• Buck Mod.93

    Lebt im Forum
    • 21.01.2008
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    [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

    Was an dieser Reise ist es wert, darüber zu erzählen?
    Warum noch einen Reisebericht über den Sarek schreiben? Sind es die Geschehnisse vor Ort, die ich in den Vordergrund rücken sollte? Die Bekanntschaften, die wir unterwegs gemacht haben, und deren Geschichten? Oder vielleicht den spirituellen Aspekt der Reise? Was macht diese "Einsamkeit light" mit dem Verstand? Warum nimmt man sie in Kauf und warum weigert sich die Erinnerung so ergebenst, einem die Strapazen der vergangenen Reisen wieder präsent zu machen?
    Welche Entscheidung habe ich also getroffen? Gar keine! Ich werde der Methode eines Schriftstellers, der diese selbst aus der Psychologie entlehnt hat, Tribut zollen und einfach beginnen. "Écriture automatique"

    Prolog:

    "Es hat sich so ergeben."
    Eine irgendwie halbseidene Aussage, mit der ich noch nie so recht einverstanden war.
    Und doch muss ich sagen, dass es mir der Zufall dies mal sehr leicht gemacht hat. Ich hatte unvorhergesehen Ferien und Pjotr erzählte mir bei Facebook vielleicht unmotiviert, vielleicht mit edlen Absichten, von seiner anstehenden Sarekreise im März.
    Ich hörte da etwas von "Freunde besuchen", "Rapadalen", "Willst du mitkommen?". Und auf diese Art und Weise hat es sich dann tatsächlich so ergeben.
    Und um auch dem Leser diese etwas naive Frage mit auf den Weg zu geben, die mir im Vorfeld gestellt wurde: "Was ist denn das schönste an einer solchen Reise?" Hm...

    1. Tag-Ritsem

    Du bist "Buck Mod.93", oder? Mit diesen Worten begrüßt mich ein stattlicher junger Mann an der Bushaltestelle in Gällivare.
    Willkommen in der Zukunft. Pjotr wird auch gleich mit seinem Usernamen identifiziert.
    Der junge Mann entpuppt sich als Ardunaut und hat seinen Reisepartner ebenfalls auf ODS gefunden.
    Durch die mittlerweile ungünstige Busanbindung hat Länstrafiken es leider geschafft, dass man so spät in Ritsem ankommt, dass man wahrscheinlich nach Einbruch der Dämmerung am andern Ufer des Akkajaure ankommen würde.
    Wir finden schnell eine sehr männliche Art und Weise, die Zeit in Ritsem herum zu bringen. Es werden Messer, Schneesägen und Kameras gezeigt und Ardunaut führt uns vor der Fjellstation seine Drohne vor. Auch Whisky ist im Spiel.
    Auch er kennt einige Leute von ODS, wie z.B Jackknife und Torres und so bietet sich für den Abend einiges an Gesprächsstoff.





    Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 08.08.2018, 00:00.
    Les Flics Sont Sympathique

  • Ardunaut
    Gerne im Forum
    • 29.04.2013
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    #2
    AW: Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

    Noch einen Bericht über den Sarek? Auf jeden Fall! So ein paar Details von eurer Tour habe ich ja schon mitbekommen. Die Vorfreude für den Bericht ist also schon groß.
    Du hast vergessen die tollen Polarlichter zu erwähnen, welche man an dem Abend IN der Hütte sehen konnte.

    Hier die kleine Luftaufnahme aus Ritsem. Im Hintergrund sieht man die Berge des Sareks:


    Liebe Grüße
    Arne
    Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 23.04.2018, 00:54.

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    • mawi
      Erfahren
      • 21.02.2018
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      #3
      AW: Sarek 2018 - A Film Noir Fjellstory

      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen

      Haha, deine Tour hat begonnen wie sie geendet hat

      Sehr schön, freue mich schon auf den Bericht!

      Viele Grüße,
      Mathias

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      • Ljungdalen

        Alter Hase
        • 28.08.2017
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        #4
        AW: Sarek 2018 - A Film Noir Fjellstory

        Zitat von Ardunaut Beitrag anzeigen
        Im Hintergrund sieht man die Berge des Sareks
        <krümelkack>Das Akka-Massiv (bzw. Áhkká) liegt aber nicht im Sarek-NP, sondern noch im Stora-Sjöfallets-NP...</>

        Freue mich aber auch auf den * eigentlichen * Bericht.

        PS Mein Avatar-Bild - das ist übrigens auch am Rand des Sarek. Erkennt jemand, wo?

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        • Buck Mod.93

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          • 21.01.2008
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          #5
          AW: Sarek 2018 - A Film Noir Fjellstory

          Zitat von Ardunaut Beitrag anzeigen
          Noch einen Bericht über den Sarek? Auf jeden Fall! So ein paar Details von eurer Tour habe ich ja schon mitbekommen. Die Vorfreude für den Bericht ist also schon groß.
          Du hast vergessen die tollen Polarlichter zu erwähnen, welche man an dem Abend IN der Hütte sehen konnte.

          Hier die kleine Luftaufnahme aus Ritsem. Im Hintergrund sieht man die Berge des Sareks:


          Liebe Grüße
          Arne
          Wie ist dein Urteil zur Mitnahme der Drohne? Hat es sich gelohnt? Und noch wichtiger: Wird es auch von euch einen Reisebericht geben?

          Zitat von mawi Beitrag anzeigen
          Haha, deine Tour hat begonnen wie sie geendet hat

          Sehr schön, freue mich schon auf den Bericht!

          Viele Grüße,
          Mathias
          Ja, ich fülle diese Stunden gerne mit Schlaf! Schön übrigens, dass du auch hier bist.
          Les Flics Sont Sympathique

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          • Buck Mod.93

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            #6
            AW: Sarek 2018 - A Film Noir Fjellstory

            2. Tag-Einlaufen in Richtung Akkastugan

            Der Morgen in Ritsem beginnt mit einem üppigen Frühstück und wir plaudern noch eine Weile mit Arne und seinem Begleiter über unsere Tourpläne.
            Nachdem alles sortiert ist, verabschieden wir uns vor der Fjellstation voneinander und wundern uns noch ein letztes mal darüber, wie klein die (Trekking-) Welt doch ist.







            Der Pegel des Stausees wurde offenbar nachdem sich die Eisdecke geschlossen hatte um einige Meter gesenkt, was zu eindrucksvollen Aufwerfungen und armdicken Rissen im Eis führt.







            Die erste Tagesetappe ist gewohnt unspektakulär. Ich nutze die Zeit, um in mich hinein zu horchen, meine Gelenke zu befragen, ob sie mit der Belastung zurecht kommen und mich darüber zu wundern, dass ich nach fast genau zwei Jahren wieder Skier an den Füßen habe.





            An vielen Stellen treffen wir blankes Eis an, was das Gehen mit Skiern zunehmend schwieriger macht und so laufen wir mehr, als die Hälfte der Strecke, mit den Tourenstiefeln.





            Die Thermosflaschen waren auf der letzten Tour für mich ein großes Thema, weil das Wasser in meinem Primusfabrikat schon nach wenigen Stunden nur noch lauwarm war. Was ich im Nachhinein sagen kann: Ja, Thermos scheint hier immer noch der Marktführer zu sein. Lediglich die Flaschen der Firma Stanley würden mich noch reizen.



            Wegen des schönen Wetters gehen wir verschwenderisch mit unserer Zeit um und ich nutze die Gelegenheit, einige der "Eisberge" zu erklimmen. Immer wieder geben die sich gegeneinander verschiebenden Eisplatten laute Klagelaut von sich.











            Gegen 16:00 kommen wir an der Akkastugan an und ich bin wider meiner Erwartung noch recht fidel.

            Einige Zeit vor dieser Reise habe ich mir ein Video mit dem Titel "Making a Custom Knife for the Antarctic Research Mission" angesehen und der Wunsch nach einem Messer dieser Art kam auch bei mir auf.
            Die Vorstellung der sog. "One Tool Option", also eines Messers, mit dem man alle draußen anfallenden Arbeiten, von Holz hacken bis hin zur Nahrungszubereitung, erledigen kann, faszinierte mich.
            Ich nutzte also die Zeit bis zum Sonnenuntergang, um mein neues Allzweckwerkzeug zu testen.
            Armdicke Birken stellten für das Messer überhaupt keine Herausforderung dar und so war schnell eine kleine Menge Feuerholz für den Ofen der Hütte gespalten.









            Wir verbringen einen gemütlichen Abend in der Hütte und ich lese die letzten Seiten von Rocko Schamonis "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit".
            Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 23.04.2018, 19:43.
            Les Flics Sont Sympathique

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            • Buck Mod.93

              Lebt im Forum
              • 21.01.2008
              • 9011
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              #7
              AW: Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

              3. Tag-Nächtliche Rettungsaktion

              Ich rechne an diesem Morgen mit einem zwar körperlich anstrengenden aber ansonsten angenehm gleichförmigen Tag.
              Die Muskeln brennen bereits beim Aufstehen ein wenig und ich mache mich mürrisch ans Packen.
              Eine Gruppe von Finnen veranstaltet vor der Hütte ein ziemliches Durcheinander und so genehmigen Pjotr und ich uns einen weiteren Kaffee, während wir auf deren Abreise warten.
              Pjotr scharrt bereits mit den Hufen, als ich meine Pulka noch nicht fertig gepackt habe und so startet er einige Minuten vor mir Richtung Kutjaure.



              Ein Blick auf die Karte verrät mir: Für unseren "üblichen" Einstieg in den Sarek ist Kutjaure ein Umweg.
              Stimmt, wir wollen ja Pjotrs Freundin Ingrid dort besuchen.
              Als ich losgehe, fällt meine Isomatte von der Pulka und weil ich bereits das Zuggeschirr trage, bitte ich Gunnar, einen älteren, drahtigen Mann vor der Hütte des Stugvards, sie wieder auf meine Pulka zu schnallen.
              An dieses Gesicht werde ich mich noch lange erinnern, denn dieser Mann wird keine 8 Stunden später als verschollen gelten.
              Sowohl am Ufer, als auch auf dem Vuojatädno selbst liegt, wie auf dem Akkajaure, kaum Schnee, also laufe ich bis kurz vor den Kutjaure ohne Skier.





















              Das Wetter zeigt sich an diesem Tag nicht von seiner besten Seite. Es hat nur knappe -10 Grad, die Farben wirken alle etwas fad und es kommt immer mehr Wind auf, der uns bald Schnee bescheren sollte.





              Nachdem wir den Kutjaure überquert und die Samisiedlung an dessen Ufer passiert haben, beginnen wir unseren letzten kleinen Aufstieg.
              Auch, wenn es nur 16 Kilometer waren, fühle ich mich ein wenig gerädert, als wir an der Hütte ankommen.
              Gegen 16:00 ist Kutjaure endlich in Sicht.





              Als wir die Hütte betreten, werden wir herzlich von Ingrid in Empfang genommen.
              Pjotr und ich trinken einen warmen Erdbeersaft und später soll es Kassler und Bohnen geben.
              Der Tisch allerdings ist für vier Personen gedeckt, weil Ingrid auf Gunnar wartet, der ein Freund ihrer Familie zu sein scheint.
              Mit Einbruch der Dämmerung wird Ingrid immer unruhiger.
              "Wenn die Gäste nicht an meiner Hütte ankommen, fühlt es sich an, als würden meine eigenen Kinder nachts nicht heim kehren."
              Ingrid versucht den Stugvard in Akka zu erreichen, der aber nicht ans Telefon geht. Kurz darauf wählt sie die Nummer der Polizei.
              Als es gegen 18:15 endgültig dunkel ist, packe ich wortlos meinen Rucksack. Heißer Tee, Stirnlampe mit Ersatzakkus, GPS mit Ersatzakkus, Erste Hilfe Set, Daunenjacke, einige Paar warme Handschuhe und Sturmhaube.
              Ich spreche mich kurz mit Pjotr ab und um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, gehen wir ohne Skier auf dem überfrorenen Pfad Richtung Kutjaure zurück.
              Immer wieder schalten wir die Stirnlampen aus und stehen in völliger Stille in der Nacht, um gegebenenfalls Gunnars Hilferufe hören zu können.
              Als wir wieder unten am See ankommen, ist weit und breit keine Spur von ihm und auch die 2300 Lumen unserer Stirnlampen können auf dem Kutjaure keine Person ausmachen. Es ist bereits über eine Stunde vergangen, seit wir los gegangen sind.
              Wir gehen einige hundert Meter in Richtung der Häuser am Allakjagasj, weil ich glaube, dort Licht zu sehen. Später wird sich heraus stellen, dass es sich nur um solarbetriebene Außenleuchten handelt und die Siedlung gottverlassen ist.
              Abseits des Pfades ist der Schnee tief und Pjotr und ich müssen nun abwägen, ob wir uns noch weiter in Gefahr bringen wollen.
              Wir stehen noch eine halbe Stunde am Ufer des Sees, dann entscheiden wir uns, zurück zur Kutjaure Hütte zu gehen.
              Die einzige Alternative wäre es gewesen, den ganzen Weg zurück zur Akkastugan zu laufen und auch, wenn ich mich wegen des Adrenalins wieder ziemlich fit fühlte, hätte ich mir das nach dieser Tagesetappe nicht mehr zugetraut.
              Als wir wieder an der Kutjaure Hütte ankommen, kommt Ingrid uns entgegen gelaufen.
              "Er ist hier!", sagt sie. Als sie in der Küche der Hütte saß und versuchte, die Polizei zu erreichen, hat sie draußen Gunnars Hilferufe vernommen. "Hilfe, ich sterbe!", muss er gerufen haben. "Bitte helft mir!"
              Als sie ihn auffindet, befindet er sich keine 50 Meter von der Hütte entfernt aber nur noch sein Kopf schaut aus dem Schnee heraus.
              Er war scheinbar den falschen Markierungen gefolgt und fand sich dann vor dem steilen Geröllfeld am Fuße der Hütte wieder, als es bereits dämmerte. Mit Skiern hat man dort keine Chance und wahrscheinlich wäre es sogar mit Schneeschuhen eine Tortur dort hinauf zu klettern.
              Gunnar bedankt sich bei uns, als wir in die Hütte eintreten.
              Er gibt sich gelassen, zittert aber noch Stunden später, als endlich das Abendessen serviert wird.
              Les Flics Sont Sympathique

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              • tjelrik
                Fuchs
                • 16.08.2009
                • 1244
                • Privat


                #8
                AW: Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                Heilige... das nenn ich mal einen tollen Bericht!
                Ich würde mich über eine sehr baldige Fortsetzung freuen.
                bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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                • Jogi
                  Fuchs
                  • 11.02.2005
                  • 1065
                  • Privat


                  #9
                  AW: Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                  Zitat von tjelrik Beitrag anzeigen
                  Heilige... das nenn ich mal einen tollen Bericht!
                  Ich würde mich über eine sehr baldige Fortsetzung freuen.
                  Jo, finde ich auch. Sehr unterhaltsam geschrieben und die Suche nach Gunnar hat für "Film Noir" ganz schon "Action" und "Thrill". Ich bin gespannt, vielleicht wird's ja noch "finster".
                  JAG HAR KOMPISAR I SKOGEN!

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                  • Buck Mod.93

                    Lebt im Forum
                    • 21.01.2008
                    • 9011
                    • Privat


                    #10
                    AW: Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                    Schön, dass es euch gefällt!
                    Im Moment habe ich viele Prüfungen aber ich versuche heute oder morgen weiter zu schreiben.
                    Les Flics Sont Sympathique

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                    • Tie_Fish
                      Alter Hase
                      • 03.01.2008
                      • 3550
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                      Schreib! Zackzack! Sonst petze ich, dass man keine gesunden Birken fällen darf
                      Grüße, Tie »

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                      • mawi
                        Erfahren
                        • 21.02.2018
                        • 135
                        • Privat


                        #12
                        AW: Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                        Schön, dass es euch gefällt!
                        Und wie!!!! Da möchte ich am liebsten gleich wieder losziehen. Wie kann man denn hier die Beiträge "liken"?

                        Wenn ich gewusst hätte, dass du mit solch einer riesigen Machete rumläufst, dann hätte ich keine Witze über eure schweren Pulkas gemacht

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                        • Buck Mod.93

                          Lebt im Forum
                          • 21.01.2008
                          • 9011
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                          Hi Matthias,

                          Eine "Likefunktion" gibt es nicht. Ich freue mich aber sehr darüber, dass du mitliest. Ich Moment hat die Uni aber Vorrang. Es wird spätesten am Dienstag weiter gehen.

                          Liebe Grüße

                          Ferdinand
                          Les Flics Sont Sympathique

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                          • rabe123
                            Erfahren
                            • 25.07.2015
                            • 101
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                            Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                            Hi Matthias,

                            Eine "Likefunktion" gibt es nicht. Ich freue mich aber sehr darüber, dass du mitliest. Ich Moment hat die Uni aber Vorrang. Es wird spätesten am Dienstag weiter gehen.

                            Liebe Grüße

                            Ferdinand

                            Sehr schöner Bericht bisher. Bin ja eigentlich nicht so der aktive User hier aber deine Bericht veranlasst mich dazu das Forum jeden Abend stündlich nach neuen Posts von dir zu scannen

                            Bin sehr gespannt wie es weitergeht und was ihr noch so erlebt habt.

                            Viele Grüße

                            Martin (aus Ritsem)
                            Zuletzt geändert von rabe123; 27.04.2018, 23:07.

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                            • Buck Mod.93

                              Lebt im Forum
                              • 21.01.2008
                              • 9011
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                              4./5. Tag-Two Days Off

                              Weil es über diese beiden Tage deutlich weniger zu berichten gibt, als über die anderen Tourtage, habe ich mich entschieden, doch noch eine kleine Nachtschicht einzulegen.

                              Ingrid hatte zum Frühstück wieder fürstlich aufgetischt und ein bisschen machte ich mir Sorgen, dass meine Brigitte Fjelldiät vielleicht doch nicht zum Erfolg führen könnte.



                              Die nächtliche Suche nach Gunnar steckte uns noch in den Knochen und so lud Ingrid uns ein, noch einen weiteren Tag in Kutjaure zu verweilen.



                              Ich bin sehr gerührt von ihrer Wärme und Herzlichkeit und wir können diese Einladung einfach nicht zurückweisen.
                              Sie hatte die 10 Tage zuvor keine Menschenseele gesehen, wahrscheinlich weil Kutjaure zu weit am Rand des Nationalparks liegt und ich spüre, dass sie unsere Gesellschaft genießt.
                              Zudem klagt sie darüber, dass der Abstieg zum Wasserloch für sie und die Gäste zu steil sei und es zufriere, sobald die Temperatur unter -20 Grad fällt.
                              Ich schlage also eine Treppe in den überfrorenen Schnee, der auf dem Geröll liegt, das zum Fluss hinunter führt, während Pjotr einen isolierten Deckel für das Wasserloch zusammen zimmert.





                              Obwohl die Reise erst begonnen hat, beschließe ich, eine kleine Inventur zu machen und inspiziere dabei vor allem die Trockenmahlzeiten, die ich wegen des sonst zu hohen Gepäckgewichts an Pjotr habe schicken lassen und bisher nicht auspacken konnte. Das klingt erst mal alles sehr lecker und um es vorweg zu nehmen; das war es auch!
                              Ich habe ein mal das komplette Sortiment als Doppelpackungen bestellt und werde, wie hier gewünscht noch einen kleinen Testbericht zu den Mahlzeiten am Ende des Reiseberichts schreiben.






                              Gunnar überrascht uns auch an diesem Tag wieder mit neuen Schelmenstreichen.
                              Als er aus dem Holzschuppen zurück kommt, hat er einen 15x15 cm großen Winkel in seine Hose geschnitten.
                              "Ich habe mir ins Knie gehackt!" Ja, das können wir klar und deutlich sehen.
                              Ich krame Desinfektionsmittel aus meinem Gepäck und Pjotr Antibiotikum.
                              Als die Wundbeschau beginnt, sind wir alle ein wenig erleichtert, weil Gunnar sich - wie er selbst sagt - "nur" in die Patella gehackt hat und die ja (Gunnar ist Chirurg) "einiges aushält".
                              Als alles desinfiziert und verbunden ist, fällt er rückwärts über die Kiste, in der sich der schicksalhafte Scheit befindet. Ich schweige und flaniere noch ein wenig vor der Hütte.




                              Kurz vor Einbruch der Dämmerung bekommen wir drei doch noch Gesellschaft.
                              Ein älterer Tscheche, der ziemlich genau aussieht, wie John Hurt in Midnight Express, gesellt sich an diesem Abend zu uns.
                              Er raucht noch bevor er die Hütte überhaupt betritt fünf rote Winstonzigaretten und berichtet mir dabei in gebrochenem Deutsch von seiner abenteuerlichen Anreise.















                              Wir verbringen alle zusammen einen gemütlichen Abend in der Hütte, den wir bei Whisky, Rum und Schmerztabletten ausklingen lassen.



                              Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 21.05.2018, 23:56.
                              Les Flics Sont Sympathique

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                              • Buck Mod.93

                                Lebt im Forum
                                • 21.01.2008
                                • 9011
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                Zitat von rabe123 Beitrag anzeigen
                                Sehr schöner Bericht bisher. Bin ja eigentlich nicht so der aktive User hier aber deine Bericht veranlasst mich dazu das Forum jeden Abend stündlich nach neuen Posts von dir zu scannen

                                Bin sehr gespannt wie es weitergeht und was ihr noch so erlebt habt.

                                Viele Grüße

                                Martin (aus Ritsem)
                                Schön, dass du dich auch zu Wort meldest!
                                Les Flics Sont Sympathique

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                                • Tie_Fish
                                  Alter Hase
                                  • 03.01.2008
                                  • 3550
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                  Jungejunge, da war ja was los! Sehr schön geschrieben und bebildert!

                                  (Klingt, als müsste ich mal wieder im Winter da hoch (letztes Mal haben wir nur im Auto gesessen ). )

                                  Grüße, Tie »

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                                  • Buck Mod.93

                                    Lebt im Forum
                                    • 21.01.2008
                                    • 9011
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                    6. Tag-Brückentag

                                    Durch unseren kleinen Ausflug zur Kutjaure Hütte hat es sich ergeben, dass es an diesem Tag nur eine kurze Etappe bis zur Gisuris Hütte geben wird. Wir frühstücken noch ein letztes mal mit Ingrid und Gunnar und brechen dann gegen 11:00 Uhr auf.
                                    Auch der Schlittenhundeführer reist an diesem Tag ab.



                                    Beim Weg zurück hinunter zum See erinnern wir uns an unsere nächtliche Suche nach Gunnar. Wäre das Wetter in dieser Nacht nicht verhältnismäßig gut gewesen, hätte es wahrscheinlich sein Ende bedeutet. Bei starkem Wind hätten wir keine Chance gehabt, seine Hilferufe zu hören und der Suchtrupp hätte wohl überall gesucht aber nicht direkt neben der Hütte.





                                    Morgen wollen wir durch das Sierkavagge in den Sarek einsteigen und wir sind froh, dass die Temperatur ein wenig gefallen und der Himmel klar ist.





                                    Wir passieren die Samisiedlung an Ufer des Kutjaure.





                                    Von hier aus schlagen wir den Weg Richtung Gisuris ein.



                                    Obwohl dieser Tag sich eher als ein letzter gemütlicher Spaziergang angekündigt hatte, wurde es doch noch interessant.
                                    Pjotr, der vor mir geht, hält plötzlich inne. Er hat irgendwas den Hang hinauf huschen gesehen und nun sehe auch ich zu meinen Füßen, um welches Tier es sich gehandelt haben könnte.



                                    Ich bin getrieben von dem Gedanken, endlich einen Vielfraß zu sehen und versuche auf dem letzten Kilometer zur Hütte möglichst keinen Lärm zu machen.



                                    Als wir ankommen, ist es noch hell und so schnitze ich noch ein wenig an meiner Holzfigur und halte die Kamera griffbereit, falls sich der Vielfraß doch noch zeigen sollte. Vergebens.



                                    Im Innern der Gisuris Hütte hat es bei unserer Ankunft -15 Grad und selbst nach zwei Stunden Heizen hat es die Gasheizung nicht geschafft, die Hütte auf über 0 Grad zu bringen. Wir hüllen uns in die klammen Decken und schlafen fröstelnd ein.

                                    Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.05.2018, 00:00.
                                    Les Flics Sont Sympathique

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                                    • Voronwe
                                      Erfahren
                                      • 03.04.2008
                                      • 443
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                      Wow, was für ein grandiose Landschaft.
                                      Und Gunnar hat tatsächlich enormes Glück gehabt.

                                      Warte gespannt auf den weiteren Verlauf
                                      "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

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                                      • Buck Mod.93

                                        Lebt im Forum
                                        • 21.01.2008
                                        • 9011
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                        7. Tag-Minus 27,7 Grad

                                        In der Nacht wachen wir mit trockenen Kehlen und völlig überhitzt auf. Die lausige Gasheizung hatte es nun doch geschafft, die Hütte auf Temperatur zu bringen. Wir sind - wie bereits bei unserer letzten Tour - nicht traurig, dass wir die Gisuris Hütte hinter uns lassen.



                                        Gegen 8:00 brechen wir in Richtung Sierggavagge auf. In dem kleinen Birkenwald, den wir passieren, sind scheinbar bei einem Sturm einige Birken umgefallen, was mir zum Verhängnis werden soll.



                                        Ich versuche vorsichtig unter einer umgeknickten Birke hindurch zu gehen, die plötzlich umstürzt, mich zuerst am Kopf trifft, dann an der Schulter und schlussendlich voll in meine Pulka kracht. Ich bin für einen Moment benommen und auch das Pulkenverdeck hat ein paar Schrammen abbekommen. Wie ich das immer mache, wenn ich dem Tod von der Schippe springe, denke ich einige Zeit darüber nach, ob das ein würdiger Abgang für mich gewesen wäre.
                                        Ich erinnere mich noch gut an den letzten Aufstieg ins Siergavagge. Diese fette gelbe Raupe, die ich da hinter mir her ziehe muss die Strafe für die Sünden der Vergangenheit sein. Ich muss unwillkürlich an die Sisyphos Legende denken.









                                        Ja, es ist steil! Und wie man sieht, liegt hier oben sehr wenig Schnee. Das ist vor allem auf dem Sierggajahka ein wenig hinderlich.
                                        Wir haben uns an diesem Tag eine recht lange Etappe vorgenommen. Der Plan ist, bis an die Einmündung des Sierggavagge ins Ruohtesvagge zu laufen und dort zu zelten. Ich bin froh über die Oatsnacks, die ich eingepackt habe, obwohl ein Blick in die Zutatenliste einen schon schaudern lässt. Auf halber Höhe legen wir eine kurze Pause ein.



                                        Oben angekommen schieben wir uns vorsichtig über das blanke Eis.





                                        Das Thermometer bleibt zwar tagsüber im Rucksack aber es fühlt sich schon mal verflucht kalt an.



                                        Im Sierggavagge kommen wir dann deutlich besser voran.





                                        Die Filsontasche, die ich eigentlich meinem Vater schenken wollte, die er aber abgelehnt hatte, weil sie ihm zu klein war, entpuppte sich durch ihre Breite als die perfekte Pulkentasche.



                                        Bevor wir ins Ruohtesvagge einbiegen machen wir noch eine Pause mit Wurst, Nüssen und heißem Tee.







                                        Heute kommt Pjotrs Schneesäge zum Einsatz. Genau wie große Messer ein sehr sinnvolles Werkzeug für Sarektouren.



                                        Wir verbringen noch einige Zeit damit, um das Zelt herum zu schleichen, zu fotografieren und die letzten Sonnenstrahlen zu genießen.











                                        Das Kochsetup funktioniert hinreissend und es ist im Zelt doch deutlich gemütlicher, als in einer schlecht geheizten Hütte.







                                        Wir wundern uns am Abend noch mal kurz über Leute, die freiwillig bei 0 Grad in einem VBL schlafen, und gehen dann zu Bett.

                                        Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.05.2018, 00:17.
                                        Les Flics Sont Sympathique

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                                        • rabe123
                                          Erfahren
                                          • 25.07.2015
                                          • 101
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                          sehr schön!

                                          Ihr hattet im Sarek den Bildern nach eine deutlich andere Schichtung im Schnee. Bei uns waren 10-15 cm Eisplatte und darunter 70 cm Eiskriesel.

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                                          • Buck Mod.93

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                                            • 21.01.2008
                                            • 9011
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                            Zitat von rabe123 Beitrag anzeigen
                                            sehr schön!

                                            Ihr hattet im Sarek den Bildern nach eine deutlich andere Schichtung im Schnee. Bei uns waren 10-15 cm Eisplatte und darunter 70 cm Eiskriesel.
                                            Ja, es war nicht angenehm zu gehen. Im Rapadalen sind wir dafür teilweise bis zur Hüfte eingesackt.
                                            Wie kalt war es bei euch?
                                            Les Flics Sont Sympathique

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                                            • Ardunaut
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                                              • 29.04.2013
                                              • 67
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: Sarek 2018 - A Film Noir Fjellstory

                                              Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                              Wie ist dein Urteil zur Mitnahme der Drohne? Hat es sich gelohnt? Und noch wichtiger: Wird es auch von euch einen Reisebericht geben?
                                              Die Mitnahme hat sich nicht wirklich gelohnt. Da das Modell ja recht neu auf dem Markt ist, gab es wieder ein paar Probleme mit Firmware Updates. Außerdem müssen die Akkus vorgewärmt werden. Erst in Kebnekaise habe ich wieder ein paar kurze Aufnahmen gemacht. Nach wenigen Minuten konnte ich, wegen klirrender Kälte und leichtem Wind, die Finger nicht mehr bewegen bzw. steuern. Die Landung war deshalb recht schwierig. Bei anderen Bedingungen und mehr Erfahrung vom Benutzer ist das aber sicherlich eine tolle Möglichkeit andere Blickwinkel einzufangen.

                                              Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                              Ja, es war nicht angenehm zu gehen. Im Rapadalen sind wir dafür teilweise bis zur Hüfte eingesackt.
                                              Wie kalt war es bei euch?


                                              Ab dem 21.03 gab es keinen Wärmeeinbruch im Fjell, das ist nur die Heizung im Zug

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                                              • mountainking
                                                Neu im Forum
                                                • 07.08.2017
                                                • 2
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                Ein sehr gelungener Reisebericht und toll bebildert.

                                                Ich bin gespannt, was diese Film Noir-Tour noch so an Überraschungen für den treuen Leser bereit hält!


                                                Viele Grüße, ein Fan deiner Fjell Stories.

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                                                • Buck Mod.93

                                                  Lebt im Forum
                                                  • 21.01.2008
                                                  • 9011
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                  8. Tag-Northern Light

                                                  Man will es sich ja nicht eingestehen, wenn die Ausrüstung nicht genau so funktionuckelt ( ), wie man sich das vorgestellt hat aber in der Nacht war es kühl. Kühl von unten.


                                                  (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                                  Pjotr ist wieder so verflucht früh wach und ich bin überwältigt von der Kälte und überwältigt von dem Anblick, der sich uns beim Sonnenaufgang bietet.









                                                  An diesem Morgen setze ich die Idee um, die mir offenbar im Schlaf gekommen war.
                                                  Eine meiner "Houdek Kabanos mit Käse" wird an einem Schnürchen befestigt und in den heißen Kamillentee hinab gelassen. Nach ca. 10 min entimmt man dann eine heiße Wurst aus der Thermosflasche.







                                                  An diesem Tag wollen wir ungefähr bis nach Skarja kommen. Als wir gegen 10:00 aufbrechen, ist es draußen noch immer klirrend kalt und so setzen wir uns schweigend in Bewegung.











                                                  Der Tag verging, wie eben die Tage so vergehen; ich habe
                                                  ihn herumgebracht, habe ihn sanft umgebracht, mit meiner primitiven
                                                  und schüchternen Art von Lebenskunst.
                                                  Mit den Pausen sind wir an diesem Tag sparsam. In der Sonne kann man ein paar Minuten stehen, ohne zu frieren, doch sobald sich der Schatten der Berge über einen schiebt, wird es unerträglich.







                                                  Der Gedanke, mich in der Mikkastugan ein wenig aufzuwärmen, treibt mich voran und gegen 16:00 Uhr erblicken wir endlich die kleine Telefonhütte.



                                                  Wie gewohnt ist der Wind bei Skarja stark und so sitzen wir bis zum Einbruch der Dunkelheit in der Hütte, kochen und trinken Rum.
                                                  Als uns beide die Müdigkeit packt, beschließen wir, doch in der Hütte zu schlafen. Auf unserer letzten Wintertour haben wir hier beide ziemlich gefroren und so polstern wir dies mal die Matten ein wenig mit Kleidung auf.
                                                  Als ich nachts noch ein mal zum Pinkeln raus gehe, erblicke ich es dann. Nordlicht.
                                                  Ich kann meinen inneren Schweinehund überwinden, greife mir Stativ und Kamera und bin sicher noch eine halbe Stunde bei gefühlten -30 Grad und Wind zum Fotografieren draußen.









                                                  Ich sichte in der Mikkastugan noch kurz meine Beute und dann schlafe ich zufrieden wieder ein.
                                                  Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.05.2018, 00:18.
                                                  Les Flics Sont Sympathique

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                                                  • jiba
                                                    Erfahren
                                                    • 09.03.2018
                                                    • 163
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                    Wow! Ich finde, der nächtliche Ausflug hat sich gelohnt! Danke für die schönen Bilder und den klasse Bericht!

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                                                      Lebt im Forum
                                                      • 21.01.2008
                                                      • 9011
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                      Zitat von jiba Beitrag anzeigen
                                                      Wow! Ich finde, der nächtliche Ausflug hat sich gelohnt! Danke für die schönen Bilder und den klasse Bericht!
                                                      Danke!
                                                      Les Flics Sont Sympathique

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                                                        Erfahren
                                                        • 25.07.2015
                                                        • 101
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                        wann war da als es bei euch so abging?

                                                        Bei uns war es am 14.03 gegen 20-21 Uhr sehr intensiv:



                                                        habt ihr eigentlich andere Wanderer im Sarek getroffen? Auf den Bildern sieht es so aus als seid ihr Spuren gefolgt

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                                                          Erfahren
                                                          • 21.02.2018
                                                          • 135
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                          Danke für den tollen und sehr unterhaltsamen Bericht! Freue mich schon auf die Fortsetzung! Also zackig weiter schreiben! In den letzten beiden Tage waren gewiss keine Prüfungen, also woran hakt es?

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                                                            Lebt im Forum
                                                            • 21.01.2008
                                                            • 9011
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                            Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                                            Danke für den tollen und sehr unterhaltsamen Bericht! Freue mich schon auf die Fortsetzung! Also zackig weiter schreiben! In den letzten beiden Tage waren gewiss keine Prüfungen, also woran hakt es?
                                                            Ist in Arbeit.
                                                            Les Flics Sont Sympathique

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                                                              Neu im Forum
                                                              • 03.02.2014
                                                              • 1
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                              Und mehr Film Noir auf jedenfall....

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                                                                Anfänger im Forum
                                                                • 16.02.2018
                                                                • 11
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                Heute morgen hab ich diesen wunderbaren Bericht entdeckt, die ersten Einträge gleich gelesen. Zwischendurch ruft dann doch wieder die Pflicht, dafür habe ich mir jetzt den ganzen Bericht nochmal durchgelesen.

                                                                Sehr beeindruckend so eine Tour, deine Bilder regen unglaublich an und den Bericht habe ich verschlungen. Ich warte also auch schon sehnsüchtig auf mehr ;)

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                                                                  Alter Hase
                                                                  • 30.05.2007
                                                                  • 3996
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                  Geniale Bilder und ein toll geschriebener Bericht. Ich hoffe, dass Gunnar den Rest seiner Reise ohne weitere Verletzungen überstanden hat...
                                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                  A. v. Humboldt.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Lebt im Forum
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                                                                    • 9011
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                    9. Tag-Wetterumschwung

                                                                    Ich möchte nicht sagen, dass uns bange war aber der Gedanke, durch das Rapadalen zu laufen, löste bei Pjotr und mir keine wohligen Gefühle aus. Im Hochfjell hatten wir für die Jahreszeit sehr wenig Schnee gehabt und somit bestand zumindest die Hoffnung, dass auch das Rapadalen uns mit Tiefschnee verschonen würde. Falsch gedacht.



                                                                    An diesem Morgen gibt es den bereits durch den strengen Wind am Abend angekündigten Wetterumschwung.
                                                                    Der Himmel zeigt sich trüb und der Abstieg ist steiler, als Gedacht. Als wir die Smailaklamm passieren, muss ich wieder an dem Tourengänger denken, der hier während meiner letzten Wintertour gestorben war. Ob ich wohl auch an den Rand der Klamm getreten wäre, wenn ich sie nicht schon aus den Sommermonaten gekannt und gewusst hätte, wie gnadenlos laut und wild es dort unten zugeht?



                                                                    Beim Abstieg müssen wir beide die Skier abschnallen und sacken deshalb immer wieder bis zur Hüfte in den Tiefschnee ein.
                                                                    Unten angekommen begrüßen uns die Reste eines toten Rentiers. Vielleicht ist es abgestürzt, vielleicht war es krank. Mir gefällt der Gedanke besser, dass der Vielfraß, den wir wenige Tage zuvor verpasst haben, es gerissen hat.
                                                                    Wir legen eine kurze Pause ein und schnallen unsere Skier wieder an.





                                                                    Pjotr geht vor, bleibt unvermittelt stehen und ruft mir zu, dass ich ihm nicht folgen soll. Er war mit Skiern und Pulka ein Stück in einen Zulauf des Rapa eingesackt. Auch ich sacke weniger Schritte später ein und das Wasser gefriert binnen Sekunden an unserer Ausrüstung. Ich packe mein Messer aus und beginne, mit dem Klingenrücken den Eispanzer von Skiern und Pulka zu klopfen. Noch mehrere Male muss ich an diesem Tag mit der Ahle des Multitools in der Bindung herum stochern, um sie wieder gangbar zu machen.
                                                                    Wegen des aufkommenden Windes, ziehen wir ein zusätzliches Paar Handschuhe an und bringen unsere Fellkragen in Position.











                                                                    Wir kommen an einer kleinen Kote vorbei, die scheinbar in diesem Winter schon von jemandem benutzt wurde. Obwohl wir keine Spuren sehen, kann es nicht allzu lange her gewesen sein.







                                                                    Wir legen hier erneut eine Kurze Pause ein und machen uns dann an die Suche eines geeigneten Zeltplatzes. Wegen des immer strenger werdenden Windes, sind wir wählerisch und quartieren uns am Ende einigermaßen geschützt in einem lichten Birkenwald ein.





                                                                    Kaum, dass das Zelt steht, bin ich wieder erstaunt darüber, wie wohl ich mich nach diesem grauen Tag an diesem eigentlich grauen Ort fühle. An diesem Abend steht bei mir das Lyofood Tikka Masala auf dem Speiseplan, was ich mir wegen der hohen Kalorienzahl für eine der Zeltnächte aufgespart habe.
                                                                    Wir verbringen den Abend mit Lesen und beschließen, hier abzuwettern, falls das Wetter sich am nächsten Tag nicht gebessert haben sollte.



                                                                    Am Abend verlasse ich noch ein mal kurz das Zelt und bin erstaunt darüber, wie schnell unsere Pulken im Schnee verschwunden sind.


                                                                    (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )
                                                                    Les Flics Sont Sympathique

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 21.02.2018
                                                                      • 135
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                      9. Tag-Wetterumschwung


                                                                      Ist ja voll krass, wie unterschiedlich das Wetter nur ein paar Kilometer weiter sein kann. Ich hatte nicht mit dem Sturm gerechnet (obwohl die Zeichen ja offensichtlich waren) und bekam so die volle Wucht am Hang des Niják ab. Ich hatte große Mühe auf den Beinen zu bleiben, einige Male warf es mich sogar um und konnte nur mit Mühe wieder aufstehen. Die Sicht war null und mir gelang es nicht den vereisten Hang zu verlassen. Zum Glück stieß ich auf eine große Verwehung, in die ich mich einbuddeln und komfortabel den Sturm aussitzen konnte.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 9011
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                        10. Tag-Ruhetag

                                                                        Als wir aufwachen, pfeift der Wind draußen kräftig. Ich verlasse das Zelt kurz und stelle fest, dass es zu einem Drittel eingeschneit ist.
                                                                        Ein Blick auf den Kalender des GPS verrät uns, dass wir noch drei Reservetage übrig haben und deshalb beschließen wir, an diesem einigermaßen windgeschützten Ort abzuwettern.
                                                                        Pjotr spannt morgens die Zeltleinen etwas nach und das Keron steht wieder bombenfest.
                                                                        Eigentlich bin ich kein großer Freund vom Abwettern im Zelt aber dieser Ruhetag ist mir nicht negativ in Erinnerung geblieben.
                                                                        Rocko Schamoni wird heute für ca. 10 Seiten von Jack Kerouac abgelöst, der mich dann aber doch nervt. Es folgt Ian McEwan. Nervt natürlich auch aber auf eine sehr erfüllende und altbekannte Art. Detailverliebt. Eigentlich ganz gut für lange Tage mit wenigen optischen Reizen.

                                                                        11. Tag-Unbekannte Gefilde



                                                                        Pjotr hat sowohl im Sarek, als auch im Padjelanta schon etliche Touren hinter sich, durch das Rapadalen sind wir im Winter jedoch beide noch nicht gelaufen. Wieder müssen wir in schlechtem Wetter aufbrechen.





                                                                        Auf einem der wasserreichsten Flüsse Schwedens unterwegs zu sein, ist kein sonderlich beruhigender Gedanke, zumal wir immer wieder an Stellen vorbei kommen, an denen so große Löcher ins Eis gebrochen sind, dass ein Kleinwagen darin verschwinden könnte. Darunter komischerweise kein Wasser. Vielleicht waren es ausgetrocknete Hohlräume, die dann irgendwann eingestürzt sind. An anderen Stellen dagegen hört man deutlich das Wasser rauschen.





                                                                        Wir hadern immer wieder damit, ob wir auf der "richtigen" Talseite unterwegs sind und müssen wegen der unsicheren Eissituation oft in dichte Birkenwälder ausweichen.





                                                                        Pjotr sackt ein mal in einer unscheinbaren Senke im Wald so tief ein, dass er Skier und Pulka abschnallen muss und sehr zu kämpfen hat, bis er wieder Boden unter den Füßen spürt.



                                                                        Mehr und mehr lassen wir das schlechte Wetter hinter uns und der Himmel beginnt aufzuklaren.









                                                                        Auch hier sehen wir immer wieder offene Stellen im Eis.





                                                                        Ein mal ziehe ich mitten auf dem Rapaätno einen Skier aus und verschwinde prompt bis zur Hüfte im Schnee.
                                                                        Jetzt, da die Sonne wieder scheint, genehmigen wir uns einige kleinere Pausen mit heißem Tee und Wurst.







                                                                        Wir stellen unser Zelt auf einer kleinen Insel im Fluss auf und stellen bereits am Abend fest, dass die Temperaturen wieder deutlich fallen. Wie wir am nächsten morgen feststellen sollten, wird es unsere kälteste (gemessene) Nacht auf dieser Tour sein.







                                                                        Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.05.2018, 00:19.
                                                                        Les Flics Sont Sympathique

                                                                        Kommentar


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                                                                          Lebt im Forum
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                                                                          • 9011
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                          Zitat von mawi Beitrag anzeigen


                                                                          Ist ja voll krass, wie unterschiedlich das Wetter nur ein paar Kilometer weiter sein kann. Ich hatte nicht mit dem Sturm gerechnet (obwohl die Zeichen ja offensichtlich waren) und bekam so die volle Wucht am Hang des Niják ab. Ich hatte große Mühe auf den Beinen zu bleiben, einige Male warf es mich sogar um und konnte nur mit Mühe wieder aufstehen. Die Sicht war null und mir gelang es nicht den vereisten Hang zu verlassen. Zum Glück stieß ich auf eine große Verwehung, in die ich mich einbuddeln und komfortabel den Sturm aussitzen konnte.
                                                                          Seit ich weiß, dass Morgan Freeman die trägt...
                                                                          So schlimm war es in dem Birkenwald nicht mit dem Wind, zumal wir auch die meiste Zeit im Zelt waren und das Keron wirklich ein Bunker ist. Der gefrorene Schnee auf den "Snowflaps" hat dann sein übriges getan. Du musst unbedingt einen Bericht schreiben, schon alleine wegen dieser Höhlengeschichte.
                                                                          Gute Nacht!
                                                                          Les Flics Sont Sympathique

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 21.02.2018
                                                                            • 135
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                            Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                            Pjotr hat sowohl im Sarek, als auch im Padjelanta schon etliche Touren hinter sich, durch das Rapadalen sind wir im Winter jedoch beide noch nicht gelaufen.
                                                                            Ich wollte ja ursprünglich auch über das Rapadalen den Sarek verlassen, aber mir hatte eine Gruppe von Belgiern, die ich kurz vor dem Einmarsch antraf, davon abgeraten. Sie erzählten mir auch von dem dünnen Eis und den offenen Stellen. Irgendwie lies ich mich von denen verunsichern und drehte wieder um. Einerseits ärgere ich mich darüber, anderseits war der extra Tag Pause, den ich dadurch hatte, in Saltoluokta auch super.

                                                                            Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                            Pjotr sackt ein mal in einer unscheinbaren Senke im Wald so tief ein, dass er Skier und Pulka abschnallen muss und sehr zu kämpfen hat, bis er wieder Boden unter den Füßen spürt.
                                                                            Aha, also ins Rapadalen hat es den ganzen Schnee hin verschlagen. Es schneite ja stellenweise so viel, aber der nirgends lag frischer Schnee. Überall war es total vereist, so dass ich mich immer wieder fragte, wo der Wind den ganzen Schnee hin bläst...

                                                                            Morgan Freeman hat aber nur die Kojak-Version der Frisur


                                                                            Schöne Bilder und toller Bericht!

                                                                            Kommentar


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                                                                              Lebt im Forum
                                                                              • 21.01.2008
                                                                              • 9011
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                              11. Tag-Lawinen

                                                                              "Good Night. Another Bad Morning." Wobei das eigentlich nicht ganz zutrifft. Obwohl wir uns noch mehrere Tagesmärsche von unserm Endpunkt befinden, stellt sich am Abend der Zeltnacht schon ein Gefühl von Heimkehr ein und so bin ich ein wenig nachlässig, was Isomatte (Sie wird normalerweise im Bereich der Hüfte noch durch ein dickes Evazote Sitzkissen ergänzt) und Schlafsack angeht (Er ist beim Einschlafen nicht vollständig geschlossen). Frierend wache ich auf und ein Blick auf das Thermometer verrät mir auch, warum.





                                                                              Die Morgen laufen immer routinierter ab und Pjotr und ich sind uns einig, dass wir erst jetzt wirklich bereit für eine längere Wintertour wären.





                                                                              Die Ausrüstung hat unter der Schinderei im Tiefschnee gelitten.



                                                                              Die Lawinen, die an diesem Tag vor der Mündung des Rapa abgehen, sind für uns und für alle anderen, die hier unterwegs sind, das prägende Ereignis. Ich höre ein lautes Donnern und meine, den Boden unter den Füßen zittern zu spüren. Beim Blick nacht rechts sehe ich, dass gerade eine Lawine eine Schneise in die licht stehenden Bäume schlägt.



                                                                              Wie wir am nächsten Tag von Björn aus Kvikkjokk erfahren, sind hier noch viel größere Lawinen abgegangen, die wir nur aus der Ferne gehört haben.
                                                                              Vor uns sind noch immer Nammasj und Tjahkelij zu sehen.







                                                                              Immer wieder müssen wir kleine Waldstücke durchqueren und dabei die Pulken zwischen den Birken hindurch manövrieren.





                                                                              Pjotr hat mir am Abend zuvor erzählt, dass wir an der Litnokstugan, einer Forschungshütte, vorbei kommen werden und so halte ich immer wieder am gegenüberliegenden Flussufer Ausschau danach.





                                                                              Als wir den Laitaure betreten und Aktse in immer greifbarere Nähe rückt, wird die Zeit zäh. Der Winterweg ist nicht markiert und so rätseln wir eine Weile darüber, ob wir weiter auf dem See laufen oder doch direkt in den Wald abbiegen sollen.





                                                                              Erst in der Dämmerung kommen wir in Aktse an und quälen uns die letzten steilen Meter zur Hütte hinauf.





                                                                              Schon von Weitem erblicken meine müden Augen eine gigantische Expeditionspulka aus Carbon.
                                                                              Diesen Abend werden Pjotr und ich mit einer Nord- und Südpoleroberin verbringen.
                                                                              Les Flics Sont Sympathique

                                                                              Kommentar


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                                                                                Lebt im Forum
                                                                                • 21.01.2008
                                                                                • 9011
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                                                                Ich wollte ja ursprünglich auch über das Rapadalen den Sarek verlassen, aber mir hatte eine Gruppe von Belgiern, die ich kurz vor dem Einmarsch antraf, davon abgeraten. Sie erzählten mir auch von dem dünnen Eis und den offenen Stellen. Irgendwie lies ich mich von denen verunsichern und drehte wieder um. Einerseits ärgere ich mich darüber, anderseits war der extra Tag Pause, den ich dadurch hatte, in Saltoluokta auch super.


                                                                                Aha, also ins Rapadalen hat es den ganzen Schnee hin verschlagen. Es schneite ja stellenweise so viel, aber der nirgends lag frischer Schnee. Überall war es total vereist, so dass ich mich immer wieder fragte, wo der Wind den ganzen Schnee hin bläst...

                                                                                Morgan Freeman hat aber nur die Kojak-Version der Frisur


                                                                                Schöne Bilder und toller Bericht!
                                                                                Da hast du aber Glück, dass ich mit meinem zarten Alter Kojak überhaupt kenne.
                                                                                Wo ist denn der Reisebericht? Hm?
                                                                                Les Flics Sont Sympathique

                                                                                Kommentar


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                                                                                  • 25.04.2013
                                                                                  • 293
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                  Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                  Wo ist denn der Reisebericht? Hm?
                                                                                  Guckst du hier.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 21.02.2018
                                                                                    • 135
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                    Sehr schön, dass es hier endlich mal weiter geht!

                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                    11. Tag-Lawinen
                                                                                    Die Lawinen, die an diesem Tag vor der Mündung des Rapa abgehen, sind für uns und für alle anderen, die hier unterwegs sind, das prägende Ereignis. Ich höre ein lautes Donnern und meine, den Boden unter den Füßen zittern zu spüren. Beim Blick nacht rechts sehe ich, dass gerade eine Lawine eine Schneise in die licht stehenden Bäume schlägt.
                                                                                    Oh ja, hatte zuvor gar nicht gedacht, dass Lawinen im Sarek ein Problem sein können. Bisher hatte ich Lawinen immer mit den Alpen verknüpft. Aber klar, die Physik ist überall gleich. Am ersten Tag meiner Tour beobachtete ich auch eine Menge kleiner Lockerschneelawinen und dann später nach dem heftigen Schneefall und Sturm ebenso. Eine große Lawine habe ich nicht gesehen, aber einmal (müsste sogar genau an diesem Etappentag gewesen sein) hörte ich auch ein gewaltiges Donnern. Muss aber in einem anderen Tal abgegangen sein.

                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                    11. Tag-Lawinen
                                                                                    Schon von Weitem erblicken meine müden Augen eine gigantische Expeditionspulka aus Carbon.
                                                                                    Diesen Abend werden Pjotr und ich mit einer Nord- und Südpoleroberin verbringen.
                                                                                    Ui, gibt es dazu noch die ein oder andere spannende Geschichte weiterzuerzählen?

                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                    Da hast du aber Glück, dass ich mit meinem zarten Alter Kojak überhaupt kenne.
                                                                                    Wo ist denn der Reisebericht? Hm?

                                                                                    Habe mich nun doch noch durchgerungen einen Bericht zu schreiben. Hatte ernsthaft überlegt ihn hier im ODS zu schreiben, da ich ja nicht so leicht unterwegs war. Allerdings hatte ich drüben schon den Vorbereitungsthread dazu und ich denke, dass das Ausrüstungskonzept dort etwas besser hin passt.
                                                                                    Der Link dazu wurde ja schon gepostet.

                                                                                    Freue mich schon auf das Grand Finale!

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 01.04.2014
                                                                                      • 1186
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                      OT: @ Mawi, hab mal nen Blick auf deinen Bericht geworfen, und magst Du mir sagen was das fürn Bindungssystem an deinen Ski ist und mit was für Schuhen du unterwegs bist?

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 21.02.2018
                                                                                        • 135
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                        Zitat von walnut Beitrag anzeigen
                                                                                        OT: @ Mawi, hab mal nen Blick auf deinen Bericht geworfen, und magst Du mir sagen was das fürn Bindungssystem an deinen Ski ist und mit was für Schuhen du unterwegs bist?
                                                                                        OT: Steht auch alles in der Packliste Es sind die OAC XCD160 Ski mit OAC EA-Bindung. Die Stiefel sind Columbia Bugaboot™ Plus III Omni-Heat.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Lebt im Forum
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                                                                                          • 9011
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                          12. Tag-"Ruhetag"

                                                                                          Als wir am Abend in der Hütte ankommen, ist sie lediglich von der bereits erwähnten Expeditionsleiterin Hannah McKeand und zwei älteren Schweden belegt, die hier ebenfalls einen Pausentag einlegen. Da die Nord und Südpolexpeditionen für Hannah offenbar eher Geschäft, als Hobby sind und sie im Moment Urlaub macht, halte ich mich mit Fragen zurück und auch sie gibt sich während unseres gesamtes Aufenthalts in Aktse eher verschlossen.

                                                                                          Die Geschichte, die auch erklärt, warum es jemanden mit nordpoltauglicher Ausrüstung ins winterliche Fjell verschlägt, sickert dann aber doch zu mir durch.
                                                                                          Hannah war mit einem Chinesen in Norwegen verabredet, um von dort weiter zum Startpunkt ihrer "Expedition" zum Nordpol zu fliegen. Leider ist der Unglückliche aber mit seinem Helikopter und samt Ausrüstung abgestürzt und wurde lebensgefährlich verletzt ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Hannah hat dann kurzerhand entschlossen, eine kleine Tour auf dem Kungsleden zu starten.


                                                                                          Das einzige, was sie mir gegenüber in einem Gespräch äußert, ist dass sie trotz ihrer langjährigen Erfahrung durchaus Respekt vor den Wetterumschwüngen in Lappland hat. Eine sehr professionelle Einstellung, wie ich finde.

                                                                                          Natürlich gehört das Absitzen der Pausentage genau so zu einer Wintertour, wie die Tage, an denen man unterwegs ist, aber es ist schon ein wenig ermüdend, in dieser sengenden Hitze in der Hütte zu sein.
                                                                                          Wir frühstücken ausgiebig und Blättern dann eine ganze Weile in den alten Büchern und Magazinen.





                                                                                          Später suchen Pjotr und ich uns draußen Arbeit und vertreiben uns die Zeit damit, Birken für den Holzvorrat zu zersägen.



                                                                                          Dem Ultraleichtrekker wird sich beim Anblick dieser schweren Tasche mit Lederbeschlägen wahrscheinlich der Magen umdrehen.



                                                                                          Ab 14:00 Uhr wird die Hütte immer voller. Es gesellt sich eine geführte Gruppe von Schneeschuhgängern zu uns, später trifft eine ebenfalls geführte Schlittenhundetour, sowie einige Solotourengänger und Björn aus Kvikkjokk ein.
                                                                                          Er hat mit seinem Handy den Abgang der großen Lawine gefilmt und zeigt dieses Video mit mahnendem Blick allen Bewohnern der heißen Fjellhöhle.











                                                                                          Ich geselle mich noch eine Weile zu den Schlittenhunden und verbringe den Abend mit IanMcEwan und damit meine Ausrüstung für den nächsten Tag zu richten.





                                                                                          Les Flics Sont Sympathique

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                            • 9011
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                                                                            Sehr schön, dass es hier endlich mal weiter geht!


                                                                                            Oh ja, hatte zuvor gar nicht gedacht, dass Lawinen im Sarek ein Problem sein können. Bisher hatte ich Lawinen immer mit den Alpen verknüpft. Aber klar, die Physik ist überall gleich. Am ersten Tag meiner Tour beobachtete ich auch eine Menge kleiner Lockerschneelawinen und dann später nach dem heftigen Schneefall und Sturm ebenso. Eine große Lawine habe ich nicht gesehen, aber einmal (müsste sogar genau an diesem Etappentag gewesen sein) hörte ich auch ein gewaltiges Donnern. Muss aber in einem anderen Tal abgegangen sein.


                                                                                            Ui, gibt es dazu noch die ein oder andere spannende Geschichte weiterzuerzählen?



                                                                                            Habe mich nun doch noch durchgerungen einen Bericht zu schreiben. Hatte ernsthaft überlegt ihn hier im ODS zu schreiben, da ich ja nicht so leicht unterwegs war. Allerdings hatte ich drüben schon den Vorbereitungsthread dazu und ich denke, dass das Ausrüstungskonzept dort etwas besser hin passt.
                                                                                            Der Link dazu wurde ja schon gepostet.

                                                                                            Freue mich schon auf das Grand Finale!
                                                                                            Das mit den Lawinen fand ich auch sehr beängstigend. Pjotr und ich hatten ja ursprünglich vor, durch das Kuopervagge zu laufen, haben uns dann wegen der unsicheren Schneesituation aber doch dagegen entschieden.
                                                                                            Du kannst den Bericht ja auch einfach hier rüber kopieren. Es geht ja nicht um die Ausrüstung, sondern um deine Erlebnisse.
                                                                                            Sehr schöner Bericht bisher! Und wirklich tolle Bilder.
                                                                                            Les Flics Sont Sympathique

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                              • 9011
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                              13. Tag-Nach Sitojaure

                                                                                              Der Blick aus dem Fenster verrät mir, dass das wechselhafte Wetter sich nun doch gebessert hat.



                                                                                              Mit dem Packen lassen wir uns an diesem Morgen Zeit, weil durch die Hundeschlittentour ohnehin ein zu großer Trubel vor und in der Hütte herrscht. Lediglich die beiden älteren Schweden, die Meister der Langsamkeit sind, brechen erst nach uns auf.
                                                                                              Obwohl Pjotr und ich uns nach den 12 Tagen im Fjell schon deutlich fitter fühlen, als zu Beginn der Tour, haben wir ein wenig Bange vor dem steilen Anstieg, den wir auf dem Kungsleden bewältigen müssen. Die Schweden wollen heute ebenfalls nach Sitojaure, allerdings mit nur etwa halb so viel Gepäck, wie wir.



                                                                                              Ich verabschiede mich ausgiebig von den Schlittenhunden.







                                                                                              Wir folgen ca. eine halbe Stunde lang den Ski und Scooterspuren bevor uns die Hundegespanne wieder überholen.



                                                                                              Sobald der steile Part unserer Tagesetappe beginnt, schnallen wir die Skier ab und wuchten die noch immer ca. 50 kg schweren Pulken den Hang hinauf.



                                                                                              Immer wieder müssen wir kurz stehenbleiben und unsere brennenden Beine etwas ausruhen.
                                                                                              Abgesehen von den roten Wintermarkierungen bietet sich oben angekommen eine wunderschön karge Szenerie.
                                                                                              Rechts der Skierffe und der Eingang zum Rapadalen.



                                                                                              Vor uns der Laitaure.



                                                                                              Links das Ufer des Tjaktjajaure.



                                                                                              Wir genehmigen uns eine etwas längere Pause und setzen dann unseren Weg fort, der uns ab jetzt immer weiter hinab führen wird. Wir sind beide durchgeschwitzt und müssen uns wärmer einpacken, damit der strenge Wind, der hier bläst, uns nicht sofort auskühlt.











                                                                                              Sobald das Ufer des Sitojaure in Sicht ist, bietet sich Pjotr und mir ein verstörender Anblick. Wir sehen eine Gruppe unbeholfener Skifahrer, die scheinbar etwas kornkreisartiges in den Schnee zu stapfen versucht und uns dann wohl eine volle Stunde lang unbewegt aus der Ferne anstarrt, während wir zum See hinab steigen. Ich muss unweigerlich an die fürchterliche Netflixproduktion "The Ritual" denken. Zum Glück hat das ja gar nicht in Lappland gespielt.







                                                                                              Als wir näher kommen, entpuppt sich der Haufen als die typische englische Reisegruppe, die man zu dieser Jahreszeit oft an den besser erreichbaren Fjellhütten antrifft. Sie sind begeistert von unserer Ausrüstung, wie sie überhaupt von allem begeistert sind, was sie hier vorfinden. Der Reihe nach ziehen sie unsere Pulken ein paar Meter durch den Schnee um sie dann schnaubend an den nächsten weiterzugeben.
                                                                                              Jedes mal schwanke ich dazwischen, sie für ihre Begeisterungsfähigkeit zu lieben, die den meisten grimmigen Deutschen, die hier oben unterwegs sind, völlig abhanden gekommen ist (Been there. Done that. Don't give a fuck) und sie dafür zu hassen, dass sie Hütten konstant auf über 30 Grad Celsius heizen.





                                                                                              Am Abend zeigt sich ein leider erneut nur schwaches Nordlicht aber auch das trübt die Freude der Engländer nicht. Mit Handykameras werden die Nordlichter "eingefangen" und auch wenn das Display danach nur leicht grün flimmert, sind sie selig. Doch, ich mag sie.
                                                                                              Les Flics Sont Sympathique

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 30.05.2007
                                                                                                • 3996
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                A. v. Humboldt.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                  • 21.01.2008
                                                                                                  • 9011
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                  Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                  Danke, ganz lieb.
                                                                                                  Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 21.02.2018
                                                                                                    • 135
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                    Ui ist ja noch voll spannend und unterhaltsam bis zum letzten Tag

                                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                                    Du kannst den Bericht ja auch einfach hier rüber kopieren. Es geht ja nicht um die Ausrüstung, sondern um deine Erlebnisse.
                                                                                                    Sehr schöner Bericht bisher! Und wirklich tolle Bilder.
                                                                                                    Danke! Dein Bericht steht dem nichts nach. Eher vielleicht noch besser, da ihr ja viele Leute getroffen habt und somit viele spannende Geschichten zu erzählen habt. Ich habe zum Glück niemanden getroffen. Ich mag die Einsamkeit und die Weite. Es wäre mein Alptraum gewesen, wenn ich jemanden getroffen hätte. Hatte mich ja schon tierisch über die unzähligen Spuren geärgert. Dementsprechend gibt es bei mir nur sich immer wiederholende Winterlandschaftsbilder.

                                                                                                    Den gleichen Bericht hier noch einmal einzustellen halte ich für nicht Sinnvoll. Zudem ist er ja hier verlinkt und gefühlt sind eh viele in beiden Foren unterwegs. Mache aber ganz gewiss auch mal einen Bericht hier.

                                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                                    Sobald der steile Part unserer Tagesetappe beginnt, schnallen wir die Skier ab und wuchten die noch immer ca. 50 kg schweren Pulken den Hang hinauf.
                                                                                                    Beide zusammen 50kg?

                                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                                    Sorry, ich finde es immer noch seeeeeeeeeeeeehr geil! Steht dir wirklich richtig gut. Siehst wie ein waschechter Südpolforscher/-expeditionist aus!
                                                                                                    Apropos Südpolexpeditionist, schade das ich die gute Frau McKeand nicht in Saltoluokta angetroffen hatte. Ich hätte sie nur zu gern mit Fragen zum Nordpol gelöchert.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                      • 9011
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                      Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                                                                                      Ui ist ja noch voll spannend und unterhaltsam bis zum letzten Tag
                                                                                                      Danke! Dein Bericht steht dem nichts nach. Eher vielleicht noch besser, da ihr ja viele Leute getroffen habt und somit viele spannende Geschichten zu erzählen habt. Ich habe zum Glück niemanden getroffen. Ich mag die Einsamkeit und die Weite. Es wäre mein Alptraum gewesen, wenn ich jemanden getroffen hätte. Hatte mich ja schon tierisch über die unzähligen Spuren geärgert. Dementsprechend gibt es bei mir nur sich immer wiederholende Winterlandschaftsbilder.
                                                                                                      Pjotr ist halt ein großer Socializer.
                                                                                                      Ich wäre wahrscheinlich auch mit deutlich weniger Menschen in Kontakt gekommen, weil ich die Innenwelt doch oft der Außenwelt vorziehe. Das ist zumindest nicht immer die richtige Einstellung.

                                                                                                      Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                                                                                      Beide zusammen 50kg?
                                                                                                      Schon jede für sich 50 kg. Wobei natürlich vor allem die Pulka schwer bleibt, die nicht das Essen beherbergt hat.

                                                                                                      Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                                                                                      Sorry, ich finde es immer noch seeeeeeeeeeeeehr geil! Steht dir wirklich richtig gut. Siehst wie ein waschechter Südpolforscher/-expeditionist aus!
                                                                                                      Apropos Südpolexpeditionist, schade das ich die gute Frau McKeand nicht in Saltoluokta angetroffen hatte. Ich hätte sie nur zu gern mit Fragen zum Nordpol gelöchert.
                                                                                                      Der Kragen ist sogar selbst gemacht.

                                                                                                      Ich finde es wirklich sehr interessant, die verschiedenen Herangehensweisen an diese Tour nun direkt miteinander vergleichen zu können.
                                                                                                      Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Erfahren
                                                                                                        • 21.02.2018
                                                                                                        • 135
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                                        Pjotr ist halt ein großer Socializer.
                                                                                                        Oh ja, das hatte ich auch sehr schnell mitbekommen.

                                                                                                        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                                        Der Kragen ist sogar selbst gemacht.
                                                                                                        Ui, sehr schönes Projekt! Für mich persönlich kommt ja echtes Fell nicht in Frage und vom Gewicht mal ganz zu schweigen. Hat aber auf jeden Fall was und peppt jeden Fotobericht ordentlich auf!

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 01.02.2012
                                                                                                          • 211
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                          Eine sehr schöne Tour und einsausgesprochen unterhaltsamer Bericht.
                                                                                                          Danke.
                                                                                                          Horst

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                            • 9011
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            14. Tag-Ausstieg über Saltoluokta


                                                                                                            Als wir uns am Vorabend unserer Abreise ins Bett begeben, hat es in der Hütte 34 Grad Celsius und auch das Geschehen am nächsten Morgen wird von unseren englischen Freunden dominiert.



                                                                                                            Eine junge Frau, die scheinbar dafür abgestellt wurde, ein letztes mal zu überprüfen, ob die gesamten Habseligkeiten eingepackt wurden, betritt hastig die Küche, sieht sich um und lässt dabei ihre Kamera liegen.
                                                                                                            Ich drücke sie ihr im Flur der Hütte in die Hand und dann machen auch Pjotr und ich uns ans Packen.



                                                                                                            Wenn ich mich recht erinnere, betrug die Temperatur im Schatten der Hütte an diesem Morgen um die -25 Grad.
                                                                                                            Mit den Gedanken bereits bei der langwierigen Abreise, die uns nun bevorstehen wird, brechen wir ca. 30 Minuten nach den anderen auf. Auf dem von Scootern und Skifahrern planierten Weg kommt man gut voran.







                                                                                                            Am Windschutz, der etwa auf halber Strecke nach Saltoluokta liegt, haben wir die Reisegruppe wieder eingeholt. Der Wind bläst kräftig und weil die Windschutzhütte voll ist, machen wir es uns draußen gemütlich. Nach und nach stolpern mehr oder weniger gut ausgerüstete Engländer heraus. Manche in Leggings, andere mit angemessener Bekleidung.







                                                                                                            Auf der zweiten Etappe dieses Tages machen wir kaum noch Pausen und kommen deshalb schon gegen 16:00 Uhr in Salto an.







                                                                                                            Pjotr bucht zwei mal Abendessen und zwei mal Scooterfahrt zur anderen Seeseite, während ich mich im Souvenirshop umschaue.
                                                                                                            Die Wartezeit bis zum Abendessen verbringen wir mit ausgiebiger Körperpflege und einem Plausch mit Mathias, der im Vorraum des Haupthauses ebenfalls auf die Essensglocke wartet.
                                                                                                            Pjotr und ich überfressen uns an diesem Abend natürlich maßlos.



                                                                                                            Der letzte Tag in Saltoluokta besteht dann in erster Linie aus Warten auf unsere Überfahrt und den Bus, der uns anschließend nach Gällivare bringen soll.
                                                                                                            Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                                              • 9011
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                              Besteht denn noch Interesse daran, dass ich ein paar Worte zum Lyofood, das ich auf dieser Tour zum ersten mal ausprobiert habe, und zur Packliste sage?
                                                                                                              Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Freak

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                                                                                                                • 13729
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                                Ja

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                                                  • 8931
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                                  Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Besteht denn noch Interesse daran, dass ich ein paar Worte zum Lyofood, das ich auf dieser Tour zum ersten mal ausprobiert habe, und zur Packliste sage?
                                                                                                                  Eine paar Worte (bzw. Bilder) zum Lyofood hast Du ja bereits zum Besten gegeben. Aber ein Kurzbericht wäre toll!
                                                                                                                  ministry of silly hikes

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Lebt im Forum
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                                                                                                                    • 9011
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                                    Ich hatte auf der diesjährigen Wintertour das komplette Sortiment an Hauptmahlzeiten im Gepäck. Aufgrund der Tourlänge einige Gerichte natürlich doppelt.

                                                                                                                    Zum Sortiment:

                                                                                                                    Was den meisten beim Betrachten der Produktpalette wohl als erstes ins Auge sticht ist der Preis. Sofern man Doppelpackungen kauft, was auch bei meinem wohl durchschnittlichen Grundumsatz absolut notwendig war, landet man bei manchen Gerichten jenseits der Schallmauer von 10,00 Euro. Ich rechtfertige das für mich immer damit, dass man auch zu Hause nicht von Wasser und Brot leben würde und die Kosten für Frühstück und Mittagessen auf Trekkingtouren ja in der Regel doch überschaubar sind.
                                                                                                                    Was außerdem auffällt ist, dass die Gerichte sich deutlich in ihrer Kalorienanzahl und ihrem Trockengewicht unterscheiden.

                                                                                                                    So erhält man:

                                                                                                                    Pro verzehrfertige Portion (500 Gramm) Bigos: 316 kcal

                                                                                                                    Pro verzehrfertige Portion (500 Gramm) Chicken Tikka Masala: 754 kcal

                                                                                                                    Andere Hersteller behelfen sich in diesem Fall oft mit Palmfett, um die Gerichte in der Kalorienzahl aneinander anzugleichen.
                                                                                                                    Den Verzicht darauf finde ich durchaus positiv und ich hatte auch kein Problem damit, dass die Gerichte in der Kalorienzahl so stark voneinander abweichen.
                                                                                                                    So habe ich an weniger anstrengenden Tagen und Tagen an denen wir in einer Hütte übernachtet haben die weniger gehaltvollen Gerichte gegessen und vor den Zeltnächten die gehaltvolleren.
                                                                                                                    "Funktioniert" haben die Gerichte alle. Alle Komponenten sind auch ohne zusätzliche Isolation in den Beuteln gar geworden, von den neckischen Lorbeerblättern und Pfefferkörnern mal abgesehen.

                                                                                                                    Zu den Inhaltsstoffen:

                                                                                                                    Lyo hat vegetarische, vegane, sowie lactosefreie Produkte im Programm. Auf Farbstoffe, Zuckerzusatz, Palmfett und Konservierungsstoffe wird vollständig verzichtet, dafür befindet sich jedoch in jeder Mahlzeit ein Beutel Silica Gel.

                                                                                                                    Zum Geschmack:

                                                                                                                    Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der gewohnte Salz und Glutamat-Umami Kick bei diesen Gerichten vollständig ausbleibt. Es schmeckt tatsächlich wie selbst gekocht. Unterwegs habe ich die Gerichte als schwach gesalzen empfunden, was aber wohl der Tatsache geschuldet war, dass man auf Wintertouren durch die körperliche Anstrengung und das Trinken von Schmelzwasser einen erhöhten Salzbedarf hat. Zu Hause habe ich noch mal zwei Gerichte gekostet und empfand sie als perfekt abgeschmeckt. Geschmacklich fand ich Penne alla Bolognese, Beef Stroganoff und Chicken Tikka Masala am besten.

                                                                                                                    Kauftip ?

                                                                                                                    Wenn man zu Hause auf seine Ernährung achtet, ist es imo die logische Konsequenz, dies auch auf Trekkingtouren fortzusetzen.
                                                                                                                    Will man Trekkingmahlzeiten, die ähnlich "clean" sind, bleibt wohl nur Selbstdörren und für jeden, dem das zu aufwendig oder zu heikel ist, sind diese Gerichte die richtige Alternative.
                                                                                                                    Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                                      • 9011
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                                      Zum Thema Ausrüstung möchte ich Bezug auf die Ausführungen nehmen, die ich hier nach meiner ersten Wintertour niedergeschrieben habe. Es haben seitdem noch weitere Wintertouren in Lappland stattgefunden, zu denen ich aber keinen Bericht geschrieben habe.
                                                                                                                      Ich werde natürlich vor allem über die Ausrüstungsgegenstände sprechen, die sich seit der letzten Tour verändert haben.

                                                                                                                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen

                                                                                                                      Füße:

                                                                                                                      Ich habe bereits auf meiner ersten kleinen Wintertour im Schwarzwald feststellen müssen, dass ich unter Anstrengung sehr schwitze und daher Schuhe, die so wenig wie möglich Wasser aufnehmen können, für mich das beste sind.
                                                                                                                      Dort trug ich HanWag´s aus Wildleder, und die Feuchtigkeit setze sich außen fest und gefror dort.
                                                                                                                      Die Folge war, dass die Schuhe am nächsten Tag steif gefroren waren. In Lappland wurde dies auf zwei Arten verhindert.
                                                                                                                      1. Ich habe immer meine VBL Socken (10 l Müllbeutel) getragen.
                                                                                                                      2. Ich hatte von Peter BC Skischuhe von Lundhags aus Kunstleder bekommen.
                                                                                                                      Auch wenn ich sonst kein Freund von Kunstleder bin, war ich positiv überrascht, da sie von außen kein Wasser aufnehmen können und somit am nächsten Tag nach ca. 20 Minuten aufgewärmt waren.
                                                                                                                      Meine Sockenkombination sah wie folgt aus:
                                                                                                                      Innen eine dünne Merinosocke von Ullmax, die meiner Meinung nach einen erheblichen Kunstfaseranteil hatte, dann die VBL Socke und dann einen 200er bzw. 800er Woolpowerstrumpf.
                                                                                                                      Das war zumindest auf dieser Tour immer ausreichend.
                                                                                                                      Ein Abrutschen der VBL Socke konnte ich verhindern, indem ich sie oben einmal umgeschlagen und zwischen die Socken geschoben habe.

                                                                                                                      Daran hat sich seit der ersten Wintertour in Lappland nichts geändert. Im letzten Bericht hatte jemand angemerkt, ich hätte zu viele Socken dabei gehabt. Wenn ich an die Situation denke, ich der wir leicht in diesen Zufluss des Rapa eingesackt sind, muss ich sagen: Man kann auf Wintertouren gar nicht genug Socken dabei haben.

                                                                                                                      Beine:

                                                                                                                      Beim Planen der Tour habe ich es ein wenig bedauert, dass meine äußerste Schicht an den Beinen nicht, wie am Oberkörper, aus eng gewebter Baumwolle bestehen wird.
                                                                                                                      Die Hose von Norröna, die mir gefallen hätte, war leider zu teuer und Pjotr versicherte mir, dass die Mammut Champ Pants (eine ungefütterte Softshellhose) absolut ausreichend sein wird.
                                                                                                                      Zudem war die Hose mir ein gutes Stück zu groß (Größe 52 statt Größe 48).
                                                                                                                      Wie sich unterwegs herausstellen sollte, war dies überhaupt kein Manko.
                                                                                                                      Dadurch, dass der Stoff nicht auf dem Bein auflag und dabei gedehnt wurde (wie das bei der Champ Pant eigentlich gedacht ist) konnte der Wind nicht so sehr durchpfeifen.
                                                                                                                      Der weite Sitz der Hose ermöglichte es mir auch, lange Unterwäsche in mehreren Schichten zu tragen.
                                                                                                                      An den kalten und windigen Tagen trug ich einen dünnen Kunstfaserlongjohn von Ullmax und darüber einen Ullmax Woolterry Longjohn. Für die nächste Wintertour werde ich mir auf alle Fälle Hosenträger mit Clips besorgen.
                                                                                                                      Der Gürtel wird leider schnell vom Pulkengurt nach unten gedrückt und das kann mitunter sehr störend sein.

                                                                                                                      Hier hat sich lediglich die äußerste Schicht geändert. Es wurde eine Bergans Finse Epic Pants mit Bergans Hosenträgern angeschafft, die nun schon an den Beinen durchgescheuert ist. Ansonsten bin ich mit der Hose zufrieden gewesen. Guter Sitz, gute Winddichtigkeit.
                                                                                                                      Zusätzlich zu den Ullmax Polos und Longjohns waren dies mal noch Brynje Netzunterwäsche aus Meraklon im Gepäck.
                                                                                                                      Diese hat, wie ich finde, sehr effektiv einen Hitzestau bei körperlicher Anstrengung verhindert.


                                                                                                                      Oberkörper:

                                                                                                                      Die wärmste Kombination, die noch unter den Bergans Nordmarka Anorak gepasst hätte, hätte aus einem Ullmax Kunstfaserlongsleeve, zwei Ullmax Woolterry Longsleeves, einem selbstgenähten Wollpullover, einer Primaloftjacke (Montane Fireball Smock) und einer Mountain Equipment Lightline Daunenjacke bestanden. (300 Gramm Daune).
                                                                                                                      Diese Kombination habe ich nie getragen, da es die Temperaturen einfach nicht hergaben.
                                                                                                                      Da ich beim Gehen meist nur ein T-Shirt, ein Wollterry Longsleeve und eine dünne Powerstretchweste unter dem Anorak trug, war es mit der Daunenjacke in den Pausen meist zu kalt. Für die nächste Wintertour wird also auf alle Fälle eine dickere Daunenjacke eingepackt.
                                                                                                                      Laut Pjotr musste mein Bergans Anorak nicht weit hinter seiner Norröna Svalbard Arktis Jacke zurückstehen.
                                                                                                                      Das Material der Norröna Jacke ist jedoch ein wenig dicker und winddichter.
                                                                                                                      Peter Bickel bevorzugt ja sogar Anoraks, da es bei diesen nicht so durch den Reissverschluss zieht.
                                                                                                                      Die große Fronttasche des Anoraks empfand ich als äußerst praktisch.
                                                                                                                      Für die kommende Wintertour werde ich sie in der Mitte teilen und dann auf der einen Seite die Ersatzkleidung für Unterwegs (Balaclava, Linerhandschuhe, Mütze, Skibrille) unterbringen und auf der anderen Seite Karte, Kompass, GPS und ein bisschen Futter.

                                                                                                                      Hier hat sich ebenfalls die äußerste Schicht geändert. Die für Wintertouren im hohen Norden viel zu dünne Mountain Equipment Lightline Jacket wurde durch eine Rab Jannu Jacket mit 350 Gramm Daune ersetzt.

                                                                                                                      Den selbstgenähten Pullover habe ich durch einen Troyer der Firma Leuchtfeuer getauscht, den ich auch im Alltag trage.


                                                                                                                      Hände:

                                                                                                                      Die Bilder von Erfrierungen an den Fingern nach Wintertouren haben mich sehr abgeschreckt und so habe ich schnell entschieden an den Handschuhen nicht zu sparen.
                                                                                                                      Ich setzte jedoch nicht auf eine möglichst warme Worst Case Kombi (wie z.B einen Primaloft oder Daunen-Innenfäustling), sondern auf viele Schichten, die sich, wenn sie feucht geworden sind, austauschen lassen.
                                                                                                                      Die wärmste Kombination, die hier unter den äußeren Fäustling gepasst hätte, hätte auch zwei Hestra Merinolinern, Woolpower 400 Mitten und Hestra Innenfäustlingen aus Wolle bestanden.
                                                                                                                      Auch diese Kombination kam nicht zum Einsatz.
                                                                                                                      Zum Fummeln an der Ausrüstung hatte ich außerdem noch ein Paar gefütterte Softshellhandschuhe (Röckl Koussi) und ein Paar nicht gefütterte Softshellhandschuhe (Mammut Astro Gloves) dabei.
                                                                                                                      Tagsüber bin ich die meiste Zeit mit den Röckl Handschuhen gelaufen, wenn kalter Wind aufkam, kamen die Hestra Fjellvotten drüber.
                                                                                                                      Leider schwitze ich bei Bewegung auch an den Händen recht stark und so hat es sich ergeben, dass ich immer ein paar warme Linerhandschuhe in der Brusttasche hatte, die dann in der Pause mit den feuchten Handschuhen den Platz tauschten. Die Organisation, die morgens beim Aufbruch stattfindet, entscheidet manchmal schon darüber, wie angenehm die Pausen werden.

                                                                                                                      Auch hier hat sich nichts geändert. Die Roeckl Koussi sind allerdings nach dieser Tour hin und werden wohl für die nächste Wintertour durch Lederhandschuhe von Hestra ersetzt werden.

                                                                                                                      Kopf:

                                                                                                                      Pjotrs Empfehlung folgend war ich mit mehr als ausreichend Mützen und Schals eingedeckt.
                                                                                                                      Was mich jedoch vor allem positiv überrascht hat, war der Fellkragen meines Anoraks. (LINK)
                                                                                                                      Dieser war anders als die Kragen, die man für den Anorak kaufen kann so breit, dass er ein gutes Stück über die Ohren reichte.
                                                                                                                      Ich habe das in erster Linie so gemacht, weil ich nicht so viel Verschnitt haben wollte. Dieser Kragen hat mir dann unterwegs große Freude bereitet.
                                                                                                                      Meist trug ich nur eine dünne Linermütze (Powerstretch). Wenn dann kalter Wind aufkam musste ich nicht noch zusätzlich eine Mütze drüber ziehen (Ich hatte noch eine Fellmütze mit Ohrenklappen dabei, die aber fast nie zum Einsatz kam), sondern konnte mir einfach das Fell über die Ohren ziehen.
                                                                                                                      Im weiteren Verlauf der Tour wurde die Mütze dann von einer Woolpower Sturmhaube verdrängt, die ich kaum noch ausziehen wollte.
                                                                                                                      Meine Kombination für wirklich kaltes Wetter mit viel Wind bestand aus der besagten Fellmütze mit Ohrenklappen, einer Oakley Windstopper Balaclava und einer Anon Skibrille. Das wurde zusammen ein mal benutzt und zwar am Suorva Damm. Leider ging das ziemlich in die Hose, da die Balaclava am Mund zu wenig Luft durchliess und somit die warme Atemluft in die Skibrille strömte. (Wegen der Anstrengung war es nicht möglich durch die Nase zu atmen).
                                                                                                                      Für diese Umstände muss ich mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen.
                                                                                                                      Diesmal wurde es zum absoluten Blindflug.
                                                                                                                      Zu der Wayfarer, die ich dabei hatte sage ich mal lieber nichts. Totale Schnapsidee.

                                                                                                                      Die Wayfarer habe ich dies mal durch eine eine anständige Gletscherbrille (Julbo Vermont Classic) ersetzt, für das Problem mit der beschlagenden Skibrille habe ich allerdings noch keine richtige Lösung gefunden. Einfach weniger Atmen.

                                                                                                                      Unterwäsche:

                                                                                                                      Bei allem, was ich hier geschildert habe, war immer eine Garnitur Unterwäsche, bestehend aus einem ärmellosen Kunstfaser Unterhemd, einem Merino T-Shirt, und einer Baumwollunterhose am Körper.

                                                                                                                      Kleidung für´s Camp:

                                                                                                                      Für die Abende in der Hütte bzw. im Zelt hatte ich ein Paar Salomon Trailrunningschuhe (Diese habe ich eigentlich nur auf der Hin und Rückfahrt getragen) und ein Paar Carinthia G-Loft Booties dabei.
                                                                                                                      Bevor ich mir die G-Loft Booties gekauft habe, hatte ich Syn Booties von Exped, die meiner Meinung nach mit denen von Carinthia nicht mithalten können.
                                                                                                                      Die Carinthia Booties haben einen viel stabileren Außenstoff und reichen weiter über den Knöchel.
                                                                                                                      Pjotr hat mir zum Glück vor der Tour noch ein Stück 9mm Evazote Isomatte gegeben, aus dem ich mir Einlegesohlen ausschneiden konnte. Ohne die wäre es wohl von unten empfindlich kalt geworden.
                                                                                                                      Was ich auch ein wenig vermisst habe, war eine warme Hose für die Abende.
                                                                                                                      Es ist meiner Meinung nach angenehmer, wenn man im Zelt nicht direkt in den Schlafsack steigen muss, sondern noch ein bisschen sitzen kann.
                                                                                                                      Beim Fotografieren vor dem Zelt ist eine Daunenhose natürlich auch was feines. So was in der Richtung, wie es Sarekmaniac genäht hat, würde mir gefallen.

                                                                                                                      Die G-Loft Booties sind immer noch im Gebrauch und ich schätze den Vorteil der weniger feuchtigkeitsempfindlichen Kunstfaser. Eine Daunenhose war auch dies mal nicht dabei.

                                                                                                                      Regenbekleidung:

                                                                                                                      Die war pflichtgemäß im Gepäck, wurde aber nicht mal ausgepackt. Notfalls hätte die Regenjacke auch den Anorak ersetzen können.

                                                                                                                      Elektronik:

                                                                                                                      Ein Handy habe ich auf diese Tour nicht mitgenommen.
                                                                                                                      Der Hersteller meines Modells gibt keine Garantie, dass das Telefon bei Temperaturen unter -20 Grad noch funktioniert. Ansonsten war meine alte Silva L3 Stirnlampe dabei.
                                                                                                                      Für die nächste Tour werde ich mir wohl eine hellere Stirnlampe zulegen aber dies eine mal musste ich die treue Seele noch mitnehmen. Da ich wenigstens die Möglichkeit haben wollte, wirklich helles Licht zu erzeugen, habe ich zusätzlich noch meine Fenix PD32 eingepackt. Die hellere Stirnlampe soll dann auf der nächsten Tour diese beiden Lampen ersetzen. Ein GPS Gerät hatten wir auch mit (Garmin GPS Map 60 cSx).
                                                                                                                      Da Pjotr den Weg auch ohne Karte fand, kam es nicht oft zum Einsatz.
                                                                                                                      Gerade an den letzten Tagen, wo es dann darauf ankam die Etappen so einzuteilen, dass wir den Bus rechtzeitig erwischen, half das GPS aber die Etappen exakter einschätzen zu können.
                                                                                                                      Verstaut habe ich alles elektronische, was stoßempfindlich ist, in einer Otter Box. Ersatzbatterien, Akkus etc. sind da auch rein gewandert.

                                                                                                                      Das GPS tut es noch immer und kam auf dieser Tour ebenfalls nur sporadisch zum Einsatz.
                                                                                                                      Da ich in der Zwischenzeit ein klein wenig zum Lampenliebhaber geworden bin, war meine mittlerweile zweite Armytek Wizard Pro dabei. (Das neueste Modell USB XHP50)
                                                                                                                      Mit 2300 Lumen eine irre helle Stirnlampe, die auch bei tiefen Temperaturen (mit Samsungs Akkus und Originalakkus gleichermaßen) perfekt funktioniert.


                                                                                                                      Kamera:

                                                                                                                      Meine DSLR habe ich vor einiger Zeit eingemottet und mich diesmal für etwas kompakteres entschieden. Das Stativ, das ich dabei hatte, war ein Cullmann Lagos Vario 200.
                                                                                                                      Es ist aus Carbon und entstammt eher dem unteren Preissegment, was jedoch positiv auffiel, war die Ummantelung der Beine. An Carbon friert man ja ohnehin nicht so schnell fest.
                                                                                                                      Fotografiert wurde mit einer Fujifilm X100. Die Kamera hat bei diesen Temperaturen sehr gut funktioniert.
                                                                                                                      Die Akkulaufzeit könnte aber ein bisschen besser sein.

                                                                                                                      Das Stativ wurde abgespeckt und das hat sich auch nicht wirklich auf die Qualität der Fotos auswirkt. (Slik Sprint Mini)

                                                                                                                      Schlafen:

                                                                                                                      Der Schlafsack schien mir bei der Planung der Tour das größte Problem zu sein.
                                                                                                                      Ich musste abwägen, ob es sich lohnt, meinen Valandré Shocking Blue ein wenig mit Daune zu pimpen oder einen neuen Schlafsack anzuschaffen.
                                                                                                                      Im Luxussegment hätte ich mich bei einem Neukauf allerdings nicht bedienen können.
                                                                                                                      Wie bereits im Reisebericht erwähnt, wurden dem Shocking Blue
                                                                                                                      300 Gramm Extradaune spendiert, sodass er am Ende auf eine Gesamtmenge von 1050 Gramm kam.
                                                                                                                      Das Outdoorserviceteam musste entgegen meiner Annahme kaum defekte Daunen austauschen.
                                                                                                                      Die Schlafunterlage bestand aus einer breiten 14mm Evazotematte und einer etwas schmäleren 9mm Evazotematte.
                                                                                                                      Kalt war es mit dieser Kombi von unten nur ein mal in der Mikkastugan.
                                                                                                                      Das führe ich aber darauf zurück, dass es unter der Hütte so durchgezogen hat.
                                                                                                                      Sogar Pjotr hatte in dieser Nacht in seinem Marmot CWM teilweise kalte Füße.
                                                                                                                      Die Idee mit dem Fell, das Pjotr zusätzlich zur Isomatte dabei hatte, gefällt mir sehr gut und ich werde mir für die nächste Wintertour definitiv auch eins zulegen.
                                                                                                                      Da ich meinen Exped VBL vor einiger Zeit in dem Glauben, ich würde mir bis zur nächsten Wintertour einen besseren kaufen bzw. selbst kleben, verkauft hatte, stand ich erst mal ohne VBL da.
                                                                                                                      Der Hotsac von WM war mir zu teuer und so hat Pjotr mir angeboten, mir seinen Exped VBL zu verkaufen.
                                                                                                                      Ich habe den VBL in der Zeltnacht leider aus Bequemlichkeit nicht verwendet, was ich am nächsten Tag sehr bereut habe.
                                                                                                                      Ich habe für mich entschieden, dass ich mir wohl einen Schlafsack mit Membranaußenstoff zulegen werde und auch konsequent einen VBL benutze, wenn ich weiß, dass ich mehrere Nächte hintereinander im Zelt schlafen werde.
                                                                                                                      Zu dem Zelt, das wir dabei hatten, kann ich nicht viel sagen.
                                                                                                                      Ich werde für die kommende Wintertour wohl mein Vaude Power Atreus fit machen (evtl. das Originalgestänge gegen eines von Easton austauschen und im schlimmsten Fall die Kunststoffclips gegen Stoffschlaufen ersetzen).
                                                                                                                      Pjotr hatte mir zu dem Zeitpunkt, als ich noch ein eigenes Zelt mitnehmen wollte, vorgeschlagen, Schneehäringe aus Bambus zu sägen.
                                                                                                                      Daran habe ich mich bisher nicht versucht, ich könnte mir aber vorstellen, dass sich dieses Material im Winter sehr gut schlägt.
                                                                                                                      Einen kleinen Handfeger werde ich mir beim nächsten mal auch einpacken. Das scheint mir sowohl für das Befreien der Klamotten von Schnee, als auch für den Zeltboden praktisch zu sein.

                                                                                                                      Dieses Problem wurde recht radikal gelöst. Pjotr und ich hatten auf unserer Tour Marmot CWM Schlafsäcke dabei. Die Sache mit dem VBL gestaltet sich nach wie vor schwierig. Die Banausen von Exped bieten einen VBL aus Silnylon an, der dadurch, dass er nicht dampfdicht ist, für ein sehr angenehmes Schlafklima sorgt.

                                                                                                                      Küche:

                                                                                                                      Zur Küche kann ich ebenfalls nicht viel sagen, da ich meist nur warten musste, bis Pjotr das Wasser zum kochen gebracht hatte.
                                                                                                                      Der Optimus Hiker scheint mir ein reiner Winterkocher zu sein, der in seinem Einsatzgebiet aber perfekt funktioniert.
                                                                                                                      Anfangs wollte ich noch meinen MSR Whisperlite als Ersatzkocher mitnehmen.
                                                                                                                      Einfach Aufklappen und Loslegen scheint mir doch bedeutend angenehmer, als den Kocher erst noch zusammen bauen zu müssen.
                                                                                                                      Da man mich durch die gemeinsame Nutzung des Kochers meiner Lieblingsbeschäftigung beraubt hatte, musste Ersatz her. Ich habe es mir zu Hause dann so überlegt, dass ich eine große Thermoskanne für Wasser, und zwei kleine Thermoskannen- eine für eine heiße Suppe und eine für Kaffee-mitnehme.
                                                                                                                      So konsequent, wie ich mir das zu Hause überlegt hatte, konnte ich es dann aber doch nicht umsetzen.
                                                                                                                      Manchmal hatte ich morgens einfach nicht die Disziplin Suppen und Kaffee raus zu kramen.
                                                                                                                      Ob ich dieses System auf der nächsten Tour beibehalten werde, weiß ich nicht.
                                                                                                                      Ein Schluck heiße Suppe kann die Stimmung aber schon erheblich verbessern.

                                                                                                                      Dies mal war nur noch eine große Thermosflasche der Firma Thermos (Thermos King 1.2) dabei.

                                                                                                                      Reparatur:

                                                                                                                      Wie ich es auf Trekkingtouren immer pflege, hatte ich ein kleines Reparaturset dabei.
                                                                                                                      Nähzeug, Panzertape, Dyneemacord, Minikarabiner etc.
                                                                                                                      Da Pjotr mir die Skier und Stöcke ausgeliehen hatte, habe ich mich nicht darum gekümmert, in der Lage zu sein Bindungen und Stöcke zu reparieren.
                                                                                                                      Pjotr hatte eine Ersatzbindung, einen Ersatzstock und ein Leatherman dabei.
                                                                                                                      Ein Multitool habe ich mir mittlerweile auch zugelegt.
                                                                                                                      Ich denke, für Reparaturen an Ösen des Zeltes und für die Instandsetzung von Skibindungen und Kochern ist es unerlässlich.

                                                                                                                      Wie angekündigt, wurde ein Mutlitool angeschafft. Das Leatherman Surge kam vor allem zum Auskratzen vereister Skibindungen zum Einsatz.

                                                                                                                      Besonders gut gefällt mir auch meine neue One Tool Option, das Pohl Force Prepper Two. Dieses Messer wird auf jeden Fall bei mir bleiben und mich zukünftig bei allen längeren Unternehmungen begleiten. Vielleicht kommt morgen sogar ein neuer Pohl Force Folder mit der Post bei mir an.


                                                                                                                      Notfallausrüstung:

                                                                                                                      Einen Spot oder ähnliches hatten wir nicht dabei.
                                                                                                                      Pjotr hatte, für den Fall, dass wir mal ohne Zelt abwettern müssen einen Hilleberg Windsack mitgenommen und natürlich hatte jeder von uns eine Schneeschaufel.

                                                                                                                      Hygiene:

                                                                                                                      Da die Körperhygiene im Winter ja meist noch spärlicher ausfällt, als im Sommer oder Herbst, gibt es hier nicht viel zu sagen.
                                                                                                                      Ich wollte mir für diese Tour eigentlich in Öl getränkte Tücher für Babies kaufen, hab das dann aber doch verschlafen.
                                                                                                                      Pjotrs Rat folgend, habe ich mir in der Apotheke eine fast wasserfreie Handcreme herstellen lassen.
                                                                                                                      Auf der Tour habe ich dann jedoch festgestellt, dass ich ganz und gar nicht zu trockener Haut neige.
                                                                                                                      Meine Freundin erfreut sich nun an der schönen Handcreme.

                                                                                                                      Erste Hilfe/Medikamente:

                                                                                                                      Neben dem üblichen Kram, wie Schmerztabletten, Halsbonbons, Durchfallmittel, Pflaster, Gewebetape, Wunddesinfektion und einer Rettungsdecke hatte ich diesmal noch Augentropfen und einen Relenza-(Zanamivir)Inhalator dabei.
                                                                                                                      Ich hatte unmittelbar vor der Tour leider mit jemandem Kontakt, der die schlimmste Influenza hatte, die mir je unter die Augen gekommen ist.
                                                                                                                      Außer leichtem Schnupfen zeigten sich bei mir aber keine Symptome.

                                                                                                                      Skier und Pulka:

                                                                                                                      Ich war vor dieser Tour nur ein mal für eine Woche Ski fahren (Carving) und hatte noch keine Erfahrung mir BC Skiern.
                                                                                                                      Im flachen Gelände und bei leichter Steigung, war es absolut unproblematisch, bei steileren Abfahrten war es (wie im Reisebericht beschrieben) nicht ganz ungefährlich, zumal die Paris nicht besonders spurtreu ist.
                                                                                                                      Pjotr gefällt die Idee mit dem herausnehmbaren Pulkensack, den Ewald hat anfertigen lassen. Ich fand die Fjellpulken von Pjotr ehrlich gesagt ansprechender.

                                                                                                                      Transport und Ordnung:

                                                                                                                      Eigentlich wollte ich den Kram, den man tagsüber griffbereit haben sollte, in einem Rucksack (Tasmanian Tiger Mission Bag) auf dem Rücken transportieren.
                                                                                                                      Das hat sich aber nach kurzer Zeit als ziemlich unbequem erwiesen.
                                                                                                                      Ich denke, Pjotrs Methode eine Kanutoptasche am Pulkengestänge zu befestigen ist die bessere Lösung. Die Daunenjacke passt da zwar nicht rein aber die kann man ja auch oben auf die Pulka schnallen.

                                                                                                                      Eigentlich wollte ich dies mal meinen Maxpedition Pygmy Falcon mitnehmen, musste aber dann feststellen, dass er vor allem für die Anreise zu klein dimensioniert ist. Also war wieder mein Mission Bag dabei. Den benutze ich seit mittlerweile 10 Jahren fast täglich und bin sehr zufrieden damit.


                                                                                                                      Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 20.06.2018, 10:57.
                                                                                                                      Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        • 2081
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Ein toller Bericht. Irgendwie kommt mir Dein Freund bekannt vor. War er vor langer Zeit hier aktiv?
                                                                                                                        Seid Jahren schleppe ich ein Karesuando Ripan auf Touren mit. Es wird wenig genutzt. Wenn es „ins Holz“ geht ist eine Miniaturisierung und eine Opinelsäge dabei. Zu welchem Zweck benötigst Du diese riesige feststehende Messer? Das ist eine offene Frage, keine Provokation.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                          • 30.05.2007
                                                                                                                          • 3996
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                                          Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Ein toller Bericht. Irgendwie kommt mir Dein Freund bekannt vor. War er vor langer Zeit hier aktiv?
                                                                                                                          Seid Jahren schleppe ich ein Karesuando Ripan auf Touren mit. Es wird wenig genutzt. Wenn es „ins Holz“ geht ist eine Miniaturisierung und eine Opinelsäge dabei. Zu welchem Zweck benötigst Du diese riesige feststehende Messer? Das ist eine offene Frage, keine Provokation.
                                                                                                                          OT:
                                                                                                                          Ich hatte mich auch schon gefragt was aus Pjotr geworden ist...gut zu wissen, dass er immer noch auf Tour geht.
                                                                                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                          A. v. Humboldt.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                            • 21.01.2008
                                                                                                                            • 9011
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                                                                                                            Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Ein toller Bericht. Irgendwie kommt mir Dein Freund bekannt vor. War er vor langer Zeit hier aktiv?
                                                                                                                            Seid Jahren schleppe ich ein Karesuando Ripan auf Touren mit. Es wird wenig genutzt. Wenn es „ins Holz“ geht ist eine Miniaturisierung und eine Opinelsäge dabei. Zu welchem Zweck benötigst Du diese riesige feststehende Messer? Das ist eine offene Frage, keine Provokation.
                                                                                                                            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                                            OT:
                                                                                                                            Ich hatte mich auch schon gefragt was aus Pjotr geworden ist...gut zu wissen, dass er immer noch auf Tour geht.
                                                                                                                            Klar, Pjotr ist noch unterwegs. Mittlerweile eben mehr in der Natur und weniger im Internet.
                                                                                                                            Das war so ungefähr seine achtunddreißigste Wintertour in Lappland. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich die große Lücke, die er im Winterforum hinterlassen hat, werde schließen können.

                                                                                                                            Zugegebenermaßen ist diese ganze "Survivalmesser-Firesteel-Geschichte", die im Moment so in ist, weil viele sog. Bushcrafter es eben nicht weiter schaffen, als in die nächste Fichtenmonokultur, mehr Kopfkino, als Realität und Lappland im Winter eigentlich das beste Beispiel dafür, dass je nach den äußeren Gegebenheiten ganz andere Utensilien das "Survival" sichern, als ein großes Messer.
                                                                                                                            Trotzdem hat man mit einem größeren Messer, unabhängig von Natur und Jahreszeit mehr Möglichkeiten, als mit einem kleinen Messer und da ich als Messerfan ohnehin eines mitnehmen musste, habe ich mich für die große Variante entschieden, natürlich auch, um es mal bei solch tiefen Temperaturen zu testen. Dabei ging es primär um die Kydexscheide und um das Rostverhalten der Klinge, wenn sie tagelang vereist ist. Außerdem um die Handhabung des Messers mit Fingerhandschuhen und Fäustlingen.
                                                                                                                            Jackknife hat mal eine ganz nette Anekdote dazu erzählt.


                                                                                                                            (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                                                                                                            Vor ein paar Tagen ist noch dieses kleine Schätzchen bei mir angekommen. Das wird dann auf den kommenden Trekkingtouren mit einer Auto-Kydex am Schultergurt des Rucksacks befestigt, um sich beim Furten schnell vom Rucksack befreien zu können, falls man in Schwierigkeiten kommt.

                                                                                                                            Les Flics Sont Sympathique

                                                                                                                            Kommentar