• Pfiffie
    Fuchs
    • 10.10.2017
    • 2024
    • Privat


    [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.370368686
    Längengrad 17.594116727
    Einleitung:
    Jetzt bin ich schon ein paar Tage daheim und sitze hier. 1 Woche habe ich überlegt wie ich den Titel meines Reiseberichts nennen möchte, denn ich mag gewisse Mottos. Es war diesmal nicht einfach ihn zu finden, aber ein Spruch bzw. eine Weisheit, nützlich sogar für ein Frasenschwein, schien mir am Ende am treffensten.

    Der Weg ist das Ziel. Könnte man eigentlich jeden Bericht hier im Forum beschreiben, das wäre aber nicht weit genug zurück geschaut. Mein Vorhaben ist nun mehr viele Jahre alt, auf dem Weg dorthin beging ich jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag ein Schritt dort hin. Ich lernte meine eigene Umwelt zu Hause kennen und trainierte für mein Vorhaben mit höhen und tiefen. Lernte neue Freunde kennen (besonderen wink hier mal an den Sachsenstammtisch) und einiges an Erfahrung bevor ich mein Vorhaben umsetzen konnte. Denn auch ohne mein Vorhaben ist es für mich persönlich ein ganz großer Gewinn gewesen. Daher habe ich genau diesen Titel gewählt.

    Ich bin auf dem Weg zum Outdoortreffen in Sonneberg und das sollte der letzte Test vor der Tour sein. Ein voller Rucksack, sogar den Hammer hab ich rein gestopft um auf Kilos zu kommen. 22km und ein paar Höhenmeter sollten es sein. So kam ich dann mit den ca. 25kg ganz gut zum Platz in Sonneberg. Eigentlich nichts besonderes! Eigentlich? Im Kopf tat sich einiges, denn ich fühlte das der Körper endlich soweit ist. Letztes Jahr freute ich mich noch über 20-25km wie ein Schneekönig und kam dies Jahr auf 30-38km die ich ohne Tourenrucksack bewältigen konnte ohne Knieschmerzen zu bekommen. Und nun mit so viel Gepäck über 20km. Ich war bereit.

    Vielleicht vorne Weg. Ich werde hier 2 Kilometerangaben im Bericht schreiben. Die eine ist aus GPS Daten die andere vom Iphone Schrittzähler. Denn das wellige Gelände erzeugt meiner Meinung nach Ungenauigkeiten. So kann man nach den Schildern auf dem Padjelantaleden eigentlich 10-20% drauf rechnen. Ich denke die Wahrheit liegt in der Mitte und am Ende kommt es ja auch nicht drauf an wie weit es war.

    Planung:

    Schnell war klar das es diesmal nicht ganz so steinig werden sollte, das es länger als 8 Tage gehen soll und wesentlich mehr Reservetage beinnhalten muss als die 0 Tage vom letzten Jahr. So führte der Weg zum Padjelantaleden und es gab viele fragen hier im Forum. Reisezeit, Schneeschmelze, Mitternachtssonne oder Polarlicht, Packliste, Strumpflöcher, Blasenversorgung, Schlafsack trocknen, Zeltkauf, Kleidung etc. etc. etc.. Ich sag einfach mal Danke, ohne Euch wäre es sehr kompliziert gewesen.
    Aber nur Padjelantaleden? Ich laufe neben einem ganz tollen Nationalpark und so lotete ich ein Sonderziel aus (Mikkastugan) was mir allerdings hier im Forum der eine oder andere eher abgeraten hat. Und so schaute ich mir die Strecke sehr genau an, alles was es im Netz gab versuchte ich zu finden und wagte diesen Schritt der extrem viel Einfluß auf meine Tour, mein Körper und meine mentalen Fähigkeiten hatte. Ein Schritt zu viel? Vielleicht kann ich die Frage nach dem Bericht beantworten, nachdem ich selbst alles aufgearbeitet habe, bis heute weiß ich es nicht.

    Zeit: Anfang Juli
    Startpunkt: Ritsem
    Ziel: Kvikkjokk
    Sonderziel: Mikkastugan
    Tourlänge (komoot): 164km, davon 90 weglos
    Tourlänge (Iphone Schrittzähler): ca. 200km davon 110km weglos davon 13km für weiteres Sonderziel
    Verfügbare Tage 18 zur Not 20.
    Verfügbare Tage Änonjalme-Staluokta 10 Tage (für 10 Tage essen dabei)

    Grobe Tourdetails: Ritsem-Änonjalme-2km vor Gisuresstugan-Ruohtesvagge-Alggavagge-Staluokta-Padjelantaleden Kvikkjokk

    Essen:
    -Frühstück: 170g Müsli + ca. 30g Vollmilchpulver + 20g Kakaupulver
    -Mittag: 2x12g Mars/Snickersstick, 5 v. 10 Tage incl. 100g Schoki oder Beef Jerkey (ca. 120g/portion)
    -Abendessen: ca. 120-140g Real Turmat

    1-2 Schlemmerpudding Dr. Oekter pro Tag (53g pro Beutel) insg. 15 Beutel
    Mind. 1-2 heiße Tasse Suppen
    Instantkaffe
    Tee
    Brausetabletten
    Ahoi-Brausepulver
    Maggi Brühwürfel für was warmes mit Geschmack

    Alles in allem ca. 700g pro Tag, 7kg für 10 Tage

    Packliste (in Klammern was 2020 anders wird):

    Zelt: 3,5kg Nammatji 3 + unoriginalen Groundsheet (ca. 300g)
    Rucksack: Fjällraven Kajaka 100l + Regenhülle
    Tagesrucksack von Tatonka
    Luftmatratze Expeed 9LW + Pumpsack + Schutzhülle für Matratze
    Schlafsack wohlfühl +5° Expeed comfort 600 oder so
    Aufblaskissen
    Leki Stöcke
    Gamaschen
    Haix Stiefel+Schuhwax (1/3tel Dose Fibertec)+Ersatzschnürrsenkel
    Dünne Camphose
    Trekkinghose verstärkt an Knie Po etc.
    3 Schlübber (2 reichen)
    1 langarm Merionounterhemnd
    1 lange Merino Unterhose
    3 paar Trekkingsocken (2 reichen)
    1 paar Schafswollcampsocken
    2 Funktionsshirts
    1 Pullover
    1 Regenjacke (die war scheiße, da muss was anderes her)
    1 Regenhose
    1 Basecap
    1 blöden Dschungelhut (für nächste Tour gestrichen)
    1 Mückennetz (braucht kein Schwein, man muss sich nur ergeben und akzeptieren)
    1 Siedenhandschuhe und ne art Bauarbeiterhandschuh, ausm Outdoorladen in Stockholm
    1 Crocks
    Versch. Packsäcke und 120er/240er Müllbeutel
    Jetboil Kocher
    2 230g Gas (eine wird auch reichen)
    Löffel
    1 Aluminiumtrinkbecher
    1l Trinkflasche
    4l Wasserblase
    1 Isoliertasche für Trekkingessen (kann ich nur empfehlen)
    Schmerztabletten Ibu 800
    Jodsalbe
    Zuckertabletten
    Tatonka erste Hilfe Set mit Rettungsdecke
    Verschiedene Blasenpflaster
    1 Rolle Kinesiologytape (eventuell 2 Rollen nächste mal)
    1 Hirschtalk Extrem von Scholl
    1 Sonnenbrille
    1 Powerbank 26000mAh + 2 Ladekabel und Stecker + Panzertape drumrum (ca. 2m)
    1 Iphone + 2 Ladekabel incl. Calazo App, Viewranger mit Fjällkarten und Komoot App, alles Offline bedienbar
    1 Sony RX100 M3
    1 Feuerzeug + Feuerstein
    1 Sekundenkleber
    1 Draht
    10 größere Kabelbinder
    1 4m Schnurr incl. 2 leichte Herringe mit Abspannline
    1 Nadel und Faden
    1 Einwegrasierer
    1 kleine Zahnpastatube
    1 plaste Deoroller
    1 Zahnbürste
    1 Klopapier
    3 Microhandtücher (groß, mittel, klein)
    Diverse Dokumente, zum Teil ausgedruckte Buchungen falls Handy kaputt
    1 Outdorrsitzkissen (könnte man einsparen)
    Verschiedene leichte Karabiner
    Hüftgurtverlängerung: 2 große Karabiner + 2 Bergsteigerschlingen (hält bombenfest)
    1 Taschenmesser aus der Schweiz (normalmulti 1cm dick etwa, vll auch 1,5)

    Startgewicht 30-32kg (pro Tag -700g)


    So das waren die groben Daten. Ich lade Euch herzlich zu meinem kleinen Abendteuer ein! Leider sind die Fotos aus meiner Sicht etwas verdaddelt, aber denke das es trotzdem passt. Mental war es eine Herausforderung, da hat die technische Bedienung der Kamera etwas darunter gelitten .


    Zuletzt geändert von Pfiffie; 04.08.2019, 20:00.
    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

  • oesine63
    Erfahren
    • 27.11.2013
    • 430
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    #2
    AW: [S] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

    Juhuu, es geht los! Ich bin schon sehr gespannt auf deine Erlebnisse. 30 kg auf dem Rücken, da wird's mir ganz schwummrig Aber gut, du hast im Vorfeld erklärt, warum du alles in ein wenig größeren Dimensionen brauchst.

    Das erste Foto ist schon mal eine Wucht, da hast du die Stimmung ganz toll eingefangen! Ich freu mich auf Fortsetzung!

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    • qwertzui
      Alter Hase
      • 17.07.2013
      • 3048
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      #3
      AW: [S] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

      Endlich, geht es los!

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      • Blubbi
        Erfahren
        • 17.01.2016
        • 463
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        #4
        AW: [S] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

        Jaaaaaaa. Auch ich freue mich, dass es los geht mit deinem Bericht und vor allem, dass du dein Abenteuer überlebt hast
        Und anscheinend war es nicht die Hölle und nicht deine letzte Tour, denn ich las das Wort "2020".

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        • Chip
          Gerne im Forum
          • 28.12.2016
          • 56
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          #5
          AW: [S] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

          Oh man dein Bericht macht die Wartezeit bis Mitte August noch unerträglicher Freue mich schon auf den Rest

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          • NF
            Erfahren
            • 23.02.2019
            • 207
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            #6
            AW: [S] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

            Aboniert!

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            • Sylvie
              Erfahren
              • 20.08.2015
              • 361
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              #7
              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

              Oh, eine detaillierte Packliste, superspannend. Ich liebe Packlisten. Und Hut ab, das ist sehr viel Gepäck, das erst mal geschleppt und bewegt werden muss.
              Weißt Du, wie viel Kalorien Du pro Tag eingeplant/verzehrt hast?

              Ich harre gespannt der weiteren Berichterstattung!

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              • Pfiffie
                Fuchs
                • 10.10.2017
                • 2024
                • Privat


                #8
                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                Oh, eine detaillierte Packliste, superspannend. Ich liebe Packlisten. Und Hut ab, das ist sehr viel Gepäck, das erst mal geschleppt und bewegt werden muss.
                Weißt Du, wie viel Kalorien Du pro Tag eingeplant/verzehrt hast?

                Ich harre gespannt der weiteren Berichterstattung!



                Müsli 606 + Milch 150 + Ovemaltine 40 = Frühstück 796kcal

                Sticks Mars/Snickers haben 22g pro Stück (kleiner Fehler) = 214kcal (107/stk)

                Schoki 100g: 580 oder Beef Jerkey 140g: 400 = 5 Tage 580kcal oder 5 Tage 400kcal (Beef habe ich in den ersten Tagen gegessen.

                Seelenwärmer Dr Oekter= 244kcal

                Heiße Tasse Erasco= 92kcal

                Turmat= 525kcal

                Gesamt= 2451 bis 2271 kcal (so ungefähr) hatte durchaus auch mal 2 Beutel Seelenwärmer, Hunger hatte ich fast nie.

                Ich schreibe heut weiter, kann aber sein das ich es erst morgen abend einstellen kann!

                Grüße Maik
                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                • Sylvie
                  Erfahren
                  • 20.08.2015
                  • 361
                  • Privat


                  #9
                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                  Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen

                  Gesamt= 2451 bis 2271 kcal (so ungefähr) hatte durchaus auch mal 2 Beutel Seelenwärmer, Hunger hatte ich fast nie.

                  Ich schreibe heut weiter, kann aber sein das ich es erst morgen abend einstellen kann!

                  Grüße Maik
                  2400 kcal, oha, das ist nicht viel für Dein Gepäck und Deine Strecken! Hast Du abgenommen? Sorry, dass ich das hier so unverblümt frage, aber es interessiert mich einfach. Wenn es Dir zu privat ist, dann antworte einfach nicht drauf. :-)

                  Mache Du nur in Ruhe mit dem Schreiben. Ich habe Dich abonniert und kann also nix mehr verpassen.

                  Bis trotzdem hoffentlich bald.

                  Sylvie

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                  • bourne
                    Dauerbesucher
                    • 30.01.2016
                    • 583
                    • Privat


                    #10
                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                    OT: Ich find das eigentlich nicht wenig an Essen, meine normale Verpflegung: 100g Müsli in der Früh, 1 Real Turmat am Abend, 2 Snickers/Twix/Mars oder 2 Handvoll Nüsse untertags. Bissl extra Schoki für den Abend, falls noch Bedarf besteht. Viel Wasser. Damit nehme ich dann bei 2 Wochen schon einige Kilo ab.

                    ON Topic: Fein, dass Dein Bericht beginnt und Deine Tour ein Erfolg war
                    Trekkingblog: lustwandler.at

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                    • Leitwolf
                      Fuchs
                      • 02.03.2010
                      • 2100
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                      Eine tour auf dessen bericht ich gehofft hatte....Abo dagelassen...
                      Wir sind blinde Passagiere unter einem Sternenzelt.Wir sind Koenige und Bettler auf der Suche nach uns selbst. Sind die Herrscher des Planeten, bis sie auseinander fällt.
                      Und nur zu Gast auf dieser Welt.

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                      • Pfiffie
                        Fuchs
                        • 10.10.2017
                        • 2024
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                        Ui vielen Dank schonmal

                        Was das Essen betrifft, ist soweit erstmal per PN geklärt, werde sicher am Ende noch mal darauf eingehen, aber alles Gut Aber ja ich habe ca. 6-8kg auf der Tour abgenommen und nicht geraucht, bis auf die ersten beiden Tage.




                        28.06-30.06. Anreise (da müssen wir nochmal durch , sie gehört dazu)


                        Bereits 2 Wochen vor der Abfahrt fange ich an langsam den Rucksack zu packen. Ich bin nervös, wie soll das ganze Zeug da rein passen? Schlafsack, Zelt, Luftmatratze, und der Rucksack sieht bereits dreiviertel voll aus. Der Gedanke wird einige Tage verdrängt was bei mir eine innere Unruhe auslöst. Zweifel kommen auf wie schon häufiger.
                        Eine richtige Jacke ist jetzt schon aus der Packliste geflogen, weil die einfach zu viel Platz weg nimmt, ein 2. Pullover, das Tagebuch samt Stift und noch einige andere kleinigkeiten fliegen raus. Freitag früh vor der Abfahrt steht dann ein prall gefüllter Rucksack im Flur und ein Tagesrucksack 30l, auch voll. Hmm? Ich hätte einen anderen Beruf lernen sollen, Zauberer oder sowas. Das Zeug muss da noch rein nach dem Flug.....verdammt.
                        So beschließe ich das Zelt oben zwischen Deckel und Rucksack zu befestigen, perfekt, past....der Plan fürs umpacken steht und packe das Zelt erstmal wieder in den Rucksack.
                        Freitag 10Uhr geht es dann mit dem Dorfbus zum Bahnhof, später mit dem Regionalzug nach Erfurt und mit dem ICE der natürlich Verspätung hat nach Berlin ins Hotel. Das liegt etwa 1,5km zu Fuß vom Flughafen Tegel entfernt, so dass ich mit dem TXL-Bus schon mal vom Hauptbahnhof direkt zum Flughafen fahre und das Stück zum Hotel laufe. Verdammt schwer und bei der Hitze sehr schweißtreibend. Hast du dir das gut überlegt Maik?
                        Im Hotelzimmer wird erstmal alles hingeschmissen...ab in den Biergarten auf den Alexanderplatz.




                        Das hieß zum Flughafen zurück, dort die Begebenheiten in Terminal C abgecheckt und zurück (etwa 3km glaube ich) zur U-Bahnstation. Ich Frage wie ich zum Alexanderplatz am besten komme und bekomme natürlich den schlechtesten Hinweis, sie mochte mich wohl nicht, nach etwa 1h und 100 U-Bahnkilometer war ich dann auch dort. Toll diese U7. Zurück im Hotel wurde auch dieser Biergarten noch eingeweiht bevor es dann schlafen ging.
                        Am nächsten morgen 4:30 ging es dann zum Flughafen ins Terminal, auch wenn es das erste mal war eigenverantwortlich ein zu checken war alles sehr einfach. Handy hier Handy da ran halten, Rucksack abgeben, fertig. Ein Beutel oder sowas bekam der Rucksack dann doch nicht, da sowohl in Stockholm als auch in Berlin trockenes Wetter angesagt war. Der Flieger startete pünktlich nach einigen drängeleien (es gibt ja keine Platzkarten, eventuell kommt man nicht mit). Auf dem Hinflug hatte ich ganz vorne 3 Plätze zur Auswahl, lukte entspannt aus dem Fenster und stopfte mir meine gräuslich ausgewählte Musik ins Ohr. Endlich raus hier, in 90min sieht die Welt schon ganz anders aus, schwedisch halt, wie jedes Jahr seit vielen Jahren.

                        Von der Hölle in den Himmel.


                        Ich stand am Kofferband und dachte nun an die vielen armen Dropse deren Gepäck nicht am Flughafen an kam. Die Zeit verging nicht und viele Leute hatten schon ihren Koffer. Oh man, was packen die Leute denn alles ein für den Urlaub. Handgepäckkoffer mit größe am Limit, Handtasche, Fressbeutel, Kaffecup und ein Aufgabegepäckstück wo sie selbst rein passen würden. O m g, uns gehts echt zu gut. Ich begann zu schmunzeln bei so manchen Gepäck, aber ich war ja grad irgendwie nicht besser, dafür das es nur Wandergepäck war was ich mit einem Arm nicht hoch halten konnte. Allerdings stand ich gefühlt ziemlich lange und dachte irgendwann....na nu aber....haste wieder so viel Pech das der Urlaub gleich am Anfang baden geht wa? Aber da kam er auch schon angepurtzelt und es schien auch noch alles dran zu sein. Diese Hürde war nun also auch geschaft und schon war ich auf dem Weg mit Rucksack und erstmal einem Einkaufswagen auf dem das schwere Zeug lag zu einem Automaten für den Arlandaexpress. Denn nun war viiiiiel Zeit, etwa 9h bis der Nachtzug abfährt Richtung Gällivare und das war auch gut so.


                        Nach der Fahrt mit dem Arlandaexpress suchte ich die Schließfächer und packte den Rucksack diagonal samt dem Inhalt des Tagesrucksackes in ein großes Schließfach. Da musste ich noch etwas nachdrücken bis die Tür wirklich zu ging, fertig. Riesig dieser Centralbahnhof in Stockholm. Nach ein bissel rumfragen kaufte ich die Accesscard mit 24h Aufladung und verschwand in der Metro um zu dem Outdoorladen in der Kungsgatan zu kommen.



                        Dort kaufte ich 2mal Gas, einmal Dschungeloilja und so komische Handschuhe wenn ich einmal im Outdoorladen bin (siehste würde ich mal zur Packliste noch ergänzen: Dschungeloilja, Nordic Summer, 2 mal Deetlotion).
                        Schönes Stockholm dachte ich mir und fuhr in die Gamla Stan, wolltest du nicht an Strand oder sowas? Rumgammeln? Kam mir grad irgendwie verschwendet vor und so lief ich zwischen 1000 Leuten durch die Gamla Stan auf der Suche einem leeren Kaffe mit viiiel Ruhe. Gab es natürlich nicht. Ich fand eine deutsche Kirche mitten in Stockholm, eine Geisterführung oder sowas und pötzlich stand ich vor einem riesen Gebäude mit son Gaul davor.



                        Ich las das Schild auf dem Stand Kungliga Chamber oder so ähnlich....grübel....Königleicher Palast? Oh ein Haus von Adel, cool mal rein gehen durch die riesen Tür da vorne...sehr schön, ungewollte Kultur vor dem Mittagessen. Der Foto war bereit und es gab viele Vögelchen. Als ich wieder raus kam wollte eine Frau ein Foto mit der Wache machen und plötzlich waren hier 4 mal so viel Leute als bevor ich rein ging. Da liefen auch paar dunkelblau gekleidete Männer mit Stöckern vor der Brust auf der Straße rum. Wasn hier los? Das waren Soldaten mit Waffen und grüne Soldaten mit weißen Stulpen die die nicht hörende Menge immer wieder zum zurücktreten aufforderten. Jetzt spielte hier auch noch eine Kapelle und die zogen alle auf einen Hinterhof. War das vielleicht eine Wachablösung vom Königshaus oder sowas....scheint wohl so zu sein, prima mal angucken. Die grünen Soldaten waren recht lustig, der eine sehr schweigsam. Er blieb meist vor den Leuten stehen, schaute ihnen tief in die Augen mit versuchtem ernsten Blick, bis die Leute anfingen zu lachen und ein Schritt zurück gingen. Der andere völlig Hyperaktiv und ausdauernd immer wieder die quer laufenden Leute ansprach und mit wedelnden armen fast schon schrie. Ja, und da war noch diese eine Taube. Sie stand nun direkt vor dem Hyperaktiven. Er Guckte die Taube an, regte sich plötzlich nicht mehr, bis die Menge lachte und nun erwartete das er der Taube den Platz zuweist...herrlich.
                        Ich kehrte in die Gassen zurück und fand ein Tisch für ein kaltes Bier, denn in Stockholm war Sommer. Bestimmt 26grad musste es mind. gewesen sein, blauer Himmel und jeder 3. hatte ein Eis in der Hand.























                        Die Zeit war schnell rum, verdrückte auf dem Centralbahnhof noch den einen oder anderen Snack und stieg dann als bald in den Nachtzug ein.



                        Mal ehrlich, Nachtzug fetzt überhaupt nicht. Das fühlt sich an als wenn ein 18jähriger mit einem Porsche eine Alpenstraße hoch fährt. Die vielen scharfen Kurven, da war an schlafen nicht zu denken. Entweder dachte ich jemand hebt mein Bett am Fußende an oder ich muss mich mit den Füßen gegen die Wand stemmen um nicht zu rutschen. In den Tunneln bekomme ich Druck auf die Ohren. Alles irgendwie unangenehm, aber ein paar Minuten kann ich hier und da doch schlafen. Pünktlich bin ich in Gällivare und genau der 2. in dem dann doch vollen Bus nach Ritsem. Wie in Stockholm am Bahnhof nur noch Tourenrucksäcke zu sehen. Es ist ca. 08:30 und der Bus fährt los. Ich bin in Lappland, nur noch 4,5h und einmal Bootfahren.



                        Um 10:30 in Stora Sjöfallet Bushalteplatz werden wir auf einmal alle raus geschmissen.







                        Es herrscht Verwirrung und ich weiß schon garnich was jetzt auf einmal los ist. Einige steigen in einen kleinen Shuttlebus mit Hänger ein und sind verschwunden. Der Busfahrer sagt er kommt in 50min wieder und dann geht es weiter. Ich frage ob ich den Rucksack wieder in den Bus tun kann, was er positiv beantwortete. Ich ging rein und holte mir einen Kaffe. Als ich wieder raus kam lag mein Rucksack auf der Straße neben den anderen und der Bus war weg. 1h später war der kleine Shuttlebus wieder da, ehe ich aber reagieren konnte war der voll und ich erfuhr das der nach Ritsem fährt. Jetzt hatte ich achterbahn im Kopf, was verdammt nochmal ist hier los, meine Laune schwenkte von Entspannt auf paarungswilligen Gorilla, ich war richtig sauer. Da war eine Frau die irgendwie zu dem Buscaos gehören sollte welche sich gerade in den Shop verdrückte. Ich haste ihr hinterher fragte sie was hier los ist und wann es weiter nach Ritsem ginge. Sie verstand kein Englisch, aber ein netter Herr übersetzte mir dann sogar von deutsch in schwedisch und umgekehrt. Es war offen noch pünktlich nach Ritsem zu kommen. Ich verstand, dass das Shuttle wieder kommt um den Rest nach Ritsem zu bringen. Da es aber 1h fährt und dreimal die Strecke fahren muss hieß das, das es 14Uhr wieder da ist und 15Uhr in Ritsem, 1h nachdem das Boot abgefahren ist. Ich sagte ihr das ich auf das Boot angewiesen bin und nicht verstehe warum ich nicht pünktlich ohne eine Baustelle in Ritsem ankomme. Sie sagte das sie mit dem Boot telefoniert, trotzdem war ich maximal angespannt. Das darf einfach nicht wahr sein, Baustelle, Bus defekt, Wetter, verrückte Rentiere etc. Hätte ich alles eingesehen. Aber der war Pünktlich, es gab keine defekte und keine Baustellen, warum sollte ich dann mind. 2h zu spät in Ritsem ankommen?
                        Kurz vor eins war plötzlich ein anderer Kleinbus da, ohne offiziellen Norrbottenlogo auch mit Hänger. Ich fragte sofort ob das ding nach Ritsem fährt und war der Vorletzte der einstieg. Vorne neben mir und der Busfahrerin quetschte sich noch eine Dame die nach der Fahrt 10cm schmaler war.

                        Die ersten Rentiere 2019 konnte ich garnich leiden, wie schnell man doch seine Ansichten ändern kann. Die waren alle lieb und sehr aufgeregt, aber mich haben sie gestört da sie nicht von der Straßen gingen. Eigentlich schade für den Moment.


                        14:00 hielt nach der rassanten fahrt das Shuttle direkt am Bootsanleger. Die wild telefonierende Frau die kein Englisch konnte und das Shuttle fuhr, schafte es tatsächlich noch pünktlich zum Anleger. Und es gab sehr viele Schlaglöcher, ich weiß nun was so ein Bus so aushält. Auch wenn ich sie bis zu dem Punkt hätte auffressen können (jeden der was mit dem Busverein zu tun hatte in dem Fall), das war aber richtig guter Einsatz, ich beruhigte mich sehr schnell und rief ihr mit einem jetzt breiten grinsen ein „Tack so mycke“ zu. Ich war beeindruckt von so viel Mühe ihrerseits am Ende.
                        Kaum auf dem Boot legte es ab und nun sollte mein Abendteuer beginnen. Der Himmel blau, der Akkha vor dem Gesicht. Wie es wohl wird? Ich stand auf und machte riehenweise Fotos, versuchte krampfhaft keine Träne zu verdrücken, denn ich war nur noch wenige Kilometer davon entfernt etwas zu tun was ich davor noch nie getan habe und innerlich wusste was mir bevor stand. Ok sagen wir dachte es zu wissen was mir bevor stand. Wandern, mit Zelt, wohin du willst, alleine, anfangs ohne Wege, Easy piesy. Es war Zahltag und meine Aufregung auf dem Bushalteplatz unterstrich eigentlich nur wie ich ein scheitern nicht mehr akzeptieren würde. Wenn mein Handy kabellos aufladbar wäre, wäre es wohl am anderen Ende des Sees wieder voll gewesen. Ich stand unter Strom und die Tour fängt an wie die letzte Aufgehört hat, mit blauen Himmel.



                        Mein Vanilleeis in einer schwarzen Waffel






                        Really?
                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1511
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                          Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                          Der Himmel blau, der Akkha vor dem Gesicht. Wie es wohl wird? Ich stand auf und machte riehenweise Fotos, versuchte krampfhaft keine Träne zu verdrücken...
                          Manchmal ist es keine Schande, wenn Männer weinen: wenn die Lieblings-Fußballmannschaft ein wichtiges Spiel verliert... und wenn man das Akkha-Massiv in so einem Wetter sieht!

                          Und was heißt hier "verdaddelte" Bilder? Die sind großartig!

                          Werde gespannt dabeibleiben!

                          Gruß Dietmar

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                          • Borgman
                            Dauerbesucher
                            • 22.05.2016
                            • 768
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                            Ich bin auch gespannt, wie es Dir auf der Tour ergangen ist, Deine lebhafte Beschreibung der Anreise macht definitiv Lust auf mehr . Die seelische Achterbahnfahrt, wenn die Anschlüsse nicht richtig klappen, zusammen mit der normalen Anspannung vor einer großen Tour kann ich jedenfalls sehr gut verstehen.

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                            • NF
                              Erfahren
                              • 23.02.2019
                              • 207
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                              Die seelische Achterbahnfahrt, wenn die Anschlüsse nicht richtig klappen, zusammen mit der normalen Anspannung vor einer großen Tour kann ich jedenfalls sehr gut verstehen.
                              Wir hatten letztes Jahr in Gällivare 1h Zeit um in den Bus umzusteigen. Der Zug hatte bereits in Arlanda 45min Verspätung. Kurze Zeit später schon 1:30... Ich hab die ganze Nacht nicht gepennt und die regelmäßig auf dem GPS geschaut wo wir sind und ob wir es noch schaffen. Letzten Endes hatte der Zug 1:10 Verspätung aber der Bus hat gewartet...
                              Ohne ein bisschen Nervenkitzel bei der Anreise wäre ja auch langweilig

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                              • Pfiffie
                                Fuchs
                                • 10.10.2017
                                • 2024
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                Zitat von NF Beitrag anzeigen
                                Wir hatten letztes Jahr in Gällivare 1h Zeit um in den Bus umzusteigen. Der Zug hatte bereits in Arlanda 45min Verspätung. Kurze Zeit später schon 1:30... Ich hab die ganze Nacht nicht gepennt und die regelmäßig auf dem GPS geschaut wo wir sind und ob wir es noch schaffen. Letzten Endes hatte der Zug 1:10 Verspätung aber der Bus hat gewartet...
                                Ohne ein bisschen Nervenkitzel bei der Anreise wäre ja auch langweilig
                                warte mal die Rückreise ab, zumindest habe ich 800kr zurück bekommen von SJ . Ok das kann man ja verraten, der zug sollte 06:30 in Stockholm sein, 14:30 bin ich gleich am Flughafen ausgestiegen, kein Vasa, kein Abba, kein Biergarten . Aber bei so vielen Verbindungen passiert sowas, mittlerweile bin ich da auch entspannter, aber bei der Reise war das nicht möglich!
                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                • NF
                                  Erfahren
                                  • 23.02.2019
                                  • 207
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                  Na jetzt musst du ganz schnell weiterschreiben damit wir wissen, was da passiert ist

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                                  • Pfiffie
                                    Fuchs
                                    • 10.10.2017
                                    • 2024
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                    30.06. 15Uhr Änonjalme-Abzweig Richtung Sarek 15-17km



                                    Das Boot hielt und es galt erstmal den haufen Rucksäcke auseinander zu stricken. Die Mitfahrer waren teils recht hastig und viele von Ihnen recht schnell verschwunden. Mein Rucksack trug ich erstmal den Hang hinauf und stellte Ihn am Schild ab, Pause, eine gute Idee, schließlich war die Bootsfahrt recht anstrengend und ich wollte erst mal runter kommen.
                                    Mir tat dies ein Pärchen ebenso und wir unterhielten uns kurz. Etwas ungläubig schaute ich auf den Rucksack, da waren fast 7kg mehr als ich eigentlich wollte drinnen......naja eine Frage der Verdrängung von Gedanken. Und so setzte ich den Rucksack auf und lief die ersten Schritte. Ich versuchte dabei sehr langsam zu laufen und erst mal rein zu kommen. Es war ja wurscht wie weit es heute geht und der Weg war ausgesprochen einfach. Bowlenwege und ausgetretene trockene Pfade meist ohne Steine.









                                    Ich kam an der Akkahstugan vorbei und sah den einen oder anderen vom Boot wieder, aber ich sah zu das ich weiter kam. Bald kam ich zum Vuoädno den man schon vom weitem hören konnte. Ein weiß hellgrün gesäumter Fluß der viel krach macht. Der Anbllick war gigantisch und es war klar das man da ohne eine Brücke wohl nicht rüber kommt. Das Wetter war immer noch sonnig und ich traf dort auch das Pärchen vom Anlegeplatz wieder. Hier muss man einfach paar minuten rasten.













                                    Das waren um die 4km und komischer weise fühlte ich mich bis auf ein zwicken in den Schultern ganz gut. So beschloss ich mind. bis zu der 1. Brücke 2km vor der Gisuresstuga zu laufen. Das müsste passen. Allerdings wusste ich auch das es am Abend zuziehen sollte und sogar regnen sollte. Ab hier lief ich unbemerkt wie ein blöder Hund, ich wollte vom Weg runter, irgendwie doch noch nicht beim Tourbeginn.









                                    Nach insg. 6h vom Bootsanleger kam ich an der Brücke an und war auch schon ziemlich im Eimer. Der Sjnjuvtjudisjahka wurde überquert und laut Grundsten musste ich jetzt links abbiegen (Tour 20).



                                    Ich schaute links rüber und wusste das ich genau jetzt den Sareknationalpark betreten habe. Sieht eigentlich recht friedlich aus und ich sah einen kleinen Tierpfad zwischen den weit auseinander stehenden Birken auf dem ich gleich einschwenkte. Really? Really! Wie ein Kind im Spielzeugladen lief ich Schritt für Schritt weiter. Es war nun schon recht zugezogen und beschloß bei der nächsten guten Gelegenheit, also schöner Platz mit Wasser, mein Zelt auf zu bauen.







                                    Hier war kein Mensch und ich schob mich innerlich über die imaginäre Schwelle. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen um zu kehren oder weiter zu laufen. Überlegt habe ich nicht mehr. Das wird jetzt gemacht komme was wolle, diesmal gehst du kein Schritt zurück. Zu tief war die Wunde vom letzten Jahr ohne Zelt losgezogen zu sein und ich war noch viel besser vorbereitet.
                                    Ich fand einen tollen Platz legte alles ab und holte erst mal eine große menge Wasser mit der Flasche und der Wasserblase. Denn der Fluß war ein paar Meter entfernt.
                                    Ein Moosplatz auf dem ich hätte vll sogar richtig auf den Boden schlafen können, so weich war der. Ich schaute mich immer wieder um, aber niemand war zu sehen. Werd ich beobachtet? Wünschte ich mir das da jemand vorbei kommt oder war ich es einfach nur nicht gewöhnt? Mein erster Zeltplatz im Fjäll, bereit für alles was da kommen möge. Ich suchte die nicht vorhandene Routine, machte Essen, Kaffe und genoß zu dem Zeitpunkt noch meine paar Ziggeretten. 2 Schachteln von 12 hatte ich mitgenommen und sparte so nochmal ca. 300g. Das hieß aber auch spätestens nach der 2. Etappe nicht mehr rauchen zu können...das war erst mal bitter.
                                    Es war nur der Fluß zu hören in dem kleinen Birkenwäldchen und überhaupt, wo waren die ganzen Mücken hin. Auf dem Weg gab es ein paar aber nicht viele, jetzt wo es zu zog und kalt war waren garkeine mehr da. Ich ging dann recht schnell schlafen, denn die Anreise hatte müde gemacht. Schon bald kamen auch die ersten Tropfen aufs Zelt und ich sagte mir, alles richtig gemacht. Trotz Nachmittagsstart noch eine volle Etappe. Volle Etappe? 10km war das Mindestziel und 17 sind es geworden. Ich schlief ein, wachte aber immer wieder auf, innere Unruhe hat sich breit gemacht wähend der Regen auf das Zelt nieder ging. Ich war nicht wirklich entspannt sollte ich einige Tage später feststellen, aber ich versuchte es mir ein zu reden.

                                    01.07. Etappe 2 Abzweig-Fuße des Nijak 13km (an dem Tag nur Iphonefotos)

                                    In der Nacht regnete es kräftig wie angesagt und ich schlief etwa bis 6Uhr. Frühs war es kalt und es regnete immer noch leicht vor sich hin. Was nun? Erstmal Kaffe kochen, setzte mich auf und saß wie auf einem Kissen auf dem Moos unter dem Zeltboden und aus dem Handy schallte meine schlechte Musik. Jetzt gab es erst mal Frühstück und freute mich die schwere Müslitüte nun nicht mehr tragen zu müssen. Der Nachschub an Energie bewegte mich dazu die heutige Etappe trotz des Wetters zu laufen. Ich wollte nicht schon am 2. Tag einen Reservetag verschweden, wer weiß wofür ich den wirklich noch brauche.
                                    Langsam packte ich alles zusammen und baute dann zum Schluß innen das Innenzelt ab und steckte es trocken in den Rucksack. Die Regenkleidung wurde angezogen samt Gamaschen, blöden Dschungelhut, viel zu schwerer Motorradregenjacke und Regenhose. Dann baute ich den äußeren Teil des Zeltes ab und verschnürte alles. Auf geht´s! Ich startete auf einen kleinen Hügel zu und versuchte mich in etwa parallel zum Fluß zu halten und fand auch einen richtigen Pfad der nun sehr schlammig war.







                                    Nach kurzer Zeit war ich sowohl innen als außen ganz gut naß geworden was mich durch meine Motivation überhauptnicht störte. Es waren vielleicht 3-5grad und trotz keiner richtigen Jacke war mir nicht kalt, offenbar war ich entweder übermotiviert oder das Kleidungskonzept ging einfach auf.
                                    Ich kam weiter vorran und bald näher zum Fluß und einem Stück mit Weidenbüschen. Hier verlor sich der Weg immer wieder und plötzlich waren da Schneefelder. Schneefelder? Hier unten? Wie sieht das erst da oben aus? Sofort hatte ich Kopfkino und der Druck stieg langsam an. Das Schneefeld war recht schnell gequert und bald kam das nächste. Hier musste ich ein Stück oberhalb laufen da es am Ende nicht mehr so gut aussah und man den Bach hören konnte der darunter floß. Auf dem letzten Schritt passierte es trotzdem, mein linkes Bein verschwand fast komplett in dem sich auftuhenden Loch, kippte wie ein Sack Reis in den Weidenbusch und lag da wie ein Frosch.



                                    Der Rucksack drückte nach unten und es war nicht einfach mich wieder auf zu richten. Das war ein Schock, eine Warnung von ganz oben. Ich tat mir nicht weh und war nur noch nasser geworden. Jetzt brauchte ich erst mal eine Pause, holte die süßen Sticks raus und aß ein paar Beff Jerkey stückchen. Dabei betrachtete ich das Schneefeld, ich war schon richtig gelaufen denn die andere Stelle sah von der anderen Seite so schlimm aus das ich dort komplett drinnen verschwunden wäre. Da bekam ich tatsächlich Angst, machte mir noch mehr Gedanken was noch kommt.





                                    Auf den nächsten Metern versuchte ich die Schneefelder noch besser ein zu schätzen und nahm zunehmend die Stöcker zur Hilfe und testete wie dicht der Schnee ist. Am Ende machte ich lieber immer einen schnellen großen Schritt, trotzdem kam es immer wieder vor bis über die Gamaschen hinweg ein zu brechen.



                                    Der Regen tat sein übriges. Bald kam ich zu einer verfallenen Rentierstuga in der man pausieren konnte und noch ein bischen Schutz vor Regen und Wind finden konnte. Ich freute mich auf einen Seelenwärmer und kochte danach noch einen Kaffe.



                                    Nur nach vorne, meine innerliche Unruhe ließ mich nur nach vorne laufen. Der Weg war durch das Wetter und das ungewohnte gehen auf Schneefeldern und Schlamm sehr anstrengend, so beschloß ich noch den einen Bach zu queren und dann zu schauen wo ich das Zelt aufbauen konnte.







                                    Ich fand am fuße des Nijak wo die beiden Ströme zusammen fließen einen ganz tollen Platz. Hier war richtiger Rasen mit wenig Fjällkraut. Steine lagen hier im Kreis rum was mich darauf schließen ließ das mein Zelt hier wohl nicht das erste ist. Dabei fand ich auch ein kleines handgroßes Rentiergeweihchen was ich gleich einpackte und meiner Family mitnehmen wollte.
                                    Das Zelt war schnell aufgebaut und das Groundsheet dann schnell ausgebreitet. Innenzelt....achwo, keine Mücken kein Innenzelt, das bleibt trocken im Rucksack und so breitete ich mich richtig aus bei dem großen Platzangebot jetzt. Holte die Schnurr raus und spannte eine Wäscheleine innen. Ich versuchte alles was ich an hatte auf zu hängen und zog trockene Sachen aus dem Rucksack an. Kochte wieder Kaffe und grinste für einen Moment in mich hinein. Das war heute der erste Moment wo ich tief ausatmete, wahrscheinlich hätte ich auch drei Kreuze gemacht.







                                    Es begann nun eine Zeit lang noch stärker zu regnen und die tropfen klangen sehr hart auf dem Zelt. Ich ging nach dem Essen schlafen fing aber wenig später an richtig zu frieren und zu zittern. Mir war sau kalt. Warum? Meriono Shirt und Hose, Poloshirt und Pullover und Schlafsack....und ich fror! Immer wieder ging ein Windzug durchs Zelt und mir wurde klar das das keine gute Idee war das Innenzelt nicht auf zu bauen. Ich hatte nun schon alles an was man anziehen konnte und es blieb mir nichts anderes übrig als das Innenzelt jetzt nun doch noch auf zu bauen. Und tatsächlich, ich wollte es nicht glauben, nachdem das Innenzelt stand und ich wieder im Schlafsack lag wurde mir zunehmend wärmer. Jetzt kenne ich den Unterschied zwischen mit und ohne wie es der eine oder andere hier im Forum schon ganz gut beschrieben hat. Ich schlief ein und es kehrte für ein paar Stunden Ruhe ein. Es regnete nun schon über 24h die Sachen waren Naß und ich lag irgendwo im Niemandsland. 1 ganzen Tag hatte ich niemanden gesehen und den Notfallsender habe ich eingespart. Gestürzt war ich nun bereits am 2. Tag. Das schreib ich jetzt so, aber an dem Tag in dem Zelt war es völlig egal, „Jetzt erst recht“, umkehren ist keine Option!

                                    Der Anfang ist gemacht!
                                    Zuletzt geändert von Pfiffie; 01.08.2019, 18:11.
                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                    • Vintervik

                                      Fuchs
                                      • 05.11.2012
                                      • 1929
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                      Fein, da freu ich mich auf Lesen.

                                      OT:
                                      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                      Dieses Gebäude steht so unscheinbar neben der finnischen Kirche gegenüber dem Schloss, aber es ist ein architektonisches Kleinod Stockholms. Tessinska Palatset, zu Deutsch das Tessinsche Palais.
                                      Gebaut vom Schlossarchitekten Nicodemus Tessin dem Jüngeren als eigener Wohnsitz, bei dem er es u.a. durch optische Täuschung geschafft hat, ein kleines, unsymmetrisches Grundstück grossräumig und symmetrisch anmuten zu lassen, und im Innenhof einen Barockgarten mitten in der Altstadt erstellt hat.
                                      Es ist leider nur wenige Male im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich, aber falls jemand zu einem dieser Zeitpunkte in der Stadt weilt, sei der Besuch wärmstens empfohlen.
                                      Zuletzt geändert von Vintervik; 01.08.2019, 18:02.

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                                      • bourne
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                                        • 30.01.2016
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                                        #20
                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                        Wow, was für eine schönes Wetter beim Start. Das Foto des Vuoädno mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ist super!
                                        Trekkingblog: lustwandler.at

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                                        • Pfiffie
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                                          • 10.10.2017
                                          • 2024
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                                          #21
                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                          @Vintervik: Vorgemerkt!

                                          Danke Bourne

                                          Datumsfehler im letzten Beitrag vom 31.07. af 01.07. korrigiert

                                          Ein Ergänzung zur Packliste (schäm): da war noch die Softsheellweste!



                                          02.07. 3 Etappe 13,4km Fuße des Nijak bis etwa mitte Ruohtesvagge (Gabelberget)







                                          Es war früh morgens um 6 oder 5 4?, ich musste wohl schon vor 20 Uhr am schlafen gewesen sein, aber irgendwie hatte ich eh kein Zeitgefühl mehr. Es war stets und ständig hell und froh Novembers Tipp gefolgt zu sein eine Dunkelbrille oder was das war zu haben. Ein Taucherblillenähnliches gummiband mit Fleecedeckel. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und es war feucht kalt. Ich kuschelte mich noch eine weile in den Schlafsack, es war mir überhaupt nicht danach jetzt raus zu gehen und auch noch die nassen Sachen an zu ziehen. Irgendwann schaute ich mal vorsichtig durch die Zeltlüftung und was ich da sah war unglaublich. Der Nebel begann sich zu lichten und verschluckte die Berge immer noch etwa zur hälfte. Ich erkannte eine Schneefalllinie wenige Höhenmeter über meiner Lage und realisierte das es die Nacht geschneit haben muss und die harten Tropfen auf meinem Zelt wahrscheinlich vom Schneeregen kam. Ich stand auf und schnapte den Foto, draußen war es geradezu Mytisch und es begann langsam ein Spiel zwischen Sonne und Nebel.





                                          Hier machte ich das Eingangsfoto aus dem ersten Beitrag. Es ist der Nijak der auf der linken Seite am Anfang des Tales stand das ich durchqueren wollte. Ich erkannte wo ich am Vortag gelandet war und langsam entfaltete sich diese wunderschöne Landschaft. Ok Fotos machen umkehren, alles im Kasten. Aleine dafür hatte sich das alles schon gelohnt. Ich schöpfte Kraft und hollte die ganzen nassen Sachen aus dem Zelt, spannte erstmal sowas wie ein Wäschetrockner und hing alles auf.







                                          Durch den Wind und später die Sonne war zum Start der Etappe bis auf die Schuhe fast alles trocken oder zumindest so trocken das man es einpacken konnte. Es gab Frühstück und zählte nun ca. 1kg was ich nicht mehr tragen muss, prima der Rucksack wird leichter, nur merken tut man es nicht.
                                          Der Weg sah noch recht einfach aus und ich erkannte viel Wiese. Es ging am Fluß entlang in das Ruohtesvagge langsam hinauf.



                                          Auf der linken Seite konnte ich aus der Ferne 2 Wanderer sehen welche gerade auf das Ende einer Insel zu liefen und dachte mir da kommen die doch nicht lang. Was daraus geworden ist kann ich nicht sagen, das war der einzige Moment wo ich bis aus dem Sarek heraus noch Menschen gesehen habe. Das war auch irgendwie ein Problem, denn schon auch im Zelt hörte ich stimmen und auch draußen immer wieder die nächsten Tage. Ich drehte mich immer wieder um oder blickte zur Seite, da war aber niemand. Das war sehr komisch. Zu Hause lebe ich alleine und hab sowas nicht, ich hab kein Problem mal alleine zu sein. Aber offenbar hatte das hier eine Wirkung auf mich.



                                          Die Sonne kam immer mehr raus und es wurde sogar recht warm. Das Gras war noch braun und die Schneefelder wurden immer größer.







                                          Oft musste ich diese Queren und ließ vorsicht walten. Trotzdem gab es immer wieder Stellen durch mein Gewicht wo ich tiefer einbrach. Besonders an den Rändern. Es war sehr anstrengend, denn es wurde warm, es hatte drauf geregnet was die Felder zunehmend weicher machte.





                                          Auf den Feldern konnte ich roten Schnee erkennen, aber keine Fellfetzen. Meine Vermutung war das es von den Rentieren ist die wohl dort ihre Lämmer bekommen haben. Oft sah ich auch so Kulen mit Rentiermurmeln was die Vermutung noch unterstrich.





                                          Samenhäuschen am Fusse des Berges Ruohtes, das Restaurante war leider noch geschlossen.




                                          Vor mir öffnete sich langsam die volle Weite des Tals, die Sonne gab alles was sie hatte und der Restschnee reflektierte aus allen Richtungen.









                                          Verkehrte Welt, hatte es doch erst die ganze Zeit geregnet, hatte den Schlamm bis zum Arsch und musste frieren, so stand ich jetzt im Scheinwerferlicht. Das machte wirklich mut und gab mir unheimlich viel Sicherheit. Das gehen fiel mir recht leicht, gerade weil es überhaupt nicht verblockt war. Ab und zu umging ich Schneefelder und lief im Schlamm darunter, was aber für mich ok war.


                                          Der Anblick war einfach nicht zu glauben und zur rechten Zeit. Ich glaube eines der schönsten Plätze im Fjäll, schöner ging eigentlich garnich und dann noch so viel Schnee. Die Gipfel sahen alle noch tief winterlich aus, hier war gerade mal Frühlingsanfang.



                                          Für einige Stunden fiel einiges an Druck von mir ab und ich genoß den Tag. Später kam ich an den Ruohtes und dessen See. Gedanklich war ich hier im Tal gefangen und überlegte nun was ich mache. Maik es ist schönes Wetter, wie es morgen ist weißt du nicht, nur das es immer mal wieder regnen könnte.

                                          „Nutze den Tag“ beschloß ich und baute an der nächsten Stelle mein Zelt auf.


                                          Da stand es nun wie ein Porsche vor dem Hilton am Fuße des Gabelberget auf einer kleinen Anhöhe. Genießen war angesagt, Kaffe saufen, Pudding essen und was sonst noch so essbares da war.



                                          Ich trocknete noch das übrige an Sachen und legte den Schlafsack nun auch in die Sonne und mich selbst. Das war herrlich, ein Seelenwärmer in klein aus der Tasse und in groß durch die Natur.







                                          Wenn man ein Bild von mir gemalt hätte, würde ich wohl Sabbernd, mit Kinnlade nach unten auf einem Stein in der Sonne sitzend gezeichnet werden.

                                          Heute war durchatmen angesagt, „Ich habe Zeit“. Der Platz war zu schön um nur daran vorbei zu laufen. Ein paar Kilometer wären sicher noch drinnen gewesen, aber die ersten beiden Tage, vorallem der 2. waren doch recht hart für mich! Und? Ich musste niemanden danach fragen.
                                          Die Welt ist heute viel zu hastig bzw. schnelllebig, darüber muss ich gerade ernsthaft nachdenken wenn ich diesen Tag hier beschreibe. Was haben wir davon diese besonderen Momente durchzurauschen wie suchties? Ja sicher ein Frage der Einstellung oder eines Sportgedankens. Zeit ist auch kostbar, aber warum denken wir als Kinder das die Zeit lang ist, warum empfinden wir im Alter das die Zeit so schnell an uns vorbei geht? Weil wir als Kinder genossen haben....zumindest meine Ansicht







                                          Ich schiebe mal den Videolink hier rein, er geht sonst leider etwas unter

                                          https://www.youtube.com/watch?v=Zgqj...ature=youtu.be
                                          Zuletzt geändert von Pfiffie; 02.08.2019, 08:51.
                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                          • geige284
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                                            • 11.10.2014
                                            • 828
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                                            #22
                                            AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                            Wunderschöne Landschaft, die du toll eingefangen hast!
                                            Die schneebedeckten Berge, die Wolken, gelbes Fjäll, die Nebelstimmung...
                                            Wunderbar!
                                            Bin gespannt, wie es weiter geht.

                                            Hat sich das mit der gefühlten Einsamkeit im Zelt noch gelegt oder gebessert? Ich kenn das auch, wenn man allein unterwegs ist. Tagsüber, wenn man noch "was zutun" hat, ist alles schick, aber am abend, wenn es ruhiger wird, wäre es schon mal schön, leute um sich zu haben. Auf der anderen Seite ist es auch gut, mit sich auszukommen, oder?
                                            Ich hatte das bisher nicht so "ausgesetzt" wie du, aber das möchte ich definitiv auch demnächst mal in Angriff nehmen

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                                            • Pfiffie
                                              Fuchs
                                              • 10.10.2017
                                              • 2024
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                              Danke Geige284

                                              Ich meine das war nach ein paar Tagen weg, aber da haben mich dann auch ständig diese kleinen Vögel angeschrien

                                              Ich hab mich eigentlich nicht Einsam gefühlt, aber unbewusst war da was komisch, eventuell die innere Aufregung. Insgesamt habe ich im Sarek immer schlecht geschlafen..... Aber da komme ich im Fazit sicher nochmal drauf zurück!

                                              Ich hab da noch was, mit schlechter Musik, wirklich schlechter Musik. An schöner Moment an dem Tag, nur Filmen kann ich auch nicht



                                              https://www.youtube.com/watch?v=Zgqj...ature=youtu.be
                                              Zuletzt geändert von Pfiffie; 02.08.2019, 08:47.
                                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                              • qwertzui
                                                Alter Hase
                                                • 17.07.2013
                                                • 3048
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                unglaublich!!!

                                                Ich glaube die Stimmen, die du gehört hast, waren die verzweifelten inneren Schweinehunde dieser Welt, die wussten, wenn sie dich nicht stoppen können, werden sie mit ihren üblichen Argumente: das geht nicht, weil ... nicht mehr viel erreichen.

                                                Da gibt es einen, der es geschafft hat, trotz vieler realer Hindernisse, allein, autark, weglos!!!!

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                                                • Bergahorn
                                                  Erfahren
                                                  • 13.04.2019
                                                  • 441
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                  Tolle Landschaft, tolle Fotos, danke für's Teilen!
                                                  Die Rotfärbung des Schnees kommt meines Wissens von Schneealgen. Dass die Rentierköttel in kleinen Kuhlen liegen, kommt wohl daher, dass sie sich wegen ihrer dunklen Farbe in der Sonne gut aufheizen und so der Schnee um sie herum schneller schmilzt als der Rest, wa dann zu den kleinen Kuhlen führt.

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                                                    Fuchs
                                                    • 03.01.2014
                                                    • 1067
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                    Danke für den Bericht und die feinen Bilder. Interessant, wie es sich von Jahr zu Jahr unterscheidet, ich bin letztes Jahr genau zu der selben Zeit dort gegangen ( Ruohtesvagge - Rapadalen) und da war praktisch nix mit Schnee, ein oder zwei schneefelder oben im Snavvavagge höchstens.

                                                    Taffi

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                                                      Fuchs
                                                      • 10.10.2017
                                                      • 2024
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                      Am Ende des Beitrag *21 habe ich das Rentiervideo noch eingefügt, ich glaube das geht in dem späteren Beitrag leider etwas unter. Die Aufnahme ist etwas unscharf und die frei verfügbare Musik sehr lustig. Ist aber eine besondere Aufnahme von mehreren kleinen Rentierlämchen!

                                                      @Bergahorn: Danke! Da ist was dran
                                                      @Alle: Danke, es freut mich riesig das es Euch gefällt
                                                      @Tiffinaff: Ja das ist schon komisch und gleichzeitig unglaublich wie unterschiedlich die Begebenheiten von jahr zu jahr sein können. 2017 hätte man dort wahrscheinlich anfang Juli garnich laufen können.

                                                      03.07. 04. Etappe Ruohtes-Mikkastugan-Guohperjahka 17,4km



                                                      Am Morgen bin ich wieder sehr früh wach, die Sonne scheint ist aber noch für ein paar Minuten hinter dem Bergkam. Mittlerweile hat sich bei mir eine Zeltroutine eingeschlichen, welche ich mit Sachenpacksack, Servicebeutel, allg. Fressbeutel, Frühstücksbeutel und meinem Rucksackdeckel frühs und abends fast immer gleich ab halte. Zuletzt kommt das Essenspaket für den Tag in die Seitentasche des Rucksacks.



                                                      Abends sieht das in etwa folgender maßen aus: Zelt aufbauen, Wasser holen und zwar so viel das es bis zum Aufbruch am morgen reicht, Bettzeug fertig machen, aus den Schuhen raus und ggf. Sachen trocknen, Füße mit Hirschtalksalbe versorgen und ggf. das Klebezeugs entfernen, Sachengarnitur einmal komplett wechseln die vorallem trocken ist. Danach gibts erst Essen.
                                                      Morgens natürlich immer Kaffe oder heißen Tee. Gerade im Sarek war es meist kalt am morgen. Meistens lasse ich mir viel Zeit mit dem Frühstücken danach wird langsam alles zusammen gepackt. Die Füße wo das Hirschtalk über Nacht eingezogen ist werden jetzt an den entsprechenden Stellen aus einer Kombi von Tape und Blasenpflaster versorgt, sofern die Stelle Blasen hat. Meine rechte Ferse und mein linker Fußballen bekommen extra Tape da sie von anfangan weh tun was dadurch fast nicht mehr der Fall ist.

                                                      Nächste versorgungen ohne Leuko, nur das blaue und Blasenpflaster dann


                                                      Später habe ich 2 Blutblasen und ein Zähnnagel verloren und konnte aber mit dem Versorgungsprinziep beschwerdefrei laufen. Nur mal so am Rande falls das jemanden Interessiert. Gerade die Kombi über das Blasenpflaster noch ein Dünnes Tape zu machen fand ich gut, da nun auch nix mehr verrutschte. Offene Blasen habe ich abends nicht mit Hirschtalk eingerieben sondern mit Iodsalbe versorgt, da ich als Diabetiker keine Entzündungen am Fuß bekommen sollte, da sie meist sehr Böse enden können.

                                                      Der Tag sieht herrlich aus, genauso wie der Abend nur das die Sonne jetzt auf der anderen Seite war. Das war gut, Kaiserwetter wie letztes Jahr. Ich Knipse die gleichen Berge da sie jetzt anders angestrahlt werden und ich habe richtig Lust darauf zu schauen wie es weiter geht und was da hinter um die Kurve alles so ist. Laut Karte das Centrum des Nationalparks in dem sich 4 Täler treffen, von wo aus man in jede Himmelsrichtung weiter durch den Nationalpark laufen könnte. Hier muss man sich entscheiden was man für ein Abendteuer sucht. Wieder ein besonderer Tag.

                                                      Ich packe zusammen, bleibe noch einen Moment stehen. Einfach schön, gerne würde ich noch bleiben, mich zieht es aber trotzdem weiter. Ihr kennt das Spiel Gutes/Böses Männchen übern Kopf? „Bleib hier“ „Geh weiter“, geh weiter hatte gewonnen.
                                                      Durch die Sonne ist es jetzt recht warm geworden, so das es reicht nur mit dem Shirt zu laufen. Natürlich unten rum auch alles an!



                                                      Ich brauche die Sonnebrille da immer wieder größere Schneefelder zu queren sind und man fast Schneebild wird. Die Felder werden weich und es wird von minute zu minute immer schwerer darüber zu laufen. Ich sinke immer wieder bis über die Knöchel ein, besonders an den Rändern dann noch tiefer. Mit den Stöckern habe ich jetzt schon sehr viel Routine auf den Feldern, trotzdem bin ich sehr vorsichtig. Ich umlaufe Senken und Risse auf den Schneefeldern, schaue wie weit die Stöcker rein gehen an den Rändern, mache einen großen Schritt oder breche kontrolliert ein. Geht der Stock mehr als 30cm rein muss ich damit rechnen ein zu brechen. Auch die Ohren sind gespitzt, Schneefelder wo ich unten drunter schon den Bach höre umlaufe ich komplett. Ich komme mir wie auf einer Wintertour vor, zwar kommen auch immer wieder schneefreie Stücken, aber so mit jetzt knapp 30kg auf den Rücken durch weichen Schnee zu laufen war das nicht geplant und das kostete Kraft.









                                                      Ich wog mit dem Rucksack etwas mehr als 170kg. Was mit den Füßen passierte und was ich dachte in Bezug auf dieses Gewicht und Hohlräumen unter dem Schnee brauche ich glaube nicht zu erwähnen. Ich war gut daran mehr als vorsichtig zu sein, wo vll jeder andere einfach nur drüber läuft. Daher war ich auch bei diesem Wetter abermals hoch angespannt und konzentriert, was ich aber so garnich merkte, das spielte sich wie die anderen Tage alles unterbewust ab. Das sollte ich erst am Ende merken in Staluokta.



                                                      Das erste Moorhuhn


                                                      Zur Mikkastugan läuft man nach der Wasserscheide eher runter als hoch und so nahm die Anzahl und Größe der Schneefelder langsam ab. Ich lief durch alles mögliche, Gletscherschlamm, Sumpf, Schnee in weiß, Schnee in braun, Wiese, kleine Moränen und was sonst noch vor die Füße kam. Es machte irgendwie spaß so frei zu laufen und ich merkte das dieses Weglos laufen sehr schön ist. Klar gab es an manchen stellen immer mal wieder einen Pfad, aber durch die Begebenheiten war der schnell wieder weg. Man hat viel mehr auf einer weglosen Strecke von der Natur als auf einem Weg. Permanent muss man hoch schauen und sich Bezugspunkte suchen. Stures runter schauen auf den Weg und laufen ist hier nicht und somit nimmt man seine Umgebung noch viel mehr wahr.





                                                      Ich kam langsam um die Kurve und konnte ungefähr die Lage der Mikkastugan ausmachen. Jetzt eröffnete sich der Blick auf die anderen Sarekmassive, herrlich. Einzig das Boarekmassiv habe ich bis dato nicht gesehen. Hier ist es verdeckt. Normal wollte ich über die Sommerbrücke und am nächsten Tag zum Gletscher aufsteigen, aber aufgrund der allg. Schneelage habe ich das Vorhaben gleich begraben, da ab 1000/1100m hier eine geschlossene Schneedecke zu erwaten war und die Gletscherzunge erst ab ca. 1400hm anfängt, vll sogar noch höher.





                                                      Blick Richtung Mikkastugan


                                                      An der Mikkastugan angekommen, natürlich nicht ohne auf der anderen Seite die Rentiere zu filmen drückte ich die Daumen das die Hütte leer ist, was sie auch war. Daneben stand eine Nagelneue verschlossene Hütte die noch nicht gestrichen war.



                                                      Wie die Rentierstuga am Ruohtes, ist alles mit dicken Kabeln abgesichert und ich wusste das das hier nicht ohne Grund passiert. Was ein Glück hier bei Sonnenschein und einem lauen lüftchen durch zu watscheln. Es gab wieder das ganze programm in der Hütte. Kaffe, Pudding, Brausetablette etc.. Die Hütte war dreckig und geräumig.





                                                      Hier waren viele Sprüche an den Wänden natürlich auch deutsche unter der Gürtellinie. Andere Antworteten auf Einträge von anderen unter anderem mit „Arschl...“, naja wers braucht. Hier wollte ich mich ins Buch einschreiben, das war aber voll. Ein Zettel fand ich auch nicht und überhaupt sah das nicht so aus als wenn hier mal jemand gucken würde wenn ich gesucht werde. So beließ ich es dabei und dachte mir „Wird schon nix passieren und wenn se dich suchen biste schon längst hobs“. Ich habe nirgendwo bescheid gesagt was wann wo. Ich hatte eine Woche Pufferzeit insgesamt. Nächste mal gibts den Sender. Meiner family hab ich nur gesagt, „ich hab kein Empfang wenn ich mich an dem Tag nicht melde braucht ihr niemanden mehr schicken, da ists eh zu spät“. Ursprünglich hätten sie einen Umschlag bekommen wo alles drinne ist.
                                                      Wo war eigentlich der Kühlschrank mit der Cola und dem Restmittag von Oma? Kein Service hier.
                                                      Ich ließ den Rucksack in der Hütte und erkundete die Gegend, ging zur Brücke und schaute in die Richtung in der der Rahpajahka fließt und in das Tal nach Westen wo ich später abbiege. So eine Größe so komprimiert, wie auf der Karte. Häschtag 2020? Eine Vorstellung gibts schon....aber psst.







                                                      Die Pause war lang, war ja eh immer hell und ich wusste eh nicht wie spät es ist. Und da war auch niemand.... Ich wollte noch ein wenig weiter laufen. Nach meiner Einschätzung sollten es etwa 4-5km bis zum Eingang des Alggavagge sein und dort wollte ich mein Camp aufschlagen.



                                                      So stieg ich durch die Tür am Rentierzaun und lief weiter. Das Gelände war mit einem Schlag anders. Weidenbüsche, Steine, Sumpf und jede Menge Vegetation. Ich war mir nicht sicher wie ich jetzt laufen sollte. Laut Karte musste ich ein Stück absteigen, das sah aber nicht so aus und bischen abgestiegen bin ich ja. Ich blieb oben, ich lauf doch nicht da runter um am Ende alles wieder hoch zu laufen. So stolperte ich durch dieses terassenähnliche Gelände und war ziemlich bald sehr genervt. Wer hat denn den Brocken da her gelegt, wieso hört hier der Pfad auf komische Tiere, kann man die Steine nicht wo anders hinlegen, muss die Pfütze so tief sein, du blööder Hund pass auf hier hilft dir kein Schwein raus wenn was passiert, als ich wieder über irgendwas stolpere. Ich schimpfte mit mir selbst und wurschtelte mich da irgendwie durch.











                                                      Irgendwann am Ende des Tunnels und ca.3h später kam ich da wieder raus. Ich drehte mich um und es war wenn nicht schon vorher klar „egal wie, hier gehtste nicht zurück“ und „hmm weiter unten siehts wirklich besser aus, naja wayne“. Ich stand vor den beiden Tälern welche mich recht durchgezuckert anlächelten und mein Blick schwenkte etwas weiter runter. Hier muss man irgendwo ein Zelt aufstellen können, dabei war ich wählerisch. Schön grade, mit Wasser und wenns geht auch noch weich. Fand ich auf anhieb! Aber was mich so richtig nervt, ich muss meine Sche... vergraben und die Rentiere machen das direkt auf die Wiese...unfair.





                                                      Der Platz war wie alles grad nun genauso schön wie der letzte. 17,4km, 7,4 mehr als geplant. Läuft! Zufrieden und stolz versuchte ich den Stimmen zu zu hören und spulte meine Campplatzroutine ab. Es gab Ahoibrause aus meinem Festivalbecher und summte irgendwelche lieder, läuft. Die Blicke blieben immer wieder im Alggavagge hängen. Das sah nicht so pralle aus, das sah nach viel Schnee aus. Hoffentlich kommste auch über den Fluß, laut einschlägigen informationen hier im Forum (Danke Vobo) war die Furt ggf. eine Unsicherheit, auf der anderen Seite waren bis jetzt alle Wasserstände niedrig, also warum auch nicht dort! Zufrieden heute ein wirklich anspruchsvolles letztes Stück gemeistert zu haben ging ich dann schalfen nachdem ich mein Überraschungsturmat gegessen hatte. Überraschung? Ja ich wollte etwas Abwechslung rein bringen und habe 3 verschiedene Sorten Turmat gekauft und knickte es so das man nicht erkennen konnte was es ist. So war es immer eine kleine Überraschung was es zum Abendessen gab und war natürlich auch enttäuscht wenn es 2 Tage hintereinander Bolognese gab. Aber das ist immer ganz nah zusammen, ohne Enttäuschung keine Freude ohne Aufstieg kein Abstieg ohne Pech kein Glück....ist halt so.



                                                      Mein Körper war in einem guten Zustand. Hunger hatte ich meist wenig und das Essen war ausreichend. Muskelkater hielt sich in grenzen und ich hatte keine Knieschmerzen. Morgens war ich Fit.
                                                      Die Mikkastugan und das anschließende Camp stellte für mich den „Point of no return“ dar. Zum einen weil sie in etwa in der Mitte der Strecke lagen und auf bestimmte abschnitte kein wirklichen bedarf mehr hatte.

                                                      Und noch ein kleines Video von dort:

                                                      https://www.youtube.com/watch?v=lUfT...ature=youtu.be

                                                      Ich wünsche Euch ein tolles Wochenende

                                                      Grüße Maik
                                                      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                      • NF
                                                        Erfahren
                                                        • 23.02.2019
                                                        • 207
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                        Was für tolle Fotos!!


                                                        Verglichen mit letztem Jahr ist es aber wirklich sehr viel Schnee.

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                                                        • Blahake

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                                                          Fuchs
                                                          • 18.06.2014
                                                          • 1591
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                          Mensch Maik!!!
                                                          Hast Du Dich nicht kürzlich noch mühsam von Hütte zu Hütte gekämpft!? Und jetzt balancierst Du einen 30kg-Rucksack flugs querfeldein über weiche Schneefelder!? Hammer!!! Echt Respekt!!!
                                                          Und wieder eine Wonne, Deinen Bericht zu lesen, mit Deinem unvergleichlich ehrlich-menschlichen Stil! Für mich kommt er zur Unzeit, ich habe ihn erst jetzt entdeckt, weil ich mit den Vorbereitungen für meine eigene Reise zu beschäftigt war. In ein paar Tagen geht es los, dann kann ich erst im September Deinen Bericht weiterlesen!
                                                          Freue mich jetzt schon drauf!
                                                          Und wie die jungen Rentiere da auf den Schneefeldern rumtoben, das ist ja der Knüller, das musste ich mir mehrmals ansehen! Die wären fast ein Grund, meine Touren auch mal wieder früher im Jahr zu starten.
                                                          Lieben Dank, dass Du uns wieder an Deiner Tour teilhaben lässt!!
                                                          Gruß, Anne

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                                                          • vobo

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                                                            • 01.04.2014
                                                            • 734
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                            Hei Maik!
                                                            Es ist eine Freude, Deine Reise zu verfolgen! Das ist nicht nur ein Tourbericht, sondern die Entwicklung einer wahren Geschichte. Ich drücke Dir die Daumen, dass neue Träume weitere Kapitel hervorbringen werden. Schön!

                                                            Das Wetter war doch echt ok. Und dass es eine neue Mikkastugan gibt freut mich, ob sie die mit dem Brückenaufbau geliefert haben?

                                                            Bin gespannt, wo Du in zwei Wochen mit Deiner Geschichte bist. Muss jetzt wieder ins Fjäll, sonst stalkt mich die Anne noch
                                                            LG,
                                                            Volker.

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                                                              Fuchs
                                                              • 22.08.2010
                                                              • 1835
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                              Gefällt mir gut, wie du die Herausforderungen in diesem Jahr gemeistert hast, zumal ich mich in 4 Wochen ganz in der Nähe befinden werde. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                              • Pfiffie
                                                                Fuchs
                                                                • 10.10.2017
                                                                • 2024
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                Vielen Dank für die Blumen. Es ist für mich selbst auch wirklich interessant diese besonderen Tage jetzt auch noch mal von außen zu erleben, aber das spar ich mir jetzt mal für das Fazit auf.


                                                                04.07. Etappe 5 Eingang Alggavagge bis Rodled Alggajavrre 20km



                                                                Früh morgens ist die Welt in Ordnung. Kaffe, Müsli, tolle Landschaft und ein warmer Schlafsack. Das Wetter ist wie an einem Novembermorgen, es hat etwas zugezogen und es ist draußen noch kalt. Eine Einschätzung wie spät es ist kann man sich getrost sparen, es könnte auch Nachmittag um 3 sein. Es ist immer hell und wenn die Wolken vor der Sonne sind lebt man absolut Zeitlos. Langsam packte ich alles zusammen und kramte mein verdrängten Gedanken von der letzten Anhöhe wieder hervor. Da war viel Schnee zu sehen, hoffentlich geht das gut. Hier machte ich mir wirklich sorgen da selbst die Schneefelder sehr anstrengend waren.

                                                                Blick Richtung Mikkastugan


                                                                Abmarschbreit blickte ich das Tal nach oben, es ist das Guohpervagge. Nach Grundsten gibt es hier eine Tour 11 wo man später auch an der Alkavare Kapell heraus kommt. Allerdings sieht das Tal noch schlimmer aus vom Schnee her und liegt später auch wesentlich höher. Ich laufe los und muss noch ein Stück den Fluß nach oben folgen, denn nach der Beschreibung nach im Wanderführer sollte ich ihn erst queren wenn der Fluß aus dem Alggavagge hineingemündet ist. An der Furtstelle angekommen war ich ziemlich froh das es ziemlich harmlos aussah. Ich konnte ohne Schuhwechsel die Seiten wechseln auch wenn ich dabei wohl die vierfache Breite des Flusses zum Furten zurücklegte darin. Kennt ihr das Spiel wo man sich auf dem Schachbrett diesen beleuchteten Weg merken muss und dann wenn das Licht aus ist nachlaufen muss ohne Fehler? So ungefähr sah das aus. Ich schaute zurück ins Talkreuz, fast schon etwas wehleidig, denn hier war auch der Punkt erreicht wo es wieder aus dem Nationalpark heraus gehen sollte.





                                                                Vor mir war noch ein kleiner Hügel mit ein paar steilen Stufen und später kam der Rentierzaun dessen Tür ich gleich benutzte.
                                                                Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich.



                                                                Ich blickte jetzt bergauf in das Tal hinein, in der Mitte grau schwarz von Sedimentschlamm und die Ränder fast eine komplett geschlossene Schneedecke. Ich blieb stehen, verdammt, das musste ich mir erstmal gründlich durch den Kopf gehen lassen.



                                                                Der Blick zurück




                                                                Du kannst nicht das ganze Tal an der Seite über Schneefelder laufen. Die anderen Täler sind keine Option und umkehren? Jetzt wo ich so weit gekommen war. Meine Gedanken überschlugen sich und es war nicht so einfach grad wieder bissel runter zu kommen. Ich setzte den Rucksack ab und holte die Trinkflasche hervor. Jetzt erstmal gut überlegen. Die schaust auf den Nordhang und du siehst fast komplette Steigung, dahinter geht es spätestens nach 6-7km bergab, da dürfte kein Schnee liegen und das andere Stück Tal ist in der wärmsten Zeit der Sonne zugeneigt....so meine Theorie. Das Flußdelta war mind. 500m breit und sah begehbar aus. Ok, wenn du jetzt 4km für umsonst läufst ist eigentlich nix passiert. So beschlloß ich in dem Flußdelta neben den Schneefeldern zu laufen so weit es eben geht. Ich suchte mir ein Orientierungspunkt an dem es wohl irgendwie um die Ecke geht. Da wollte ich erstmal hin und dann weiter sehen. So lief ich los. Mal wars schlammig weich, dann wieder steinig und etwas mehr verblockt. Ab und zu lief ich auf Eisrändern oder querte die kleinen Flußarme.





                                                                Manchmal den selben mehrmals. Dabei versuchte ich mich immer rechts zu halten, das ich nicht am Ende links vom Fluß war, was ja laut Grundsten verkehrt wäre. Naja eigentlich lief ich ja schon verkehrt, aber wollte mir die Möglichkeit offen lassen eventuell doch noch auf die richtige Stelle zu kommen. Irgendwann war ich auch an dem anvisierten Punkt und Gott sei dank sah ich hier eine Möglichkeit weiter zu kommen und später war der Schnee sogar fast ganz weg, das sah man aber von da unten nicht.
                                                                Ich traf auf eine Spur im Schnee, natürlich erzählte ich jeden das wäre eine Vielfrasspur, aber mittlerweile kommt sie mir recht klein vor. Katze? Fuchs? Wiesel?

                                                                Eventuell kann das jemand von Euch deuten.










                                                                Ich kam über die Wasserscheide und mir viel ein Stein von herzen das ich jetzt schön bequem über große Wiesenstücke laufen konnte. Das war schon fast wie Pause machen, ich erholte mich beim laufen. Das Tal war rund und man konnte den See noch nicht sehen, aber es ging berg ab. Das hatte zur Folge das es nun langsam von schöner Wiese in Sumpf über ging. Immer wieder musste ich Grasflächen queren wo ich bis über die Knöchel einsank und sich die Stiefel festsaugen wollten. Hier und da auch mal wieder ein Schneefeld, aber kaum der rede Wert. Ein schönes Tal, leider fehlte heute die Sonne. Darüber wollte ich mich aber nicht beschweren, hatte es doch erst 1 Tag geregnet. Rentiere sah ich leider nicht hier im Tal, aber das war ok.









                                                                Manchmal auch schmal






                                                                Bald kam ich in ein Delta was von kleinen schmalen Tälern an den Seiten gebildet wird. Hier ist es sehr Steinig und man konnte den See hier schon sehr gut sehen. Wenn hier richtig Wasser ist, mein lieber scholli, da willste hier nicht durch. Kiesbänke, teilweise über 1,5m hoch. Alles loses Gestein.







                                                                Die Kraft war schon ganz gut aufgebraucht und ich wusste das jetzt noch ein schwieriges Stück kommt. Eins der Stücke wie nach der Mikkastugan die ich im Vorfeld am wenisgten einschätzen konnte. Hey aber was für ein Glück, ein Pfad. Ich schlug den Pfad ein, der ging bergauf, bis er weg war.







                                                                Ich fand einen anderen Pfad, der ging auch bergauf. Und so ging das weiter, bis ich irgendwann mal auf den See runter schaute und merkte das ich viel zu hoch bin. Was sindn das für blöde Pfade, wer läuft denn hier immer hoch. Jeder dieser (sorry) beschissenen Pfade ging nach oben. Hier waren teils mannshohe Weiden, Steine und teils jede Menge Wasser. Ich stolperte oft und fing wieder an mit mir zu schimpfen „Maaan mach die Glotzen uff“ rief ich laut als ich fast mein Stock zerbrach. Man hat es ja gelesen das hier die Leute oft fluchen. Wisst ihr, sowas überliest man gerne, lach. Irgendwann nach 20 neuen Pfaden ging ich einfach bis runter ans Wasser, Wasser musste doch niedrig sein, du kannst bestimmt am Strand laufen. „Hey Strand, grauer feiner Sand“, das war geil und ging dann leichten Fusses um die kleine Kurve. Ok leider nur 50m Strand, du musst wieder in die Weiden.











                                                                Allerdings blieb ich jetzt bewust unten am Wasser und meine das war einfach leichter. Der See war glasklar und hier gabs auch Elchmurmeln. Es durfte doch nicht mehr weit sein? Für den Tag hatte ich genug, so schön wie das Tal war bin ich doch froh wenn ich am Ziel bin, dachte ich mir so. Zum Ende kamen noch so komische Absätze und kleine Schneefelder die nicht sonderlich sicher aussahen und deswegen umging.
                                                                Das Ende des Sees war erreicht und hüpfte noch über den kleinen Bach, blickte mich nochmal um, schüttelte den Kopf und erblickte plötzlich Richtung des Roadleds ein Zelt.





                                                                Menschen? Da stehen 2 Menschen! Wie kommen dien da hin? Und was machen die auf meinem Campplatz....schnauf. Sonderlich froh war ich nicht die zu sehen. Ich stand da, kaputt, naß bis zum Arsch und drehte mich nun im Kreis. Kurz später, „naja bau ich halt hier auf, genau hier wo ich stehe“, „über den wasserhahn biste ja gerade drüber gehüpft“. So hatte ich meine Ruhe und die beiden (ein Pärchen wie ich am nächsten Tag feststellte) auch. Hinterher ist man schlauer, hätte ich mal hinlaufen sollen, aber ich war so kaputt und auch bissel sauer weil die sich da hin gestellt haben das ich da blieb wo ich war. Es war windig und sie machten ein kleines Lagerfeuer, warm war das bestimmt nicht. Später saß ich im Zelt mit dem Eingang zum See raus und schaute mit meiner warmen Tasse Tee über den Teich. Du bist heut das ganze verdammte Tal gelaufen und überhaupt....im Zelt machte sich Zufriedenheit breit wie so oft am Etappenende, besonders froh war ich das mir bisher nix passiert war und das die Knie durchhielten.







                                                                So ging wieder ein besonderer Tag zu Ende. Ein schwerer Tag, 20km Weglos, das war neu für mich. Es läuft! Gleichzeitig ist das aber der letzte offizielle Campplatz im Sarek wenn man die Darreluopalhütte nicht mit zählt. Trotzdem wird es nicht Uninteressanter und der Weg nach Staluokta der noch vor mir lag brachte mich an gewisse Grenzen.

                                                                PS: Die Socken in Zeltmitte innen auf zu hängen ist sowas von bescheuert. Das stinkt!

                                                                Schönen Urlaub noch Anne und Volker, ich bin auch gespannt was ihr so dieses jahr alles macht und hoffe das ihr was darüber schreibt. Und Falls ihr da vorbei kommt. Ich brauche infos über das Lullihavagge, falls ihr da durch kommen solltet, was ich grad nicht vermute.
                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                                • Dogmann
                                                                  Fuchs
                                                                  • 27.09.2015
                                                                  • 1022
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                  Aber hallo, sehr interessant geschrieben, mit allen höhen und tiefen vom täglichen Trail Alltag .
                                                                  Wie du es wirklich erlebt hast, mit Situationen in der ein mancher schon gewesen ist!
                                                                  Welche Schuhe hast du da? Kann sein das du es schon geschrieben hast, aber ich habs dann überlesen!?
                                                                  Tolle Bilder, mit den Dingen die ich dort oben im Norden so mag.
                                                                  Einfach echt, fesselnd, wäre dein Bericht ein Eis, ich würde sagen, super lecker mit Sahne.
                                                                  Macht echt Laune dabei zu sein!
                                                                  Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 10.10.2017
                                                                    • 2024
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                    Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                    Aber hallo, sehr interessant geschrieben, mit allen höhen und tiefen vom täglichen Trail Alltag .
                                                                    Wie du es wirklich erlebt hast, mit Situationen in der ein mancher schon gewesen ist!
                                                                    Welche Schuhe hast du da? Kann sein das du es schon geschrieben hast, aber ich habs dann überlesen!?
                                                                    Tolle Bilder, mit den Dingen die ich dort oben im Norden so mag.
                                                                    Einfach echt, fesselnd, wäre dein Bericht ein Eis, ich würde sagen, super lecker mit Sahne.
                                                                    Macht echt Laune dabei zu sein!
                                                                    Vielen Dank Dogmann

                                                                    Die Schuhe sind von Haix, Nature GTX One. Sie haben die gleiche Sohl wie meine GSG9 von Haix, dafür aber diese Rundrumverstärkung und lassen sich eben verschiedenartig schnüren wie die normalen Bergschuhe auch. Ich war sehr zufrieden damit, sie haben auch dicht gehalten. Allerdings wie bei allen Goretexschuhen, sobald man mit den Zehen die Membrane vorne beschädigt ist aus mit dicht. Eine Stelle habe ich im rechten Schuh da leider schon. Wahrscheinlich werd ich das in Zukunft immer Tapen an den Füßen.

                                                                    Es gibt sicher auch vergleichbare günstigere Modelle als dieses für ca. 360Eur, diese hier gibt es aber in Größe 51, das war der größte Entscheidungsgrund!


                                                                    Heute abend gibts Nachschlag und im übernächsten Tag komme ich dann zum 2. Teil meiner Reise mit meiner ersten Gipfelbesteigung, es bleibt also tortzdem spannend und es wird blumig.


                                                                    Was die Unzeit betrifft. Ja der Zeitpunkt ist durch meinen frühen Start im Sommerloch ungünstig, viele sind jetzt im Fjäll oder fahren gerade los. Aber es frist ja kein Brot und ich muss sowas Zeitnah machen, da die Erinnerungen noch frisch sind und ich mittlerweile schon bei der Vorbereitung der nächsten Tour bin. Was mit Karten studieren und Packliste überarbeiten anfängt, bzw. die Reisezeit wohl diesmal sehr entscheident sein könnte. Wer also mal durch das Lullihavaage von oder nach der Boarekebene im Sarek gelaufen ist kann mir ja mal eine PN schreiben. Vielleicht hat jemand ein Foto von dem im Grundsten Tour 4 beschriebenen Steilhang
                                                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                    Kommentar


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                                                                      Dauerbesucher
                                                                      • 23.09.2010
                                                                      • 977
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                      Hallo Maik,

                                                                      nun hab ich es geschafft und deinen Bericht bis hierher gelesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen und das Teilen deiner Eindrücke. Die tollen Fotos runden alles wunderbar ab. Verdaddelt sind die wirklich nicht. Die Farben sind fantastisch, der Schnee, der blaue Himmel, einfach wunderschön.

                                                                      Ich hab es gar nicht mitbekommen, dass du mit dem Nammatj unterwegs bist. Wie bist du damit zufrieden? Wir fluchen ja immer wieder, wenn der Wind aufs Fußende steht und dort die Schlafsäcke nass werden.

                                                                      Dafür, dass in diesem Jahr noch so viel Schnee liegt, hast du dich wirklich wacker geschlagen. Wir freuen uns oft auf den Schnee, da das Gehen vielfach einfacher ist als über schwierigen Untergrund. Das ändert sich aber immer dann schnell, wenn es so warm ist, dass der Schnee weich wird. Ich bin auch schon oft genug bis zur Hüfte eingesunken, mit dem Rucksack auf dem Rücken kommt man sich dann ganz schön dämlich vor. Mit der Zeit lernt man den Schnee aber immer besser einzuschätzen, wo kann ich gehen, was sollte ich lieber meiden.

                                                                      Ich schieße mich Volker und Anne an, es ist erstaunlich deine "Entwicklung" mitzuerleben und es freut mich sehr, dass alles so gut geklappt hat, dass du schon über die nächste Sarektour nachdenkst.

                                                                      Hast du einen Größenvergleich zu den "Vielfraßspuren"? Und wie sah das Gesamtbild der Spur aus, also wie waren die Abdrücke angeordnet? Ich kann auf dem Bild nur vier Zehen erkennen. Der Vielfraß hätte aber fünf. Das würde eher für einen Polarfuchs sprechen. Kommt nun aber auch auf die Größe der Spur an.

                                                                      Gruß Andrea

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 10.10.2017
                                                                        • 2024
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                        Vielen Dank Andrea

                                                                        Bei der Spur würde ich sagen 3-4cm breit 5-6cm lang. Auf die Anordnung habe ich leider nicht so geachtet, das weiß ich nciht mehr.

                                                                        Grüße Maik
                                                                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                        Kommentar


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                                                                          Dauerbesucher
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                                                                          • 977
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                          Hab mal meinen Mann zu rate gezogen. Er sagt der Fuchs hat nicht so eine einheitliche Sohle. Er würde auf Hase tippen. Manches Mal sieht man die langen Pfotenabdrücke nicht. Da wäre halt die Gesamtspur eindeutig. Aber aus dem Bild ist das schwer zu beurteilen. Die Schneehasen haben recht große Pfoten, damit die im Schnee nicht einsinken.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 10.10.2017
                                                                            • 2024
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                            Es freut mich wirklich riesig das es Euch wieder gefällt. Das war diesmal ein extrem großer Schritt von einer Hüttentour zu Weglos in die Wildnis mit Zelt, etwas ungedultig? Das Risiko war groß und das spürte ich auch unterbewusst. Schlaflosigkeit, die Stimmen und allg. Nervösität. Jeder Schritt war der Erste und der viele Schnee ohne Erfahrung. Kein Sender um Hilfe zu holen. Eigentlich ziemlich dumm, auch wenn es gut ging. Auf der anderen Seite die Vorbereitung, das Entspannen der Tour durch wenig Höhenmeter, wenig Steinabschnitte, die Auswahl genau dieser beiden Täler. Ein bischen Spannung gehört hier wohl immer dazu und beide (Vor- und Nachteile) wiegt jeder für sich anders ab. Ich würde das nie wieder ohne einen Sender machen wenn ich alleine bin!
                                                                            Ist quasi ein Stückchen Fazit, passt aber gerade rein denke ich.

                                                                            @Andrea: wegen dem Nammaji, ja beim 3er ist das sogar noch schlimmer, baue es daher lieber etwas schräg versetzt mit dem Eingang gegen den Wind auf (also nicht paralel gegen den Wind, sondern um ein paar grad versetzt das der Eingang trotzdem etwas im Windschatten liegt. Das drückt sonst wirklich das Außenzelt gegen das Innenzelt! Auf der anderen Seite bei einem Nassen Schlafsackende war Danobias Vorschlag echt Gold wert. In der Nalgenen Flasche kochendes Wasser rein, paar Teebeutel und rein in Schlafsack. Das Fußende Trocknet und auch die Sachen die man dazu tut. Vielen Dank für den genialen Vorschlag Danobia!

                                                                            Edit: HASÄÄÄ? Och nö, die gibts doch auch hier, lach


                                                                            05.07.19 Etappe 6 11km Roadled bis Alajavrre 1. Östliche Busenspitze




                                                                            Also an diese bescheuerten Namen werde ich mich nie gewöhnen. Ich muss auf der Karte drei mal draufglotzen um ihn ab zu schreiben, aussprechen ist meist fast unmöglich, zumindest richtig aussprechen. Also verzeiht mir bitte die kleinen Schreibfehler, damit bin ich schlichtweg überfordert. Den Gabelberget hab ich auch falsch geschrieben, es ist ja der Gavelberget. Und wenn ich jetzt noch nach den Zeichen über den Buchstaben schauen würde, wäre es ganz aus.



                                                                            Es ist ca. 6Uhr, im Zelt ist es gemütlich und bin immer noch Müde. Ich liege noch eine weile Rum und Kuschel mich in verschiedenen Positionen in den Schlafsack. Lust hab ich garkeine, weder zum aufstehn, pinkeln, essen und gar noch wandern. Liegen ist gut, der Tag ist lang genug. Und so vergeht dann noch einige Zeit bis ich zumindest so viel Motivation aufbringe zumindest schon mal den Kaffe zu kochen und aus dem Zelt raus zu schauen. Es ist trocken, aber immer noch weht ein leichter kalter Wind, die Berge in den Wolken und die Sonne weg.



                                                                            Langsam werd ich aktiver, es werden schon Fotos gemacht und letztlich schaffe ich es auch den Löffel zu bedienen und zu frühstücken. Das zugezogene Wetter gefällt mir garnich. Ich habe das Gefühl das sich das Wetter ändert, die Frage ist nur wann. Für einen Ruhetag ist mir die Stelle dann aber doch nicht so schön und so packe ich als bald alles langsam zusammen. Die Schuhe kommen nochmal raus in den Wind damit sie etwas abtrocknen.



                                                                            Das Pärchen ist auch schon aktiv und ich kann erkennen das wir uns wohl bald über den Weg laufen werden. Und so kommt es komischer weise genau so, dass ich an ihren Platz bin als sie auch gerade die Rücksäcke aufsetzen. „Hej“ „How are you“, danach gehts in gebrochenen schlechten Englisch weiter bis, „naja wir können ja auch Deutsch reden“, „ja das wäre vll besser“ Antworte ich und fühle mich dabei sehr wohl. Denn die beiden kommen genau von da wo ich hin will und umgekehrt wollen sie dorthin wo ich her komme. Und so tauschen wir uns aus über die Verhältnisse auf den kommenden Strecken, wo jeder hin will. Ich erfahre wo der Roadled ist und das der Alajavrre noch fast komplett gefroren sein soll und viel Schnee unterwegs zu erwarten ist. Dann erzählen sie mir das beide Boote auf ihrer Seite lagen, da wurde mir das erste mal schlecht. ??? Das darf doch nicht wahr sein und schon war ich wieder mit dem kopf in unserer Gesellschaft heut zu Tage, herausgrissen aus meiner Einsamkeit, das ist einfach unglaublich wie egoistisch heut zu Tage manche Individuen sind.
                                                                            Aber auch was für ein Glück das durch die beiden jetzt auf jeder Seite ein Boot ist. Ich sage ihnen das ich jetzt echt Glück habe und so weiter. Sie wollen ins Bastavagge und da irgendwo lang. Wir verabschieden uns und die beiden steigen noch auf zur Alkavare Kapell auf die ich irgendwie doch keine Lust hatte. Schnell lief ich zum Bootsplatz und schaute mir die Begebenheiten an. Jo da sind die Boote, prima, legte den Rucksack ab, ging zum Boot, faste es an und bekam es nicht hoch. Oh Gott sind die schwer. Wie solln ich die da rein bekommen. Und vorallem, die beiden haben doch gewusst wie schwer die sind, die waren aber nun schon oben an der Kirche und die Sympathie schrumpfte etwas ein die sie so schnell aufgebaut hatten.





                                                                            Ok, egal, die Boote müssen beide ins Wasser, komme was wolle. Und so versuchte ich den Poppei in mir zu wecken, ruckelte und zog, sprang dagegen, ließ mich fallen. So ruckte das Boot Zentimeterweise die 10-15m Richtung Wasser. Puhh es ist drinnen, sprang rein und paddelte nun nicht weit von den einsamsten Punkt in Schweden über diesen blöden Fluß. Da ich niemanden so eine Situation zumuten mochte spielte ich das Zentimeterrennen oder sagen wir Schneckenrennen der Boote noch 3 mal durch. Das 2. rein und raus und dann wieder zurück mein Boot ans Ufer. 60m in 30min und ich brauch schon eine Pause. Aber!? Ich war drüben und eigentlich! stand jetzt nur noch ein Rentierzaun auf dem Weg nach Staluokta im Weg für den ich eventuell zu Fett bin. Dachte ich zumindest.
                                                                            Eine flasche Wasser und ein Schokoriegel später setzte ich den Rucksack auf und startete den Hang hinauf.



                                                                            Ich wollte hier die direktere Linie gehen, hauptsache hoch. Das Profil war wellig und in den Senken gab es entweder Schnee, Schnee mit Bach oder kein Schnee und Sumpf. Aber alles kein Thema mehr hauptsache durch.





                                                                            So war der Hang relativ schnell geschaft. Hier gab es auch wie am Anfang diese komischen Vögel die einen die ganze Zeit anmiepen. Miiiep, Miiiiep, 20m wegfliegen, Miiiep, Miiiep. „Halt die Fr....“ dachte ich mir irgendwann und sing ein Lied, ich musste etwas lachen. Da wusste ich aber noch nicht das die auch zu zweit miiiepen können. Der Blick fiel immer wieder zurück und der See wurde immer kleiner im Sichtfeld. Ich sah jetzt den kompletten Talabschnitt und konnte auch ein Stück in das Sarvesvagge schauen. Ich war jetzt im Padjelantanationalpark und nicht mehr im Sarek.















                                                                            Was aber der Einsamkeit kein Abbruch tat. Mit ein wenig Anstrengung erreichte ich die Hochebene und schon bald verschwanden die Sarekgipfel hinter dem Nuortap Rissavarre.







                                                                            Bergkette nördlich des Alajavrre




                                                                            Ich wollte den großen See nördlich entlang laufen. Was anderes wäre bei dem Anblick jetzt auch nicht möglich gewesen. Das sah noch schlimmer aus wie beim Eingang vom letzten Tal. Wie soll das hier gehen, fast alles zugefroren, riesen Schneefelder.









                                                                            Wie beim letzten mal blieb ich stehen und versuchte meine Kopf zusammen zu nehmen. Ich schaute aufs Handy wo ich denn gerade bin und wo der schmale Durchgang zwischen den Seen ist. Verfolgte meine angezeigte Höhenlinie, auch wenn die etwas versetzt sein könnte, können aber normal maximal 100m +- sein. Ich entschied mich erstmal weder hoch noch runter zu laufen und mich nach norden zu bewegen. Definitv wollte ich nicht ein Schneefeld queren müssen das auf einem größeren See ist. Wegen meiner Unerfahrenheit war das wohl die beste Entscheidung. Immer wieder versuchte ich verschiedene Seestückchen zu zu ordnen und bald konnte ich auch den Rissjavre eindeutig zur Karte deuten, was ein wenig mehr Sicherheit gab. Auf den Karten sieht alles klein aus, man erkennt nicht sofort die Berge die einem vor der Nase stehen. Das ist etwas was ich noch lernen muss. Ich kam trotzdem den Seen zu nah, bald auch richtige Felsabbrüche wo ich umkehren musste oder Schneefelder die bis über das Wasser ragten.



                                                                            Bald hatte ich auf dem Handy die Stelle erreicht wo ich um 90° nach Osten abbiegen muss und erkannte auch den Durchgang.



                                                                            Das war Mental echt anstrengend, erst das Boot, das wellige Gelände und dann dieses Plateau hier. Ich war jetzt schon richtig kaputt, die 2 erzählten was von fast geschlossener Schneedecke und so sah es jetzt auch aus. Das flöste mir extrem viel Respekt ein und baute sehr viel Druck auf. Du kannst nicht umkehren, du musst hier durch. Vom genießen war ich wieder sehr weit weg. Nervös angespannt, den klaren gedanken suchend ging ich weiter und versuchte zu Beginn und zum Ende der Schneefelder mutig zu sein und mein Gewicht möglichst auch auf die breit gesteckten Stöcker zu bringen.





                                                                            Manchmal gings auf dem Schnee hoch oder runter und geradeaus. Teils waren sie steil bis zu See runter und musste mit den Schuhen etwas hacken um nicht aus zu rutschen. Risse und Dellen wurden umlaufen. Naja irgendwie kam ich vorran auch wenn mir überhaupt nicht wohl dabei war, die ungewissheit was unter mir ist und manchmal dachte ich daran gleich 10m ein zu brechen. Kein schönes Gefühl, hätte ja im Forum vorher mal Fragen können wegen Schneefeldern....beschimpfte ich mich mal wieder. Es zog auch immer mehr zu und der Wind legte auch mehr auf. Ich stand nun schon ein Stück nördlich des Sees und sah ein paar grüne Terrassen unterhalb von mir. Wenn es jetzt regnet und später hast du keine Möglichkeit mehr ein guten Zeltplatz zu finden hab ich ein Problem. Und so entschloß ich mich einen Campplatz zu suchen und es heute dabei zu belassen. Du hast immer noch 4 volle Tage für nicht mal 30km, also schluß jetzt und Kraft sammeln. Ich fand einen ganz tollen Platz und wie ich später feststellen durfte genau zwischen 2 Miiiepern die mich die ganzen Stunden in Stereo Anmiiiepen wollten und das auch noch kostenlos.







                                                                            Wahrscheinlich hatte ich die Wunschliederliste nicht mit. Naja Natur eben. Der Platz war abendteuerlich und mytisch zugleich, je nach dem wann man raus schaute. Natürlich stellte ich erst nach dem Aufstellen fest das der Eingang wieder mal auf Rentiermurmeln steht die wenn man sie mit den Füssen wegschieben will da liegen bleiben wo sie liegen. Haste ja wieder prima gemacht Maik. „Können die nicht wo anders hinscheißen“ grrml
                                                                            Ich suchte vorsichtshalber ein paar größere Steine und machte das Zelt nach Möglichkeit Sturmsicher. Das Wetter sah nicht nach Sonnenschein aus. Ich kam etwas runter, fühlte mich zunehmend entspannter und schaute jetzt wieder interessierter in die Landschaft in der ich mich gerade befand, herrlich, was fürn Platz hier. Fürs Abendbrot war es zu früh und so kochte ich übrige Puddingpulver, Suppen und Brühwürfelchen, alles was warm macht.





                                                                            Und Gas hatte ich auch noch genug, die 2. Kartusche war nicht mal angefangen. Ich richtete mich jetzt wieder Häuslich ein und das ging mittlerweile auch recht Fix. Hier gabs tatsächlich richtige Routine, richtigen Ablauf. Wenn jetzt das Licht ausfällt kann ich das Zelt trotzdem abbauen und alles ist an sein Platz.

                                                                            Es begann erst mitten in der Nacht zu regnen, der Wind nahm deutlich zu und rüttelte wie ein wahnsinniger an meinem Zelt. Es hörte wieder auf, aber bevor ich ein Blick nach draußen riskierte kam die nächste Böe und es fing wieder an zu regnen. Kleine Pinkelpausen waren irgendwann möglich, mehr war aber nicht drinnen. Es Regnete die ganze Nacht, den ganzen nächsten Tag und dann etwa bis Mitternacht. Ich lernte mein Zelt hassen und schimpfte auf Neptun. Naja bisher war ich eben verwöhnt und so ein richtiger Regen war mehr als überfällig in den letzten beiden Jahren. Und so redete ich mir ein das Das jetzt grad so sein muss, hörte Musik und Kuschelte bis zum Rückschmerz stundenlang mit meinem Schlafsack. Das wichtigste war, ich war im Zelt, ich war trocken egal wieviel Wasser da jetzt runter kommt. Und wenn es drei Tage regnet, dann wäre ich immer noch trocken und hätte genug Zeit bis Staluokta zu kommen. Einen Mittelfinger für Neptun bitte!

                                                                            Und so verharte ich der Dinge zwischen Eisseen und Schneefeldern mit Stereomiiiep. Diese Zeit im Zelt ist ganz sicher eine die ich für mein Leben nicht vergessen werde. Hinterher ist das durchaus ein positiver Gedanke, also nicht falsch verstehen bitte.
                                                                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 10.10.2017
                                                                              • 2024
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                              06.07.19 Etappe 7 Ausharren im Zelt incl. 2mal Pinkeln

                                                                              Hier ist alles schon beschrieben, die Bilder sind etwa von 1Uhr Nachts am 07.07. gemacht, etwa 2h vor Beginn der 8. Etappe, die längste auf der ganzen Tour.





                                                                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                              Kommentar


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                                                                                Gerne im Forum
                                                                                • 26.08.2013
                                                                                • 71
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                Ein sehr schöner Bericht und tolle Bilder bis hierher!
                                                                                Wir sind am 6.7. von den Versterålen nach Gällivare gefahren und es hat unterwegs durchgehend heftig geregnet. Am 7.7. haben wir dann unsere Tour durch den Sarek begonnen und ab da war das Wetter wieder gut Mit dem Schnee hatten wir allerdings auch zu kämpfen

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 10.10.2017
                                                                                  • 2024
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                  @Andreas: vielen Dank und ja ab 07.07. war dann plötzlich richtig Sommer

                                                                                  07.07.2019 Etappe 8 24,5km Alajavrre Ostanfang – Staluokta

                                                                                  Um die Verwirrung zu vermeiden mit Etappe X wird immer der jewalige nächste Tag beschrieben, also auch der Ruhetag hoch gezählt.

                                                                                  Ich verharte nun schon über 30h in diesen kleinen Bunker, habe immer wieder Stückchenweise geschlummert. Es war mitten in der Nacht, der Regen hatte aufgehört und rundrum war alles neblig. Da gabs doch diesen Film „Der Hund von Baskervill“ oder wer kennt sie nicht die alte Morla. Genau jetzt hätte man hier eine Szene dafür drehen können.
                                                                                  Ich musste raus, fand es sinnlos noch weiter im Zelt rum zu gammeln nur um zu sagen es ist früh morgens. Der Wind war weg und ich hatte irgendwie das Gefühl das sich das Wetter wieder ändert. Kein Wind, kein Regen und extrem viel Morgennebel. Meine Erfahrung aus Deutschland sagte mir es wird schönes Wetter. So gab es Frühstück mit Kaffe, ich war hibbelig, wollte keine Zeit verlieren. Verdammt, das Zelt ist noch komplett Naß. Schnell war der Plan klar, weil das Ding in 5h noch nicht trocken wäre. Innenzelt herausbauen, einpacken und den Rest irgendwie ausschütteln und rinn in de Sack. Ich lass mich doch jetzt nicht wegen einem tropf nassen Zelt aufhalten. Oha der Rucksack ist ganz schön leicht geworden, es sollten nur noch 25/26kg sein, das war prima.
                                                                                  Ich hatte noch ein schwiereges Stück vor mir am See entlang, dachte ich zumindest, denn der Rest war eigentlich auch nicht einfacher. Es war zwar kalt und sehr sehr früh, meine so ungefähr 2:30Uhr, aber es hatte sehr viel Wasser auf die Schneefelder gegeben. Mir war klar das die jetzt etwas schlüpfricher sein müssten, besonders an den Rändern. Aber es half nix, am Tage wird das ja eher noch schlechter. Ich stapfte los. Der Nebel lichtete sich langsam und es begann langsam ein wunderbares Farbenspiel zwischen Landschaft und sich lichtenden Nebel.





                                                                                  Mein Schritt war nun schon sehr sicher, unwohl fühlte ich mich trotzdem noch, aber es war besser als an den anderen Tagen. Ich wusste was jetzt noch kommt ist definitiv schafbar für mich und fühlte mich nun nicht mehr so als Anfänger.



                                                                                  Die Orientierung und die Wege durch die großen Schneefelder ging ich sehr selbstbewusst an und das Tempo war für meine Verhältnisse sehr gut. Teilweise sagte ich mir sogar, wer weiß wie das unterm Schnee aussieht und wie der Weg ohne Schnee gewesen wäre. Wohl dann eher wie in Mordor.













                                                                                  Zum Ende des See´s wurde es noch etwas welliger. Wellig war es so oder so, aber hier gab es jetzt ein paar steile Absätze die ich schon fast nach oben stützte, weil der Kopf schneller war als die Füße. Vielleicht bin ich auch einfach nur bescheuert gelaufen. Heute wollte ich bis Stalu kommen, ist ja nur noch da vor durch das bisschen Becken, kleiner Anstieg und schon biste da.



                                                                                  Andreas beschriebener Finger auf der Landkarte würde ich mal so sagen. Ich kam an der fest verschnürten Rentierhütte vorbei und etwas später war auch noch ein kleiner Hügel bewältigt.





                                                                                  Ich drehte mich nochmal um und schaute zurück.



                                                                                  Es war fast wie ein Abschied und ja da war ich etwas traurig. Was war das hier die letzten 8 Tage, den Gedanken konnte es nicht erfassen, bis vor ein paar Tagen hier zu Hause nicht richtig.
                                                                                  Jetzt konnte ich auf das blicken was vor mir lag. Ich versuchte die Berge der Karte zu zu ordnen und Blickte auf ein kleines Delta im Nordwesten und im Westen den Unna Liemak, der Berg an dessen Hang ich nördlich vorbei laufen wollte.



                                                                                  Kurz überlegte ich sogar ob ich nicht einfach direkt Luftlinie quer drüber laufe und so ein paar Kilometer spare. Das verwarf ich aber später. Laut Karte kam jetzt bald der Rentierzaun und ich entschloß mich vorerst keine Höhenmeter zu verlieren und auf keinen Fall irgendwie ab zu steigen um nicht zu früh in das Sumpfige Gebiet zu kommen. Mittlerweile wurde es auch immer wärmer und die Sonne heißte richtig ein.
                                                                                  Am Rentierzaun angekommen hätte ich schon 400kg wiegen müssen um nicht drunter durch zu passen. Perfekt, jetzt ist auch die letzte Unsicherheit bewältigt und lief derweil über endlose Wiesen im Wechsel mit oder ohne Schlamm. In der Ferne konnte ich auch noch viele Rentiere sehen die südöstlich zogen. Verdammt ist das warm, und? Oh nein Mücken, seit 7 Tagen die ersten Mücken. Nach ner Weile merkte ich das die schindluder trieben, ich hatte schon 20 Mückenstiche und dabei zählte ich nur die auf dem Linken arm. Mistviehcher und das Mückenmittel tief im Rucksack. Noch ging es aber und legte Meter um Meter am Unna Liemak zurück. An einem kleinen Wiesenabsatz passierte es. Meine rechter Fuß rutschte im Schlamm den Absatz runter, das Gewicht drückte voll auf den Rechten Stock der sofort in 3 Teile zersprang und ich fiel. Schön sanft auf den Rucksack. Verdammt. Nur noch ein Stock, nachdem ich den blöden Gedanken hatte den Stock noch mit Kinesiotape zu kleben dachte ich so, naja die Dinger werden eh überbewertet, steckte das Ding in den Sack und lief weiter als wäre nichts gewesen. Natürlich schaute ich ob es jemand gesehen hätte, klar du hast ja auch so viele Leute hier gesehen.
                                                                                  Die Mücken wurden immer lästiger und es war richtig warm. Es musste nun schon über 20grad gewesen sein und holte nach 4 verschluckten Mücken und 2 in den Augen jetzt endlich das Mückenschutzmittel und das Netz raus. Jetzt war erstmal Ruhe und lief doch sehr überrascht, über diese vielen Mücken, weiter.
                                                                                  Ich stieg ab in die Sümpfe der Traurigkeit, ob Morla hier wohnt?



                                                                                  Blick Richtung Aresluokta




                                                                                  Ich habe hier wohl keine Fotos mehr gemacht bis zur Hütte, ich glaube das ich wegen dem vielen Wasser und dem Sturtz die Kamera eingepackt hatte!

                                                                                  Der Weg war klar, man sah es ja am anderen gegenüberliegenden Berghang, nur vor mir lagen ca. 5 Millarden Moskitos und eine Bodensee große Wiese die viel Schlamm zu haben schien. Weidenbüsche taten teils ihr übriges. Das war aber völlig egal. Mit einem Stock lief ich da durch wie ein Luftkissenboot, ich bin ja bald da....dachte ich, totale Motivation in mir.
                                                                                  Irgendwann war die Tiefebene von Morea bewältigt und Morla hatte mich nicht gefressen, nur die 1 2 Mücken. Dracula ist nen scheiß dreck dagegen, der Typ ist überbewertet.
                                                                                  Jetzt nur noch um die Kurve rum und schon bin ich da.
                                                                                  Das war wohl nix, es war heiß und nun ging es wieder hoch und runter. Offensichtlich hatte ich hier die Karte nicht richtig studiert. Das Gelände war so wellig und teils ging es so Steil nach unten das ich manchmal überlegte den Rucksack lieber ab zu setzen. Auf der Karte ging es meiner Meinung nach immer runter, aber es ging meist 30m hoch und 31m runter, übertrieben gesagt. Im Mittel ging es freilich berg ab. Es war tatsächlich noch weit und ich fing wieder an zu fluchen, denn nun war ich richtig kaputt, so kaputt das ich die Moskitos nicht mehr für voll nahm und sogar das Netz absetzte. So ein schwachsinn, man sieht garnüscht mehr, das Diing bleibt defintiv nächste mal daheim. Das war der erste und letzte Tag das ich das Ding auf hatte, die Schmierung muss nur passen und fertig.
                                                                                  Es kam Wald und ich stolperte wieder häufig mit dem anschließenden Satz „Alter lauf doch ma richtig du bist doch nicht besoffen“ und überhaupt warum geht der Weg hier nach oben. Irgendwann sah ich glaube Häuser und links ging ein Weg steil hinunter, den nahm ich auch. Und wie ich fest stellte kam ich genau beim Prafrost Kiosk raus, viel zu weit hinten, denn das hieß ich muss auch zur Fjällstation nochmal hoch laufen. Nach 24,5km war es sogar anstrengend sich hin zu setzen. Die Fjällstation war bis auf ein zwei Wanderer leer und ich sah oben an der Kirche das da einige Leute rumsprangen, ja siehste heute war doch dieser Kirchentag mit Keksen und Kaffe.





                                                                                  Ich war aber so Kaputt, bewegte mich kein Zentimeter von der Bank und da hoch musste ich ja auch laufen wenn de da hin willst. Ich ging nur zum Wassertopf und holte etwas Wasser für ein beutelchen Ahoibrausepulver.
                                                                                  Oh man was war das? Ich saß auf der Bank blickte über den Teich auf die in der Sonne brutzelten weißen norwegischen Berge.









                                                                                  Was war das die letzten 8 Tage. Normal kommt jetzt der Teil wo man als Kerl flennt, weil das für mich eine sehr große Bedeutung hatte. War aber nicht so, der erste Teil Endet leider nicht so romantisch. Der Schritt in den Sarek war zu groß ich konnte das Gedanklich überhauptnicht erfassen. Ich war einfach nur froh das ich da sitze, froh das nix passiert ist. Der Akku im Kopf war leer.
                                                                                  Ende? Hubschrauber, flieg halt nach Kvikkjokk und mach noch paar schöne Tage in Idre aufn Campingplatz. Der ältere Herr sagte mir später das in einem der Häuser dahinten der Flug gebucht werden kann. Ich war fest entschlossen übermorgen das ganze zu beenden und bezog erstmal das 4 Bettzimmer was die nächsten beiden Nächte mir alleine gehören sollte. Der Trockenraum war bullig warm und fast leer. Suuuper, das Zelt war schnell ausgepackt und hing im beheizten Trockenraum. Die Schuhe standen draußen in der Sonne und das Innenzelt hing in meinem Zimmer. Und überhaupt hing alles von mir irgendwo und überall rum. Die Hütte hatte ich somit eingenommen. Die Hüttenvärtin kam dann irgendwann und wies nochmal auf den Zettel hin das es um 16Uhr frisch geräucherten Fisch gibt. Den Zettel hatte ich schon gelesen und freute mich das das tatsächlich auch so eintrifft. Um 16Uhr rum gab es dann auch schon die leckere Forelle (Saibling) mit warmen frischen Samibrot. Die hab ich förmlich eingesaugt und die gute Frau bekam sehr viel Lob von mir.



                                                                                  Der Tag ging langsam zu Ende, einkaufen wollte ich erst am nächsten morgen wenn überhaupt, ich hatte ja noch für 2 Tage essen im Rucksack.

                                                                                  Am nächsten morgen, ich hatte gut geschlafen, stand ich auf. Ich war ganz schön zerknittert wie als hätte ich einen kleinen Kater von einer Party. Es brauchte ein paar viele Minuten bis ich wirklich auf dem Dampfer war. Die Beine waren schwer und ich schlupfte in der Hütte so vor mich hin. Hubschrauber buchen.....gleich um 9....zufrieden schlürfte ich mein Frühstück und schmiedete Pläne wie es ab Kvikkjokk weiter geht und wie ich wohl am schnellsten nach Stockholm und weiter nach Idre komme. 9 Uhr lief ich dann richtung des Hauses mit dem weißen Kajütboot und wollte den Flug buchen. Da stand ich am Schild zum Prafrost Kiosk und blieb stehen. „Alter du hast noch so viel Zeit, das Wetter ist prima und jetzt nach dem du die Kirschen vom Kuchen gegessen hast willst du abhauen und noch mehr Geld ausgeben?“ Gedanklich lief ich 10 runden um das Schild, Flog 10 mal nach Idre und kaufte 15min später mit einem kaffe in der Hand essen für 6 Tage.





                                                                                  Natürliche Unordnung ordentlich unordentlich hingelegt








                                                                                  Ich lade Euch also herzlich auf meinem zweiten Teil meiner Reise ein. Welche jetzt auf dem Padjelantleden spielt und ich hier auch einiges zu erzählen habe. Von Gipfeln und Bekanntschaften. Das ist jetzt eine Hüttentour, sehr grün, sehr Blumig. Etwas mehr komfort, etwas mehr genießen, weniger Abendteuer aber trotzdem besonders schön. Ich bereue es kein Stück weiter gelaufen zu sein, ganz im Gegenteil.

                                                                                  Damit leute ich mal Teil 2 ein. Dingdong










                                                                                  Vielleicht ein kleines Zwischenfazit. Mittlerweile bin ich ja auch wieder Herr meiner Sinne nachdem ich hier jeden Tag im Sarek nochmal selbst erleben durfte mit Euch zusammen.
                                                                                  Das war was ganz besonderes für mich und ich bin sehr stolz darauf das das so perfekt geklappt hat, denn es hat genauso so funktioniert wie es geplant war. Vielleicht etwas zu viel Schnee.
                                                                                  Ich glaube aber es hätte noch ein oder zwei Jahre warten können. Denn Mental war ich in Stalu ganz schön am Ende und merkte wie sehr mich die Strecke im Kopf gefordert hatte und was ich für ein Risiko einging. Ein großer Schritt in die richtige Richtung der hätte kleiner sein müssen. Zum Glück ist nichts passiert. Aber und das seh ich jetzt so, man läuft nach einem großen Schritt nicht wieder ein halben zurück, sondern weiter nach vorne. Und so würde ich das mal stehen lassen. Ein Sprung ins kalte Wasser
                                                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 10.10.2017
                                                                                    • 2024
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                    08./ 09.07.19 Etappe 9 und 10 Ruhetag; Staluokta-Duottar 19-24km







                                                                                    Es war wieder ein schöner Tag. Nachdem ich wie schon gesagt Essen gekauft habe und son bischen um die Hütte schlurfte kümmerte ich mich um meine Sachen. Zelt, Schuhe etc.. das Zelt war über Nacht komplett ausgetrocknet und über den Tag hinweg waren die Schuhe so trocken das ich sie neu Einwachsen konnte und zurück in den warmen Trockenraum stellte. Natürlich so weit hoch wie es ging, denn da ist es am wärmsten.
                                                                                    Bevor es die nächste Forelle geben sollte war ich ein paar mal am See und genoß den Mittagsschlaf. So wie man sich eben einen Tag ohne Wandern vorstellt. Natürlich sitzt man am späten Nachmittag vor der Hütte begrüßt die freundlichen Ankömmlinge und drückt die Daumen das sie nicht in das gleiche Zimmer gehen. Das war aber auch das einzig negative was ich allgemein über die Hütte schreiben könnte. Es war 16Uhr und die perfekte Köchin kam mit den Forellen. Da ich ihr nun schon am Vortag so viel Lob entgegen brachte sagte sie mir heute welche in der tasche wohl die größte ist. Denn alle Forellen waren in einer Kühltasche mit Aluminiumfolie warm eingepackt.
                                                                                    Der Abend rückte näher was man nur daran ausmachen konnte das die Sonne jetzt auf der norwegischen Seite stand. Die Fotos dazu sind leider in die Etappe 8 gerutscht, ihr kennt sie schon. Sorry. Die Wasserflasche wurde gefüllt und es ging dann als bald schlafen. Leider hatte ich über Mittag so viel geschlafen das es jetzt nicht dafür reichte und so lag ich halt nur so rum.

                                                                                    Der Morgen war da und zu meinem Erstaunen waren die Schuhe sogut wie trocken und das Wachs über Nacht vollständig eingezogen. Nach dem Frühstück war ich wieder voll motiviert auch den Rest meiner Tour zu laufen und erwartete jetzt schon fast eine Rolltreppe vor lauter Wanderwegen. Ha 19km, bissel Berg hoch, auf Wegen, ist ja ein klacks. Und so ging es dann auch schon los. Suchen brauchte man nicht mehr, man musste sich nur für rechts oder links, Ritsem oder Kvikkjokk, entscheiden. Um diese Zeit, ich meine es war wieder recht früh, war noch niemand unterwegs und ich war auch hier auf dem Weg lange Zeit alleine.





                                                                                    Staluokta, Großstadt im Nationalpark




                                                                                    Hier gibts sogar Boofen




                                                                                    Der Weg war einfach, er war wie hier in unseren Breiten. Hier und da mal ein kleines Steinchen, vielleicht mal ne Fütze, ansonsten ein staubig trockener Weg.





                                                                                    So konnte ich relativ schnell laufen und musste mich nun mit Extrapausen bremsen, „du willst ja nicht an der nächsten Hütte noch die Leute verabschieden die gerade los laufen“ dachte ich so. Und so nahm ich jeden tollen Platz mit einer Sitzpause mit. An dem schönen Wasserfall gab es dann auch wieder Ahoibrause und einen richtig dicken Snickers. Die Snickers die ich im Sarek hatte waren ja nur Sticks und wogen nicht mal die Hälfte von dem Ding was ich jetzt in der Hand hatte.















                                                                                    Ich tippe mal auf Himbeergeschmack




                                                                                    Es war schon der 3. warme Tag am Stück und bereute es ein wenig zu Hause die Sonnencreme als Gewichtsersparnis raus getan zu haben. Aber egal, Arme und Gesicht waren ja schon gut vorgebräunt und das Risiko auf einen schlimmen Sonnenbrand damit nicht so hoch. Nach der Hängebrücke folgte man einen langen welligen Bergkam und hatte von hier einen tollen Blick zurück in den Sarek wo ich her kam und rechts auch eine beeindruckende Bergkette mit Gipfeln um die 1600m.



                                                                                    Es begann wieder das Intervallbergsteigen was ich überhaupt nicht mochte. Man lief einen Hügel hoch, sah erst nix, schaute dann in ein Tal hinunter und sah vor sich den nächsten Hügel und den weiterführenden Weg darauf. Naja ich will mich nicht beschweren, schließlich war es ein Weg.



                                                                                    Bergkette rechts des Weges mit dem Gierggevarre




                                                                                    Da waren sie wieder, die Sarekgipfel




                                                                                    Es kamen wieder Schneefelder je höher ich kam, aber diese waren anders und lief ganz normal darüber hinweg.





                                                                                    Zum einen waren sie kurz und zum anderen war mir nicht unwohl. Das muss am Weg gelegen haben, vermute ich. Ich traf bald eine ältere Frau welche mir in einer Ecke son Gockel zeigte, genau die die einen erschrecken wenn sie kurz vor dir laut Gurkelnd davon fliegen. Es war eine nette Frau, sie erzählte das sie 35 Jahre bei der schwedischen Armee war, als ich ihr sagte was so in Stockholm los war. Wir gingen Namenslos wie immer wieder auseinander und wünschten uns noch eine schöne Tour. Bald lief ich gefühlt auf einem Plateau, das wellige Profil stieg in seiner Frequenz aber die Anstiege wurden merklich kürzer. Ich lief zwischen kleinen Bergkuppen wie in einem Labyrinth und freute mich sehr das auf dem Weg schon gut 1 Millarde blutrünstige Kleintiere auf mich warteten.







                                                                                    Oh man sind das viele, ich schrecke die schwärme auf und merkte wie 10 50 100 Moskitos völlig desorientiert gegen mein Gesicht fliegen. Bloß nicht anhalten Maik, du bist leer gesaugt sobald du 1sek stehen bleibst und lief jetzt noch schneller. Bloß weg hier.







                                                                                    Sehr bald suchte ich langsam den Blick auf die Hütte, aber lange war nichts zu sehen, erst kurz davor bekam man sie in den Blick. 2 Einfache furten, aber doch etwas breit waren sie schnell gemeistert





                                                                                    „Man diese Samen, wieso Gott verdammt bauen die ihre Häuser oben“, das ist immer sehr motivierend wenn man am Ende einer Etappe nochmal so einen schönen kleinen Hang hoch laufen muss und dann gesagt bekommt das man das Wasser da unten hoch holen muss. Ja so ist das Leben. Ich suchte den Hüttenwirt, hier sah alles irgendwie verlassen aus. „Kein wunder du blödie, ist ja auch erst so 13Uhr“ zum glück waren die die letzte Nacht hier waren schon weg. Hinten an der Stugvärdhütte angekommen sah ich den schätzungsweise 45 Jährigen bärtigen Vater der gerade mit seinen beiden Kindern ein großes Zelt aufbaute. Die Kinder bekamen mich garnich mit, völlig beschäftigt mit so viel Stoff hätte ich auch mit einem Eierkuchen winken können und die hätten es nicht mitbekommen.







                                                                                    Der Vater kam gleich zu mir und wir quatschten kurz, er sagte mir welche Hütte ich benutzen könnte und einigten uns darauf das ich später noch mal komme. Sah ich auch ein, weil sonst hätte er wohl 15min später ein neues Zelt kaufen können und für die erste Versorgung brauchte ich nix weiter als Ruhe. Die Hütte war klasse und wieder sollte ich sie für mich alleine bekommen, da wird so ein Häuschen plötzlich ganz billig wenn man das alleine hat.
                                                                                    Die Hüttenroutine kannte ich ja vom letzten Jahr. Schuhe ausziehn, rein laufen überall seine Sachen hinschmeißen, aus dem Fenster gucken und blöd rumsitzen, vorallem draußen wenn das Wetter prima ist. Herrlich, wie am Lagomajore ohne Palmen.



                                                                                    Aber ich legte mich hin denn ich war müde. Wenig später musste ich mich richtig zudecken und mir war richtig kalt, oh weh, Schüttelfrost. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und schlief anschließend etwas mehr als 1h. Da hatte ich mir wohl einen leichten Sonnenstich eingeholt, Gott sei Dank war es dann aber wieder in Ordnung.
                                                                                    Beim Stugvärd gab es später noch Rentiersalami, wollte ich halt mal probieren. Großer Fehler, als Thüringer kauft man keine Wurst wo anders, die kann leider niemand besser. Allerdings, und das freute mich schon wieder, war das eine Proteinbombe. Über 40% Proteine und zur Zeit war das wohl nicht ganz verkehrt. Ich stellte mir einfach vor es wäre Eichsfelder Feldkieker.


                                                                                    Auf meinen Handynotizen steht das die Etappe etwa 8h lang war. Trotz der vielen Pausen und dem Rucksack war ich von der Zeit echt erstaunt und überrascht. Da hast du ganz schön zugelegt in den letzten Tagen und ich hätte noch langsamer machen müssen wegen der Hitze, oder besser wegen der Sonne.



                                                                                    Da sitzt man gerne draußen


                                                                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                      • 16.09.2013
                                                                                      • 5073
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                        Schöne Sache, ich freu mich auf den zweiten Teil!

                                                                                        Gut, dass du weiter gelaufen bist! Ich kenn die innere Unentschlossenheit auch, da hat man am Abend keine Lust mehr und will gern wieder nach Hause, aber am morgen sieht die Welt dann anders aus

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                          • 977
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                          Genauso ein Wetter wie du hatten wir auch in Stalo, nachdem es uns vorher im Sarvesvagge erst fast weggeschwemmt, dann weggeblasen und eingeschneit hatte. Fantastisch die Bilder. Ich liebe diese großen Seen mit dem unendlich weiten Blick.

                                                                                          Wie schön, dass du dich doch entschieden hast weiter zu laufen. Manches Mal muss man einfach eine Nacht drüber schlafen.

                                                                                          Freue mich auf den blumigen Rest der Tour.

                                                                                          Andrea

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Erfahren
                                                                                            • 03.08.2018
                                                                                            • 177
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                            Respekt: man merkt richtig wie du unterwegs immer mehr Selbstvertrauen aufbaust. Du hast mit Sicherheit genau die richtige Entscheidung getroffen, als du beschlossen hast die Tour zu verlängern.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 10.10.2017
                                                                                              • 2024
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                              10. / 11.07.2019 Etappe 11 (10-12km) und 12 (14km) Duottar-Darreluoppal; 1. Gipfelversuch
                                                                                              Mit Video zum Schluß





                                                                                              Ja Selbstvertrauen habe ich richtig viel getankt auf der Tour. Ich denke wenn man etwas das erste mal tut und man tut es alleine, dann ist das ziemlich spannend und aufregend. Dann sind auch leichte einfache Dinge plötzlich Sachen die eine gewisse unbehaglichkeit / unwohlsein / mulmigkeit hervorrufen wie bei mir.

                                                                                              Donnerbalken. Das Klo war richtig gut gepflegt!


                                                                                              Stengelloses Leimkraut


                                                                                              Leider nicht bestimmen können, ist halt Lila und so


                                                                                              Silberwurtz


                                                                                              Es ist wie immer sehr Früh, bin halt Frühaufsteher und im Zelt oder Fremden Betten schlafe ich nicht wirklich lange. So ist es wohl 7 Uhr rum und starte in Duottar. Alles ist noch ruhig, selbst die Mücken pennen noch. Die ersten Kilometer sind wie gestern die letzten. Es geht zwischen kleinen Bergkuppen hoch und runter, aber es ist aus zu halten da es nur kleine Anstiege sind und es ja bald nur noch runter geht. Ich stelle mir vor das vll so in etwa auch die schottischen Highlands aussehen könnten...aber ob das so ist kann ich nicht beurteilen, aber die Vorstellung gefällt mir.

                                                                                              Zurückgeblickt zur Hüdde




                                                                                              Es wird schnell warm trotz das ich früh gestartet bin und wenig später ist mir die Sonne schon sehr lästig. Und Mücken.....wayne......wie gesagt der beste Mückenschutz ist sich innerlich zu ergeben und mit Dschungelölja einschmieren. Die sind da und ich auch. Vorallem ist genug Platz für alle da! Jede Mücke hat ihren Platz.









                                                                                              Eine Furt, toll Schuhe kühlen


                                                                                              In der Mitte die beiden beschriebenen Gipfel der Etappe 12




                                                                                              Ich Fotografiere jetzt mehr und mehr auch Pflanzen mit Blüten die schon eine Weile reichlich am Wegesrand stehen. Naja Spannend ist der Weg halt nicht, nur als ich in das Tal blicke in das ich absteigen muss, eröffnet sich mir dieser Lappland-delta-blick, wer braucht schon Skierfe, geht och so. Naja ok ist schon noch ein Unterschied, aber nicht schlimm.

                                                                                              Silberwurtzader






                                                                                              Na die brauchen wohl noch bisschen


                                                                                              Moordor, Tal der gluckernden Moorhühner (ich meine rechts mit dem Staika)


                                                                                              So genug aus dem Finger gesaugt, gibt halt haufen Fotos, ich kann auf der Etappe kaum was beschreiben. Die war so kurz das ich sagen muss das sie kurz war. Der Abstieg war schneller vorbei als er angefangen hat und schon stand ich nach der Hängebrücke an den Darreluoppalhütten. Ich konnte gleich noch ein paar Wanderer verabschieden die ausgeschlafen Richtung Duottar starteten, denn es war gerade erst 12 obwohl ich mir viel Zeit ließ.





                                                                                              Das war aber nicht schlimm, denn ich war ja im Genießermodus und da gehört rumgammeln in der Sonne dazu. Später kaufte ich beim Herr des Hauses Dosenköti von Felix. Mal ehrlich, wenn man genug Salz drauf macht schmeckt das mit Nudeln, aber die Dose sieht so scheiße aus das man denkt es wäre Hundefutter.



                                                                                              Auf die Schilder hab ich nie drauf geschaut


                                                                                              Bank of Moordor


                                                                                              Ich lasse mir später die Nudeln schmecken und bin froh endlich in einer Hütte zu sein wo es Salz gibt, das ich natürlich reichlich im Essen verteile.

                                                                                              Wie bekomme ich 1 Dose und 300g Nudeln auf einmal auf den Teller (siehe unten)


                                                                                              Beim Stugvärd melde ich am abend noch eine 2. Übernachtung an. Denn ich hatte auf irgendwas tolles Bock. 3 Tage war ich jetzt aus der weglosen Wildnis raus und schon war es doof das das so war. Wollte ich doch vor 2 Tagen mit dem Hubschrauber ganz raus fliegen. So ein Kindergarten, kopfschüttel.

                                                                                              Die Namenslose


                                                                                              Rosenwurtz


                                                                                              (Silene) Rotes Leimkraut, Rote Nachtnelke, Taglichtnelke und Herrgottsblut

                                                                                              Aber offensichtlich war ich erholt. Ich fragte den Stugvärd ob man auf den Hügel im Osten klettern kann bzw. ob man zwischen den beiden Hügeln lang laufen kann. Er sagte „Na Klar“ und das er selbst schon da oben war. Und so stand der Plan und ich suchte mir den linken der beiden Gipfel raus, der war ja niedriger. Nennen wir ihn „Der Gipfel den man nie erreichte“.
                                                                                              Am Abend gab es dann noch warmes frisches Samibrot, eigentlich war ich satt, aber ich dachte dann „Wer hat der hat der verhungert nicht“, das war echt viel an dem Tag. Ich sagte den Stugvärd das ich da hoch gehen möchte und wenn ich nicht wieder komme das er Hilfe holen sollte. Er sagte das er am nächsten Tag nach Duottar geht und dann seine Frau hier wäre, aber ihr Bescheid gibt und so war es dann ausgemacht. Sollte ich also aufgefressen, abgestürzt oder verhungert sein würden sie mich suchen.



                                                                                              Es war wieder mal so 7Uhr und los ging es (sollte ich vielleicht nicht immer schreiben, lach). Am Vorabend habe ich mir eine Route herausgesucht die eventuell möglich ist. Und so lief ich erst ein paar hundert Meter auf dem Padjelantaleden Richtung Kvikkjokk bis der größere Bach von den 2 Berggipfeln nördlich des Laptatjahkka überquert war. Denn ich wollte rechts an dem Bach hoch laufen um bei der Gabelung des Baches viel weiter oben den rechten Zinken entlang laufen zu können ohne noch mal queren zu müssen. Kurz: übern Fluß rüber und dann immer an der rechten Seite entlang. Es ging durch Weidengestrüp und später doch recht Steil nach oben, aber es fanden sich ein paar kleine Pfade. Es war wieder sehr spannend für mich, endlich wieder wild umherlatschen. Ich hatte von den wegen die Nase voll, denn wenn sie tief ausgelatscht waren kann ich Euch sagen das man mit Schuhgröße 51 eine sehr schmale Rinne entlang läuft und stolpert weil die Füße zu breit sind.





                                                                                              Ob wohl es steil war, mich Morrhühnchen angluckerten und weg flogen und sogar ein Adler vom Himmel schrie waren die ersten Höhenmeter überhaupt nicht schwierig, ganz im Gegenteil.



                                                                                              Kleines Tal nach der Bachgabelung


                                                                                              Widderchen (aber da gibts zu viele Unterarten um ihn richtig zu bestimmen)




                                                                                              Wow, ohne Rucksack läuft man wie auf wolken. Einen steilen Berg hochlaufen und keine brennenden Beine. Toll und motivierend, denn auf halber Strecke war mir der linke Gipfel schon wieder zu klein und ich suchte mir den rechten aus, den von den man zu dem Laptatjahkka auf dem Gipfelkam rüber laufen könnte. Das Gelände war oben sehr einfach. Wiese bissel Steine und später etwas verblockt, aber sehr mini. Und wenn ich schon sage mini, dann ist das echt nicht der Rede wert.





                                                                                              Trotzdem taten sich immer wieder mehr Streckenabschnitte auf die man vorher garnich gesehen hat, aber es ging stetig berg auf. Das gefiel mir, kein Intervalllaufen hoch und runter, sondern immer hoch, kein Anstieg für umsonst. Von unten sah der Berg aus wie „Hä, da kann man rauf laufen, glaub ich nicht“, aber je höher man kommt um so niedlicher wird der kleine Steinhaufen. Ich kam über einen Steilhang auf den Kamausläufer des Gipfels auf dem man direkt nach oben laufen konnte. Der Ausblick war hier schon gigantisch. Bald konnte man auch die Hütte wieder sehen, es waren klitze kleine Ameisen und man hatte das Gefühl du schaust aus dem Flugzeug. Wow, meine Kinnlade hing doch recht weit nach unten und drehte mich sehr oft im Kreis und schaute in alle Himmelsrichtungen.





                                                                                              Silverwurtzfärmchen



                                                                                              Auch Rentiere sollten ihren Müll wieder mitnehmen








                                                                                              Die Namenslose. Sibierischer Mohn, aber ich glaube es fast nicht


                                                                                              Überall gab es was zu sehen. Ich war etwa auf 1200m und hatte noch 371hm vor mir, wo ich aber nicht so richtig wusste ob ich das kann und was da noch kommt. An der Schwelle zum Klobs im Kartoffelbrei, wo es also nochmal steiler wurde, schrie über mir etwas. Wow. Ich blickte hoch, verlor kurz das Gleichgewicht, und sah diesen tollen Steinadler wie er mind. 3 Runden um mich herum drehte und mir wohl zurief „Na los, trau dich hoch, kann nüscht passieren“.







                                                                                              Kurz vor dem Klobs










                                                                                              Klobs




                                                                                              Was fürn toller Tag, ich war ganz allein irgendwo aufn Berg und ich hatte richtig viel spaß. So nahm ich die letzten paar hundert Höhenmeter in Angriff. Natürlich waren die anstrengend jetzt und ich blieb öfter stehen. Ich suchte jetzt gute Stellen und versuchte alles richtig zu machen, daher schaute ich sehr genau hin wo ich die nächsten Meter lang gehen möchte. Dabei suchte ich bewusst die kleinen schräg laufenden Terrassenriefen und lief bewusst im Zick Zack nach oben. Dadurch war es zwar weiter, aber eben nicht so Steil als wenn ich gerade hoch wäre.





                                                                                              Wir brauchen keine Flieger für so eine Aussicht (hintere Berge = Norge)




                                                                                              Denke das ist der Tsahtsa oberhalb des Laptavakkjavre


                                                                                              Steinadler der Samischamanen








                                                                                              Nach einer Weile kam ich oben an und schaute auf die Uhr 3,5h für Knapp 7km und ca. 900hm, unglaublich. Zwar verschwitzt jetzt mit Pullover aber von richtig kaputt konnte nicht die Rede sein. Letztes Jahr hätte ich wohl dann die nicht vorhandene Seilbahn hinunter gebucht. Ich stiefelte auf dem Plateau herum, garnich so recht wohin, denn hier gab es kein Gipfelkreuz oder sowas. Ah dahinten ein großes Steinmänchen und sturzte drauf los. Dort angekommen suchte ich die nicht vorhandene Gipfelbüchse und trug mich in das nicht vorhande Buch ein. Wow was für ein Ausblick. Ich hatte das Gefühl ich könnte von Norwegen bis rüber zum Kebnekaise auf der anderen Seite schauen. So viele Gipfel und direkt vor mir das Parte Massiv und viele andere Sarekgipfel. So machte ich mein einzigstes Selfie auf dem ersten richtigen Berggipfel im schwedischen Fjäll.



                                                                                              Steinmännchen ohne Dose


                                                                                              Blick nach Nordwesten, Staluokta, Norwegen


                                                                                              Blick nach Nordosten


                                                                                              Tarrekaisemassiv


                                                                                              Bardde Massiv und Rotschlumpf


                                                                                              Es war kalt und windig da oben, leider hatte auch niemand eine Bank da hin gestellt oder gar ein Windhäuschen für die Pause. So ging ich wenig später wieder abwärts und begann den Abstieg. Nach unten war es noch einfacher, denn das Gelände war wenig verblockt, es gab sogar bis oben hin teilweise stücken mit Erde. Meiner Meinung nach auf dem Padjelantaleden der perfekte Einsteigergipfel wenn einem das weglose nicht stört. Verlaufen kann man sich nicht.









                                                                                              Grab vom Herr des Berges


                                                                                              Nach unten ging ich jetzt natürlich gerade, ich musste aufpassen denn die Motivation und die Glücksgefühle waren so hoch das ich schon fast im gelopp springend und singend runter tollterte und dabei vergessen hatte das das ein Berg im Niemandsland ist und keine Hüpfeburg.



                                                                                              Bald kam ich an das Schneefeld was ich warum auch immer beim Aufstieg gemieden habe.



                                                                                              Von der Seite sah das eigentlich ganz nett aus und bog darauf ab. Yeahh der Schnee ist nach 1-2m doch recht fest und es begannen ca. 400m schönes sanftes Schneefeld vorbei an einem steinigeren Stück das ich nun einsparte. Ganz schön viele Spuren hier, sie gingen alle von und nach dem Sarek. Aber was war das? Näääh ne Bärenspur. Natürlich guckte ich in jede Himmelsrichtung und holte den Fotoapperat raus um den Bären zu Fotografieren der hier seine Spuren ließ. Schade keiner da und knipste die ganzen Spuren. Meine erste selbst gefundene Bärenspur, toll.



                                                                                              Stärker als ich aber abhaun, son Feigling




                                                                                              Aussicht jetzt mit Sonne




                                                                                              Konnte ich leider nicht bestimmen


                                                                                              Rentiere unterhalb vom Gipfel


                                                                                              Trollblumen




                                                                                              Ich schlupfte weiter und legte wenig später vor einer ausgesetzten Stelle eine Brausepause ein. Wat für ein Tag. Ich stiefelte den gleichen Weg zurück bis unten furtete aber dort den Bach um dann das letzte Stück nicht auf dem Weg zur Hütte zurück zu legen, sondern direkte Luftlinie durch Weidenbüsche und Sumpf. Es war schade nicht im Sarek zu sein, gerade hatte ich voll bock drauf.



                                                                                              Der Abstieg dauerte schlappe 2,5h, unglaublich die Zeit.
                                                                                              An der Hütte angekommen wartete schon die Frau von Stugvärd auf mich, bot mir Limonade an und fragte ob ich auf dem Berg war, was ich mit ja beantwortete und ihr erzählte das es mein erster Gipfel ist. Es kam noch ein deutsches Pärchen um die Ecke die total sympathisch waren und wir 4 standen kurz und erzählten. Wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin, wo wohnst du usw.. Nur halt wie immer keine Namen. Ein Pärchen das mir imponierte, wie ich später erfuhr gab es keine Kilometervorgaben, sondern sie liefen immer bis 18Uhr egal wann sie starten egal wie weit sie gekommen sind, 18Uhr wird das Camp aufgebaut und schließlich definitiv im Zelt übernachtet. Ich sollte sie noch öfter sehen.
                                                                                              Nach dem erfrischenden Gesprächen ging ich zu meiner Hütte, die ich das 2. Mal 1 Nacht alleine bewohnen durfte und machte es mir nun mit Knäckebrot und Wiener mit Salz statt Senf richtig gemütlich.



                                                                                              Kennt ihr eigentlich son richtiges egliches Plumsklo. Eins das den ganzen Tag in der Sonne steht? Das an der Hütte war so eins. Irgendwann musste ich dann wohl mal, ging hin und öfnete die Tür, „Pfuii ist das eglich“, spuckte die 3 verschluckten Fliegen aus und drehte mich ruckzuck mit dem Gesicht vom Klo weg. Mir kamen etwa 1Mio fliegen entgegen, die alle mein Gesicht berührten...booor war das ekelhaft. Das hätte auch ein Fliegenfänger nix mehr ausgerichtet.

                                                                                              Europäischer Siebenstern


                                                                                              Hartriegel, Kriechende Hundsbeere, Nordische Kornelle, Schwedische Kornelle, Zwerggeißblatt


                                                                                              Das war einer der besonderen Tage auf der Tour. Als hätte ich frühs eine Phiole voll Glück gesoffen und wäre der Bruder vom Poppei mit einem Stock.

                                                                                              Ich habe noch ein Video von dem Tag zusammen gestellt. Aber vorsicht ich bin kein Schnittmeister, hab es auch nicht geschnitten sondern 4 Videos zusammengefügt und Kostenlose Musik, die wahrscheinlich recht schlecht ist drauf gemacht. Aber viel Spaß damit, solltet ihr sehen!

                                                                                              https://youtu.be/rpmQv8ItSG8
                                                                                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 27.09.2015
                                                                                                • 1022
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                du hattest recht, weiterhin spannend
                                                                                                Wow , wenn ich das richtig gelesen habe.......51 als Schuhgrösse, da lebst du , wie man so sagt auf ziemlich großem Fuß
                                                                                                Ziemlich Schnee reich, aber das muss nicht immer ein Nachteil sein.
                                                                                                Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 10.10.2017
                                                                                                  • 2024
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                  12.07.2019 Etappe 13 Darreluoppal – Sammerslappa 15-17,4km



                                                                                                  Ich habe zufrieden geschlafen, hatte ja ein ganzes Häuschen für mich alleine. Die Sachen werden nach und nach zusammen gepackt. Normal hätte ich noch einen Tag hier bleiben können, aber auf der anderen Seite wollte ich jetzt die Tour dann auch irgendwann beenden und vor allem das bisher sehr gute Wetter ausnutzen. Wie immer schliefen die Wanderer in den anderen Hütten noch als ich diesen schönen Platz verließ. Gleich am Anfang schreckte ich mal wieder ne Familie Moorhühner auf. Das Pärchen hatte 2 Junge die überhaupt nix begriffen und sich lieber unter dem Fjällgras versteckten als es ihren Eltern gleich zu tun und rum zu gluckern. Jedes mal erschreckt man sich und schimpfte die Dinger sinnlos leise vor mich hinmurmelnd voll.



                                                                                                  Bei dem Moorhuhn bin ich mir garnicht so sicher, sollte eigentlich ein Auerhahnweibchen sein, das flog auch nicht weg sondern spielte mir verirrtheit vor. Zu viele Drogen beschloß ich, die Diagnose war gestellt.



                                                                                                  Ja der Tag war so schön wie er war, ziemlich traurig. Denn nach der Gipfelbesteigung war nun klar das ich heute wieder unter die Baumgrenze komme und nach 12 wahnsinnigen Tagen das Hochfjäll wieder verlasse. Auf der anderen Seite war ich jetzt schon fast 2 Wochen am Wandern und auch das hinterläst seine spuren.







                                                                                                  Die Vegetation nahm schnell zu und bald waren die ersten Birken zu sehen. Langsam entwickelte sich das hier zu einer Blumenwiese und ich sah neben den bisher bekannten Arten noch einige hinzu kommen und ihre Menge nahm schnell zu.





                                                                                                  Bald war ich teils in richtigen Birkenwäldern welche dann auch Hüfthoch mit Sommerblumen und Farnen voll standen und kam immer wieder auf grüne Lichtungen mit herrlichen Ausblicken. Eigentlich schade wenn die alle den Hubschrauber nehmen und das nicht sehen. Auf der anderen Seite möchte ich nicht wissen wie ich aussehe wenn das hier auch noch Morgentau hat. Ich sollte es noch an einen der letzten Tage herausfinden.





                                                                                                  „Vergiss mein Essen nicht“ Kicher


                                                                                                  An die welligen Wege hatte ich mich jetzt schon gewöhnt, schimpfte aber trotzdem bei jeden Anstieg. Manchmal kamen kleine Moränen? Vll doch erst nach Tarrekaise, bin mir nicht sicher. Jedenfalls doof auf son Prädikatweg mit Bowlen das die Bowlen bei den Steinen immer aufhören...ich sollte mal mit dem König ein ernstes Wort reden....oder war das eine Königin oder beides? Egal, das muss sich ändern.
                                                                                                  Anstrengend war was anderes, ich spulte die Kilometer ab und machte Fotos. Ich traf auch das deutsche Pärchen wieder was gerade aufgestanden war und grüßte. Leider war ich so überrascht das ich die beiden nicht stören wollte und lief gleich weiter. Das empfand ich später als unhöflich, ließ sich nun aber nicht mehr ändern.



                                                                                                  Überfressene Biene, auch Hummel genannt










                                                                                                  Auf einer großen Lichtung gab es den größten Schreck auf meiner Tour. Ich trat auf eine Bowle die mit klaren Wasser überspült wurde und rutschte mit den recht Bein nach vorne. Dabei Knickte ich mit den linken Bein komplett ein. Leider bewegte sich der Schuh des Linken Beines überhaupt nicht und es kam mein komplettes Gewicht auf das zusammengeklappte Bein. Mein Knie schrie und ich fiel nach rechts in den Moorschlamm. Ich lag im Wasser und hielt mir das Knie vor schmerzen, oh man nicht jetzt am Ende und nicht auch noch aufn Weg. Mir wurde ganz schlecht, weil ich dachte da ist was kaputt gegangen. Davon abgesehen war der Arm schwarz vom Schlamm, der halbe Rucksack und die komplette rechte Seite auch. Vor mir spielte sich ein Horrorfilm ab, was wenn du nicht mehr laufen kannst, wie kommst du nach Hause was ist mit deiner Arbeit. Ich war fertig im Kopf und hielt nun sitzend im Wasser das Knie. Das Wasser und die Bowle bekamen ihr Fett weg in dem ich erstmal drauf haute, Angst wurde zur Wut und schimpfte dann noch mit mir selbst warum ich nicht aufpassen konnte.









                                                                                                  Da oben baut Hillberg das Staika. Trolle leben dort in einer Mine




















                                                                                                  Es dauerte eine Weile, ich versuchte das Bein zu bewegen und drückte wild auf dem Knie herum. Der schmerz war viel weniger geworden aber ging nicht weg. Ich richtete mich auf und konnte das Bein erfolgreich belasten. Weit durfte es nicht mehr sein und lief ganz langsam humpelnd Richtung der Hütte. Die Seiten des Knies und die Kniekehle taten weh, das machte mich mehr als nervös. Es war mein gesundes Knie, das andere war schon Kaputt und hatte 3 Op´s hinter sich. Ich hatte diesen einen Gedanken den ich nicht haben wollte und der trieb mir ein großes Gewitter in den Magen. Bald kam ich an der Hütte an und dort waren schon die beiden älteren Damen anwesend die ich auch in Darre gesehen hatte, aber eigentlich schon 1 Hütte weiter sein müssten. Ich erfuhr das die eine auch gestürzt war und verstand das es wahrscheinlich die selbe Stelle war. Sie blieben dort eben auch 2 Nächste. Ein weiterer Mann saß auf der Treppe, die Damen sagten mir er wäre auch gestürzt und der Hubschrauber kommt gleich. Ich schaute mich um, Hubschrauber? Wo willn der landen, im Wasser? Ich dachte mir ich hätte es falsch verstanden, aber nachdem sich ein weiterer Wanderer aus Deutschland zu mir gesellte durfte ich ein Anflug von Präzision erleben. Der Hubschrauber landete 10m neben der Hütte, meine Sachen flogen fast komplett vom Tisch, da dieser vll 25m vom hubschrauber weg stand. Unglaublich, der ältere Mann stieg ein und jetzt flog der wahnsinnige auch noch Rückwärts aus der Parklücke. Hier war was los, dachte ich.



                                                                                                  Wir unterhielten uns über die Strürtze und was wir hier alle so trieben. Nun war hier ein Hamburger, 2 Damen aus Östersund und das Pärchen aus Hannover das als bald kam und natürlich diese drecks Fliegen Die Damen wussten wie sie hießen „Horseflies“, aber nicht nur eine. Also da waren ca. 20 auf meiner Hose, jeweils 10 auf meinen Crocs die ich an hatte und die anderen 100 belagerten die anderen Tischgäste. Nach einigen minuten war meine Socke blutig, durchbissen und ich legte das jetzt schon gut getrocknete Polo auf die Füsse. Da war dort zumindest schon mal Ruhe.
                                                                                                  Die Runde war richtig angenehm und lustig, alle passten irgendwie zueinander und später kam noch ein anderes Pärchen dazu was ebenfalls richtig gut in die Runde passte. Das ließ mich mein Knie erstmal eine Weile vergessen und ausruhen. Ich schmiss mir später noch 2 800er Ibu ein und am morgen auch nochmal 2stk.
                                                                                                  Einzige was hier nicht so ok war war der Hüttenvard. Kühl und desinterssiert lief er rum und ich fragte mich wozu der das hier macht wenn der keine Lust hat. Ich kaufte paar essenssachen und so tolle Getränke wie Bier oder/und Cola und saß mit dem Hamburger noch sehr lange draußen.

                                                                                                  Wir gingen schlafen und wurden in der Nacht überfallen. Das ist kein spaß, unzählige Mücken waren in dem Zimmer und die hatten Hunger, das kann ich Euch sagen. Und so war dieser schreckliche, aber eigentlich auch schöne Tag dann auch zu ende. Das pärchen zog noch bis 18Uhr weiter, aber wir verabredeten uns schon „Ja wir sehen uns ja morgen am Campplatz und an der nächsten Hütte“ Zusammen mit dem Hamburger waren wir quasi schon verabredet. Nur ich wusste nicht ob ich am nächsten tag laufe kann oder pausieren muss. Oft stellt sich beim Knie der schaden erst über Nacht ein in dem es anschwillt, das kannte ich schon und machte mir sorgen.
                                                                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                    • 1835
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                    Fieser cliffhanger - da möchte ich sofort wissen, wie es weiter geht.
                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 18.04.2008
                                                                                                      • 12049
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                      Später kaufte ich beim Herr des Hauses Dosenköti von Felix. Mal ehrlich, wenn man genug Salz drauf macht schmeckt das mit Nudeln, aber die Dose sieht so scheiße aus das man denkt es wäre Hundefutter.
                                                                                                      "Felix" ist Katzenfutter!
                                                                                                      Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 10.10.2017
                                                                                                        • 2024
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                        13.07.19 Etappe 14 13km bis 13,8km

                                                                                                        Da ich ja auf den Clifhänger hingewiesen wurde hab ich mir gleich mal mehr Zeit gelassen damit die Spannung kein Abbruch nimmt. Das Katzefutter würde ich auch mal so akzeptieren.



                                                                                                        Das hätte ich jetzt nicht gewusst


                                                                                                        Die Hütte vom Miesegrimm


                                                                                                        An diesem Früh fühle ich mich irgendwie ausgesaugt, hatte ich doch haufen Drogen in form von IBU genommen und die Mücken haben sich gleich mit abgefüllt. Aber zu meiner Befriedigung hab ich von Ihnen ein paar auf der Flucht noch erwischt. Das Knie war nicht angeschwollen sogleich es aber trotzdem noch weh tat. Es war Frühstückszeit und die ganzen netten Mitbewohner saßen alle zusammen am Tisch und vom Miesegrimm war zum glück noch nix zu sehen. Ein Glück das ich ihn gar nicht mehr sah! Ich beschloß es zu versuchen und zumindest heute noch bis Tarrekaise zu kommen. Der nette Wanderer aus Hamburg wollte bis Nunjes laufen und so war es klar das wir uns zur Pause in Tarrekaise wohl alle das letzte mal sehen werde. Eigentlich schade. Zumindest sollten mir die netten Damen erhalten bleiben auch wenn ich ihre Grünkohlmahlzeit am Abend zuvor sehr merkwürdig fand. Naja Geschmäcker sind eben verschieden. Letztes jahr in Singi eben so alte Schweden welche Kartoffeln und Möhren aus packten. Die sind eben so!

                                                                                                        Ich zog los, mal wieder vor allen andern. Aber wenn man das ganze Jahr eh schon um 5Uhr aufsteht kann man diese innere Uhr auch im Urlaub kaum umstellen, aber das ist nicht wichtig, denn es gibt keinen Wecker. Wenn man wach ist ist man wach.
                                                                                                        Die ersten Meter waren tatsächlich sehr ungewohnt. Beim laufen ziepte es bei jedem Schritt in der Kniekehle und manchmal knackte es etwas. Ich war sehr besorgt ob es wirklich geht. Beim Knie bin ich mehr als Empfindlich. Aber nach 2 bis 3km wurde ich auch schon etwas warm und mein Kaffebohnenschritt ging in den Bannanenschritt über. Später konnte ich fast meine gewohnte Geschwindigkeit laufen.



                                                                                                        Hier ist Berggeist Gärtner




                                                                                                        Am Abend zuvor hatte ich eine ganze Weile das Wasser beobachtet und keinen Fisch oder Fischkreis gesehen. Nicht mal Jungfische und ich behaupte nun, hier gibts keine Fische. Als Fliegenfischer hört man es sogar wenn etwas raubt und hier war tote Hose. Und so kam es das ich wieder als der Weg sehr nah an den Fluß kam, stehen blieb und wieder pessimistisch aufs Wasser guckte. Da hört ich es „schlüürf“ oder „Schhhhllllpp“. Da war doch was und kurze Zeit später sah ich den ersten Fisch in diesem glasklaren Fluß. 5m vor mir stieg ein Bachsaibling, so ein den ich in Stalu gefuttert habe, auf und spielte Wal. Och toll dachte ich, hier gibet es och Fische. Nix besonderes, oder doch, also fand ich schon, die war ja nicht klein, hätte zumindest für 3 Fischbrötchen gereicht, oder 4.





















                                                                                                        Ich war zufrieden und atmete tief durch, denn ich konnte normal laufen und jetzt wieder alles genießen. Bald kam ich auch an das deutsche Pärchen vorbei die gerade am zusammenpacken waren. Wir plauschten schon gewohnt, sie fragten nach dem Knie und waren natürlich auch besorgt gewesen. Ich ging weiter und fand wenige Meter nach ihrem Campplatz ein haufen weißes Fell und einen Rentierkopf mittendrin. Na da hat wohl Mr. Bär oder Wolf hunger gehabt. Später fiel mir ein das hier auch immer wieder Rentiere abstürtzen sollen. Es kann also sein das es runter gefallen ist und wurde dann hier am Fluß aufgelauert. Als bald war ich an der Tarrekaisestugan, hier war eine ganze Familie Stugvärd, ein junges Pärchen mit einem ca. 2,5 Jahre jungen Baby. Draußen stand eine Kanne mit Limo und Gläsern aus den ich erst mal einen kräftigen Schluck nahm. Unter der kleinen Brücke zur Hütte hin stand eine große Plastebox im Wasser voll mit Dosengetränken. In der Hütte gab es eine Kasse des Vertrauens und kaufte erstmal ein.
                                                                                                        Das Wetter an der Tür ging leider nur bis zu diesen Tag, wollte ich doch wissen ob das Wetter noch hält, wusste ja Miesegrimm in der letzten Hütte nicht.
                                                                                                        Aber was steht da auf dem anderen Zettel?



                                                                                                        Schlangen? Oh mein Gott, Schlangen, ok ich wollte dann eine Knipsen, hab nicht mal eine gehört. Ein PR Joke?
                                                                                                        Bald trafen dann auch alle anderen ein und der Tisch draußen war wieder voll und die Limo war alle. Eine ganz angenehme atmosphäre. Später lief ich noch zum See runter, auch zum Schlangen suchen, nennen wir sie die PR-Schlangen. Also die Schlange an Leuten mit Fotoapperat ohne Foto.







                                                                                                        Ich überlegte was ich nun am nächsten Tag mache. Faul nach Nunjes laufen 7km und dann 12 zum Bootsteg oder alles oder doch halbe halbe und Zelt. Meine deutschen Bekanntschaften waren alle schon weg und wir verabschiedeten uns, da ich zu dem Zeitpunkt noch sagte ich lauf nur bis Nunjes. Jetzt kam aber die ziemlich nette Stugvärtin mit dem neuen Wetter für die nächsten 4 Tage um die Ecke. Morgen bewölkt und trocken und denn ist Morlawetter.



                                                                                                        Der Entschluß stand fest, ich laufe bis zum Bootssteg, aber da musste 13Uhr sein und es sind knapp 20km. So warnte ich den Oberbayer im Bett neben mir vor, dass ich um 2:30 aufstehen mochte. Aber versuche so leise es geht zu sein und packte dann sogar schon die Sachen fertig. Bin halt Einfühlsam, nicht so wie manch anderer Rumpelrudi die krach machen auch wenn sie sich nicht bewegen.

                                                                                                        14.07.2019 Etappe 15 19km bis 20,5km



                                                                                                        Es war ca. 2:30 und ich stand auf und zog bald los. Mittlerweile war die Vegetation schon sehr sehr üppig und ich mochte hier nicht bei Regen durch. Der Farn stand mir bis über die Hüfte und ab und zu sah man nicht mal mehr den Weg. Wo ist eigentlich mein Buschmesser?









                                                                                                        Viel gibts hier dann auch nicht zu erzählen, es war ein Heim laufen, oder lief ich gerade aus meiner Heimat? Schnell war ich an der Nunjeshütte und so wie ich später erfuhr Campte das Pärchen etwas abseits aber an der Nunjeshütte. Ich machte eine große Pause, sie schliefen noch alle. Ich lächelte jetzt schon und zog unbemerkt weiter. Hier war das Gelände gaga, nach Nujes runter waren schon viele Steine und von dort weg war es auch sehr steinig was mein Knie zur Zeit garnicht gut fand. Aber mit der gewissen Vorsicht war das dann kein Problem und ein paar mal Fluchen wars dann auch wieder ok. Bald kam ich wieder in Flußnähe wo es auch viele Stromschnellen gab. Ein beindruckender Anblick. Ich war gut unterwegs und war meiner Zeit weit voraus und so saß ich eine Weile auf einem Felsen und beobachtete das Wasser wie es von links nach rechts floß.









                                                                                                        Nunjes




                                                                                                        Plötzlich kam einer aus den Bäumen hervor und schaute mich völlig überrascht an „wolltest du nicht nur bis Nunjes laufen?“, „Ja eigentlich schon, aber morgen soll es regnen“. Wir liefen die letzten Kilometer zusammen und erzählten ein wenig.













                                                                                                        Am Bootsplatz angekommen hatten wir noch gut 3h zu warten, als bald dann eine andere Gruppe angeschlurft kam und fragte ob wir eine Bootsfahrt als Extratur mit machen würden, die Kostet 60Kr mehr. Natürlich, warten tun wir im leben lange genug. Und so wurde das Boot in dem der viel beschriebene Björn sitzen sollte bestellt. Später kam noch das nette Pärchen um die Ecke die mich nun auch sehr verwundert anschauten und so waren wir ein wenig später im vollen Boot alle vereint und beendeten gemeinsam die Tour. Wobei die beiden noch auf den Skierfe wollten!
                                                                                                        In dem Boot saß noch eine junge Frau, sie half beim Anlegen und sah sonst auch irgendwie danach aus als wäre es Björn seine Tochter. Wie sich später aber herausstellte kam sie vom Kungsleden und war eine ganz normale Wanderin. So kann man sich irren, aber sie hat eben ihre Rolle als Bootsmann gut gespielt.



                                                                                                        Zum Abschluß saßen wir 4 zusammen vor der Fjällstation und hatten noch eine paar Minuten eine schöne Zeit. Das Pärchen ging noch duschen bevor sie nach einer weiteren Cola dann auch weiter zogen.

                                                                                                        Und wir zwei? Ich hatte mittlerweile in Jokkmokk das Hotel gebucht wie er auch und so standen wir wenig später unten an der Haltestelle und warteten auf den Bus. Ich zog mir noch eine andere Hose an, sowas geht auch nur in Lappland an der Bushaltestelle.. Wir waren dort noch 2 Tage zusammen aßen Frühstück und gingen abends was trinken. Wir trafen am zweiten Abend im Hotel auch die beiden älteren Damen wieder und drückten uns erst mal.
                                                                                                        Und so Endet mein Abendteuer an dieser Stelle incl. „No Traffik Service“ beim anshcließenden Nachtzug nach Stockholm weswegen der 9h Verspätung hatte und statt 6:38, 15:30 in Stockholm war. Aber ich habe mittlerweile ohne ein Wort der beschwerde los zu werden den Kompletten Bahnpreis erstattet bekommen und da ich ein ganzes Schlafabteil für mich alleine hatte waren das ca. 190Eur. Sowas gibts in Deutschland nicht, da muss ich erst mal 20 Formulare ausfüllen und beweisen das es auch wirklich so war (übertrieben gesagt).

                                                                                                        Hier nochmal ein Blick auf Teil 1 und ein Stück Teil 2 meiner Tour


                                                                                                        Fazit:

                                                                                                        Ich habe ja schon wärend des Berichtes ein paar mal Fazitiert. Das war Geil, verantwortungslos und schreit nach Wiederholung. Wie schon gesagt ein großer Schritt für mich. Aber! Wer sich die Tour ganz genau anschaut sieht auch wie entspannt sie eigentlich ist. Denn es gibt kaum bemerkenswerte Steigungen. Alles um die 200-300hm, keine 600-800hm. Wenig Steine und eine perfekte Vorbereitung die zum Erfolg geführt haben. Ja es war der Sarek, aber bis auf die 10-15km Weidengestrüp nicht schwer zu gehen, auch wenn ich mich auf den Schneefeldern unwohl fühlte, so war ein Schneefeld ebenes unsteiniges Gelände. Glück war auch das es im Sarek kalt war und der Schnee ab 1300/1400m nicht schmelzen wollte. Das hatte zur Folge das ich nicht einmal die Schuhe zum Furten ausziehen musste.
                                                                                                        Das Wetter war wieder unglaublich bis auf die 2 Tage. 2 von 15 Tagen Regen? Manch einer fühlt sich da veräppelt.
                                                                                                        Komisch und Fakt ist auch das ich lieber nicht auf wegen laufen sollte und möchte. Dort war es stellenweise gefährlicher als im freien Gelände.
                                                                                                        Es war aber auch eine Tour bei der ich erst jetzt viel viel später wirklich realisiere wie es eigentlich war und das es mir fehlt. Bereits jetzt suche und bewerte ich mögliche Strecken im Sarek welche erneut eine Herausforderung werden können. Auf Youtube gibt es kaum noch Sarekvideos die ich nicht gesehen habe. Hierbei sind erstmalig gezwungener maßen auch Höhenmeter dabei die ich sonst nicht mit Rucksack laufe. Das Training hat also bereits begonnen.
                                                                                                        Ich fand es auch ausgesprochen schön das meine Tour diese sehr unterschiedlichen 2 Teile hatte. Für mich persönlich hat die Mischung letztendlich gepasst. Eine Mischung aus Abendteuer und Genießen. Ich glaube aber jetzt das ich auch in einem Teil 1 schon genießen könnte, denn viel Unwissenheit ist jetzt nicht mehr da.
                                                                                                        Vom Essen her würde ich nix anders, ok nicht ganz so viele Brühwürfel. Das teure Turmat müsste weg und ich rechne mit 12 autarken Tagen wieder im Sarek. Die Tür hab ich dies Jahr aufgehebelt, jetzt muss ich nur noch durchlaufen.

                                                                                                        Ich bedanke mich bei allen Mitlesern, es war mir eine Freude das mit Euch teilen zu können. Denn ein Spruch gibt mir für solche Touren tatsächlich zu denken, welcher im Film „In to the Wild“ am Ende eingeblendet wird. „Glück ist wenn man es teilt“, fand ich richtig traurig. Bei allen was ich alleine mache ohne Menschen ist es doch schade wenn niemand da wäre mit denen man es zumindest am Ende teilen könnte. Und so verstehe ich dieses Zitat ganz persönlich für mich. Danke und Grüße Maik

                                                                                                        The Ende
                                                                                                        To be Continued

                                                                                                        https://www.youtube.com/watch?v=uZAs...Jozyw&index=27
                                                                                                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 27.11.2013
                                                                                                          • 430
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                          Hallo Maik, ein riesengroßes Dankeschön für deinen ehrlichen, schonungslosen und sehr humorvollen Bericht! Ganz großes Kino und erst die Fotos , da hast du anfangs ganz schön tiefgestapelt Ich freue mich dass du verletzungsfrei (ok, ein paar Aua gehören einfach dazu) und voller neugewonnenem Selbstvertrauen aus dieser Tour gekommen bist und schon wieder an die nächste denkst. Zuletzt noch danke, dass du deinen Bericht noch vor meiner morgigen Abreise fertig geschrieben hast!!!

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                            • 1835
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            Vielen Dank für deinen lebendigen und humorvollen Bericht - Großartig! Ich würde sagen: Du bist angekommen und jetzt „mittendrin“. Gratulation und viel Freude bei deinen nächsten Unternehmungen. Das hat mir die Wartezeit auf den Sarek in 2 Wochen sehr kurzweilig erscheinen lassen.
                                                                                                            Ich freue mich auf deine neuen Unternehmungen.
                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 20.08.2015
                                                                                                              • 361
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                              Toll!!!!! Vielen Dank für den wunderschönen Bericht. Ich habe mitgefiebert und mitgelitten und mich mitgefreut. So muss das sein. Wandern ist immer eine Heimkehr zu sich selbst.

                                                                                                              Liebe Grüße
                                                                                                              Sylvie

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                • 2024
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                Vielen Dank, ich freu mich sehr das es Euch wieder gefallen hat.

                                                                                                                Mit der Planung bin ich auch schon sehr weit, eben habe ich festgestellt das ich für Juli 2020 noch keine Flüge buchen kann , aber ich habe mir diesmal die Buslinien abgespeichert (93/94) und die Bootszeiten von Kebnats und noch ein paar Nachtzugzeiten, das man zumindest etwas Planen kann bevor man bucht. Nur noch 11 Monate

                                                                                                                Grüße Maik
                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                  • 30.05.2007
                                                                                                                  • 3996
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                  Vielen Dank!!! Ein genialer Bericht mit tollen Fotos!
                                                                                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                  A. v. Humboldt.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                    • 583
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                    Glückwunsch zur gelungenen Tour! Mit dem Wetter hast echt Glück gehabt - aber das hast Dir auch verdient
                                                                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                      • 586
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                      Wahnsinnig gut beschrieben, ne schöne Portion Selbstzweifel aber auch Humor auf die eigenen Kosten und wunderschöne Fotos.
                                                                                                                      Bin die Strecke vor 2 Jahren bzw. letztes Jahr auch gelaufen, so kam mir so einige Orte doch bekannt vor auf den Bildern.

                                                                                                                      Wie schon erwähnt, jetzt biste drin im Outdoorvirus, und jetzt kannst du dir selbst auch so einiges zutrauen, du packst es ja sowieso gut! Dann brauchts vielleicht auch keine 30 Vorbereitungsposts mehr, inzwischen biste zumindest Halbprofi (und der Rest fügt sich sowieso, haste ja gemerkt).

                                                                                                                      Danke für das Lesevergnügen!
                                                                                                                      Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                                                                                                      Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                        • 13.11.2017
                                                                                                                        • 700
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                        Vielen Dank für deinen tollen, offenen, humorvollen und toll bebilderten Bericht!

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          GELÖSCHT
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                                                                                                                          • 1
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                          Moin Maik!

                                                                                                                          Hier ist "der Hamburger"
                                                                                                                          Einen tollen Bericht hast du geschrieben. Nochmals "Glückwunsch" zu deiner gelungenen Tour, insbesondere dem Teil im Sarek NP. Von deinem 30kg-Rucksack habe ich noch immer Alpträume

                                                                                                                          Und deine Fotos sind wirklich super geworden. Hut ab!

                                                                                                                          Fehlen nur noch J&J, vielleicht tauchen sie hier ja auch noch auf. Dann treffen wir uns mal zu einem Tagestörn.

                                                                                                                          Würde mich freuen wenn wir in Verbindung bleiben.

                                                                                                                          Viele Grüße aus Hamburg
                                                                                                                          Stefan

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 10.10.2017
                                                                                                                            • 2024
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                            Hi Stefan

                                                                                                                            Ich bin begeistert das du dich hier Angemeldet hast, große Freude. und Danke für das Lob. Ich hoffe ja auch das es klappt das wir 4 uns treffen. Vieleicht passt das ja mit dem Harz zusammen zum Beispiel, das ist für alle nicht so weit. Da machmer ne Doodle Terminfindung und dann machen wir das fest

                                                                                                                            Grüße Maik

                                                                                                                            ps: Hoffe du bist auch noch gut Heim gekommen? Meine Heimreise war ja etwas sehr Zugig, aber das schrieb ich ja. War nur schade weil ich in Stockholm noch einiges machen wollte an dem Tag...
                                                                                                                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Vorstand
                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 18.06.2014
                                                                                                                              • 1591
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                              So, jetzt bin ich selbst aus dem Sarek zurück (ich glaub' dieses Jahr ist das halbe Forum da ) und konnte Deinen schönen Bericht endlich zu Ende lesen. Unser Weg hat sich kurz gekreuzt und ich konnte Bilder vergleichen. Bei mir lag kaum noch Schnee und die neue Hütte neben der Mikastugan ist inzwischen gestrichen.
                                                                                                                              Lieben Dank Dir noch mal für Deinen tollen Bericht. Hat echt Spaß gemacht, mit Dir mitzuwandern und mitzufiebern. Und da Dich jetzt wohl auch endgültig und unheilbar das Nordfieber gepackt hat, freue ich mich schon, dass da in den nächsten Jahren weiterhin Berichte von Dir folgen werden...
                                                                                                                              Liebe Grüße,
                                                                                                                              Anne

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                                • 2024
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                So, jetzt bin ich selbst aus dem Sarek zurück (ich glaub' dieses Jahr ist das halbe Forum da ) und konnte Deinen schönen Bericht endlich zu Ende lesen. Unser Weg hat sich kurz gekreuzt und ich konnte Bilder vergleichen. Bei mir lag kaum noch Schnee und die neue Hütte neben der Mikastugan ist inzwischen gestrichen.
                                                                                                                                Lieben Dank Dir noch mal für Deinen tollen Bericht. Hat echt Spaß gemacht, mit Dir mitzuwandern und mitzufiebern. Und da Dich jetzt wohl auch endgültig und unheilbar das Nordfieber gepackt hat, freue ich mich schon, dass da in den nächsten Jahren weiterhin Berichte von Dir folgen werden...
                                                                                                                                Liebe Grüße,
                                                                                                                                Anne

                                                                                                                                Danke ebenso ich hoffe ja sehr das du eventuell auch wieder einen schreibst. Die haben sie wahrscheinlich wirklich dieses Jahr erst dort hin gepackt.

                                                                                                                                Mal schaun was als nächstes kommt, jeden tag hab ich eine andere Idee neben den Sarek

                                                                                                                                Grüße Maik
                                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • 5122
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                                                                                                                                  Hej Maik,

                                                                                                                                  kenne ja deine Anfänge hier ein wenig. Und mir war mal so, dass Du extrem gesundheitliche Probleme, gerade mit deinen Knien, hier angeführt hattest. Mich wundert, dass Du Dir solche Gewichte antust. Klar. Du bist ein großer Junge und Du brauchst daher von manchem mehr, aber wenn es finanziell möglich ist würde ich Dir echt empfehlen Dir den HMG Porter 5400 anzugucken und auch das Nammatj würde ich zu Gunsten Deiner Gesundheit überdenken. Dein Kajka und Dein Zelt inkl. Unterlage wiegen allein ja bereits über 7kg!!! Der Porter Schwerlastrucksack mit knapp 90l wiegt etwas über 1400g. Ein ordentliches Zelt, groß genug, zwischen 1800-2500g. Und kann man den Deckel des Kajka nicht zum Daypack umbauen? Wenigstens da könntest Du noch gut sparen.

                                                                                                                                  Ansonsten. Schön, dass es für Dich geklappt hat. Du steckst ja schon lange viel Herzblut rein.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Jetzt hatte ich so schön ausführlich geantwortet und denn war der Text weg , also verzeie mir wenn es etwas kürzer ausfällt

                                                                                                                                    Erst mal vielen Dank und ich verstehe das auch nicht als kritik. Die Frage hab ich mir sogar selbst schon gestellt. Man spielt das ganze Jahr Pingpong zwischen Leicht/Luftig und Sicher/Gefahrenlos. Beim Zelt habe ich mich definitiv für Sicher entschieden, ich habe noch keinen einzigen richtigen Sturm erlebt. Ja Regen und schlechtes Wetter und auch starker Wind, aber nicht das von dem ich immer lese. Rucksack hast du auch recht, da muss irgendwann was leichteres her, aber es waren bisher immer wieder, wie auch nächstes Jahr, andere Sachen wichtiger. Die Inreachgeschichte und der Alpenverein kosten mich nächstes Jahr schon gut 500Eur, vll etwas weniger. Schuhe muss ich jedes Jahr neu kaufen, warum auch immer. Auch von Sachen her muss ich noch mal nachlegen wenn ich was finde. Daher möchte ich den Rucksack gerne abtragen

                                                                                                                                    Der Deckel geht als Daypack. Ich hatte aber 23kg Begrenzung beim Flieger und dann Technik und das gesamte Essen in den Tatonka getan. Das hätte in den Deckel nicht rein gepasst. Hier reichte vll auch ein Stoffbeutel für den Flieger.

                                                                                                                                    Aber du hast generell Recht. Mein zuerst beschriebenes Vorhaben in den Sarek zurück zu kehren ist im Moment auf Eis gelegt, denn der Rucksack würde noch schwerer werden und ich könnte nicht im August/September fahren, da er dann nochmal schwerer wird (Jacke/großer Schlafsack). Viel erneut zu investieren ist auch nicht drinnen. Aber so schwer wieder laufen, dann auch noch über hohe Pässe mit Blockfeldern ist auch nicht drinnen. Muss ich zurückstellen.

                                                                                                                                    Daher werd ich erst mal wieder ins Kebnekaisefjäll zurück kehren. Mir das Meiste essen sparen (also nur für 2-3Tage essen mitnehmen), aber dafür in den Seitentälern etwas anspruchsvollere Wege einschlagen. Aber das ist jetzt, was es dann wirklich wird weiß ich erst wenn ich gebucht habe .

                                                                                                                                    Eine schöne Tour, weniger Rucksackgewicht, mehr Pässe, mehr Aussichten von Bergen runter. Das alles geht im Sarek nächstes Jahr nicht zu realisieren.

                                                                                                                                    Oft bin ich auch einfach sauer wenn ich was suche. Es gibt einfach kaum was und das was es gibt kann man nicht einschätzen (Siehe Thema Regenjacke in 6xl). Ja selbst am Handschuh muss ich abstriche machen, da ist zum Kotzen. Schneetour, auch als Tagestour, ja der der die Skischuhe macht den möcht ich mal sehen in Gr51. Im flieger kann ich nciht mittendrin sitzen, da müsste ich den Vordersitz ausbauen. Da hat man schon Angst wenn man das erste mal in Schweden Bus fährt ob man da überhaupt rein past und 4h sitzen kann. Und da reden die im Fernsehn von diskriminierung . Naja ich komme vom Thema ab. Jedenfalls sehe ich das auch schon wie du so

                                                                                                                                    Grüße Maik
                                                                                                                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Du hast Dir einen Traum erfüllt. Ich hatte nur das Gefühl, Du hast da noch mehr im Traumlager gespeichert, daher meine kleine Ansprache. Viele hätten anfangs nach Deinen ersten threads nicht vermutet, dass Du ausgerechnet den Sarek autark reißt. Insofern Applaus. Jede Euphorie sei Dir hier unbenommen. Das hast Du Dir verdient.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 10.10.2017
                                                                                                                                        • 2024
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                                        Danke

                                                                                                                                        Ich hoffe ich kam jetzt nicht falsch rüber. Ich freu mich über jeden Tipp und bin dafür sehr dankbar.

                                                                                                                                        Meine derzeitigen Träume in dem Bezug möchtest du garnicht wissen Aber eigentlich ist es ganz einfach, ich will auch nur das sehen was ihr gesehen habt. Was noch ganz weit weg ist sind Touren im Himmalaya, oder Hochtouren in den Alpen. Derzeit hab ich mal einen kleinen Gipfel bestiegen, plane eine Wanderung über einen hohen Pass in den Alpen. Also beim Träumen sollte man dann eher die Augen erst mal zu lassen

                                                                                                                                        Es ist nur schade das ich so spät angefangen habe, auch deswegen hab ich den Bericht hier genauso genannt. Es kommt ja nicht drauf an was man sich alles erfüllt sondern das es immer spaß macht.
                                                                                                                                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          • 5122
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                                                                                                                                          AW: [SE] Der Weg ist das Ziel [Sarek-Padjelanta_Nationalpark]

                                                                                                                                          Hej Maik,

                                                                                                                                          keine Sorge. Hab da nix missverstanden. Also ich war nicht am Himalaya. Reizt mich auch nicht. Jeder hier hat seine eigenen Wünsche. Mich interessiert aber auch nicht primär der Abenteueraspekt, sondern die Begegnungen unterwegs.

                                                                                                                                          Weil Du es erwähnt hast. Es gibt auch leichtere, zuverlässige Sturmbunker ;)

                                                                                                                                          Genieß das Planen.

                                                                                                                                          Kommentar