• neumania
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    [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

    Reisezeitraum 23.07.-18.08.2016


    Prolog/Anmerkung zuvor:
    Auch dieser Islandurlaub war in Summe unzweifelhaft schön; ich weiß allerdings nicht, ob das in diesem Bericht auch so deutlich wird, denn es gab schon eine Menge Unbillen verschiedenster Art, die den Glanz der bisherigen Islandurlaube dann doch leider vermissen lassen.

    Genau deshalb habe ich auch immer wieder gehadert diesen Bericht zu verfassen, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn gerade deshalb schreiben sollte: um Leidgeprüften zu zeigen, dass auch bei anderen nicht alles Gold ist

    Also wohlan!
    Zuletzt geändert von neumania; 25.02.2019, 06:27.

  • Meer Berge
    Fuchs
    • 10.07.2008
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    #2
    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

    Mach hin!

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    • blackteah
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      #3
      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

      Ich bin auch schon gespannt!

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      • neumania
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        #4
        AW: [IS] Odyssee im Süden, Antesten im Westen

        Der Plan:

        Da meine letzte Tour wegen langen Winters und Unmengen Altschnee buchstäblich in’s (gefrorene) Wasser gefallen war, außerdem meine Frau Tina und ich auch Lust auf gemeinsamen Urlaub in Island hatten, kristallisierte sich schnell folgender Plan heraus:

        Ich fliege vor, übernachte in Reykjavík um Notfallsender (kurz PLB) abzuholen und Gepäck im Sunna zu parken; dann wandere ich die letztes Jahr schon geplante Tour zum Langisjór, drum herum und über Strútsskáli nach Landmannalaugar; anschließend zurück nach und Übernachtung in Reykjavík um geparktes Gepäck abzuholen und PLB zurückzubringen.

        Am nächsten Morgen dann Mietauto abholen, Tina am Flughafen einsacken und dann drei Übernachtungen in Stykkishólmur, drei weitere in den Westfjorden, in Patreksfjörður, und Ausklingen in Reykjavík. Soweit der Plan

        Als dann Mitte Juni Flüge, Unterkünfte und Auto schon lange gebucht sind und bei ISAR auch der PLB schon bestellt ist, klopft das Ungemach zum ersten Mal listig grinsend an meine Tür: ich lese hier im Forum, dass zwei Forenmitglieder drei Tage vor meiner Anreise die Tour über den Gletscher vom Skaftafell zum Grænalón gehen wollen; eine Tour, von der ich schon gelesen, sie für hochspannend, aber für mich alleine zu risikoreich befunden habe.

        Hmm, denke ich: wenn ich vorbuche ginge das und schicke Thomas mutig eine PN, ob er und Jens sich vorstellen könnten mich mitzunehmen.

        Zu meiner Freude können sie sich nicht nur das, sondern wollen vom Grænalón über einen weiteren Gletscher zum Langisjór weiter wandern, was meinen Einstieg in die ursprüngliche Tour extrem aufwertet, super!


        Denke ich so und erzähle Tina freudig von meinen neuen Plänen; während ich so erzähle merke ich, dass sie meine Freude nicht nur nicht teilt, sondern es total abwegig findet, dass ich mit zwei wildfremden Menschen, deren Risikobereitschaft und Erfahrung ich nicht kenne, eine mehrtägige Gletschertour meiner eh schon abenteuerlichen Wanderung voranstellen will.

        Dass Thomas den ersten Teil, wenn auch in anderer Richtung, schon gegangen ist, ich über die e-Mails und auch Thomas‘ Reiseberichte keine gesteigerte Risikobereitschaft erkennen und ich im Zweifel ja auch immer umkehren kann, kann ich ihr rein faktisch vermitteln, aber ihre Sorge um mich bleibt.
        Um’s sehr kurz zu machen: leider kommen wir in diesen Punkten bis zum Urlaub selbst nicht überein, so dass dieser Teil des Urlaubs dann fortan auch kein Gesprächsthema mehr ist, das unsere Herzen freudig schneller schlagen lässt, um‘s mal euphemistisch auszudrücken…

        Auch mit der endgültigen Entscheidung tue ich mich schwer: ich weiß um Tinas Sorge, weiß allerdings auch um meine Selbstvorwürfe, wenn ich diese Chance sausen lasse; im Gegensatz zur oft gewünschten win-win also eher eine lose-lose-Situation…
        So will ich das Schicksal entscheiden lassen: kann ich alles problemlos und kostengünstig vorbuchen mache ich das, und genauso kommt es dann auch.

        Drei Wochen vor Urlaubsbeginn dann das nächste Ungemach: anlässlich eines netten Hundes zu Besuch hole ich flugs meine Kamera heraus, schalte sie ein, fokussiere, drücke den Auslöser durch und nichts passiert: kein Klick, kein Foto, statt dessen die Anzeige „error 01“.

        Ja f*** die Hühner denke ich und mache, was man dann so macht: Akku wechseln, Objektiv und auch Speicherkarte wechseln, an-/ausschalten und anderer Aktionismus, aber es bleibt wie zuvor: bis zum Fokussieren klappt’s, aber das finale Foto halt nicht.

        Da mir die Zeit knapp wird bringe ich die Kamera am Montag direkt zu Canon in Willich, auch hier eine erste Enttäuschung: seit ein neues Modell meiner Kamera erschienen ist, ist mein durch Registrierung mehrerer Objektive und des Bodies erworbener „Goldstatus“, der bevorzugte Behandlung garantiert, wech und ich bin in der Warteschleife der Normalsterblichen gefangen

        Immerhin schon am Mittwoch dann der Kostenvoranschlag: der Verschluss, das Herzstück der Kamera, muss gewechselt werden, schlappe 500 Flocken! Kann nicht sein, denke ich; der soll laut Canon 150000 Auslösungen locker schaffen, ich bin gerade bei 35000. Sage ich dann auch der Dame an der Hotline, die mir zu einer e-Mail rät; mache ich auch und erhalte schon am Donnerstag die Nachricht, dass Canon auf Kulanz nur die Hälfte berechnen will. Immer noch viel Geld, aber was hilft’s Jammern und Wehklagen?

        Ich melde also mein Einverständnis zur Reparatur und bekomme prompt die Antwort: „Danke für den Auftrag“ und leider schon am Freitag die Nachricht: „Reparatur verzögert sich auf Grund von Lieferproblemen der Ersatzteile“.
        Nach einigen Tagen des Wartens geht mir fotografisch der A**** auf Grundeis, weil in 1 1/2 Wochen der Urlaub beginnt; auf meinen Anruf hin ist man sehr entspannt: wird schon. Tatsächlich ist dann eine Woche vor Abflug die Kamera wieder repariert, abgeholt und kontrolliert einsatzbereit. Puhhh!

        Und dann geht’s bald wirklich los!

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        • neumania
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          #5
          AW: [IS] Odyssee im Süden, Antesten im Westen

          23.07.2016 Auf geht’s!


          Nachdem sich die Vorfreude bislang in Grenzen gehalten hat geht jetzt endlich morgens die Bahn zum Flughafen.
          Da jedoch Tina vor mir aus dem Haus muss verabschiede ich merkwürdigerweise zuvor sie an der Haustür; wir verdrücken ein paar Tränen, dann ist sie fort. Ich lungere noch ein wenig wie Falschgeld zu Hause rum, dann mache ich mich auch auf.

          Wegen einer Baustelle muss ich zweimal umsteigen, egal. Am Flughafen checke ich schnell ein, der Flug verläuft planmäßig und um 13.50 Uhr lande ich pünktlich.
          Das ist auch gut so, denn durch’s Vorbuchen ist heute Samstag und der Stand von ISAR in der TouristInformation, wo ich ja noch den PLB abholen will, nur bis 16 Uhr besetzt.

          Schaffe ich natürlich trotzdem nicht!

          Denn: der Flybus füllt sich nur langsam und fährt auch genau so, so dass ich erst nach vier am BSI bin. Dann kann ich mir auch das Gepäckgeschleppe durch die Stadt sparen, denke ich, und checke erst im Sunna ein, bin um fünf an der TI und will den PLB abholen, den die Leute von ISAR dort hinterlegen wollten, wenn ich’s bis vier nicht schaffe.

          Selbstverständlich ist auf meine Nachfrage kein PLB hinterlegt und man hat auch keine Idee, wie man mir helfen könnte.
          So ein Bockmist!
          Die Notlösung finde ich selbst: am nächsten Morgen machen TI und ISAR um acht auf; wenn ich mit Stræto um 8.40 vom BSI Richtung Skaftafell fahre, wo wir uns alle treffen wollen, isses knapp, aber machbar.


          Also erst mal geschmeidig machen, entspannen und den ersten Abend in Reykjavík genießen

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          • neumania
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            #6
            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

            24.07.2016 Start der Wanderung

            „…isses knapp, aber machbar“ so dachte ich gestern noch entspannt.

            Tatsächlich stehe ich um Punkt acht an der TI, die auch pünktlich aufmacht, allein der Stand von ISAR ist nicht besetzt, war ja klar!

            Um Viertel nach acht taucht dann eine seeehhhr gemüüüütliche Dame auf und weiß von nichts.
            Sie sucht selber noch einmal die TI ab, aber über Nacht hat sich dann doch kein PLB aus dem Nichts materialisiert, so was aber auch; sie fragt dann wie lange ich den PLB gebucht habe, einen hätte sie noch auf Vorrat. Einer reicht, denke ich, schnappe mir den und eile zum Sunna und weiter zum BSI und erwische um 8.38 den Bus satte zwei Minuten vor Abfahrt, mannmannmann.


            Dann entspanne ich erst einmal im Bus und als wir einen Stopp in Klaustur machen gucke ich aus dem Fenster und sehe zwei Wanderer in roten Jacken aus einem anderen Bus aussteigen und in den Ort stiefeln.
            Zu spät schnalle ich, dass das Thomas und Jens sein müssen, die hier Proviant zwischenlagern wollen, denn schon fährt mein Bus weiter.

            Am Skaftafell steige ich aus, setze mich und gucke einfach dem Treiben zu, bis wenig später die beiden mit dem nächsten Bus eintrudeln.
            Wir erkennen uns direkt und schnell finde ich die beiden sympathisch; puh, das hätte auch ganz anders sein können!

            Wir kommen direkt in’s Quatschen, erkennen, dass wir das auch unterwegs tun können und gehen um ½ fünf los um heute schon einige Meter Richtung Færneseggjar zu schaffen.

            Wir wandern durch’s Morsadalur und kommen am Wäldchen an, durch das uns der Weg führen soll, finden aber den Einstieg einfach nicht. Also ab durch’s Gebüsch irgendwie finden wir irgendwann den Weg, geht doch.
            Gegen 20 Uhr suchen und finden wir dann einen netten Zeltplatz mit fließend Wasser und machen für heute Feierabend
            Zuletzt geändert von neumania; 11.03.2019, 18:15.

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            • neumania
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              • 22.02.2015
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              #7
              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

              25.07.2016 …da waren’s nur noch zwei

              Wir schlafen aus, verquatschen uns ein wenig beim Frühstück und kommen deshalb nicht ganz so früh los; dann geht’s direkt bergan, aber richtig. Bei einer Bachüberquerung sehen wir schließlich auch den Gumpen aus Dieters Bericht, in dem wir gestern Abend gerne gebadet hätten, gehen aber weiter.

              Kurz vor dem Gipfel des Blátindur wird’s extrem geröllig, jeden Schritt hoch rutscht man einen halben zurück, aber irgendwann sind wir oben.

              Mit Blick hinunter in’s Norõurdalur entschließt sich Jens, dessen einer Unterarm seit Tagen schmerzt, so dass er nur einen Trekkingstock benutzen kann, dass ihm der Abstieg und weitere Weg so zu heikel ist und er umdrehen wird.
              Das trifft Thomas und mich dann doch überraschend und wir sind unschlüssig was nun werden soll. Ich überlasse Thomas die Entscheidung, da er und Jens die Planer der Tour sind; so lassen wir Jens schweren Herzens umdrehen und beginnen nach einer Verschnaufpause den Abstieg.

              Der ist zuerst steil und rutschig, aber irgendwann wird es dann entspannter und wir wandern weiter und kommen schließlich im Blick der Færnesseggjar an unserem Zeltplatz für heute an.

              Zum krönenden Abschluss essen wir mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Gletscher zu Abend, schön isses

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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 3996
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                #8
                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                Moinsen, das geht sich ja gut an, aber gibts auch noch ein paar Bilder?
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • neumania
                  Erfahren
                  • 22.02.2015
                  • 309
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                  #9
                  AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                  Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                  Moinsen, das geht sich ja gut an, aber gibts auch noch ein paar Bilder?
                  Moin,


                  Salz in der Wunde.

                  (Un-) Dank einer der vorgangs anvisierten Unbillen gibt's von den ersten Tagen keine Fotos
                  Auflösung dazu beizeiten...

                  Trotzdem beste Grüße,
                  Markus

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                  • neumania
                    Erfahren
                    • 22.02.2015
                    • 309
                    • Privat


                    #10
                    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                    26.07.2016 Kaffee auf


                    Wir sind gegen halb zehn am Skeiðararjökull, ziehen die Grödel an und ab geht’s auf den Gletscher.

                    Trotz vieler Spalten kommen wir erst gut voran, dann kommen wir an die ersten Ausläufer des berüchtigten „Blackwood Forest“, Querriegel bestehend aus Ansammlungen schwarzer Ablationskegel aus Eis und Lava.
                    Schon die erste Reihe bringt uns vom gewünschten südlichen Kurs ab, die zweite und erst recht dritte Reihe dieser haushohen Kegel lässt uns lange einen Durchschlupf suchen.

                    Der vierte Querriegel lässt uns dann tatsächlich nicht mehr durch; die Tatsache, dass es schon 22 Uhr ist und mittlerweile auch meine beiden Knie schmerzen, lässt uns einen halbwegs geschützten Platz auf dem Gletscher suchen und hier auf dem Eis übernachten.
                    Beim Versuch in den Schlafsack zu kriechen merke ich, dass meine Knie beim Beugen und Strecken regelrecht knirschen; gut, dass für heute genug ist.



                    27.07.2016 zurück!

                    Ich werde um 8.15 Uhr trotz Regen und Wind in der Nacht erstaunlich ausgeschlafen wach; beim Rausschauen merke ich, dass Zelt samt Inhalt, also Gepäck und ich, gute 30cm auf dem Eis verrutscht sind, spooky!

                    Nach dem Frühstück wird das Wetter oll, so dass wir nicht richtig los wollen/kommen; um 14 Uhr geht’s dann doch los und wir versuchen unser Glück jetzt Richtung Süden; nach zwei Stunden sind wir an einer durchgehenden Spalt zwischen den Kegelreihen mit unserem Latein am Ende und wissen nicht mehr wirklich weiter, so ein Mist.

                    Thomas frozzelt: dann halt zum Skaftafell zurück. Ich bemerke nicht, dass er nur frozzelt, denke kurz nach und denke entgegen meiner Meinung heute Morgen noch: Ja!
                    Thomas ist erst skeptisch, weil’s schon 16 Uhr ist, aber eine echte Lösung zum Grænalón hat er auch nicht. So diskutieren wir noch kurz und dann geht’s zurück. Erst kommen wir gut voran, doch dann haben wir echt Probleme den Weg durch den (von uns aus jetzt erstem) Querriegel zu finden; zum Glück finden wir dann die Lücke, durch die wir auch hergekommen sind, Puhh!

                    Mit erhöhtem Tempo sind wir dann gegen 21 Uhr vom Gletscher runter und eine Stunde später (mit bei mir arg knirschenden Kniegelenken) in der Dämmerung zurück am Zeltplatz. Watt’n Stiefel.

                    Als eigentlich endlich alles gut ist kippe ich mir versehentlich noch kochendes Wasser für’s Tütenessen über den linken Fuß, dieser Schmerz übertüncht zumindest den der Knie, haha…

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                    • Dieter

                      Dauerbesucher
                      • 26.05.2002
                      • 537
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                      #11
                      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                      Spannend!
                      Hattet Ihr irgendeine Strategie oder Vorüberlegung für die Gletscherüberquerung, oder einfach "auf der kürzesten Linie geradeaus und schau ma mal" ?

                      Dieter

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                      • neumania
                        Erfahren
                        • 22.02.2015
                        • 309
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                        #12
                        AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                        Moin Dieter,


                        tatsächlich war Thomas, besser bekannt hier als evernorth, die Tour anders herum ja schon gegangen und wir wollten uns an seinem Weg orientieren; tatsächlich sind wir dann wegen der besseren Gangbarkeit ein wenig nördlich abgedriftet und deshalb am zweiten Tag Richtung Süden weiter, was dann ja auch nicht geklappt hat.

                        Tatsächlich habe ich auf dem Weg zum Skaftafell ein deutsch/französisches Paar getroffen, die mir Wochen später berichtet haben, dass sie es auf den Rat eines Guides noch weiter nördlich als wir probiert und auch relativ schnell geschafft haben, die Gletscherzunge zu queren.

                        Ist also anscheinend doch alles ganz schön in Bewegung dort...

                        Grüße,
                        Markus

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                        • Dieter

                          Dauerbesucher
                          • 26.05.2002
                          • 537
                          • Privat


                          #13
                          AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                          Hallo Markus,

                          Ist also anscheinend doch alles ganz schön in Bewegung dort...
                          Das kann man wohl sagen!

                          Nach einer Studie, basierend auf Messungen zwischen 2000 und etwa 20110, ergab sich im mittleren Bereich des Skeiðarárjökull eine durchschnittliche Fließgeschwindigkeit von etwa 0,5 - 0,6 m/d. Die ausschmelzenden Ascheschichten, welche die Ablationskegel bilden wandern somit pro Jahr gut 200 m nach Süden. Dabei bilden die Aschefelder im zentralen Bereich ein breite und tiefe Front ("Black Forrest") und zu den Seiten hin schmale jeweils nach Norden ziehende Wälle. Das ist auf GoogleEarth und ähnlichen Satellitenbilder ganz schön zu sehen (Aufnahmejahr beachten!).
                          2006 und 2012 war es noch ein gute Strategie die gletscherabwärtswandernde Front des Aschefeldes südlich zu umgehen, auch wenn ich bei meiner zweiten Querung deutlich weiter ausholen musste. Inzwischen scheint auch die nördliche Umgehung der Aschefelder eine Alternative zu sein. Allerdings muss man dann eine Lücke in den beschriebenen Wällen finden - und im östlichen Teil des Gletschers naht schon das nächste Aschefeld

                          Es bleibt spannend!

                          Dieter

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                          • neumania
                            Erfahren
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                            #14
                            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                            28.07.2016 Skaftafell

                            Ich schlafe schön bis 9.15 Uhr und fühle mich wieder erholt; am Fuß sind zumindest nur kleine Brandblasen vom Wasser, hätte auch schlimmer sein können. Dann überrascht mich Thomas nach dem Frühstück, dass er noch bleiben und seine weitere Tourgestaltung überlegen will.

                            Meine ist eigentlich klar: gehe ich heute zurück, habe ich noch genau die Zeit für die ursprünglich geplante Tour. Da es genau hier so viel auch nicht zu erkunden gibt, will ich dann auch zurück zum Skaftafell gehen.

                            So packe ich, verabschiede mich von Thomas und mache mich auf den Weg; nach relativ unspektakulärer Wanderung stehe ich dann um 14.30 Uhr am Kessel und werde nicht so ganz schlau, wo wir hergekommen sind; ich sehe irgendwelche Fußspuren im Schnee und auch wenn ich mich nicht an das Schneefeld erinnern kann, an die folgende steile Kehle hinauf sehr wohl

                            Also Grödel an und los und weil’s so gut geht mit den Dingern an den Füßen direkt weiter auf allen Vieren die Kehle hoch. Die Traxion der Grödel im Geröll ist super, so dass ich in zehn Minuten oben bin, Wahnsinn

                            Oben am Blátindur dann Selfiestopp, weiterhin mit den Grödeln an den Füßen die Kehren hinunter und kleiner Plausch mit einem von oben schon gesehenem Paar, das auch zum Grænalón will, viel Glück!

                            Ich wandere fleißig weiter hinunter, finde sogar den Pfad durch’s Birkenwäldchen und bin, nachdem es sich doch noch ein wenig zieht, um 20.15 Uhr nach über acht Stunden angekommen und platt. Aber das Zelt steht schnell und auch die Restvorbereitungen für die Nacht sind schnell getroffen, alleine das Bier ist ausverkauft, gemein!
                            Nach dem Duschen geht’s dann ab in’s Bett und morgen wird schön in Klaustur entspannt


                            29.07.2016 Kirkjubæjarklaustur

                            Zelt falsch gestellt, deshalb ist es um ½ 8 zu warm um weiterzuschlafen, also auf.
                            Nach dem Frühstück packe ich und stiefel zur 1 und gehe mit Daumen raus weiter Richtung Klaustur; nach einer Stunde erbarmt sich ein deutsches Paar meiner und nimmt mich mit, wobei es wie immer ein nettes Pläuschchen gibt.


                            Erst einmal zur TI: Wetter soll gut bleiben, super. Dann Burger mit Pommes und die Welt ist gut

                            Anschließend mach ich die Runde über den Hausberg mit Anfang und Ende an je einem schönen Wasserfall; Einkaufen, Duschen und nach einem Bier ab in’s Bett, morgen geht’s endlich zum Langisjór…

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                            • neumania
                              Erfahren
                              • 22.02.2015
                              • 309
                              • Privat


                              #15
                              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                              30.07.2016 Sveinstindur/Langisjór

                              Kurz nach 7 auf, Frühstück, Abbauen/Einpacken und um 9 geht an der Tanke der Bus Richtung Eldgjá.

                              Unterwegs komme ich, wie sich spät herausstellt, mit einem evangelischen Pfarrer so nett in’s Plaudern, dass ich das Ankommen schon fast bedaure.

                              An der Eldgjá spreche ich kurz mit einer Rangerin, gehe zur F208 zurück und werde nach kurzer Zeit von einem deutschen Paar im Monstertruck zur F235 mitgenommen.
                              Dann furte ich direkt an den beiden gleichen Stellen wie letztes Jahr, allerdings statt Schnee ringsum und 5 ° Celsius heute im Sonnenschein bei knapp 20°, so macht das mehr Spaß

                              Während ich weitergehe entdecke ich dann in der Ferne Gestalten, über die ich mich wundere, was die da wohl tun; beim Näherkommen entdecke ich, dass es eine Gruppe Fotografen ist und, die Welt ist doch ein Dorf, von Haukur von phototours.is geleitet wird. Ich kann nicht anders und quatsche ihn an, dass ich fast einen Kurs bei ihm gebucht hätte, und wir reden noch ein bisschen, bevor ich dann weitergehe.

                              Nach einer halben Stunde hält dann ein isländisch-norwegisches Paar an und nimmt mich mit bis zum Abzweig Blautulón, nicht einmal fünf Minuten später nehmen mich Franzosen mit bis zum Abzweig zur Sveinstindur-Hütte. Dann ist es doch noch ganz schön weit bis zur Hütte, die dafür sehr schön liegt

                              Ich orientiere mich gerade in der Hütte, da kommen schon die nächsten zwei Wanderer: Christian aus der Schweiz und Cole aus den USA, Onkel und Neffe.

                              Nach eher kurzer Begrüßung gehe ich los zum Sveinstindur, ist doch ein ganz schöner Weg, oben aber extrem schön mit echt tollem Panoramablick auf den Langisjór, den dahinter liegenden Gletscher und die Umgebung. Leider sieht man von hier oben sogar zwei Camps und viele Leute, das hatte ich nicht erwartet

                              Wieder zurück plausche ich noch ein bisschen mit Christian und Cole und dann kommt auch noch eine isländische Familie dazu. Die grillt mit allem Zipp und Zapp und tischt mächtig Futter und Alkohol auf; sind sie zu Beginn noch ein wenig reserviert tauen sie nach ein paar Fragen auf einmal auf und laden mich zu Gegrilltem und Rotwein ein.
                              Man ist erstaunt ob meiner Kenntnisse des Hochlands, dann wird’s sogar politisch: nicht nur wird der Brexit diskutiert, auch wird der Ami wegen Trump und der politischen Lage in den USA ausgequetscht; Trump ist zum Glück selbst für die Südstaatler ein Witz, das Ergebnis der folgenden Wahlen kennen wir ja aber leider…

                              Dann geht’s bald ab in die Koje.

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                              • neumania
                                Erfahren
                                • 22.02.2015
                                • 309
                                • Privat


                                #16
                                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                31.07.2016 Vík!

                                Ich schlafe aus bis ½ 9; Schweiz und USA sind schon weg, dafür treffe ich beim Frühstück 2 x Italien. Das Paar kommt von der Skælingar-Hütte und ist wegen angesagten schlechten Wetters extrem früh los. Hmm, denke ich, war gestern bei der Rangerin keine Rede von, also einfach ignorieren.

                                Und so mache ich mich auf zur Fototour zum Langisjór, die Runde herum habe ich bei dem Betrieb erst einmal ausgesetzt.
                                Auf dem Weg merke ich, dass ich Empfang habe und rufe erst einmal Tina an; Wahnsinn, dass man hier in der tiefsten Pampa noch telefonieren kann. Anschließend will ich Meter machen, treffe aber noch zwei weitere Wanderer und auch mit denen komme ich erst einmal in’s Quatschen. Die sind einmal rund um den See und haben mehrere Gruppen getroffen, der Geheimtipp ist also keiner mehr

                                Ich gehe dann weiter, fotografiere viele schöne Motive, steige noch auf einen Hügel, der einen schönen Blick auf den See gibt und treffe auf meinem Weg den See entlang die Rangerin von gestern.
                                Diese erzählt mir ungefragt von einem Wetterumschwung mit Regen, Sturm und dem Einbruch des Winters. Letzteres scheint mir doch ein wenig weit hergeholt, die wiederholte Prognose des schlechten Wetters lässt mich jedoch beschließen abzuhauen.

                                So gehe ich zurück zur Hütte, packe flugs, verabschiede mich von den Italienern und mache mich auf den Weg zur F235. Die gehe ich eine Stunde, dann begegnen mir Isländer und fragen freundlich ob alles O.K. sei; ich erkläre kurz, dass ich vorhabe aus dem Hochland heraus zu trampen und hoffe, dass vielleicht das nächste sichtbare Auto schon hält.

                                Das tut es tatsächlich und die darin befindliche Vater-Sohn-Kombi ist extrem nett und nach einem Wochenende am See auf dem Weg nach Klaustur. Nach eigener Aussage bin ich jetzt mit really crazy Icelanders unterwegs und tatsächlich: sind die Franzosen auf dem Hinweg eher vorsichtig durch die Furten gefahren, brettern wir volle Lotte durch, nach dem Motto: ist das Auto nach der Furt nicht völlig nass, war das nix

                                An der 1 angekommen sieht es wettermäßig, tatsächlich hat es unterwegs schon satt geregnet, Richtung Vík sehr viel besser aus als in die andere Richtung; Vater und Sohn beratschlagen und fragen mich dann, ob Vík für mich auch O.K. wäre statt Klaustur. Ist es und so fahren wir nach Vík, wo ich mich 1000mal bedanke und am Zeltplatz direkt zwei Nächte buche. Nu‘ warte ich mal das Wetter ab und entscheide morgen weiter…

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                                • neumania
                                  Erfahren
                                  • 22.02.2015
                                  • 309
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                  01.08.2016 Vík

                                  Nach Regen in der Nacht frühstücke ich in der Sonne und gehe erst einmal am Strand spazieren und fotografieren.
                                  Zurück am Campingplatz habe ich schon wieder Hunger und esse erst einmal Pasta Bolognese, lecker!

                                  Dann stiefel ich zum Supermarkt, Pflaster für die Brandblasen besorgen, finde aber nichts Geeignetes; also stattdessen ein Eis gekauft, mache ich mich auf die Runde auf und um den Reynisfjall, den kleinen Berg, zu dessen Fuße Vík liegt.

                                  Während ich mich so hoch schraube erreicht mich eine SMS von Jens, wo ich mich denn mittlerweile so herumtreibe. Ich rufe ihn an, sage, dass ich gerade in Vík bin und siehe da: weil die Welt doch ein Dorf ist sitzt er gerade im Bus hierher. Wir verabreden uns locker und ich gehe weiter die schöne Runde, sehe allerdings keine Puffins mehr.

                                  Auf dem Weg hinab steht auf einmal Jens vor mir, der jetzt auch die Runde machen will; wir plauschen kurz, dann gehe ich weiter zum Campingplatz und lese was in der Sonne sitzend.
                                  Abends nach seiner Runde kommt Jens noch einmal vorbei und bringt mir Pflaster, die er über hat, irgendwie klappt dann doch auch mal was

                                  02.08.2016 Þórsmörk

                                  Nach erholsamer Nacht frühstücke ich in der Sonne, sehe Jens und geselle mich zu ihm. Wir trinken Kaffee, verquatschen den Morgen, dann packt er zusammen und zieht von dannen Richtung Westmännerinseln; auch eine schöne Idee.

                                  Ich hingegen gehe zur TI, lasse mich über’s aktuelle Wetter informieren und beschließe endgültig nach Þórsmörk zu gelangen, dort einen Tag zu bleiben und dann von dort aus den Laugavegur nach Landmannalaugar zu wandern.

                                  Also gepackt, Daumen raus und nach einer halben Stunde nimmt mich ein Deutscher, der einen Reifen erneuern musste und seiner Familie hinterher fährt, mit. Dank seiner, ähm, „sportlichen“ Fahrweise sind wir flugs am Seljalandsfoss.

                                  Da gerade kein Bus in meine Richtung fährt will ich trampen, gehe aber 2 ½ Stunden, davon eine im Dauerregen, bis sich ein kanadisches Pärchen meiner erbarmt. Trotzdem Glück im Unglück, denn schon nach kurzer Zeit hätte ich einige Bäche furten müssen, was mir nun erspart bleibt

                                  Am Parkplatz vor der Krossá ist für uns dann Schluss, diese Furt schaffen wir nicht. Also warten wir in der mittlerweile scheinenden Sonne auf den Bus, der uns nach Húsadalur zu den Volcano Huts bringt, wo ich dann auch gleich mein Zelt aufschlage.

                                  In demselben sitze ich jetzt bei Bier und Buch und mittlerweile wieder leichtem Regen, hoffentlich wird morgen bei schönem Wetter gewandert.

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                                  • neumania
                                    Erfahren
                                    • 22.02.2015
                                    • 309
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                    03.08.2016 Þórsmörk

                                    Ich schlafe aus, frühstücke und gehe dann bei schönstem Sonnenschein zur Langidalur-Hütte, wo eine große Wanderkarte zu betrachten ist.
                                    Es gibt verschiedene (Rund-)Wege, die in verschiedenen Farben ausgepflockt sind und entscheide mich für die anscheinend schöne Runde um den Tindfjöll, die erst Richtung Osten führt und dann südlich herum in’s Tal der Krossá schwingt.

                                    Ich frage einen anscheinend Kundigen nach dem Einstieg zu der Runde und merke dann vor Ort, dass der Auskunftgebende nicht wirklich kundig ist/war, denn die Wege, die hier beginnen, haben alle eine andere Pflockfarbe als die gewünschte Tour.

                                    Sei’s drum, denke ich mir; ich nehme den Weg, der meiner gewünschten Runde am ähnlichsten scheint und begegne bald darauf zufällig den Kanadiern, die mich gestern im Auto mitgenommen haben. Wir tauschen uns aus was wir vorhaben und tatsächlich können sie mir schon wieder helfen: aus ihrer Richtung kommend soll es einen Verbindungsweg geben, der mich auf die Tindfjöll-Runde führt.

                                    Tatsächlich ist das dann so und ich kraxel vergnügt hoch und runter den richtig markierten Pflöcken hinterher, allein die Trekkingstöcke wären an ein/zwei Stellen hilfreich gewesen, aber die habe ich natürlich im Zelt liegen lassen.
                                    Es gibt immer wieder sehr schöne Ausblicke und zum Glück nur ganz wenige andere Menschen. Nach einiger Zeit und Höhenmetern schwingt der Pfad dann Richtung Süden und auf einmal stehe ich auf einem Grat mit absolut großartigem Panoramablick in’s Tal des Krossá-Wasserbettes; Wahnsinn, dieser Ausblick

                                    Ich mache Fotos für ein Panorama und steige dann parallel zum Grat gemütlich hinunter in’s Tal; der Weg führt schlussendlich nördlich der Krossá zurück zur Langidalur-Hütte, so dass man nicht einmal furten muss.
                                    Dann noch der Weg zurück zum Zelt, es gibt Abendessen und dann geht’s mit der Hoffnung, dass das schöne Wetter hält, ab in den kuscheligen Schlafsack.



                                    Kleines Þórsmörk Fazit (nach zwei Besuchen):

                                    Wenn Ihr Gelegenheit habt, unbedingt besuchen!

                                    Die Anfahrt mit eigenem PKW ist schwierig, aber es gibt ja genug Busse. Das Tal selbst ist dann sehr schön; es gibt Wandertouren aller Schwierigkeitsgrade und alles, was ich gesehen habe, ist landschaftlich extrem schön mit zum Teil großartigen Panorama-Aussichten.

                                    Sowohl der Anmarsch vom Fimmvörðuháls kommend als auch die Runden um den Valahnúkur und den Tindfjöll waren einfach großartig und ein echtes Naturschauspiel mit Blick auf Gletscher, in’s Krossá-Tal und einfach schöne Landschaft. Außerdem ist das Tal so groß, dass man auf seinen Touren wenigen Menschen begegnet und immer auch schöne Plätze zum Innehalten und Genießen der Natur findet. Wie schon gesagt: dicke Empfehlung!

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                                    • neumania
                                      Erfahren
                                      • 22.02.2015
                                      • 309
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                      04.08.2016 Álftavatn

                                      Mit einer Doppeletappe bis Álftavatn kokettierend wollte ich früh aufstehen, stattdessen schlafe ich schön bis 8 Uhr, toll! Dafür ist Urlaub ja da

                                      Dann gehe ich in’s Restaurant der Volcano Huts und frühstücke halb-englisch: Toast, Rührei, gebratene Wurst und Bohnen, gesund dazu noch Tomate und Gurke. Nach dem Nachtisch mit Melone und Joghurt, außerdem einem gefühltem Eimer Kaffee bin ich quasi bewegungsunfähig und komme darum erst um 9.45 Uhr los.

                                      Ich stiefel also los, bin direkt an der ersten Furt, die sehr harmlos ist und gehe dann entspannt weiter. Ich fühle mich auf dem Weg überraschend zuhause, obwohl ihn erst einmal gegangen bin, aber das ist ja so lange auch noch nicht her

                                      Sehr schön wieder einmal der Übergang von Grün zu Vulkanasche zu Grün und auch der Schwenker in’s hübsche Tal mit Blick auf den Gletscher. Nach der Brücke noch einmal steil bergauf und schon ist das Zelt-/Hüttenlager im Blick.
                                      Überraschenderweise bin ich dann trotz Landschaft bestaunen, fotografieren und Ausblicke genießen schon um 14.00 in Emstrur. Watt nu?

                                      Dank des ausgiebigen Frühstücks fühle ich mich immer noch angenehm bewegungsfreudig, also frage ich erst einmal nach der (seit längerem auf safetravel.is als sehr schwierig ausgerufenen) tricky Furt am Bláfjallakvísl und bekomme die Auskunft, dass das momentan klappen sollte...

                                      Also esse ich ein Snickers, trinke Wasser und gehe weiter. Direkt kommen mir Unmengen Wanderer entgegen, so dass mir ob der Markierung und der Menschen GPS und Karte egal sein können, der Weg ist nicht zu verfehlen.

                                      Nach trotzdem schöner Natur und eindrucksvollen Wolken bin ich dann auf einmal am Bláfjallakvísl und ja, das sieht nach Fluss aus! Ich sehe zwei Leute, die anscheinend selbst nicht gefurtet sind, das Ganze aber wohl schon länger betrachten und frage einfach mal um Rat.
                                      Ihren Tipp befolgend nehme ich eine Stelle oberhalb und furte durch Mitte-Oberschenkel-tiefes Wasser, das ordentlich Strömung hat. Am anderen Ufer gebe ich einem Paar, dass in meine Richtung furten will noch den Tipp weiter und sehe sie dann auf der anderen Seite jubeln, schön!

                                      Dann bin ich kurz darauf schon an Hvanngill vorbei und verliere leider an der letzten Furt mein letztes Pflaster an den mittlerweile aufgegangenen Brandblasen, blöd. Dafür bin ich dann sehr bald am Zeltplatz angekommen; hätte nicht gedacht, dass das heute noch so entspannt klappt.

                                      Als ich meinen Zeltplatz bezahlen will geht’s dann gar nicht mal sooo schnell, weil eine junge Frau, die gestürzt ist, verarztet werden muss. Als ich dran bin bitte ich um Pflaster (das ich im geöffneten 1.Hilfe-Kasten gesehen habe) für meinen Fuß. Die Wunde will erst gesehen werden, erntet dann jedoch genug Respekt für alles Pflaster, das ich brauche.

                                      Danach Zelt aufbauen, Abend essen und relativ schnell in’s Bett nach diesem überaus schöne Wandertag. Hoffentlich wird’s morgen Richtung LML wieder so schön

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                                      • Vogelfreund
                                        Erfahren
                                        • 04.08.2008
                                        • 148
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                        Das ist doch mal was. Nurtext (frühdeutsch "Bleiwüste"). ICH MAG DAS. Fürs Kopfkino.
                                        Wenigstens keine sch*** Selfies mit immerwiederdenselbenNasenmittendrin.
                                        Yep.

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                                        • neumania
                                          Erfahren
                                          • 22.02.2015
                                          • 309
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                          Zitat von Vogelfreund Beitrag anzeigen
                                          Das ist doch mal was. Nurtext (frühdeutsch "Bleiwüste"). ICH MAG DAS. Fürs Kopfkino.
                                          Wenigstens keine sch*** Selfies mit immerwiederdenselbenNasenmittendrin.
                                          Yep.
                                          ...dann tut's mir fast leid, dass ab der nächsten Etappe wieder Fotos dabei sein werden

                                          Schönes Wochenende,
                                          Markus

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                                          • Dieter

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                                            • 26.05.2002
                                            • 537
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                                            #22
                                            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                            ...dann tut's mir fast leid, dass ab der nächsten Etappe wieder Fotos dabei sein werden
                                            Solange es kein Daumenkino wird - mit dreimal dem selben Motiv nur aus etwas anderer Perspektive
                                            Aber nun aber hopp weiter mit dem Bericht!

                                            Dieter

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                                            • neumania
                                              Erfahren
                                              • 22.02.2015
                                              • 309
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                                              #23
                                              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                              05.08.2016 Hveragerði

                                              Nachdem pünktlich zum Einschlafen der Regen gestartet ist, ist’s heute Morgen um ½ 8 wolkenverhangen aber trocken.
                                              Da ich aus der gleichen Richtung wie gestern Abend Regenwolken kommen sehe, esse ich während des Abbaus/Einpackens zwei Snickers und bin um Punkt 8 Uhr abmarschbereit.

                                              Der nach wenig Strecke kommende sehr steile Part hat sich, was Wunder, nicht von selbst abgeflacht; also ist deutlich Höhenmeter machen angesagt. Der Blick zurück ist wegen der vielen Wolken dramatisch, einfach spektakulär.

                                              Oben angekommen kann ich den weiteren Weg oft nicht mehr erinnern/wieder erkennen, war doch letztes Jahr alles noch verschneit. War das Stapfen durch den Schnee letztes Jahr zum Teil nicht unanstrengend, merke ich jetzt den Nachteil des fehlenden Schnees sehr schnell: viele Senken, die ich letztes Jahr über Schnee(-brücken) eben gequert habe, muss ich jetzt runter und wieder hoch, so dass ich insgesamt wohl gleich lang brauche.

                                              Trotzdem sehe ich um ½ 11 dann schon in der Ferne die Hütte von Hrafntinnusker, aber wie letztes Jahr zieht es sich dann noch ein wenig, so dass ich um 11.15 Uhr da bin. Trinken, Essen, Speicherkarte wechseln, Letzteres werde ich später noch bereuen

                                              Um ½ 12 geht’s dann weiter; erst mal bergan, dann wird’s irgendwann flacher mit immer wieder auftauchenden Senken, die ich mangels Alternative auf teils abenteuerlichen Schneebrücken quere oder aber durchlaufe.


                                              Blick zurück: letztes Jahr ging es hier über Schneebrücken gemütlich konstant bergab...



                                              Mittlerweile kommen dann auch die heißen Quellen in's Bild, schön isses trotz des Wetters.



                                              Auf einmal sehe ich dann die bekannten bunten Berge Landmannalaugars, mache ein paar Fotos, dann geht’s weiter. Ich bin gerade an der Brennisteinsalda, da fängt es dann auf einmal an zu schütten; die Regenwolken, die mir die ganze Wanderung folgen, haben mich endgültig eingeholt; also Regenjacke an und kurze Zeit später auch die Regenhülle über die Fototasche.

                                              Während ich weiter gehe steigt nicht nur die Anzahl der mir begegnenden Menschen, auch wird der Weg jetzt sehr schlecht begehbar, scheinbar kaputt repariert; da merke ich dann wenig später, dass dies die Vorarbeiten zu einer Sanierung und Verbreiterung des Weges sind.

                                              Tatsächlich sind die Bauarbeiten hier sehr massiv, was mich wieder mal sehr zwiespältig lässt: natürlich ist es schön, dass auch nicht ganz so fitte Menschen sich diese Natur anschauen können; andererseits nimmt dies der Landschaft den wilden, kargen Charakter. Aber wer bin ich, wenn ich an die heimischen Plantagen, ähm ich meine Wälder, denke?

                                              Zwischendurch hört der Regen dann auf, ich ziehe die mittlere Fleecejacke aus und nehme auch die Regenhülle der Fototasche ab. Ich denke beim Verstauen der Hülle noch, dass ich auf die in diesem Fach steckende volle Speicherkarte denken muss, zu spät: im Fach nicht mehr auffindbar wird sie, weil ich nicht genau weiß wann ich die Hülle rausgenommen habe, irgendwo hier liegen, Auffinden eher aussichtslos. Fazit: des Fotografen Super-GAU!

                                              Erstaunlicherweise ärgere ich mich nicht einmal wirklich; ja, ich bedaure (vor allem) den Verlust der Langisjór-Fotos und der Þórsmörk-Panoramen, irgendwie passt’s aber auch zu diesem leicht durchwachsenen Urlaub…

                                              Also egal, weiter zum Camp bin ich dann um 14 Uhr da, ob des ollen Wetters ungewollte Rekordzeit. Da es wieder zu regnen beginnt, auch stürmisch ist und mir die Baustelle und die vielen Menschen auf den Senkel gehen nehme ich den ersten Bus raus und bin dann nach umständlichem Umsteigen endlich um 18 Uhr auf dem schnuckeligen Zeltplatz in Hveragerði.


                                              lovely Zeltplatz


                                              Die Sonne scheint und nachdem ich mit Tina telefoniert habe kaufe ich erst einmal Chips und Bier und der Abend ist gerettet

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                                              • Freedom33333
                                                Dauerbesucher
                                                • 09.09.2017
                                                • 900
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                Endlich mal ein paar Bilder, geht doch .

                                                Das Foto mit den mehreren Ebenen ist top!

                                                Und: Schönes Zelt

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                                                  Erfahren
                                                  • 04.08.2008
                                                  • 148
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                  Yep, schöne pics dabei.
                                                  (Ok, nicht da mit rotem Zelt mit Büschen drumrum )
                                                  Doch VIEL ZU WENIG Bleiwüste.
                                                  Echt ein Mangel.

                                                  Nur Mut, schreib weiter!

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                                                    Erfahren
                                                    • 22.02.2015
                                                    • 309
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                    08.08.2016 Reykjavík


                                                    Da das Wetter sehr schön ist und auch bleibt, der Zeltplatz zudem sehr entspannt ist, mache ich mir zwei schöne Tage in Hveragerði, bevor es weitergehen soll.

                                                    Am ersten Tag schlafe ich wie immer aus, streune durch die kleine Shopping-Mall und besuche ein kleines Geothermalgebiet mitten im Ort mit Mini-Gewächshaus, Fußschlammbad und der Möglichkeit, in einer heißen Quelle Eier abzukochen; Letzteres geht heute leider nicht, da die aktuelle Temperatur „nur“ an die 80° Celsius heranreicht.

                                                    Nach einem späten Mittagessen will ich dann noch in der sprichwörtliche n Varmá baden, was mit einer schönen kleinen Wanderung verbunden ist.
                                                    Vorher gibt es jedoch noch einen kleinen Massentourismus-Schock:
                                                    Vom Zeltplatz aus geht es zu Fuß durch das Dorfende, dann um den Fußballplatz herum auf einer Schotterpiste Richtung eines Parkplatzes. Standen dort 2014 inklusive meines insgesamt vier (!) Autos, zugegebenermaßen war das Wetter echt schlecht, höre ich heute bei hundert auf zu zählen und sehe sogar (allerdings wenige) Busse. Aber was hilft’s Wehklagen, schließlich bin ich Teil der Meute

                                                    Dann wird’s aber doch sehr schön, denn der Weg zu der Badestelle dauert vom Parkplatz aus bestimmt eine runde Stunde, je nach Konstitution weniger oder auch mehr, so dass sich die Menge der Leute sehr zerstreut. Die Sonne scheint, es hat bestimmt 20°, und die Gegend mit Wasserfall, Solfataren und heißen Quellen ist echt schön, so dass die kleine Wanderung Spaß macht.

                                                    Schlussendlich komme ich an die Badestelle, wo mit Holzplanken der Einstieg in die Varmá erleichtert wird, es gibt sogar kleine Holzparavents zum Umziehen. Angenehmerweise ist die Stimmung hier tiefenentspannt und ein domestiziertes und nach Futter bettelndes Schaf wird eher gelassen bis erheitert hingenommen.
                                                    Weit oben ist die Varmá echt heiß und wird über die Länge der Badestelle kühler, so dass ich wegen meines (euphemistisch ausgedrückt) erhöhten Wärmebedarfs ziemlich weit oben fast alleine im heißen Bächlein liege, sehr schön
                                                    Anschließend lege ich mich noch in die Sonne, gehe noch einmal baden und verabschiede mich nach dem zweiten Sonnenbad wieder Richtung Hveragerði.
                                                    Dann noch ein leichtes Abendessen, ein wenig lesen und ab in’s Zelt.


                                                    Am nächsten Tag schlafe ich wieder aus, das Gebüsch gibt Schatten gegen die Morgensonne, so dass es lange angenehm im Zelt bleibt
                                                    Ich wackel nach dem Frühstück wieder zur Mall und erforsche in der dortigen TI, was es so vor Ort noch zu begucken gibt: gar nicht mal so viel, wenn man nicht noch Auto, Bus fahren oder trampen will.
                                                    So entscheide ich mich für eine kleine Wanderung rund um’s Städtchen, zu der es sogar eine Karte gibt. Ich erkunde die schöne Gegend rundum und besuche nach dem Mittagessen einfach noch einmal die schöne Badestelle an/in der Varmá. Da wieder bestes Wetter ist, inklusive Wanderung wieder ein Genuss
                                                    Dann geht es auch schon dem Abend zu und wie gestern lese ich nach dem Abendessen wieder eine Weile, bevor es dann in den gemütlichen Schlafsack geht.


                                                    So, heute geht es dann Richtung Reykjavík, wo ich eine Nacht im Sunna schlafen und dort erst das gelagerte Gepäck, morgen dann weiter zum Flughafen und dort Tina einsammeln will. Doch eins nach dem anderen:

                                                    Ich schlafe nicht ganz so lange in der Hoffnung einen Hike Richtung Reykjavík zu bekommen und dort noch einen Nachmittag Zeit zum Bummeln zu haben und auch den PLB zurückzubringen. Da die Busse erst nachmittags fahren packe ich also und gehe zur Straße. Nicht zuletzt weil dort schon zwei Gleichgesinnte stehen, gehe ich weiter die 1 entlang bis schon bald ein Auto hält.

                                                    Ein Biologie-Professor der Uni in Hveragerði nimmt mich mit und schon unterhalten wir uns über Papageitaucher und den möglichen Grund, weshalb ich bisher keine gesehen habe. Er hat die Lösung: eine bestimmte Fischart, die die Vögel bevorzugen, hat ihr Schwarmverhalten geändert und ist jetzt schon nicht mehr direkt an der Südküste; da die Papageitaucher ihrem Futter folgen sind sie nun auch schon fort, mit etwas Glück sollen wir noch welche in den Westfjorden sehen können.

                                                    Bei all dem Gequatsche sind wir dann auch bald am Busbahnhof Mjódd, ich bekomme schnell einen weiteren Bus Richtung BSÍ und steige eine Station vorher aus, so dass ich nur noch einen kurzen Fußweg zum Sunna habe. Dort kann ich schon einchecken, hole mein restliches Gepäck aus dem Keller und sortiere mich und meine Ausrüstung.

                                                    Anschließend gebe ich erst einmal den PLB zurück und das geht mal wieder isländisch einfach: ich werde kurz gefragt ob alles in Ordnung sei und ich schon bezahlt hätte; nachdem ich zweimal bejahe ist auch schon alles an „Formalitäten“ erledigt; nix mehr nachzugucken oder zu unterschreiben, einfach einfach

                                                    Ich schlendere noch zum Hafen und bummel durch die Stadt, besuche noch 12 Tónar und kaufe CDs und lasse den Tag gemütlich ausklingen. Morgen geht’s dann mit Tina Richtung Westen und so schlafe ich mit Vorfreude auf den weiteren Urlaub ein…

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                                                      • 22.02.2015
                                                      • 309
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                                                      #27
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                                                      09.08.2016 Stykkishólmur

                                                      Ganz nach Plan hole ich nach einem ausgiebigen Frühstück das Mietauto ab und fahre, da ich noch viel Zeit habe, die Halbinsel Reykjanes ab. Es gibt sehr viel Lavalandschaft, Geothermie und stinkende Quellen, die über Holzstege zu erreichen und bestaunen sind.









                                                      Dann neigt es sich dem Nachmittag zu und ich fahre Richtung Flughafen um Tina abzuholen. Tatsächlich ist es dann ein eigenartiges Gefühl im fernen Island meine Frau am Flughafen abzuholen, aber schön

                                                      Wir machen uns direkt auf die Socken, trinken unterwegs in Borgarnes noch Kaffee und sind nach einigem Gegurke dann in Stykkishólmur. Wir checken in unserer sehr schönen Unterkunft ein und während Tina erst einmal ankommt, habe ich wie immer Hummeln im Hintern und erkunde das Städtchen.








                                                      ...die Kirche ist einfach das Wahrzeichen des Ortes und tatsächlich spannend anzuschauen.


                                                      Anschließend wollen wir noch eine Kleinigkeit essen und landen in einer besseren Pommesbude, wo es ganz großartige Nachos mit vielen Zutaten quasi als Hauptgericht gibt, lecker! Nach einem kleinen Spaziergang ist dann auch Feierabend.


                                                      10.08.2016 Stykkishólmur

                                                      Wir schlafen aus, bekommen ein sensationell gutes Frühstück und verquatschen uns direkt mit einem Ärztepaar aus Deutschland. Dann wollen wir die hübsche Wanderung von Arnarstapi nach Hellnar gehen, aber schon in der Anfahrt wird klar: das Wetter ist Sch…e, da gibt’s nix zu beschönigen

                                                      Egal, raus aus dem Auto machen wir uns auf den Weg; der Snæfellsjökull ist wie letztes Jahr unsichtbar, es regnet und stürmt ein wenig, trotzdem ist der Weg wieder eindrucksvoll. Dann haben wir Glück: am Ende des Weges bekommen wir im wunderbaren Café Fjöruhúsið einen Sitzplatz und können unsere nassen Sachen trocknen. Auch die Quiche ist wieder ganz großartig und während ich Kaffee trinke und zum Abschluss noch ein Stück Skyrkuchen esse, muss ich einfach grinsen und feststellen: „Essen macht glücklich!“ Und das, wo ich eigentlich eher Kaloriensammler bin…

                                                      Nach der grandiosen Mahlzeit begeben wir uns auf den Rückweg und während der Regen aufhört sind wir uns einig: trotz des Wetters eine lohnende Wanderung (mit schickem Essen)!
                                                      Auf dem Rückweg umfahren wir die Insel, entdecken noch einen schönen Strand und landen am Ende des Tages tatsächlich wieder bei Skúrinn zu Nachos und Salat
                                                      Zuletzt geändert von neumania; 11.06.2019, 19:15.

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                                                        Erfahren
                                                        • 22.02.2015
                                                        • 309
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                        11.08.2016 Stykkishólmur

                                                        Heute wollen wir Papageitaucher sehen!

                                                        Also geht’s nach dem erneut sehr guten Frühstück Richtung Grundarfjörður, wo Laki-Tours Schiffstouren in den Breiðafjörður anbietet und man angeblich Papageitaucher sehen kann.

                                                        Vorher allerdings Bedienung meiner Fotoleidenschaft: der Kirkjufellsfoss, ein kleiner, aber sehr feiner Wasserfall mit dem Kirkjufell (Kirchenberg) im Hintergrund will fotografiert werden. Nicht so einfach wegen der vielen Leute und mäßigen (Foto-)Wetters, aber schließlich habe ich meine Bilder dann doch im Kasten.

                                                        Da wir immer noch Zeit haben und die Speisen im Laki Hafnarkaffi, wo es auch die Tickets für die Tour zu kaufen gibt, extrem lecker aussehen, machen wir direkt Futterpause; sehr empfehlenswert das Essen hier! Dann geht’s endlich Richtung Schiff und an Bord sehen wir, dass das Ärztepaar auch mit dabei ist; die Welt ist also doch ein Dorf



                                                        ...unser Schiff, die "Laki"


                                                        Die Schiffstour ist dann nicht unglaublich spektakulär, aber doch sehr schön; wir sehen tatsächlich einige Papageitaucher, im Hintergrund immer wieder den Kirkjufell und insgesamt ist es dann eine beschauliche Veranstaltung, auch empfehlenswert.



                                                        Leuchtturm während der Ausfahrt



                                                        Futter






                                                        tiefe Wolken am Berg



                                                        Mimikry-Vogel



                                                        der Kirkjufell von der Seeseite


                                                        Abends zurück im Städtchen besorgen wir uns schon die Fährkarten für morgen, denn wir wollen dann die Fähre nach Brjánslækur mit Zwischenstop in Flatey nehmen, was so geht: wir entern die Morgenfähre inklusive unseres Autos, geben auf der Fähre die Autoschlüssel ab und steigen dann in Flatey aus um das Eiland zu erkunden. Dann steigen wir in Flatey auf die Abendfähre zu, bekommen dort unsere Schlüssel wieder und entern in Brjánslækur unser Auto und fahren weiter. Mal sehen, ob das wohl alles so klappt…


                                                        Blick auf Stykkishólmur über den Hafen


                                                        In der Unterkunft dann will ich am Notebook schon einmal die Fotos von heute sichten und kriege mal wieder zu viel: auf dem ersten Foto des Kirkjufellsfoss ist mitten im Bild ein Fleck eines fetten Wasserspritzers zu sehen, der auch auf allen folgenden Fotos srauf ist; nicht nur ist der Fleck ob seiner Größe und Position auf den Bildern auch per Software kaum zu vertuschen, Freund von Letzterem bin ich eh nicht

                                                        Blöd ist auch, dass wir morgen schon um 08.30 mit dem Auto auf der Fähre einchecken müssen und der Weg bis zum Kirkjufellsfoss über 40 km Landstraße beträgt; ich überlege kurz, morgen um 05.30 aufzustehen und vor dem Frühstück noch einmal zum Wasserfall zu fahren und Fotos zu machen; als ich diese Möglichkeit laut denke, schaut Tina mich an, als wäre ich leicht geistesgestört. Nüchtern betrachtet gebe ich ihr total Recht, aber so ist das nun mal mit einem Hobby…

                                                        Schließlich mache ich es mir einfach, in dem ich keinen Weckerstelle und alle Möglichkeiten offen lasse; sollte ich morgen früh rechtzeitig wach werden und Lust haben zu fahre tue ich das, ansonsten halt nicht…

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                                                        • Freedom33333
                                                          Dauerbesucher
                                                          • 09.09.2017
                                                          • 900
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                          Schöne Fotos! Wie hoch sind die Berge is Island eigentlich so? Wie in Schottland eher flach oder höher? Der im Hintergrund sieht jedenfalls gut zu besteigen aus.

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                                                            Erfahren
                                                            • 22.02.2015
                                                            • 309
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                            Schöne Fotos! Wie hoch sind die Berge is Island eigentlich so? Wie in Schottland eher flach oder höher? Der im Hintergrund sieht jedenfalls gut zu besteigen aus.
                                                            Moin,

                                                            Danke für's Fotolob
                                                            Da ich noch nie in Schottland war fehlt mir ein Vergleich hinsichtlich der Berge; grundsätzlich gilt wie so oft: kommt drauf an...
                                                            Auf den Kirkjufell gibt es einen Wanderweg hinauf, tatsächlich sind auch an vielen anderen Bergen Wanderwege ausgewiesen; gerade im Hochland und in den Ost- und Westfjorden gibt es aber auch viele Berge, die zumindest ich (als Normalmensch ohne alpine Erfahrung/Ausrüstung) für nicht besteigbar halte.

                                                            Grüße in's Wochenende,
                                                            Markus

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                                                            • Meer Berge
                                                              Fuchs
                                                              • 10.07.2008
                                                              • 2381
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                              Echt klasse!
                                                              Tolle Bilder - trotz des Wetters.

                                                              Irgendwann ...

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                                                                Anfänger im Forum
                                                                • 06.07.2018
                                                                • 47
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                Hallo Markus,
                                                                vielen Dank für deinen lesenswerten Bericht!

                                                                Zitat von neumania Beitrag anzeigen
                                                                Auf den Kirkjufell gibt es einen Wanderweg hinauf, tatsächlich sind auch an vielen anderen Bergen Wanderwege ausgewiesen; gerade im Hochland und in den Ost- und Westfjorden gibt es aber auch viele Berge, die zumindest ich (als Normalmensch ohne alpine Erfahrung/Ausrüstung) für nicht besteigbar halte.
                                                                Ich hätte hier noch einen kleinen Zusatz zum Kirkjufell. Sicherlich gibt es einen Weg zum Gipfel und der eine oder andere hat ihn auch bestiegen. Dennoch würde ich diesen Weg nicht als "Wanderweg" bezeichnen. Der Weg ist steil und nicht ungefährlich. Bevor sich also jemand sponatn aufmacht, um diesen fotogenen Berg zu besteigen, sollte man sich der Gefahr bewusst sein und sich diese Unfallmeldungen durchlesen:
                                                                Oktober 2014: https://www.icelandreview.com/news/u...fell-gerettet/
                                                                Juli 2017: https://www.icelandreview.com/news/z...-an-einem-tag/
                                                                September 2018: https://www.icelandreview.com/de/nat...l-abgestuerzt/
                                                                Oktober 2018: https://www.icelandreview.com/nature...ue-kirkjufell/

                                                                Uwe
                                                                www.unique-iceland.de

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                                                                  Dauerbesucher
                                                                  • 26.05.2002
                                                                  • 537
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                  Die Berge auf der Halbinsel Snæfellsnes sind so zwischen 500 und 900 m hoch. Der vergletscherte Snæfellsjökull erreicht 1446 m und der sattsam befotografierte Kirkjufell 469 m. Hört sich alles nicht so besonders eindrucksvoll an - aber Obacht! Vom Charakter her sind das keine Mugel sondern Berge alpinen Zuschnitts und zur nominalen Höhe kann man 1400 - 1500 m dazurechnen um auf vergleichbare (klimatische und geomorphologische) Verhältnisse in den Nordalpen zu kommen. Die Anstiege sind fast durchweg weglos, Wanderkarten in brauchbarem Maßstab nur vereinzelt verfügbar und fordern, wie man so sagt: "alpine Erfahrung".
                                                                  Schönes Beispiel ist der Kirkjufell. Von bescheidener Höhe verlangt der Aufstieg Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit im Steilgras. Über zwei Felsstufen helfen jeweils Fixseile hinweg.

                                                                  Vor gut einer Woche stand ich auf den Westmännerinseln auf dem Gipfel des Heimaklettur. Nur 270 m hoch aber ein Wahnsinnsaussicht! Der An- und Abstieg hatte durchaus Klettersteigcharakter. Die vier langen Leitern über die Felsstufen aber aus Holz und ohne begleitendes Drahtseil - oben dann ein gut gepflegter Pfad durch steiles Gras.

                                                                  Im Tröllaskagigebirge N-Island sind die Berge so zwischen 1000 und 1400 m hoch und entsprechen, oben genannte Faustformel angewendet, im Charakter nordalpinen Bergen so um die 30000 m. Etliche kleine Kargletscher, scharfe Grate und steile Flanken, nur der Fels ist meist von ziemlich schlechter Qualität. Wege, Brücken, Stege? - Fehlanzeige!

                                                                  Zum Berggehen kann Island ein Paradies sein.

                                                                  Dieter

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 22.02.2015
                                                                    • 309
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                    Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                                                                    Vor gut einer Woche stand ich auf den Westmännerinseln auf dem Gipfel des Heimaklettur. Nur 270 m hoch aber ein Wahnsinnsaussicht! Der An- und Abstieg hatte durchaus Klettersteigcharakter. Die vier langen Leitern über die Felsstufen aber aus Holz und ohne begleitendes Drahtseil - oben dann ein gut gepflegter Pfad durch steiles Gras.
                                                                    Mensch Dieter,

                                                                    das sind ja gute Aussichten, Mitte August bin ich nämlich endlich selbst für drei Tage auf den Westmännerinseln

                                                                    Schönen Sonntag allen,
                                                                    Markus

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 22.02.2015
                                                                      • 309
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                                                                      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                      12.08.2016 Stykkishólmur-Flatey-Tálknafjörður

                                                                      …selbstverständlich stehe ich auch ohne Wecker um 05.00 senkrecht im Bett; Kaffee gezogen, in’s Auto gesetzt und quasi ohne Verkehr stehe ich um 6 Uhr in der aufgehenden Sonne am Kirkjufellsfoss, geil



                                                                      Sonnenaufgang


                                                                      Ich bin der einzige Mensch hier, fotografiere einfach ein bisschen und bin um 7 Uhr kurz vorm Frühstück zurück. Wie schön öfter: belächelt Tina mich anfangs bei meinen Anstrengungen ein wenig, weiß sie die Ergebnisse dann hinterher doch auch zu schätzen


                                                                      Kirkjufellsfoss

                                                                      Nach dem Auschecken geht’s dann ab auf die Fähre; wir geben an der Gastronomie die Autoschlüssel ab, ziehen direkt noch einen Kaffee und setzen uns auf’s Oberdeck und genießen die Fahrt. Als die Fähre in Flatey festmacht, sind wir so sehr von der Tatsache bezaubert, dass der Mensch an Land ein zahmes Schaf bei sich hat, dass wir fast den Ausstieg verpassen. So hasten wir hinunter und kommen gerade noch von Bord, bevor die Fähre auch schon wieder ablegt. Puhh, das war knapp.



                                                                      ...in der Anfahrt



                                                                      auf dem Weg in's Dorf





                                                                      An Land schauen wir erst einmal der Mensch-Schaf-Kombo hinterher, dann orientieren wir uns und wackeln auch in’s Dorf. Wir trinken im Hótel Flatey, das auch der Treffpunkt und Veranstaltungsort des Dorfes ist, einen Kaffee und machen uns dann auf zu einem Rundspaziergang um die Insel.

                                                                      Am „Dorfende“ sitzt ein unternehmungslustiges Mädchen und verkauft uns eine Art Wimpel zur Abwehr der Küstenseeschwalben; die lassen uns heute in Ruhe, weil sie schon gebrütet haben, nächstes Jahr werde ich das auf Vigur ganz anders erleben…



                                                                      ...ausgebrütet, wird nur noch gefüttert


                                                                      Wir umrunden die Insel im Uhrzeigersinn, haben immer wieder schöne Blicke und erfreuen uns der Stille und Schönheit der Insel- und Seelandschaft. Bei einer kleinen Pause in der Sonne genießen wir einfach das hier und jetzt und fühlen uns vollkommen tiefenentspannt, schön!

                                                                      Dann geht es an einigen kleinen Inselchen und einem Wrack vorbei und auf einmal stehen wir vor der ältesten Bibliothek Islands.



                                                                      Das Wrack



                                                                      und die Bibliothek



                                                                      Die besuchen wir natürlich und bestaunen einmal wieder diese unaufgeregt Einfachheit: wer ein Buch leihen will trägt sich in’s Ausleihbüchlein ein, legt einen Obolus in die offene Kasse und trägt sich später einfach wieder aus, reizend

                                                                      An der Kirche, die anscheinend vorzugsweise dem Schubbern der Schafe dient, vorbei gehen wir zurück zum Hótel Flatey, wo wir hervorragend spät zu Mittag essen und ich mal wieder den starken isländischen Kaffee genieße. Danach trollen wir uns gemütlich zum Fähranleger, stöbern und kaufen ein in einem kleinen Souvenirladen und warten in der Sonne sitzend auf die Fähre.






                                                                      ...und da wird geschubbert


                                                                      Falls Ihr je die Möglichkeit und Lust auf einen sehr entspannten Inselbesuch habt: ganz fette Empfehlung!


                                                                      Wir fahren denn mit der Fähre weiter, holen an der Gastronomie unsere Autoschlüssel wieder ab und können tatsächlich in Brjánslækur ankommend direkt in unser dort geparktes Auto einsteigen und weiter fahren. Nach einer guten Stunde fahrt sind wir dann auch schon in Tálknafjörður, vertreten uns noch ein wenig die Beine und beschließen diesen wunderbaren Tag.



                                                                      Zuletzt geändert von neumania; 22.06.2019, 09:45.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 22.02.2015
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                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                        13.08.2016 Tálknafjörður

                                                                        Nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir noch einmal schauen, was es in der Gegend so zu besuchen gibt, setzen wir uns in’s Auto und fahren nach Bíldudalur.


                                                                        Hier geht’s dann erst mal in’s Seemonstermuseum, jawohl!
                                                                        Das ist allerliebst gestaltet: es gibt Filmchen über Augenzeugen und deren berichten, eine interaktive Landkarte, wo man sehen kann, welche Monstergeschichte sich wo ereignet hat und vieles mehr. Insgesamt eine sehr liebenswert gestaltete Ausstellung und guten Kaffee gibt es auch


                                                                        Dann quälen wir uns 26km übelste Schotterpiste den allerdings schönen Arnarfjörður entlang um den Selárdalur zu besuchen; hier, inmitten der tiefsten Pampa, hat sich ein zur Ruhe gesetzter Landwirt entschlossen als Künstler zu leben und unter anderem eine Kirche und ein Museum gebaut.


                                                                        die Kirche



                                                                        das Museum mit Wohnhaus


                                                                        Nach seinem Tod verfiel das Ganze ein wenig, doch nun haben sich Ehrenamtliche, unter anderem ein deutscher Kunstdozent, dem Projekt des Wiederaufbaus gewidmet. Während wir ankommen und uns umschauen werden wir interessiert angesprochen woher wir kommen und siehe da, zufällig ist es der Kunstdozent. So bekommen wir eine private Führung mit sehr vielen Informationen, was sich inklusive der Historie sehr interessant und spannend anhört. Wir werden auch direkt angeheuert, im nächsten Islandurlaub hier mitzuwirken, aber das wird wohl eher nix…


                                                                        und das Ensemble


                                                                        Da es die ganze Zeit neblig, feucht und eher kühl ist, sind wir nach der Veranstaltung ein wenig durchgefroren und setzen uns, in Bíldudalur zurück, erst einmal in’s Restaurant Vegamót, wo wir erstaunlich gut essen und im angeschlossenen Mini-Supermarkt auch noch etwas für den Abend einkaufen.

                                                                        Wieder zurück wollen wir uns noch ein wenig aufwärmen und gehen erst einmal in’s hiesige Schwimmbad und den dort unvermeidlichen HotPot, super. Wir kommen direkt mit Isländern in’s Quatschen über den Tourismus und die Infrastruktur der Westfjorde und bekommen so auch ein wenig eine Ansicht der Isländer zu einigen Themen; interessant, aber nicht wirklich überraschend, dass zum Beispiel der Tourismus durchaus zwiespältig gesehen wird…
                                                                        Nach dem HotPot sind wir dann wohlig ermattet, so dass für heute Feierabend ist.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 04.08.2008
                                                                          • 148
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                          Der Mimikry-Vogel ist dann eine Krähenscharben, gut getroffen.

                                                                          @ Dieter: Von Jules Verne weiß ich ja, und dem Eingang. Aber 30000 m Höhe ... wenn es da man nicht auch Yeti´s gibt (also nicht die 4rädrigen).

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 22.02.2015
                                                                            • 309
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                            14.08.2016 Tálknafjörður

                                                                            Heute wollen wir zum Látrabjarg, seines Zeichens einer der größten Vogelfelsen des Landes und auch westlichster Punkt Europas.

                                                                            Dabei wird aber noch einmal viel Auto gefahren: an Patreksfjörður vorbei verlassen wir die 62 nach rechts an grünen Hängen vorbei und haben bald einen schönen Blick auf wunderbare Sandstrände; dann kommen wir bald am Volks- und Luftfahrtmuseum Hnjótur vorbei, wo wir den obligatorischen Kaffeestop machen und uns ein wenig umschauen, das Museum selbst aber sausen lassen.



                                                                            wunderbarer Strand



                                                                            Teile des Museums?


                                                                            Weiter geht’s über die Straße, die schon lange keine Straße mehr, sondern eine unschöne Schotterpiste ist, die scheinbar nur aus Schlaglöchern besteht; irgendwann kommen wir an der wunderschönen Bucht Breiðavík vorbei, wo das mittlerweile echt schlechte Wetter aber nicht zum Strandbummel einlädt.

                                                                            Irgendwann sind wir dann endlich da, es gibt einen großen Parkplatz am Leuchtturm und Schilder, die einem sagen was man tun (auf dem „Wanderweg“ bleiben) und besser nicht tun (die Klippen runterstürzen) soll, wir ziehen die Regenjacken und –hosen über und los geht’s.

                                                                            Es geht einen, euphemistisch Wanderweg genannten, Trampelpfad kurz unterhalb der Abbruchkante entlang, der dem Rücken des Kliffs über mehrere Kilometer folgt. Immer wieder hat man Blicke in die Felswand, wo nur noch wenige Vögel sitzen, und hinunter auf’s Meer, wo man die Gischt des in die Felsen krachenden Wassers sehen kann.



                                                                            im Hintergrund der "Wanderweg"



                                                                            Blick voraus



                                                                            tief geht's hinunter



                                                                            bei ollem Wetter bleibt man halt einfach sitzen



                                                                            unschönes Wetter macht das Gefieder strubbelig


                                                                            Insgesamt alles sehr imposant, wenn nur der Regen und Sturm nicht wäre. Irgendwann haben wir vom Wetter genug, Papageitaucher hat’s hier eh nicht mehr, und so wackeln wir zum Auto zurück und sind froh die nassen Sachen ausziehen zu können.



                                                                            huiiii...


                                                                            Auf dem Rückweg halten wir zum Kaffee in der Breiðavík im gleichnamigen Hotel und Restaurant/Café und machen auch noch einen Stop in Patreksfjörður, wo wir auch noch ein Heißgetränk zu uns nehmen.

                                                                            Am frühen Abend gehen wir dann noch zu Fuß den Weg zum Café Dunhagi, gleich gegenüber dem Schwimmbad, und werden von der Besitzerin unglaublich gut bekocht mit Quiche und Fisch aus dem Fjord vor der Haustür; dazu noch ein Glas sehr guten Rotweins und der Tag endet trotz des usseligen Wetters vorher sehr angenehm

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 22.02.2015
                                                                              • 309
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                              15. – 18.08.2016 Reykjavík

                                                                              Der Urlaub klingt allmählich aus.
                                                                              Wir fahren morgens los, nachdem wir uns beim Frühstück noch verquatscht und einen Tip für ein Heimatmuseum bekommen haben.

                                                                              Wir fahren die 62 zurück Richtung Breiðafjörður, fahren immer an der Küste entlang, schließlich auf der 60 und wenige Kilometer vor Búðardalur folgen wir einem Abzweig nach rechts zum Edda-Hotel Laugar, wo es das empfohlene Heimatmuseum geben soll.

                                                                              Wir finden neben einem Schwimmbad das Edda-Hotel, aber kein Museum. Während Tina im Hotel nach dem Museum fragt, erkunde ich noch einen schönen Zeltplatz und einen feinen HotPot. Als ich dann auch noch ein Hinweisschild mit mehreren markierten Wanderwegen sehe, visualisiere ich mich direkt nach einer Wanderung im HotPot sitzend und anschließend im kuscheligen Schlafsack im Zelt schlafend; ein andermal

                                                                              Tina kennt nun den Weg zum Museum und tatsächlich: an der Schnittstelle zwischen Schwimmbad und Hotel gibt es eine versteckte Treppe Richtung eines Kellers und ein Hinweisschild zum Museum; das ginge auch auffälliger.

                                                                              In einem kleinen Kabuff sitzt eine nette Dame, die erst mal Licht macht und uns dann ungefragt eine Führung durch ein Museum der alltäglichen Dinge der letzten Jahrhunderte gibt. Die, nüchtern betrachtet, eher unspektakuläre Ansammlung allerlei Gedöns wird dadurch tatschlich sehr interessant, da die nette Dame zu wirklich jedem Gegenstand was zu erzählen hat. Also: wenn Ihr mal in der Gegend seid: besuchen.

                                                                              Dann sind wir auf der 1 und befahren bekanntes Gelände: wir fahren direkt am Hotel Hraunsnef vorbei, wo wir im Winter 2014 schön übernachtet haben und machen auch einen Abstecher nach Borgarnes, wo wir im Kaffi Kyrrð eine Kleinigkeit essen, Kaffee trinken und die behagliche Atmosphäre genießen.

                                                                              Dann geht’s weiter, mal wieder durch den Tunnel unter dem Hvalfjörður, und bald schon sind wir in der Hauptstadt. Hier lassen wir den Urlaub gemütlich ausklingen, besuchen unter anderem noch das empfehlenswerte Walmuseum am Hafen, ich kaufe noch Musik im 12 Tónar ein und wir bummeln durch das Städtchen und vertreiben uns einfach schön die Zeit.
                                                                              Am 18. August ist dann wieder einmal ungemütlich früh aufstehen angesagt, Flybus und Rückflug und Zack, sind wir wieder zuhause.




                                                                              Fazit:

                                                                              Natürlich war es insgesamt wieder ein schöner Urlaub: vom Planen des Urlaubs insgesamt über das Gletscherabenteuer, die Tage und Wanderungen am Langisjór, in Vík und Þórsmörk, das Wandern des Laugavegur, Baden in der Várma, mit Tina Stykkishólmur und vor allen Dingen Flatey besuchen und auch die Westfjorde zu entdecken, das war alles toll!

                                                                              Der Ärger im Vorfeld, der Defekt der Kamera, der nicht gefundene Weg über den Gletscher, der Verlust der Speicherkarte und das echt schlechte Wetter der letzten Tage waren neben anderem Kleinkram aber leider auch echte Spaßbremsen

                                                                              Da man ja aber die Unbillen über die Zeit verdrängt/vergisst und die schönen Erfahrungen eh überwiegen und ich Island zudem am Ende direkt mit einer neuen Idee verlasse, gilt also einmal wieder:



                                                                              Schaltet auch beim nächsten Mal wieder ein, wenn ich:

                                                                              • Wegen des Wetters mal wieder umplanen muss



                                                                              ...der Flieger, der nicht immer fliegt



                                                                              • In Hornstrandir Polarfüchse bestaune









                                                                              • Auf Vigur Papageitaucher sehe






                                                                              • In Laugar wandere, im HotPot sitze und im kuscheligen Schlafsack einschlafe



                                                                              ...der feine HotPot


                                                                              • Wasserfälle und viele schöne andere Dinge sehe…



                                                                              Dynjandi



                                                                              Hvítserkur



                                                                              Eiderentenküken

















                                                                              Vielen Dank für’s Reinschauen
                                                                              Zuletzt geändert von neumania; 08.07.2019, 18:17.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                • 779
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                                                                Oh wow. Die Vorschau verspricht Großartiges.

                                                                                Ansonsten natürlich schade, dass der Urlaub von so vielen Dingen "überschattet" war, aber umso besser, wenn du dir deine Begeisterung nicht nehmen hast lassen ;)

                                                                                Kommentar