• Horst24
    Erfahren
    • 01.02.2012
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    [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

    Touridee und Anreise

    Pünktlich um 10:52 Uhr fährt der Zug in Narvik ab. Ziel ist Katterat, ein Ort, der im Grunde nur aus der Bahnstation besteht. Die Fahrt dauert eine knappe halbe Stunde. Pulka und Skisack haben wir deswegen gleich am Eingang des Waggons stehenlassen.

    Es ist Mitte März. Superwetter. Windstill. In Narvik hat es etwa minus 8 Grad, in den Bergen wird es sicher etwas kälter sein. Morgen solls Wetter schlechter werden, aber das ist erstmal egal. Die erste Etappe von der Bahnstation bis zur Hunddalhütte sind zwar einige Höhenmeter, aber die Strecke ist nicht so lang und müßte trotz der wegen des ganzen Essens noch ziemlich schweren Pulkas eigentlich gut klappen.

    Von der Bahnstation Katterat wollen wir über die Hunddalhütte nach Caihnavagge. Von dort über einen Pass weiter nach Süden zur Gautelishütte, dann Norwegen verlassen und zur schwedischen Hütte Tjäktja queren. Dort wollen wir je nach Wetter und Tourverlauf über den Weiterweg entscheiden.16 Tourtage haben wir Zeit, dann geht unser Nachtzug nach Stockholm.

    Unsere Grundidee ist es, die Wintertour, die wir vor 2 Jahren gemacht hatten, als wir entlang des Nordkalottleden von Kiplisjärvi nach Innset gelaufen sind, weiter nach Süden fortzusetzen. Ähnliches hatten wir schon im letzten Jahr geplant, aber da ging zu viel schief. Erst war ich vor dem Start lange krank, dann gab es zu viel (pappigen) Neuschnee genau vor Tourbeginn und schließlich hat es während der Tour auch noch Elli mit einer Erkältung erwischt.
    Den damaligen Plan, von Katterat über die Paurohütte bis zur schwedischen Bergstation Ritsem zu gehen, mußten wir völlig eindampfen. Immerhin hat die Alternativtour rund um den See Altevatn die Begeisterung für den Polarwinter eher noch gesteigert.

    Dieses Jahr war gesundheitstechnisch um Welten besser und auch die Anreise klappte wie am Schnürchen. Beim Hinflug Frankfurt - Oslo - Narvik mußten wir die Pulkas nicht wie früher in Oslo am Gepäckband aufnehmen, durch den Zoll bringen und erneut einchecken, was den Hinflug erheblich entspannter gemacht hat (vor allem angesichts der Verspätung des Flugs nach Oslo). Der Transfer mit dem Flughafenbus nach Narvik war reibungslos (die Bushaltestelle ist genau vor dem Hotel). Das Zimmer im Quality Hotel in Narvik prima und der Burger im Hotelrestaurant auch.


    Der Flug nach Narvik war der Hammer. Toller Blick auf die Lofoten - leider kommt das bei dem Gegenlicht nicht so rüber.




    Einen Organisations- und Akklimatisationstag hatten wir für Narvik eingeplant. Gleich nach dem Frühstück arbeiteten wir unsere Essenseinkaufsliste ab. Diesmal mit richtig viel Einkaufsdisziplin, nachdem wir letztes Jahr die Angewohnheit hatten, bei allen Sachen immer ein klein wenig mehr mitzunehmen und am Ende die Pulkas sauschwer waren.
    Dann gingen wir zum Besichtigungsteil über. Elli entdeckte die nagelneu eröffnete Seilbahn auf irgendeinen der Hausberge Narviks und gönnt sich einen Aussichtsnachmittag mit super Ausblicken auf die Berge in der Umgebung und den Erzhafen. Ich besuchte das War Museum - mein Opa hatte immer von seiner Kriegszeit in Narvik erzählt.


    Die neue Seilbahn


    Super Ausblick über die Stadt und den Erzhafen.






    Am frühen Nachmittag trafen wir uns wieder, um im Fiskerestaurant am Marktplatz Mittag zu essen (auf der Karte stand ein toller Bacalao), aber blöderweise war Montag Ruhetag.
    Kulinarisch ist Narvik ansonsten nicht so der Hit, aber war hatten Glück: die Pizza in der Pizzeria Milano war erste Klasse. Pizza Narvik mit viel Rindfleisch und dazu 2 Bier.
    Pulkapacken. Schlafengehen. Unser Stimmung war prima. So richtig schöne Vorfreude. Ich war wie meistens bei Touren etwas angespannt und aufgeregt. Klappt alles? Wie wird das Wetter? Elli war wie immer seelenruhig. Auf jeden Fall war es schon mal gut, daß wir die ganze Ausrüstung und das Essen locker in den Schlitten unterbringen konnten.


    Der Marktplatz mit den Fiskehallen - leider war das Restaurant geschlossen




    Blick aus unserem Hotelzimmer


    Das Quality Hotel ist ein unansehnlicher Riesenklotz, der Blick aus dem Hotelzimmer auf die Berge aber erste Klasse. Noch besser ist allerdings die Lage gleich in der Nähe des Bahnhofs. Auf dem schneebedeckten Gehsteig konnten wir die voll beladenen Pulkas die paar Meter locker ziehen und ersparten uns eine Schlepperei der schweren Dinger. Ich kaufte noch schnell frischen Lachs fürs Abendessen. Dann gings los.


  • Linnaeus
    Dauerbesucher
    • 21.02.2006
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    #2
    AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

    O super, ein Winterbericht aus Lappland! Bin gespannt wie ein Flitzebogen!

    Aber wie habt ihr das hingebracht: Pulken mit dem Flugzeug mitnehmen? Kannst du dich darüber noch etwas auslassen?

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    • Fjellfex
      Fuchs
      • 02.09.2016
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      #3
      AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

      Im April 2002 war ich das erste Mal im Norden auf Skitour, mit einem ähnlichen Einstieg (Katterat - Hunddalshytta - Cunojavri ...).

      Freut mich, über eine Skitour in dieser schönen Gegend lesen zu dürfen!

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      • vobo

        Vorstand
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        • 01.04.2014
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        #4
        AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

        Sehr schön, dass es dieses Jahr bei Euch geklappt hat. Bin sehr gespannt auf die Erlebnisse (und Bilder)!

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        • evernorth
          Fuchs
          • 22.08.2010
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          #5
          AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

          Da schließe ich mich an und bin neugierig, was ihr diesmal "von unterwegs" so zu berichten habt.
          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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          • Horst24
            Erfahren
            • 01.02.2012
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            #6
            AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

            Dankeschön für eure Kommentare.

            Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
            Aber wie habt ihr das hingebracht: Pulken mit dem Flugzeug mitnehmen? Kannst du dich darüber noch etwas auslassen?
            Hallo Linnaeus,
            das war bisher bei Lufthansa/SAS immer problemlos. Ich habe im Vorfeld Skii-/Sportgepäck angemeldet, dann konnten wir die Pulken ohne Aufpreis mitnehmen. Das eine Sportgepäck war dann der Skisack und das zweite meine Pulka. Ellis Pulka (sehr flach beladen) war dann das einzige echte "normale" Gepäck. Gewichtstechnisch sind wir innerhalb der Freigepäckgrenzen geblieben. Das geht gerade so. Das Essen kaufen wir zum großen Teil in Norwegen.

            Allerdings hatte die Lufthansa nach unserer Buchung die Gebührenregelung für Sperrgepäck (und Sportgepäck fällt darunter) soweit ich weiß geändert und es ist jetzt vom Tickettarif abhängig, ob Sportgepäck frei ist. Das ist ziemlich unübersichtlich.

            Dieses Mal hat uns die Dame am Check in der LH verdonnert, EUR 60 oder 70 für den Flug der SAS (ab FRA nach Oslo) nachzuzahlen, weil mit Ellis Pulka ein zusätzliches (nicht angemeldetes) Sportgerät dazu kam. Die SAS selbst hat das beim Rückflug null interessiert. Es ist also schon ein wenig Auslegungssache. Aber die Mitnahme als solche ich m.E. problemlos.

            VG
            Horst

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            • Horst24
              Erfahren
              • 01.02.2012
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              #7
              AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

              1. Tourtag (12.3.2019): Katterat - Hunddalhütte

              Die nächste Station ist Katterat. Der Schaffner bestätigt uns, daß der Zug auf alle Fälle am Bahnhof hält und und wir nicht noch irgendeinen stop-on-request Knopf drücken müssen. „The weather is very nice today, have a nice trip“ - gibt er uns noch mit auf den Weg, kurz darauf stehen wir mit unserem ganzen Zeugs vor dem Bahnhofshäuschen.

              Außer uns steigt noch ein Norweger in klassischer dunkelgrüner Jägerkluft aus. Er hat einen Stapel Bretter und jede Menge Werkzeug dabei. Kurzes Gespräch: die Jagdsaison ist rum, aber er hat ein kleines Hütchen in der Nähe und da muß er noch was rumbasteln. Seine Frau kommt aus Linz in Österreich. Er findet es klasse, daß so viele Deutsche nach Lappland kommen. Wir verabschieden uns und machen uns dran, die Pulkas und uns startklar zu machen.


              Die Bahnstation Katterat



              Als ich fast fertig bin, taucht unser Norweger wieder auf, diesmal mit seinem Motorschlitten. Der Weg sei am Anfang recht steil und die Pulkas bestimmt schwer, deswegen bietet er uns an, die Schlitten das erste Stück mit seinem Scooter hochzufahren,

              Das ist natürlich ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Auch wenn ich das ganze Pulkagestänge der Acapulka nun wieder auseinanderpfriemeln muß. Gesagt, getan, der Norweger düst mit unseren Pulkas los und wir machen uns kurz darauf ebenfalls auf den Weg.


              Unverhoffter Start ganz ohne Gepäck

              Das Angebot des Jägers stellt sich schnell als Glücksfall heraus, die ersten Meter sind ein rechtes Auf und Ab mit kleinen Rampen und Zwischenhügeln, So jedoch ist der Start echt gemütlich mit raschem Höhengewinn und bequemen Fotostops, bei denen man sich locker rumdrehen kann, ohne das ganze Zuggeschirr zu verbiegen. Als es nach einem guten Kilometer und etwa 100 Meter Höhengewinn flacher wird, stehen auch schon die Pulkas da und das dolce Vita geht zu Ende. Erste Pause. Zweite Zuggestängebastelei. Weiter gehts mit zunächst moderater Steigung in einer super Winterlandschaft.





              Erzzug aus Kiruna


              Zweite Montage des Pulkagestänges




              Gemütlicher Weitermarsch

              Hinter uns sind zwei weitere Skigänger (mit Rucksack) in Sicht. Die beiden kommen rasch näher. Zwei Jungs aus Ostdeutschland. Ultralightgänger. Auch auf dem Weg nach Hunddal.

              Nach so 8 bis 10 Kilometern, es ist mittlerweile halb 4, wird langsam die Sonne schwächer und es wird merklich frischer. Und gerade als wir uns auf einen gemütlichen Restspaziergang eingestellt haben, wird das Gelände steiler und anspruchsvoller. Mit meinen Kurzfellen komm ich die Serpentinen kaum hoch. Mitten im steilen Hang auf die Langfelle wechseln? Ich bin das erste Mal mit meinen neuen Wachsski (Asnes Amundsen) unterwegs und hab vor der Tour lange über das tolle System mit den flexiblen Kurzfellen fabuliert…während Ellin ohne Schwierigkeiten voran kommt, quäle ich mich den Berg hoch.

              Kaum wird’s flacher, passiert die nächste Maiaise: Elli hat eines ihrer Steigfelle verloren. Gut, nach sechs Jahren Einsatz hätten wir den Kleber mal erneuern können, aber beim Trainingseinsatz im Januar haben die Dinger noch einwandfrei gehalten. Also: Ich drehe rum und Gott sei dank, nach 100 Metern liegt das Fell im Schnee. Allerdings hängt jetzt so viel Schnee auf dem Kleber, daß das Teil natürlich überhaupt nicht mehr hält.
              Das geht ja wieder gut los. Gott sei Dank ist es windstill und Bombenwetter.



              Die Sonne wird schwächer und es wird steiler..


              ....und ich falle zurück.


              Bergkulisse kurz vor Hunddal

              Mittlerweile ist die Sonne untergegangen. Elli schweigt seit geraumer Zeit. Der Grund: Ellis Schuh drückt. Als wir vor zwei Wochen im Harz wandern waren, hatte sie bereits Schwierigkeiten mit derselben Stelle. Der Wanderschuh hatte den Knöchel irgendwie gereizt und jetzt macht sich der Skischuh an der gleichen Stelle bemerkbar.

              Um halb 6 kommen wir ziemlich müde und etwas aufgerieben nach einer eigentlich leichten Etappe endlich an den Hunddalhütten an. In der großen Hütte ist eine fünfköpfige, schwedische Skittourengruppe. Wir quartieren uns bei ihnen im freien 4-Bett.-Zimmer ein. Zum Abendessen gibts den frischen Lachs mit Reis und Erbsen. Wir sind froh, den ersten Tag geschafft zu haben, der am Ende viel härter war als gedacht. Was für ein Glück, daß der norwegische Jäger uns die Schlitten am Anfang hochgeschleppt hat.

              Noch ist der Tag aber nicht zu Ende. Ellis Kommentar nach dem Zähneputzen: draußen ist ein kleines Nordlicht, es ist aber nichts besonders. Wenig später bin ich vor der Hütte und sehe ein klasse Polarlicht am Himmel. Ich flitze wieder rein und alarmiere die Hüttenbesatzung.
              Aus Gewichtsgründen haben wir auf ein richtiges Stativ verzichtet, aber die Montage der Kamera mit Gorilla-Pad an zwei In den Schnee gesteckten Ski klappt einigermaßen. Bis wir den passenden Motivausschnitt eingerichtet haben, wird das Nordlicht zwar wieder schwächer, es ist trotzdem ein cooler Abschluß eines intensiven ersten Tourtages.




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              • Horst24
                Erfahren
                • 01.02.2012
                • 211
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                #8
                AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                2. Tourtag Ruhetag Hunddalhütte

                Es ist stark bewölkt, einer dieser Tage, an denen einem die Welt draußen schwarz-weiß erscheint. Dazu weht ein kräftiger Wind, der norwegische Wetterbericht yr.no hatte für heute 12 -14 m/s genau aus Südost - also der Richtung unseres nächsten Etappenziels, vorhergesagt. Das ungemütliche Wetter erleichtert unsere Entscheidung, angesichts der kleinen Baustellen, die der gestrige Tag offenbart hat, gleich am zweiten Tourtag einen Ruhetag einzulegen. Zudem soll der Wind morgen im Laufe des Tages nachlassen.


                Die Hunddalhütten, in der mittleren Hütte übernachten wir


                Auf dem vorderen Berg waren die Schweden gestern


                Ruhetage auf Hütten sind nie langweilig. Als erstes bastle ich an Ellis Fellen rum, die viel zu straff gespannt sind. Gegen Mittag starte ich eine kleine Erkundungsrunde und kundschafte einen passenden Start für die nächste Etappe aus. Gleich zu Beginn geht es gut 100 Höhenmeter hoch und aus der Ferne (also aus dem Hüttenfenster) sind kaum Konturen im Gelände zu erkennen und so schaue ich mir das mal live an.

                Während die schwedische Gruppe den Tag nutzt, um Spaltenbergung zu üben, kehren überraschenderweise die Ultralichtgeher, die am Morgen Richtung Cunojaure aufgebrochen sind, zurück. Der Gegenwind im Hochtal bei Oallavagge war zu heftig. Gut, daß wir nicht losgelaufen sind.
                Elli legt ihr Bein hoch, mit einem Schneebeutel als Kühlung auf Ferse und Knöchel. Ein bißchen skeptisch bin ich schon, aber bisher haben sich solche Anfangsorthopädiesachen im Laufe der Tour immer gegeben.






                Bergungsübung

                Gerade als wir den Tag gemütlich ausklingen lassen wollen - ich hab schon Dörrgemüse fürs Kochen eingeweicht - taucht plötzlich ein Hundegespann auf, mit einer Menge Skifahrern im Schlepptau. Eine organisierte Gruppe, geleitet von einem jungen norwegischen Paar - er als Skitourenguide und sie als Hundeschlittenfahrerin für den Gepäcktransport. Das wars mit der Gemütlichkeit.
                Erster Knackpunkt: Zimmer- und Bettenverteilung. Die Guides quartieren sich schlauerweise bei den beiden Ultraleichten in der 4-Bett-Nebenhütte ein (in der sie nachts kein Auge zumachen werden, weil die beiden kurz vor dem Schlafengehen nochmal brutal einheizen) und wir reorganisieren die Zimmerverteilung, um insgesamt 13 Mann in der Haupthütte mit 10 Betten unterzukriegen., Mit einer kleinen Zimmerrochade und etwas zusammenrücken (2 Skitourengeher schlafen auf dem Sofa) kriegen wir das auch gut hin.

                Knifflig wird nur die Abstimmung der Kochorganisation auf zwei Gasflammen, aber schlußendlich ist es, gerade, obwohl die Gruppe so gar nicht dem Standardklientel norwegischer Hütten entspricht, eine lustige Sache.

                Wir sind ja bisher immer einsame Hütten gewohnt, daher ist es echt interessant zu erleben, wie es ist, wenn eine Hütte proppenvoll ist. Am Anfang einer Tour, wenn die eigene Organisation noch nicht so sitzt und man immer wieder überlegen muß, wo die eigenen Sachen liegen, ist das schon eine Herausforderung.
                Erstaunlicherweise ist um 10 jeder irgendwo im Bett und nachts ist es totenstill.

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                • Horst24
                  Erfahren
                  • 01.02.2012
                  • 211
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                  #9
                  AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                  3. Tourtag: Hunddalhütte - Zelt am Ende des Sees Sealggajavri

                  Elli hat irgendein Polsterystem um ihren Knöchel gebastelt (auf Kosten meiner Isomatte, bei der jetzt ein kleines Eck fehlt), von dem ich gar nicht wissen will, wie die Konstruktion funktionieren soll. Jedenfalls gibt sie grünes Licht. Wir gehen weiter.

                  Draußen bläst noch recht starker Wind. Im Gegensatz zu gestern kommt immer wieder die Sonne durch. Einer der Schweden hatte gestern ein paar hundert Meter von der Hütte entfernt einen Fleck mit Mobilfunkempfang entdeckt: Der Wind soll heute im Laufe des Tages nachlassen. Wir haben also keine besondere Eile. Angesichts des Gewusels in der Hütte ist das auch angebrachter und wir beobachten in Ruhe die Abmarschchaotik der Gruppe von gestern Abend. Danach ist schlagartig wieder Ruhe in der Hütte. Die schwedische Gruppe bleibt noch einen Tag. Auch die beiden Unterleichtgeher aus der Nebenhütte legen einen weiteren Ruhetag ein.




                  Kurz nach halb 10 brechen wir auf. Mittlerweile ist es wieder richtig bewölkt, grau und ungemütlich. Orientierungsschwierigkeiten sollte es heute keine geben. Wir haben zwar auch ein GPS dabei und ich hab vor der Tour eine grobe Route geplant und hochgeladen, aber normal gehen wir nach Karte und nutzen das GPS nur zum Abgleich unseres Standortes, wenn wir unsicher sind.

                  Von Hunddal wollen wir ca. 6 km nach Süden gehen (also in etwa entlang der Sommerroute zur Lossihütte) und dann ostwärts auf dem See Sealgajavri. Je nach dem wie wir vorankommen, wollen wir irgendwo das Zelt aufstellen. Ich hoffe nur, daß auf dem See der Gegenwind nicht zu heftig ist.

                  Gleich zu Beginn gehts erst mal gut 100 Höhenmetern bei moderater Steigung hoch. Nach der Erfahrung von vorgestern entscheide ich mich für die Langfelle. Ellis Felle haben wir in der warmen Hütte montiert und mit einem Band fixiert, in der Hoffnung daß der restliche Kleber besser hält.

                  Der Aufstieg klappt prima (bis auf die Mittagspause, die wir ganz intelligent in einer Mulde hinter einem riesigen Stein machen und dort zwar windgeschützt stehen, aber voller aufgewirbeltem Schneegriesel sind) und gut zweieinhalb Stunden später stehen wir am See, der langgezogen von recht knackigen Bergen und Gletschern eingerahmt wird. Obwohl alles ist grau in grau und nicht sehr einladend wirkt, ist die Stimmung dieser wilden und alpinen Berglandschaft klasse (im Gegensatz zu Elli bin ich ein Fan solcher Graulandschaften und mache auch jede Menge Fotos).


                  Aufstieg






                  Abfahrt zum See


                  Dahinter liegt der See Sealggajavri


                  Erfreulicherweise ist es auf dem See nahezu windstill. Trotzdem ist das Vorwärtskommen extrem beschwerlich. Der Wind hat lauter Furchen in die Oberfläche geblasen. Ein normales gleichmäßiges Laufen ist unmöglich. Es ist ein nerviges Gerutsche mit den Ski und die Pulka ruckelt bei jeder Bodenkontur.. Zu allem Überfluß ist der Schnee weich und ich sinke bei jedem Schritt einige Zentimeter ein. Wir bereuen schon, die Felle am Beginn des Sees runter gemacht zu haben.
                  Nach einer knappen Stunde werden die Bodenverhältnisse Gott sei dank besser. Dann gehts richtig flott voran.








                  Es ist kurz nach 4 Uhr. Strategiebesprechung. Wir sind gut in der Zeit und es wäre sogar machbar, bis zu den Cunojaurehütten. Andererseits sind die Zeltbedingungen hier ideal. Knapp 15 km sind wir heute gelaufen und wenn wir morgen die selbe Distanz schaffen, kommen wir bis zur Caihnavaggehütte. Gesagt, getan, wir laufen noch 20 Minuten und bauen am Seende das Zelt auf.

                  Der erste Zeltaufbau des Urlaubs ist immer wieder ein kleines Abenteuer, aber alles klappt bis auf kleinere Widrigkeiten (Elli verzweifelt beim Aufpumpen ihrer Isomatte) prima. Kocheranschüren, Schneeschmelzen, es gibt Chicken Curry mit einem Extraschlag Butter, minus 16 Grad,…was will man mehr. Auch Ellis Knöchelkonstruktion hat funktioniert.



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                  • Mika Hautamaeki
                    Alter Hase
                    • 30.05.2007
                    • 3996
                    • Privat


                    #10
                    AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                    Das fängt schon sehr gut an. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                    A. v. Humboldt.

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                    • Horst24
                      Erfahren
                      • 01.02.2012
                      • 211
                      • Privat


                      #11
                      AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                      4. Tourtag Zeltplatz am Sealgajavre - Caihnavagge

                      Vor der heutigen Etappe sind wir etwas aufgeregt, oder nennen wir es positive Grundspannung. Der Aufstieg nach Caihnavagge ist nicht ohne. Gut 350 Höhenmeter auf recht kurze Distanz. Dem Sommerweg werden wir nicht folgen können, weil er zu schräg am Hang entlang geht. Auf der Hunddalhütte war eine Gebietskarte mit eingezeichneten Winterwegen. Der Winteraufstieg war dort als großer südlicher Schlenker eingezeichnet. Dummerweise endete die Karte genau dort, wo die Aufstiegsroute richtig interessant geworden wäre.

                      Der Morgen beginnt jedenfalls wie gemalt. Einenangenehme Zeltnacht. Sonnenschein und Windstille. Bei perfekten Bedingungen laufen wir im breiten Tal Sealggajakha in Richtung Süden. Beim Blick zurück sehen wir den See, auf dem wir gestern noch in trübem Wetter ohne viel Sicht gelaufen sind, in herrlichem Morgenlicht. Links, also in nördliche Richtung ginge es in Richtung Oallavagge.


                      Blick vom Zeltplatz auf den See, den wir gestern Nachmittag entlang gelaufen sind






                      Nochmal Blick zurück


                      Von links sind wir gekommen, rechts ginge es nach Oallavagge

                      In unserer Laufrichtung haben wir einen tollen Blick auf die Berge bei Abisko. 2 Stunden später erreichen wir die Cunojaurehütten. Es ist etwas trüber geworden und irgendwie recht warm. Wir überlegen kurz, an den Hütten länger Rast zu machen, marschieren aber weiter.

                      Die Winterroute geht quer über den See. An der Hütte hängt eine Karte mit den Stellen, an denen das Eis auf dem See unsicher ist. Um sicher zu gehen, wollen wir in einem kleinen Bogen über den See gehen, folgen dann aber doch einer Skispur, die in die richtige Richtung zu gehen scheint. Ein Fehler. Denn wenig später stehen wir genau zwischen den offenen Waserstellen, die wir eigentlich umgehen wollten. Offenbar ist hier jemand Wasser holen gegangen und wir sind hinterher getappt. Wieder zurück gehen ist jetzt auch doof. Ich versuche ohne Pulka einen Durchschlupf auszukundschaften, was auch locker klappt. Dann geht es mehr oder weniger dem Sommerweg entlang bis zum Abzweig nach Caihnavagge. Immer wieder sieht man Steinmännchen, als Markierung des Sommerwegs. Wie so oft, wenn es zu einfach zu sein scheint, verfranzen wir uns etwas, geraten zu nahe ans Flussbett und haben Gegenanstieg nach dem anderen. Der bedeckte Himmel, der die Landschaft farblos erscheinen läßt, drückt zusätzlich auf die Stimmung. Erfahrungsgemäß ist es dann am besten, eine Pause zu machen. Tatsächlich geht es danach wieder richtig flott weiter. Viel früher als der Sommerweg biegen wir links ab. Bald teilt sich das Tal, wir halten uns halbrechts.


                      Cunojaure


                      Mehr oder weniger entlang des Sommerwegs Richtung Caihnavagge

                      Kurze Beratschlagung über den Weiterweg. Für die ersten gut hundert Höhenmeter ergibt sich (gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt die Sonne heraus) eine richtig schlüssige Route leicht unterhalb des Sommerwegs. Steil, aber gut machbar, kaum abschüssig und auf optimal festem Schnee. Wir kommen richtig schnell voran. Auch der weitere Weg erscheint klar. Vereinzelt zeigen sich alte Skispuren. Wir halten uns (in Laufrichtung) rechts des Flussbettes.


                      Hier teilt sich das Tal, rechts ist unser Aufstieg




                      Elli beim Aufstieg

                      Nach weiteren 100 Höhenmetern wird das Gelände schwieriger. Wir sehen eine Spur ins nun flache Flussbett absteigen. Ist das eine bessere Alternative? Der Hang vor uns ist zwar nicht steiler, nun aber deutlich abschüssiger. Wir entscheiden uns gegen den Abstieg ins Flussbett und gehen weiter bergauf am Hang. Eine beschwerliche Angelegenheit. Abgeblasene und vereiste Flächen machen das Gehen immer mehr zu einem Balancieren auf den Kanten, um nicht abzurutschen einerseits und andererseits dem Druck auf die Felle angesichts der Steigung. Kurz bevor ich das nächste Plateau erreiche´, kommt das letzte blödeste Stück und rums, rutscht meine Pulka auf dem eisigen Untergrund ab. Im V-Schritte zerre ich mich und den Schlitten hoch. Ich rufe Elli noch zu, doch lieber in das Flussbett abzusteigen, aber sie folgt auf dem gleichen Weg und mit viel Mühe schaffen wir es gemeinsam, auch ihre Pulka hoch zu bugsieren.

                      Caihnavagge liegt extrem cool in mitten von Bergen, die die Hütten wie ein Rondell umgeben, auf einem Hochplateau, das sich aussichtsreich nach Süden öffnet. Von dort kommen wir. Bis zu den Hütten sind es Luftlinie ein guter Kilometer. Vor, und etwa 50 Höhenmeter unter uns liegt nur noch ein letzter größerer See. Der Sommerweg umrundet den See, aber diese Strecke ist für Ski viel zu abschüssig. Die kurze, aber steile Abfahrt zum See hinab lösen wir risikolos. Ich montiere die Ski auf die Pulka und gehe zu Fuß, die Pulka rutscht vor mir her. Elli löst das Ganze ästhetischer und nutzt die Pulka als Schlitten (ein echter Vorteil der Fjellpulken im Vergleich zur Acapulka).




                      Schlußspurt auf dem letzten See

                      Es wird dämmrig als wir endlich die Hütten erreichen. Wieder sind wir nicht alleine - eine belgische Gruppe belegt die Haupthütte und die neue Nebenhütte. Unser Ziel ist aber ohnehin die kleine, ältere Zwei-Mann-Hütte, in der wir vor einigen Jahren im Herbst drei Schlechtwettertage abgewettert hatten. Kleiner Schreck: die Tür ist nicht verschlossen und nur durch einen Stein gesichert. Ebenso wie die Tür nebenan zum Holzabteil. Aus irgendeinem Grund lassen sich die Türen nicht mehr schließen. Der kleine Vorraum zum Wohnraum ist voller Schnee. Egal. Wir ziehen müde und zufrieden ein.

                      Hier wollen wir auf alle Fälle einen Tag Pause einlegen, bevor es über den steilen Pass weiter Richtung Gautelis geht. Zur Feier des Tages gibt es Nudeln mit einer Sauce aus Speck und Steinpilzen (und getrockneten und eingeweichten Zwiebeln, Tomaten und Knoblauch). Der tägliche Fauxpas bleibt leider nicht aus: Beim Nudel-Abseien flutschen die ganzen Nudeln aus dem Topf und landen im Schmutz……stattdessen gibts also Kartoffelbrei. Und wir haben ein Reserveessen weniger.

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                      • Horst24
                        Erfahren
                        • 01.02.2012
                        • 211
                        • Privat


                        #12
                        AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                        5. Tourtag: Relaxen in Caihnavagge

                        Es war klar, daß wir in Caihnavagge einen Tag bleiben werden. Es gibt wenige Hütten in solch dramatischer Lage. Kurzer Plausch mit dem Tourguides der Belgier. Sie haben sich mit dem Scooter von Nikkaluokta nach Vistas fahren lassen und sind über Hallo, Sälka, Tjäktja und Bauteils hierher gekommen. Das ist spannend, denn das deckt sich erheblich mit unseren Plänen - nur in entgegengesetzter Richtung. Die beste Nachricht ist: der Guide hat mit seinem Satellitentelefon die neueste Wetterinfo. Stabil gutes Wetter in den kommenden Tagen. Das deckt sich genau mit der Prognose unseres Inreach. Wir haben also überhaupt keinen Grund mehr, den Pausentag in Frage zu stellen.

                        Und es gibt wirklich nichts Schöneres, als bei solch Bombenwetter einen Tag in Caihnavagge zu sein. Sonnen. Lesen. Herumstöbern.




                        Unsere etwas ramponierte Hütte






                        Elli beim Sonnenbaden


                        Blick auf die Hütten und die Hochebene


                        Blick auf den zweiten Anstieg, den wir morgen auf dem Weg zum Spaß hoch müssen



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                        • Horst24
                          Erfahren
                          • 01.02.2012
                          • 211
                          • Privat


                          #13
                          AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                          Parallel ist hier im Forum ein Bericht über eine Tour in der Wüste mit einer herrlichen Beschreibung der Faszination Wüste.
                          Freunde und Kollegen fragen auch oft, was denn so schön sei an einer Wintertour. Wie wir mit der Kälte zurecht kommen. Und dann auch noch Zellen…..
                          Im Winter mehrere Tage unterwegs sein, ist in der Tat eine Faszination, die ich kaum rational in Worten beschreiben kann. Aber es kribbelt schon wieder, auch nur an die nächste Tour zu denken.

                          Das immer gleichmäßige Vor-sich-hin-Gleiten. Die klare, harmonische Landschaft. Dieses einzigartige Licht. Und ganz besonders natürlich die unglaubliche Stille.
                          Aber auch die trotz all dieser Harmonie, Ruhe und Gleichmäßigkeit unerläßliche Aufmerksamkeit, weil die Bedingungen so abweisend sind und die Wetterbedingungen so unglaublich schnell wechseln.
                          Die Orientierung, die manchmal einfach ist, wenn der Weg einfach über einen See geht und so schwierig, wenn die Landschaft keinerlei Anhaltspunkte bietet, keine Konturen zu erkennen sind oder das Ziehen der Pulka durch einen Gegenanstieg oder ein Waldstück.so schwer fällt, während wenige Meter weiter vielleicht ein optimaler Track verläuft.

                          Das wunderbare Gefühl der Geborgenheit im Zelt und gleichwohl der Lärm der Zeltwand im Sturm. Die Einsamkeit der abweisenden Landschaft und glieichzeitig die vielen Tierspuren im Schnee. Die Konzentration beim Zeltaufbau, dem Anschüren des Benzinkochers, aber auch das realistischen Einschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit.
                          Irgendwie ist alles extrem intensiv.

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                          • Fjellfex
                            Fuchs
                            • 02.09.2016
                            • 1511
                            • Privat


                            #14
                            AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                            Das empfinde ich auch so.
                            Ein "perfekter Wintertag" ist nochmal schöner als ein "perfekter Sommertag".
                            Die Kehrseite der Medaille: während ein schlechter Sommertag richtig unangenehm sein kann, wird es an einem schlechten Wintertag gleich lebensgefährlich.

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                            • Zz
                              Fuchs
                              • 14.01.2010
                              • 1648
                              • Privat


                              #15
                              AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                              Ja, daß ich sehe es ähnlich. Meine diesjährige Winterreise war ein richtig schöner, entspannter und erholsamer Urlaub, fast 2 Wochen mit Ski, Pulka und Zelt unterwegs.
                              Mal sehen, wie Eure Reise weiter geht.
                              Gruß Z
                              Zuletzt geändert von Zz; 02.05.2019, 10:16.
                              "The Best Laks, Is Relax."
                              Atli K. (Lakselv)

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                              • Intihuitana
                                Fuchs
                                • 19.06.2014
                                • 2101
                                • Privat


                                #16
                                AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                Parallel ist hier im Forum ein Bericht über eine Tour in der Wüste mit einer herrlichen Beschreibung der Faszination Wüste.
                                Freunde und Kollegen fragen auch oft, was denn so schön sei an einer Wintertour. Wie wir mit der Kälte zurecht kommen. Und dann auch noch Zellen…..
                                Im Winter mehrere Tage unterwegs sein, ist in der Tat eine Faszination, die ich kaum rational in Worten beschreiben kann. Aber es kribbelt schon wieder, auch nur an die nächste Tour zu denken.

                                Das immer gleichmäßige Vor-sich-hin-Gleiten. Die klare, harmonische Landschaft. Dieses einzigartige Licht. Und ganz besonders natürlich die unglaubliche Stille.
                                Aber auch die trotz all dieser Harmonie, Ruhe und Gleichmäßigkeit unerläßliche Aufmerksamkeit, weil die Bedingungen so abweisend sind und die Wetterbedingungen so unglaublich schnell wechseln.
                                Die Orientierung, die manchmal einfach ist, wenn der Weg einfach über einen See geht und so schwierig, wenn die Landschaft keinerlei Anhaltspunkte bietet, keine Konturen zu erkennen sind oder das Ziehen der Pulka durch einen Gegenanstieg oder ein Waldstück.so schwer fällt, während wenige Meter weiter vielleicht ein optimaler Track verläuft.

                                Das wunderbare Gefühl der Geborgenheit im Zelt und gleichwohl der Lärm der Zeltwand im Sturm. Die Einsamkeit der abweisenden Landschaft und glieichzeitig die vielen Tierspuren im Schnee. Die Konzentration beim Zeltaufbau, dem Anschüren des Benzinkochers, aber auch das realistischen Einschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit.
                                Irgendwie ist alles extrem intensiv.
                                Ja ich glaube diese beiden so extrem unterschiedlichen Welten haben doch sehr viel gemeinsam. Ich sehe viele Bilder einer Landschaft in der ich noch nie gewesen bin, aber kann mich irgendwie sehr gut reinfühlen.
                                Freu mich wenns weitergeht.
                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                • Blahake

                                  Vorstand
                                  Fuchs
                                  • 18.06.2014
                                  • 1591
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                  Menno, Ihr haltet mich mit Eurem Bericht von meiner längst überfälligen Planung für den Sommer ab!
                                  Kann mich nicht losreißen von den schönen Bildern und der wundervoll beschriebenen Stimmung!

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                                  • Taffinaff
                                    Fuchs
                                    • 03.01.2014
                                    • 1067
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                    Was fuer eine feine Tour! Kannst Du ein paar Worte ueber euer Zelt verlieren, das ist doch ein Fjellheimen (oder Lofoten?). Ist das das Richtige fuer zwei Personen? Und warum? Oder wuerdet Ihr beim nächsten Mal etwas anderes mitnehmen?

                                    Taffi

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                                    • Horst24
                                      Erfahren
                                      • 01.02.2012
                                      • 211
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                      Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                      Kannst Du ein paar Worte ueber euer Zelt verlieren, das ist doch ein Fjellheimen (oder Lofoten?)
                                      Hallo Taffi,
                                      ja, wir haben ein Helsport Fjellheimen 3. Damit sind wir sehr zufrieden und nehmen es bei der nächsten Tour auf alle Fälle wieder mit. Ich finde, es läßt sich sehr einfach aufstellen, hat eine sehr große Apsis, ganz viele Abspannpunkte und auch sonst einige gute Winterfeatures.
                                      Es ist noch die ältere Variante, Helsport hat das Zelt vor der letzten Saison etwas überarbeitet und dabei einen Schwachpunkt beseitigt: Das Zelt fällt am Fußende flach ab (neu ist der hintere Bogen m.E. größer), so daß das Risiko besteht, daß das Fußteil des Schlafsacks am Innenzelt hängt. Wir sind keine Riesen, deswegen war das bisher kein großes Problem. Ich war in diesem Jahr aber zum ersten Mal min einer richtig dicken Downmat unterwegs und lag also höher. Da habe ich schon zusehen müssen, möglichst weit "oben" zu liegen.
                                      Wenn du gerne noch mehr Infos möchtest, gib mir einfach kurz Bescheid.
                                      Viele Grüße
                                      Horst

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                                      • Rhodan76

                                        Alter Hase
                                        • 18.04.2009
                                        • 3034
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: (NO/SE) Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                        Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                        ja, wir haben ein Helsport Fjellheimen 3.
                                        Da fehlt noch der Zusatz X-trem - kleiner preislicher Unterschied

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                                        • Horst24
                                          Erfahren
                                          • 01.02.2012
                                          • 211
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                          6. Tourtag: Caihnavagge - Gautelis

                                          Sahnewetter mit Sonne und Windstille. Es sind zwei knackige Anstiege bis zum Paß zwischen Caihnavagge und Gautelis. Der höchste Punkt unserer Tour. Beide Anstiege sind mit gut 100 Höhenmeter nicht besonders lang, aber ziemlich steil. Den ersten hab ich gestern bei meinem Ausflug auskundschaftet und auch eine schlüssige Route gleich rechts des Flussbettes gefunden. Teil 2 schaut aus der Ferne deutlich steiler aus, aber wir sind sicher, daß sich bei den idealen Bedingungen, die wir haben, sicher eine gute Route ergeben wird.

                                          Nach knapp einer Woche auf Ski beginnen die Abläufe langsam besser zu sitzen. Die Lieblingshandschuhkombi steht, der Packsack des Schlafsacks muß nicht mehr jeden Morgen von neuem gesucht werden und das Packen der Pulka geht viel schneller. Vor allem kommt der Körper langsam in einen Laufmodus. Erfreulicherweise haben sich auch die ganzen Zipperlein und körperlichen Malaisen rausgelaufen. Nach dem Caihnavaggeaufstieg hatte ich zwar leichte Rückenbeschwerden, aber das wurde auch schnell besser (außerdem soll das hier kein Krankenbericht werden).


                                          Vorne ist der erste, leichtere Teil unseres Aufstiegs

                                          Der erste Teil des Aufstiegs geht tatsächlich reibungslos. Mit jedem Meter Aufstieg wird der Blick und die Perspektive zurück spannender.

                                          Dann überqueren wir den See 1091. Im Blick den nun direkt vor uns liegenden, ganz schön steilen Hang. Was ist die geschickteste Aufstiegsroute? Auf der norwegischen Winterkarte war der Aufstieg nur als gerader blauer Strich eingemalt - also direkt hoch - aber das hilft uns hier nicht weiter. Spuren der belgischen Gruppe sind links am Hang zu sehen, daher gehen wir ein Stück in diese Richtung.


                                          Auf dem See 1091 - da vorne müssen wir noch hoch

                                          Auf einmal fällt uns beiden eine scheinbar ganz schlüssige Route mit durchgängig akzeptabler Steigung auf. Auf diese steuern wir zu und beginnen mit dem Aufstieg. Aber je weiter wir vorankommen, desto klarer wird eine steilere Stelle genau in unserer Ideallinie ziemlich weit oben in der Aufstiegsroute erkennbar. Wir gehen weiter, in der Hoffnung, daß sich diese Passage doch als nicht ganz so knifflig herausstellt. Schließlich stehen wir an der Schlüsselstelle. Ein paar Höhenmeter bewältigen wir gerade noch mit Serpentinengehen.
                                          Nun gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ein Stück im steilen Hang nach rechts queren, wo es dann flacher bis nach oben geht, oder die Ski abschnallen und die Pulka zu Fuß auf direktem Weg hochziehen. Ich entscheide mich für erstere Variante (was mehr schlecht als recht klappt), Elli wählt die rustikale Laufalternative (was mir später den kleinen Vorwurf einbringt, m ich hätte sie an der heiklen Stelle alleine gelassen).


                                          Geradewegs zur vermeintlich besten Aufstiegsroute


                                          Hier schwant mir schon, daß uns eine knifflige Passage bevorsteht

                                          Vermutlich gibt es an diesem Aufstieg auch keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Von oben betrachtet, läßt sich viel über andere Aufstiegsrouten spekulieren, aber egal, wir sind oben.
                                          Und der Ausblick ist in beide `Richtungen erste klasse.
                                          Weiter gehts zunächst ein ganzes Stück in einem Hammer-Hochtal. Dann kommt der See Gautelisvatnet in den Blick und die Abfahrt steht bevor.


                                          Die letzten Meter.....


                                          .....geschafft.


                                          Blick zurück









                                          Kurz vor unserer Tour war ich einige Tage Skitouren gehen. D as ist zwar ein gutes Training, aber in gewisser Weise kontraproduktiv Denn so denke ich Jahr für Jahr immer wieder, daß so etwas wie eine Abfahrt auch mit Backcountry Ski und einer Pulka im Schlepptau möglich sein könnte. Diese ist natürlich ein schwerer Fehler, den ich an diesem Tag wieder deutlich vor Augen geführt bekomme.

                                          Gleich die ersten Meter der Abfahrt sind nämlich so richtig steil. In meiner Begeisterung über den bewältigten Aufstiegs und des tollen Wetters und so weiter mache ich also nicht das einzig sinnvolle, nämlich die Ski abzuschnallen und die Pulka ein paar Meter vor mir her bergab rutschen zu lassen - wie es Elli wenig später macht - sondern fahre in einem weiten Schwung erst ein kleines Stückchen bergab und dann (es ist höchste Zeit, Tempo rauszunehmen) schräg in den immer steileren Hang hinein. Das Unvermeidliche nimmt seinen Lauf,:die Pulka beginnt abzurutschen, überschlägt sich und ich stürze.
                                          Ich hänge also in einem sehr steilen Stück, verwurstelt mit meiner Pulka. Hilfe gibts keine - Elli ist bereits gut 25 Höhenmeter abgestiegen.


                                          Elli beim souveränen Downhill


                                          Blick von meiner ersten Sturzstelle


                                          Aufstehen mit angeschnallten Ski geht nicht. Also erst die Ski runter. Aufpassen, daß sie nicht davon rutschen, dann im liegen die Pulka abschnallen, ebenfalls sichern. Eigentlich ein Desaster mit Ansage. Dann machen ich erstmal ein Foto von der mittlerweile abfahrenden Elli. Die einzige Lösung für mich ist, nun ebenfalls abzuschnallen, die Ski auf die Pulka pfriemeln und auch zu Fuß abzusteigen.

                                          Nach etwa einem Drittel der Abfahrt machen wir Pause und beratschlagen über den geschicktesten Weiterweg. Eigentlich wollten wir mehr oder weniger dem Sommerweg folgen. Die Strecke schaut aber nach einem anstrengenden, endlosen Auf-und-Ab aus und wir entscheiden uns für die längere, aber vermeintlich einfachere Strecke über den See.

                                          Es geht also noch eine Weile weiter bergab und meine Sturzstatistik wird nicht besser. An einem kurzen, aber vereisten und sehr abschüssigen Stück, über das Elli einfach drüber fährt, eiere ich dermaßen rum, daß am Ende die Pulka fast in das tief eingeschnittene Bachbett abrutscht.






                                          Blick auf den See

                                          Irgendwann sind wir endlich am See, der zu Beginn dermaßen schlecht zu begehen ist, daß ich echt bereue, nicht die hügelige Hinterlandvariante gewählt zu haben. Später geht es doch wie erhofft zügig voran.

                                          Der Gautelisvatnet ist ein Stausee, dessen Eis nicht überall sicher ist und auf dem direkten Weg zur Hütte laufen wir natürlich prompt durch eine als unsicher markierte Passage mit offenen Wasserstellen. Außerdem ist die Orientierung nicht immer trivial, weil die Konturen der Landschaft aufgrund des abgesenkten Wasserspiegels irgendwie nicht zum Kartenbild passen.

                                          So dauert es viel länger als geplant, bis wir müde die Gauteils Hütten erreichen. Allerdings bin ich beim Blick auf die steile Schlußabfahrt des Normalwegs zur Hütte doch noch heilfroh, über den See gelaufen zu sein. Bei meiner Performance heute wäre dies vermutlich ein Fiasko geworden.











                                          DIe Hütten selbst liegen grandios leicht oberhalb des Sees in perfekter Sonnenlage. Wir quartieren uns in der Haupthütte ein und ich halte erstmal ein Nickerchen.

                                          Eine richtig positive Überraschung hat der Tag dann doch noch. Das Feuerholz ist in einer neu errichteten Hütte gleich nebenan untergebracht. Nach dem Holzhacken inspiziere ich die dortigen Räumlichkeiten und entdecke tatsächlich völlig überraschend eine Sauna!

                                          Beim Abendessen beschließen wir kurzerhand, einen weiteren Tag in Gauteils zu bleiben.

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                                          • Zz
                                            Fuchs
                                            • 14.01.2010
                                            • 1648
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                            Hallo,
                                            habt Ihr schon mal überlegt bzw. versucht einen Bremsriemen / -seil unter die Pulka zu legen, um so die Geschwindigkeit bei den Abfahrten zu reduzieren? Ich fahre ganz gut damit. Bei Solotouren ist es immer etwas aufwendig, aber zu Zweit geht das Auslegen und Entfernen recht fix.
                                            "The Best Laks, Is Relax."
                                            Atli K. (Lakselv)

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                                            • Horst24
                                              Erfahren
                                              • 01.02.2012
                                              • 211
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                              Zitat von Zz Beitrag anzeigen
                                              Hallo,
                                              habt Ihr schon mal überlegt bzw. versucht einen Bremsriemen / -seil unter die Pulka zu legen, um so die Geschwindigkeit bei den Abfahrten zu reduzieren? Ich fahre ganz gut damit. Bei Solotouren ist es immer etwas aufwendig, aber zu Zweit geht das Auslegen und Entfernen recht fix.
                                              Hallo Zz,

                                              nein, daran haben wir überhaupt noch nicht gedacht. Wie funktioniert das genau?
                                              Viele Grüße
                                              Horst

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                                              • Horst24
                                                Erfahren
                                                • 01.02.2012
                                                • 211
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                7. Tourtag Pause in Gautelis mit Sauna und überraschender Tierbeobachtung

                                                Der Tag in Gautelis ist ein ähnlich schöner Urlaubstag, wie zuvor in Caihnavagge. Hüttengenuß pur.
                                                Aus den großen Fenstern hat man einen herrlichem Blick über den See. Plötzlich stellen wir erstaunt fest, daß sich draußen, genau vor unserer Hütte etwas bewegt. Ein Lemming. Der Kleine flitzt hektisch im Schnee herum. Offensichtlich „wohnt“ er unter dem Bretterhaufen unter der neuen Hütte. Natürlich saust der davon als wir rausgehen und innnäher anschauen wollen, aber wenig später sehen wir ihn erneut.

                                                Das lustige ist, daß wir bei all unseren Lapplandreisen im Sommer noch nie einen Lemming gesehen haben und jetzt ausgerechnet mitten im Winter einer auftaucht.

                                                Gegen drei Uhr am Nachmittag schüren wir die Sauna an. Im Hüttenbuch stehgt, daß die Sauna, sonst in norwegischen Hütten eher unüblich, im August 2018 gebaut wurde - ein Hüttenbesucher hast kurzerhand einen Stop eingelegt und beim Bau mitgeholfen.
                                                Nach einer Woche Tour tut die Generalreinigung jedenfalls richtig gut.




                                                Cooler Blick aus der Hütte über den See


                                                In der linken Hütte ist die neue Sauna


                                                Elli beim Tagebuchschreiben


                                                Der Lemming - leider war er nicht größer zu fotografieren


                                                Interessante Karte mit Winterrouten und den unsicheren Eisstellen


                                                In diese Richtung gehen wir morgen


                                                Coole Schneeformationen


                                                Der mahnende Blick des Meisters.....



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                                                  • 14.01.2010
                                                  • 1648
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                  Hallo Horst,
                                                  ungefähr so:


                                                  Ich habe dafür einen ca. 120 cm langen und 25 mm breiten Spannriemen mit Steckschnalle, aber man kann auch einfach ein Seil oder Ähnliches nehmen.

                                                  Alternativ kann man beim bergab gehen ohne Ski sich auch die Pulka vor den Bauch schnallen, dann läuft sie in der Falllinie abwärts, wird eher nicht ausbrechen und man kann sich mit den Füßen und Skistöcken dagegen stemmen.

                                                  Eine überraschende Sauna auf Wintertour, wunderbar. Glückwunsch!
                                                  Einen einzelnen Lemming habe ich diesen Winter auch getroffen. Es sah schon lustig aus, wie er so über den Schnee von Stein zu Stein eilte. Da hatte Ihr bei Eurer Beobachtung sicherlich ebenso viel Freude.

                                                  Sonnigen Gruß
                                                  Z
                                                  "The Best Laks, Is Relax."
                                                  Atli K. (Lakselv)

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                                                    Erfahren
                                                    • 01.02.2012
                                                    • 211
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                    8. Tourtag Gautelis - Zeltplatz

                                                    Der März ist eigentlich ein idealer Monat für Wintertouren in Lappland. Es ist recht lange hell, gleichwohl noch richtig winterlich. Die Chance auf Nordlichter ist gut und die Sonne besitzt schon wärmende Kraft. Trotzdem ist unsere Terminplanung jedes Jahr kompliziert. Ellis Geburtstag ist nämlich genau Mitte März und so stellt sich immer wieder von neuem die Frage, ob der Geburtstag tatsächlich irgendwo einsam auf Tour - am Ende noch im Zelt - gefeiert werden soll.
                                                    Heute ist es soweit.

                                                    Ich mache mich gleich nach dem Aufstehen ans traditionelle Geburtstagsfrühstück. Transporttechnisch sind zwar keine besonderen Highlights drin, aber ein paar schöne Kerzen, ein Geschenk und einen Filz-Blumenstrauß gibt es natürlich.





                                                    #
                                                    Meine Fotopositur mit Folgen...im Hintergrund die Hütte

                                                    In Gautelis hat es uns super gefallen. Bei bestem Geburtstagswetter ziehen wir um 9 Uhr etwas schwermütig los. Zuerst gehts ein Stück auf dem See entlang nach Süden dann steigen wir entlang des eingeschnittenen Abflusses des Vuolip Coarvejavri etwa 120 Höhenmeter zu diesem See hoch. Zu Beginn manövrieren wir zwischen einigen auf der Winterkarte rot gekennzeichneten offenen Stellen auf dem Gautelisvatnet, aber das ist klein Problem - eine sichere Route hab ich gestern schon auskundschaftet. Genau beim Beginn des Aufstiegs geraten wir plötzlich Ketten in eine Art Wolke und es ist total neblig, aber der Aufstieg klappt einwandfrei.

                                                    Doch bleibt das übliche Malheur nicht aus. Ich hab beim Aufstieg mit den Kurzfellen wieder keinen Grimm und rutsche ohne Ende. Jeder Schritt erfordert maximale Stockunterstützung, um nicht zurückzurutschen. Kurz bevor wir den ersten Anstieg geschafft haben, reicht es mir. Stop und Fellwechsel. Dann ist das Erstaunen groß: an einem Ski ist das Kurzfell weg!

                                                    Kein Wunder, daß der Aufstieg so zäh war. Aber wie hab ich das Teil verloren? Meine einzige Erklärung ist, daß ich es gleich zu Beginn der Etappe, noch auf dem See, runtergeschrubbt hab, als ich Elli die Kamera gegeben hab und dann für die Fotopositur einige Meter zurückgerutscht bin.

                                                    Egal, mit den Langfellen gehen die letzten Meter des Aufstiegs ziemlich locker, wir kreuzen den Sommerweg Gautelis - Hukejaure, erreichen den See und sind baff von dem gigantischen Ausblick, der sich uns bietet. Der Nebel hat sich aufgelöst, es ist wolkenlos und wir sehen die ganze Kebnekaise Gruppe am Horizont. Welch ein Platz für die erste Pause.


                                                    Aufstieg mit Wolken








                                                    Pause mit Aussicht



                                                    Den gehts ein paar Meter runter zum See und schließlich immer Richtung Nordwesten, in einfachem Gelände über eine ganze Reihe kleiner und mittelgroßer Seen, zunächst noch etwas bergauf, dann sukzessive bergab bis zum Kungsleden.

                                                    Leider wars das für heute mit dem sonnigen Wetter. Innerhalb einer halben Stunde ist die tolle Fernsicht weg und die so attraktive Landschaft ein einziges Grau. Die Sicht ist nicht unbedingt schlecht, aber alles ist irgendwie konturlos. Wir können im Gelände kaum erkennen, wo der See zu Ende ist und manchmal wissen wir beim Laufen nicht, ob wir noch auf dem See sind oder schon auf dem Festland. Zum ersten Mal während der Tour nehm ich das Navi zu Hilfe, um die Position abzugleichen.




                                                    Grau





                                                    See oder Festland, das ist hier die Frage...


                                                    Elli entdeckt einen Stein in Herzform - vorübergehend steigt die Stimmung


                                                    Während ich solche Umgebungen mag und mangels Ablenkung durch die Landschaft in einen beinahe meditativen Laufstil finde, schlägt der Nebel Elli sichtlich aufs Gemüt. Entsprechend häufige Pausenwünsche werden angemeldet und prompt zwickt auch wieder die Ferse. Ich möchte unbedingt noch ein Stück abfahren. Auf dem höchsten Punkt der Etappe, ca. 975m, gleich nach dem See mit dem wunderschönen Namen Jogahismuotkkijavri zieht es immer mehr zu und wird windiger und ich habe keine Lust morgen in diesem Seenwirrwarr im Whiteout zu stehen.

                                                    Das breite Tal, in dem der Kungsleden verläuft kommt am Horizont in Sicht. Elli schlägt erste Zeltplatzvorschläge aus und am Ende kommen wir noch richtig weit und bauen unser Zelt kurz vor dem See 912 auf. Mittlerweile sind erste Sonnenstrahlen herausgekommen und tauchen die Berge am Horizont und wenig später unseren Zeltplatz in ein tolles Abendlicht. Das war ein prima abenteuerlicher Tag.


                                                    Abfahrt

                                                    Kungsleden in Sicht






                                                    Elli beim Aufpumpen der Luftmatratze





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                                                    • Horst24
                                                      Erfahren
                                                      • 01.02.2012
                                                      • 211
                                                      • Privat


                                                      #27
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                                                      9. Tourtag Zelt - Tjäktja

                                                      Nachts hat es leicht geschneit und auch am Morgen ist das Wetter ausgesprochen gruselig. Unser Inreach sagt für die kommenden Tage wechselhaftes Wetter mit Schneefall voraus, das anhaltende stabile Hoch ist vorbei. Unsere Stimmung ist trotzdem prima, wir haben die kniffligen Passagen bei Caihnavagge und jetzt die Querung von Norwegen nach Schweden gut hingekriegt und echt Glück mit dem Wetter gehabt. Jetzt sind wir gespannt auf die Landschaft und die Hütten entlang des Kungsleden. In der Tjäktjahütte wollen wir die weitere Strecke festlegen - wir haben immer noch 7 Tourtage.

                                                      Die Strecke bis Tjäktja ist nicht allzu lang, entsprechend gemütlich lassen wir es angehen. Ich hatte gestern noch die Idee, gleich bis zur spannend gelegenen, kleinen Nallohütte weiterzulaufen, aber das macht angesichts des trüben Wetters wenig Sinn und Elli hat auch keine Lust mehr auf heikle Pulkaabfahrten mit mir…..











                                                      Nach zwei Stunden Marsch erreichen wir die Markierungen des Kungsleden und schleppen die Pulkas einen steilen Aufstieg hoch zur ersten schwedischen Hütte dieser Tour. Dort begrüßt uns der Hüttenwart mit einem Becher heißem Saft. Wir bekommen Zimmer Nummer 1 zugewiesen. Langsam aber sicher trudeln weitere Skiläufer ein - ein paar Schweden, eine Gruppe Tschechen, eine größere Gruppe Engländer und zwei Finnen - die beiden Finnen landen bei uns im Zimmer.

                                                      Ilka und sein Bruder sind beide weit über 70 und gehen seit mähr als 40 Jahren auf Skitour. Am liebsten am Kungsleden. Die beiden sind klasse. Als Kompensation für ihr Schnarchen singen sie uns finnische Volkslieder vor……Obwohl später noch eine schwedische Gruppe kommt und die Hütte nun knallvoll ist, ist es ein richtig lustiger Abend.








                                                      Ilka und sein Bruder im Anmarsch


                                                      In diese Richtung gehts morgen weiter
                                                      Zuletzt geändert von Horst24; 12.05.2019, 22:12.

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                                                        Erfahren
                                                        • 01.02.2012
                                                        • 211
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                                                        #28
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                                                        10. Tourtag Tjäktja - Sälka

                                                        Die Wettervorhersage bestimmt den Ablauf unserer heutigen Tagesetappe. Früh: bewölkt mit etwas Sonne und Südwind, also Gegenwind. Gegen Mittag: starke Bewölkungszunahme und am Nachmittag soll der Wind drehen und auf Sturmstärke auffrischen. Wie alle anderen gehen wir recht für los. Bis zu unserem Ziel, der Sälkahütte sind es nur 13 km.

                                                        Fast alle anderen. Beim Frühstück ist es ein wenig hektisch, alle Herdplatten sind mit Töpfen voller Wasser für die Thermoskannen belegt und wir müssen zusehen, Platz für unseren Porridge und später zum Abspülen zu ergattern. In unserem Zimmer herrscht hingegen völlige Gelassenheit. Als wir losgehen, stehen die Finnen gemütlich auf, zeigen aber keinerlei Anzeichen von Eile. Die beiden sind erfahren genug und zu diesem Zeitpunkt bewundern wir die Altersruhe und Weisheit, die ihnen, nachdem alle aufgebrochen sind, ein geruhsames Frühstück beschert.

                                                        Draußen beobachte ich zum ersten Mal, wie gründlich und präzise gerade die jungen Schweden ihre Ski wachsen. Ich hatte mich ja bisher auf meine Fellkombination mit Kurz- und Langfellen verlassen und studiere aufmerksam, was die Jungs da machen (tatsächlich übernehmen die Jungs die Wachsarbeit auch für die Damen), wachse selbst auch relativ sorgfältig, bin aber dennoch viel schneller fertig als die Schweden.


                                                        Abmarschgewusel


                                                        Das Wetter ist früh noch richtig gut


                                                        Aufstieg zum Tjäktjapass



                                                        Die Tour selbst ist schnell erzählt. Zunächst gehts hoch zum Tjäktjapass, anfangs noch bei richtig guter Sicht. Als wir den Pass erreichen, zieht es zu, aber am Horizont sehen wir noch die Konturen der hohen Kebnekaise-Berge. Coole Szenerie. Wir machen keinen großen Stop am Pass, fahren gleich ab und zur Abwechslung hat diesmal Elli Abfahrtsschwierigkeiten, während ich, bis auf ein ganz kurzes steiles Stück von 10 Metern, an dem ich die Ski und Pulka abschnelle und runterlaufe, sturzfrei und stilistisch akzeptabel abfahre.

                                                        Die letzten 5-6 Kilometer bis zu den Hütten sind stupides Marschieren im Fast-Whiteout, einfach geradeaus entlang der willkommenen roten Kreuze. Tatsächlich ist es mittlerweile windstill.


                                                        Schutzhütte am Pass


                                                        Ausblick zur anderen Paßseite - noch richtig gut




                                                        Abfahrt

                                                        Elli stürzt.....


                                                        ....und schiebt dann lieber.


                                                        Unten links im Bild sieht man die Kreuze und den Weiterweg






                                                        Geschafft. Sälka.

                                                        In Sälka gibt es wieder Begrüßungssaft. Wir haben freie Zimmerwahl und wählen ein 4-.Bett Zimmer in Hütte Nummer drei. In den anderen Räumen sind mein schwedischer Sägepartner von gestern und die Tschechen.

                                                        Das ist wieder so eine supergemütliche Hütte. Und vor allem die erste Hütte seit Tourstart mit einem Shop! Wir hatten für gut 10 - 11 Tage Essen dabei und dann geplant, uns mit den Basissachen neu einzudecken. Dementsprechend schlagen wir zu und kaufen Haferflocken, Nudeln, Marmelade, Erdnüsse…….und Bier! Anschließend gibts ein richtig üppiges Nachmittagsessen.

                                                        Mittlerweile ist die englische Truppe eingetrudelt und auch die tschechische Gruppe ist fast komplett. Der Wind wird allerdings immer stärker. Die Schweden holen sicherheitshalber Wasser auf Vorrat und die Tschechen filmen sich noch im heftigen Wind, später ziehen wir uns alle in die Hütte zurück.

                                                        Aber wo sind die beiden Finnen? Auch zwei Tschechen fehlen noch und ihre Landsleute werden langsam nervös. Sind die beiden Finnen überhaupt losgelaufen? Wir informieren die Hüttenwarte. Immer wieder der gespante Blick aus dem Fenster. Dann taucht ein pinkfarbener Rock im Schneegestöber auf - eine Frau aus der tschechischen Gruppe. Gleich dahinter ein weiterer Tscheche. Und die beiden Finnen! Ilkas Bruder muß immer wieder Pause machen und schleppt sich echt ins Ziel. Die beiden ziehen wieder bei uns ein. In der ganzen Hütte ist großes Hallo und super Stimmung. Tschechischer Schnaps kreist. Aber Ikeas Bruder geht es nicht gut. Er hat Herzprobleme. Zuviel Stürze bei der Abfahrt und der gnadenlose Wind, der Gott sei Dank von hinten kam, haben ihm zu schaffen gemacht. Die Hüttenwarte alarmieren die Bergrettung.
                                                        Aber erstmal ist Riesenfreude, daß alle angekommen sind, denn draußen ist mittlerweile ein richtiger Schneesturm aufgezogen.

                                                        Eine Stunde später, mittlerweile ist es dunkel, kommt die Bergrettung aus Abisko. Das sind echte Helden. Bei diesem Wetter bestimmt 70 Kilometer durch die Berge mit den Motorschlitten zu fahren, genießt meinen höchsten Respekt. Der Auftritt ist allerdings auch fast martialisch, die beiden Scooterfahrer sind 2-Meter Männer mit Holzfällerstatur. Die beiden wären in der schwedischen Handballnationalmannschaft nicht aufgefallen. Der Arzt ist in einem Anhänger mitgefahren. Die drei kümmern sich sofort um Ilkas Bruder.

                                                        Erfreulicherweise ist es nichts ganz Schlimmes. Morgen früh werden die beiden mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen. Im Gepäck die klare Ermahnung zuhause in Finnland einen Arzt zu konsultieren (es war nicht sein erstes Herzflimmern….).


                                                        In unserem Zimmer...Besprechung der Ereignisse


                                                        Die Motorschlitten der Bergrettung (fotografiert am nächsten Morgen)

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                                                          • 01.02.2012
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                                                          11. Tourtag Sälka - Zelt vor Kaitum

                                                          8:00 Uhr. Der Hubschrauber kommt pünktlich und holt unsere finnischen Kameraden ab. Die beiden versprechen, nächsten Jahr wieder in den Bergen unterwegs zu sein.

                                                          Heute müssen wir auch festlegen, welche Route wir weiter gehen wollen. Die Option, nach Norden zu gehen und via Nallo und Alesjaure eine Rundtour zurück nach Katterat/Abisko zu machen, hatten wir schon in der Tjäktja Hütte verworfen. Die Variante Nallo - Nikkoluokta haben wir uns noch offengehalten. Nach einigem Kartenstudium sind wir schnell der gleichen Meinung, lieber den Kungsleden weiter nach Süden, bis Vakkotavare zu gehen. Diese Ecke ist uns noch völlig unbekannt.



                                                          Ansonsten ist auch heute wieder zeitiger Aufbruch angesagt, denn die Wettersituation der kommenden Tage ist etwas problematisch. Bis heute Nachmittag ist gutes Wetter gemeldet, gegen Abend soll es zuziehen und recht windig werden. Für morgen ist schlechtes Wetter mit stärkerem Wind vorhergesagt und übermorgen soll es richtig schlecht und stürmisch werden. Südwind - also voller Gegenwind.
                                                          Obwohl wir eigentlich heute nicht so weit gehen wollten, disponieren wir um und beschließen, heute möglichst weit zu laufen, um übermorgen nur noch eine kurze Etappe zur Hütte Kaitumjaure zu haben und dann dort den Schlechtwettertag abzuwettern.

                                                          Beim Start ist das Wetter bombig. Restnebel verschwindet rasch und mit dem Aufklaren realisieren wir, in welch schöner Bergszenerie Sälka liegt.














                                                          Während der ganzen Strecke - es geht geradewegs nach Süden - machen wir trotz des straffen Marschplans einen Fotostop nach dem anderen. Das Hochtal und die vielen Seitentäler sind echt super. Der Weg selbst ist trotz des vermeintlich einfachen Geländes nicht so leicht zu gehen. Das Terrain ist leicht wellig und angesichts des permanenten Auf und Abs bereuen wir, nicht den flachen Weg im Flussbett gewählt zu haben.



















                                                          Ansonsten geht heute alles glatt. Gegen eins stoßen wir bei einem großen Flussdelta auf die Samensiedlungen vor Singi und erreichen kurz darauf die Singihütten. Der Hüttenwart empfiehlt uns weiterzulaufen. Er erwartet, daß die Hütte angesichts einiger Gruppen knallvoll wird.

                                                          Erfreulicherweise hat er noch zwei gute Nachrichten: Gemäß seiner Wettervorhersage bleibt das Wetter heute und voraussichtlich morgen früh noch stabil.
                                                          Und er gibt uns den Tipp, statt dem markierten Weg am Ufer lieber einer Scooterspur (Proviantlieferung nach Kaitum heute morgen) direkt über das zugefrorene Flussbett zu folgen. Immerhin ersparen wir uns also dieses Auf und Ab und machen schnell richtig gut Strecke. Trotzdem stecken vier lange Tage in den Knochen und obwohl Kaitum gar nicht mehr weit ist, haben wir keine Lust bis dort durchzulaufen.




                                                          Links sind die Singi Hütten


                                                          Gut gelaunt bei Singi












                                                          Am späteren Nachmittag holt uns Michael ein. Er ist vorgestern in Nikkaluokta gestartet hat und für 16 Tage alleine unterwegs ist. Nachdem wir die engste und windtechnisch heikelste Stelle des Tals hinter uns gelassen haben, suchen wir wenig später gemeinsam nach einem Zeltplatz. Unser Hochtal, liegt mit seiner Nord-Süd-Ausrichtung genau in der prognostizierten Windrichtung. Nach den Erfahrungen von gestern wollen wir auf Nummer sicher gehen und sind bei der Zeltplatzsuche ziemlich penibel.
                                                          Das Gute ist, daß der Schnee durch den Wind, der üblicherweise durchpfeift, dermaßen festgeblasen ist, daß wir den Schnee am Zeltplatz überhaupt nicht festtreten müssen und beide Zelte ruck zuck stehen.


                                                          Links das Patagonia von Michael


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                                                            #30
                                                            AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                            Allein unterwegs in solchen Touren ist dann schon nochmal was anderes .
                                                            Tolle Bilder!

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                                                            • Mika Hautamaeki
                                                              Alter Hase
                                                              • 30.05.2007
                                                              • 3996
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                              Ah, endlich geht es weiter. Ich bin schon gespannt, wie es wettertechnisch (und landschaftlich) weiter geht.
                                                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                              A. v. Humboldt.

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                                                              • Horst24
                                                                Erfahren
                                                                • 01.02.2012
                                                                • 211
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                12. Tourtag Zelt - Kaitum

                                                                Die Wettervorhersage des norwegischen Wetterportals yr.no (das wir mittlerweile sogar zuhause nutzen) des Hüttenwartes in Singt war erfreulicherweise richtig. Am Morgen ist es windstill, wechselnd bewölkt, aber immer wieder sonnig mit gelegentlichen niedrigen, nebenartigen Wolken, die die wunderbare Bergwelt in ganz spezielles Licht tauchen.




                                                                Der Geburtstagsblumenstrauß
















                                                                Wir haben nur noch 6 km bis zur Hütte Kaitumjaure und marschieren dementsprechend langsam und gemütlich, so daß Michael schnell davonzieht. Kurz vor Mittag erreichen wir Kaitum. Die Lage der Hütten, leicht erhöht mit einem weiten Blick über den See Kaitumjaure, ist klasse. Wir sind die einzigen Gäste.

                                                                Hokan, der Hüttenwart, war früher bei der schwedischen Eisenbahn und hatte viel mit der Deutschen Bahn zu tun und spricht gut Deutsch. So eine frühe Ankunft ist natürlich sehr gemütlich. Wir unterhalten uns eine Weile. Der Nachmittag besteht aus ist Sonnenbaden vor der Hütte und Nichtstun.
                                                                Hokan ist Saunafan und es ist klar, daß am frühen Abend die Sauna angeschürt wird. Das bedeutet zwar nochmal eine größere Holzhackaktion, aber 5 Tage nach der letzten Gesamt-Wäsche tut die Sauna richtig gut.




                                                                Abfahrt zum Kaitumjaure


                                                                Brotzeit - Bündnerfleisch


                                                                Am Kaitumjaure




                                                                Die Hütte des Stugvart






                                                                Super Ausblick über den See


                                                                Kleiner Exkurs über meine neuen Wachsski
                                                                Vor dieser Tour habe ich meine alten und bewährten Fischer E99 Schuppenski gegen norwegische Asnes Amundsen Wachsski getauscht. iUnterschiedliche Wachse hatte ich dabei, aber eigentlich habe ich während der ersten Tourtage mehr auf die Flexibilität der schnellen Montage der Kurzfelle gesetzt, was sich dann erübrigt hatte, als ich eines der Felle verloren habe.
                                                                Ab Mitte der Tour hab ich also versucht, ordentlich und präzise zu wachsen.

                                                                Rückblickend bin ich voll zufrieden mit den neuen Wachsski. Zum einen war ich bei allen Gleitphasen (und natürlich auch den Abfahrten, wenn ich nicht hingefallen bin) deutlich schneller als Elli mit ihren Fischer E99 Crown. Bei leichten Gefällen konnte ich oft gleiten, während Elli bereits wieder im Laufmodus war. 

                                                                Was mich aber wirklich überrascht hat, war die Tatsache, daß die gewachsten Ski den Schuppenski auch beim Aufstieg überlegen waren. Ellis Entscheidung für eine Fellmontage war fast immer früher als bei mir.
                                                                Ich überlege sogar, ob die Kurzfelle überhaupt nötig sind.

                                                                Das Wachsen selbst ist leicht. Einmal vor der Tour nach dem Abschätzen der Temperatur und der Schneecharakteristik reicht selbst für einen langen Tourtag. Die wir während der zweiten Tourhälfte tagsüber stets zwischen minus 10 und minus 4 Grad hatten, hab ich die ganze Woche nur das blaue Wachs verwendet. Ansonsten hatte ich noch das grüne Wachs (für größere Kälte) und das violette Wachs (für Temperaturen leicht unter Null) dabei.

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                                                                • Horst24
                                                                  Erfahren
                                                                  • 01.02.2012
                                                                  • 211
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                  13. Tourtag Pause in Kaitum

                                                                  Unsere Tourtaktik geht auf. Noch in der Nacht frischt der Wind auf. Den ganzen Tag ist es stürmisch. Meine Anfangshoffnung, die tolle Umgebung in einer Tagestour zu erkunden, lege nich bald ad acta. Ein echter Abwettertag.

                                                                  Langweilig wird es keineswegs. Als erstes werden die Holzvorräte aufgestockt, inklusive zweier Extrakisten für die Sauna. Im Holzschuppen liegen längere dicke Birkenstämme, das heißt also: sägen und spalten. Eine herrliche Arbeit.

                                                                  Komplizierter ist die Wasserversorgung, weil der Sturm das Wasserloch an der Quelle völlig zugeweht hat. Zwischen den Stangen, die die Quelle markieren fange ich das Buddeln an. Erst nach einem guten Meter Aushub stoße ich endlich auf den Holzdeckel. Drunter ist dann das fließende Wasser. Die großen Wasserkanister voll zu kriegen ist dann eine etwas wackelige Angelegenheit, bei der ich zusehen muß, nicht selbst im Wasser zu landen.

                                                                  Wieder ein prima Tag. Weitere Skifahrer sind nicht angekommen.




                                                                  Heute ist Holzhacken angesagt


                                                                  Ein herrlicher Schlechtwettertag


                                                                  Das freigebuddelte Wasserloch


                                                                  Saunahütte


                                                                  Die Sauna

                                                                  Zuletzt geändert von Horst24; 29.05.2019, 21:49.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Freak
                                                                    Liebt das Forum
                                                                    • 21.12.2003
                                                                    • 13981
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                    Bin ja mal gespannt wie ihr die beiden noch ausstehenden Hänge gemeistert habt.

                                                                    Für mich natürlich ein Tourenbericht bei dem viele Erinnerungen an diverse Touren der letzten Jahre wach werden und ab und zu mal ein: Ach hättet ihr mich doch mal vorher gefragt. durch den Kopf ging.
                                                                    Im Aufstieg nach Caihnavaggi wäre zumindest im oberen Teil der Bachlauf definitiv die bessere Wahl gewesen, letztes Jahr bin ich sogar komplett durch den Bachlauf runter - am Hang lag einfach zu wenig Schnee um daraus aufzusteigen, oben auf der Fläche wäre es wohl OK gewesen. War im unteren Teil sehr ruppig da fast nur Eis, aber es ging...
                                                                    Vom Pass runter zum obersten See bei Caihnavaggi ist der Sommerweg wohl die einfachste Variante, ich habe letztes Jahr - auch wegen Schneemangel - mehr oder weniger die Falllinie ausprobiert. Nur mit Rucksack ging das, aber die Franzosen die nach mir kamen sind dann zum Glück Richtung Sommerweg ausgewichen auch wenn sie dort den Steinen zwischen dem Schnee ziemlich ausweichen mussten.

                                                                    Die Sauna in Gautelis ist schon ein paar Jahre in Betrieb, aber vermutlich erst jetzt wirklich ganz fertig geworden.

                                                                    Lemming im Winter ist ein drolliger Anblick - ich habe in Hunddalen mal einem stundenlang zugeschaut wie er draussen rumgewuselt ist.

                                                                    Gruss
                                                                    Henning
                                                                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                    nur unpassende Kleidung.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Alter Hase
                                                                      • 07.03.2014
                                                                      • 3154
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                      ...und ich freue mich wieder mal, diese doch recht gut bekannten Ecken bei vollkommen anderer Jahreszeit zu sehen

                                                                      Vielen Dank fürs Mitnehmen,
                                                                      Heiko

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 01.02.2012
                                                                        • 211
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                        Danke für die netten Kommentare.

                                                                        @Henning, ja, das wäre tatsächlich geschickter gewesen, wenn wir uns da vorher nochmal ausgetauscht hätten. Wenngleich ich im Nachhinein unsere Routenwahl beim Aufstieg vom zweiten See oberhalb Caihnavagges zum Paß für gar nicht so schlecht halte. Eigentlich war nur eine kurze Passage zäh, aber so ein Stück hast du da wohl immer, egal bei welcher Streckenwahl.

                                                                        Der Bericht über die folgenden beiden Abfahrten kommt bald

                                                                        Viele Grüße
                                                                        Horst

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 01.02.2012
                                                                          • 211
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                          14. Tourtag Kaitum - Teusa

                                                                          Am frühen Morgen scheint die Sonne, ideales Wetter für den Weitermarsch. Hokan liefert vor unserem Start die aktuelle Wettervorhersage, die für heute und auch morgen sonniges Wetter prognostiziert. Leider ist der heutige Tag ein gutes Beispiel für lokale Wetterunterschiede und Prognoseunsicherheiten.

                                                                          Erstmal verabschieden wir uns von Hokan. Kaitum ist einer der Plätze der Tour, wo uns der Abschied echt schwerfällt - so wie schon in Caihnavagge und Gautelis.
                                                                          Die Tour heute ist eigentlich mit 13 km recht kurz, aber am Ende wartet eine ultra-steile Abfahrt zum See Teusajaure, so daß Hokan empfiehlt, dem vermeintlich einfacheren alternativen Weg für Scooter zu folgen und einen 4 km Umweg in Kauf zu nehmen.


                                                                          Morgenstimmung in Kaitum




                                                                          Zunächst gehts eine Weile einfach dem Flussbett entlang nach Westen. Nach wenigen Kilometern beginnt der sanfte Aufstieg auf den Übergang zwischen den Seen Kaitumjaure und Teusajaure. Leider ist es mittlerweile völlig eingetrübt. Die vorher liebliche Landschaft wirkt sofort trostlos. Außerdem wird’s immer windiger je höher wir steigen.

                                                                          Der Teusajaure soll einer der am schönsten gelegenen Seen Schwedens sein, aber davon kriegen wir bei dem Halb-Whiteout nichts mit. Abwechslung in die stupide Latscherei bringen einige entgegen kommende Skifahrer, erst eine junge Schwedin, später ein Pole, der seine Pulka nicht mit Gestänge, sondern nur mit einer Seilkonstruktion zieht und bei der Abfahrt böse leidet, weil sein Schlitten entweder neben ihm vorbeisaust oder ihm in die Haken fährt. Beide empfehlen uns eindringlich, die direkte Abfahrt zu vermeiden.




                                                                          Es zieht zu










                                                                          Zwischen Kaitum und Tessa gibt es keinen eigentlichen Paßübergang. Irgendwann hört die Steigung auf und es geht eine Weile flach weiter. Schließlich gehts in leichtem Gefälle bergab, bis irgendwann die ausgeschilderte Gabelung erreicht ist. Links der direkte Wanderweg hinab nach Tessa, rechts die Scootervariante. Noch immer ist vom See nicht viel zu erkennen. Wir biegen rechts ab und es geht erstmal ein ganzes Stück bergauf. Diesen Gegenanstieg hatte ich irgendwie überhaupt nicht auf der Agenda. Es bläst auch wieder ein ungemütlicher Wind. Die Ski haben erfreulicherweise genug Grip, denn Lust, die Felle erneut aufzuziehen, hab ich bei diesen Bedingungen überhaupt nicht.
                                                                          Endlich ist die Anfahrt in Sicht und es folgt die nächste Überraschung. Von einer gemütlichen Abfahrt kann keine Rede sein - es geht sofort steil und mit ziemlicher Hangschräge bergab. Immerhin scheint das Gelände weitläufig genug für Bögen zu sein, die groß genug sind, um nicht zu schnell zu werden. Soweit die Theorie.


                                                                          Unerwarteter Gegenanstieg


                                                                          Die Abfahrt




                                                                          Die ersten Schwünge klappen noch einigermaßen. Richtig mies sind die ständigen und kaum zu erkennenden eisigen Flächen, auf denen man nur mehr schlecht als recht geradeaus schlittern kann und dabei viel noch dazu viel zu schnell wird. Gerde die ersten 150 Höhenmeter sind echtes Harakiri. Im Dauervollpflug rutschen wird bergab. Endlich kommen die ersten Tiefschneefelder, die ein wenig abbremsend wirken und mal einen halbwegs ordentlichen Schwung ermöglichen. Dafür ist der Schnee dort sehr pappig und schwer. Elli hat Angst ums lädierte Knie, schnallt ab und läßt die Pulka vor sich her rutschen. Ich komm irgendwie runter.
                                                                          Erst im unteren Abschnitt kommt echter Abfahrtsspaß auf. Und plötzlich stehen wir auf dem See. Geschafft.

                                                                          Die restlichen 2 Kilometer zur Hütte sind dafür echtes Genußlaufen und entschädigen für die Abfahrtsplackerei. Zumal auch das Wetter langsam aber sicher immer besser wird. Der langgezogene See liegt wirklich herrlich zwischen den steil abfallenden Bergflanken. Wir überlegen kurz, zu zelten, aber die schöne Lage der Hütte und die Aussicht auf eine weitere Sauna sind zu verlockend.




                                                                          Elli hat die Schnauze voll und schnallt ab - danach wird aber leichter






                                                                          Hütte in Sicht






                                                                          Wir sind die ersten Gäste. Die ältere, rüstige, aber etwas vergessliche Hüttenwartin Anita ist nur noch wenige Tage auf der Hütte, dann kommt die Ablösung für den Rest der Wintersaison.

                                                                          Immer mehr Skifahrer trudeln ein und Anita beginnt, langsam den Überblick zu verlieren. Am Ende ist unsere Hütte sowie das Nebenhaus bis auf den letzten Platz belegt. Obwohl gerade das Abendessen eine logistische Herausforderung wird, freuen wir uns nach den einsameren Tagen zuletzt auf die interessante Gesellschaft: Die Reisegruppe eines kleinen thüringischen Veranstalters mit seinen überaus fröhlichen Gästen. In der Sauna sitze ich neben dem Besitzer des Berliner Outdoorladens, in dem ich meine Pulka gekauft hab. Am Esstisch lernen wir einen Fotografen von Sternenhimmeln kennen sowie eine schwedische Damengruppe, die sich als Ausflug des Managementteams der Saltoluokta Fjellstation herausstellt. Welch ein Kontrast zu den einsamen Tagen in Kaitum.



                                                                          Zuletzt geändert von Horst24; 01.06.2019, 17:53.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 01.02.2012
                                                                            • 211
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                            15. Tourtag Teusa - Vakkotavare

                                                                            Am Morgen stehen wir früh auf, um einen Frühstücksslot vor der ganzen Meute zu ergattern. Um kurz nach 8 sind wir abmarschbereit. Übermorgen am Nachmittag müssen wir den Bus von Vakkotavare zum Bahnhof nach Gällivare erwischen. Am liebsten würden wir auf der Hochebene über dem See Suorvajaure unser Zelt mit Sarekblick aufbauen, aber das Wetter scheint uns einen Strich durch die Rechnung zu machen. InReach meldet für heute Nacht und morgen kräftigen Wind. Da gerade die Windgeschwindigkeit bei InReach Wetterprognosen jedoch nicht immer treffsicher ist, erkundigen wir uns bei Anita, ob sie eine aktuelle Wettervorhersage hat. Ihre Antwort ist jedoch nicht wirklich zielführend und wir beschließen, erstmal loszulaufen.

                                                                            Das Wetter ist eine Wucht. Perfekte Bedingungen für die letzte, lange Etappe über die Hochebene zwischen den beiden Seen Teusa- und Suorvajaure.
                                                                            Je höher wir vom Teusajaure aufsteigen, desto grandioser wird der Ausblick zurück auf den See, die umgebenden Berge und unsere gestrige Abfahrtsroute, später sogar die Berge rund um Kaitum.


                                                                            Abmarsch














                                                                            Coole Blicke zurück beim Anstieg


                                                                            Unten die Teusahütte, die direkte Abfahrt ist wirklich kriminell, wir haben einen Bogen linksrum gemacht






                                                                            Nach knapp 500 Höhenmetern Anstieg wird das Gelände flacher und wir sind gespannt, wann die Berge des Sarek Nationalparks auftauchen. Ein erhabener Anblick, als die ersten runden, weißen Spitzen am Horizont erscheinen. Nach und nach wird die gesamte Bergkette sichtbar und am Ende liegt die ganze Reihe vor uns, mit dem dominierenden Berg Akkha ganz rechts. Gibt es einen besseren Platz für eine ausgiebige Mittagspause?

                                                                            Wir treffen die Schwedin wieder, die uns gestern auf dem Weg nach Teusa begegnet ist. Hokan hat ihr in Kaitum bestätigt, daß ab heute Nacht schwere Winde vorhergesagt sind, woraufhin sie rumgedreht und wieder zurück nach Teusa gelaufen ist, um sicher wieder zurück nach Vakkotavare zu kommen. Damit ist auch für uns klar, daß wir nicht hier oben zelten werden, so schön das Panorama auch sein mag.






                                                                            Sarek












                                                                            Die Passage über die folgende Hochebene mit kürzeren Downhillpassagen ist ein einziger Genuß mit dieser Bergkulisse am Horizont. Aber alles hat sein Ende. Irgendwann stehen die 400 Höhenmeter Abfahrt hinab nach Vakkotavare an. Der berüchtigte Weg geht kerzengerade den steilen Hang runter und diesmal gibt es keine Variante. Die ersten knapp 150 Höhenmeter lassen sich noch richtig flott fahren. Wir begegnen dem Hüttenwart von Vakkotavare, der an seinem letzten Arbeitstag einen Ausflug macht. Auch er will morgen den Bus nach Gällivare nehmen. Sein Nachfolger ist bereits eingetroffen.










                                                                            Hinten beginnt der steilere Teil der Abfahrt




                                                                            Kurz darauf ist endgültig Schluß mit lustig. Wir schnallen die Pulka ab, montieren die Ski auf den Schlitten und gehen den Rest bis zur Hütte zu Fuß - die Pulka lassen wir vor uns her rutschen.

                                                                            Der neue Hüttenwart in Vakkotavare ist ein total netter, aber skurriler Mensch. Er liebt diese Hütte, vor allem, weil am Wochenende seine Kumpels zum Eisfischen kommen. Quer durch die Hütte hat er auf niedriger Kopfhöhe eine lange Wäscheleine gespannt und wundert sich, daß alle seine Nachfolger dieses für ihn ideale Konstrukt zum Kleidertrocknen immer wieder abbauen. Es dauert nicht lange und der alte Hüttenwart montiert die Leine wieder ab („today I am still the boss, tomorrow he can do what he wants“).
                                                                            Später schmückt er die ganze Hütte und alle Fenster mit Leuchtgirlanden, die tatsächlich heimelig wirken. Schließlich schärft er unsere Messer (in Stockholm schneide ich mich prompt mit Ellis Messer, nicht damit rechnend, daß es derart scharf geworden ist).
                                                                            Der Gipfel ist allerdings, daß wir seine knallorange, wichtelähnliche Mütze später in Stockholm als angesagtes Accessoire bei modebewußten Twens wieder entdecken.


                                                                            Der erste Teil der Abfahrt ist überraschend spaßig


                                                                            ....und gespickt mit guten Aussichten






                                                                            Noch gehts irgendwie....




                                                                            Ab hier ist Feierabend. Fußmarsch.


                                                                            Vakkotavare

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 01.02.2012
                                                                              • 211
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                              16. Tourtag Abreise

                                                                              Der Bus fährt um 14:50 Uhr, genug Zeit also, die ganze Ausrüstung zu trocknen, zu sortieren und alles für die anstehende Zugfahrt zu packen.

                                                                              Die Abreise läuft reibungslos. Im Doppelstöckerbus ab Store Sjöfallt bis Gällivare sitzen wir mit unserem Stugvart und einem Holländer, der im Sarek unterwegs war im Obergeschoß in der ersten Reihe, ein letzter Panoramablick aufs Fjell bei sonniger Abendstimmung.

                                                                              Eine kleine Aufregung gibts im Nachtzug. Weil wir unsicher waren, wo wir unsere Tour genau beenden, hatten wir das Zugticket nach Stockholm ab Katterat gekauft, um alle möglichen Einstiegsorte abzudecken. Gällivare ist nun einer der letzten Zustiege. Der Zug kommt mit leichter Verspätung. Unser Schlafwagenabteil ist verschlossen. Ganz am anderen Ende des Zuges finde ich endlich die Schaffnerin und bekomme die Antwort, daß unser Abteil weiterverkauft wurde, weil wir nicht da waren. Der Zug sei voll belegt. Ich solle zurück zum Abteil und warten bis sie komme. Das ist bei einer gut 12-stündigen Zugfahrt natürlich ein Tiefschlag, vor allem weil wir in Vakkotavare Handyempfang und alle Zeit der Welt hatten, SJ Bescheid zu geben.

                                                                              Eine Viertelstunde später kam die Schaffnerin und die Show beginnt. Sie wolle einmal schauen, ob überhaupt jemand imAbteil sei, kramt nach ihrem Vierkantschlüssel und sperrt gemütlich auf. Leer. Da hätten wir nochmal Glück gehabt, meint sie so fest grinsend, daß wir jetzt checken, daß es ein fester Spaß von ihr war. „I know…..you mountain people come from everywhere out of the mountains..“.

                                                                              Stockholm ist die erhoffte Belohnung und wir genießen drei richtig schöne Tage in der Stadt. Auch der Transport der Pulkas vom Bahnhof zum Hotel (wir haben keine Wägelchen für den Transport der Schlitten dabei) war kein größerer Akt.






                                                                              Abendessen: Brotzeit in Gällivare




                                                                              Fazit
                                                                              Die Tour hat uns richtig viel Freude gemacht. Sowohl das Narvikfjell als auch den Kungsleden fanden wir landschaftlich total abwechslungsreich, so daß jede Etappe neue Highlights hatte. Und obwohl wir es ja eigentlich lieber einsam lieben, fanden wir gerade auch die geselligen Hüttenabende eine echte Bereicherung.

                                                                              Das Gelände war zwar bergiger als bei unseren bisherigen Touren und vielleicht nicht immer ideales Pulkagelände, aber durch die guten Schneeverhältnisse während der gesamten Tour war das kein Problem.

                                                                              Einwichtiger Aspekt für das Gelingen der Tour waren sicher die ausreichenden Reservetage, die uns die ein oder andere zusätzliche Genußübernachtung an schönen Plätzen ermöglicht hat.

                                                                              Die Planung der Wintertour 2020 ist im vollem Gange…

                                                                              Vielen Dank fürs Mitlesen und die netten Kommentare.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
                                                                                • 09.09.2017
                                                                                • 900
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                Vielen Dank für den tollen Reisebericht!

                                                                                Noch ein paar Fragen:
                                                                                Wie viel Kilometer seid ihr ingesamt gelaufen?
                                                                                Was kosten die Übernachtungen in solchen Hütten?
                                                                                Gab es zwischendurch "Exitmöglichkeiten"? Weil ich frage mich schon bei so einer Wintertour, was man macht, wenn einem irgendetwas kaputt geht (Ski bricht bei ner Abfahrt etc.)

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 14.01.2010
                                                                                  • 1648
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                  Hallo!
                                                                                  Die Preise der Hütten (z.B. STF Hütten) findest Du auf den jeweiligen Internetseiten.
                                                                                  Und wenn der Ski bricht, das wäre schon schlimm, ansonsten sollte man etwas Werkzeug und sonstigen Kram zum Reparieren und Improvisieren dabei haben. Da ist immer etwas Phantasie gefragt, ich erinnere mich an einen Bericht, wo User Sarekmaniac Ihren Stickstock mit einem Besenstiel repariert hat. Ich selber habe mal meine Bindung mit dem Verschluß einer achtlos weggeworfenen Bierdose repariert. Der Umweltsau sein hiermit mein Dank ausgesprochen.
                                                                                  Gruß Z
                                                                                  "The Best Laks, Is Relax."
                                                                                  Atli K. (Lakselv)

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Freak
                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                    • 21.12.2003
                                                                                    • 13981
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                    Also der Spass den sich die Zugbegleiterin mit euch erlaubt hat war ja schon frech.

                                                                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                    Noch ein paar Fragen:
                                                                                    Wie viel Kilometer seid ihr ingesamt gelaufen?
                                                                                    https://kso.etjanster.lantmateriet.se/?lang=en Reinzoomen und selber messen.
                                                                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                    Was kosten die Übernachtungen in solchen Hütten?
                                                                                    Das ist sehr unterschiedlich zwischen Norwegen und Schweden. In Norwegen kommt es auch noch etwas darauf an in welcher Region man unterwegs ist. Im Narvikfjell spielt es dann noch eine Rolle ob man im DNT oder im STF Mitglied ist. Allgemein kann man sagen dass man grob zwischen 15 und 35 € pro Nacht und Person landet.
                                                                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                    Gab es zwischendurch "Exitmöglichkeiten"? Weil ich frage mich schon bei so einer Wintertour, was man macht, wenn einem irgendetwas kaputt geht (Ski bricht bei ner Abfahrt etc.)
                                                                                    Auf der schwedischen Seite kann man in aller Regel einen Scootertransport organisieren lassen wenn es gar nicht mehr weiter geht. Aussteigen kann man an diversen Orten wobei es auf der norwegischen Seite teilweise recht lange Strecken sind bis man auf eine geräumte Strasse kommt, aber wenn einem die Zeit davon läuft ist das immer noch eine Option.
                                                                                    Auf der geschilderten Route wäre auf der schwedischen Seite ein Ausstieg ab Alesjaure nach Abisko oder ab Singi nach Kebnekaise/Nikkaluokta möglich gewesen.
                                                                                    OT: Mit einem gebrochenen Ski kann man immer noch weiterstapfen und ein Bindungsdefekt lässt sich auch immer irgendwie regeln (Zumindest so dass eine Verbindung zwischen Schuh und Ski bestehen bleibt)

                                                                                    Gruss
                                                                                    Henning
                                                                                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                                    nur unpassende Kleidung.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Erfahren
                                                                                      • 01.02.2012
                                                                                      • 211
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                      Noch ein paar Fragen:
                                                                                      Wie viel Kilometer seid ihr ingesamt gelaufen?
                                                                                      Was kosten die Übernachtungen in solchen Hütten?
                                                                                      Gab es zwischendurch "Exitmöglichkeiten"? Weil ich frage mich schon bei so einer Wintertour, was man macht, wenn einem irgendetwas kaputt geht (Ski bricht bei ner Abfahrt etc.)
                                                                                      Hallo Freedom33333,

                                                                                      danke für dein Feedback. Zz und Fjaellrav haben ja schon einiges beantwortet.

                                                                                      1. Insgesamt war die Tour überschlägig ca. 150km lang. Wir hatten kein GPS mitlaufen, deswegen ist das ne grobe Schätzung.

                                                                                      2. Wir sind DNT Mitglieder aus alter Tradition. Die Übernachtung auf den norwegischen Hütten im Narvikfjell kostete so für uns 150 NOK pro Person/Tag, das sind etwa EUR 15. Fjaellrav hat recht, als STF Mitglied zahlt man etwas mehr (200?), als Nichtmitglied noch mehr (300?). Wir haben alle Hütten im Nachhinein per Paypal bequem gezahlt.
                                                                                      Die schwedischen Hütten kosteten für uns als Mitglieder (Schweden erkennt die DNT Mitgliedschaft an) SEK 400 (= ca. EUR 40).

                                                                                      Wir konnten alle schwedischen Hütten vor Ort mit Kreditkarte zahlen. Das hatte ich nicht erwartet. Unser SEK Bargeld hätten wir nicht gebraucht.

                                                                                      3. Exit? Ich schließe mich da Zz und Fjaellrav an. Etwas Reparaturzeugs haben wir bei so Touren immer dabei, um z:B. Schuhe, Zelt, Bindung oder Stöcke zu flicken. Wir haben einen kleinen Gaskocher + Wintergaskartusche als Reserve dabei, ebenso eine Ersatzpumpe für den Benzinkocher, den wir normalerweise verwenden. Irgendwann hat die Redundanz aber auch sein Ende. Einen Komplettbruch eines Skis halte ich z.B für sehr unwahrscheinlich.

                                                                                      Du hast ja einen sehr schönen Schottlandbericht geschrieben, wo du sagst, daß du dich mit deiner guten Ausrüstung auch in rauherer Umgebung sicher und wohl gefühlt hast. Das ist im Winter nicht viel anders. Hinsichtlich Wetterrisiken sind wir sehr vorsichtig und machen lieber einen Ruhetag als in schlechtes Wetter reinzulaufen. Ich denke, so nimmst du viel raus.

                                                                                      Zu potentiellen Exits hat Fjaellrav schon was geschrieben. Ich war in den letzten Tagen in Spanien im Urlaub und mußte dort wegen eines Rosendorns im Zeigefinger in die Ambulanz des örtlichen Krankenhauses. Sowas wäre auf der Wintertour sicher doof gewesen und ab Gautelis oder Caihnavagge wäre ein geordneter Exit eine etwas längere Angelegenheit geworden.

                                                                                      Viele Grüße
                                                                                      Horst

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 19.01.2011
                                                                                        • 199
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                        OT:
                                                                                        Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                                                                        Irgendwann hat die Redundanz aber auch sein Ende. Einen Komplettbruch eines Skis halte ich z.B für sehr unwahrscheinlich.
                                                                                        Diesen Winter habe ich meinen ersten Skibruch hinbekommen. In flachem Gelände in Tiefschnee. Bin von etwas verfestigtem Schnee aus in lockeren Schnee gegangen, bis ca. etwas oberhalb des Knies eingesunken, 10 Min. später als ich wieder in einer alten Spur lief fiel es dann auf, die Stahlkanten haben den Ski an der Bruchstelle hinter der Ferse noch etwas zusammengehalten. Es war eigentlich eine Aktion, wie man sie bei solchen Verhältnissen zigmal täglich hat.

                                                                                        Hatte keine Ersatzski dabei, zuhause habe ich nachgeguckt und gelesen: Børge Ousland hatte gelegentlich 2 Paar Ski zum wechseln mit und in seinem Expeditionshandbuch empfiehlt er die Mitnahme von Ersatzski. Die Redundanz hängt also unter anderem davon ab, was man machen will. Letztes Jahr hatte ich Schneeschuhe zusätzlich dabei.
                                                                                        Meine Homepage: www.nordwinter.de

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Vorstand
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                                                                                          • 734
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                          Danke schön, Horst und Elli, für den schönen Bericht. Mir macht es Spaß, Eure Entwicklung von den Sommer- zu den Wintertouren zu verfolgen.

                                                                                          Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen

                                                                                          Die Planung der Wintertour 2020 ist im vollem Gange…
                                                                                          Sommertouren plant ihr gar nicht mehr oder nur woanders oder ...?

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                            • 3996
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Gerne im Forum
                                                                                              • 21.04.2014
                                                                                              • 64
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                              Danke schön, Horst und Elli, für den schönen Bericht. Mir macht es Spaß, Eure Entwicklung von den Sommer- zu den Wintertouren zu verfolgen.



                                                                                              Sommertouren plant ihr gar nicht mehr oder nur woanders oder ...?
                                                                                              Derzeit sind wir von den Wintertouren so begeistert, daß wir im Sommer eher in die Alpen fahren zumal wir letztes Jahr das Rennradfahren wieder entdeckt haben und auch gerne Mountainbike fahren....Getreu dem Motto jetzt schaffen wir noch alles konditionsmäßig
                                                                                              Wobei wir ehrlich gesagt hier auch immer wieder hin- und hergerissen sind, wenn wir spannende Reisebericht wie Deinen lesen (trotz aller Widrigkeiten) und die Bilder sehen.
                                                                                              LG Elli


                                                                                              Vielen Dank an alle für die nette Kommentare zu Horst Reisebericht
                                                                                              Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Vorstand
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                                                                                                • 1591
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                                Auch von mir noch verspäteten Dank für den sehr schönen Bericht!!!

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 583
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Da schliesse ich mich auch gleich an - danke für euren Bericht und die Fotos, das ist schön, die Route im Winterkleid zu sehen. Irgendwann müssen wir auch mal eine Wintertour probieren
                                                                                                  Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 01.02.2012
                                                                                                    • 211
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [NO/SE] Wintertour 2019: Narvikfjell + Stora Sjöfallet

                                                                                                    Hallo Anne, hallo Bourne,

                                                                                                    Dankeschön für das nette Feedback, freut mich, daß euch der Winterbericht gefallen hat.
                                                                                                    Ich verfolge ja gerade deinen Tourenbericht, Bourne, mit sehr großem Interesse, weil mich die Ecke Pauro, Roysvatn für eine Wintertour extrem reizt.

                                                                                                    Und, ja, irgendwie sind wir im Winter und bei Wintertouren gelandet und dann ist ruckzuck der Urlaub verbraten.
                                                                                                    Die Touren zu dieser Jahreszeit haben irgendwie einen ganz besonderen Reiz, daher kann ich echt empfehlen, es einfach mal auszuprobieren und als Österreicher hast du ja naturgemäß möglicherweise eine gewisse Winteraffinität....

                                                                                                    Viele Grüße aus Nürnberg
                                                                                                    Horst

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 583
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                                                                                                      Servus Horst, das finde ich perfekt, dann schau ich mir bei Dir die Winterbilder von Pauro & Co an!
                                                                                                      Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                      Kommentar