns durch die ganze Orsa Finnmark bis Sveg. Ab hier wird das Wetter geringfügig besser. Es bleibt zwar grau und regnet immer wieder, aber zumindest hängen die Wolken nicht mehr bis auf den Boden.

                                              Es geht den Inlandsvägen weiter, Östersund, Dorothea, Vilhelmina, Storuman, Sorsele, Arvidsjaure und schließlich Jokkmokk, unterbrochen von Mittags- und Kaffeepause. Am Nachmittag rufen wir bei Skabram Camping Jokkmokk an und buchen schon mal die Hütte für eine Nacht. Als wir den Campingplatz abends erreichen, sind wir erstaunt, wie gut wir durchgekommen sind. Das wäre während der Hauptsaison sicher nicht möglich gewesen. Zum einen gab es in diesem Jahr keine kilometerlangen Baustellen zum andern war auch kaum noch Verkehr.

                                              Wir räumen unseren Kram in die Hütte, kochen Abendessen und müssen dann noch einmal ganz konzentriert die Packlisten durchgehen. Einiges haben wir noch gebraucht, das jetzt in den Rucksack muss. Alle Akkus noch mal aufladen, ein letztes Mal den Wetterbericht checken, morgen ganz ok, ab Donnerstagabend soll es schlechter werden und regnen, und dann um 22 Uhr ab ins Bett.


                                              Mittwoch 11.09.2019, (Jokkmokk) Kvikkjokk – Vállevárre


                                              Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/
                                              Ich hoffe, dass passt jetzt so mit der Quellenangabe


                                              Wieder geht der Wecker um 6 Uhr. Zum Frühstück gibt’s die letzten Reste von Polarbröd, Butter, Käse und Räkost. Jetzt kommt noch die Butter für unterwegs in den Rucksack, dann ist der Kühlschrank leer. Wir packen das Auto, putzen die Hütte und gehen dann zur Rezeption den Schlüssel abgeben. Als wir erwähnen, dass wir jetzt nach Kvikkjokk fahren, meint Patricia von Skabram Camping, es soll schneien in den Bergen, aber wohl nur, bzw. hauptsächlich im Sarek. Ups, auf unserer Wetterapp war nur Regen angesagt, aber ich hab auch nur Kvikkjokk abgefragt. Lassen wir uns überraschen, was die nächsten Tage bringen werden.

                                              Um 8.00 Uhr starten wir. Zuerst noch schnell nach Jokkmokk Geld abgeheben, um genug Bares für den Bootstransfer zu haben. Wir haben uns immer noch nicht entschieden, welche Route wir gehen und die Fahrt nach Bäcken zum Padjelantaleden ist deutlich teuer als zum Prinskullen. Mit Hüttenübernachtungen rechnen wir weniger. Erstens sind im Sarek keine Hütten und zweitens haben alle Hütten schon zu, bzw. schließen bald.

                                              Ein kleines Stück geht es noch die E45 entlang, dann biegt die Straße nach Kvikkjokk ab. Es ist kaum Verkehr, wir begegnen nur einer Handvoll Autos. Das Wetter ist sehr grau und diesig mit tiefhängenden Wolken, aber es ist trocken. Die Birken sind schon alle gelb gefärbt, es sieht sehr herbstlich aus. Dafür ist es aber mit etwa 15 °C ungewöhnlich warm.

                                              Bereits um 9.30 Uhr erreichen wir Kvikkjokk. Im Vorfeld hatten wir Björn und Helena von Kvikkjokk Båttrafik angemailt und gefragt, wann wir die Überfahrt bestellen sollen. Sie schrieben, wir sollen anrufen, wenn wir da sind, nach dem 08.09. gibt es keine festen Fahrzeiten mehr. Wir parken erst mal an der Kirche, um uns zu orientieren. War hier früher nicht noch ein kleiner Laden? Und auch der Heliport war doch nicht so weit weg vom Ort? Der Bootsanleger ist schnell gefunden und nun müssen wir vor dem Anruf entscheiden, wo es langgehen soll. Aber eigentlich haben wir das schon entschieden, das Wetter ist nicht so schlecht und deshalb wollen wir auf jeden Fall den Präststigen gehen. Ein bisschen Zeit brauchen wir noch, das Auto hinter der Fjällstation parken, Schuhe umziehen, Rucksack fertig machen und wieder zum Anleger laufen. 10.15 Uhr wäre für uns perfekt. Wir rufen Björn Sarstad an, und vereinbaren die Fahrt. Er wäre wohl gerne schon 10 Minuten früher gefahren, aber 10.15 Uhr ist auch ok.

                                              Also auf zum Parkplatz. Hier ist nicht mehr viel los. Insgesamt stehen hier vielleicht noch 10 Autos. Die allerletzten Sachen kommen in den Rucksack. Ich muss nur noch das Handy einpacken, das wir ja noch für den Anruf brauchten, das InReach kommt außen an den Rucksack und die Kamera, die hänge ich sowieso um. War es das? Was sind wir gerade dabei zu vergessen? Irgendwie geht es nun doch wieder zu schnell. Ich vergesse sogar das Startfoto.

                                              Und schon sind wir auf dem Weg zum Bootsanleger. Hier warten schon drei Wanderer. Eine junge Frau mit relativ kleinem Tourenrucksack und ein Paar mit Tagesgepäck. Wie wir im Gespräch erfahren, ist sie aus Dresden und er Schwede. Die beiden haben ihre Kinder in die Obhut von Oma und Opa gegeben und sind für ein langes Wochenende zum Wandern hier.

                                              Jetzt gibt es noch schnell ein Startfoto, zumindest von den Rucksäcken.



                                              Es ist kurz nach 10 Uhr und als ein Boot kommt, ist es nicht Björn, sondern Helena. Wir fragen, ob wir gleich mitfahren sollen. Ja, kein Problem, das deutsch/schwedische Paar möchte sowieso auch zum Prinskullen. Helena ruft Björn an, damit er weiß, dass er nicht extra fahren muss. Und schon legen wir ab.





                                              Es geht über den Garmájåhkå, und schon nach fünf Minuten sind wir auf der anderen Seite. Helena erwähnt, dass das Wetter die nächsten Tage deutlich kälter werden soll, aber sie glaubt nicht, dass es viel Schnee geben wird. Außerdem erklärt sie uns, wie wohl jedem, dass wir über drei Bäche kommen werden, der letzte parallel zum Weg, dann gibt es kein Wasser mehr bis zu den kleinen Seen. Wir klären noch mit ihr, dass sie uns auch nach dem 22.09., dem Ende des offiziellen Bootverkehrs, vom Padjelantaleden abholen können, solange der Fluss nicht zufriert. Allerdings kann es sein, dass sie mal einen Tag nicht in Kvikkjokk sind, sodass wir möglichst rechtzeitig Bescheid geben sollen. Da diese Option für uns ja nur ein Plan B ist und wir eigentlich über Boarek zurückkommen wollen, bittet sie uns, ihnen auch Bescheid zu geben, falls wir ganz sicher keinen Bootstransfer brauchen. Wir zahlen und dann fährt Helena mit der jungen Frau weiter. Wir unterhalten uns noch ein Weilchen mit dem deutsch/schwedischen Paar. Die beiden sind sehr interessiert, wo wir hin wollen und wie schwer wohl der Rucksack ist für 14 Tage. Ob sie mal anheben dürfen? Klar dürfen sie. Ihr Tagesrucksack ist ihnen aber wohl lieber. Dann verabschieden wir uns, die zwei sind natürlich deutlich schneller als wir.

                                              So, nun geht es richtig los. Die Startzeit ist mit 10.20 Uhr eigentlich wie an einem ganz normalen Wandertag. Der Weg führt erst mäßig ansteigend durch den Fichtenwald. Aber dann geht es zur Sache, es ist steil, richtig steil und ganz schnell sind wir bis auf die Unterhose nassgeschwitzt, obwohl wir nur im T-Shirt laufen. Es ist aber auch ungewöhnlich warm und hier im Wald zudem komplett windstill. Sicht hat man fast keine, da die Wolken immer noch sehr tief hängen. Ab und zu kann man mal über den See blicken, aber Berge scheint es hier nicht zu geben.

                                              Als wir gegen 12 Uhr den dritten Bach erreichen, ist es allerhöchste Zeit für eine kleine Pause und ein Stück Schokolade. Durchgeschwitzt wie wir sind, wird es schnell kalt. Sind wir eben noch im T-Shirt unterwegs gewesen, so sitzen wir hier nun mit Jacke und Mütze. Zwei Schwedinnen überholen uns, auch sie sind auf einem Tagesausflug.

                                              Nach der Pause geht es noch ein kurzes Stück steil bergauf. Den Fichtenwald haben wir hinter uns gelassen und laufen jetzt durch die wunderschön gelb gefärbten Birken.



                                              Kurz nachdem wir den Wald ganz verlassen haben stehen wir auf dem Prinskullen.


                                              Kvikkjokkdelta mit Sakkat


                                              Prinskullen mit dem breiten Rücken des Vállevárre


                                              Änok – Tjuoldavágge


                                              "Blick" ins Tarradalen

                                              Die Sicht auf den See Sakkat und das Kvikkjokkdelta ist sehr schön, aber von den Bergen ringsherum kann man nur einen kleinen Teil erahnen. Die Sträucher sind teilweise noch sehr schön rot gefärbt, vor allem die Beerentraube. Die Zwergbirken sind zum großen Teil aber auch schon mehr braun als gelb.

                                              Wir folgen weiter dem Weg zum Rengärde. Immer wieder ziehen Nebelschwaden durch und dann fängt es auch schon an zu regnen. Nur leicht, aber wir ziehen vorsichthalber den Regenschutz über die Rucksäcke und ziehen auch gleich selber Regenjacke und –hose an. Damit ist es nun leider gleich viel wärmer, dafür ist die Steigung aber deutlich moderater geworden und wir kommen gut voran.

                                              Wir treffen noch einmal das deuscht/schwedische Paar, die beiden sind schon auf dem Rückweg. Sie hätten bei dem steilen Anstieg so oft an uns denken müssen, wie wir wohl mit dem schweren Gepäck da hoch gekommen sind. Obwohl wir hier im Regen stehen, unterhalten wir uns noch einmal eine Weile. Die beiden sind früher auch viel gewandert, aber mit den kleinen Kindern ist es im Moment schwierig. Als es langsam frisch wird, verabschieden wir uns und machen uns wieder auf den Weg.

                                              Das Wetter will es uns nun richtig zeigen. Innerhalb kurzer Zeit sind wir komplett im Nebel. Zum Glück hat mein Mann den Kompasskurs schon eingestellt und den ersten See angepeilt.



                                              Anfangs können wir noch dem Pfad folgen, aber nach dem Rengärde müssen wir uns auf den Kompass verlassen. Es ist schon ein bisschen seltsam sich so durch die Nebelsuppe zu tasten. Der Rentierzaun taucht aus dem Nebel auf und verschwindet hinter uns schnell wieder. Wir gehen nun nach Kompasskurs weiter leicht abwärts. Nach einiger Zeit taucht wenigstens ab und zu ein bisschen Landschaft auf und ganz langsam wird die Sicht wieder etwas besser.


                                              Blick ins Vállevágge

                                              Wir können die Renvaktarstuga schon erkenne, aber noch keinen See. Plötzlich sehen wir recht von uns auf einem Hügel zwei Wanderer und kurz darauf taucht hinter diesem Hügel auch der erste See auf. Ein paar Schritte weiter, sehen wir auch mehrere Zelt am See stehen. Doof, eigentlich wären wir gerne hier geblieben. So machen wir aber zumindest eine kleine Pause und essen etwas.


                                              Erster See, viel Wasser hat es nicht


                                              Vállevágge, deutlich ist nun die Schulter zu sehen, links unterhalb des Schneefeldes.


                                              Rentiere, im Hintergrund sogar etwas Sonne. Eigentlich sollte dort der Pårte liegen.

                                              Schauen wir mal, wie es an den anderen kleinen Seen aussieht. Den Anstieg auf die Schulter im Tal wollen wir heute nicht mehr machen. Ein Stück weiter finden wir einen sehr kleinen See und dahinter einen Bach. Das ist ja sogar noch besser. Hier bleiben wir. Eine schöne Stelle fürs Zelt ist auch schnell gefunden. War es im Wald noch windstill und viel zu warm, ist es nun kalt und windig. Richtigen Windschutz finden wir hier nirgends, also suchen wir uns eine schöne ebene Stelle aus. Dafür ist es jetzt wenigstens trocken.

                                              Bald steht das Zelt und ist eingeräumt. Wir sind ganz schön kaputt. Für den ersten Tag war das eine ganz ordentliche Steigung. Nur erst mal kurz erholen und dann raus aus den nassen Klamotten. Wie immer am Anfang der Tour, muss erst noch alles seinen Platz finden und die ganze Organisation dauert ein bisschen länger. Bald faucht der neue Gaskocher in der Apsis. Keiner hat mehr Lust "vor die Tür" zu gehen zum Kochen. Wir machen erst mal einen Liter Wasser warm, trinken Kaffee und essen die Müsliriegel, die noch aus dem Tagesproviant übrig sind. Wie im letzten Jahr wollen wir übrigen Tagesproviant nicht aufsparen, sondern abends essen um nicht zu sehr ins Kaloriendefizit zu rutschen.



                                              Immer wieder kommen Rentiere vorbei.



                                              Um 17.00 Uhr machen wir uns ans Kochen des Abendessens. Es gibt Nudeln mit Pomarosasoße. Der neue Kocher funktioniert super. Sehr angenehm, dass wir nicht mehr den Spiritus umfüllen müssen, außerdem ist er deutlich besser zu regulieren. Allerdings ist das Essen ein bisschen angebrannt im Topf, durch den doch etwas kleinen Brennerkopf. Das hatten wir so beim Trangia nie. Aber nun wissen wir ja, worauf wir beim Kochen achten müssen.

                                              Nach dem Essen gibt es noch den obligatorischen Tee, schon alleine deshalb, da mit dem Teebeutel auch immer gleich der Topf abgewaschen wird. Nun sind wir fast fertig, gleich noch die Zähne putzen und prophylaktisch Pipi machen, jetzt beginnt der gemütliche Teil des Abends. Doch dann entscheiden wir uns noch einen kleinen Gang zu machen um zu schauen, ob wir nicht doch den Pårte sehen können. Wir kommen an einen weiteren See, der gar nicht so klein ist, aber auch ziemlich ausgetrocknet. Der Pårte ist und bleibt in den Wolken verschwunden, und da es auch gerade wieder sehr grau wird, kehren wir um.

                                              Im Zelt kontrolliere ich auf dem Handy über die Earthmate App unseren aufgezeichneten Track vom Tag. Es hat, oh Wunder, alles geklappt.

                                              Ich schreibe nun meinen Tagebucheintrag, mein Mann liest im Grundsten. Als ich fertig bin, ist es erst 19.40 Uhr und schon ganz schön dämmrig. Aber es ist immer noch mehr oder weniger trocken, nur ab und zu nieselt es ein kleines bisschen.
                                              Zuletzt geändert von andrea2; 05.05.2020, 16:18.

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                                              • Meer Berge
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                                                • 10.07.2008
                                                • 2381
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                Prima, es geht los!
                                                Euer Aufstieg war mein Abstieg.
                                                Die Herbstfarben sind wunderschön!
                                                Ich wünsche euch in den kommenden Tagen noch ein paar Sonnenstrahlen darin!

                                                Bin gespannt ...!

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                                                  • 10.10.2017
                                                  • 2024
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                  Irgendwie glaube ich grad das ihr noch richtige Schneemänner/innen werdet. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber der September war glaube Kalt da oben
                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                    • 30.05.2007
                                                    • 3996
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                    Das fängt ja schon wieder super an. Ich freue mich uf die Fortsetzung.
                                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                    A. v. Humboldt.

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                                                      • 18.06.2014
                                                      • 1591
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                                                      #27
                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                      Hallo Andrea,
                                                      nachdem ich ja schon in Deine Route reinspicken durfte, bin ich jetzt erst recht gespannt, zu lesen, wie es Euch genau ergangen ist. Der Bericht fängt schon mal superschön an und tolle Bilder! Grüße auch von Krümel an Balto! Anne

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                                                        • 23.09.2010
                                                        • 977
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                        Vielen Dank für die netten Kommentare.


                                                        Donnerstag 12.09.2019, Vállevárre - Vállevágge


                                                        Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                        In der Nacht fängt es an zu regnen. Zum Glück waren wir kurz vorher noch mal draußen gewesen um den Tee wegzuschütten. So können wir uns morgens entspannt noch mal umdrehen und weiterschlafen.

                                                        Um 9.00 Uhr stehen wir dann doch mal auf, kochen Wasser und frühstücken. Während wir mit dem Packen beginnen hört auch der Regen langsam auf. Wir immer brauchen wir am ersten Tag etwas länger, es dauert ein paar Tage bis alles seinen Platz hat im Rucksack.

                                                        Die Sicht ist besser als gestern es ist nicht mehr so extrem diesig, wir können zumindest den unteren Teil von Pårte sehen und es bleibt trocken. So bekommt nur der Rucksack seinen Regenschutz und wir können den Anstieg ohne Regenkleidung angehen. Das ist doch deutlich angenehmer.


                                                        Hier geht es gleich den Hang hoch


                                                        Vallespiken

                                                        Bis wir endlich aufbrechen ist es 11.20 Uhr. Steil geht es nun den Hang hoch. Etwa 300 Höhenmeter liegen vor uns, um auf die flache Schulter am Hang des Vallespiken zu kommen, der wir weiter ins Tal hinein folgen wollen. Der Anstieg ist zwar anstrengend, aber es geht doch deutlich besser als gedacht. Der Hang ist nicht so steil wie es aus der Ferne aussah. Von der Steigung einmal abgesehen läuft man über recht einfaches Gelände. Die Aussicht wird immer schöner.


                                                        Blick nach Norden mit Pårte (für mich bleibt das der Pårte, auch wenn heute meist Bårdde auf den Karten steht), Boarektjåhkkå und Boarekplateau, Stuor und Unna Jierttá und dem Gállakvárre, dort wollen wir auf dem Rückweg entlang kommen.


                                                        Pårte und Boarektjåhkkå, zum größten Teil in den Wolken


                                                        Ganz link der Pass zwischen Boarektjåhkkå und Stuor Jierrtá in der Mitte der Unna Jierrtá und rechts der Gállakvárre, davor das Boarekplateau.


                                                        Blick nach NO auf den Kungsleden mit Stuor Dáhtá und ganz hinten dem großen aufgestauten Tjaktjajavrre. Im Vordergrund die kleinen Seen auf dem Vállevárre.


                                                        Blick zurück auf den breiten Rücken des Vállevárre

                                                        Eine halbe Stunde später und noch ein bisschen höher wird die Aussicht noch besser, leider werden auch die Wolken immer grauer.


                                                        Noch einmal der Blick nach NO auf den Kungsleden (Bildmitte), hinter dem Stuor Dáhtá kann man jetzt auch den Sjábttjakjávrre erkennen, an dessen Nordende die Pårtestugan liegt. Ganz hinten der Tjaktjajavrre.


                                                        Vállevárre mit der tief eingeschnittenen Schlucht Vállegårsså


                                                        Blick nach Süden über die Schlucht


                                                        Bald wird es flacher

                                                        Wir sind nun auf knapp 1100 m und können fast ohne Steigung weiter taleinwärts wandern. Es fängt wieder an zu regnen. Wir ziehen die Regenjacken und –hosen an, verzichten aber noch auf den Poncho. So schlecht schaut das Wetter doch gar nicht aus. Immer wieder kommt auch die Sonne durch.

                                                        Wegspuren kann man keine mehr erkennen, aber immer wieder treffen wir auf Steinmännchen.


                                                        Vallevágge


                                                        Ein letzter Blick zurück auf Vállevárre und Sakkat

                                                        Die Bäche sind harmlos und in Stiefeln zu queren. Als wir den zweiten Bach erreichen sind wir bereits zwei Stunden unterwegs, Zeit für eine kleine Pause. Der Regen hat gerade wieder nachgelassen und die Sonne scheint. Ich will Wasser holen, bleibe aber mit dem Fuß in der Schnurr des Regenschutzes meines Rucksacks hängen. Den ersten Schritt kann ich noch ausbalancieren, komme aber mit dem Fuß nicht aus der Schnurr raus. Und so passiert, was passieren muss, ich falle der Länge lang in die Steine am Flussufer. Instinktiv nehme ich noch den Arm vors Gesicht um wenigstens dieses und die Brille zu schützen. Ich brauche einen Moment um festzustellen, dass noch alles ganz ist. Mein Mann fragt entsetzt wie es mir geht, aber das kann ich im ersten Moment gar nicht sagen. Eine Hand ist aufgeschürft, das rechte Knie wird mit Sicherheit richtig blau werden, ist aber sonst ok und in der Regenhose ist ein großes Loch. Noch mal Glück gehabt.

                                                        Eigentlich knote ich die Schnurr des Rucksackschutzes immer zusammen, damit ich nicht hängen bleibe, aber heute muss sie sich wieder gelöst haben. Und da sie schwarz ist, hab ich sie auf dem steinigen Untergrund nicht gesehen.

                                                        Jetzt gibt’s erst mal eine Schokolade und dann klebe ich das Loch in der Regenhose mit Leukoplast, ans Panzerband komme ich gerade nicht ran, das muss ich dann heute Abend im Zelt machen.

                                                        Inzwischen fängt es wieder an zu regnen, diesmal sieht es nicht so aus, als wäre es gleich wieder vorbei. Wir ziehen die Ponchos über und machen uns wieder auf den Weg. Der Boden und vor allem die Steine werden schnell sehr rutschig. Noch ist das nicht so schlimm, da wir meist über grasigen Boden laufen. Die flache Schulter fällt nun etwas ab, immer noch geht es sich ausgesprochen entspannt.

                                                        Kurz kommt die Sonne noch einmal hervor, das nutzten wir für eine weite Pause. Auf der Höhe des 1442m Gipfels wird der Hang zunehmend steiler, allerdings sind hier oben immer noch Steinmännchen. Also bleiben wir erst noch am Hang. Das war aber wohl ein Fehler. Nach einer Weile geht es nicht weder richtig voran, da immer mehr Blockfelder kommen. Aber wir kommen auch nicht mehr richtig runter an den Bach, da uns auch dort die Blockfelder den Weg versperren. Unten am Bach können wir Wegspuren erkenne, und viel grüner scheint es dort auch zu sein. Wir müssen da runter, dass wissen wir und hätten es wohl besser auch schon früher getan. Wieder einmal haben wir uns von Steinmännchen und Spuren verleiten lassen und sind nicht unserem eigenen Gefühl gefolgt.

                                                        Wir müssen nun über dieses steile Blockfeld abwärts. Die Steine sind so rutschig, dass man kaum aufrecht darüber gehen kann. Mein Mann nimmt mir dankenswerter Weise den Rucksack ab und geht die Strecke somit drei Mal, sonst wäre ich da gar nicht hinunter gekommen. Ich klettere nun mit Händen und Füssen über die Steine, rutsche oft auf dem Hintern statt zu gehen, die Regenhose hat ja eh schon ein Loch. Mein lädiertes Knie beschwert sich und zu allem Überfluss fängt es nun auch wieder an zu regnen. Und so was nennt sich Urlaub. Endlich sind wir unten.

                                                        Die Rucksäcke haben wir eh schon abgesetzt, da bietet es sich an, trotz des Regens noch eine kleine Pause zu machen und etwas zu essen, aber es ist sehr ungemütlich und so gehen wir bald weiter. Wir folgen nun wieder deutlichen Pfadspuren. Das Gelände ist nur kurzzeitig einfacher, dann müssen wir auch hier unten immer wieder über Blockfelder. Anfangs kann man sie noch umgehen, aber irgendwann geht auch das nicht mehr. Ich weiß nicht warum, aber heute sind die Felsen extrem rutschig und so dauert es nicht lange und ich liege schon wieder auf dem rechten Knie. Super, und mein Mann bekommt es erst gar nicht mit, da er ein paar Schritte vor mir ist und mich durch das Rauschen von Wassers und Windes nicht hören kann. Erst nach mehrmaligem Brüllen dreht er sich um.

                                                        Zum Glück habe ich die Stöcke, sonst wäre ich wohl mit dem schweren Rucksack gar nicht mehr hoch gekommen. Ich hab keine Lust mehr für heute, unsicher bin ich nach dem zweiten Sturz jetzt sowieso und so beschließen wir nach kurzem Kriegsrat für heute hier zu bleiben, obwohl es erst 16.30 Uhr ist. Der weitere Weg geht nun durchwegs über Geröll und dies ist vielleicht die einzige Möglichkeit vor dem Pass noch zu zelten. Auf dem kleinen Hügel, auf dem wir gerade stehen ist eine schöne ebene Wiese und ein kleiner Bach fließt gleich in der Nähe. Viele Wanderer werden hier heute nicht mehr vorbei kommen, da ist es dann auch egal, dass wir das Zelt fast auf dem "Weg" aufstellen müssen. Es ist gerade trocken, also schnell das Zelt aufbauen, einräumen und Wasser holen. Während wir uns einrichten und trockne Sachen anziehen fängt es draußen wieder an zu regnen. Jetzt merke ich aber auch, dass mein Knie ganz gut was abbekommen hat. Hinknien geht gar nicht, und das ist im Zelt schon etwas blöd. Aber man muss alles positiv sehen, ein Glück dass nicht mehr passiert ist.

                                                        Wir kochen gemütlich in der Apsis Wasser, trinken Kaffee und essen den restlichen Tagesproviant. Nebenbei studieren wir die Karte, morgen müssen wir entscheiden, ob wir den Präststigen weiter gehen oder zwischen Hábres und Rounas ins Tjuoldavagge absteigen. Zu einer endgültigen Entscheidung kommen wir nicht, wir wollen es vom Wetter abhängig machen. Bei so einem Sauwetter wie heute Nachmittag, haben wir keine Lust uns durch das Dickicht des Tjuoldavagges zu kämpfen. Aber es gäbe ja immer noch die Möglichkeit bis zum Buojdes zu gehen, dort ins obere Tjoldavagge abzubiegen und gleich am Hang entlang Richtung Låptåvágge zu gehen. Diese Variante ist mir eigentlich von Anfang an am sympathischen gewesen, muss man doch deutlich weniger absteigen und man vermeidet das Dickicht im Tal. Allerdings habe ich noch nirgends etwas gelesen, wie der Weg dort ist.

                                                        Während mein Mann sich nun ums Abendessen kümmert schreibe ich Tagebuch. Das Essen ist sehr lecker. Auch wenn auf Tour meist alles schmeckt, gibt es immer Gerichte, die sehr lecker sind und andere, die zwar ok sind, aber die wir nicht unbedingt wieder kaufen müssen. Heute essen wir Chicken Tikka Masala von Trek´n Eat. Nach dem Essen gibt es noch den warmen Tee. Wir putzen nun auch gleich wieder Zähne, da es gerade trocken ist. Wer weiß wie lange noch.

                                                        Um 21.00 Uhr ist Schlafenszeit. Nach meinem ersten Sturz hab ich heute gar keine Fotos mehr gemacht. Ich hab es wohl schlicht vergessen. Das Wetter hat auch nicht dazu eingeladen, trotzdem versuche ich sonst immer auch bei schlechtem Wetter zu fotografieren.
                                                        Zuletzt geändert von andrea2; 05.05.2020, 07:24.

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                                                          • 10.10.2017
                                                          • 2024
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                          Oh man, gleich zwei mal , da würde ich auch nciht mehr an Fotos denken und dann noch mitten im Blockfeld wo man doch das Knie nach Stürtzen eher entlasten will.
                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                            Erfahren
                                                            • 05.05.2016
                                                            • 269
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                            Hallo Andrea,
                                                            ich lese gerne mit, auch wenn etwas schmerzlich fehlt bei euch... Bin gespannt, wie es euch ergangen ist.

                                                            Ich war zu der Zeit weiter südlich auf meiner Skandinavien-Premiere frei nach eurer Tour ab Grövelsjön. Dank deiner Unterstützung. Da wars auch kalt und nass. Und mit Hundedrama. Bericht folgt später im Jahr, wenn ihr alle mit euren großen Tourberichten fertig seid...
                                                            Nur so viel: Das war nicht das letzte Mal.
                                                            LG ulrike

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                                                            • andrea2
                                                              Dauerbesucher
                                                              • 23.09.2010
                                                              • 977
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                              Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                              Oh man, gleich zwei mal , da würde ich auch nciht mehr an Fotos denken und dann noch mitten im Blockfeld wo man doch das Knie nach Stürtzen eher entlasten will.
                                                              Wenn dann gleich richtig aber zum Glück ist ja alles gut gegangen. Der erste Sturz wäre auch nicht passiert, hätten wir nicht eh gerade Pause gemacht. Sonst hätte ich mich mit den Stöcken abfangen können.

                                                              Zitat von agricolina Beitrag anzeigen

                                                              ...Ich war zu der Zeit weiter südlich auf meiner Skandinavien-Premiere frei nach eurer Tour ab Grövelsjön. Dank deiner Unterstützung. Da wars auch kalt und nass. Und mit Hundedrama. Bericht folgt später im Jahr....
                                                              Nur so viel: Das war nicht das letzte Mal.
                                                              LG ulrike
                                                              Oh, dass hört sich prima an, bin schon sehr gespannt wie es dir/euch ergangen ist.

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                                                                Dauerbesucher
                                                                • 23.09.2010
                                                                • 977
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                                                                Freitag 13.09.2019, Vállevágge – Slihtavagge


                                                                Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                Nachts ist es sehr hell, es hat aufgeklart und der Mond scheint. Demensprechend ist es auch ganz schön kalt. Gegen Morgen fängt es aber schon wieder an zu regnen. Wir drehen uns in der Früh also noch einmal um und stehen erst um 7.30 Uhr auf, als der Regen etwas nachlässt. Die Wolken hängen tief, viel Sicht hat man nicht.

                                                                Also erst mal gemütlich frühstücken. Während mein Mann sich um den Kocher kümmert, rufe ich den Wetterbericht ab. Es dauert vielleicht eine Minute bis das InReach klingelt und das Eintreffen der Vorhersage ankündigt. Da ich das Handy via Earthmate mit dem InReach gekoppelt hab, kann ich dort sehr komfortabel den Wetterbericht ablesen. Den ganzen Tag 10% Wahrscheinlichkeit für Regen/Schneeschauer. 10 % ist schon mal gut, denn im Laufe der Tour haben wir festgestellt, dass dies meist trockenes Wetter bedeutet. 30 % heißt fast immer schon durchgehend Regen. Das allerdings schon Schnee vorhergesagt wird, dass gefällt uns nun so gar nicht.

                                                                Aber jetzt erst mal Frühstück. Danach sieht das Wetter gar nicht mehr so schlecht aus, es zeigen sich erste blaue Lücken in den Wolken und später kommt sogar die Sonne raus. Nun sehen wir aber auch, dass es schon ganz schön weit runter geschneit hat. Unangenehm ist der starke Wind. Zusammen mit den niedrigen Temperaturen ist da auch die Sonne relativ machtlos. Aber Hauptsache es ist erst mal trocken und wir kommen gut über den Pass.



                                                                Wir packen soweit wie möglich im Zelt. Dieses ist durch den Wind fast trocken, zumindest von außen. Als wir es abgebaut haben, sind die Hände eiskalt und wir freuen uns auf etwas Anstrengung um wieder warm zu werden. Wir laufen heute mit voller Montur los, dazu gehört die lange Unterhose genauso wie Jacke, Fleece, Regenhose, Mütze und Handschuhe.





                                                                Der Wind hat den großen Vorteil, dass die Steine relativ schnell abtrocknen und nun wieder guten Halt bieten. Um 10.30 Uhr geht es los. Nach kurzer Zeit sehen wir rechts am Hang zwei Zelte stehen. Es geht relativ nah am Bach entlang. Hier sind die Steine meist kleiner und man kann einigermaßen gehen.




                                                                Blick zurück

                                                                Später queren wir den Bach und steigen über das letzte Blockfeld direkt zum Pass hoch. Das geht viel einfacher als gedacht und eine Stunde nach dem Start sind wir oben auf ca. 1100 m Höhe. Der Blick ist fantastisch, schon bei diesem Wetter, wie muss es erst bei schönem Wetter sein.


                                                                Am Pass

                                                                Wir gehen noch ein Stück weiter, bis wir einen besseren Überblick haben. Eigentlich wollen wir hier eine Pause machen, aber es ist zu kalt im Wind. So machen wir nur ein paar Fotos und suchen uns für die Pause eine geschütztere Stelle etwas tiefer. Die Berge hinter uns sind bis weit runter eingeschneit. In Richtung Sarek sieht das besser aus, soweit man sehen kann. Vor uns liegt der Rounas, daneben Hábes mit dem kleinen See davor. Zwischen den beiden führt der Weg hinab ins Tjouldavágge


                                                                Rounas


                                                                Blick ins Tjouldavágge, mit Rounas und Hábres


                                                                Der Präststigen führt nun links vom Rounas über den nächsten Pass (rechts oberhalb des Schneefeldes)


                                                                Blick zurück zum Pass

                                                                Wir essen eine Kleinigkeit und dann fängt es auch schon an zu regnen. Dabei hat gerade noch die Sonne geschienen. Also wieder einmal Poncho raus und auch gleich noch die wasserdichten Überhandschuhe. Den Weg direkt hinunter ins Tjoultavágge haben wir schon abgeschrieben, dazu ist uns das Wetter zu schlecht. Heute geht es erst einmal den Präststigen weiter. Wir halten nun auf den oberen See zu. Das ist allerdings nicht ganz so einfach, da immer wieder Blockfelder zu umgehen sind. Am Ende sind wir doch fast beim unteren See. Immer wieder bieten sich schöne Blicke ins Tjouldavágge und Richtung Låptåvágge.


                                                                Blick auf den nächsten Pass

                                                                Nachdem der Regen noch mal eine kurze Pause eingelegt hat, geht es so richtig los. Erst schüttet es, dann schneit und graupelt es, das Ganze bei ordentlichem Wind, der uns die Schneekristalle schön ins Gesicht peitscht. So ist alles etwas mühsam. Wie war das mit 10 % Niederschlagswahrscheinlichkeit? Zum Glück haben wir die größten Blockfelde bereits hinter uns.

                                                                Wir halten jetzt immer auf die Y-Kreuzung der Flüsse aus dem Rounasvágge und dem Bach von unserem nächsten Pass zu. Mehrmals müssen kleine Schluchten gequert werden, bevor wir oberhalb des Rounasjåhkå stehen. Am Ufer finden sich einige wunderschöne Zeltplätze, die uns schon fast zum Bleiben verleiten, aber dann sind wir doch tapfer und entscheiden uns dafür weiter zu gehen. Dass der Regen wieder aufhört erleichter die Entscheidung natürlich. Irgendwann müssen wir ja mal ein bisschen voran kommen. Auch hier müssen wir tief hinunter zum Fluss. Lange müssen wir nicht suchen um eine Stelle zu finden, wo wir den Fluss in Stiefeln queren können.

                                                                150 Meter geht es nun hinauf bis zum nächsten Pass. Das Gelände ist einfach zu gehen, wir folgen dem Fluss. Vom Pass aus dem Vállevágge sehen wir zwei Wanderer herunter kommen, eine Weile können wir sie beoabachten, sehen sie dann aber nicht wieder. Da hier so unglaublich viele Blaubeeren wachsen, machen wir eine kleine Pause zum Beeren sammeln. Lecker, hier finden wir nun die Blaubeeren, die es in Mittelschweden nicht mehr gab. Lange kann man es leider im kalten Wind nicht aushalten, sodass wir uns bald wieder auf den Weiterweg machen.


                                                                Blick zurück, im Hintergrund unser Pass, davor unter der kleinen Felsnase liegt der obere See, in der Senke der Rounasjåhkå.



                                                                Rounasvágge, talaufwärts

                                                                Oben kommen wir genau richtig bei den beiden kleinen Seen raus. Hier können wir das erste Mal auf den nächsen Pass sehen, zwischen Slihtavárre und dem Punkt 989. Dieser Pass heißt bei uns nur noch der "Horrorpass", da wir dort die schlimmste Sturmnacht unserer Trekkinglaufbahn verbrachten.

                                                                Ende Juli 1989 kamen wir von Darreluopal, es war sehr warm, schwül und windstill, die Mücken fraßen uns förmlich auf. In dem kleinen Sattel gab es zumindest einen Hauch von Wind. So stellten wir das Zelt dort an dem kleinen See auf. Abends gingen dann Sturm und Regen los. Die Mücken waren nun zwar weg, dafür hatten wir Angst ums Zelt. An Schlaf war kaum zu denken und morgens brachen wir ohne Frühstück auf, um nur schnell hier runter zu kommen. Seitdem sind wir sehr vorsichtig geworden mit solchen Zeltstellen und der Pass hat für alle Ewigkeit seinen Namen weg.

                                                                Leider hab ich auch an diesem Nachmittag nur sehr wenig Fotos gemacht und den Pass überhaupt nicht fotografiert. Wir sind nun aber noch am Pass davor, es geht an den zwei kleinen Seen vorbei, am ersten links, am zweiten rechts.


                                                                Blick zurück über den ersten kleinen See

                                                                Nach den Seen geht es ein kleines Stück abwärts, durch den Bach und auf der anderen Seite einen kleinen Hang hinauf zu einem großen Steinmännchen. Nun können wir fast auf gleicher Höhe weiter laufen. Wir halten auf den kleinen See unterhalb des Horrorpasses zu. Von links kommt das Slihtavágge hoch, hier könnte man ins Tarradalen absteigen.

                                                                Es ist kurz vor 17 Uhr und es sieht schon wieder sehr nach Regen aus. Als wir eine schöne Stelle fürs Zelt sehen, haben wir schnell beschlossen für heute hier zu bleiben. Es ist kalt und da es immer noch sehr windig ist, ist der Zeltaufbau mühsam. Einer muss immer festhalten, bis die Heringe ordentlich im Boden sind. Dann alles gut abspanne und die Heringe mit Steinen beschweren. Nicht dass wir hier fast am Horrorpass wieder eine Horrornacht erleben. Das Zelt schaut ein bisschen krank aus, so im starken Wind. Mit den ersten Regentropfen haben wir alles im Zelt, nur Wasser fehlt noch.

                                                                Aber zuerst gibt es für jeden einen Müsliriegel. Ich bin jetzt total durchgefroren und muss unbedingt trockene Sachen anziehen und ab in den Schlafsack. Mein Mann ist tapfer und holt noch Wasser bevor er sich auch umzieht. Wir haben jeder für tagsüber eine 500 ml Wasserflasche und für abends/morgens zwei 2L Wassersäcke. Damit kommen wir knapp aus, füllen aber, wenn es das Wetter erlaubt, meist vor dem Schlafen gehen noch mal auf. Jetzt haben wir aber erst mal genug Wasser und können entspannen.

                                                                Bald läuft der Kocher und wir können uns mit einem warmen Tee von innen wärmen, das Abendessen tut ein Übriges. Heute gibt es Stew mit Potatos von Sammit to Eat, Sehr!! lecker mit großen Fleischstücken. Danach noch einen Tee und dann ist auch mir endlich warm genug, dass ich Tagebuch schreiben kann. Mein Mann liest derweil wieder etwas im Grundsten. Wahrscheinlich kann er ihn am Ende der Tour auswendig. Gegen 20 Uhr wird es langsam dunkel und für uns ist bald Schlafenszeit.

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 05.05.2016
                                                                  • 269
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                  Also wieder einmal Poncho raus und auch gleich noch die wasserdichten Überhandschuhe.
                                                                  Wie läuft sichs denn im starken Wind mit Poncho? Wird der nicht verblasen und flattert wie verrückt?

                                                                  Und welches HB habt ihr denn da, Nammatji? Wie wars mit Kondens bei der Kälte?

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 1591
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                    Oh je, das sind ja wirklich üble Bedingungen! Ich fand die Blockfelder im Vallevagge schon bei trockenem Wetter übel. Auf nassen Steinen würde ich da nicht lang wollen. Ein Glück, dass Dir bei den Stürzen nicht mehr passiert ist. Aber für die Moral ist das ja auch nicht förderlich, und dann noch Schnee und Graupel ins Gesicht! Kein Wunder, dass Ihr auf dieser Tour manchmal gezweifelt habt. Umso mehr freue ich mich, dass Ihr doch wieder Pläne schmiedet.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Dauerbesucher
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                                                                      • 977
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                      Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                                                                      Wie läuft sichs denn im starken Wind mit Poncho? Wird der nicht verblasen und flattert wie verrückt?
                                                                      Und welches HB habt ihr denn da, Nammatji? Wie wars mit Kondens bei der Kälte?
                                                                      Poncho ist so eine Haßliebe. Ich zieh ihn nicht gerne an, aber mir ist immer wichtig, dass das Tragesysthem des Rucksacks nicht komplett nass wird. Wir haben die Rucksäcke immer mit im Zelt und das wird sonst zu einem Problem.

                                                                      Glanz klar ist der Poncho bei starkem Wind nervig. Aber wir hatten bisher wenig Situationen in denen es gar nicht ging.

                                                                      Das Zelt ist ein HB Nammtj 3. Kondens ist immer ein gewisses Problem, wir haben in diesem Jahr tatsächlich oft das Innenzelt ausgehängt beim Abbauen, um dieses zumindest einigermaßen trocken einzupacken, und dann das Außenzelt ausschütteln zu können. Bei Frost hatten wir das Kondenswasser dann auch innen am Innenzelt, da es an der Außenseite überfroren war. Nett wenn du dann morgens erst mal Eiskratzen darfst. Aber immer in einem Rahmen der noch händelbar war, selbst mit Daunenschlafsack.

                                                                      Ich bin nicht mit der ganzen Konstruktion des Zeltes glücklich, z.b. stößt man mit dem Schlafsack immer ans Innenzelt, auch wenn man nicht besonders groß ist, wenn dann noch Wind aufs Fußende steht, drückt man das Innenzelt gegen das Außenzelt und bekommt so die Nässe rein.

                                                                      Trotzdem ist es für uns das beste Zelt im Hinblick auf Gewicht, Platz und Stabilität.

                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                      Oh je, das sind ja wirklich üble Bedingungen! Ich fand die Blockfelder im Vallevagge schon bei trockenem Wetter übel. Auf nassen Steinen würde ich da nicht lang wollen. Ein Glück, dass Dir bei den Stürzen nicht mehr passiert ist. Aber für die Moral ist das ja auch nicht förderlich, und dann noch Schnee und Graupel ins Gesicht! Kein Wunder, dass Ihr auf dieser Tour manchmal gezweifelt habt. Umso mehr freue ich mich, dass Ihr doch wieder Pläne schmiedet.
                                                                      Ach, zweifeln tun wir wohl auf jeder Tour. Das ist immer schnell wieder vorbei.
                                                                      Zuletzt geändert von andrea2; 29.10.2019, 12:11.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 05.11.2012
                                                                        • 1929
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                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                        Schön zu lesen, da werden Erinnerungen wach an meine Tour vor drei Jahren. :-)

                                                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                        Nach den Seen geht es ein kleines Stück abwärts, durch den Bach und auf der anderen Seite einen kleinen Hang hinauf zu einem großen Steinmännchen. Nun können wir fast auf gleicher Höhe weiter laufen.
                                                                        Dieses Steinmännchen hätte ich auf Entfernung fast übersehen, da ja kurz vorher ein sehr grosses Steinmännchen recht nah am Bach steht. Bis mir dieser schwarze Punkt auffiel und ich durchs Tele schaute. Ansonsten wäre ich weiter am Bach entlang, und dadurch in die falsche Richtung gegangen.
                                                                        Zuletzt geändert von Vintervik; 29.10.2019, 12:30.

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 977
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                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                          Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                                          Dieses Steinmännchen hätte ich auf Entfernung fast übersehen, da ja kurz vorher ein sehr grosses Steinmännchen recht nah am Bach steht. Bis mir dieser schwarze Punkt auffiel und ich durchs Tele schaute. Ansonsten wäre ich weiter am Bach entlang, und dadurch in die falsche Richtung gegangen.
                                                                          Genau daran hab ich mich erinnert, als wir das große Steinmännchen sahen.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
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                                                                            • 768
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                            Hallo Andrea,
                                                                            puh, was für ein Glück, dass Dir nicht mehr passiert ist, als Du zweimal gestürzt bist, der Gedanke an so was macht mir immer ein bisschen Sorge. Das verspricht ja wieder ein sehr schöner Bericht zu werden, ich mag auch die Bilder vom herbstlichen Fjäll vor grauen Wolken. Die Ahnung vom Winter, die letzten Wochen, bevor die Landschaft für viele Monate unter Schnee begraben sein wird. Und irgendwie passt die Jahreszeit ja auch zu der Tour ohne Euren treuen Begleiter Benny…

                                                                            Viele Grüße,
                                                                            Bernd

                                                                            Kommentar


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                                                                              Dauerbesucher
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                                                                              • 601


                                                                              #39
                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                              Außerdem erklärt sie uns, wie wohl jedem, dass wir über drei Bäche kommen werden, der letzte parallel zum Weg, dann gibt es kein Wasser mehr bis zu den kleinen Seen.
                                                                              Gut, dass du es auch nochmal wiederholst. (Nützliche Infos kann man nicht oft genug wiederholen!)

                                                                              Und vielen Dank für die detaillierten topographischen Erläuterungen zu den Landschaftsfotos!

                                                                              OT: Sorry, ich bin noch gar nicht so weit, dass ich von deinen Stürzen gelesen habe.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 12.03.2018
                                                                                • 1872
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                Ein schöner Start. Ihr seid auf jeden Fall weiter gekommen als ich, so viel ist klar
                                                                                Ich freu mich auf die Fortsetzung.


                                                                                Zum Wasser/dass zwischen den drei Bächen und den Seen nichts kommt (wurde mir auf der Bootsfahrt auch erzaehlt): ich hab kurz hinter Prinskullen gezeltet, dort waren auf der linken/suedwestlichen Seite noch ein paar kleinere Bäche. Knapp ueber der Baumgrenze. Oder war's nur Schnee, der in der Sonne geschmolzen ist?

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                  • 977
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                  Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                  Hallo Andrea,
                                                                                  puh, was für ein Glück, dass Dir nicht mehr passiert ist, als Du zweimal gestürzt bist, der Gedanke an so was macht mir immer ein bisschen Sorge. Das verspricht ja wieder ein sehr schöner Bericht zu werden, ich mag auch die Bilder vom herbstlichen Fjäll vor grauen Wolken. Die Ahnung vom Winter, die letzten Wochen, bevor die Landschaft für viele Monate unter Schnee begraben sein wird. Und irgendwie passt die Jahreszeit ja auch zu der Tour ohne Euren treuen Begleiter Benny…
                                                                                  Viele Grüße,
                                                                                  Bernd
                                                                                  Ein bisschen war Benny noch immer dabei, auf jeden Fall haben wir oft von ihm gesprochen auf der Tour.

                                                                                  Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                                                                  Gut, dass du es auch nochmal wiederholst. (Nützliche Infos kann man nicht oft genug wiederholen!)

                                                                                  Und vielen Dank für die detaillierten topographischen Erläuterungen zu den Landschaftsfotos!

                                                                                  OT: Sorry, ich bin noch gar nicht so weit, dass ich von deinen Stürzen gelesen habe.
                                                                                  So schlimm war es nun auch wieder nicht mit den Stürzen.

                                                                                  Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                                                                  Ein schöner Start. Ihr seid auf jeden Fall weiter gekommen als ich, so viel ist klar
                                                                                  Ich freu mich auf die Fortsetzung.

                                                                                  Zum Wasser/dass zwischen den drei Bächen und den Seen nichts kommt (wurde mir auf der Bootsfahrt auch erzaehlt): ich hab kurz hinter Prinskullen gezeltet, dort waren auf der linken/suedwestlichen Seite noch ein paar kleinere Bäche. Knapp ueber der Baumgrenze. Oder war's nur Schnee, der in der Sonne geschmolzen ist?
                                                                                  Es war auf jeden Fall noch feucht/sumpfig hinter dem Prinskullen, ob es dort noch trinkbares Wasser gab, daran kann ich ich nicht erinnern, aber ich hab auch nicht besonders drauf geachtet, da wir sowieso bis zum See wollten.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 977
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                                                                                    Samstag 14.09.2019, Slihtavagge – Låptåvágge


                                                                                    Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                    Morgens sieht es draußen etwas heller aus. Als ich um 6 Uhr aus dem Zelt schaue, scheint im Osten die Sonne ein bisschen unter dem Rand der Wolken hervor. Die Nacht war mehr oder weniger trocken, aber ziemlich kalt. Es ist alles gefroren, der Boden, die ganze Nässe auf Gras, Sträuchern und dem Zelt, sogar die nassen Stiefel in der Apsis. Der Schnee ist noch etwas weiter runter gekommen. Wir haben absolut noch keine Lust aufzustehen und drehen uns noch mal eine Runde um.



                                                                                    Erst um 7.30 Uhr schaffen wir es aus dem Schlafsack. Nun sieht das Wetter so lala aus. Neben ein bisschen blau ist der Himmel zum großen Teil grau. Wir frühstücken erst mal in Ruhe. Seit wir Gas dabei haben, gibt es jeden Morgen warmes Frühstück. Das ist doch um Längen komfortabler als immer mit dem Spiritus herumhantieren zu müssen. Während das Wasser langsam warm wird, rufe ich den Wetterbericht ab. Für heute sieht es gar nicht so schlecht aus, erst gegen Abend ist eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 30 % angegeben. Aber für morgen sieht das Wetter nicht gut aus, den ganzen Tag 30 – 40% Wahrscheinlichkeit von starkem Schneefall. Dass es am Sonntag nass werden soll, das zeichnete sich schon länger ab, aber bisher war es Regen oder höchstens Schneeregen, der angesagt war. Auf jeden Fall sollten wir heute Abend rechtzeitig einen guten Zeltplatz suchen, an dem wir gut einen Tag abwettern können.

                                                                                    Nach dem Frühstück geht’s ans Packen. Bei den Temperaturen haben wir etwas Probleme uns zum Aufbruch zu motivieren. Wenn man erst mal läuft, dann geht es, aber bis man das gemütliche Zelt verlassen hat kostet es Überwindung. Das Zelt ist klitschnass, wir schütteln es aus, aber dadurch, dass das Innenzelt noch im Außenzelt eingehängt ist, bleibt viel Feuchtigkeit im Zelt.



                                                                                    Um 10 Uhr sind wir startklar. Wir laufen wieder mit der langen Unterwäsche und Fleecejacke unter Regenjacke, lassen aber erst mal die Regenhose weg, da der Wind nachgelassen hat und es so beim Laufen hoffentlich etwas wärmer ist.

                                                                                    Es geht durch die Hügel des Slihtavagge an dem kleinen See vorbei auf den Pass zu.


                                                                                    Blick auf den Pass

                                                                                    Viel müssen wir nicht mehr steigen, dann sind wir oben. Ohne den starken Wind ist das Wandern viel angenehmer. Auch der Boden ist inzwischen nicht mehr gefroren und die Steine trocknen langsam ab.

                                                                                    Nun sind wir also an dem kleinen See im "Horrorpass". Irgendwo hier müssen wir gezeltet haben. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern. Das einzige Bild, das ich noch vor Augen habe, wie wir im Zelt sitzen und uns gegen die Stangen stemmen, die der Wind immer wieder runter drückt.


                                                                                    See im "Horrorpass", Blick nach NW

                                                                                    Wir gehen rechts am See entlang. Teilweise ist der Weg etwas sumpfig. Bald können wir auf den Buojdes hinunter blicken. Hier scheuchen wir ein paar Rentiere auf, die hinter dem Pass lagen.




                                                                                    Blick zurück, man kann noch den Pass aus dem Vállevágge erkennen




                                                                                    Buojdes

                                                                                    Wir folgen nun nicht dem Bach, der hier beginnt, sondern halten uns am Hang entlang nach Norden und steigen langsam ab zum Ausfluss des Buojdesjåhkå ins Tjuoldavágge. Es geht über einfaches Gelände aus Gras und Heide. Der Fluss ist harmloser als er von oben aussah, wir können ihn in Stiefeln queren.

                                                                                    Jetzt wird es spannend, noch können wir nicht ins Tjuoldavágge sehen. Wir wenden uns nun nach Osten und gehen noch vor bis wir das Tal überblicken können. Hier machen wir eine Pause und sondieren erst mal das Gelände. Der Weiterweg am Hang entlang bis zum Tjuoldajåhkå sieht gut machbar aus, führt aber durch einiges an Weidendickicht. Ein bisschen sollten wir allerdings absteigen, da wir sonst einen zu großen Umweg machen müssen.


                                                                                    Tjuoldavágge, links der Einschnitt des Tjuoldajåhkå, dort geht’s hoch zum Låptåvágge

                                                                                    Nachdem wir nun eh schon Pause mache, pflücken wir auch gleich noch von den herrlichen Blaubeeren. Noch wissen wir nicht, dass es die letzten sein werden für dieses Jahr. Es ist erstaunlich, dass sie trotz mehrerer Frostnächte immer noch so gut schmecken.



                                                                                    Als wir gerade weiter wollen, fängt es an zu schneien, also wieder mal Regenhose und Poncho anziehen. So wird es uns heute noch öfter gehen. Immer wieder gehen Schneeschauer runter. Bald ist der Schnee wieder vorbei und wir können den Poncho über den Kopf nach hinten auf den Rucksack schieben. Die Ponchoärmel stecke ich seitlich unter den Hüftgurt. So stört der Poncho nicht, kann trocknen und ist bei Bedarf schnell wieder über den Kopf gezogen.

                                                                                    Das Tjuoldavágge sieht fantastisch aus mit den gelben Birken. Teilweise scheint sogar die Sonne, dann gehen wieder irgendwo Schauer runter.




                                                                                    Da oben sind wir lang gelaufen


                                                                                    Wunderschöne Herbstfarben, Tjuoldavágge

                                                                                    Es geht jetzt den Hang entlang, zuerst ein bisschen runter, dann möglichst auf gleicher Höhe weiter. Wir kommen nur langsam voran. Oft müssen wir uns durch Weiden durchkämpfen und zudem ist es in den Regenklamotten viel zu warm, dadurch fühlen wir uns etwas schlapp.

                                                                                    Bevor es richtig hoch geht am Tjouldajåhkå, machen wir noch einmal eine lange Pause, essen eine Schokolade und suchen das Tal mit dem Fernglas ab. Elche können wir leider keine entdecken, dafür gibt es viele Rentiere. Die Renvaktarstugan unten am Fluss kann man erkennen und dann sehen wir noch drei Wanderer die oberhalb des Zusammenflusses von Buojdesjåhkå und Tjuoldajåhkå an einem Hügel den Fluss furten.


                                                                                    Wunderschönes Tjuoldavágge


                                                                                    Blick zurück auf den Buojdes


                                                                                    Weidendickicht

                                                                                    Es geht noch eine Weile anstrengend durch die Weiden hindurch, aber mit der Schokolade geht es nun deutlich besser. Dann können wir endlich ins Tal schauen und sehen, dass wir hier gut weiterkommen. Die Weiden haben ein Ende und es geht nun über einfache Fjällheide weiter bergauf. Das Tal ist steil, die Schlucht des Tjuoldajåhkå (Tjuoldagårsså) ist tief eingeschnitten. Eine Rippe folgt der anderen.


                                                                                    Tjuoldagårsså


                                                                                    Blick zurück


                                                                                    Links der Ruonas, dahinter sind wir lang gelaufen


                                                                                    Ein letzter Blick über das Tjuoldavágge, mit Hábres und Ruonas, im Hintergrund links der Pass ins Vallevágge

                                                                                    Talaufwärts kommen nun weitere Einschnitte mit Blockfeldern. Um diese zu umgehen wollen wir am Skievvun noch etwas ansteigen und dann auf ca. 1000 m über das Plateau Richtung Seeende laufen. Das geht wunderbar, nach einem kurzen Anstieg können wir wieder über wunderschöne Fjällheide laufen. Wir kommen an einem großen Steinmännchen vorbei, das weithin sichtbar oben auf einem Hügel steht.



                                                                                    Es geht vorbei an einigen kleinen See und allmählich kann man ins Låptåvagge hineinschauen, und dann sehen wir auch das erste Mal in Richtung Luohttoláhko. Sehen ist allerdings zu viel gesagt, denn jetzt zieht es ganz schnell zu. Von Westen kommen dicke Wolken mit Schneeschauern.


                                                                                    Hinter dem Sattel "sieht" man das Luohttoláhko

                                                                                    Als die Sicht ins Tal dann innerhalb kurzer Zeit völlig weg ist, beschließen wir trotz der frühen Stunde hier zu zelten. Der Wetterbericht sagt ja schlechtes Wetter voraus gegen Abend. Schön wäre es, wenn wir noch bis ans Ende des Låptåvákkjávrre gekommen würden. Dort soll es laut Grundsten wunderschöne Zeltwiesen geben. Aber das ist für heute wohl eh zu weit, wie die Situation an der Watstelle ist, wissen wir nicht und wollen das bei dem Wetter auch nicht mehr ausprobieren.

                                                                                    Eigentlich wollen wir ja einen besonders guten Platz suchen, aber nun muss es schnell gehen, die ersten Schneeflocken fallen bereits. Gerade hatten wir noch schöne Stellen gesehen, aber hier finden wir nichts Gutes. Überall sind Felsen bzw. Steine oder Sumpf und dort wo der Untergrund etwas besser ist, pfeift der Wind drüber. Wir laufen etwas hektisch hin und her und entscheiden uns dann für eine trockene aber windgeschützte Stelle mit Steinen. Es schneit immer heftiger. Einmal müssen wir das Zelt noch umstellen, da wir mit den Heringen für die Apsis auf einen großen Felsen kommen und so nicht abspannen können.

                                                                                    Dann steht das Zelt, aber es ist total nass vom Kondenswasser der letzten Nacht. Wir packen die Rucksäcke in die Apsis und quetschen uns dazu. Gerettet, aber nun muss erst mal geputzt werden. Der Lappen, den wir extra dafür dabei haben, taugt nicht wirklich etwas. Jetzt fällt uns auch wieder ein, dass wir das in den letzten Jahren immer mit Bennys Handtuch gemacht haben. Also muss nun eines unserer Handtücher herhalten. Ganz trocken ist es immer noch nicht, aber wir räumen trotzdem ein. Unter den Zeltboden stecken wir an zwei Stellen, an denen ganz besonders spitze Steine drunter sind die kleinen Isomatten, die wir für die Pausen dabei haben und hoffen dass das gut geht.

                                                                                    Inzwischen hat der Schnee wieder nachgelassen, wir können etwas ins Tal blicken, es wird immer weißer. Wir beschweren die Heringe noch mit Steinen und holen Wasser. Das ist etwas weiter und mühsam, da wir an einen kleinen See müssen. Es ist immer noch überall wenig Wasser drinnen und so muss man erst mal über die Felsen am Ufer klettern und beim Auffüllen hoffen, dass man keinen Verschluss verliert.


                                                                                    Blick zurück übers Tjuoldavagge


                                                                                    Blick ins Låptåvágge

                                                                                    Nun können wir endlich trockenen Sachen anziehen. Kurz aufwärme, dann kochen wir Wasser und es gibt für jeden einen Seelenwärmer. Dazu trinken wir Kaffee, während draußen langsam alles weiß wir. Immer wenn der Schnee vom Zelt runter rutsch gibt es lustige Schmatzgeräusche. Noch lachen wir darüber…

                                                                                    Wir machen es uns in den Schlafsäcken gemütlich und lesen etwas, bis es gegen 18.00 Uhr Zeit ist sich ums Abendessen zu kümmern. Heute essen wir Spaghetti Bolognese von Summit to eat. Auch sehr lecker! Im Anschluss trinken wir noch den üblichen Tee. Inzwischen ist es draußen trocken und der Schnee ist auch wieder weggetaut. Mein Mann füllt noch einmal die Wasservorräte auf, was wir haben, das haben wir. Ich schreibe derweil Tagebuch. Zeitweise kann man auf den Tsähkkok und das Luohttoláhko schauen.


                                                                                    Rechts hinten das braune Luohttohláko, links in den Wolken Tsahtsa und in der Sonne die Wand des Tsähkkok

                                                                                    Gegen 19.30 Uhr wird es langsam dämmrig und eine halbe Stunde später ist auf einmal alles gefroren draußen. Das Zelt hat einen Eispanzer und beim Laufen knistern die überfrorenen Pflanzen. Langsam geht der Vollmond auf und man hat eine fantastische Sicht auf die eingeschneiten Berge rundherum. Doch bald verschwindet der Mond wieder hinter den erneut aufziehenden Wolken.

                                                                                    Wir gehen schlafen und sind gespannt was uns der morgige Tag bringen wird.
                                                                                    Zuletzt geändert von andrea2; 02.11.2019, 22:34.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 19.06.2014
                                                                                      • 2101
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                      Aah es ist wieder Sarekberichtezeit. Sehr schön.
                                                                                      Obwohl ich noch nie nördlicher als Flensburg war, lese ich immer wieder die Sarekberichte gerne. Erstens wegen der Landschaft, welche für mich witzigerweise exotischer als Savannen oder Regenwälder ist und zweitens wegen der Menschen und der unterschiedlichen Angehensweise an die Touren, die Sicht auf die Natur und die Art des Reisens allgemein.
                                                                                      Da der Sarek hier im Forum gewissermaßen eine feste Größe ist, kann man da gut vergleichen.
                                                                                      Ich nehm mir ja immer wieder vor, da auch mal hin zu fahren, aber es kommt mir immer irgendwas (sub)tropisches dazwischen.
                                                                                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                        • 1232
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                        Wow, die Herbstfarben sind wirklich sehr schön. Vor 10 Jahren bin ich auch in der Gegend gewesen (mit Zeltplatz am Buojdes). Schon irgendwie cool dann dieselbe Gegend in solch herbstlichem Gewand zu sehen. Schade nur, dass ihr scheinbar mit dem Wetter nicht so Glück hattet. Zumal es sicherlich alles andere als spaßig ist bei Schneefall dann noch das Zelt umzustellen.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 977
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                          Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                          Aah es ist wieder Sarekberichtezeit. Sehr schön.
                                                                                          ....
                                                                                          Da der Sarek hier im Forum gewissermaßen eine feste Größe ist, kann man da gut vergleichen.
                                                                                          Ich nehm mir ja immer wieder vor, da auch mal hin zu fahren, aber es kommt mir immer irgendwas (sub)tropisches dazwischen.
                                                                                          Ja, ja der Sarek. Ich hab ja so oft gesagt, es gibt so viel Ecken, die genauso schön oder schöner sind. Trotzdem hat es uns nun auch wieder hingezogen ohne Hund.

                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                          Wow, die Herbstfarben sind wirklich sehr schön. Vor 10 Jahren bin ich auch in der Gegend gewesen (mit Zeltplatz am Buojdes). Schon irgendwie cool dann dieselbe Gegend in solch herbstlichem Gewand zu sehen. Schade nur, dass ihr scheinbar mit dem Wetter nicht so Glück hattet. Zumal es sicherlich alles andere als spaßig ist bei Schneefall dann noch das Zelt umzustellen.
                                                                                          Vor 10 Jahren, da gibts ja gar keinen Reisebericht von dir. Mir ging es genauso nur anders herum. Ich hab unsere Herbstfarben vor Augen und sehe dann die grünen Bilder von der Juli/August Berichten.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            • 977
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                                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                            Sonntag 15.09.2019, Låptåvágge

                                                                                            In der Nacht fängt es erst leise an zu fieseln, aber schnell wird der Schneefall stärker. Morgens ist alles weiß und durch den starken Wind "fällt" der Schnee waagrecht. Auch in der Apsis haben wir schon kleine Schneewehen. Wir ziehen uns den Schlafsack über die Ohren und bleiben einfach lieben. Nachdem wir schon auf Abwettern eingestellt sind, haben wir auch keine Eile mit dem Frühstück.

                                                                                            Gegen 9.00 Uhr siegt die Neugier und ich schalte das InReach ein, um den Wetterbericht abzurufen. Heute wähle ich den teureren Premiumwetterbericht, der für den Tag das Wetter in zweistündigen Intervallen vorhersagt und eine Vorschau für die nächsten 5 Tage bietet. Kurze Zeit später zeigt das Klingeln die eingetroffene Vorhersage an.

                                                                                            Es soll heute den ganzen Tag weiter schneien bei starkem Wind, für morgen ist ein trockener und sonniger Tag angesagt, aber dann soll es den ganzen Rest der Woche weiter schneien. Das sind nicht die Aussichten, die wir sehen wollten, aber damit müssen wir zu dieser späten Jahreszeit rechnen.

                                                                                            Also heute wird definitiv abgewettert. Einmal ist das ganz gemütlich, zumal wir uns schon morgens entscheiden und nicht noch den halben Tag auf Besserung hoffen. Wir können uns also Zeit lassen und bleiben einfach liegen. Bis dann doch die Blase drückt und wir raus müssen. Gemütlich ist was anderes, aber wenigstens wird man mit dem Schnee nicht so nass wie mit Regen.

                                                                                            Um 10.30 Uhr gibt es Frühstück. Der Schnee in der Apsis ist etwas weniger geworden, zudem hat der Schnee, der immer wieder vom Zelt runter rutscht einen kleinen Wall gebildet, so dass der Wind den Schnee nicht mehr so gut unter dem Außenzelt hindurch blasen kann.



                                                                                            Der Wind rüttelt immer wieder Kondenswasser vom Außen- aufs Innenzelt. Es ist feucht im Zelt. Das Fußende des Schlafsacks ist schon ganz schön nass, da wir damit immer wieder an die Zeltwand stoßen. Zum Schutz kommt da jetzt der Rucksackschutz drüber.



                                                                                            Raus gehen wir nur wenn es unbedingt sein muss, Wind und Schnee sind schon sehr ungemütlich. Sicht hat man nur wenige Meter. So vergeht der Tag mit Lesen und Hörbuch hören, ab und zu mal etwas essen und trinken. Den ganzen Tag schneit es weiter. Allerdings wird der Schnee gegen Nachmittag etwas feuchter. Wir haben das Gefühl, er fällt ein bisschen in sich zusammen. Durch den Sturm haben sich Schneeverwehungen gebildet und man sieht kaum wo man hintritt, ob dort ein Stein oder ein Loch oder Wasser ist.



                                                                                            Wir diskutieren den weiteren Weg. Das Luohttohláko werden wir uns wohl abschminken können. Jetzt müssen wir erst mal sehen, dass wir Richtung Padjelantaleden kommen. Ganz oft taut der erste Schnee im Herbst noch mal komplett weg, aber in den nächsten Tagen sieht das nicht so aus. Und bei so einem Wetter wollen wir ganz sicher nicht weiter durch den Sarek laufen. Vielleicht geben wir zu schnell auf, aber die Sicherheit ist uns wichtiger. Selbst wenn wir jetzt auf dem Padjelantaleden zurück wandern, brauchen wir noch ein paar Tage. Aber auf dem Weg kommen wir selbst bei Schnee irgendwie zurück und wir hätten auch noch die Hütten wenn es ganz hart kommt.

                                                                                            Die erste Frage wäre also geklärt. Die zweite Frage ist der Weg zum Padjelantaleden. Eigentlich wollen wir den Pass am Ende des Låptåvákkjávrre nehmen. Grundsten spricht von einem schmalen, tief eingeschnittenen Pass, das kann alles heißen. Wie wird dieser Pass mit dem Schnee zu gehen sein? Was ist wenn wir morgen am Pass stehen, nicht weiter kommen und alles zurück gehen müssen? Wir rechnen im Moment nur mit einem schneefreien Tag. Die Alternative ist zurück bis zum Buojdes und dann von da runter auf den Padjelantaleden. Aber dann müssen wir uns wieder durch die Weiden kämpfen, allerdings wissen wir dort was auf uns zu kommt. Am Ende beschließen wir den Weg über den Pass zu nehmen, wenn morgen früh gutes Wetter ist und nicht zu viel Schnee liegt. Immerhin müssen wir auch noch durch den Fluss. Sollte es unsicher aussehen, treten wir den Rückzug an.

                                                                                            Abends sieht man ab und zu blauen Himmel durch die Wolken hindurch, aber es schneit trotzdem weiter. Immerhin ist es im Zelt trockner geworden, allerdings auch wieder kälter. Der Schnee bleibt jetzt auf dem Zelt liegen, rutscht nicht mehr herunter. Immer wieder müssen wir nachhelfen und den Schnee runter schieben. Ich höre noch bis spät abends mein Hörbuch weiter, müde bin ich gar nicht. Es schneit und schneit und schneit. Inzwischen liegt der Schnee schon ganz schön hoch. Hoffen wir, dass der Wetterbericht recht behält.
                                                                                            Zuletzt geändert von andrea2; 09.11.2019, 16:17.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 768
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                                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                              Bei solchem Schneefall wäre ich wahrscheinlich auf dem kürzesten Weg ins Tal gelaufen, Weidendickicht hin oder her. Und Ihr wolltet sogar noch über den Pass?? Wie es da wohl aussieht? Hattet Ihr keine Angst, dass der Schnee irgendwelche fiesen Stolperfallen verdeckt? Ich finde das immer sehr beunruhigend, wenn ich nicht wirklich sehen kann, wo ich hintrete.

                                                                                              Interessant auch, wie völlig anders das Wetter bei Euch am 15. war, ich hatte südwestlich davon (OK, viele Kilometer entfernt) einen fast niederschlagsfreien Tag. Ist wohl alles zu Euch hin gezogen...

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                • 1835
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                Oha und Donnerwetter, das nenne ich mal einen kapitalen Wintereinbruch....
                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 977
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                                                                                                  Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                                  ...Hattet Ihr keine Angst, dass der Schnee irgendwelche fiesen Stolperfallen verdeckt? Ich finde das immer sehr beunruhigend, wenn ich nicht wirklich sehen kann, wo ich hintrete.

                                                                                                  Interessant auch, wie völlig anders das Wetter bei Euch am 15. war, ich hatte südwestlich davon (OK, viele Kilometer entfernt) einen fast niederschlagsfreien Tag. Ist wohl alles zu Euch hin gezogen...
                                                                                                  Es war schon anstrengender mit dem Schnee, und wir kamen auch nur langsam voran, weil fast jeder Schritt mit den Stecken geprüft werden musste. Zumindest dort wo es blockig war. Anders als beim alten Schnee im Frühjahr, trug der Schnee überhaupt nicht. So standen wir schon mal im Wasser, weil man es unter dem Schnee nicht sah oder sackten in einen Spalt zwischen Steinen.

                                                                                                  Es sieht so aus als hätte sich mal wieder alle Wolken am Sarek gestaut und erst hier den ganzen Schnee verloren.

                                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                  Oha und Donnerwetter, das nenne ich mal einen kapitalen Wintereinbruch....
                                                                                                  Warst du zu der Zeit nicht auch noch unterwegs oder gerade schon raus aus dem Sarek?

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                    • 1835
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                    Warst du zu der Zeit nicht auch noch unterwegs oder gerade schon raus aus dem Sarek?
                                                                                                    Nein, am 15.09. ging bereits mein Rückflug.
                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 977
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                                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                      Nein, am 15.09. ging bereits mein Rückflug.
                                                                                                      Perfektes Timing.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 977
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                                                                                                        Montag 16.09.2019, Låptåvágge - Tarradalen


                                                                                                        Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                        Ich schaue nachts immer mal wieder raus, es schneit und schneit und schneit. Zumindest die Intensität hat etwas nachgelassen. Am frühen Morgen war es dann auf einmal ganz still. Der Sturm hatte aufgehört und auch das Rieseln der Schneeflocken aufs Zelt war weg. Sehen kann man draußen allerdings absolut gar nichts, wir sind mitten in den Wolken. Es ist kalt, alles ist wieder einmal gefroren. Um 5 Uhr zeigten sich erste zaghafte Lücken in den Wolken, der Mond schien ab und zu aufs Zelt.

                                                                                                        Um 6.00 Uhr stehen wir auf, es hält uns nicht mehr in den Schlafsäcken. Die Unsicherheit wie der weiter Weg ist, lässt uns keine Ruhe mehr. Nun liegen all die tief verschneiten Berge vor uns. In Richtung Vallevágge scheint schon die erste Morgensonne auf den Schnee. Fantastisch. Über den Bergen hängen teilweise noch Wolken.




                                                                                                        Blick übers Tjuoldavágge zum Vallevágge


                                                                                                        Links Máŋgitjårro, rechts der Hang des Tjuollda


                                                                                                        Über dem Luohttohláko hängen noch Wolkenreste


                                                                                                        Tsahtsa


                                                                                                        Skievvun


                                                                                                        Låptåvágge


                                                                                                        Tsahtsa

                                                                                                        Wir frühstücken und machen uns ans Packen. Inzwischen scheint die Sonne aufs Zelt und bald sind nur noch wenige Wolken zu sehen. Es sieht nach einem traumhaften Wintertag aus. Der Zeltabbau gestaltet sich schwierig. Durch das Beschweren der Heringe mit Steinen sind sie nicht komplett zugeschneit, trotzdem sind sie teilweise festgefroren und es dauert eine Weile bis wir alle aus dem Boden raus haben. Die Abspannleinen müssen auch erst von den Eisklumpen befreit werden. Den restlichen Schnee auf dem Zelt schütteln wir ab und dann wird es nass eingepackt. Heute Abend werden wir dann erst mal wieder wischen müssen.


                                                                                                        Tarrekaise mit dem Pass ins Vallevágge


                                                                                                        Låptåvágge mit dem Låptåtjåhkkå links, in der Mitte Låptåvárásj und rechst der Tsahtsa. Unser Pass ist der zweite Einschnitt von links. Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                                                                                        Tsahtsa und der Übergang zum Njoatsasvágge, im Hintergrund einige Spitzen von Tsähkkok (evtl. Bulkas) und das flache Luohttohláko. Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                                                                                        Tsähkkok und Luohttohláko


                                                                                                        Tsahtsa


                                                                                                        Låptåvágge mit dem Låptåtjåhkkå links, rechts Låptåvárásj. Unser Pass ist der zweite Einschnitt von links.




                                                                                                        Und noch einmal Luohttohláko

                                                                                                        In der Sonne ist es fast angenehm, wir laufen ohne Jacke, aber mit Fleece und langer Unterhose. Um 8.30 Uhr geht es los. Das Laufen ist mühsam. Oft geht es durch mehr oder wenig blockiges Gelände. Hier muss jeder Schritt erst mit den Stöcken getestet werden. Trotzdem passiert es immer wieder, dass wir in Löchern einsinken oder im Wasser stehen, das man unter dem Schnee nicht sehen konnte. Zum Glück sind die Steine noch nicht so glatt wie befürchtet, da der verharschte Schnee darauf festgefroren ist.

                                                                                                        Es geht nach Norden und schon nach kurzer Zeit können wir den Fluss sehen. Kuoika beschreibt ihn ihrem Bericht [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias eine Furt, die mit Steinmännchen markiert ist. Danach halten wir nun Ausschau, können aber von oben nichts finden. Wir halten auf eine möglichst breite und hoffentlich nicht zu tiefe Stelle zu. Aus der Entfernung kann man das nicht so genau beurteilen. Am Ufer müssen wir erst mal über die Felsen klettern, bevor wir die tiefe des Flusses beurteilen können. Mit Stiefeln geht hier nichts, aber wir haben auch keine Lust lange nach einer besseren Stelle zu suchen. Die Strömung sieht moderat aus, es sollte also kein Problem sein.


                                                                                                        Tjuoldajåhkå


                                                                                                        Låptåvágge mit Tjuoldajåhkå und Låptåvákkjávrre


                                                                                                        Tjuoldajåhkå mit Tsahtsa

                                                                                                        Nun müssen wir uns erst mal ein schneefreies Plätzchen suchen zum Umziehen. Durch das Wasser, das noch deutlich wärmer ist als die Luft, ist der Schnee im Uferbereich schon teilweise weggetaut. Wir ziehen die Stiefel aus und ich zippe vorsichthalber auch die Hosenbeine ab. Dann geht es durch den Tjuoldajåhkå und damit überqueren wir auch die Grenze zum Sarek. Das Wasser ich maximal knietief und die Strömung nicht sehr stark. Unangenehm ist nur der Untergrund der aus großen rutschigen Steinen besteht, quasi ein Blockfeld unter Wasser.


                                                                                                        Tjuoldajåhkå

                                                                                                        Nachdem wir uns wieder umgezogen haben, geht es weiter. Anfangs ist die Anstrengung willkommen um wieder warm zu werden. Wir wenden uns nun nach NW um dem Tjuoldajåhkå aufwärts zu folgen und dann am Ufer des Låptåvákkjávrre entlang zu laufen. Das Gelände ist anstrengend und kommt uns sehr blockig vor. Wahrscheinlich ist es das gar nicht in dem Maße, aber wir können unter dem Schnee die gute Wegführung nur schlecht erkennen, können oft nicht zwischen Gras, Heide und Blockfeldern unterscheiden. Zum Glück finden sich aber auch immer wieder Abschnitte, die einfacher zu gehen sind. Im Laufe des Vormittags schmilzt der Schnee auch etwas zusammen, das macht die Wegfindung etwas einfacher, aber auch die Steine rutschiger.


                                                                                                        Blick Richtung Pårte, welche Spitzen das genau sind ??


                                                                                                        Låptåvákkjávrre mit Låptåtjåhkkå


                                                                                                        Låptåvákkjávrre mit Låptåtjåhkkå und Låptåvárásj, unser Pass ist nun genau in der Mitte


                                                                                                        Unangenehme Blockfelder unter Schnee

                                                                                                        Der Weg führt uns nun zwischen dem See und dem Tsahtsa entlang. Grundsten beschreibt in seinem Buch einen Flugzeugabsturz am Tsahtsa. Am 05.09.1942 ist ein britischer Bomber auf 1700 m Höhe in den Südhang des Berges geflogen. Nur zwei von fünf Insassen überlebten den Absturz und konnten sich bis nach Kvikkjokk durchschlagen. Die Maschine wurde erst im Jahre 1976 gefunden, was lt. Grundsten zeigt wie einsam und selten begangen das Massiv ist.

                                                                                                        Nachdem wir etwa die Hälfte der Strecke am See hinter uns haben, machen wir eine Pause. Die Luft ist immer noch kalt und beißt etwas in der Nase wenn man tief einatmet, es riecht förmlich nach Winter. Aber es ist nach wie vor fast windstill und trotz des Wintergefühls ist es so angenehm in der Sonne, dass man die Pausen wirklich genießen kann. Das erste Mal auf dieser Wanderung. Wir essen eine Schokolade und erfreuen uns an der herrlichen Aussicht.


                                                                                                        Blick zurück Låptåvákkjávrre mit Tjollda


                                                                                                        Låptåvákkjávrre mit Låptåtjåhkkå


                                                                                                        Tsahtsa


                                                                                                        Låptåvárásj

                                                                                                        Leider haben wir heute noch einiges vor uns und müssen bald weiter. Inzwischen können wir den Pass zum Tarradalen schon teilweise einsehen. Was wir sehen, sieht nicht schlimm aus und sollte gut machbar sein. Wir suchen uns nun den Weg weiter durch Schnee und Blockfelder. Zum Seeende hin wird es langsam weniger Schnee.


                                                                                                        Unser Pass


                                                                                                        Låptåvárásj



                                                                                                        Pünktlich um 12 Uhr zur Mittagspause erreichen wir die im Grundsten beschriebene herrliche Zeltwiese unterhalb des Låptåvárásj. In der Tat könnte hier wohl eine ganze Kompanie problemlos schöne Zeltplätze finden. Bevor der Aufstieg zum Pass beginnt, machen wir hier noch mal eine schöne lange Pause. Es ist wärmer geworden, der Boden ist hier schneefrei und die Aussicht ist einfach nur fantastisch.


                                                                                                        Seeende mit Pass


                                                                                                        Låptåvárásj


                                                                                                        Blick zurück über den See


                                                                                                        Zeltwiese









                                                                                                        Nach einer halben Stunde machen wir uns an den Aufstieg. Der Pass ist von hier aus fast komplett einsehbar und sieht recht einfach aus. Im unteren Teil gibt es sogar noch schneefreie Passagen über Gras. Doch bald geht es wieder in den Schnee und in die Blockfelder. Wir folgen dem Bach, der hier die Grenze des Sareks bildet, talaufwärts. Auf der Suche nach dem besten Weg queren wir den Bach viel Male. Direkt am Bach ist das Geröll meist kleiner und besser zu gehen. Teilweise laufen wir auch einfach im Bach, da man hier ohne Schnee sehen kann, was zwischen den Steinen ist. Bald kommen wir in den Schatten des Låptåtjåhkkå. Hier liegt wieder viel Schnee und was noch unangenehmer ist, die Steine sind zum Teil überfroren und spiegelglatt.







                                                                                                        Nach einer guten halben Stunde haben mit einer Höhe von 1100 m den Pass fast erreicht. Es geht nun ein Hochtal entlang an einem See vorbei. Noch können wir nicht ins Padjelanta sehen. Wir kommen wieder in den Schatten des Låptåtjåhkkå mit sehr viel Schnee und vor allem tiefen Schneewehen. Am Ende es kleinen Tales geht es über einen Felsriegel und nun sind wir wirklich am Pass oben. Vor uns liegt das fast schneefreie, braune Padjelanta. In Richtung Westen scheint es deutlich weniger bis gar nicht geschneit zu haben.


                                                                                                        Fast oben




                                                                                                        Am Pass, im Westen ist alles schneefrei


                                                                                                        Blick zurück

                                                                                                        Nach einer kurzen Pause beginnen wir den Abstieg. Wir wollen nun endlich raus aus dem Schnee. Eigentlich sah meine Routenplanung hier vor, weiter am Westhang des Låptåvárásj nach Norden zu laufen. Aber darüber brauchen wir gar nicht mehr zu diskutieren, soviel Schnee wie im Moment liegt, ist die Tour weiter durch den Sarek gestrichen. Klar hadern wir im Moment ein bisschen, gerade bei dem schönen Wetter heute. Aber das Luohttohláko ist noch einmal 300 m höher und die Wetteraussichten sind alles andere als gut. Es wäre schon sehr unvernünftig jetzt nicht den Ausstieg in Richtung Padjelantaleden zu nehmen. Das Gelände ist immer noch sehr blockig und so folgen wir dem Tal ein Stück abwärts, anfangs durch einige tiefe Schneewehen, bevor es machbar aussieht die Ausläufer des Låptåtjåhkkå nach Süden zu queren und weiter abzusteigen. Das geht sehr gut und bald sehen wir das Tarradalen unter uns. Nun haben wir es nicht mehr weit, bis wir den Schnee endlich hinter uns lassen können.


                                                                                                        Im Abstieg, Blick zurück


                                                                                                        Im Abstieg, Blick zurück langsam wird der Schnee weniger


                                                                                                        Im Abstieg, hier etwa wenden wir uns nach Süden


                                                                                                        Tarradalen nach Westen, die Namen der einzelnen Berge kann ich hier nicht nennen. Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                                                                                        Tarradalen nach SW, markant die spitze Pyramide des Staika (links). Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                                                                                        Blick nach NW, dort liegt kaum Schnee


                                                                                                        Blick nach Osten Låptåtjåhkkå

                                                                                                        Wir halten uns nun südlich und wollen erst hinter dem Nuortop Gárránistrjåhkkå ins Tarradalen absteigen. Unser Ziel ist der kleine See auf ca. 800 m Höhe NW-lich des Nuortop Gárránistrjåhkkå um sicher aus dem Schnee raus zu sein. Aber dann können wir nicht wiederstehen heute noch hier oben zu bleiben. Die Aussicht ist so fantastisch und wir wollen einfach noch nicht ins Tal. Hoffentlich bereuen wir es morgen nicht.


                                                                                                        Gleich sind wir raus aus dem Schnee, im Vordergrund im Schatten der Nuortop Gárránistrjåhkkå

                                                                                                        Also halten wir nach einem schönen Platz Ausschau. Auf etwa 1000 m Höhe stoßen wir auf einige Steinmännchen. Erst schalten wir nicht richtig und denken uns, naja die Samen haben hier halt ihre eigenen Markierungen. Es dauert eine Weile bis es klick macht und uns klar wird, wir sind wieder auf dem Präststigen. Ok, hier waren wir schon mal, damals am Tag als der Sturm auf dem Horrorpass wütete.

                                                                                                        Wir kommen an zwei sehr markanten Felsformationen vorbei. Die erste sieht aus wie ein Drache und die zweite ist für mich ein Adler. Kurz nach dem Adler, westlich des Nuortop Gárránistrjåhkkå finden wir eine sehr schöne Zeltstelle zwischen zwei Bächen auf ca. 980 m Höhe. Obwohl wir nur knapp 12 km gelaufen sind, sind wir ziemlich kaputt. Das war echt anstrengend heute. So machen wir sehr gerne Schluss für heute auch wenn es erst 15.30 Uhr ist.


                                                                                                        Drache…


                                                                                                        … und Adler, rechts im Hintergrund Staika

                                                                                                        Wir bauen gleich das Zelt auf, damit es trocknen kann, es ist klatschnass. Während mein Mann Steine sucht für die Heringe, wische ich schon mal aus. Während es nun trocknen kann, holen wir den Kocher raus und kochen Wasser für Kaffee. Endlich können wir mal draußen Kaffee trinken und dazu noch die herrliche Aussicht. Was geht es uns doch gut. Danach ist das Zelt trocken und wir können einräumen. Die Schlafsäcke packen wir gleich aus zum Trocknen, lassen sie aber im Zelt, da ist es wärmer. Jetzt müssen wir die letzten Sonnenstrahlen nutzen, endlich können wir uns mal waschen ohne gleich zu frieren.




                                                                                                        Alpen-Bärentraube


                                                                                                        Bei dem schönen Wetter kommt sogar Balto raus.





                                                                                                        Leider verschwindet die Sonne bald hinter den Bergen, und sofort wird es kalt. Wir verziehen uns ins Zelt, ziehen die Zeltklamotten an und kriechen in die Schlafsäcke. Das Zelt bleibt offen, wir wollen ja schließlich die Aussicht auf den Staika genießen. Mein Mann kocht, ich beginne mit dem Eintrag ins Tagebuch. Es gibt Chicken Tikka von Summit to Eat. Sehr lecker mit großen Stücken Huhn drinnen. Im Anschluss trinken wir noch einen Tee und dann gibt es zur Belohnung für den Tag noch ein Snickers für jeden.



                                                                                                        Ich muss nun noch den Eintrag ins Tagebuch fertig schreiben. Jetzt ist es schon 19.30 Uhr und gar nicht so dunkel wie die letzten Tage. Wir unterhalten uns ein wenig und sind, schwups, schon eingeschlafen. Eine Stunde später wachen wir wieder auf, das Zelt ist noch offen und es ist jetzt echt kalt geworden. Schnell noch mal raus, um den Tee wegzuschütten und Zähne zu putzen. Es ist sternenklar und über dem Låptåtjåhkkå sehen wir ein schwaches Polarlicht.
                                                                                                        Zuletzt geändert von andrea2; 10.11.2019, 13:31.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 10.10.2017
                                                                                                          • 2024
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                          Was für ein Wintereinbruch, richtig abendteuerlich, wenn das jetzt noch paar Tage geschneit hätte?

                                                                                                          Euren Campplatz kenne ich irgendwie, im Hintergrund ist der Berg den ich im Hochsommer hochgewatschelt bin, vll bin ich genau über euer Grasstück vom Zelt gelaufen


                                                                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Tolle Bilder eines abenteuerlichen Tages. Es war bestimmt richtig, in ein Tal abzusteigen. Aber es tut mir echt leid, dass ihr es wieder nicht auf die Luottholahko-Ebene geschafft habt, habe ich Euch so was von gegönnt.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                              • 1352
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                              Was für ein schöner Tag - da wär ich gern dabei gewesen!

                                                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 977
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                Was für ein Wintereinbruch, richtig abendteuerlich, wenn das jetzt noch paar Tage geschneit hätte?

                                                                                                                Euren Campplatz kenne ich irgendwie, im Hintergrund ist der Berg den ich im Hochsommer hochgewatschelt bin, vll bin ich genau über euer Grasstück vom Zelt gelaufen
                                                                                                                Wir hatten ja zum Glück das InReach dabei und wußten so, dass es nach dem Sonntag wieder besser werden soll, zumindest für einen Tag. Hätte das anders ausgesehen, wären wir wohl schon am Buojdes auf den Padjetantaleden raus gelaufen.

                                                                                                                Ich hab mir jetzt deinen Bericht noch mal angesehen. Ich hatte zwar gelesen, dass du auf einen Berg gestiegen bist, das aber nicht mit dem Låptåtjåhkkå verknüpft. Auf einem deiner Bilder ist sogar der Låptåvákkjávrre zu sehen.

                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                Tolle Bilder eines abenteuerlichen Tages. Es war bestimmt richtig, in ein Tal abzusteigen. Aber es tut mir echt leid, dass ihr es wieder nicht auf die Luottholahko-Ebene geschafft habt, habe ich Euch so was von gegönnt.
                                                                                                                So bleiben noch Ziele für die nächsten Jahre.

                                                                                                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                Was für ein schöner Tag - da wär ich gern dabei gewesen!

                                                                                                                Grüße von Tilmann
                                                                                                                Ja, es war wirklich ein ganz besonderer Tag, der immer in Erinnerung bleiben wird.
                                                                                                                Zuletzt geändert von andrea2; 27.11.2019, 18:55.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  • 977
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                  Dienstag, 17.09.2019, Nuortop Gárránistrjåhkkå - Slihtavágge


                                                                                                                  Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                  Um 6.00 Uhr riskiere ich einen Blick nach draußen. Alles ist grau in grau, die Wolken hängen tief. Nichts ist mehr über von dem wunderschönen Wetter. Aber das hatte der Wetterbericht ja vorher gesagt. Schon lustig, bei schlechten Vorhersagen glaubt man viel eher mal, dass sich der Wetterbericht irren könnte. Bei schönem Wetter geht man davon aus, dass der Wetterbericht schon recht haben wird. Auf jeden Fall haben wir noch keine Lust aufzustehen und ziehen uns den Schlafsack noch mal über die Ohren. Irgendwie ist nun auch die Luft ein bisschen raus. Kein Sarek mehr, nur noch den Padjelanta entlang laufen und das mit reichlich Zeit. Wir haben also keine Eile. Bis zum 22.09. wollen wir in Kvikkjokk sein um noch den letzten Tag mit offiziellem Bootsverkehr zu erwischen. D. h. wir hätten noch 6 Tage Zeit.

                                                                                                                  Eine Stunde später wache ich auf, als mein Mann meint, es schneit schon wieder. Das hab ich nicht gehört, mit Mütze und Schlafsack über den Ohren. Ich schaue raus, und tatsächlich es ist schon wieder alles weiß. Zum Glück lässt der Schneefall schon bald wieder nach. Es ist kalt und wieder ist alles gefroren, sogar das Wasser in der nur halb vollen Flasche, die in der Apsis lag. In den Wassersäcken ist mehr Wasser, das ist zum Glück noch nicht gefroren.







                                                                                                                  Um 7.30 Uhr stehen wir dann doch mal auf. So sehr viel Schnee war es nicht. Ich mache ein paar Fotos und dann gibt es erst mal Frühstück. Der heiße Kaffee ist bei diesen Temperaturen mehr als willkommen. Wir trödeln heute so richtig rum. Nach dem Frühstück hole ich erst mal den neuen Wetterbericht ein. Für heute sagt er bewölkt mit 10 % Regen/Schnee Wahrscheinlichkeit voraus. Das ist doch schon mal gar nicht so schlecht.





                                                                                                                  Wir packen nun gemütlich zusammen und studieren noch mal die Karte. Auf den Padjelantaleden hab ich mich überhaupt nicht vorbereitet, obwohl er ja eine Einstiegsalternative war. Aber mehr als die Karte braucht man eigentlich auch nicht. Irgendwann gibt es wirklich nichts mehr zu tun und wir müssen raus und das Zelt abbauen. Wieder ist es klatschnass, ein paar Mal ausschütteln muss reichen, dann kommt es in den Rucksack.

                                                                                                                  Aufbruch ist um 10.30 Uhr. Wir starten mit Fleece und Regenjacke aber ohne Regenhose. Inzwischen ist der Schnee schon etwas weggetaut. Wir folgen dem Bach abwärts, suchen uns den besten Weg, um die Weiden, die bald beginnen, zu umgehen. Schnell lassen wir den Schnee hinter uns und steigen gemütlich ab. Eine kleine Pause muss sein, um Preiselbeeren, die hier massenhaft wachsen, zu sammeln. Die paar Blaubeeren, die es noch an den Sträuchern gibt, schmecken nun nur noch wässrig nach den vielen Frostnächten.


                                                                                                                  Abwärts am Bach, Blick zurück


                                                                                                                  Im Abstieg


                                                                                                                  Leckere Preiselbeeren


                                                                                                                  Blick zurück, die Schneegrenze ist immer noch sehr tief

                                                                                                                  Noch ein kleines Stück weiter, dann können wir den Padjelantaleden unter uns sehen und haben ihn wenig später erreicht. Perfekt getroffen, bevor im Tal der Wald beginnt. Besser voran kommen wir nun aber nicht unbedingt. Der Weg ist streckenweise sehr sumpfig und zugewachsen. Immerhin sieht man noch ein paar relativ frische Stiefelabdrücke im Matsch. Mal sehen, wie viele Wanderer noch unterwegs sind. Im Sommer ist der Weg ja vielbegangen.


                                                                                                                  Tarradalen mit Padjelantaleden


                                                                                                                  Tarradalen talabwärts

                                                                                                                  Das Tarradalan ist wunderschön, auch wenn die bunten Herbstfarben ohne Sonne nicht ganz so leuchtend aussehen. Die beigen Moore, die gelben Birken und der Fluss im Tal, an den Hängen die braunen Zwergbirken und immer wieder das rot der Bärentraube, darüber die schneebedeckten Berge.


                                                                                                                  Padjelantaleden, talaufwärts …


                                                                                                                  … und talabwärts

                                                                                                                  Auf und ab geht es nun das Tal entlang, immer mal wieder über Bohlen und oft durch Matsch. Offene Abschnitte mit weiten Mooren oder Heide wechseln sich ab mit lichten Birkenwäldern und dichtem Weidengestrüpp. Anfangs dominiert das Tarrekaisemassiv auf der linken Talseite, später der markante Staika auf der rechten Seite. Die Flüsse sind meist ohne Brücke zu queren aber alle ganz einfach, das Wetter kalt aber dafür fast windstill. Die Sonne kommt nur ganz selten mal kurz hervor.


                                                                                                                  Wunderschöne gelbe Birken


                                                                                                                  Talaufwärts


                                                                                                                  Tarrekaise


                                                                                                                  Tarrekaise


                                                                                                                  Staika

                                                                                                                  Kurz vor der Brücke über den Fluss aus dem Slihtavágge sticht uns eine von weitem erkennbare Feuerstelle nahe am Fluss ins Auge. Feuerstellen markieren sehr oft gute Zeltstellen und so gehen wir vom Weg ab, um uns das anzusehen.
                                                                                                                  Es ist erst 15. 00 Uhr, aber wir haben ja keine große Eile. Die Stelle liegt fantastisch direkt oberhalb des Tarraätno mit freiem Blick talauf und talab. Eine flache Wiese und eine Bank gibt es auch noch, da können wir wirklich nicht mehr weiter gehen.







                                                                                                                  Wir bauen das Zelt auf und lassen es erst mal trockenen, während wir Kaffee kochen und dazu unseren restlichen Tagesproviant verzehren. Dann wird eingeräumt und eingerichtet. Erst als wir damit fertig sind, fängt es an zu tröpfeln. Da haben wir heute ja Glück gehabt. Bis es Zeit fürs Abendessen ist, machen wir ein Nickerchen, dann wird gekocht. Heute gibt es Stew von Trek´n Eat mit Couscous, es schmeckt ein bisschen fad. Nach dem Tee werden gleich die Zähne geputzt, es ist gerade wieder trocken. Nun ist es 19.30 Uhr und so dämmrig, dass ich das Tagebuch im Licht der Stirnlampe schreiben muss. Draußen ruft immer wieder mal ein Schneehuhn.

                                                                                                                  Zuletzt geändert von andrea2; 10.11.2019, 15:47.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                                                    • 1232
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                    Wow, was für wundershöne Bilder. Besonders die vom Vortag (16.09) sind echt herrlich. Da sieht die ganze Landschaft eigentlich mal krass anders aus als im Sommer. Faszinierend. Wobei ich es selbst meist gar nicht so faszinierend finde sowas selbst zu erleben. Son Wintereinbruch ist nunmal erstmal immer auch ein bisschen eklig und erschwert das Wandern ungemein. Kann daher durchaus nachvollziehen, dass es nicht leicht war den Sarek dann endgültig hinter Euch zu lassen. Ich finde ja der Herbst kann mitunter die schönste Reisezeit sein (wenn's Wetter mitspielt und die Birken goldbelb leuchten etc.). Aber es kann mit Pech halt leider auch bereits extrem bissig werden, so wie es Euch ja jetzt wiederfahren ist.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                                      • 1835
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                      16.09.: Schick, schick.....coming into a winter - wonderland! Auch, wenn es das Ende für den Sarek bedeutete ( sehr schade ),
                                                                                                                      sieht es wunderschön aus. Ein bisschen leide ich aber auch mit......
                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 19.06.2014
                                                                                                                        • 2101
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                        Sehr beindruckend die letzten Bilder.
                                                                                                                        Den Wintereinbruch kann ich gut nachfühlen. Hatte ich in den Anden eine sehr ähnliche Situation und wenn man bedenkt, dass ich 2 Tage vorher im Regenwald gestartet bin, schon fast eine surreale Situation
                                                                                                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Vorstand
                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 18.06.2014
                                                                                                                          • 1591
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                          Also, wenn man so gemütlich auf dem Sofa sitzend virtuell mit Euch miteisen kann, da sind die schneebedeckten Landschaften ganz wundervoll. Obwohl ich die Decke doch gleich ein bisschen fester um mich ziehen musste, bei den Bildern von Eurem Zelt im Schnee. Wirklich kein Wetter, um noch weiter in den Sarek zu gehen! Aber ich bin sicher, Ihr schafft es irgendwann noch auf die Luohttolahko!

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                                                                                                            Blick Richtung Pårte, welche Spitzen das genau sind ??
                                                                                                                            Die hohe Spitze links ist der Lullihatjåhkkå, rechts davon der etwas niedrigere Twillingryggen (nomen est omen: "Zwillingsrücken"). Die beiden 2000er des Massivs, Bálgattjåhkkå und Bårddetjåhkkå ("Partetjakka") sind die rundlicheren mit den Wolken. Würde ich meinen.

                                                                                                                            Genial, die weiße Landschaft. Auf dem Bårddetjåhkkå war ich genau 10 Jahre und 3 Tage zuvor (13.9.2009), während des Aufstiegs hat es auch geschneit, später aufgehört; unten im Tal, wo ich übernachtet hatte (auf etwa 1200 m) aber nicht.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                              • 977
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                              Vielen Dank euch für netten Kommentare.

                                                                                                                              Anfangs waren wir frustriert, weil wie abbrechen mussten, aber dann kam wieder die Freude über die fantstischen Farben und die Landaschaft, die so anders aussah als im Sommer und dazu noch die Einsamkeit. 2,5 Tage haben wir auf dem Padjelanta keine Menschenseele getroffen bis... Und dann ist der Urlaub ja auch noch nicht zuende, lasst euch überraschen.

                                                                                                                              Insgesamt war der Urlaub dann trotz oder gerade wegen all der Extreme so gelungen, dass ich vielleicht sogar wieder um diese Zeit starten würde. Aber das gehört ja schon fast ins Fazit.

                                                                                                                              OT: Es dauert jetzt etwas bis es weiter geht. Wir sind die nächste Woche noch mal auf Tour. Ganz anders als sonst, direkt von der Haustür weg in die Eifel und diesmal auch nicht mit Zelt.

                                                                                                                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Die hohe Spitze links ist der Lullihatjåhkkå, rechts davon der etwas niedrigere Twillingryggen (nomen est omen: "Zwillingsrücken"). Die beiden 2000er des Massivs, Bálgattjåhkkå und Bårddetjåhkkå ("Partetjakka") sind die rundlicheren mit den Wolken. Würde ich meinen.

                                                                                                                              Genial, die weiße Landschaft. Auf dem Bårddetjåhkkå war ich genau 10 Jahre und 3 Tage zuvor (13.9.2009), während des Aufstiegs hat es auch geschneit, später aufgehört; unten im Tal, wo ich übernachtet hatte (auf etwa 1200 m) aber nicht.
                                                                                                                              Danke, so in etwa hatte ich mir das auch gedacht. Unsere Pårtebesteigung ist ein bisschen länger her und es war auch nicht so spät im Jahr. Im Juli blieben uns weite Strecken der Blockfelder erspart, da wir über Schneefelder aufsteigen und diese dann auch abfahren konnten. Damals war das Observatorium auch noch unverschlossen.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                                • 2024
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                Hey, aber bis nächste Woche sind noch 4 Tage manno
                                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Unsere Pårtebesteigung ist ein bisschen länger her und es war auch nicht so spät im Jahr. Im Juli blieben uns weite Strecken der Blockfelder erspart, da wir über Schneefelder aufsteigen und diese dann auch abfahren konnten. Damals war das Observatorium auch noch unverschlossen.
                                                                                                                                  2009 war schon alles zu. Oben konnte man im September auch gut über (Neu-)Schnee gehen. Blockfelder beim Aufstieg habe ich nicht in sonderlich schlechter Erinnerung, alles im Rahmen des Normalen. Ich kam vom Pass 1425 im Südwesten - da hatte ich den Rucksack gelassen - bin dann vom Gipfel zum Observatorium und von da quer über den Hang wieder zum Pass.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                    • 29.08.2009
                                                                                                                                    • 1356
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                    Historisches am Wegesrand:


                                                                                                                                    In Kvikkjokk hängt in der STF Fjällstation ein Foto, welches an einen Flugzeugabsturz 1942 im Sarek an den Hängen des Tsatsa erinnert. Im Grundsten findet sich auch ein Hinweis.
                                                                                                                                    Hier ist die Geschichte dazu:
                                                                                                                                    http://www.forcedlandingcollection.s...024-AE436.html
                                                                                                                                    Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                      • 14.03.2010
                                                                                                                                      • 191
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                      Wirklich spannend Euer Bericht! Ihr habt wirklich schwierige Bedingungen angetroffen. Ich freue mich auf die Fortsetzung .

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        • 32
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                                                                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                        Hi ihr beiden!
                                                                                                                                        Wir hatten uns im September getroffen, ich auf dem Rückweg vom Luohttoláhko über Parek, ihr auf dem Weg Richtung Berge. Der Teil kommt ja noch, wenn ich das beim überfliegen richtig verstanden hab ;) Aber will nicht spoilern...

                                                                                                                                        Jedenfalls war der Weg über Luohttolahko bei dem Wetter für mich die anspruchsvollste Bergaufgabe, der ich mich je gestellt gesehen hab. Und die einsamste. Aber dazu werd ich hoffentlich auch noch einen Bericht abfassen. Will aber noch warten, bis der dazugehörige 8mm-Film fertig ist, ich hatt ja sonst keine Kamera dabei und ein Bericht ohne Bilder ist irgendwie nur halbgeil.

                                                                                                                                        Danke für die Bilder, den tollen Bericht und die Gedanken an diese Landschaft zu dieser Jahreszeit!

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Anfänger im Forum
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                                                                                                                                          • 32
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                          Ich hab mal nachgeschaut, am 16.09. war ich auf Luohttoláhko, witzig, bei dir Fotos von der Ferne zu sehen... War ein schöner Tag! Den Tag davor gab es sehr heftigen Schneefall den ganzen Tag bis zum Talboden am Rapaselet. Und der Tag danach, die Überquerung von Luohttoláhko im dicksten Nebel und Schnee war echt uncool!

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                            • 29.06.2017
                                                                                                                                            • 385
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                            Vielen Dank für den wundervollen Bericht!!!
                                                                                                                                            Freue mich auf das Weiterlesen!
                                                                                                                                            Zilka

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              • 977
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Hey, aber bis nächste Woche sind noch 4 Tage manno
                                                                                                                                              Nun sind leider aus der einen Woche mehrere Monate geworden. Ich hoffe aber, dass es hier in Kürze weiter gehen kann.

                                                                                                                                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              2009 war schon alles zu. Oben konnte man im September auch gut über (Neu-)Schnee gehen. Blockfelder beim Aufstieg habe ich nicht in sonderlich schlechter Erinnerung, alles im Rahmen des Normalen. Ich kam vom Pass 1425 im Südwesten - da hatte ich den Rucksack gelassen - bin dann vom Gipfel zum Observatorium und von da quer über den Hang wieder zum Pass.
                                                                                                                                              Pårte Observatorium - Die beiden Bilder sind vom Sommer 1989, leider nur mit dem Handy abfotografiert.



                                                                                                                                              Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Historisches am Wegesrand:

                                                                                                                                              In Kvikkjokk hängt in der STF Fjällstation ein Foto, welches an einen Flugzeugabsturz 1942 im Sarek an den Hängen des Tsatsa erinnert. Im Grundsten findet sich auch ein Hinweis.
                                                                                                                                              Hier ist die Geschichte dazu:
                                                                                                                                              http://www.forcedlandingcollection.s...024-AE436.html
                                                                                                                                              Danke für den zustätzlichen Link

                                                                                                                                              Zitat von Feigenbaum Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Hi ihr beiden!
                                                                                                                                              Wir hatten uns im September getroffen, ich auf dem Rückweg vom Luohttoláhko über Parek, ihr auf dem Weg Richtung Berge. Der Teil kommt ja noch, wenn ich das beim überfliegen richtig verstanden hab ;) Aber will nicht spoilern...

                                                                                                                                              Jedenfalls war der Weg über Luohttolahko bei dem Wetter für mich die anspruchsvollste Bergaufgabe, der ich mich je gestellt gesehen hab. Und die einsamste. Aber dazu werd ich hoffentlich auch noch einen Bericht abfassen. Will aber noch warten, bis der dazugehörige 8mm-Film fertig ist, ich hatt ja sonst keine Kamera dabei und ein Bericht ohne Bilder ist irgendwie nur halbgeil.

                                                                                                                                              Danke für die Bilder, den tollen Bericht und die Gedanken an diese Landschaft zu dieser Jahreszeit!
                                                                                                                                              Zitat von Feigenbaum Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Ich hab mal nachgeschaut, am 16.09. war ich auf Luohttoláhko, witzig, bei dir Fotos von der Ferne zu sehen... War ein schöner Tag! Den Tag davor gab es sehr heftigen Schneefall den ganzen Tag bis zum Talboden am Rapaselet. Und der Tag danach, die Überquerung von Luohttoláhko im dicksten Nebel und Schnee war echt uncool!
                                                                                                                                              Wie schön, dass du dich meldest. Dein Bericht interessiert mich natürlich brennend. Nach allem was du uns erzählt hast, war es für uns definitiv die richtige Entscheidung nach dem Schneeeinbruch auf den Padjelantaleden auszuweichen. Ich glaube da hatten wir doch deutlich besseres Wetter. Der 17.09. war gar nicht so schlecht, trocken nach dem morgendlichen Schneefall, ein bisschen Sonne und erst abend ein bisschen Regen.


                                                                                                                                              Zitat von drtech Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Wirklich spannend Euer Bericht! Ihr habt wirklich schwierige Bedingungen angetroffen. Ich freue mich auf die Fortsetzung .
                                                                                                                                              Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Vielen Dank für den wundervollen Bericht!!!
                                                                                                                                              Freue mich auf das Weiterlesen!
                                                                                                                                              Zilka
                                                                                                                                              Danke und wie gesagt, ich hoffe ich komme bald dazu hier weiter zu schreiben.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                                                                • 3014
                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Pårte Observatorium - Die beiden Bilder sind vom Sommer 1989, leider nur mit dem Handy abfotografiert.
                                                                                                                                                Wow, wie cool. Wer hat jetzt eigentlich den Schlüssel davon? Ich meine, da ist noch ein Schild dran, dass es der Uni Uppsala(?) gehört, aber...

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                  • 05.11.2012
                                                                                                                                                  • 1929
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                  OT: An den Hamberghütten hängt ein Schild mit dem Text:

                                                                                                                                                  Förbifarade uppmanas att icke på något sätt skada denna hydda, som med Kungl. Vetenskapsakademiens tillstånd uppförts att främja naturvetenskapliga arbeten inom Sareks Nationalpark. Skulle någon åverkan iakttagas, torde detta anmälas till Professor Hilding Köhler, Uppsala.

                                                                                                                                                  Auf Deutsch:

                                                                                                                                                  Vorbeikommende werden aufgefordert, diese Hütte, die mit Genehmigung der Königlichen Akademie der Wissenschaften errichtet wurde, um naturwissenschaftliche Arbeiten im Sarek Nationalpark zu fördern, nicht auf irgendeine Weise zu beschädigen. Sollte irgendeine Beschädigung bemerkt werden, sollte dieses an Professor Hilding Köhler, Uppsala, gemeldet werden.

                                                                                                                                                  Axel Hamberg war Professor an der Uni in Uppsala. Hilding Köhler, ebenfalls später Professor in Uppsala, hat auf dem Pårteobservatorium als Meteorologe gearbeitet.

                                                                                                                                                  Die Hütten sind seit fünf Jahren Baudenkmäler.
                                                                                                                                                  Wer heute die Schlüssel hat, weiss ich nicht genau, aber ich nehme an, dass sie bei der Laponiaverwaltung sind.
                                                                                                                                                  Die Pårekhütte war in den vergangenen Jahren im August jeweils ein paar Tage im Rahmen einer Veranstaltung der Laponiaverwaltung zusammen mit dem Svenska Fjällklubben für Besucher geöffnet (ich meine mich zu erinnern, dass das dieses Jahr wieder stattfinden soll).

                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Vintervik; 19.02.2020, 21:09.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                    • 23.09.2010
                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    Mittwoch 18.09.2019, Slihtavágge – See 520


                                                                                                                                                    Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                    Nachts gab es ab und zu Schauer, aber morgens will es gar nicht mehr aufhören zu regnen. Laut Wetterbericht soll es gegen Mittag besser werden. Also haben wir keine Eile und stehen erst gegen 7.30 Uhr auf.

                                                                                                                                                    Nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben, hört der Regen zumindest schon mal kurzzeitig auf. Wir trödeln noch eine ganze Weile, aber irgendwann müssen wir doch packen. Sobald der Schlafsack verstaut ist wird es kalt und es muss zügig weiter gehen. Heute hängen wir das Innenzelt aus, so können wir es recht trocken einpacken und das Außenzelt ausschütteln.


                                                                                                                                                    Verregneter Blick talaufwärts und...


                                                                                                                                                    ... talabwärts

                                                                                                                                                    Es ist frisch draußen und nachdem das Zelt eingepackt ist, sind wir froh, dass wir loslaufen können um wieder warm zu werden. Obwohl es momentan trocken ist, haben wir gleich Regenhose und Regenjacke angezogen und den Poncho über dem Rucksack gehängen. Um 11.30 Uhr geht es los.

                                                                                                                                                    Das Laufen ist anstrengend. Der Weg führt viel über Bohlen und die sind nach dem Regen sehr rutschig. Mehrmals rutsche ich aus, kann mich aber immer gerade noch fangen. Mein Mann schafft das einmal nicht mehr und liegt im Matsch. Zum Glück ist nichts passiert. Entsprechend verkrampft laufen wir über die Bohlen und sind jedes Mal froh, wenn sie wieder zu Ende sind. Ganz im Gegensatz zu gestern, als wir auf den Bohlen richtig schön zügig laufen konnten.

                                                                                                                                                    Nach kurzer Zeit kommen wir über den Fluss aus dem Slihtavágge. Da ganz oben, da waren wir noch vor ein paar Tagen. Hier ist die Grenze des Padjelanta Nationalparks. Wir befinden und jetzt "nur" noch im Pärlälvens Fjällurskogs Naturreservat.


                                                                                                                                                    Slihtavágge

                                                                                                                                                    Weiter geht es mit geringen Höhenunterschieden durch Moore und Wald. Die Berge sind weiß, es hat wieder weit herunter geschneit. Wenn man Sicht hat, sieht das Tal wunderschön aus mit den gelben Birken vor den weißen Bergen.







                                                                                                                                                    Nach 1.5 Stunden erreichen wir Holmboms Badkar, einen kleinen See mitten im Sumpf etwa 100 Meter neben dem Weg. Bei Sommerwetter bestimmt wunderbar zum Baden. Diese Quelle, die eigentlich gar keine Quelle ist, hat eine unterirdische Verbindung zum Fluss und bei Hochwasser kann es passieren, dass Saiblinge in den kleinen See aufsteigen. Das steht zumindest in meinem uralten Padjelantaführer.



                                                                                                                                                    Nicht weit von der Quelle kommen wir an einer verfallen Kåta vorbei, bevor wir nach insgesamt zwei Stunden die Såmmarlappastugan erreichen, die wunderschön direkt am Fluss liegen. Die Hütten sind abgesperrt, nur ein Notraum ist offen. Wir setzen uns in den Windschatten der Hütte um eine kleine Pause zu machen. Gerade fängt es wieder an zu nieseln. Es ist nicht besonders gemütlich und wird schnell kalt. So essen wir unsere Schokolade, beobachten ein kleines Mauswiesel, das anscheinend unter der Hütte wohnt und machen uns nach eine halben Stunde wieder auf den Weg.


                                                                                                                                                    Tarraätno bei Såmmarlappa

                                                                                                                                                    Bevor es weiter geht, begutachten wir aber noch die Seilfähre mit der man den Tarraätno überqueren kann. Das Boot ist komplett voll Wasser. Ob man das noch mit dem Seil bewegen kann, wenn man am andern Ufer ist? Nachdem es nun immer stärker regnet, hab ich völlig versäumt davon Fotos zu machen. Wir ziehen den Poncho über und weiter geht es.

                                                                                                                                                    Mehr und mehr mischt sich Schnee in den Regen. Der Weg führt unter den steilen Wänden des Såmmartjhåkkå entlang. Stellenweise geht es mühsam durch Blockfelder, dann wieder über die nassen, rutschigen Bohlen.



                                                                                                                                                    Nach dem Schneeregenschauer ist es kurzzeitig sogar sonnig. Wunderschön ist es direkt am Fluss mit dem breiten Tal. Hier gibt es einige sehr schöne Zeltstellen, leider ist es für uns noch zu früh, ein bisschen weiter wollen wir doch noch kommen, auch wenn wir überhaupt keine Eile mehr haben.





                                                                                                                                                    Dann wird es talaufwärts immer grauer und innerhalb kürzester Zeit schneit es was das Zeug hält.


                                                                                                                                                    Hier scheint noch die Sonne aber von talaufwärts kommen die grauen Wolken.

                                                                                                                                                    Das Laufen macht gerade gar keinen Spaß, man kann kaum etwas sehen und die Bohlen werden, wenn das überhaupt geht, noch rutschiger. Aber auch dieser Schauer ist irgendwann vorüber. Die Landschaft wird etwas offener, man hat wieder Sicht und der Schnee ist auf dem Talboden auch nicht liegen geblieben.


                                                                                                                                                    Blick zurück







                                                                                                                                                    Es geht auf 17 Uhr zu und so halten wir langsam Ausschau nach einem Zeltplatz. Aber hier sieht es gar nicht gut aus, entweder ist der Boden felsig oder es ist alles nass. Dafür sind die Ausblicke umso schöner.





                                                                                                                                                    Erst als der Weg bei Punkt 520 an einem kleinen See vorbei führt, finden wir nach einigem Suchen an der gegenüberliegenden Seeseite einen geschützten Platz.

                                                                                                                                                    Warum muss es nur gerade jetzt wieder anfangen zu schneien? Wir bauen das Außenzelt schnell auf und schieben die Rucksäcke rein. Das Einhängen des Innenzeltes ist etwas schwierig mit den kalten Fingen und den Rucksäcken, die immer im Weg liegen, aber zumindest müssen wir heute nicht auswischen.

                                                                                                                                                    Besonders stark wird der Schneefall zum Glück nicht, wir können noch Wasser holen und die Heringe mit Steinen beschweren. Dann sind wir fertig, könne die trockenen Sachen anziehen und etwas essen. Es gibt Kaffee und Schokolade bevor wir mit dem Kochen des Abendessens beginnen. Heute essen wir Rindfleisch mit Nudeln von Trek´n eat. Es schmeckt ganz ok, ist aber nichts Überragendes. Nach dem Essen ein warmer Tee, dann sind wir glücklich. Mein Mann füllt noch einmal die Wasservorräte auf und ich schreibe den Tagebucheintrag.



                                                                                                                                                    Es ist 20 Uhr, draußen stürmt es und es schneit immer mal wieder, langsam wird es dunkel und es ist kalt. Was für ein Wetter. Hoffentlich ist es morgen Vormittag besser, wie es der Wetterbericht verspricht.
                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von andrea2; 01.03.2020, 15:51.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      • 18.06.2014
                                                                                                                                                      • 1591
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                      Juhu, es geht weiter!!!

                                                                                                                                                      So gruselig, wie das lausig nasskalte Schneeregenwetter für Euch gewesen sein muss, die Bilder sind einfach fantastisch!!!

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 05.11.2012
                                                                                                                                                        • 1929
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                        Sch...twetter, ja, aber die gelben Birken zusammen mit den schneebedeckten Hängen sind ja schon seeehr schick. :-)
                                                                                                                                                        Tarradalen im Herbst wäre mal einen Besuch wert.

                                                                                                                                                        Waren die Holzplanken auf dem Padjelantaleden eigentlich in gutem Zustand?
                                                                                                                                                        Auf diesem Stück war ich im Tarradalen noch nicht unterwegs, ich erinnere mich nur, dass die Planken südlich der Brücke über den Tarraädno in keinem guten Zustand waren.

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Juhu, es geht weiter!!!
                                                                                                                                                          Ja, man glaubt es kaum. Einen Tag werde ich heute wohl noch schaffen, dann muss ich erst mal wieder die Bilder sortieren.

                                                                                                                                                          Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Sch...twetter, ja, aber die gelben Birken zusammen mit den schneebedeckten Hängen sind ja schon seeehr schick. :-)
                                                                                                                                                          Tarradalen im Herbst wäre mal einen Besuch wert.

                                                                                                                                                          Waren die Holzplanken auf dem Padjelantaleden eigentlich in gutem Zustand?
                                                                                                                                                          Auf diesem Stück war ich im Tarradalen noch nicht unterwegs, ich erinnere mich nur, dass die Planken südlich der Brücke über den Tarraädno in keinem guten Zustand waren.
                                                                                                                                                          Ja es war zwar anstrengend aber auch ganz speziell durch das Wetter und die Einsamkeit.

                                                                                                                                                          Wie die Bohlen waren, kann ich dir ehrlich gesagt gar nicht genau sagen. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, dass sie sehr schlecht aussahen, auch nicht weiter südlich. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir ganz oft neben den Bohlen gehen mussten, weil die einfach viel zu glatt waren.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Tolle Herbstbilder, man fühlt die Nässe und Kälte richtig. Und schön, dass das Boot bei Sämmarlappa immer noch vorhanden ist. Ich hätte gedacht, dass es für den Winter abgebaut wird ...

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              • 977
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              Donnerstag 19.09.2019, See 520 – Luoppal


                                                                                                                                                              Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                              Nachts wurde es stürmisch und kälter, immer wieder schneite es etwas. Aber ab und zu konnte man auch die Sterne sehen und gegen Morgen schien sogar der Mond aufs Zelt. Um kurz nach 6 Uhr schaue ich raus, es ist wieder alles weiß. Laut Vorhersage soll das Wetter heute nicht so schlecht werden, also drehen wir uns noch mal um, wir brauchen uns ja nicht zu hetzen.

                                                                                                                                                              Um 7.30 Uhr wagen wir uns dann doch mal vor die Tür. Was ist es kalt und ungemütlich. Es ist zwar trocken aber stürmisch. Besonders motiviert sind wir nicht und so ziehen sich Frühstück und Packen in die Länge.


                                                                                                                                                              Blick über den kleinen See talaufwärts


                                                                                                                                                              Windgeschützter Zeltpaltz


                                                                                                                                                              Tarrekaise



                                                                                                                                                              Nachdem dann das Zelt abgebaut ist, sind Finger und Zehen ziemlich taub. Wir haben wieder das Innenzelt ausgehängt, da es außen ziemlich nass ist und so können wir es besser ausschütteln. Genauso wie das Außenzelt, auf dem von außen der Schnee klebt und von innen das gefrorene Kondenswasser.

                                                                                                                                                              Um 10.30 Uhr geht es los. Wir haben wieder die Regenhosen angezogen. Weniger weil wir dem Wetter nicht trauen, als vielmehr als Schutz gegen den eiskalten Wind. Bis auf ein oder zwei leichte Graupelschauer bleibt es heute tatsächlich trocken. Der Weg ist eigentlich einfach, nur die überschneiten Steine und Bohlen sind weniger schön. Immer muss man damit rechnen wegzurutschen. Als der Schnee auf den Bohlen langsam schmilzt, wird es für eine Weile noch unangenehmer, bevor die Bohlen dann langsam abtrocknen.


                                                                                                                                                              Blick zurück


                                                                                                                                                              Tarrekaise

                                                                                                                                                              Dafür entschädigen uns die wunderschönen Ausblicke talauf- und talabwärts.





                                                                                                                                                              Kurz vor dem Abzweiger des Weges nach Vaimok queren wir einen großen Schwemmkegel mit vielen großen runden Steinen. Kurz darauf ein kleines Blockfeld.


                                                                                                                                                              Blick zurück



                                                                                                                                                              Die Sonne kommt immer öfter durch und so sieht das Tal gleich viel freundlicher aus.


                                                                                                                                                              Blick das Tarradalen aufwärts mit dem Måskásjgájsse....


                                                                                                                                                              ...und Richtung Vaimok mit dem Staika in Wolken

                                                                                                                                                              Nach 5.5 km und gut zwei Stunden erreichen wir die Tarrekaisestugan, die wunderschön am Ufer des Tarraure liegt, direkt unter den schneebedeckten Wänden des Tarrekaise.


                                                                                                                                                              Tarrekaisestugan


                                                                                                                                                              Aussicht aus dem Winterraum

                                                                                                                                                              Wir gehen in den Winterraum um es für die Pause etwas windgeschützt zu haben, essen unsere Schokolade und werfen einen Blick ins Hüttenbuch. Anscheinend ist dieses nur für diesen Raum, denn der letzte Eintrag ist vom Juni.

                                                                                                                                                              Während wir da so gemütlich sitzen, uns in der völligen Einsamkeit wähnen, immerhin haben wir nun schon seit Tagen keinen Menschen mehr getroffen, hören wir auf einmal einen Helikopter näher kommen. Wir treten vor die Tür und sehen, dass er anscheinend genau vor der Hütte landen wird. Dabei werden erst unsere Stöcke vom Tisch gefegt, und dann auch noch der Rucksack meines Mannes von der Bank, auf der er abgestellt war.

                                                                                                                                                              Es steigen aus, ein Pilot sowie ein älter Herr und zwei junge Männer die alle drei jagdlich gekleidet sind. Während nun der ältere Herr etwas konfus zwischen den Hütten herumläuft und am Ende die beiden Räume in der großen Hütte aufschließt, beginnen die anderen den Heli zu entladen. Jede Menge Kram, Kühltaschen und Gewehre werden vor der Hütte abgelegt.



                                                                                                                                                              Der Helikopter startet bald wieder und die drei richten sich in der Hütte ein. Sie verstehen entweder kaum Englisch oder haben kein großes Interesse an einem Gespräch, wir erfahren immerhin, dass sie auf Elch jagen wollen.

                                                                                                                                                              Wir haben keine Lust mehr lange hier zu bleiben, dazu ist der "Kulturschock" zu groß, packen unsere Sachen zusammen, verabschieden uns und machen uns wieder auf den Weg.

                                                                                                                                                              Es geht weiter am See entlang. Inzwischen scheint die Sonne häufiger, auch wenn es durch den Wind immer noch kalt ist.


                                                                                                                                                              Blick über den Tarraure Richtung Vaimok, Staika hüllt sich noch in Wolken

                                                                                                                                                              Erwartet hätten wir eigentlich einen schwierigen Weg, da es nun eine Weile unter den steilen Felswänden entlang geht. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wir laufen sehr entspannt etwas oberhalb des Sees durch den Wald. Nach einer Weile fliegt der Heli erneut nach Tarrekaise und einige Zeit später zurück.

                                                                                                                                                              Ohne dass wir es bemerkt haben, sind die beiden jungen Jäger auf einmal hinter uns. Sie haben die Gewehre geschultert, aber keinerlei Gepäck dabei. Auch jetzt ist es nicht möglich ein Gespräch zu beginnen. Sie sind zwar freundlich, grüßen aber nur, überholen und sind bald vor uns im Wald verschwunden. Wir hätten ja nun schon gerne gewusst wo sie jagen wollen. Die Vorstellung hier durch den Wald zu laufen und irgendwo sitzen die Jäger ist etwas seltsam.


                                                                                                                                                              Blick über den Tarraure talabwärts (der verschneite Gipfel könnte der Fieres sein?)

                                                                                                                                                              Gemütlich geht es weiter. Wir kommen durch eine große Wiese und an ganz vielen leckeren Himbeeren vorbei. Da können wir natürlich nicht einfach dran vorbei laufen und sammeln einige. Erstaunlicherweise schmecken sie trotz der Frostnächte noch sehr gut und sind wunderbar süß.

                                                                                                                                                              Inzwischen haben wir etwa 9 km zurückgelegt und das Seeende erreicht. Viel weiter wollen wir heute nicht mehr gehen, da hinter dem Luoppal der Anstieg beginnt und wir nicht wissen, ob wir dort noch schöne Zeltplätze finden.


                                                                                                                                                              Blick nach Osten

                                                                                                                                                              Der erste Platz den wir finden, liegt wirklich wunderschön, direkt am See mit fantastischer Aussicht, aber dadurch auch voll im eiskalten Wind. Nein, das müssen wir nicht habe. Der nächste ist nicht viel besser. Bei schönem Wetter bestimmt ein Traum, aber heute eher nicht. Kurz vor dem Ende des Luoppal finden wir dann einen einen schönen Platz der weiter im Wald liegt und damit gleich viel lieblicher ist. Trotzdem haben wir noch eine schöne Aussicht.

                                                                                                                                                              Hier bleiben wir, auch wenn es gerade erst 15 Uhr durch ist. Aber Zeit haben wir ja noch ohne Ende. Wir erkunden eben noch die Wassermöglichkeiten. Ein paar Meter durch den Wald ist man am See, allerdings kommt man dort durch die vielen Felsen nur sehr schlecht ans Wasser. Später finden wir ein paar Meter den Weg weiter einen kleinen Bach. Das ist viel einfacher.


                                                                                                                                                              Blick über den See talaufwärts

                                                                                                                                                              Außenzelt aufstellen, Innenzelt einknüpfen und dann erst mal auswischen. Weniger wegen der Feuchtigkeit, als vielmehr um den ganzen Dreck, der sich angesammelt hat, einmal raus zu bekommen. Dann können wir einräumen, Wasser holen und uns umziehen. Alles was feucht ist kommt in die Bäume. Die Sonne scheint zwar schön aufs Zelt, wärmt aber nicht mehr wirklich.



                                                                                                                                                              Bevor ich endgültig ins Zelt gehe, laufe ich noch mal ans Wasser um ein paar Fotos zu machen.


                                                                                                                                                              Talaufwärts: links der verschneite Staika, dann das Gurávágge nach Vaimok, über dem See der Gurátjåhkkå und rechts das Tarradalen


                                                                                                                                                              Staika


                                                                                                                                                              Blick talabwärts

                                                                                                                                                              Wir kochen Wasser, jeder bekommt einen Seelenwärmer, Kaffee und dazu die restlichen Erdnüsse von unterwegs. Dann liegen wir im Zelt, genießen die Sonne und die Aussicht und lassen es uns gut gehen. Um 18 Uhr kochen wir Abendessen, heute gibt es Hühnchen mit Couscous von Trek´n eat. Geschmacklich nicht überragend, aber sehr sättigend. Nach dem obligatorischen Tee zum Topf spülen, können wir uns kaum noch rühren. Gerade kommen Leute vorbei, sie sprechen schwedisch, sehen können wir sie nicht, nehmen aber an, dass es die beiden Jäger sind.

                                                                                                                                                              Mein Mann füllt nun noch einmal die Wasservorräte auf, während ich Tagebuch schreibe. Langsam wird es dunkel, draußen ist es fast wolkenlos. Es wird kalt und feuchter. Schnell holen wir alles was noch draußen hängt rein und machen das Zelt zu.

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                • 900
                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                Ich stelle gerade fest dass ich hier noch gar nicht kommentiert habe, Asche über mein Haupt.

                                                                                                                                                                Wenn ich mir den ganzen Schnee so anschaue dann bin ich ja doch ganz froh dass ich ein bisschen eher unterwegs war und das verpasst habe. Wobei die Schneebedeckten Gipfel, wenn man im Tal ist, dem ganzen ja doch immer noch eine ganz besondere Atmosphäre verleihen.

                                                                                                                                                                Das mit dem Kulturschock kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber wer rechnet denn bitte auch damit, dass mal eben ein Helikopter neben einem landet.

                                                                                                                                                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                Blick über den See talaufwärts


                                                                                                                                                                Staika
                                                                                                                                                                Herrliche Farben!

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                  #81
                                                                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                  Herrliche Bilder aus den herbstlichen Birkenwäldern. Wirklich sehr toll und sehr
                                                                                                                                                                  fotogen. Schade, dass der Bericht schon bald zu Ende ist.
                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                                                                                    • 3014
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Mittwoch 18.09.2019 ...

                                                                                                                                                                    Tarraätno bei Såmmarlappa
                                                                                                                                                                    *Der* Fotostandort offenbar, und zu Recht. Lass uns eine Zeitreihe machen (vllt. hat noch jemand):


                                                                                                                                                                    16.09.2009


                                                                                                                                                                    17.09.2017

                                                                                                                                                                    Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Tarradalen im Herbst wäre mal einen Besuch wert.
                                                                                                                                                                    Absolut...


                                                                                                                                                                    18.09.2011 (und in dem Jahr war die Herbstfärbung schon fast weg...)

                                                                                                                                                                    Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Auf diesem Stück war ich im Tarradalen noch nicht unterwegs, ich erinnere mich nur, dass die Planken südlich der Brücke über den Tarraädno in keinem guten Zustand waren.
                                                                                                                                                                    Wurden irgendwann zwischen 2011 und 2017 erneuert, schätze eher näher zu 2017. Seither auch neue Wegweiser.

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                      • 05.11.2012
                                                                                                                                                                      • 1929
                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                      #83
                                                                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Wurden irgendwann zwischen 2011 und 2017 erneuert, schätze eher näher zu 2017. Seither auch neue Wegweiser.
                                                                                                                                                                      Dann sind sie wohl 2017 erneuert worden.
                                                                                                                                                                      Ich bin da 2016 vorbeigekommen, die Schilder waren da schon neu. In dem Jahr haben sie in anderen Abschnitten des Padjelantaledens die Planken erneuert, insofern gut möglich, dass 2017 die südlicheren Teile drankamen.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                        • 10.10.2017
                                                                                                                                                                        • 2024
                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                        Den Weg zwischen Durrotar und Kvikkjokk empfand ich als ausgesprochen gut ausgebaut. Die Bowlen waren nach meiner Erinnerung durchweg in einem guten Zustand letztes Jahr. Lediglich dort wo permanent Wasser drüber läuft sind sie durchaus rutschig, deswegen auch gestürzt. Manchmal aber nicht richtig festgenagelt bzw. locker. Aber das sie jetzt schon zerbröseln oder gar fehlten kann ich mich nicht dran erinnern.
                                                                                                                                                                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                          #85
                                                                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                          Freitag 20.09.2019, Luoppal – Kvikkjokk


                                                                                                                                                                          Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                                          Nachts tröpfelt es ab und zu aufs Zelt, regnete aber nicht stärker. Ich bin früh wach und als ich um 6 Uhr aus dem Zelt schaue, kommt gerade die Sonne etwas durch. Also schnell anziehen und vor zum Fluss um ein paar Fotos zu machen. Gerade sind die verschneiten Bergspitzen ins rosa Licht getaucht.


                                                                                                                                                                          Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken

                                                                                                                                                                          Je weiter die Sonne steigt, desto heller werden die Farben und der rosa Schimmer verschwindet.






                                                                                                                                                                          Nur Staika hüllt sich noch in Wolken

                                                                                                                                                                          Kurze Zeit später ist das Schauspiel vorbei und die Sonne wieder hinter den Wolken verschwunden.

                                                                                                                                                                          Jetzt wird erst mal gefrühstückt. Wie jeden Morgen gibt es Müsli und Kaffee. Genau wie die letzten beiden Tage fehlt uns ein bisschen die Motivation und wir haben keine rechte Lust durchzustarten. Und so trödeln wie wieder ziemlich lange. Heut wollen wir gerne noch mal eine Nacht draußen schlafen, obwohl es kein Problem wäre bis Kvikkjokk zu kommen. Aber dann ist der Urlaub ja auch schon fast vorbei. Wir haben uns überlegt vielleicht noch einen Tag in Kvikkjokk zu bleiben und dann noch mal ein oder zwei Tage in Jokkmokk, bevor es nach Süden geht.

                                                                                                                                                                          Das Wetter ist trocken, sieht aber ein bisschen komisch aus, fast bleiern. Laut Vorhersage soll es trocken bleiben. Kalt ist es immer noch. Irgendwann sind wir dann doch soweit und haben alles verpackt. Das Zelt ist nicht sehr nass und so lassen wir das Innenzelt eingehängt.

                                                                                                                                                                          Kurz nach 10 Uhr starten wir. Schon bald beginnt der Aufstieg zum letzten kleinen "Pass". Heute sind die Felsen und Bohlen fast trocken, so dass wir relativ entspannt laufen können. Die Sicht auf die schneebedeckten Berge ist fantastisch.







                                                                                                                                                                          Oben angekommen haben wir eine wunderschöne Aussicht talauf- und talabwärts. Inzwischen scheint auch die Sonne, trotzdem ist es immer noch sehr kalt im Wind. Eine längere Pause verkneifen wir uns deshalb auch.







                                                                                                                                                                          Der Weg führt nun durch den Wald abwärts. Es wird teilweise matschig, ein Blockfeld streifen wir am Rande.



                                                                                                                                                                          Eine Weile können wir die Njunjesstugan schon sehen, bevor wir sie um 11.30 Uhr erreichen. Die Hütten liegen wunderschön mit Blick auf die Berge.






                                                                                                                                                                          Blick durchs Hüttenfenster


                                                                                                                                                                          Blick von der Hütte

                                                                                                                                                                          Wir setzen uns für eine Schokopause in den Windschatten der Hütte, aber dort wird es uns bald zu kalt und wir gehen lieber in den offenen Winterraum.


                                                                                                                                                                          Winterraum in Njunjes


                                                                                                                                                                          Bick aus dem Hüttenfenster

                                                                                                                                                                          Hier ist es gemütlich warm und wir werden immer träger. Verlockend ist die Versuchung doch einfach noch einen Tag hier zu bleiben. Ich werfe einen Blick ins Hüttenbuch. Viele Eintragungen gibt es nicht, eine sticht mir allerdings besonders ins Auge. Anfang Mai 2018 war Claes Grundsten hier.

                                                                                                                                                                          OT: An diesen Eintrag muss ich denken, als vor zwei Wochen das neue Turistheft des STF im Briefkasten lag. In dem Heft schreibt Claes Grundsten über seine Sarektour die er in der ersten Maiwoche unternahm und dabei unter anderem in Njunjes übernachtete.

                                                                                                                                                                          Nach einer halben Stunde reißen wir uns dann aber zusammen, verlassen die gemütliche Hütte und machen uns wieder auf den Weg.





                                                                                                                                                                          Über die Brücke könnte man weglos in Richtung Sarddávágge und Pieskehaure wandern.


                                                                                                                                                                          Flussabwärts...


                                                                                                                                                                          und flussaufwärtes

                                                                                                                                                                          Der Weg ist abwechslungsreich, mal führt er durch dichten Birkenwald, mal über Moore und Heideflächen. Es geht nur geringfügig auf und ab. Entspannt zu laufende Abschnitte wechseln mit teilweise anstrengenden Stücken mit vielen Steinen und Wurzeln.





                                                                                                                                                                          Nach knapp 2 km erreichen wir Njunjes, ein kleines Gehöft mit baufälliger Scheune. Früher gab es hier ein Telefon, mit dem das Boot in Bobäcken bestellen konnte. Heute geht das viel unkomplizierter per Handy.



                                                                                                                                                                          Der Weg führt jetzt wieder sehr nah an den Fluss heran. Wir kommen an einigen wunderschönen Zeltstellen vorbei. Leider ist es noch viel zu früh um für heute hier zu bleiben.

                                                                                                                                                                          Wir wandern nun immer mehr durch Fichtenwald. Anfangs ist dieser noch sehr licht, mit schönen weiten Ausblicken. Auffallend ist die Stille im Wald. Das kenne ich sonst so nicht. Gerade wenn wir etwas weiter weg sind vom Fluss und das Rauschen nicht mehr höre, ist es fast gespenstisch still. Nur ganz selten lässt sich einmal ein Vogel vernehmen. Auch der Wind hat nachgelassen und die Sonne verschwindet langsam hinter dichter werdenden Schleierwolken.









                                                                                                                                                                          Bei Bäcken verläuft der Weg, anscheinend schon länger, anders als auf unserer Karte. Der Weg quert den Njunjesjåhkå erst deutlich weiter im Richtung Tarraätno, so dass wir an Bäcken gar nicht vorbei kommen.

                                                                                                                                                                          Bald erreichen wir den großen Fluss wieder. Der Tarraätno bildet hier eine beeindruckende Schlucht.





                                                                                                                                                                          Bis kurz vor Bobäcken wandern wir in einiger Entfernung vom Fluss. Zeltstellen finden wir jetzt nur noch in der Nähe der Flüsse, die wir queren. Eigentlich ja klar, denn sonst gibt es ja auch kein Wasser. Aber die Stellen sind alle nicht so toll. Entweder liegen sie mitten im düsteren Wald oder sie sind total schief. Das müssen wir nicht unbedingt haben, da laufen wir lieber durch bis zur Anlegestelle und schauen, ob wir dort noch etwas finden.









                                                                                                                                                                          Weiter geht es durch den Wald, immer mal wieder durch ein Moor, ein paar Flüsse werden mit Brücken überquert. Teilweise wirken die Brücken absolut überdimensionierte. Wenn man aber sieht was dort teilweise an entwurzelten Bäumen in den Bachbetten liegt, kann man sich in etwa vorstellen, was hier zu Zeiten der Schneeschmelze an Wasser in den Flüssen ist.

                                                                                                                                                                          Und so erreichen wir kurz vor 17 Uhr die Bootsanlegestelle in Bobäcken. Puh, hier sieht es auch nicht gerade gemütlich aus. Es gibt zwar Zeltstellen, aber schön ist was anderes. Was also tun? Wenn wir jetzt nach Kvikkjokk fahren, ist die Tour zu Ende, aber um jeden Preis wollen wir hier auch nicht bleiben. Dann doch lieber ein Bett in der Fjällstation.

                                                                                                                                                                          Also rufen wir mit dem Handy aus der Schutzhütte bei Björn an. Nach eine kurzen Diskussion mit Helen, meint er, er wäre in einer halben Stunde da. Wir haben also noch ein bisschen Zeit und sehen uns noch etwas um. Die Schutzhütte ist sehr einfach, ohne Ofen. Lädt also wirklich nicht zum Übernachten ein. Ansonsten gibt’s hier noch ein Plumpsklo und das war es dann auch schon. Wir setzten uns an den Anleger und warten. Es ist immer noch recht frisch und so unglaublich still.



                                                                                                                                                                          Eine knappe halbe Stunde später hören wir das Boot kommen und kurz darauf biegt Helena um die Ecke. Die Fahrt durch die Deltalandschaft ist wunderschön, aber auch echt kalt. Gut dass wir die Mützen und Handschuhe griffbereit haben.



                                                                                                                                                                          Wir unterhalten uns angeregt mit Helena. Sie meint, sie wusste schon, dass wir kommen würden. Wie das denn? Na ja, sie wusste nicht, dass "wir" kommen, aber sie hätte heute schon eine junge Wandererin gefahren, die meinte sie hätte gestern am späten Nachmittag ein Zelt gesehen. Ok, außer den vermeintlichen Jägern, haben wir niemanden bemerkt. Das Wetter ist natürlich auch ein Thema. Helena erzählt, es soll die nächsten Tage schön werde, schön aber kalt. Wie bitte, das wäre aber echt gemein. Schneller als gedacht sind wir in Kvikkjokk.

                                                                                                                                                                          Wir zahlen 250skr/Person, verabschieden uns und machen uns auf den Weg zur Fjällstation. Da es keine andere Übernachtungsmöglichkeit mehr gibt in Kvikkjokk, nehmen wir uns für eine Nacht ein Zimmer. Wir füllen die Anmeldung aus, bekommen unseren Schlüssel und suchen uns unser Zimmer.

                                                                                                                                                                          Naja, eine Lampe funktioniert gar nicht, eine Steckerleiste auch nicht. Die Betten machen den Eindruck als fallen sie gleich auseinander. Ob das am Ende der Saison immer so ist? Egal, wir holen nun schnell Handtücher und Kosmetikkram aus dem Auto und gehen Duschen. Herrlich!!!!!

                                                                                                                                                                          Danach geht’s ab in die Küche zum Kochen, für das Buffet sind wir zu spät dran. Die Küche ist nicht besonders groß für eine Hütte mit 60 Schlafplätzen, der Eßraum erst recht nicht. Wenn ich mich recht erinnere gibt es dort nur 12 Sitzplätze. Im Moment ist aber eh nichts mehr los, außer uns ist keiner in der Küche. Wir kochen, essen und spülen schnell, hier lockt es uns nicht länger sitzen zu bleiben. Also geht’s wieder ab aufs Zimmer. Ich schreibe das Tagebuch und mein Mann studiert die Möglichkeiten, die es hier vor Ort noch gibt. Es liegt ein Ordner mit Ausflugstipps auf dem Zimmer. Jetzt müssen wir mal überlegen, was noch geht die nächsten Tage.

                                                                                                                                                                          Zuerst rufe ich mal den Wetterbericht ab, wir haben noch so viele Daten über, da brauchen wir nicht mehr zu sparen. Als das Klingeln den eingetroffenen Bericht angekündigt, bleibt uns der Mund offen stehen. Die nächsten vier Tage Sonne, Sonne, Sonne und noch mal Sonne. Das ist so gemein!

                                                                                                                                                                          Wir fangen an zu rechnen. Wenn wir auf dem Heimweg wieder Jokkmokk – Orsa in einem Stück fahren, dort nur einen Tag bleiben und am Nachmittag des letzten Wandertages von Kvikkjokk noch nach Jokkmokk fahren, dann hätten wir doch noch vier Tage Zeit. Mit vier Tagen kann man schon was anfangen, aber was?

                                                                                                                                                                          Klar ist, dass ab 1000 m Höhe Schnee liegt, da geht nicht mehr viel. Wir könnten in Richtung Årrenjarka wandern, aber das ist doof, dann müssen wir den gleichen Weg zurück. Kungsleden genauso. Dann bleibt ja eigentlich nur noch eine Möglichkeit. Boarek!!! Und dann? Vor Jahren sind wir einmal von Kivkkjokk nach Boarek und dann vor der Watstelle nach Nordosten, am Gállakjávrre entlang und wieder zurück zum Kungsleden. Das wäre doch vielleicht was. Aber das war damals Ende Mai und die Moore waren noch mehr oder weniger gefroren. Ob wir da jetzt durch kommen? Und reicht uns dafür die Zeit? Egal, wir wollen noch mal raus, wollen das schöne Wetter nutzen. Wir laufen morgen Richtung Boarek und entscheiden dann weiter.

                                                                                                                                                                          Auf einmal ist nun alles wieder anders. Wir sind voll motiviert und freuen uns darauf noch mal vier Tage unterwegs zu sein. Wir gehen die Ausrüstung durch, sortieren aus was wir nicht mehr brauchen. Proviant brauchen wir definitiv nur für vier Tage, und auch die angefangene Gastkartusche fliegt raus. Es reicht, wenn wir die volle dabei habe. Wahrscheinlich hätte auch die angefangene alleine noch ausgereicht, aber sicher ist sicher, zumal es nachts sehr kalt werden soll. Da ist es gut wenn wir mal einen Tee mehr kochen können. Alles war wir nicht mehr brauchen wandert schon mal ins Auto, damit es morgen schneller geht.

                                                                                                                                                                          Jetzt ist es 22 Uhr und Zeit zum Schlafen. Ich besser noch eben meine Pflaster an den Fersen aus. Die haben die ganze Zeit wunderbar gehalten, aber heute unter der Dusche haben sie sich dann ganz schnell verabschiedet. Draußen ist es sternenklar und kalt, aber ich kann keine Polarlichter sehen.
                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von andrea2; 17.03.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            • 18.06.2014
                                                                                                                                                                            • 1591
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            ...Auf einmal ist nun alles wieder anders. Wir sind voll motiviert und freuen uns darauf noch mal vier Tage unterwegs zu sein.
                                                                                                                                                                            Jaaaa, das klingt gut, man braucht vielleicht manchmal nur Ziele und die Aussicht auf gutes Wetter

                                                                                                                                                                            Und für uns hat das den Vorteil, dass der Bericht noch weiter geht!

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                              • 10.06.2004
                                                                                                                                                                              • 1232
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                              Diese Herbstbilder sind wirklich klasse, wenn auf den Bergspitzen schon der Schnee den nahenden Winter ankündigt und die Bäume farblich nochmal alles geben. Echt toll. Und freut mich zu lesen, dass ihr mit der Tour nach Boarek eine Möglichkeit gefunden habt das angekündigte schöne Wetter noch angemessen zu nutzen. Da bin ich mal auf die Bilder gespannt die dann noch kommen.

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                • 20.03.2010
                                                                                                                                                                                • 276
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                Wunderschöne spätherbstliche Fotos. Wie ich diese Landschaft vermisse! Soooo schön. Hat sich jedenfalls gelohnt, diesen Bericht, insbesondere die Fotos nochmal am Laptop anzuschauen, als nur auf dem vergleichsweise Minidisplay vom Smartphone.

                                                                                                                                                                                Landschaftlich traumhafte Tour, aber wie eisig es gewesen sein muss, mag ich mir im Moment nicht vorstellen.

                                                                                                                                                                                Ich hoffe, es geht Euch gut!?

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                  • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                  Vielen Dank für die netten Antworten. Es stimmt, die Aussicht auf gutes Wetter und ein neues Ziel motivieren noch ein mal ganz anders. Das Wetter was schon sehr "speziell", aber gerade deshalb eben auch etwas ganz besonderes.

                                                                                                                                                                                  @wölfchen: uns geht's gut. Ich sitze gerade auf der Terasse unter der Markise und versuche mich zum Weiterschreiben zu motivieren. Das fällt mir im Moment etwas schwer. Ich hoffe ihr seid auch alle gesund und munter.

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                    • 20.03.2010
                                                                                                                                                                                    • 276
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    Bin schon gespannt wie es weiter geht. Deine Fotos sind immer klasse und den Schreibstil mag ich auch sehr.

                                                                                                                                                                                    Ich kann gerade mal 5 Minuten die Füße auf dem Balkon hochlegen, weil die Kinder vor dem elektronischen Babysitter geparkt sind. Ich nutze die von Corona geschenkte Zeit mit ihnen eigentlich immer voll aus. Rumsitzen und anderen Hobbys nachgehen kann ich in spätestens 3 Jahren wieder genug

                                                                                                                                                                                    Vielleicht liegt es auch am Tarra im Wohnzimmer und den letzten drei Zeltnächten darin, dass ich gern wieder Berichte lese und in die Ferne schweifen will.

                                                                                                                                                                                    Und Berichte in den Regionen, in den man selbst unterwegs war, kann man immer so gut folgen - auch wenn ich jetzt nach nunmehr 7 Jahren hin und wieder die Fjällkarte zur Hand nehmen muss.

                                                                                                                                                                                    Also bitte motiviert Dich

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                      • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                      • 977
                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                      Es hat endlich geklappt mit der Motivation, zumindest für einen weiteren Tag.

                                                                                                                                                                                      Samstag 21.09.2019, Kvikkjokk – Boarek


                                                                                                                                                                                      Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                                                      Geschlafen hab ich in der ungewohnten Wärme nicht besonders gut.

                                                                                                                                                                                      Der Wecker klingelt um 7 Uhr. Draußen strahlt die Sonne, aber es sieht ziemlich kalt aus, alles ist überreift. Zähne putzen und anziehen, dann geht es in die Küche. Mit dem elektrischen Kocher ist das Wasser schnell heiß. Wie immer gibt es Müsli und Kaffee.


                                                                                                                                                                                      Aussicht aus dem Fenster. Herbstlicher Birkenwald und Gasskájvo

                                                                                                                                                                                      Diesmal sind wir nicht alleine in der Küche. Mit uns frühstückt ein Däne, der am Mittwoch aus dem Sarek gekommen ist. Er ist von Suorva gestartet und dann über das Basstavágge nach Skaja und auf der Südseite des Rapa entlang, vor dem Gådokvágge hoch zur Brücke, hier hatte er den Wintereinbruch, und dann über Boarek nach Kvikkjokk. Wir lassen uns mehr erzählen, hatten wir doch auch schon über die Südseite des Rapa nachgedacht, aber aufgrund der Schilderungen des Dschungels dort wieder Abstand genommen. Er meinte das wäre alles nur halb so schlimm, vielleicht aber auch weil kaum noch Laub an den Bäumen war. Er hatte am meisten Bedenken vor dem Sarvesjåhkå. Am Ende war die Furt aber gar nicht dramatisch, nur der Wintereinbruch war heftig.

                                                                                                                                                                                      Inzwischen gesellt sich auch noch ein schwedisches Paar zu uns. Die beiden sind vielleicht ein paar Jahre älter als wir, aber da kann man sich auch schnell täuschen. Sie wollten eigentlich auch in den Sarek, haben die Tour aber abgebrochen als der Schnee kam und sind nun ein wenig frustriert und wollen heute abreisen.

                                                                                                                                                                                      Über dem ganzen Erzählen sind wir längst fertig mit dem Frühstück. Wir spülen noch eben das Geschirr und gehen wieder zurück aufs Zimmer. Bevor wir packen mache ich noch ein paar Fotos vom Aufenthaltsraum. Urgemütlich sieht es hier aus mit einer wunderbaren Aussicht auf den Wasserfall und die Berge.


                                                                                                                                                                                      Aussicht aus dem Aufenthaltsraum










                                                                                                                                                                                      Mit dem Fernglas kann man sogar das Observatorim auf dem Pårte sehen.

                                                                                                                                                                                      Im Zimmer macht sich das Packen um einiges leichter als im Zelt, ein paar Sachen kommen noch ins Auto, dann müssen wir nur noch fegen und zahlen. Wir fragen, ob es noch eine Möglichkeit gibt hier zu übernachten, wenn wir in vier Tagen wieder kommen und die Fjällstation schon zu hat. Es kann sein, dass noch jemand da ist, dann könnten wir ein Zimmer haben, aber die Küche und die sanitären Einrichtungen sind nicht mehr nutzbar, ansonsten gibt es keine andere Möglichkeit mehr in Kvikkjokk. Das bringt uns dann ja wenig, aber damit hatten wir ja auch schon gerechnet.

                                                                                                                                                                                      Es ist nun 9.30 Uhr, wir schultern die Rucksäcke und los geht es. Es ist fast wolkenlos und trotz der Sonne noch kalt. Nachts hatte es sicher wieder einige Grad unter null. Der Vorteil ist, dass der Matsch auf dem Weg gefroren ist. Wir laufen gleich zu Beginn ohne Fleece, Jacke und Mütze. Bei entsprechendem Tempo ist das nicht zu kalt, auch die Handschuhe ziehen wir bald aus.





                                                                                                                                                                                      Nachdem wir die Fjällstation mit dem Kungsledentor verlassen haben, geht es am Parkplatz vorbei, ein paar wenige Autos stehen hier immer noch, bevor dichter Fichtenwald beginnt. Der Weg ist sehr ausgetreten, und man muss sich etwas konzentrieren um nicht über einen der unendlich vielen Steinköpfe zu stolpern. Mit der Zeit werden die Steine weniger und der Weg läuft sich entspannter. Zeitweise laufen wir über Bohlen. teilweise sind sie überreift, und sehr rutschig. Dort wo Wasser steht, dass noch nicht zugefroren ist, sehen wir immer wieder nasse Hundepfotenabdrücke auf den Bohlen. Wir fragen uns, wo die Wanderer mit dem Hund wohl hingehen. Auf dem Kungsleden werden ab morgen die Boote für den Winter eingemottet, dann ist ab dem Laitaure Schluss und Boarek ist schon im Sarek, also sind Hunde verboten. Wir werden es nicht erfahren, denn wir holen sie nicht ein.





                                                                                                                                                                                      Heute treffen wir mehr Wanderer als in der ganzen letzten Woche zusammen. Das ist ganz ungewohnt, am Ende waren es aber auch nur 8 Leute. Meist gibt es nur ein kurzes Hallo, Kungleden ist doch anders als kleinere Wege.

                                                                                                                                                                                      Wir kommen gut voran und nach ca. 2 Std erreichen wir den Abzweiger nach Boarek. Hier steht eine kleine Bank, die allerdings immer zusammenbricht, wenn man nicht aufpasst. Wir ziehen alles an, was wir an Klamotten haben und machen eine kleine Schokoladenpause. Es wird schnell kalt, der Wind hat ordentlich zugelegt und hier fehlt der schützende Wald und so geht es bald weiter.



                                                                                                                                                                                      Der Weg ist jetzt zwar nicht mehr markiert aber gut ausgetreten und nicht zu verfehlen. Nach einem kurzen Waldstück müssen wir ein Moor durchqueren, dann geht es wieder in den Wald parallel zum Unna Dáhtá.


                                                                                                                                                                                      Der Weg nach Boarek mit Pårte und Boarektjåhkkå



                                                                                                                                                                                      Irgendwo hier treffen wir wieder auf einen Wanderer. Kaum haben wir den Kungsleden verlassen, kommt man schon wieder ins Gespräch. Wir stehen hier bestimmt eine halbe Stunde und unterhalten uns über den Wintereinbruch. Am Ende stellen wir auch noch fest, dass es sich bei dem Wanderer um einen ODSler handelt: Feigenbaum

                                                                                                                                                                                      Zitat von Feigenbaum Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Hi ihr beiden!
                                                                                                                                                                                      Wir hatten uns im September getroffen, ich auf dem Rückweg vom Luohttoláhko über Parek, ihr auf dem Weg Richtung Berge....

                                                                                                                                                                                      Jedenfalls war der Weg über Luohttolahko bei dem Wetter für mich die anspruchsvollste Bergaufgabe, der ich mich je gestellt gesehen hab. Und die einsamste. Aber dazu werd ich hoffentlich auch noch einen Bericht abfassen. Will aber noch warten, bis der dazugehörige 8mm-Film fertig ist, ich hatt ja sonst keine Kamera dabei und ein Bericht ohne Bilder ist irgendwie nur halbgeil.

                                                                                                                                                                                      Danke für die Bilder, den tollen Bericht und die Gedanken an diese Landschaft zu dieser Jahreszeit!
                                                                                                                                                                                      Ich werde jetzt nicht zu viel verraten, was er uns von seiner Tour erzählt hat, denn da kommt ja hoffentlich noch ein Bericht. Auf jeden Fall tat es uns noch einmal gut, bestätigt zu bekommen, dass die Verhältnisse auf dem Luohttoláhko nach dem Wintereinbruch extrem waren und somit unsere Entscheidung auf den Padjelantaleden auszuweichen für uns genau richtig war. Zumal die Schneegrenze immer noch bei 900 - 1000 m Höhe liegt.

                                                                                                                                                                                      Nach der halben Stunde sind wir durchgefroren, müssen schnell weiter und verabschieden uns somit. Wir kommen näher ans Ufer des Unna Dáhtá. Am See entlang geht es durch den Wald bis der Unna Dáhtá in den Stuor Dáhtá übergeht. Vor vielen Jahren hatten wir hier irgendwo einen wunderschönen Zeltplatz mit Blick über den See. Den wollen wir uns mal ansehen. Bei dem starken Wind ist es vielleicht keine gute Idee bis auf die Hochebene zu steigen. Leider können wir den Platz nicht finden, aber in 30 Jahren kann sich auch einiges verändert haben. Wir waren der Meinung, dass die Stelle schon am Stuor Dáhtá gewesen sein muss. Erst am Abend sehe ich auf meiner abfotografierten BD10 mit den eingezeichneten Touren und Zeltstellen, dass der Platz noch am Unna Dáhtá war. So kann man sich irren. Dort hatten wir zwar was gesehen, aber nicht weiter nachgesehen, da wir ja fest überzeugt waren unser toller Platz kommt erst noch.

                                                                                                                                                                                      Aber das wissen wir jetzt noch nicht. Wir sind nun schon ein Stück den Anstieg hinauf und entfernen uns immer weiter vom See. Hier kommt unsere Stelle nicht mehr. Das letzte Wasser war auf Höhe des Übergangs der beiden Seen, dort floss ein kleiner Bach. So wie es aussieht kommt erst mal eine Weile keines mehr. Aber zurück zu gehen, darauf haben wir auch keine Lust. Also geht es weiter, zuerst ganz schön steil den Berg hinauf. Das Wetter ist schwierig, bei Anstrengung und Sonne wird es gleich sehr warm, im Schatten bei Wind frieren wir dann schnell. Aber wir wollen uns ja nun nicht beklagen. Wir machen an einer windgeschützten sonnigen Stelle noch eine kleine Pause.

                                                                                                                                                                                      Weiter geht es steil bergan, dann wieder ein Stück abwärts. Etwa auf der Grenze zum Sarek finden sich ein paar Zeltstellen, allerdings mitten im Wald mit null Aussicht. Es ist ja eigentlich auch noch sehr früh und wir könnten noch einen ganze Weile laufen, wir haben nur etwas Angst, wie kalt es wohl weiter oben wird.

                                                                                                                                                                                      Also wieder weiter. Inzwischen haben wir den Fichtenwald verlasse und wandern durch Birken. Aber der wunderschöne gelbe Birkenwald ist über Nacht verschwunden. Die Bäume sind kahl und alles sieht jetzt schon sehr grau und winterlich aus. Ab und zu verschwindet die Sonne hinter den Wolken, dann wird es noch ungemütlicher. Das Gelände wird nun flacher, wir können wieder auf Boarek und Pårte sehen, vollkommen in Weiß.




                                                                                                                                                                                      Kahler Birkenwald, dahinter der Boarektjåhkkå

                                                                                                                                                                                      Der Wind wird stärker und es wird Zeit das wir eine windgeschützte Stelle finden, bevor wir die letzte Rippe, die noch ein bisschen Schutz nach Westen bietet auch noch hinter uns lassen. Es ist nur nicht so einfach etwas zu finden. Entweder sind die Stellen uneben oder es gibt kein Wasser und da es noch früh am Tag ist, sind wir auch noch anspruchsvoll. Auf etwa 700 m Höhe, vor dem ersten großen Moor finden wir eine Stelle mit fantastischer Aussicht. Allerdings ist der Wind hier schon stärker und auch das Wasser ist ein paar 100 m weit weg und nur ein kleines Rinnsal durchs Moor. Aber noch höher wollen wir wirklich nicht hinauf. Wir bleiben hier, auch wenn es erst 15.30 Uhr ist. Immerhin sind wir heute für unsere Verhältnisse auch früh losgelaufen. ;)


                                                                                                                                                                                      Blick über die Boarekebene auf den Boarektjåhkkå, links in den Wolken der Pårte

                                                                                                                                                                                      Zeltaufbau im Sturm geht nur zu zweit. Als es steht, wische ich es aus und richte schon mal ein, während mein Mann Wasser holt. Während ich beim Einräumen bin, kommen wieder zwei Wanderer vorbei. Da das Zelt etwas abseits vom Weg steht, kommt es zu keiner Unterhaltung. Die beiden sehen aber so aus, als würden sie auch nach einem Zeltplatz suchen. Sie bleiben immer wieder stehen und inspizieren Stellen, gehen am Ende aber doch weiter.




                                                                                                                                                                                      Balto wärmt schon mal den Schlafsack

                                                                                                                                                                                      Wir verziehen uns nun erst mal ins Zelt, ziehen trockene Klamotten an, und machen es uns gemütlich. Nachdem wir uns kurz im Schlafsack aufgewärmt haben gibt’s Kaffee und Erdnüsse. Nach einer kleinen Pause fängt mein Mann an das Abendessen zu kochen während ich Tagebuch schreibe. Heute gibt es Reis mit Pfifferlingsauce und viel Butter. Im Tagebuch steht "Ganz lecker", was auch immer das heißt. Zum Abschluss wieder ein Tee.





                                                                                                                                                                                      Draußen ist es inzwischen echt kalt, am Himmel sind nur nach wenige Wolken. In der Nacht wird es sicher wieder frieren. Wir gehen schon mal Zähne putzen, denn später wird’s immer ungemütlicher. Noch etwas Aufräumen und dann wird die Karte studiert. Zu weit wollen wir in den letzten drei Tagen nicht mehr laufen. Optimal wäre es, wenn wir Richtung Gállakjávrre durchkämen. Auf der Karte ist kurz vor der Watstelle vor Boarek ein Weg eingezeichnet, der nach SO zu einem Rengärde führt. Wenn wir den Weg finden, dann sollten wir ganz gut durch den Sumpf kommen. Wir könnten südlich des Gállakjávrre zelten, den Gállakvárre besteigen, dann ein Tag zur Pårtestugan und ein weiterer bis Kvikkjokk, das passt. Nur was machen wir, wenn wir durch das Moor nicht durch kommen? Alternativ könnten wir durch die Furt weiter zwischen Unna und Stuor Jierrtá hindurch und dann um das Ijvvárláhko herum zum Kungsleden auf Höhe des Huornnásj und über die Pårtestugan zurück nach Kvikkjokk. Aber das sind gut und gern 40 km und eigentlich ist uns das schon fast zu weit für drei Tage. Wir müssen morgen vor Ort entscheiden.



                                                                                                                                                                                      Und nun ist der Abend der Einleitung gekommen:

                                                                                                                                                                                      Es ist 19.30 Uhr, draußen ist es kalt, richtig kalt, stürmisch und schon fast dunkel. Wir liegen im Schlafsack und haben es schön warm. Die Verrichtungen am Abend eines Wandertages sind bereits alle erledigt. Die Heringe sind gegen den Sturm mit Steinen beschwert. Wir haben ein leckeres warmes Trekkingessen im Bauch und jede Menge Tee, das Tourentagebuch ist geschrieben, Wasser ist aufgefüllt und genauso wie die Schuhe möglichst nah am Innenzelt gelagert, damit nicht alles einfriert, sogar die Zähne sind geputzt, denn später können wir uns dazu sicher nicht mehr durchringen. Eigentlich sollten wir nach Polarlichtern Ausschau halten, denn der Himmel ist sternenklar, aber bei den Temperaturen?

                                                                                                                                                                                      Was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend? Sicher könnten wir noch etwas lesen, aber dazu müssten wir die Hände aus dem Schlafsack nehmen. Außerdem haben wir nur noch eine gute Taschenlampe mit voller Batterie und die wollen wir für den Notfall aufheben. Oder ich könnt noch etwas Hörbuch hören, aber da muss erst der Akku aufgeladen werden und dazu hab ich auch keine Lust.

                                                                                                                                                                                      Nach 10 Wandertagen, an denen es früh dunkel wird, ist auch schon alles besprochen, was besprochen werden muss und den Alltag von zu Hause wollen wir jetzt nicht diskutieren, den haben wir ja ganz bewusst für einige Zeit hinter uns gelassen.
                                                                                                                                                                                      Wenn wir jetzt vor uns hin dösen sind wir null Komma nichts wieder eingeschlafen.

                                                                                                                                                                                      "Erzähl mir etwas" sage ich zu meinem Mann, "erzähl mir einen Witz".
                                                                                                                                                                                      "Ich weiß keinen"
                                                                                                                                                                                      Ich sage: "Kommt Gandhi zum Augenarzt…" und wir müssen beide lachen, denn das ist einer der wenigen Witze, den wir nicht vergessen haben.
                                                                                                                                                                                      Mein Mann vollendet: …"Der Doktor mustert den Patienten und fragt Gandhi: "Na, ist Ihre alte nicht mehr scharf genug?" Worauf Gandhi antwortet: "Das geht Sie gar nichts an. Ich brauche eine neue Brille." "

                                                                                                                                                                                      Viele Witze wurden es an diesem Abend nicht mehr, aber der eine oder andere ist in den nächsten Tagen aus den Tiefen des Unterbewusstseins aufgetaucht.

                                                                                                                                                                                      "Kommt Gandhi zum Augenarzt…." ist quasi zu unserem Abendritual geworden.
                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von andrea2; 23.04.2020, 14:38.

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                        • 20.03.2010
                                                                                                                                                                                        • 276
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                        Danke für die Fortsetzung!

                                                                                                                                                                                        Ich bin schon gespannt, ob ihr durch den Sumpf gekommen seid ... gehe aber mal davon aus

                                                                                                                                                                                        Wie immer tolle Fotos.

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                          • 03.01.2014
                                                                                                                                                                                          • 1067
                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                          #93
                                                                                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                          Eine weitere Neuerung ist ein Satellitenkommunikator. Bisher war das nie ein Thema aber die Kombination aus Sarek und der späten Jahreszeit, hat uns doch etwas zu denken gegeben. Ganz kurzfristig konnten wir ein InReach Mini leihen. Es hat mich viele Stunden und etliche Telefonate bzw. Mails mit den netten Mitarbeitern von Global SafeTrack gekostet, bis ich das Gerät und die dazugehörigen Webaccounts, so weit im Griff hatte, dass ich mir zutraute, damit unsere Route zu tracken, mit den Interessierten daheim zu teilen und vor allem immer an den neuesten Wetterbericht zu kommen. Der SOS Knopf, den wir hoffentlich nicht brauchen, erklärt sich dagegen von selbst.
                                                                                                                                                                                          Wunderbarer Bericht, danke!

                                                                                                                                                                                          Was den Inreach angeht, so habe ich das bisher eher zur Psychotherapie mitgenommen, nicht zuletzt fuer die Familie. 2018 gab es dann den Augenöffner. Da war ich Anfang Juli im Sarek und konnte eines Tages einen Rettungshubschrauber beobachten, der durch das Rapadalen flog. Eine Woche später erfuhr ich dann die Geschichte dazu. Am Bahnhof in Gällivare traf ich einen jungen Mann, der mich um Hilfe bat, ihm seinen Rucksack in den Zug zu laden. Wir hatten dann das selbe Abteil im Nachtzug und seine Geschichte ist also diese: Er machte seine erste Tour in der Gegend und war dafuer bestens präpariert, jung, fit, reichlich Wanderererfahrung aus den Alpen. Eines Morgens in der Wildnins erwachte er mit Bauchschmerzen und allgemeiner Schwäche, so dass er kaum aufstehen konnte. Kein Telefonnetz weit und breit und er hatte keinen Satellitendingens mit. Er quälte sich dann viele Stunden zu Fuss weiter, zehn Kilometer durch den Sarek, wobei es ihm immer schlechter ging. Am Ende seiner Kräfte erreichte er das Nottelefon bei der Skarjahuette und rief den Heli. Der brachte ihn dann ins Krankenhaus nach Gällivare, wo man ihn sofort wegen einer perforierten Appendizitis operierte. Fit wie er war, konnte er dann nach ein paar Tagen den Zug nehmen. Die Geschichte hätte aber auch ganz anders ausgehen können, wäre er bisschen weiter weg gewesen oder hätte das Telefon nicht funktioniert, oder wäre das einer weniger robusten Person passiert...

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                            Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                            Ich bin schon gespannt, ob ihr durch den Sumpf gekommen seid ... gehe aber mal davon aus
                                                                                                                                                                                            Mal sehen Ich hab zwar Text und Fotos für den nächsten Tag fertig, aber das Zusammenbasteln dauert noch ein bisschen.

                                                                                                                                                                                            Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                            Wunderbarer Bericht, danke!

                                                                                                                                                                                            Was den Inreach angeht, so habe ich das bisher eher zur Psychotherapie mitgenommen, nicht zuletzt fuer die Familie. 2018 gab es dann den Augenöffner. Da war ich Anfang Juli im Sarek und konnte eines Tages einen Rettungshubschrauber beobachten, der durch das Rapadalen flog. Eine Woche später erfuhr ich dann die Geschichte dazu....
                                                                                                                                                                                            Das ist schon krass, aber sowas kann immer passieren. Da war man noch nicht mal unvorsichtig, denn man lässt sich ja normalerweise nicht prophylaktisch den Blinddarm rausnehmen. Als wir vor über 30 Jahren das erste Mal im Sarek waren, da gabs weder Notfallsender noch Handy. Das war schon nochmal ganz was anderes. Genau deshalb wurde auch eindringlich empfohlen nicht alleine in den Sarek (oder andere weit abgelegene Gebiete) zu gehen. Im schlimmsten Fall hat man 2-3 Tage zu gehen bis zum nächsten Telefon, da kann es für eine Rettung schon knapp werden.

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                              • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                              • 2024
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              Wahnsinn die Bilder. Birken ohne Blätter und in den Bergen schon eine geschlossene Schneedecke. Sehr beeindruckend. Das geht im Norden so wahnsinnig schnell und ruck zuck ist Winter.
                                                                                                                                                                                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                • 977
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                Sonntag 22.09.2019, Boarek – Unna Jierttá


                                                                                                                                                                                                Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                                                                Heute war ein harter Tag, eine große Watstelle und viele kleine, 3 x unter dem Rentierzaun durch krabbeln und jede Menge Weiden, aber das Wetter war der absolute Traum. Wolkenlos blaue Himmel und kaum Wind.

                                                                                                                                                                                                Aber der Reihe nach. In der Nacht ist es sternenklar und es wird richtig kalt, überall friert die Feuchtigkeit, am Außenzelt von außen und von innen und sogar innen am Innenzelt. Morgens ist das Wasser in den Wassersäcken und den Flaschen teilweise gefroren. Wir legen die Säcke in die Sonne, damit wir eine Chance haben sie vor dem Packen zu leeren, um sie dann zusammen rollen zu können. Aber obwohl wir morgens immer lange brauchen, ist das Eis vor dem Aufbruch noch nicht völlig geschmolzen. In den Flaschen ist es nicht so schlimm, die kommen ja eh wie sie sind an bzw. in den Rucksack. Zum Glück ist noch genug flüssiges Wasser in den Säcken und Flaschen und so können wir Wasser für das Frühstück kochen, ohne noch mal zur Wasserstelle zu müssen, welche auch teilweise zugefroren ist, wie wir später feststellen.



                                                                                                                                                                                                Aber, wir haben nicht gefroren, die Schlafsäcke haben gut warm gehalten. Nachts hat der Wind völlig aufgehört und morgens scheint die Sonne zum Glück auf das Zelt. Wir bleiben etwas länger liegen, stehen erst um 7.30 Uhr auf. Vielleicht wird es ja schon mal ein bisschen wärmer. Und tatsächlich, draußen ist es gar nicht so unangenehm in der Sonne und ohne Wind.


                                                                                                                                                                                                Boarektjåhkkå


                                                                                                                                                                                                Tjevrra (links) und Pårte

                                                                                                                                                                                                Zum Frühstück gibt es wieder Müsli und Kaffee. Die Sonne scheint ins Zelt, es geht uns gut. Wir können das Frühstück ganz entspannt genießen. Das Parken macht sich auch einfacher. Bei dem schönen Wetter kann man seinen ganzen Kram draußen verteilen. Das Innenzelt hängen wir zum Einpacken wieder aus, um Innen- und Außenzelt besser ausschütteln zu können.



                                                                                                                                                                                                Um 10.20 sind wir fertig. Wir starten wie gestern, ohne Fleece und Jake, aber mit langer Unterhose. Es geht nun über die wunderschöne Boarekhochebene. Durch Moore und an Seen vorbei, die alle überfroren sind, und immer wieder über kleine Hügel. Und dabei immer der Blick auf die schneebedeckten Berge rundherum. Es ist einfach nur fantastisch.


                                                                                                                                                                                                Der erste See linker Hand, dahinter die Sähkokwand, weiß verschneit der Tjollda im Hintergrund


                                                                                                                                                                                                Tjevrra (links) und Pårte, angeschnitten der Boarektjåhkkå


                                                                                                                                                                                                Tjollda und Sähkok


                                                                                                                                                                                                Pårte und Boarektjåhkkå


                                                                                                                                                                                                Boarektjåhkkå mit Gåssgågårsså


                                                                                                                                                                                                Vallespiken und Tarrekaise


                                                                                                                                                                                                Boarektjåhkkå und rechts der Stuor Jierrtá, dazwischen geht’s zur Brücke über den Gådokjåhkå


                                                                                                                                                                                                Und zum Schluss noch das ganze Panorama v. l. n. r. Vallspieken und Tarrekaise, Tjuollda, Sähkok, Tjieveea, Pårte. Boarektjåhkkå und Stuor Jierrtá
                                                                                                                                                                                                Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


                                                                                                                                                                                                Der Weg schlängelt sich geschickt durch das Labyrinth. Der Boden ist hart gefroren und somit auch nicht besonders matschig. Nach einer Stunde haben wir etwa die Stelle erreicht, an der der Weg zum Rengärde abgehen sollte, aber wir können hier nichts finden, nichts was auch nur annähernd nach Weg aussieht. Wir steigen auf einen Hügel um uns einen Überblick verschaffen zu können. Es sieht nicht so aus, als könne man hier einfach querfeldein laufe, überall sind kleine und größere nasse bis sehr nasse Moorflächen zu sehen. So richtig toll schaut die Gegend eh nicht aus zum Laufen. Hinter den Mooren geht es einen verblockten Hang hoch mit lichten Birkenwäldern. Fotos habe ich leider keine gemacht in diese Richtung, das war wohl nicht fotogen genug.


                                                                                                                                                                                                Vallespieken mit Vállevárre und Tarrekaisemassiv. Hier kann man gut sehen, dass der Schnee noch bis aufs Vállevárre herunter reicht.


                                                                                                                                                                                                Vallespieken mit Vállevárre und Tarrekaisemassiv
                                                                                                                                                                                                Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken


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                                                                                                                                                                                                Schneller als gedacht, stehen wir an der Watstelle. Das sieht ja gar nicht so schlimm aus. Nur einen Weg gibt es auch hier nicht. Vor vielen Jahren standen wir hier Mitte Juni und hatten keine Chance durch den Fluss zu kommen, die Schneeschmelze war in vollem Gange. Damals sind wir am Boarekjåhkå entlang Richtung Gállakjávrre. Das ging aber auch nur, weil der Boden vom Winter noch gefroren war. Heute sieht es nicht so aus, als wäre das eine gute Idee.

                                                                                                                                                                                                Also doch Plan B? Schnell ist der Entschluss gefasst, wir gehen jetzt rüber und dann oberhalb des Unna Jierttá entlang. Mein Mann kommt mit Stiefeln rüber, ich ziehe lieber gleich die Crocs an. Ich hasse das Balancieren auf den nassen Felsen im Fluss. Zusammen mit den Neoprensocken ist es auch gar nicht so kalt im Wasser. Mit den Crocs habe ich auch guten Halt auf den Steinen und bin schnell drüben. Das Umziehen dauert deutlich länger als das eigentliche Furten. Da die Sonne so wunderbar scheint, und es sich auf den Bohlen bequem sitzt, machen wir gleich noch eine Pause und essen eine Schokolade.


                                                                                                                                                                                                Watstelle im Gegenlicht



                                                                                                                                                                                                Zu lang wollen wir aber nicht pausieren, wir haben ja nun doch noch einiges an Strecke vor uns. Weiter geht es, den Weg hoch zur Samensiedlung. Immer mit dem Blick auf die Berge rundherum. Vom Vallespiken über Tarrekaise, Tjullda, Tsahtsa, Pårte und Boarektjåhkkå. Ins Tjuoldavágge kann man auch hinein sehen.

                                                                                                                                                                                                Vor dem Samendorf zweigt ein Weg ab zur Hütte von Axel Hamberg ab. Ein fast lieblicher grüner Fleck, schön geschützt in einem Birkenwäldchen. Hütte und Messstation sind abgesperrt. Wie eine Tafel erklärt, wurde die Hütte zur Versorgung des Observatorium auf dem Pårte gebaut und später als Meteorologische Messstation genutzt.


                                                                                                                                                                                                Zum Lesen des Textes 2 x klicken







                                                                                                                                                                                                Hier findet man übrigens eine lesenswerte PDF-Datei über den Bau der Hütten im Sarek:
                                                                                                                                                                                                http://www.axelhamberg.se/pdf/Hamberg_Bau_von_Hutten.pdf


                                                                                                                                                                                                In dem Wäldchen liegen die Hütten von Boarek weit verteilt.


                                                                                                                                                                                                Vereister Bach im Wald.


                                                                                                                                                                                                Flechten

                                                                                                                                                                                                Es geht durch den kahlen Birkenwald, der Weg führt uns nicht direkt durchs Dorf, sondern westlich herum. So steigen wir weiter aufwärts und kommen langsam aus dem Wald raus.

                                                                                                                                                                                                Das Samendorf liegt nun schon unter uns und als sich der Weg immer weiter nach Westen wendet, verlassen wir ihn und gehen weglos weiter. Ein Stück steigen wir parallel zum Gasskagårsåjågåsj, furten den Bach auf einer Höhe von etwa 780 m und wenden uns nach Osten.


                                                                                                                                                                                                Blick zurück über die Siedlung, die Boarekeben und im Hintergrund Kabla


                                                                                                                                                                                                Blick nach Westen, Gasskagårsåjågåsj

                                                                                                                                                                                                Wir hatten uns eigentlich vorgestellt, so weit oben am Hang zu laufen, dass wir die Weiden unter uns lassen, aber weiter oben sieht es nicht besser aus und bis auf 1000 m Höhe wollen wir auch nicht steigen. Die nächsten Kilometer werden also sehr anstrengend mit vielen Weiden und Zwergbirken und immer wieder Sumpf. Einge Bäche müssen gequert werden, was nicht immer ganz einfach ist, da es durch das Eis, bzw. Schneereste die sich im Schatten gehalten haben, im Wasser und auf den Steinen sehr rutschig ist. Einmal passiert es dann natürlich auch, ich rutsche vom Felsen und bekomme eine Ladung Wasser in den Stiefel. Mist, also erst mal Stiefel aus, Socken auswringen und alles wieder anziehen.


                                                                                                                                                                                                Paß zwischen Boarektjåhkkå und rechts dem Stuor Jierrtá, dazwischen geht’s zur Brücke über den Gådokjåhkå. Wir bleiben unterhalb des Stuor Jierrtá


                                                                                                                                                                                                Vereister Bach, dahinter Gállakvárre


                                                                                                                                                                                                Hier wächst reichlich Engelwurz.

                                                                                                                                                                                                So suchen wir uns Stück für Stück den besten Weg. Belohnt werden wir durch die Aussicht auf die Seenplatte und die Berge. Und mit dem Anblick von drei Elchen, ein kapitaler Bulle mit zwei Elchkühen. Die drei stehen genau dort, wo wir lang wollen und machen keinerlei Anstalten das Weite zu suchen. Ganz wohl ist uns dabei nicht, so gehen wir langsam weiter, unterhalten und nicht mehr leise, sondern extra laut und sind dann doch erleichter, als die drei Fersengeld geben.


                                                                                                                                                                                                Weiden soweit das Auge reicht, rechts der Gállakvárre


                                                                                                                                                                                                Noch besser: Weiden mit Sumpf


                                                                                                                                                                                                Suchbild, Echbulle und eine Kuh

                                                                                                                                                                                                Kurze Zeit später landet in der Samensiedlung ein Hubschrauber. Ob die wohl wieder Elche jagen wollen? Nach kurzer Zeit sieht man aus einem Schornstein Rauch aufstiegen. Wahrscheinlich nehmen sie nur ihren Sonntagnachmittagskaffee hier ein.

                                                                                                                                                                                                Langsam kommt ein bisschen Wind auf und so ist es nicht mehr ganz so gemütlich in den Pausen. Wir ziehen wieder die Jacken über.

                                                                                                                                                                                                Wir halten nun auf das Rengärde im Sattel zwischen Unna und Stuor Jierttá zu. Das ist ein guter Anhaltspunkt und zusammen mit der kleinen Hütte dort, kann man es schon lange sehen. Auf dem Weg dorthin, kommen wir über eine ausgefahrene Quadspuren, sogar mit einer Markierung.


                                                                                                                                                                                                Wir kommen langsam höher. Unterhalb des Gállakvárre sieht man nun den Gállakjavrre. Im Hintergrund der Pass zwischen dem Favnoajvve und Huornnásj über den der Kungsleden verläuft


                                                                                                                                                                                                Blick zurück über das Seenplateau mit Vallespiken und Tarrekaise


                                                                                                                                                                                                Quadspur mit Markierung, wahrscheinlich kommend vom Samendorf


                                                                                                                                                                                                Und da geht’s sie weiter. Wir gehen allerdings links hoch zum Rengärde

                                                                                                                                                                                                Als wir den ersten Zaun erreichen, stellt sich das nächste Problem. Hier kommen wir nicht so einfach unter dem Zaun durch. Er sieht relativ neu und sehr stabil aus. Wir müssen lange suchen, bis wir eine Stelle finden, an der wir unten durch krabbeln können. Das Ganze dann auch gleich drei Mal. Der komplette "Pass" ist hier abgesperrt. Anders als auf der Karte eingezeichnet, verläuft ein Zaun nach Südosten den Unna Jierttá hoch, einer nach Nordwesten bis zum Fuß des Stuor Jierrtá und dann noch einer in der Mitte des Passes nach Nordosten. Alle laufen auf das eigentliche Regärde zu und sind sehr stabil gebaut.


                                                                                                                                                                                                Endlich ist der erste Durchschlupf gefunden


                                                                                                                                                                                                Obwohl den ganzen Tag die Sonne schien, ist hier noch alles gefroren


                                                                                                                                                                                                Rengärde (Ein Rengatter zum Trennen und Markieren der Rentiere)

                                                                                                                                                                                                Als das endlich geschafft ist, ist es auch schon 17 Uhr durch. Bis um 18 Uhr wollen wir eigentlich das Zelt stehen haben, damit es nicht zu spät wird. Wir gehen noch etwas weiter, nördlich um den Unna Jierttá herum, um eine bessere Übersicht zu haben. Hier im Schatten des Berges, wo die Sonne kaum hinscheint, liegt sogar noch Schnee. Bald können wir das Ijvvárláhko überblicken. Sowohl die Umrundung auf der östlichen Seite sieht machbar aus, als auch der direkte Abstieg nach Süden zum Kungsleden. Eigentlich ist ja schon beschlossen, dass wir, wenn das Wetter morgen wieder so schön ist, die östliche Variante gehen wollen.


                                                                                                                                                                                                Ijvvárlláhko


                                                                                                                                                                                                Neugierige Rentiere


                                                                                                                                                                                                Blick zurück, Stuor Jierrtá

                                                                                                                                                                                                Jetzt wollen wir aber erst mal einen Platz fürs Zelt haben. Dazu laufen wir noch bis zum ersten Bach. Hier finden wir wieder eine wunderschöne Stelle mit fantastischer Aussicht. Schnell ist das Außenzelt aufgebaut, das Einhängen des Innenzeltes ist inzwischen Routine. Während mein Mann sich mit den zwei Wassersäcken und den beiden Flaschen auf dem Weg zum Wasser holen macht, wische ich das Zelt aus, es ist doch noch sehr nass von heute Morgen, blase die Isomatten auf und hole die Schlafsäcke raus. Denen tut es auch gut, wenn sie noch ein bisschen trocknen können.


                                                                                                                                                                                                Das Zelt steht unterhalb des Unna Jierrtá, leider schon im Schatten


                                                                                                                                                                                                Blick aus dem Zelt über das Ijvvárláhko

                                                                                                                                                                                                Nachdem wir uns fertig eingerichtet und umgezogen haben, gibt es eine Kaffee und gleich im Anschluss das Abendessen, heute essen wir Couscous mit "Quattro Formaggi", wie immer lecker, und zum Schluss noch einen Tee. Danach schreibe ich mit Handschuhen und im Licht der Stirnlampe den Tagebucheintrag.

                                                                                                                                                                                                Jetzt ist es 20 Uhr und es wird schon wieder dunkel. Die Wassersäcke und Flaschen holen wir heute Nacht ins Zelt, damit das Wasser nicht wieder friert. Ich hoffe meine nassen Stiefel sind morgen kein Eispanzer. Wir dösen nun etwas, ein paar Witze sind uns auch noch eingefallen und um 22 Uhr geht es noch mal raus zum Zähneputzen und Pipi machen. Es ist schon wieder alles gefroren. Der Boden knistert wenn man darüber läuft. Am Himmel zeigt sich ein ganz schwaches Polarlich.
                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von andrea2; 01.05.2020, 21:54.

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                  • 10.10.2017
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                                                                                                                                                                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                    Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                    Fantastisch, ein Wetterchen habt ihr da gehabt
                                                                                                                                                                                                    Ja, das haben wir uns aber auch hart verdient.

                                                                                                                                                                                                    Wir waren auch jeden Tag sehr sehr glücklich, dass wir noch mal losgezogen sind. Ich darf mir gar nicht vorstellen, wir wären nach Jokkmokk gefahren und hätten dort dieses Traumwetter gehabt.

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                      • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                      • 1352
                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                      Wirklich suuuuper schön! Ich hätt so Bock auf Schnee, selbst der dünne Herbst-Puder löst bei mir Sehnsüchte aus...
                                                                                                                                                                                                      Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Vorstand
                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                        • 734
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        Wunderschöner Tag so spät im Jahr - wenn man so ein Wetter erwischt ist es echt herrlich. Und diese Zuckerhüte sind auch echt herrlich. Danke für den Axel Hamberg Bericht, da habe ich gleich in der Mittagspause was zu lesen.

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                          Wirklich suuuuper schön! Ich hätt so Bock auf Schnee, selbst der dünne Herbst-Puder löst bei mir Sehnsüchte aus...
                                                                                                                                                                                                          Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                          Wunderschöner Tag so spät im Jahr - wenn man so ein Wetter erwischt ist es echt herrlich. Und diese Zuckerhüte sind auch echt herrlich.
                                                                                                                                                                                                          Ich finde ja auch, die verschneiten Berge sehen wunderschön aus, da ist es doch im Sommer richtig langweilig.

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                            Montag 23.09.2019, Unna Jierttá – kurz vor der Pårtestugan


                                                                                                                                                                                                            Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                                                                            Es war wieder sehr kalt in der Nacht. Es ist schon nichts mehr besonderes wenn das Kondenswasser innen am Innenzelt gefroren ist. Mein Mann fand diese Nacht seinen Schlafsack grenzwertig. Er hat zwar nicht direkt gefroren, aber es war auch nicht ultragemütlich. Bei mir ging es gut, ich hatte den Schlafsack nicht mal ganz zu gemacht. Nur die Nase war oft eiskalt.

                                                                                                                                                                                                            Morgens scheint wieder die Sonne aufs Zelt. Es gibt nach einer kalten Nacht kaum etwas schöneres, auch wenn sie nicht mehr besonders gut wärmt. Wir stehen wieder erst zu um 7.30 Uhr auf. Die Morgenstimmung ist wunderschön. Ich mache ein paar Fotos, dann wird gefrühstückt. Wie immer gibt’s Müsli und Kaffee. Wir sind immer noch sehr zufrieden mit dem kleinen Gaskocher, so haben wir wirklich jeden Morgen einen warmen Kaffee. Obwohl wir kein Wintergas dabei haben, haben wir keine Probleme den Kocher zu starten.






                                                                                                                                                                                                            Neugieriger Besuch

                                                                                                                                                                                                            Das Wasser ist heute nicht gefroren, es war eine gute Entscheidung die Säcke und Flaschen mit ins Zelt zu nehmen und im Rucksack "warm" zu halten. Nach dem Frühstück packen wir. Im Zelt wird es langsam ungemütlich, weil das gefrorene Kondenswasser zu tauen beginnt und jedes Mal wenn man ans Zelt stößt abregnet. Es ist keine Frage, wir müssen wieder das Innenzelt aushängen um beide Zelte ausschütteln zu können.

                                                                                                                                                                                                            Bis wir um 10 Uhr abmarschbereit sind, ist es so warm, dass wir sogar ohne Fleece laufen können. Die langen Unterhosen lassen wir aber an. Gegen die tiefstehende Sonne tauschen wir die Mütze der letzten Tage gegen eine Kappe.


                                                                                                                                                                                                            Balto gefällt das schöne Wetter auch



                                                                                                                                                                                                            Wir wollen versuchen das Ijvvárlláhko auf einer möglichst gleichbleibenden Höhe von 850 m zu umrunden. Beim Blick in die Karte, bzw. auf den gegenüberliegenden Hand, wissen wir schon, was uns erwarten wird, Weiden, Weiden und noch mal Weiden. Da die Weiden aber auch hier bis fast 1000 m Höhe reichen, macht es keinen Sinn zu versuchen dem Auszuweichen. Das würde einen riesigen Umweg bedeuten. Wir hatten den Hang gegenüber schon mit dem Fernglas begutachtet und uns eine möglichst günstige Route über kleine Höhenrücken ausgeguckt. Ob wir das vor Ort auch immer so finden werden, das werden wir sehen.

                                                                                                                                                                                                            Zuerst gilt es nun die Schlucht zu queren, die unser Bach gegraben hat. Das heißt, erst mal ein paar 100 Meter an der Schucht entlang, denn hier oben kommen wir gar nicht rüber, dann tief runter, durch den Bach und auf der anderen Seite wieder hoch. Es wird nicht der letzte Bach sein für heute. Alles Bäche, die normalerweise nicht problematisch sind, außer dass sie vielleicht gemeinerweise auch noch mitten zwischen den Weiden fließen. Aber jetzt sind sie zum Teil zugefroren, die Steine sind mit einer dicken Eisschicht überzogen. So findet man nur wenige Steine auf die man treten kann und wir müssen oft eine Weile suchen, bis wir eine passende Stelle finden.




                                                                                                                                                                                                            Immer wieder Rentiere


                                                                                                                                                                                                            Gállakvárre jetzt von der anderen Seite mit Tarrekaise


                                                                                                                                                                                                            Blick zurück Stuor Jierrtá


                                                                                                                                                                                                            Die ersten Gipfel rund um das Lullihavágge tauchen auf.

                                                                                                                                                                                                            Immer wieder müssen wir durch Sümpfe und Weiden. Die Weiden sind anstrengend aber machbar, die Sümpfe sind vormittags noch steinhart gefroren und das Eis meist tragfähig. Nur wenn zu viel Wasser im Moor steht müssen wir vorsichtig sein. Was ein Glück, dass wir das Wasser über Nacht im Zelt hatten, das wäre ein einziger Eisklumpen gewesen. Das Eis auf den Pfützen ist über 1 cm dick. Nachmittags werden die Moore zwar etwas feuchter, sind aber meist noch begehbar.


                                                                                                                                                                                                            gefrorenes Moor

                                                                                                                                                                                                            Wir gehen anfangs nach Osten und wenden uns dann, nachdem wir wohl den Ijvvárjåhkå gequert haben, nach SO. Wir halten grob immer auf den Kungsleden im Pass zwischen dem Favnoajvve und Huornnásj zu.


                                                                                                                                                                                                            Für vergrößerte Ansicht 2 x klicken
                                                                                                                                                                                                            Das müsste etwa auf Höhe des Ijvvárjåhkå sein. V.l.n.r. sieht man hier Tarrekaise, davor den Unna Jierrtá, Pårte angeschnitten hinder der Wand des Stuor Jierrtá, Boarektjåhkkå, dann kommen die spitzen Gipfel um Lulliha- und Gasgavágge. Welche es genau sind, kann ich nur anhand der Karte vermuten.(Mein Tipp sind Gasgastjåhkkå, Skájtjåhkkå, etwas weiter hinten Unna Stuollo und Gipfel 1786??) Markant dann wieder der breite Rücken des Gådoktjåhkkå und rechts davon geht es dann schon weiter in den Sarek hinein. Ich vermute, dass es sich bei den Spitzen ganz rechts um Skårki handelt.



                                                                                                                                                                                                            Gállakvárre vor Vallespiken, Tarrekaise und Unna Jierttá


                                                                                                                                                                                                            Boarektjåhkkå (angeschnitten),( Gasgastjåhkkå, Skájtjåhkkå, Unna Stuollo, Gipfel 1786, wahrscheinlich)?? und Gådoktjåhkkå (angeschnitten)


                                                                                                                                                                                                            (Gasgastjåhkkå, Skájtjåhkkå, Unna Stuollo, Gipfel 1786, wahrscheinlich)?? und der breite Gådoktjåhkkå


                                                                                                                                                                                                            Balto möchte auch mit aufs Bild

                                                                                                                                                                                                            Heute sehen wir immer wieder Schneehühner. Und jedes Mal wieder erschrecken wir, wenn sie mit lautem Brrrrrr auffliegen. Auch einen Rotfuchs können wir sichten.


                                                                                                                                                                                                            Rotfuchs


                                                                                                                                                                                                            Blick zurück auf Unna und Stuor Jierrtá, hier kann man gut die Schlucht sehen, hinter der wir gezeltet haben


                                                                                                                                                                                                            noch ein Bach…


                                                                                                                                                                                                            ...und noch einer…


                                                                                                                                                                                                            Hier haben wir doch eine ganze Weile gesucht, bis wir drüber kamen, dabei sieht der echt harmlos aus…


                                                                                                                                                                                                            wenn man näher hinsieht sehen die Steine dann so aus. :-o



                                                                                                                                                                                                            Oberhalb der Renvaktarstuga machen wir nach etwa 2 Stunden die erste Pause. Die Sicht ist einfach unglaublich. Vom Vallespiken über Tarrekaise, Sähkok, Unna und Stuor Jierrtá, Pårek und Boarektjåhkkå kann man bis ins Lulliha-, Gaskas- und Jiegnavágge sehen. Wir waren nun dieses Jahr nicht weit drinnen im Sarek, aber jetzt können wir wenigstens einen Blick tiefer hinein werfen. Wir können uns gar nicht satt sehen. Leider ziehen nun langsam immer mehr Wolken auf und die Sonne verschwindet immer mehr.






                                                                                                                                                                                                            Schokopause


                                                                                                                                                                                                            Die Renvrktarstuga


                                                                                                                                                                                                            Noch ein Blick zurück auf unseren Startpunkt heute Morgen

                                                                                                                                                                                                            Weiter geht es. Wir gehen nicht immer den direkten Weg sondern suchen uns die besten Routen aus. Trotzdem müssen wir uns immer wieder durch die Weiden kämpfen. Eine Stunde später haben wir den wohl besten Einblick in die Sarektäler. Jetzt kann man auch sehen, dass dort immer noch bis auf den Talboden der Schnee liegt.






                                                                                                                                                                                                            Oberhalt des Gállakvárre die Sähkokhochebene, auch noch voller Schnee


                                                                                                                                                                                                            Und immer wieder Weiden




                                                                                                                                                                                                            Da hinten wollen wir hin, links der Favnoajvve und der kleine Buckel ist der Huornnásj

                                                                                                                                                                                                            Wir treffen auf einen Pfad, den wir für einen Rentierwechsel halten und folgen ihm erst einmal. Das Wild sucht sich fast immer den einfachsten Weg. Es lohnt sich also oft solchen Pfaden zu folgen, auch wenn man dann mal mitten im Sumpf steht, denn das stört das Wild im Gegensatz zu uns relativ wenig.


                                                                                                                                                                                                            Wir sind fast da…


                                                                                                                                                                                                            … und dann sehen wir ihn, den Kungsleden

                                                                                                                                                                                                            Wir haben heute Glück. Dieser Weg wird immer ausgetretener und führt genau oberhalb der Baumgrenze entlang, bis wir unterhalb des Passes auf den Kungsleden treffen. Perfekt! Irgendwo meine ich nach dem Urlaub sogar etwas über diesen Weg gelesen zu haben, kann es jetzt aber nicht mehr finden. Vielleicht war es sogar im Grundsten.


                                                                                                                                                                                                            Kungsleden


                                                                                                                                                                                                            Blick auf Boarek, dahinter Vallespieken und Tarrekaise. Das Tal das man hier sieht, ist nicht das Tal des Kungsledens sondern das Tal des Sjábttjakjågåsj


                                                                                                                                                                                                            Sjábttjakjávrre, dort liegt die Pårtestugan, sieht eigentlich nicht mehr weit aus.

                                                                                                                                                                                                            Es ist jetzt 14.30 Uhr. Für die 9 km bis hier her haben wir 4.5 Stunden gebraucht, das geht eigentlich bei dem Gelände. Wir machen eine kurze Pause und essen einen Müsliriegel. Leider ist es inzwischen nicht mehr so schön warm, da die Sonne weg ist. Inzwischen haben wir auch wieder die warmen Sachen an.


                                                                                                                                                                                                            Ein letzter Blick auf Pårte und Boarektjåhkkå

                                                                                                                                                                                                            Nach der Pause geht es sehr steil und blockig bergab. Das hat uns jetzt noch gefehlt nach dem anstrengenden Vormittag. Die Knie und Fußgelenke beschweren sich. Aber es heißt jetzt noch ein paar Kilometer abspulen, denn bis zur Pårtestugan sollten wir heute kommen. Dann hätten wir morgen noch 15 km und könnten nachmittags in Kvikkjokk sein.

                                                                                                                                                                                                            Nach dem ersten sehr anstrengenden Stück geht es weiter durch den Wald. Immer mal rauf und runter und über Stock und Stein. Wir queren jetzt noch einmal all die Bäche, die wir heute schon viel weiter oben gequert haben, jetzt aber über zwei Brücken.

                                                                                                                                                                                                            Die zweite Brücke führt über den Gállakjåhkå. Hier wären wir runter gekommen, wenn wir heute Morgen direkt zum Kungsleden abgestiegen wären. So sind wir damals vom Gállákjavrre aus gelaufen. Wenn ich mir den Verhau hier im Wald ansehe, bin ich froh, dass wir heute außen herum gegangen sind.

                                                                                                                                                                                                            Anhaltspunkte bieten hier im Wald nur die Brücken. Nach der vierten ist es nicht mehr weit bis zur Hütte. Hier verlassen wir nun auch wieder den Sarek. Als wir dann einen schönen Platz für das Zelt sehen, beschließen wir gleich hier zu bleiben. Immerhin ist es jetzt schon 17 Uhr. Wer weiß, welche Möglichkeiten es an der Hütte hat. Wie wir später feststellen sind es auch nur noch ein paar 100 Meter bis dorthin.

                                                                                                                                                                                                            Ein letztes Mal Zeltaufbau, auswischen und einrichten, Wasser holen und dann umziehen und entspannen. Hier im Schatten des Waldes so ganz ohne Sonne ist es wieder richtig kalt. Wir erwärmen etwas Wasser für Brausetabletten mit Magnesium. Tagsüber haben wir mal wieder zu wenig getrunken. Nachdem der Flüssigkeitshaushalt etwas aufgefüllt ist, gibt es einen heißen Kaffee und ein paar Nüsse. Während mein Mann danach mit dem Kochen des Abendessens beginnt, schreibe ich Tagebuch. Heute gibt es das letzte warme Essen, Reis mit Currysoße und ganz viel Butter. So ein einfaches Essen ist mindestens genau so lecker wie jede Trekkingmahlzeit.



                                                                                                                                                                                                            Währenddessen singen in der Fichte über unserem Zelt zwei Vögel, etwa so groß wie Stare, brauner Kopf und grauer Rumpf. Wir können sie nicht genau erkennen und bis wir das Fernglas draußen haben, sind sie wieder weg. Wir vermuten, dass es Fichtenkreuzschnäbel sind. Ansonsten ist es sehr still im Wald, keine Vögel, kein Wind. Mal sehen ob er Wetterbericht stimmt und morgen wieder die Sonne scheint.

                                                                                                                                                                                                            Hier im Wald ist es um 20 Uhr stockdunkel. Der Tag war anstrengend, wir versuchen noch ein Weilchen uns an den einen oder anderen Witz zu erinnern, schlafen aber früh ein.
                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von andrea2; 03.05.2020, 13:10.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                              • 05.11.2012
                                                                                                                                                                                                              • 1929
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                              Herbst ist doch wirklich die tollste Jahreszeit im Fjäll...
                                                                                                                                                                                                              Sehr schöne Bilder, und was für Aussichten. Danke!

                                                                                                                                                                                                              Pårte war schon geschlossen, als Ihr dort ankamt, oder?

                                                                                                                                                                                                              OT: Wenn covid-19 und die deswegen vorzeitige Schliessung der Hütten nicht gewesen wären, wäre ich diesen April in Pårte Stugvärd gewesen.

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                • 977
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                Herbst ist doch wirklich die tollste Jahreszeit im Fjäll...
                                                                                                                                                                                                                Sehr schöne Bilder, und was für Aussichten. Danke!

                                                                                                                                                                                                                Pårte war schon geschlossen, als Ihr dort ankamt, oder?

                                                                                                                                                                                                                OT: Wenn covid-19 und die deswegen vorzeitige Schliessung der Hütten nicht gewesen wären, wäre ich diesen April in Pårte Stugvärd gewesen.
                                                                                                                                                                                                                Ja Pårte war schon zu, ich meine die Hütten schlossen am 22.09.19. Ich liebe den Herbst im Fjäll auch sehr, aber das hab ich ja nun schon mehr als einmal geschrieben.

                                                                                                                                                                                                                Pårte im Winter ist bestimmt auch sehr schön. Im Sommer wäre es wohl nicht meine bevorzugte Hütte, da bin ich lieber oberhalb der Waldgrenze.

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                  • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                                                  • 2024
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                  Laut Grundsten geht man wohl bei der Renstuga südlich am Fluß lang und kommt zwischen den beiden Brücken raus (glaube es so gelesen zu haben). Wäre das eine Alternative gewesen und würdest du dein Weg beim nächsten mal bevorzugen? Der kleine Umweg sieht tatsächlich etwas einfacher aus. In meiner Planung für dieses/nächstes Jahr hatte ich den Weg am Fluß entlang geplant....daher die Farge
                                                                                                                                                                                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Laut Grundsten geht man wohl bei der Renstuga südlich am Fluß lang und kommt zwischen den beiden Brücken raus (glaube es so gelesen zu haben). Wäre das eine Alternative gewesen und würdest du dein Weg beim nächsten mal bevorzugen? Der kleine Umweg sieht tatsächlich etwas einfacher aus. In meiner Planung für dieses/nächstes Jahr hatte ich den Weg am Fluß entlang geplant....daher die Farge
                                                                                                                                                                                                                    Ich hab mir die Route im Grundsten angesehen. Dort in etwa, wo er sie eingezeichent hat verläuft ein Band ohne "grün" auf der Karte, ob das jetzt heißt, dass es keine Weiden gibt weiß ich allerdings nicht. Ich würde aber bei seinem Weg auf Höhe der Renvaktarstuga genau südlich gehen über den Ausläufer des Gállakárre. Dort kann man gut laufen, das weiß ich noch. Wie es im Wald ist da kann ich mich nicht mehr so genau dran erinnern. Im Tagebuch von damals (1988) steht "anstrendend durch den Wald".

                                                                                                                                                                                                                    Ob diese Strecke jetzt besser ist, als die die wir im letzten Sommer gegangen sind, keine Ahnung. Bei unserer vom letzte Jahr hat man länger die Weiden dafür den Wald dann auf dem Kungsleden und sie ist etwas länger. Auf Grundstens Route hast man evtl. weniger Weiden dafür aber das Dickicht im Wald.

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                      • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                                                      • 2024
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      Ich hab mir die Route im Grundsten angesehen. Dort in etwa, wo er sie eingezeichent hat verläuft ein Band ohne "grün" auf der Karte, ob das jetzt heißt, dass es keine Weiden gibt weiß ich allerdings nicht. Ich würde aber bei seinem Weg auf Höhe der Renvaktarstuga genau südlich gehen über den Ausläufer des Gállakárre. Dort kann man gut laufen, das weiß ich noch. Wie es im Wald ist da kann ich mich nicht mehr so genau dran erinnern. Im Tagebuch von damals (1988) steht "anstrendend durch den Wald".

                                                                                                                                                                                                                      Ob diese Strecke jetzt besser ist, als die die wir im letzten Sommer gegangen sind, keine Ahnung. Bei unserer vom letzte Jahr hat man länger die Weiden dafür den Wald dann auf dem Kungsleden und sie ist etwas länger. Auf Grundstens Route hast man evtl. weniger Weiden dafür aber das Dickicht im Wald.
                                                                                                                                                                                                                      Danke Andrea dann bleibt es spannend es heraus zu finden. Zumindest geht es ja berg ab und man kann durch das Dickicht hindurch fallen.
                                                                                                                                                                                                                      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                        • 3014
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                        Danke Andrea dann bleibt es spannend es heraus zu finden. Zumindest geht es ja berg ab und man kann durch das Dickicht hindurch fallen.
                                                                                                                                                                                                                        (Du willst von Norden kommen, nicht?)

                                                                                                                                                                                                                        Versuch' doch, das Weidendickicht nördlich und östlich zu umgehen. Auf ca. 1000 m Höhe (ist kein großer Anstieg vom Pass, der ja auch auf fast 900 liegt) unterhalb Suolanjunnje und Stuor-Dágár, und dann vllt. sogar über den Pass nördlich des Favnoajvve (auf der Höhe wärst du dann sowieso), sodass du den Kungsleden östlich von Favnoajvve/Huornnásj erreichst. Ist zwar weiter, aber eventuell angenehmer.

                                                                                                                                                                                                                        (Wäre meine Alternative für mieses Wetter; ich plane ja, von der Gådokjåhkå-Brücke zu kommen, will dann aber bei annehmbaren/lohnenswerten Bedingungen noch rüber zum Tjahkelij, und dann via Kungsleden nach Kvikkjokk.)
                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Ljungdalen; 26.04.2020, 17:44. Grund: typo

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                          • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                                                          • 2024
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                          Jupp, werd ich mal mit in betracht ziehen, eventuell bekommt man ja sogar nochmal ein Blick ins Rappadalen wenn die Fitness es zu lässt.
                                                                                                                                                                                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Neu im Forum
                                                                                                                                                                                                                            • 25.10.2019
                                                                                                                                                                                                                            • 7
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                            Pfiffie

                                                                                                                                                                                                                            Jupp, werd ich mal mit in betracht ziehen, eventuell bekommt man ja sogar nochmal ein Blick ins Rappadalen wenn die Fitness es zu lässt.
                                                                                                                                                                                                                            Ein Blick auf Rapadalen ist sehr schön und ich kann es nur empfehlen!


                                                                                                                                                                                                                            Rapadalen am 14. September 2019 früh am Morgen

                                                                                                                                                                                                                            @Andrea: Sehr schöner Beitrag und beeindruckende Bilder!

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                              • 3014
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Gonorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                              Ein Blick auf Rapadalen ist sehr schön und ich kann es nur empfehlen!
                                                                                                                                                                                                                              ...
                                                                                                                                                                                                                              Rapadalen am 14. September 2019 früh am Morgen
                                                                                                                                                                                                                              Von wo aus ist das, Bågevárásj?

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                • 17.01.2016
                                                                                                                                                                                                                                • 463
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                Sehr schöner Bericht und tolle Fotos bis jetzt! Danke dafür

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Neu im Forum
                                                                                                                                                                                                                                  • 25.10.2019
                                                                                                                                                                                                                                  • 7
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Ljungdalen
                                                                                                                                                                                                                                  Von wo aus ist das, Bågevárásj?
                                                                                                                                                                                                                                  Richtig, Bågevárásj.

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                    • 27.11.2013
                                                                                                                                                                                                                                    • 430
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                    Welch wunderschöne Bilder ! Der Herbst ist wirklich die schönste Jahreszeit im Fjäll, die Farben, die angezuckerten Berge ..... Ich will da bald wieder hin *seufz*!

                                                                                                                                                                                                                                    Danke auf jeden Fall für den tollen Bericht, der hoffentlich noch nicht ganz zu Ende ist?

                                                                                                                                                                                                                                    Gruß, oesine

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                      • 977
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Sehr schöner Bericht und tolle Fotos bis jetzt! Danke dafür
                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank

                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Gonorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Ein Blick auf Rapadalen ist sehr schön und ich kann es nur empfehlen!


                                                                                                                                                                                                                                      Rapadalen am 14. September 2019 früh am Morgen

                                                                                                                                                                                                                                      @Andrea: Sehr schöner Beitrag und beeindruckende Bilder!
                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank. Das war ja am Tag bevor der Schnee kam. Wo hat es dich den erwischt?

                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Welch wunderschöne Bilder ! Der Herbst ist wirklich die schönste Jahreszeit im Fjäll, die Farben, die angezuckerten Berge ..... Ich will da bald wieder hin *seufz*!

                                                                                                                                                                                                                                      Danke auf jeden Fall für den tollen Bericht, der hoffentlich noch nicht ganz zu Ende ist?

                                                                                                                                                                                                                                      Gruß, oesine

                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank. Der letzte Tag mit der Heimreise und ein Fazit werden noch kommen. Ich hoffe ich bekomme es heute, spätestens die nächsten Tage fertig.

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                        • 977
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        Dienstag 23.09.2019, kurz vor der Pårtestugan – Kvikkjokk (Jokkmokk)


                                                                                                                                                                                                                                        Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                                                                                                                                                                                                                        Wieder liegt eine sehr kalte Nach hinter uns. Hier im Wald hatten wir angenommen es wird nicht ganz so kalt, aber wir haben wieder etwas Eis in den Wasserflaschen, die wir sträflicher Weise in der Apsis gelassen hatten. Da es bewölkt ist, scheint noch nicht mal eine wärmende Sonne aufs Zelt. Dadurch fühlt es sich noch einmal deutlich kälter an. Wie schon die letzten Tage ist es unglaublich still im Wald.

                                                                                                                                                                                                                                        Wir stehen um 6.30 Uhr auf. Heute haben wir keine Ruhe lange liegen zu bleiben, da wir abends in Jokkmokk sein wollen. Trotzdem nehmen wir uns die Zeit und kochen heißes Wasser für den Kaffee. Dank des Gaskochers ist es schnell fertig. Ein letztes Mal Müsli zum Frühstück.

                                                                                                                                                                                                                                        Beim Packen wird uns langsam warm. Solange man sich bewegt, sind die Temperaturen gut auszuhalten. Das Innenzelt hängen wir wieder aus, und verpacken beide getrennt, so können wir sie hoffentlich heute Abend noch einmal gut trocknen.

                                                                                                                                                                                                                                        Bereits um 8.30 Uhr sind wir fertig und brechen auf. Allerdings kommen wir erst einmal nicht besonders weit, denn bereits nach wenigen Minuten sind wir an der Pårtestugan. Hier treffen wir auf zwei Deutsche, die gerade ihr Zelt abgebaut haben. Sie sind gestern in Kvikkjokk gestartet und wollen weiter Richtung Aktse, Rapadalen oder Tjahkelij, je nachdem ob es noch Boote gibt am Laitaure. Wir unterhalten uns eine Weile und schauen uns dann noch etwas um.


                                                                                                                                                                                                                                        Da sieht man sie schon die Pårtestugan


                                                                                                                                                                                                                                        Fruchtstand des Karlszepters, für blühende Exemplare waren wir in diesem Jahr zu spät dran.


                                                                                                                                                                                                                                        Die Bucht des Sjábttjakjávrre vor der Pårtestugan


                                                                                                                                                                                                                                        Pårtestugan


                                                                                                                                                                                                                                        Pårtestugan


                                                                                                                                                                                                                                        Winterraum


                                                                                                                                                                                                                                        Blick von der Hütte auf den See

                                                                                                                                                                                                                                        Um 9.00 Uhr starten wir dann endgültig auf die letzten 15 km. Die meiste Zeit führt der Weg durch den Wald, aber auch immer wieder durch Moore. Fernsicht ist nur noch auf wenigen freien Stücken möglich. Ab und zu hören wir doch mal ein paar Vögel. Einmal sind es Birkenzeisige und einmal meinen wir wieder Kernbeißer zu erkennen. Außerdem sehen wir heute recht viele Hühner, prächtige Auerhähne, die kleinen Haselhühner und immer wieder Schneehühner.

                                                                                                                                                                                                                                        Das Wetter wird immer besser und bald haben wir, ganz wie es der Wetterbericht versprochen hat, strahlenden Sonnenschein. Nach 1,5 Stunden erreichen wir den Rentierzaun. Zuerst geht es durch eine Tür und beim zweiten Zaun über ein Gatter. Hinter dem Gatter steht eine kleine Bank. Hier machen wir eine kurze Pause ohne die Rucksäcke abzunehmen. Rucksack an Rucksack können wir uns gegenseitig die Lehne bieten und genießen ein paar Minuten im Sonnenschein.


                                                                                                                                                                                                                                        Einer der wenigen Weitblicke unterwegs, kurz vor dem Rentierzaun


                                                                                                                                                                                                                                        Erster Rentierzaun


                                                                                                                                                                                                                                        Zweiter Rentierzaun


                                                                                                                                                                                                                                        Pause


                                                                                                                                                                                                                                        Pausenblick in der Sonne

                                                                                                                                                                                                                                        Kurze Zeit später erreichen wir das Ufer des Stuor Dáhtá. Wunderschön liegt der blaue See vor uns in der Sonne. Dahinter die schneebedeckten Berge. Links die markante Wand des Gasskájvvo unter der wir noch vor wenigen Tagen entlang wanderten. Davor das flache Vállevárre mit dem Vallespiken. Es ist jetzt schon zwei Wochen her, dass wir dort unsere Wanderung starteten. Ein kleines Stück geht es direkt am Ufer entlang. Wir sehen ein paar Zeltmöglichkeiten, eingezwängt zwischen dem Weg und dem Wasser, es sieht etwas feucht aus. Geht bestimmt, aber es wären nicht unsere bevorzugten Zeltstellen.


                                                                                                                                                                                                                                        Stuor Dáhtá


                                                                                                                                                                                                                                        Stuor Dáhtá mit der Steilwand des Gasskájvvo (links), davor das flache Vállevárre mit dem Vallespiken

                                                                                                                                                                                                                                        Wir wandern weiter. Der Weg wird nun etwas mühsamer, führt durch kleine Blockfelder zuerst noch oberhalb des Sees entlang, bevor wir weiter ansteigend wieder ganz in den Wald eintauchen.


                                                                                                                                                                                                                                        Stuor Dáhtá mit Vallespiken


                                                                                                                                                                                                                                        Stuor Dáhtá, Gasskájvvo, Vallespiken


                                                                                                                                                                                                                                        Stuor Dáhtá mit Vallespiken

                                                                                                                                                                                                                                        Hier ist der Weg einfacher zu gehen. Im Wald ist der Boden immer noch steinhart gefroren. Es liegen sogar einige Schneeflocken, die wohl in der Nacht aus den Wolken ausgefroren sind. Pfützen sind mit dickem Eis bedeckt und Matsch gibt es fast gar nicht. Dort haben sich überall große Eiskristalle gebildet.


                                                                                                                                                                                                                                        "Kristallisierter Matsch"

                                                                                                                                                                                                                                        Um 12.30 Uhr, pünktlich für die Mittagspause, erreichen wir den Abzweiger nach Boarek. Hier schließt sich unsere kleine Runde nun wieder. Das ging schneller als erwartet. 9 km liegen schon hinter uns, 6 km haben wir noch bis Kvikkjokk. Wir liegen sehr gut in der Zeit und machen noch einmal eine ausgiebige Pause in der Sonne.






                                                                                                                                                                                                                                        Für vergrößerte Ansicht zum Lesen des Textes 2 x klicken

                                                                                                                                                                                                                                        Dann geht es auf die letzten Kilometer. Der Weg wird zunehmend anstrengender, steinig und es geht immer bergauf. So hatte ich das vom Herweg gar nicht in Erinnerung. Die Motivation lässt langsam nach und plötzlich brennen die Fußsohlen, die Knie tun weh und überhaupt, können wir nicht endlich da sein? Den ganzen Tag hören wir fast pausenlos Helikopter fliegen und je näher wir Kvikjokk kommen, desto lauter wird es. Das trägt auch nicht gerade zu einem ungetrübten Naturerlebnis bei. Wir kommen an einem großen Felsen vorbei, bei dem es sich um den Tingstallstenen handeln könnte, einem uralten Gerichtsplatz. Allerdings ist der auf der Karte etwas weiter östlich eingezeichnet. Komisch auf dem Hinweg ist er uns nicht aufgefallen.


                                                                                                                                                                                                                                        Auch Schneehühner nutzen Bohlenwege


                                                                                                                                                                                                                                        Vallevare, Vallespiken (rechts)


                                                                                                                                                                                                                                        Tingstallstenen ??

                                                                                                                                                                                                                                        Dann endlich geht es wieder abwärts, dafür ist der Weg noch steiniger, wenn das überhaupt noch geht. Bald hören wir den Gamájåhkå und können durch den Wald auch schon die ersten Häuser erahnen. Jetzt kommt der breite Forstweg, es ist nicht mehr weit. Und da ist der Parkplatz, geschafft! Unser Auto steht hier unversehrt neben ganz wenigen anderen. Um 15.00 Uhr schalte ich das InReach für diesen Urlaub aus.


                                                                                                                                                                                                                                        Es geht abwärts


                                                                                                                                                                                                                                        Leerer Parkplatz

                                                                                                                                                                                                                                        Erst einmal überwiegt die Freude, dass wir nicht mehr laufen müssen. Aber gerade jetzt kommt auch wieder die Erinnerung an Benny. Es war ein ganz besonderes Ritual, wenn er es nach einer langen Wanderung kaum erwarten konnte ins Auto zu springen und sich dann mit einen tiefen Seufzer in seiner Box zusammen rollte und sofort schief. Und recht schnell kommt auch die Wehmut, dass es nun wieder für ein Jahr (das dachten wir damals zumindest) vorbei ist mit der Freiheit.

                                                                                                                                                                                                                                        Wir sortieren etwas das Gepäck um, damit die Rucksäcke ins Auto passen, essen den restlichen Tagesproviant auf und fahren dann um die Ecke zur Kirche. Wir wollen eigentlich noch kurz hinein schauen, dazu hatten wir zu Beginn der Tour keine Zeit, aber leider ist sie verschlossen.


                                                                                                                                                                                                                                        Kirche...


                                                                                                                                                                                                                                        ...und Glockenturm



                                                                                                                                                                                                                                        Vom Parkplatz aus rufen wir nun bei Skabram Camping Jokkmokk an und wollen eine Hütte reservieren. Nie hätten wir damit gerechnet, dass sie Ende September ausgebucht sind, wie wir jetzt am Telefon erfahren müssen. Was nun? Bleibt ja nur Arctic Camp Jokkmokk. Die Nummer muss ich aber erst mal googeln. Dort können wir eine Hütte bekommen. Da sie aber schon um 17 Uhr schließen, wir das aber wohl zeitlich nicht schaffen werden, bekommen wir eine Beschreibung, wie wir die Schlüsselbox finden.

                                                                                                                                                                                                                                        Nachdem dies nun geklärt ist, können wir starten. Wir fahren entlang der Seen durch den wunderschönen gelben Herbstwald vor tiefblauem Himmel. Hier haben die Birken ihre Blätter noch nicht verloren. Unterwegs treffen wir immer wieder auf suizidale Auerhähne, die mit ihrem Harem in aller Seelenruhe über die Straße laufen. Je weiter wir die schneebedeckten Berge hinter uns lassen, desto größer wird schon wieder die Sehnsucht nach dem Fjäll.


                                                                                                                                                                                                                                        Auerhahn

                                                                                                                                                                                                                                        Aber ein großes Highlight gibt es noch. Den ersten Einkauf nach der langen Wanderung. Diesen tätigen wir, als wir um 17.00 Uhr den ICA in Jokkmokk erreichen. Wurst, Käse, Kalles Kaviar, Käsetuben, Brötchen, Polarbröd, Knäcke, Butter, Chips, Bier, Schokolade, etwas Obst und noch ein paar Postkarten wanden in den Einkaufswagen.

                                                                                                                                                                                                                                        Weiter geht es zum Campingplatz. Wie angekündigt ist keiner mehr an der Rezeption und die Schranke ist verschlossen. Aber die Beschreibung der Schlüsselbox war prima und dort finden wir den Hüttenschlüssel, die Karte für die Schranke und eine Beschreibung mit Lageplan. So ist es nicht schwer die Hütte zu finden. Wir packen schnell aus und drehen erst mal die Heizkörper auf. Hier drinnen ist es genau so kalt wie draußen und für eine Weile behalten wir Mütze und Jacke noch an. Da lob ich mir doch die wunderbaren Hütten in bei Anke in Tallhed. Dort sind die Hütten im Herbst immer schon wunderbar vorgewärmt. Im Bad funktioniert der Heizkörper gleich gar nicht. Wir behelfen uns, indem wir den Trockenschrank, der im Bad steht, aufheizen und immer wieder kurz offen stehen lassen. So wird es langsam in der ganzen Hütte wärmer.


                                                                                                                                                                                                                                        Chaos in der Hütte

                                                                                                                                                                                                                                        Nachdem es anfangs noch so ungemütlich ist, essen wir erst einmal zu Abend. Heute bleibt die Küche kalt. Wir schwelgen in Brot, Aufschnitt und Kalles Kaviar. Dazu gibt es einen warmen Tee zum innerlichen Wärmen und natürlich den obligatorischen Kaffee nach dem Essen. Nun ist es langsam so warm, dass man ans Duschen denken mag. Nach der Dusche sortieren wir noch ein bisschen unseren Kram, was kann weg bis zu Hause, was brauchen wir noch? Dann beginnt der gemütliche Teil des Abends mit Chips und Bier, nebenbei schicken wir Nachrichten nach Hause, sondieren die Fotos der Tour und schauen, was es in den sozialen Medien so Neues gibt.



                                                                                                                                                                                                                                        Heimreise 25.09.2019 -29.09.2019

                                                                                                                                                                                                                                        Am Mittwochmorgen geht um 6.00 Uhr der Wecker, wir haben heute wieder 900 km Stecke vor uns. Die Strecke ist die gleiche wie bei der Anreise. Nach Frühstück, packen und Hütte reinigen geht es los. Die Straßen sind leer und wir rollen ganz entspannt durch wunderschöne Herbstfarben vor uns hin. Meist etwas schneller als die erlaubten 90 oder 100 km/h. Daher erleben wir einen kurzen Schreckmoment, als vor Sorsele eine Polizeikontrolle die Straße absperrt und alle Fahrzeuge kontrolliert werden. Wer kennt nicht die Geschichten von der strengen Geschwindigkeiteskontrolle in Schweden. Früher heiß es, es wird sogar aus der Luft mit dem Hubschrauber kontrolliert. Ok, wir stehen hier nun in der Schlange und harren der Dinge die da kommen. Als die Politesse auf uns zukommt, sag ich noch zu meinem Mann, "schau die hat schon das Kartenlesegerät in der Hand". "Führerschein und Fahrzeugpapier bitte" und dann muss mein Mann einmal ins Röhrchen pusten, da es sich bei dem Gerät natürlich "nur" um ein Alkoholtestgerät handelte. Und schon durften wir wieder weiter fahren.

                                                                                                                                                                                                                                        Irgendwo an einem schönen Rastplatz am See machen wir Pause, in Svenstavik am Storsjön kaufen wir noch mal ein und machen direkt hinter Åsarna am Fluss Ljungan eine schöne Kaffepause, abseits der E 45. Um was für einen Fluss es sich handelt, stellen wir aber erst später fest. Lustig, haben wir den Ljungan in seinem Oberlauf im Fjäll doch schon durchwatet.
                                                                                                                                                                                                                                        https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1433044

                                                                                                                                                                                                                                        Weiter geht’s und um 19.15 Uhr erreichen wir Tallhed. Unsere Hütte haben wir schon per SMS zugewiesen bekommen. Wir räumen nur das Notwendigste aus und lassen uns erst mal in der Küche zum Abendessen nieder. Der restliche Abend vergeht schnell mit netten Unterhaltungen.

                                                                                                                                                                                                                                        Den Donnertag verbringen wir mit Ausschlafen, einem langen Frühstück, einem Einkauf in Orsa um ein paar Mitbringsel zu besorgen und Postkarten schreiben. Am Abend gehen wir zusammen mit unseren Freunden zum Essen und schon ist der schöne Tag wieder vorbei. Und wir sehen tatsächlich den "berühmten" Tallhed-Elch, den unsere Freunde "Volker" getauft haben. Entspannt steht er mehr oder weniger mitten im Dorf.




                                                                                                                                                                                                                                        Volker


                                                                                                                                                                                                                                        Tallhed

                                                                                                                                                                                                                                        Am Freitag fahren wir weiter nach Göteborg, wo abends unsere Fähre nach Kiel geht. Den Samstag verbringen wir bei meinem Bruder in der Nähe von Grömitz und am Sonntag geht es endgültig nach Hause.


                                                                                                                                                                                                                                        Letzte Pause in Schweden, Surö Bokskog am Vänern

                                                                                                                                                                                                                                        Ich werde die Tage noch ein kleines Fazit schreiben und die Route der Tour muss ich auch noch in den Eingangspost einbinden.
                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von andrea2; 02.05.2020, 21:00.

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Neu im Forum
                                                                                                                                                                                                                                          • 25.10.2019
                                                                                                                                                                                                                                          • 7
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                          Vielen Dank. Das war ja am Tag bevor der Schnee kam. Wo hat es dich den erwischt?
                                                                                                                                                                                                                                          Am Samstag, den 14. September, ging ich zurück nach Kungsleden und baute mein Zelt etwa 3 km vor Pårte auf. Am Ende des Tages saß ich immer noch in der Sonne vor dem Zelt. Die Wettervorhersage auf dem Garmin zeigte jedoch Regen für den folgenden Tag an. Das konnte ich damals kaum glauben. Am nächsten Morgen bin ich jedoch aufgewacht mit einem leichten Rauschen auf dem Zelt. Eine Kombination aus Regen und Schnee. Später am Tag auf dem Weg nach Kvikkjokk regnete es hauptsächlich. Nicht sehr angenehm.
                                                                                                                                                                                                                                          Dienstag in Jokkmokk war es wieder ein wunderschöner Herbsttag (Indian Summer).

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                            ...machen direkt hinter Åsarna am Fluss Ljungan eine schöne Kaffepause...
                                                                                                                                                                                                                                            Bester Fluss !!!

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                              • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                              • 1591
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                              Oh, Balto schreibt auch Postkarten!

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                • 27.11.2013
                                                                                                                                                                                                                                                • 430
                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                Wahnsinn, wie sich die Natur innerhalb von ein paar Wochen verändert! Der Blick über den Stuor Dáhtá ist ja gewaltig mit all dem Schnee auf den Bergen . Ich bin ca. 4 Wochen vorher dort vorbei und hab fast die selbe Perspektive gewählt, da sah das noch ganz anders aus (Foto ist leider noch nicht hochgeladen).

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                  • 734
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                  Volker
                                                                                                                                                                                                                                                  Manchmal wünsche ich mir auch so ein gemütliches Elchleben - mampfend durch die Gegend zu strolchen ...

                                                                                                                                                                                                                                                  Vielen Dank für den wunderschönen Herbst-Winter-Bericht, der erste in dem Benny nur noch im Hintergrund steht.

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                  • andrea2
                                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                    • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Gonorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Am Samstag, den 14. September, ging ich zurück nach Kungsleden und baute mein Zelt etwa 3 km vor Pårte auf. Am Ende des Tages saß ich immer noch in der Sonne vor dem Zelt. Die Wettervorhersage auf dem Garmin zeigte jedoch Regen für den folgenden Tag an. Das konnte ich damals kaum glauben. Am nächsten Morgen bin ich jedoch aufgewacht mit einem leichten Rauschen auf dem Zelt. Eine Kombination aus Regen und Schnee. Später am Tag auf dem Weg nach Kvikkjokk regnete es hauptsächlich. Nicht sehr angenehm.
                                                                                                                                                                                                                                                    Dienstag in Jokkmokk war es wieder ein wunderschöner Herbsttag (Indian Summer).
                                                                                                                                                                                                                                                    Aber immerhin kaum Schnee. Bei den Mengen, die wir hatten, ist das ja kaum zu glauben. Das sagte uns ja auch schon Helena bei der Bootsfahrt, dass es in Kvikkjokk nicht geschneit hatte.

                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Bester Fluss !!!
                                                                                                                                                                                                                                                    Warum nur wundert mich diese Aussage jetzt gar nicht? Als ich beim Schreiben noch einmal den Verlauf des Flusses bis ins Fjäll verfolgt habe, bin ich auch durch Ljungdalen gekommen.

                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Oh, Balto schreibt auch Postkarten!
                                                                                                                                                                                                                                                    Balto hat bestimmt an Krümel geschrieben. Er wollte uns nicht verraten, wem er schreibt.

                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Wahnsinn, wie sich die Natur innerhalb von ein paar Wochen verändert! Der Blick über den Stuor Dáhtá ist ja gewaltig mit all dem Schnee auf den Bergen . Ich bin ca. 4 Wochen vorher dort vorbei und hab fast die selbe Perspektive gewählt, da sah das noch ganz anders aus (Foto ist leider noch nicht hochgeladen).
                                                                                                                                                                                                                                                    Das stimmt, es ist fast wie eine ganz andere Landschaft, dass hab ich mir auch im Taradalen gedacht, wenn ich die Bilder von den Sommerberichten sehe.

                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Manchmal wünsche ich mir auch so ein gemütliches Elchleben - mampfend durch die Gegend zu strolchen ...

                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank für den wunderschönen Herbst-Winter-Bericht, der erste in dem Benny nur noch im Hintergrund steht.
                                                                                                                                                                                                                                                    Das Elchleben ist aber auch nur so lange gemütlich, bis die Jagdsaison beginnt.

                                                                                                                                                                                                                                                    Ja die erste Tour und der erste Bericht ohne Benny, das ist mir im Fazit auch noch mal so sehr bewußt geworden. Im Alltag ist es ja nun schon mehr oder weniger normal.


                                                                                                                                                                                                                                                    ________________________




                                                                                                                                                                                                                                                    Hier hab ich nun auch noch einmal die ganze Tour auf der Karte.


                                                                                                                                                                                                                                                    Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/
                                                                                                                                                                                                                                                    Für vergrößerte Ansicht bitte 2 x klicken

                                                                                                                                                                                                                                                    und dazu der passende Link auf Google: Route Sarek 2019
                                                                                                                                                                                                                                                    Beides werde ich noch in den ersten Post ergänzen.


                                                                                                                                                                                                                                                    ________________________



                                                                                                                                                                                                                                                    Fazit

                                                                                                                                                                                                                                                    Die Ausrüstung hat sich bewährt wie immer. Geändert hatten wir nur den Kocher. Mit dem Pocket Rocket Gaskocher waren wir mehr als zufrieden. Gas hatten wir zu viel dabei, da mussten wir erst mal ein Gefühl bekommen für die benötigte Menge.

                                                                                                                                                                                                                                                    Das InReach Mini war für den Wetterbericht genial. So wussten wir, dass an dem Tag des Wintereinbruchs etwas auf uns zukommt, und auch, dass es am nächsten Tag schön werden wird. Es hat die Planung während der Tour beeinflusst und erleichtert. Zur Navigation haben wir es gar nicht genutzt und den Track abends nur interessehalber angesehen. Nett war natürlich, dass die daheim Gebliebenen sehen konnten wo wir waren. Auch der genaue Track nach der Tour mit den einzelnen Trackingpunkten und der jeweiligen Uhrzeit ist ganz nett, aber nicht zwingend notwendig. Die Notruffunktion haben wir zum Glück nicht gebraucht.

                                                                                                                                                                                                                                                    Bei den Lebensmitteln sind wir beim seit Jahren bewährten Konzept geblieben. Morgens 125g Müsli/Pers., tagsüber 50g Schokolade/Pers., ca. 100-125g Nüssen/Studentenfutter/Pers. und je einem Müsliriegel. Abends für uns beide gemeinsam entweder eine Trekkingmahlzeit + 125 g Nudeln, Reis oder Couscou (je nachdem was eh im Essen ist) oder 250 g Nudeln, Reis oder Couscous plus einer einfachen Soße und reichlich Butter. Das reicht zwar nicht um den Kalorienbedarf komplett zu füllen, aber wir können es eine ganze Weile so durchhalten ohne konditionelle Einbrüche zu bekommen. Wir merken aber immer wieder, dass wir das Essen, das wir tagsüber nicht essen, weil wir z.B. aufgrund des Wetters weniger Pausen machen, nicht aufsparen dürfen, sondern abends essen müssen.

                                                                                                                                                                                                                                                    Das Rucksackgewicht war mit 20/27 kg, für 14 Tage autark, für uns ok. Hier macht sich das fehlende Hundefutter bemerkbar.

                                                                                                                                                                                                                                                    Und damit sind wir auch beim fehlenden dritten Trekkingpartner. Benny hat gefehlt, ganz klar. Wir haben auf der Tour sehr oft von ihm gesprochen. Aber es ist auch einiges einfacher gewesen. Gerade bei dem schwierigen Wetter im letzten Jahr. Und mit Hund, wären wir auch nicht im Sarek gewesen. So hat halt alles seine Zeit. Aber die Bilder sind schon sehr leer ohne Benny.

                                                                                                                                                                                                                                                    Eine Tour ab Mitte September ist riskant, dass wussten wir. Wir hatten Alternativen geplant, aber gehofft, wir könnten die Tour durchziehen. Dass dann tatsächlich so ein massiver Wintereinbruch kam, war einerseits Pech, andererseits auch etwas ganz besonderes. Wie so ofthaben wir uns, während der Tage nach dem Schnee auf dem Padjelantaleden, geschworen, "nie wieder". Nie wieder in den Sarek, nie wieder so spät …. Aber sobald das Wetter etwas besser wurde, war das vergessen. Und so würden wir es das nächste Mal, ob es dieses Jahr noch was wird, kann ja noch niemand sagen, wieder wagen. Diese späte Herbstzeit war etwas ganz besonderes. Die wunderschönen Farben, der Schnee auf den Bergen und die fast absolute Einsamkeit.

                                                                                                                                                                                                                                                    Die Route war zwar anders geplant, und nach wie vor sind wir etwas traurig, dass es wieder nicht geklappt hat aufs Luohttoláhko, aber gerade mit den letzten vier Tagen war die Wanderung dann doch sehr, sehr schön und wir waren immerhin drei Tage im Sarek, wenn auch nur im Randbereich.

                                                                                                                                                                                                                                                    Es eine tolle Tour und wir würden es genau so wieder machen.



                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank fürs Lesen und die vielen netten Kommentare
                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von andrea2; 04.05.2020, 16:11.

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                      • 03.01.2014
                                                                                                                                                                                                                                                      • 1067
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                      Das Elchleben ist aber auch nur so lange gemütlich, bis die Jagdsaison beginnt.
                                                                                                                                                                                                                                                      Der endgueltige Kommentar zu diesem Thema fand sich auf einem Zettel in der Toilette von der STF Huette in Sitojaure:



                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                        Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                        • 12.02.2017
                                                                                                                                                                                                                                                        • 53
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                        Vielen Dank fürs Lesen und die vielen netten Kommentare

                                                                                                                                                                                                                                                        Dir vielen Dank für den tollen Bericht und die kleine Flucht aus dem Alltag!

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                          Der endgueltige Kommentar zu diesem Thema fand sich auf einem Zettel in der Toilette von der STF Huette in Sitojaure:

                                                                                                                                                                                                                                                          ...

                                                                                                                                                                                                                                                          "För att bli ren"
                                                                                                                                                                                                                                                          Haha, schön...

                                                                                                                                                                                                                                                          (Aber für die ist der Spaß auch mal vorbei.)

                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                            • 17.08.2008
                                                                                                                                                                                                                                                            • 1503
                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank für den schönen Bericht!

                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                            Das InReach Mini war für den Wetterbericht genial.
                                                                                                                                                                                                                                                            Ihr ward also mit der Qualität des Wetterberichts zufrieden? Wir haben da bisher eher durchwachsene Erfahrung mit gemacht, wobei es natürlich mit dem Regen in den Bergen (bzw. Tälern) immer relativ ist. Wir hatten das InReach Mini jetzt zweimal dabei, in meiner Erinnerung ist es so: Vorhersage gut - wir freuen uns. Vorhersage schlecht - "Ach, die ist sowieso nie genau genug."

                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                              Auch von mir vielen herzlichen Dank für diesen schönen Bericht.
                                                                                                                                                                                                                                                              Tolle und sehr beeindruckende Fotos.
                                                                                                                                                                                                                                                              Ich freue mich schon auf deinen nächsten Bericht, wann immer das sein wird ( wohl kaum noch in diesem Jahr ).
                                                                                                                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                • 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                Liebe Andrea, wieder mal ein ganz toller Bericht von dir, ich war gerne mit dabei und bin gespannt was du als nächstes machst. Allerdings zeigt es mir persönlich auch das man nach dem 15.09. wohl besser nicht so weit von den Hütten wandert als in den Sarek zu gehen, so schön wie es auch sein kann

                                                                                                                                                                                                                                                                Was ich damals auf der Autofahrt nach Süden so schön fand, ist ein langer Herbst. Denn je weiter man nach Deutschland kommt um so grüner sind die Birken wieder. Damals sah ich quasi dreimal den Herbstanfang. Das sollte bei Euch ja ähnlich gewesen sein.

                                                                                                                                                                                                                                                                Grüße Maik
                                                                                                                                                                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                  Der endgueltige Kommentar zu diesem Thema fand sich auf einem Zettel in der Toilette von der STF Huette in Sitojaure:


                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Fexy Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                  Dir vielen Dank für den tollen Bericht und die kleine Flucht aus dem Alltag!
                                                                                                                                                                                                                                                                  Es war mir ein Vergnügen

                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                  Vielen Dank für den schönen Bericht!
                                                                                                                                                                                                                                                                  Ihr ward also mit der Qualität des Wetterberichts zufrieden? Wir haben da bisher eher durchwachsene Erfahrung mit gemacht, wobei es natürlich mit dem Regen in den Bergen (bzw. Tälern) immer relativ ist. Wir hatten das InReach Mini jetzt zweimal dabei, in meiner Erinnerung ist es so: Vorhersage gut - wir freuen uns. Vorhersage schlecht - "Ach, die ist sowieso nie genau genug."
                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Großen und Ganzen waren wir zufrieden. Allerdings mussten wir uns auch erst an die "Aussagekraft" des Wetterberichtes gewöhnen. Am Anfang des Berichtes hatte ich schon mal was dazu geschrieben. 10% Regenwahrscheinlichkeit bedeutet, das Wetter ist ganz ok. Bei 30 % waren wir schon fast bei Dauerregen. Die Angaben sind meist auch zeitlich ganz gut hingekommen. Aber die Feststellung, dass man eine gute Vorhersage eher glaubt als Regenwetter, die haben wir auch gemacht. Das liegt wohl in der Natur des Menschen. Das ist doch ganz ähnlich mit unserer Erinnerung. Die schönen Momente der Tour bleiben, alles was nicht so toll war gerät sehr schnell in Vergessenheit. Anfangs hab ich immer den normalen Wetterbericht abgerufen, da ich den Datenverbrauch noch nicht so ganz einschätzen konnte. Nachdem ich aber gesehen hab, dass wir noch reichlich Daten haben, hab ich immer den Premiumwetterbericht genommen, der das Wetter in 2 Stundenintervallen anzeigt.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                  Auch von mir vielen herzlichen Dank für diesen schönen Bericht.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Tolle und sehr beeindruckende Fotos.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich freue mich schon auf deinen nächsten Bericht, wann immer das sein wird ( wohl kaum noch in diesem Jahr ).
                                                                                                                                                                                                                                                                  Einen kleinen Bericht vom letzen Jahr hab ich noch. Aber nicht Schweden sondern Eifel und auch nicht im Zelt. Mal sehen wenn ich Zeit hab, schreib ich den vielleicht noch.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebe Andrea, wieder mal ein ganz toller Bericht von dir, ich war gerne mit dabei und bin gespannt was du als nächstes machst. Allerdings zeigt es mir persönlich auch das man nach dem 15.09. wohl besser nicht so weit von den Hütten wandert als in den Sarek zu gehen, so schön wie es auch sein kann

                                                                                                                                                                                                                                                                  Was ich damals auf der Autofahrt nach Süden so schön fand, ist ein langer Herbst. Denn je weiter man nach Deutschland kommt um so grüner sind die Birken wieder. Damals sah ich quasi dreimal den Herbstanfang. Das sollte bei Euch ja ähnlich gewesen sein.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Grüße Maik
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach Mitte September wird das Risiko einfach größer, dass der Winter kommt. Aber es muss nicht sein.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Du hast Recht, wir haben den Herbst auch mehrmals erlebt. Die Fahrt durch die herbstlichen Wälder war traumhaft. Auf dem Bild mit dem Elch in Tallhed, kann man schon ahnen das in Mittelschweden die Bäume noch viel grüner waren.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2381
                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Andrea!

                                                                                                                                                                                                                                                                    Klasse Bericht, klasse Tour!
                                                                                                                                                                                                                                                                    Mit dem Wetter ist es oft so. Was man zum Wandern nicht so gut findet, ist für die Bilder toll!
                                                                                                                                                                                                                                                                    Regen, Schnee, Wolken, Nebel, ...
                                                                                                                                                                                                                                                                    Unterwegs ist mir natürlich die Sonne lieber, aber "schlechtes" Wetter macht gute Bilder.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Die schneebedeckten Berge sind superschön!

                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele Grüße,
                                                                                                                                                                                                                                                                    Sylvia

                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1232
                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                      Was lange währt, wird endlich gut.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Schön dass Du Deinen Bericht jetzt endlich fertig geschrieben hast. Und vor allem die letzten Tage waren ja nochmal Herbst-Sehnsuchtsbilder vom feinsten. Na gut, die Gegend um Pårte und Stuor Dáhtá ist ja auch einfach prädestiniert dafür. Jedenfalls auch von mir nochmal Danke für den stimmungsvollen Bericht.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Vorstand
                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1591
                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Liebe Andrea, wieder ein wundervoller Bericht von Dir, hab' Dank für die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast! Ich habe wieder supergerne mitgelesen. Und die Bilder!!!

                                                                                                                                                                                                                                                                        Den Bericht über die Wanderung in der Eifel würde ich natürlich auch gerne lesen!

                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1022
                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                          Ein wirklich schöner Bericht, dazu aus dem Sarek, sehr schön!
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja im Spätherbst gibt es wohl immer Überraschungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Aber ihr hattet wohl alles in allem eine wirklich schöne Zeit und eine echt gute Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Spannend wie immer, aber mit einer sehr großen Lücke !
                                                                                                                                                                                                                                                                          War schön zu lesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank euch allen für die netten Kommentare.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo Andrea!

                                                                                                                                                                                                                                                                            Klasse Bericht, klasse Tour!
                                                                                                                                                                                                                                                                            Mit dem Wetter ist es oft so. Was man zum Wandern nicht so gut findet, ist für die Bilder toll!
                                                                                                                                                                                                                                                                            Regen, Schnee, Wolken, Nebel, ...
                                                                                                                                                                                                                                                                            Unterwegs ist mir natürlich die Sonne lieber, aber "schlechtes" Wetter macht gute Bilder.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Die schneebedeckten Berge sind superschön!

                                                                                                                                                                                                                                                                            Viele Grüße,
                                                                                                                                                                                                                                                                            Sylvia
                                                                                                                                                                                                                                                                            Ja du hast vollkommen recht, eigentlich gibt es für Fotos kaum etwas langweiligers als wolkenlosen, blauen Himmel. Aber wenn ich die Wahl hab, dann hab ich lieber schönes Wetter und langweilige Fotos.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Was lange währt, wird endlich gut.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Schön dass Du Deinen Bericht jetzt endlich fertig geschrieben hast. Und vor allem die letzten Tage waren ja nochmal Herbst-Sehnsuchtsbilder vom feinsten. Na gut, die Gegend um Pårte und Stuor Dáhtá ist ja auch einfach prädestiniert dafür. Jedenfalls auch von mir nochmal Danke für den stimmungsvollen Bericht.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich habe auch jedes Mal Sehnsucht, wenn ich mir die Bilder ansehe.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebe Andrea, wieder ein wundervoller Bericht von Dir, hab' Dank für die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast! Ich habe wieder supergerne mitgelesen. Und die Bilder!!!

                                                                                                                                                                                                                                                                            Den Bericht über die Wanderung in der Eifel würde ich natürlich auch gerne lesen!
                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Eifel wird auch noch kommen. An der Einleitung arbeite ich zumindest schon.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Ein wirklich schöner Bericht, dazu aus dem Sarek, sehr schön!
                                                                                                                                                                                                                                                                            Ja im Spätherbst gibt es wohl immer Überraschungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Aber ihr hattet wohl alles in allem eine wirklich schöne Zeit und eine echt gute Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Spannend wie immer, aber mit einer sehr großen Lücke !
                                                                                                                                                                                                                                                                            War schön zu lesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Ja, es war wirklich eine tolle Tour. Aber immer gut, wenn man Tagebuch schreibt, so kann man die schwierigen Momente, die man ja immer schnell vergessen hat, noch einmal nachlesen und sich erinnern.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar