• blackteah
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    • 22.05.2010
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    • Privat


    [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 63.958454477
    Längengrad -18.67984771
    Oder: "ihr seid aber braun geworden"


    Reiseziel: Island
    Reisedauer: 12. - 28. August 2017
    Trekkingtourdaten: 9 Tage: Langisjór, Eldgja Trail, Struttstigur, Laugavegur bis Landmannalaugar
    Autoreise: 5 Tage: Golden Circle, Haífoss, Kirkjubaejarklaustur, Reykjavik
    Teilnehmer: Mein Freund (Nachfolgend mit „Michi“ betitelt ) und ich


    Unsere Tour hatte leider keinen guten Start, es lief so ziemlich alles schief was konnte oder hat uns zumindest einige Nerven gekostet… Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen und wurden mit einer grandiosen Zeit belohnt!



    Viele Bilder aus dem Bericht gibt es übrigens in Groß hier: Island Flickr Album

    Aber zuerst ein bisschen langweilige Einleitung:

    Hier der Link zu meiner Packliste für die 9 Tage Island (ich liebe Packlisten und packen generell)
    Das war für mich ein ganz guter Mittelweg zwischen Komfort und leichtem Gepäck. Im Endeffekt war es dann doch noch ein bisschen leichter, weil ich Essen vergessen habe und das Knäckebrot nicht mehr in den Rucksack passte und zu Michi kam. Ergab dann vermutlich 14 kg Startgewicht mit 1l Wasser.
    Die gemeinsame Ausrüstung haben wir folgendermaßen aufgeteilt:
    Ich: Kocher & Brennzeug, 1. Hilfe, Kulturbeutel, Karte, 4x Abendessen
    Michi: Zelt, Wanderführer, Powerbank, Klopapier, 5x Abendessen, Knäckebrot
    Wir versuchen da eine Balance zwischen größtmöglicher Gerechtigkeit und andererseits eine kräftemäßig sinnvolle Aufteilung zu finden.

    Durch den Umstieg auf Daunenschlafsack und die NeoAir Luftmatratze habe ich es dann tatsächlich geschafft, mein ganzes Zeug in meinen 38l Rucksack zu quetschen. Yessss



    Und weil ich das in anderen Reisberichten liebe, hier noch meine gesammelte Ausrüstung:



    Und das Essen mit Kochzeug für 9 Tage (Knäckebrot und Spiritus fehlt):



    Vorspiel

    Seit Jahren träume ich von Island. Dieses Jahr haben wir beschlossen, dass es keinen Sinn macht noch länger zu träumen und haben im Frühjahr einen Flug gebucht. ENDLICH! Wir haben uns sogar einen Reiseführer gekauft, aber schnell war klar dass wir die meiste Zeit trekken wollen. Und natürlich, dass 2 Wochen leider viel zu kurz für dieses großartige Land sind.

    Die Vorfreude ist besonders groß, da ich seit 2 Jahren mit Hüftproblemen kämpfe, durch die zuerst generell gehen und später dann zumindest längere Wanderungen mit Rucksack kaum möglich waren. Letzten Herbst habe ich bei einer Woche auf dem Malerweg die Grenze deutlich gemerkt, doch dieses Frühjahr in Südtirol war der Test bestanden: Kaum Probleme mehr! Auch nicht von Seiten meines Fußes, der seit einigen Monaten rumzickt.
    Nach ewigem hin und her hatte ich dann auch die perfekte 9-Tages-Tour ausgeklügelt (die Planung übernehme immer ich) und eine Unterkunft in Reykjavik gebucht, wo wir unser Gepäck für die Autoreise lagern konnten.

    Die letzten Wochen vorm Abflug waren ziemlich stressig, da es bei uns beiden in der Arbeit super dicht war, wir eine Woche vorm Urlaub umgezogen sind und außerdem fast eine „Rundumerneuerung“ der Ausrüstung vorgenommen haben.

    Einige Sachen wurden ausgetauscht, Anderes wollten wir komplett neu ausprobieren und unser Zelt mussten wir sozusagen zwangserneuern, da wir das Zeltgestänge im letzten Urlaub vergessen haben. Dadurch verbrachten wir die letzten Feierabende bei diversen Fachhändlern, in Webshops oder im Forum. Und dann gab es natürlich noch ein paar Verwirrungen, weil wir eine Fernbeziehung haben und manche selten gebrauchten Outdoorsachen dank ständiger berufsbedinger Umzüge noch im elterlichen Keller lagern. Da kann es manchmal schon spannend werden, alles wieder aufzutreiben…

    Letztendlich hatten wir aber dann wundersamer Weise fast alles beisammen und haben nur noch nervös auf ein Päckchen für Michi gewartet, das jetzt schon 5 Tage unterwegs war. Inhalt: Schlafsack, Isomatte, Handtücher, Trinksystem und Kleinzeug.

    Am Freitag Abend vorm Abflug nach der Arbeit (Freitags bis 18:00 Uhr ist manchmal echt unpraktisch) gibt es noch viel zu tun: ewig die GPS-Eckpunkte für den Notfall in komoot speichern, das Auto reservieren, das restliche Abendessen abfüllen und die Taschen packen. Es ist alles ein bisschen chaotisch und um 2 oder 3 Uhr fallen wir dann endlich totmüde ins Bett. Ich war ja dann doch überrascht, dass wir alles im Umzugschaos gefunden haben.


    Tag 0, 12.08. – Flug

    Das Paket kommt nicht. Dadurch entsteht ein Rucksackproblem (der Große ist an einen Freund verliehen, mit altem Kufa-Schlafsack passt aber nicht alles in den kleinen 44l Rucksack). Michi ist maximal demotiviert. Schließlich kann ich ihn davon überzeugen, dass mein großer 65l Trekkingrucksack ganz hervorragend ist, ihm passt (schonmal 1 Tag lang ausprobiert) und ein gelungener Urlaub schließlich nicht (nur) von der Ausrüstung abhängt.
    Also packen wir nochmal um, machen einige Ubahn-Umwege da Michi Isartor und Stachus verwechselt, streichen deswegen den Globetrotter und kommen rechtzeitig am Flughafen an. In dem nicht angekommenen Paket war nämlich auch ein Trekkinghandtuch für mich. Mein altes habe ich anscheinend zusammen mit dem Zeltgestänge in Südtirol vergessen . Der Urlaub wurde dadurch echt zu einem teuren Spaß für uns…

    Jedenfalls könnte man sagen, dass wir schon mal einen besseren Start in den Urlaub hatten.

    Mit dem Flug klappt aber alles, wir lernen beim Gepäck abgeben ein nettes älteres Paar kennen. Er will in Reykjavik den Marathon mitlaufen. Wir sind ziemlich beeindruckt. Die Frau imponiert uns mit ihrer detaillierten Reiseplanung ebenfalls, da will ich mir ein paar Sachen für die Zukunft abschauen.

    Beim Anflug auf Island haben wir einen wunderbaren, beeindruckenden Blick auf die Insel.

    Jökulsárlón



    Eine schwarze Gletscherzunge (Skeiðarárjökull). Ich glaube hier musste ein User letztes Jahr umkehren und seine geplante Tour abbrechen. (Toller Reisbericht: klick)



    Und ein Wahnsinnsfluß



    In Keflavik kommen wir gleich in den Bus, die letzten zwei Plätze. Es gibt sogar W-lan…
    Um 18:00 Uhr (20:00 Uhr nach deutscher Zeit) kommen wir endlich in Reykjavik an und sind natürlich mega hungrig, da wir vorm Flug nur einige Nussecken gegessen haben. Also gleich in die Wohnung (ca 30 min Fußmarsch), dann in einen Supermarkt und was Essen.

    Und danach beginnt unsere Odyssee durch die Stadt:
    1. 30 min Spaziergang nach Reykjavik (wir wohnen im Süden) und Outdoorläden abklappern, für mein Outdoorhandtuch und Raudspritt (Spiritus). Michi will außerdem nach Schlafsäcken und Isomatten gucken, findet aber nix passendes
    2. Mehr Läden für den Raudspritt, wir fragen uns durch. Ich google, wo man Spiritus überhaupt kaufen kann.
    3. Gezielte Suche nach Tankstellen, die Erste von google maps existiert nicht (Im Osten)
    4. Supermarkt im Nordosten für Wasser & Skyr
    5. Tankstelle im Norden nahe der Harpa, Raudspritt ausverkauft
    6. Tankstelle im Süden (am BSI Busterminal), es gibt Raudspritt! Ich merke, dass ich meine Visa Karte verloren habe. Große Panik!
    7. Zurück zum Supermarkt im Nordosten. Der nette Verkäufer erkennt mich gleich und gibt mir grinsend die Karte
    8. Endlich heim, in den Süden! Duschen und packen
    9. Endlich schlafen! Es ist nach 2 Uhr… (und natürlich beschweren sich nach etlichen km Asphalt meine Problemstellen an Hüfte und Fußballen)

    Was ein schöner, entspannter erster Abend in Island

    Immerhin haben wir Reykjavik von allen Seiten kennengelernt. Und zwei süße neugierige Hunde getroffen:



    (der zweite hat durchs hintere Tor durchgeschaut und sich beim fotografieren verkrümelt)


    1. Tag, 13.08. – Busfahrt, Start auf der Piste

    Um 6:00 Uhr klingelt der Wecker, urgs!

    Bis wir im richtigen Bus sitzen gibt es aber noch ein paar Hürden zu bewältigen (wie könnte es auch anders sein):
    Wir gehen zum BSI, ich merke unterwegs dass der Bus erst um 8 und nicht um 7:20 Uhr fährt. Dieses Jahr ist meine ganze Planung durch den Umzug durcheinander geraten und ich bin echt schlecht vorbereitet… Aber das gut: wir haben noch Zeit für einen Kaffee!
    Eine halbe Stunde vor Abfahrt mache ich mich dann auf, die Tickets zu kaufen. Der Verkäufer meint, das Unternehmen fährt nicht zur Eldgja. Was?? Ich zeige ihm meinen Ausdruck des Fahrplans von ihrer Website. Er meint, ich wäre die Erste, die dort hin will und muss übers Skaftafell fahren. Er ist sehr überzeugt und will mir schon ein Ticket andrehen. Ich sage ihm aber dass das nicht geht, weil wir da ja dann über Nacht bleiben müssten, da der Bus nach Landmannalaugar dann erst wieder morgens fährt. Er sucht ewig rum und meint dann, er habe einen Bus gefunden – genau meine Verbindung. Na also, geht doch. Wir kaufen das Ticket nach Landmannalaugar, das zur Eldgja müssen wir dann im Bus vor Ort noch lösen. Was ein Nervenkitzel

    Danach gibt es noch ein paar Komplikationen mit freien Plätzen, vom falschen Fahrer eingeheimste Tickets und Rucksäcken in einem anderen Bus, aber letzten Endes sitzen wir dann doch etwas geschafft mitsamt Rucksack und abgesegneten Ticket im Bus nach Landmannalaugar…

    Die Landschaft ist zuerst noch ganz normal schön und wird irgendwann total abgefahren und überwältigend. Ich hänge nur noch am Fenster und gaffe raus.

    Hier ein kleines Beispiel, natürlich kann man es nie so schön einfangen wie es war:



    Kurz vor Landmannalaugar kommt der Höhepunkt. Wir fahren um eine Kurve und der ganze Bus macht „OHHH!“. Leider gibt es von der Stelle kein Foto, da das wahre Highlight beim gegenüberliegenden Fenster zu sehen war. Hier würde ich wirklich gerne aussteigen und etwas länger bleiben. In meinem Kopf formen sich schon Pläne für eine Tagestour am letzten Tag.
    Dann kommt Landmannalaugar: Der absolute Wahnsinn! Unglaublich schön. Ich hatte davor Angst, dass es mich nicht mehr beeindrucken könnte, weil ich so viele Fotos gesehen habe. Aber die Berge und die Farben sind total überwältigend. Sowas hab ich echt noch nie gesehen. Das Wetter ist wechselhaft mit Sonne & Regen, es ist kalt. Wir wollen eine kleine Tour auf den blauen Berg unternehmen, auch um dem vollen, nicht so wirklich schönen Camp zu entgehen. Also Rucksäcke zur Hütte unters Dach und los.



    Absolute Seltenheit: Ein Selfie von uns

    „Blauer“ Berg:



    15 min später fängt es an zu Hageln, Michi ist ohne Regenjacke sofort nass und wir treten denn Rücktritt an. Lektion gelernt. Also Regenklamotten an, Wanderung verwerfen, Hot Pot besichtigen, Kaffee im Bus kaufen, gemütlich trinken und ratschen und Leute beobachten. Es ist arschkalt.

    Der Fluß der heißen Quelle hat interessante Algen:



    Wir reden kurz mit einem älteren Ehepaar die gerade von einer Bustour durchs Hochland zurückkommen. Sie sind total begeistert. Ich finde das sehr süß, sie meinen sie machen sonst immer ganz anderen Urlaub und wollten mal was neues ausprobieren. Ich stelle mir zwei Pauschalurlauber vor, die sonst in der Türkei am Strand liegen. Schön, dass sie von der Natur hier so begeistert sind.



    Für dieses Foto hat er extra ein kleines Kind vom Fahrersitz vertrieben

    Wir lungern noch ein wenig im Camp rum. Ich fühle mich mit meinem Bändchen wie auf einem Festival, es ist lustig die Leute zu beobachten die sich für den Laugavegur fertig machen. Einer läuft mit zwei Tetra-Paks Milch am Rucksack los.

    Es folgt eine abenteuerliche, fantastische Fahrt zur Eldgja. Diese Landschaft! Ich bin absolut begeistert, das toppt den Weg nach Landmannalaugar bei weitem! Die Straße ist aber auch viel schlechter und ich bewundere den Busfahrer. Hinten sitzt eine Gruppe, manchmal hört man wie sie lauter werden. Ein Blick zurück zeigt sie weit unter mir und ich kann mir vorstellen, wie es ist da hinten zu sitzen und den ganzen Bus über sich aufragen zu sehen. Die Straße ist manchmal nämlich etwas steil…

    Aber schön:



    Schließlich lässt uns der Busfahrer abspringen.



    Endlich. Jetzt, hier am Anfang unseres Weges zu Fuß, fängt für mich der Urlaub an. Davor war Stress, Planung, Organisation. Ab hier gibt es nur noch Freiheit, Natur, ich kann alles hinter mir lassen. Das Tal ist wunderschön. Eigentlich ist alles wunderschön, egal wohin ich mich drehe.
    Wir wandern los ins Tal rein, auf der Piste entlang. Schon bald kommt eine erste Furt. Von der Ferne beobachten wir eine Frau in einem SUV, die hin und her fährt und einen Mann, der fleißig dabei Fotos macht. Das Ganze ist recht unterhaltsam. Wir wechseln freudig-gespannt zu unseren Neoprensocken, unserem Furtschuh-Ersatz. Wir haben sie noch nicht ausprobiert und sind gespannt. Das ganze klappt wunderbar und ist wie eine Masssage für die Füße.
    Die Landschaft ist grandios und ich bin total begeistert. Allerdings hatte ich mir den Kontrast vom schwarz zu grün stärker vorgestellt, ich schiebe das auf die starke Sonnenstrahlung.

    So stark wie hier hat es fast nirgendwo geleuchtet:



    Kleiner Wüstenabsschnitt:





    ausgetrocknetes Bachbett, im Hintergrund sieht man, wie das Grün normalerweise an dem Tag aussah:



    Wir laufen noch ca 1 Stunde bis meine Füße und Ballen anfangen zu schmerzen, unsere gestrige mehrstündige Asphalt-Wanderung durch Reykjavik macht sich bemerkbar. Also schlagen wir in einem alten Bachbett oder besser in einer Moos-Erosionsrinne unser erste Lager auf. Sehr schön. Der Ausblick ist super, wir machen viele Fotos, kochen und essen.

    Hier bleiben wir heute!



    Grün, so grün. Oder besser Orangegrün, denn die Sonne geht schon unter.



    Puschelblume:





    Essen bei Sonnenuntergang vor einem lapprigen Zelt



    Soooo schön!



    Um 9 Uhr legen wir uns zum schlafen hin. Es ist ziemlich hell mit dem grauen Zelt und weißem Innenzelt, aber ich benutze mein Buff als Schlafmaske.
    Nachts ist es mir in meinem neuen Schlafsack ein bisschen kalt, aber ich schlafe auch nur in meiner langen Unterwäsche.

    Achja: Wir sind natürlich restlos begeistert von unserem neuen Zelt! So viel Platz! So schön! So hell! So eine schöne kleine Stellfläche! Unser neues Heim wird brav von allen Seiten fotografiert und dokumentiert.




    2. Tag, 14.08. – REGEN. Piste bis zur Sveinstindur-Hütte (the rainy day)

    Wir wachen bei Regengetrommel aufs Zeltdach auf. Aber nach einem Blick nach draußen sind wir begeistert: Alles leuchtet! Das Schwarz ist richtig tief und dunkel, das Grün hebt sich wunderbar davon hab. Die Wolken und der Nebel sorgen für eine tolle Stimmung. Fantastisch.



    Frühstück



    Zeltausblick



    Wir laufen beglückt los. Vor uns sieht es so aus, als könnte der Regen bald aufhören und der Himmel aufreißen. Die folgenden Bäche wollen wir nicht furten und suchen uns immer einen Weg mit Steinen drüber, einmal, als es nicht zu tief ist, renne ich auch einfach durch und vertraue darauf, dass meine Hose das Wasser daran hindert, von oben in den Schuh zu laufen. Yeah! Es macht richtig viel Spaß und wir machen immer wieder Fotos. Die Schuhe halten gut dicht und wir sind total glücklich, endlich unterwegs zu sein, nur wir, die Natur und unsere Rucksäcke.

    Schwierigkeiten mit der Wegfindung hatten wir jedenfalls nicht:



    Diese Kontraste!



    Making of...



    Relativ früh überholen uns einige Riesenjeeps aus Hamburg. Ich frage Michi ob wir versuchen sollen ob sie uns mitnehmen, aber er will alles laufen. Ich ja auch. So schön ist alles.



    Wir überqueren todesmutig reißende Flüsse



    Nach ca 4h im mittlerweile recht starken Dauerregen und einigen Bachquerungen merke ich langsam, wie die Nässe in meine Schuhe kriecht. Die Handschuhe sind schon seit längerem undicht. Wir haben mittlerweile die grünen Moosflächen hinter uns gelassen und laufen über schwarze Sandhügel. Ich erinnere mich vom Reiseführer, dass der letzte Teil des Weges etwas hügeliger ist. In der Ferne meine ich immer wieder, den See zu erkennen. Ich schätze, dass es noch ca 30 min sind, bis wir ankommen. Es regnet zu stark, als dass wir die Karte rausholen wollen. Verlaufen können wir uns ja nicht. Hinter jeder Hügelkuppe erwarten wir den Langisjór.

    Blick zurück



    Hier in den schwarzen Hügeln überholt uns auch ein Radfahrer. Wir bemitleiden ihn ein bisschen. Radfahren im Regen ist viel unangenehmer als Wandern.
    Schließlich kommt uns eine Rangerin entgegen, sie hält an und verwischt ihre Reifenspuren im Sand neben der Straße (wieso verstehe ich nicht). Sie grüßt uns mit „Hello on that rainy day“ und ich schließe sie gleich ins Herz. Wir unterhalten uns ein bisschen, sie ist sehr nett.

    Es ist trotz Regen einfach so wunderschön:



    Etwas später schlage ich vor, dass wir ja zur Sveinstindur-Hütte gehen könnten, die wäre trocken, aber Michi will zum See.
    Schließlich kommen wir am Wegweiser „Skaelingar“ vorbei. Uh Oh. Das wäre ja erst die Hälfte der Strecke! Wir sind etwas entsetzt. Aber ich erinnere mich, dass die Abzweigung zur Hütte recht weit weg von derselben ist. Aber so wissen wir jetzt, dass es wirklich mindestens noch 30 min bis zum See sind.

    Zwischendurch machen wir mal eine Riegelpause im Stehen, hinter einem Fels im Windschatten. Sofort wird uns kalt und wir laufen schnell weiter.

    Mittlerweile ist es auch etwas nebelig



    Dann kommt die Abzweigung „Uxatindar“. Ich erinnere mich, dass auch das noch ganz schön weit weg ist und erhöhe den Weg zum See auf erneute mindestens 30 min. Dann kommt der Abzweig „Hvanngil“. Ich erinnere mich nur dunkel, wo das auf der Karte ist. Es folgen noch die Abzweigungen zu irgendeinem Berg und zum See Blautulon, dann wird ein Aussichtspunkt ausgeschildert. Jedes Mal erwarten wir die Abzweigung zum Sveinstindur und revidieren dann unsere Zeiteinschätzung auf „Jetzt ist es aber wirklich nur noch mindestens eine halbe Stunde“. Obwohl wir völlig nass und durchgefroren sind, gehen wir noch auf den Aussichtspunkt hoch, ich kann Michi überreden ein paar Fotos zu machen. Meine Handschuhe kann ich mittlerweile auswringen und meine Hände sind so kalt, steif und gefühllos, dass ich mir die Kamerabedienung nicht wirklich antun will. Bei ihm ist es wohl noch nicht ganz so schlimm.
    Wir holen schließlich 2 Scheiben Knäckebrot und etwas Salami aus den Rucksäcken, wir haben ziemlich Hunger, und essen im gehen. Uns ist zu kalt, um stehen zu bleiben.

    Ab hier haben wir keine Fotos mehr gemacht. Spricht für sich

    Michi ist mitllerweile echt nicht mehr gut drauf. Er ist kalt und nass und schlecht gelaunt. Ich fürchte schon, er findet den ganzen Urlaub scheiße und fühle mich verantwortlich, weil ich alles geplant habe. Aber fürs Wetter kann ich ja nichts…

    Mir läuft das Wasser vom Bund der Regenjacke und den Handschuhen den Ärmel hinauf. Ich merke, wie ich bis zu den Ellbogen langsam aber sicher nass werde. Jetzt könnte echt bald mal die Hütte kommen. Michi hat endlich zugegeben, dass es wohl besser ist, heute Nacht in einer Hütte zu schlafen. Ich frage ihn: „Denkst du, es wäre besser gewesen, wir wären bei den Hamburgern mitgefahren?“. Er schweigt kurz. „Vielleicht“. Es macht ihm wohl echt keinen Spaß.

    Endlich, nach so einigen 30 min, kommt die Abzweigung zur Hütte, sogar mit großer Karte. Wir schauen uns die Wege an und entscheiden uns, die Piste entlang zu laufen, auch wenn das etwas weiter ist. In unserer Verfassung haben wir keine Lust auf Experimente und wer weiß, wie gut der Wanderweg ausgeschildert ist. Ich schätze, dass der Weg diesmal echt nur etwas mehr als eine halbe Stunde sein wird.
    Es zieht sich unheimlich und es kommen noch ein paar kurze, aber steile Aufstiege. Ich merke dass Michi seinen Tiefpunkt erreicht hat und immer miesepetriger wird. Ich versuche ihn ein bisschen aufzuheitern und abzulenken und mache ein paar Witze, versuche die schöne Landschaft hervorzuheben. Komischerweise macht mir das Ganze viel weniger aus als ihm. Meine Versuche fruchten nicht so wirklich, die meisten Antworte sind kurze „hm“s oder „ja toll“s.

    Nach ca 2 x 30 min kommt die Hütte endlich in Sicht. Wir sind echt ziemlich am Ende. Als wir die Tür öffnen sieht es erschreckenderweise erstmal so aus als ob sie voll belegt ist, weil alles voller Zeug hängt, aber es sind nur drei Personen da: Martin, Mirjam und der Spanier. Wir ziehen uns aus und jetzt erst merken wir, dass wir keine richtig regendichten Klamotten dabei haben: Meine Schuhe sind komplett nass (ok, ich habe schon unterwegs gemerkt dass es bei jedem Schritt laut schmatzt und das Wasser hin und her schwappt), die Leggins unter der Regenhose ist nass, mein Fleece und das Shirt darunter sind an den Ärmeln und an den Schultern bis weit unter die Achseln nass und ich kann die Handschuhe und die Überhandschuhe auswringen. Immerhin, die Haare sind trocken.
    Aber das ist kein Vergleich zu Michi: Seine Regenjacke hält überhaupt nicht. Er ist komplett bis auf die unterste Schicht überall Klatschnass und hat es nichtmal gemerkt, weil es sich dank wärmender Merinowolle nicht nass angefühlt hat. Blöderweise hatte er drei Schichten darunter an. Auf die Regenhose hatte er verzichtet („meine Wanderhose hält Regen gut ab und es hört ja bald auf“), und er hatte auch noch seine lange Unterhose drunter. Also schlüpft er erst mal in seine einzigen restlichen Klamotten, die Regenhose und warme Jacke, und zittert die nächsten 15 min vor sich hin, bis er Dank Gasofen wieder etwas warm geworden ist. Er ist ziemlich deprimiert und sieht wettertechnisch schwarz für die nächsten Tage. So brauchen wir nicht weiterwandern, meint er.

    Bei mir ist es etwas besser, ich habe immerhin noch meine Wanderhose und meine warmen Schlafklamotten plus warme Jacke als trockene Reserve dabei. Aber wenn die Hütte voll oder das Gas leer gewesen wäre oder wenn wir in einem Gebiet ohne Hütten unterwegs gewesen wären, wären wir jetzt ganz schön am Arsch. Fast alles ist nass. Ich fürchte, dass allein die Schuhe in diesem Urlaub nicht mehr trocken werden. Ich ärgere mich ziemlich über unsere Blödheit und Verbissenheit. Wir hätten schon viel früher unser Zelt aufschlagen sollen, damit wir nicht komplett durchweicht werden.

    Ich mache an diesem Abend eine Liste mit Dingen, die ich brauche bzw ersetzen muss und Michi meint treffend: „Da wird die Packliste schnell zur Einkaufsliste“.

    Wir unterhalten uns mit Mirjam und Martin und die beiden werden mir immer sympathischer. Sie sind die letzten zwei Tage den Eldgja-Trail gelaufen, den wir übermorgen machen wollen.
    Martin und Michi kochen, dann essen wir und fallen in die Schlafsäcke. Was für ein Tag.

    Unterwegs: von ca 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr, 5 min Riegelpause
    Insgesamt: 7h
    Zuletzt geändert von blackteah; 21.12.2017, 20:55. Grund: Fotos neu hochgeladen

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    #2
    AW: ISLAND! – Südliches Hochland

    3. Tag, 15.08. (Pausentag) – Tageswanderung zum Langisjór

    Eins Vorneweg: Heute ist im Nachhinein mein Lieblingstag. Er war voller Abenteuer, netten neuen Menschen, spontanen Aktionen und vor allem wunderbaren Landschaften. Ich will normalerweise nie irgendwohin wo ich schonmal war, aber zum Langisjór und zur Skaftá will ich unbedingt nochmal. :-)


    Wir stehen um 11:00 Uhr auf, nachdem ich höre dass Martin und Mirjam auch langsam wach werden. Wenn alle anderen noch schlafen seh ich immer keinen Grund um aufzustehen. Wir frühstücken gemütlich, sortieren unsere Sachen und lassen es nach den gestrigen Strapazen einfach schön ruhig angehen. Michi packt seine Kamera aus, macht zwei Fotos und dann hört man nur noch ein absterbendes Elektronik-Geräusch. Ihm wird ganz schlecht, er öffnet das Batterie-Fach. Alles Nass. Auch unter dem Display hat sich richtig viel Feuchtigkeit gehalten. Die Kamera ist wohl gestern doch ziemlich nass in ihrem Beutel geworden und er hat es nicht gemerkt. SuperGAU! Er holt Akku und Speicherkarte raus, klappt alles auf und legt sie zum trocknen hin. Seine Laune ist verständlicherweise noch tiefer gesunken. Es läuft echt alles schief! Ich bewundere ihn aber wirklich, ich wäre in der Situation glaube ich völlig ausgeflippt.
    Aber oh Wunder: unsere Schuhe sind fast trocken und die restliche Kleidung ist eigentlich ganz trocken.

    Und vor allem, die Landschaft um die Hütte herum ist heute noch 1000 Mal schöner als gestern. Da waren wir aber auch nicht mehr so aufnahmefähig...

    Iceland Skaftá

    Iceland

    Martin fragt, ob wir heute zusammen zum Langisjór wollen. Wir zögern erst kurz da wir im Urlaub gern unter uns sind, stimmen dann aber zu. Zumindest zum See wollen wir zusammen gehen, dann sehen wir weiter. Eigentlich wollte ich auf den Sveinstindur, der hüllt sich aber in Wolken.

    Unterwegs

    Skaftá

    Es dauert ca 2h bis wir endlich am See sind, länger als erwartet. Die erste Stunde nieselt es nur und Michi ist schon wieder am ganzen Oberkörper nass. Er überlegt niedergeschlagen umzukehren, will es aber noch 10 min probieren und dann hört zum Glück der Regen auf und die Sonne kommt raus.

    Hier überlegen wir ernsthaft, unsere Tour abzubrechen. Das Wetter ist ja unberechenbar und ohne Regenklamotten wäre es grob fahrlässig, weiterzugehen. Ich habe schon einen Plan im Kopf wie wir nach Vík kommen um neue Regenjacken zu kaufen und anschießend zumindest noch den Laugavegur laufen könnten. Aber dann haben wir eine bessere Idee: Wir funktionieren eine unserer Plastiktüten zu einem Regencape/Poncho mit Kopfloch um, den Michi sich bei Regen über die Schultern hängen kann. Damit würde er einigermaßen trocken bleiben und wir würden die Tage bis zur jeweiligen nächsten Abbruchmöglicheit (2 Tage Eldgjá Trail, 3 Tage Strútstigur) gut überbrücken können. Wir beschließen, ab jetzt bei Regen konsequent im Zelt zu bleiben. Einen Puffertag haben wir ja eingeplant. Wir sind beide froh, unsere Route erstmal wie geplant weitergehen zu können.

    Zurück zum Langisjór: Er ist ein Highlight auf der Tour und ich habe extra hier einen Pausentag eingeplant, damit wir ihn erkunden und ganz viele Fotos machen können. Klar, dass ich mich den ganzen Weg unheimlich darauf freue und schon viel fotografiere (Das Skaftatal ist eh der Wahnsinn!).

    Skafta River

    Endlich kommt der See in Sicht.



    Man sieht sogar den Gletscher in der Ferne!

    Vatnajökull

    Ich bin total verzückt, es sieht so schön aus. Ich leihe mir von Michi sein Teleobjektiv und hole den Gletscher ganz nah ran. Und dann schwarzer Bildschirm: Der Akku ist ohne Vorwarnung leer. Ich könnte heulen, ich habe natürlich keinen Ersatzakku mitgenommen!
    Ich überlege kurz ob ich umkehre, aber es ist schon halb 4 und ich will nicht allein zurück und dann den ganzen Weg wieder zum See laufen. Also weiter. Zum Glück hat Martin eine Kamera dabei und macht Fotos für mich.

    Wir steigen auf einen Berg östlich des Langisjór und machen Mittagspause. Ich will eigtl eher zurück und auf die andere Seeseite, eine kleine Tour machen, auch weil ich nach der anstrengenden gestrigen Etappe heute meine lädierten Beine schonen möchte. Meine Hüfte schmerzt ein bisschen und eine erneute Entzündung in Hüfte oder am Ballengelenk kann ich hier echt nicht gebrauchen.

    Aber M&M&M, die Sonne und die tolle Aussicht überzeugen mich dann doch für eine längere Tour. Man hat eine fantastische Aussicht. Ich bin vor allem von dem Blick auf die Skafta beeindruckt. Absolut überwältigend, sowas hab ich noch nie gesehen. Ich kitzele noch ein Fotos aus meiner Kamera heraus. Wir entdecken einen Pfad der Richtung Hütte führt und beschließen dummerweise, den später zurück zu nehmen. (Das sollte dann unser letzter grober Fehler der Tour werden…)

    Skaftá

    Am Ende unserer Rundtour suchen wir uns einen Abstieg, es ist sehr steil und abenteuerlich und wir stoßen bald auf einen Weg. Vermutlich die Langisjór Umrundung, ab jetzt ist es schön einfach zu gehen. Da es beim Thröskuldur wieder anfängt zu regnen gehen wir unten am See entlang, zwischendurch gibt es noch einen Riegel zur Stärkung.

    Irgendwann kommt die Sonne wieder raus und da wir direkt am Wasser stehen, beschließen wir zu baden. Oh Gott!!! Es ist so unglaublich kalt!! Ich schreie und jaule und versuche mich kurz abzuschrubben, es klappt nur so einigermaßen, es ist einfach viel zu kalt. Ich muss schnellstmöglich wieder raus. Wenigstens ist es da jetzt erstmal schön warm. Das tat gut! Wir fühlen uns erfrischt und glücklich.
    Mirjam geht gleich drei mal baden, zuerst alleine zur Erkundung und zum Überreden von uns drein, dann mit Michi und mir und dann nochmal mit Martin. Harte Sau! Ich bin tief beeindruckt. Und das alle ohne einen kleinsten Kältejauler.

    Das Wetter ist immer noch gut, also laufen wir in einer steinigen Erosionsrinne direkt vor uns quasi senkrecht den steilen Hang hoch. Ich finde das sehr abenteuerlich, muss ständig meine Höhenangst bekämpfen und bin dadurch die Schnellste (dass das mal vorkommt…). Oben hat man eine tolle Aussicht und ich entlocke meiner Kamera drei weitere Fotos. Das Licht ist perfekt. Ein wirklich magischer Moment.

    Langisjór

    Mein Lieblingsbild der ganzen Tour. Perfektes Licht, perfekter Ort, tolle Situation. Und es ist etwas wirklich besonderes, da ich sonst keine Fotos vom See habe…

    Außer dieses hier von dem kleinen Inselchen:

    Langisjór Island

    Übrigens: die kleine Landbrücke zwischen dem Fagralón und dem kleineren See existiert nicht mehr, das ist jetzt ein großer See. Ich konnte leider kein Foto mehr machen... Die Stelle kannte ich aus anderen Reisberichten und ich war sehr überrascht, sie nicht vorzufinden. Sollte ich irgendwann von Martin die Fotos von dem Tag bekommen, schau ich mal ob es eines von der Stelle gibt und poste es noch.

    Wir kehren zum Weg zur Sveinstindur Hütte zurück, der an der Skafta entlang führt. Wir laufen gut 1,5h, dann ist plötzlich Ende Gelände: Vor uns fallen die Klippen steil nach unten, da gehts nicht durch. Mittlerweile ist es schon spät, 8 oder 9 Uhr und das Abendrot ist schon fast am verblassen, die Sonne geht unter. Wenn wir den Weg zurück gehen, schaffen wir es nicht mehr im Hellen zur Hütte.
    Ich drehe mich zu den andern um: „Ich habe meine Stirnlampe nicht dabei“. Jeder gibt zur Antwort: „Ich auch nicht“. Mir wird mulmig. Ich will hier echt nicht im dunkeln festsitzen, der genaue Weg war im hellen schon manchmal nicht so leicht zu finden.
    Also laufen wir den Hang hoch. Es ist echt extrem steil, teilweise krabbeln wir auf allen vieren nach oben. Wir verlassen uns komplett darauf, dass das Moos uns hält. Martin stößt (mit Absicht) einen großen Stein den Hang hinab. Wir sehen zu wie er schwerfällig bergab kullert, immer wieder gegen den Boden schlägt, wegfliegt und wieder dagegenschlägt bis er schließlich in der Skafta landet. Barumm, barumm, barumm, barumm, barumm, barumm, barumm, barumm, PLATSCH. Wie in Moria, wo Pippin den Stein runter wirft. Mirjam spricht aus was ich denke: „Gut, jetzt weiß ich wie es aussieht, wenn ich abrutsche“. Ich drehe mich um und sehe zu, dass ich so schnell wie möglich den Hang hochkomme. Angst verleiht Flügel, besser als jeder Kaffee oder Energietrunk. Ich bin den anderen um einiges voraus. Endlich sind wir oben, ich bin gelinde gesagt erleichtert. Drohende Dunkelheit in unbekanntem Gelände und steiler Aufstieg war dann doch zu viel, eines hätte ich wegstecken können…
    Wir schauen ab jetzt ziemlich oft auf die Karte und stellen sicher, dass wir auf den richtigen Weg kommen. Schließlich finden wir unsere Fußspuren vom Hinweg wieder und folgen ihnen. Um viertel vor 11 kommen wir endlich völlig fertig in der Hütte an, der Spanier wartet schon auf uns. Um 11 ist es bereits stockdunkel, wir kochen schnell Essen und fallen in die Schlafsäcke. Mirjam trifft es ganz gut: „Ich brauche Pause vom Pausentag“. Und morgen soll unsere Wanderung ja erst so richtig losgehen.

    Unterwegs: 13:30 Uhr bis ca 22:45, eine Mittagspause ca 30 min, Badepause, viele steile Höhenmeter
    Insgesamt: über 8h
    Zuletzt geändert von blackteah; 21.12.2017, 20:59.

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    • Gast202105024
      Gelöscht
      Fuchs
      • 03.07.2012
      • 1920
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      #3
      AW: ISLAND! – Südliches Hochland

      Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, das liest sich sehr nett!
      Kann es sein, dass die Bilder etwas überscharf sind?

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      • Katun
        Fuchs
        • 16.07.2013
        • 1555
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        #4
        AW: ISLAND! – Südliches Hochland

        Endlich sagt mal jemand, wie schön Island bei Regen ist! Ich frag mich nur, wieso du immer noch glaubst, andere Handschuhe würden es richten.

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        • blackteah
          Dauerbesucher
          • 22.05.2010
          • 779
          • Privat


          #5
          AW: ISLAND! – Südliches Hochland

          Zitat von Pedder Beitrag anzeigen
          Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, das liest sich sehr nett!
          Kann es sein, dass die Bilder etwas überscharf sind?
          Danke

          Ich weiß nicht genau was mit den Bildern ist, habe sie verkleinert und danach sahen viele ziemlich ...naja... aus . Ein paar habe ich minimal nachgeschärft, aber die meisten nicht. Aber es sind so viele, ich wollte dann nicht nochmal alle anfassen und nachbearbeiten, vor allem weil ich ja nicht mal weiß was man genau machen sollte.

          Vielleicht binde ich bei den nächsten Tagen mehr über Flickr ein, aber eigtl ist es ja besser das über die Forensoftware zu machen. Mal schaun.

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          • blackteah
            Dauerbesucher
            • 22.05.2010
            • 779
            • Privat


            #6
            AW: ISLAND! – Südliches Hochland

            Zitat von Katun Beitrag anzeigen
            Endlich sagt mal jemand, wie schön Island bei Regen ist! Ich frag mich nur, wieso du immer noch glaubst, andere Handschuhe würden es richten.
            Hihi, wurde das sonst immer unterschlagen?
            Ich habe die Hoffnung, dass es doch irgendwo wasserdichte Handschuhe gibt. Und trocken = warm = glücklich

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            • Katun
              Fuchs
              • 16.07.2013
              • 1555
              • Privat


              #7
              AW: ISLAND! – Südliches Hochland

              Vergessen:
              sie hält an und verwischt ihre Reifenspuren im Sand neben der Straße (wieso verstehe ich nicht)
              Ganz einfach, Leave no trace. Macht sich dann besser auf Fotos.
              Wie hat der Mooshang nach euren Kraxelaktionen ausgesehen - der Sprung über das Bächlein ist eigentlich auch fragwürdig - immer mal umdrehen, wenn man durch das schöne Grün gegangen ist. usw. - - bin nur um etwas content bemüht.

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              • bourne
                Dauerbesucher
                • 30.01.2016
                • 583
                • Privat


                #8
                AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                Schöne Tour und stimmungsvolle Bilder, danke fürs Teilen! Ich find auch, Island ist bei jedem Wetter schön
                Trekkingblog: lustwandler.at

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                • evernorth
                  Fuchs
                  • 22.08.2010
                  • 1835
                  • Privat


                  #9
                  AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                  Wow - was für ein prima - chaotischer Start! Ich habe schon auf deinen Bericht gewartet. Deine Begeisterung für die isländische Landschaft wirkt schon sehr ansteckend, und das trotz des vielen Regens. Dann hat dich der Island - Virus also jetzt auch endgültig befallen.
                  Wirklich schön, den Langisjór noch einmal durch dein Kamera - Objektiv wiederzusehen.
                  ( Deinen Handschuh - Optimismus kann ich leider auch nicht teilen. ).
                  Tolle Fotos, geschrieben mit einer Prise Esprit - weiter so. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                  • Meer Berge
                    Fuchs
                    • 10.07.2008
                    • 2381
                    • Privat


                    #10
                    AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                    Himmel, das fängt ja chaotisch an! - Aber scheint dann ja doch noch alles gut gegangen zu sein!?
                    Schöner Bericht! Und ganz tolle Bilder! Dieser Grün-Schwarz-Kontrast ist einfach sensationell!
                    Irgendwann schaffe ich es auch noch nach Island.

                    Bin gespannt auf die Fortsetzung!

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                    • blackteah
                      Dauerbesucher
                      • 22.05.2010
                      • 779
                      • Privat


                      #11
                      AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                      Danke für eure lieben Worte . Ich werde gleich mal weiter schreiben...

                      Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                      Himmel, das fängt ja chaotisch an! - Aber scheint dann ja doch noch alles gut gegangen zu sein!?
                      Chaotisch trifft es in der Tat ganz gut . Aber ja, ab dem nächsten Tag lief alles mehr als perfekt .
                      Ich kann Island wirklich nur jedem (mit dem nötigen Kleingeld) empfehlen. Ich würde am liebsten nächstes Jahr gleich wieder hin, aber der Geldbeutel will was günstigeres und der Freund was wärmeres .

                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      Deine Begeisterung für die isländische Landschaft wirkt schon sehr ansteckend, und das trotz des vielen Regens. Dann hat dich der Island - Virus also jetzt auch endgültig befallen.
                      ( Deinen Handschuh - Optimismus kann ich leider auch nicht teilen. ).
                      Oh ja, ich bin eindeutig befallen . Heilung ist noch keine in Sicht...
                      Also, mit geeigneter Ausrüstung hätte es uns im Regen bestimmt sogar noch besser gefallen ... Und bzgl Handschuhe: Meine Hände werden einfach irgendwann taub und gefühllos wenn sie kalt werden, und das spätere auftauen tut dann richtig weh. Kennt das sonst keiner von euch ?

                      Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                      Ich find auch, Island ist bei jedem Wetter schön
                      Oh ja, absolut!

                      Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                      Vergessen:
                      Ganz einfach, Leave no trace. Macht sich dann besser auf Fotos.
                      Wie hat der Mooshang nach euren Kraxelaktionen ausgesehen - der Sprung über das Bächlein ist eigentlich auch fragwürdig - immer mal umdrehen, wenn man durch das schöne Grün gegangen ist. usw. - - bin nur um etwas content bemüht.
                      Generell stimme ich dir bzgl leave no trace zu, aber das war ja auf einer "Straße" (Piste). Deswegen hat es uns ja so verwundert.
                      Bezüglich dem anderen: Im Bericht ist dafür wenig Platz, aber wo möglich, sind wir natürlich immer auf den Wegen unterwegs. Die Bäche/Flüsse kann man nur nicht an den Pisten überqueren, weil die Stellen oft 3-4m breit und bis zu einem halben Meter tief werden – 4m vor oder nach der Straße kann man aber super drüber. Oft geht es mit einem großen Schritt auch nicht, da das Moos direkt am Bach sehr empfindlich und halb im Wasser ist. Großflächig drüber springen ist da meist die bessere Wahl. Ok, bei dem Foto hätte etwas weniger Schwung vielleicht auch gereicht, aber (ich habe tatsächlich nachgesehen) das Moos was nicht dauerhaft beschädigt. Dass es beim auftreten eingedrückt wird und der Schuh dann noch so 10 min sichtbar ist, ist normal.
                      Zur Kraxelaktion: Das hat mich tatsächlich ziemlich geärgert. Man soll bei den bemoosten Steilhängen wirklich nicht von den Pfaden runter. Im Wanderführer wurde ausdrücklich davor gewarnt, weil es nicht fest mit dem Boden verankert ist und es sich sehr leicht löst. Die ganze Aktion war also nicht so ganz ungefährlich. Aber wenn man die Wahl zwischen einem fragwürdigen Anstieg (freiwillig wäre ich da allein schon wegen meiner Höhenangst nie hoch) und wenns blöd läuft einer Nacht ohne Schlafsack & Co im Freien hat, dann wähle ich doch den Anstieg . Gibt weniger Erfrierungen.
                      Der frühere Anstieg auf den du dich beziehst war in einer Erosionsrinne. Da gab es kein Moos und kaum anderen Bewuchs, nur sehr viel Geröll.

                      Sorry für die lange Erklärung, aber ich will auf keinen Fall dass es so wirkt, als hätten wir nicht auf die Umwelt Acht gegeben. Ich komme mir in meinem Umfeld manchmal eher wie die übertriebene Umweltpolizei vor, wenn es um so Themen geht (leave no trace, Wege verlassen...)

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                      • Sternenstaub
                        Alter Hase
                        • 14.03.2012
                        • 3583
                        • Privat


                        #12
                        AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                        hi blackT - ein schöner Bericht, da würde ich auch gern mal hin. Ist aber zurzeit außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Außerdem habe ich eh noch so viele Pläne, die eher zu verwirklichen sind.
                        Aber es ist ja auch wirklich schön, von Gegenden zu lesen, wo man vermutlich eher nicht hin kommt.

                        Takk fyrir! - Kathi
                        Two roads diverged in a wood, and I—
                        I took the one less traveled by,
                        And that has made all the difference (Robert Frost)

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                        • blackteah
                          Dauerbesucher
                          • 22.05.2010
                          • 779
                          • Privat


                          #13
                          AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                          4. Tag, 16.08. – bis kurz vor die Skælingar Hütte

                          Wir schlafen wieder aus. Schließlich schäle ich mich aus dem Schlafsack und stehe auf, beinahe falle ich gleich wieder hin. Meine Fußsohlen tun abartig weh. Ich humpel zu unseren Schuhen, sie sind erstaunlicherweise fast trocken. Ich schlüpfe rein und gehe zum Klo, durch den Halt der festen Sohle lässt der Schmerz langsam nach. Immerhin, es scheint die Sonne.

                          Als ich zurück komme gibt es eine weitere gute Nachricht: Michis Kamera hat den Waschgang von vorgestern überlebt und ist wieder voll funktionstüchtig! Er ist super gut drauf, springt rum, macht Fotos und verbreitet gute Laune.
                          Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von M&M und hoffen, dass wir sie vielleicht in Landmannalaugar wieder sehen werden, wenn sie dort einen Tag Pause machen. Mirjam schenkt uns zum Abschied ein bisschen von ihrem Zeitungspapier für unsere Schuhe. Die beiden haben echt alles dabei!

                          Anfangs geht es die Piste auf dem gleichen Weg entlang, den wir vor zwei Tagen gekommen sind. Heute scheint aber die Sonne, es sieht viel freundlicher aus. Schon bald geht es zum Glück runter von der Piste und an der Skafta einen schönen grünen Hang entlang, man hat eine tolle Sicht in alle Richtungen. Zwischendurch kommen wir an einer beeindruckenden Schlucht vorbei. Man sieht richtig gut, wie der Fluss sich hier tief in den Fels gegraben hat.

                          Neben der Schlucht, im Hintergrund der Uxatindar. Oft ging es ohne Pfad über sandige Lava wie hier.



                          Kurz darauf gehts wieder über Moos dahin. Die schwarzen "Wände" sind das Skaftáufer in der gegrabenen Schlucht.



                          Obwohl wir unglaublich glücklich über die Sonne sind: Die Farben waren bei dem Regenwetter schon um einiges brillianter und schöner...

                          Ich muss mich erst noch ans Kartenlesen gewöhnen, ich denke immer wir sind schon viel weiter als wir tatsächlich sind, aber Michi kann es gut einschätzen und behält immer recht beim Standpunkt-raten. Schnell komme ich aber wieder rein und nach 2h liege ich auch immer richtig.

                          Der Weg verläuft immer mal wieder durch Sand & Steinflächen und ist dann nicht so leicht zu finden, bzw verschwindet er dann ganz. Wir sind stets auf der Suche nach den Fußspuren von M&M und finden sie auch immer wieder. Es ist irgendwie schön, ihnen 2 Tage später quasi entgegen zu laufen.

                          Typische Wüstenblume:



                          Die Generelle Richtungsfindung ist im übrigen aber ziemlich einfach, weil es immer rechts der Skaftá entlang geht und man außerdem unser Zwischenziel, den Uxatindar, schon von weitem sieht:



                          Schließlich erreichen wir die Schlucht Hvanngil. Es geht mal wieder über schwarzen Sand, die Spuren verlaufen sich im Nichts.



                          Es sieht von der Ferne so aus, als würden wir auf eine Kante/Klippe zugehen und ich bin irgendwie total aufgeregt und verunsichert, will dauernd auf die Karte sehen, denke es geht nicht weiter und überlege mir schonmal mögliche Alternativrouten. Michi ist schon recht genervt von mir. Als wir dann endlich vorne mit Blick nach unten sind findet sich der richtige Weg ziemlich schnell. Es ist steil, aber einfacher als der Aufstieg am Langisjór. Ich beschließe, ab jetzt entspannter zu sein.

                          Hier gehts runter:



                          Unten furten wir die Hellnaá mehrmals, die in einigen Armen durch die Schlucht läuft. Von oben haben wir zwar schon eine gute Stelle zum Aufstieg rausgesucht, aber trotzdem laufen wir noch diversen Fußspuren nach, um vielleicht bessere Stellen zu finden. Der Boden ist total toll, man sinkt tief in den Schlamm. Das fühlt sich mit den Neoprensocken wirklich toll an. Schließlich gehen wir zu dem ausgetrockneten Bachbett, das wir schon von oben gesehen und als geeignet für den Aufstieg erachtet haben. Und hier entdecken wir doch tatsächlich Holzpflöcke! Ab jetzt ist der Weg also markiert und er wird uns auch zuverlässig bis zum Eingang in die Eldgja Schlucht den Weg weisen.
                          Es geht steil hoch, davor stärken wir uns noch mit einem halben Oatsnack.

                          Rückblick zur Schlucht, hier sieht man deutlich den Pflock, der den Abstieg markiert:



                          Oben angekommen geht es weiter über Sand, aber dank der Markierung müssen wir keine Fußspuren mehr suchen.

                          Schon bald überblicken wir den See vor der Uxatindar Schlucht. Der Uxatindar Gipfel war ja schon den ganzen Tag imposant im Blick. Ich leuchte mit der Landschaft um die Wette:




                          Der See & der Fluß sind wunderschön.



                          Wir genießen ein bisschen die Aussicht und machen uns dann an den steilen Abstieg. Ich finde verblasste Fußspuren, denen ich folge.



                          Da die Sonne scheint und es so schön ist, beschließen wir zu baden. Das tut gut! Das Wasser ist viiiieel wärmer als der Langisjór, aber immer noch sehr kalt. Anschließend machen wir Mittagspause auf einem großen Stein mit tollem Blick in alle Richtungen. Der Himmel zieht zu und jetzt wird es ziemlich kalt...



                          Wir umrunden den See, beneiden M&M ein bisschen um ihren schönen Übernachtungsplatz vor 2 Tagen auf dem kleinen Hügel und laufen dann in die Schlucht.



                          Anfangs ist sie noch breit und grün, bald jedoch ragen links & rechts steile schwarze (Lava?) Hänge auf. Es ist total schön und beeindruckend.





                          Man muss dauernd über den Bach hüpfen, weil eine Seite unpassierbar ist. Langsam wird die Schlucht oben breiter, unten läuft sie spitz zu und es bleibt schmal. Als der Bach nach rechts läuft, der Weg aber nach links, füllen wir unsere Flaschen mit 5l Wasser, falls wir es heute nicht mehr bis nach Skaelingar und zum nächsten Fluss schaffen.

                          Nach der Schlucht geht es weiter bergauf, bald wieder über schwarze Sandhügel. In der Ferne sieht man den Vatnjakökull:



                          Und wir beschließen, nochmal eine kurze Rast einzulegen



                          Dann kommt, viel schneller als gedacht, die Piste. Wir denken, dass wir es doch noch locker bis nach Skaelingar schaffen. Allerdings merke ich schon nach kürzester Zeit, dass meine Füße beim Gehen auf der harten Piste sehr stark zu schmerzen anfangen. Bald kann ich gar nicht mehr richtig gehen und schlurfe so vor mich hin. Wir suchen also eine geeignete Stelle auf einem Berg (schöne Aussicht auf Skaftá und Lakikrater) und ich schaffe es gerade noch bis zum Lagerplatz. Meine Füße tun so weh. Sobald wir von der Piste abbiegen ist es etwas besser, da der Boden weicher ist.

                          Das Zelt ist zum Glück schnell aufgebaut und eingeräumt. Wir testen heute eine Abspannmethode die ich auf Youtube entdeckt habe: Man nimmt seine Trekkingstöcke als „Erhöhung“ und Umlenkung. Angeblich ist das besser bei Wind, es erschien uns durchaus recht stabil. Dadurch haben wir praktischerweise auch gleich eine Wäscheleine.



                          Abendlichtstimmung. Im Hintergrund schaut der neugierige Berg hervor. (Wir haben ihn so genannt, weil er heute den ganzen Tag über jede Hügelkuppe gespäht hat. Er will wohl immer wissen, was so in der Gegend los ist )



                          Während Michi die Gegend erkundet fange ich schonmal an zu kochen. Und jetzt passiert mir was richtig richtig dummes, vermutlich weil ich so fertig bin: Da ich Depp das Moos nicht richtig beiseite geräumt habe, kokelt es ziemlich schnell an und wir benutzen 2l Wasser um alles ausgiebig zu löschen und zu bewässern. Michi verscheucht mich ins Zelt und übernimmt ab jetzt, er ist zu recht ein bisschen sauer.
                          Es gibt Chicken Fajita von Summit to eat, das ist sensationell lecker! Mit Mais und Bohnen! Wir verkriechen uns gleich nach dem Essen in die Schlafsäcke, es wird schön warm und der Ausblick auf die roten Wolken und die Berge bei Sonnenuntergang ist fantastisch!





                          Michi liest, ich schreibe, dann ist es auch schon schlafenszeit. Heute Nacht ist uns beiden schön warm, allerdings ist der Wind sehr laut. Unser Zelt halt Befestigungsriemen für zwei weitere Gestängebögen, diese flattern fröhlich die ganze Nacht auf und ab, wecken mich ein paar mal und sorgen für unruhige Träume…

                          Heute musste ich auch feststellen, dass unsere Powerbank den Kameraakku nicht lädt. Super ärgerlich aber auch selten blöd, da wir es zu Hause nicht getestet haben… Dadurch hat jetzt jeder 3 Kameraakkus für 9 Tage. Normalerweise hält ein Akku 1,5 Tage. Die Rechnung geht eindeutig nicht auf…

                          Unterwegs: 11:00 - 20:00 Uhr, 1 Mittagspause mit Baden, 2 kurze Riegelpausen
                          insgesamt: 9h



                          5. Tag, 17.08. – bis kurz vor die Hólaskjol Hütte

                          Um 8 schau ich kurz raus, es sieht so schön aus! Orangene Wolken über dem Skaftá Tal. Wir dösen noch, dann gibt es Frühstück und wir packen zusammen. Es ist ziemlich windig, aber wir stehen auch mitten auf dem Berg in exponierter Lage. Das Zelt steht trotzdem gut und ist wirklich super schnell abgebaut. Und das schöne ist, es ist wieder richtig sonnig –wir werden auch die restliche Zeit bis Landmannalaugar Glück haben und keinen einzigen Regentropfen mehr sehen (auch wenn wir stetig Angst davor haben... )

                          Der Ausblick von hier oben ist aber sehr schön, man sieht die Laki-Krater (durchs Teleobjektiv)



                          Da ich bzw meine Füße gestern schlapp gemacht haben, nimmt Michi die restlichen zwei Abendessensportionen von mir in seinen Rucksack und wir trinken nur bei ihm, meine Wasserflasche bleibt leer. Ich fühle mich deswegen ein bisschen schlecht, andererseits macht es keinen Sinn, wenn ich dann schon viel zu früh fertig bin und wir eigentlich noch weiter wollen. Wir möchten nämlich unbedingt eine Nacht an der Strútslaug Quelle verbringen, und da wir aber unseren Pausentag für etwaigen Regen aufheben müssen, müssen wir jetzt Strecke machen um die Quelle morgen Abend zu erreichen.

                          Zum Glück geht es aber heute meinen Füßen viel besser. Wir starten um 10:00 Uhr und brauchen ca 45 min zur Skælingar-Hütte, wo wir erst mal trinken und waschen. Die Hütte liegt wirklich schön am Fluß, zwischen den hohen Lavatürmen und viel Puschelblumen.



                          Bis wir nach der Furt des Flusses endlich wieder startklar sind und es weiter geht ist es viertel vor 12… Der Vormittag ist einfach nicht so unsere Zeit.

                          Es geht gut bergauf, erst auf der Piste, dann wieder „querfeldein“ den Markierungen hinterher. Ein paar müssen wir wieder aufrichten, da sie entweder durch sich kratzende Schafe oder durch den Wind umgefallen sind.

                          Die Sicht wird aber immer besser. In der Ferne, ganz klein, kann man die Reihe der Lakikrater sehen:



                          Immer wieder blicken wir zuürck. Links sieht man den Vatnajökull, rechts erkennt man einen anderen Gletscher, ich vermute den Torfajökull. Es ist wunderschön. Und echt krass windig. Zum Glück kommt er von der Seite und nicht von vorn. Deswegen suchen wir uns für die Mittagspause ein windgeschütztes, ausgetrocknetes Bachbett. Die Rucksäcke funktionieren auch sehr gut aus Windschutz und mit der Sonne ist es dann richtig gemütlich.



                          Kurz vor dem Kamm, neben dem Gjátindur, sehen wir dann sogar einen Menschen. Er ist aber weit weg und wir begegnen ihm nicht mehr.

                          Oben sind wir wieder in schwarzen Sanddünen, es geht auf einen Kamm und dann –WOW!!! Der Blick auf die Eldgjá ist unglaublich. Es ist wirklich sehr schön und beeindruckend. Und extrem windig, man kann kaum Fotos machen. Deswegen gehen wir leider schon bald weiter.





                          Zu Hause habe ich gemerkt, dass die Fotos von dem Aussichtspunkt recht unspektakulär sind, sie werden der Schlucht nicht gerecht. Wir fanden beide, dass der Ausblick auf die Eldgjá einer der Höhepunkte der ganzen Tour war, doch auf den Fotos kommt es eher langweilig rüber. Es fehlt einfach ein kleiner Menschlicher Punkt als Größenverhältnis.

                          Wir gehen den Weg oben an der Eldgjá entlang. Einerseits erhoffen wir uns bessere Ausblicke auf die Schlucht, andererseits denken wir dass es schneller geht. Die heißen Quellen rufen.





                          Anfangs geht es auf schwarzen Sand und Lavabrocken auf der Klippe entlang, später auch ein kurzes Stück auf einer Piste, es wird immer windiger. Es bläst einen fast um, wir haben Schwierigkeiten gerade zu gehen. Ich habe ein bisschen Angst davor, über den Rand geweht zu werden…











                          Hier mal ein Größenvergleich, der Boden nah herangezoomt mit Ameisen-Menschen:



                          Beim fotografieren wackelt die Kamera immer stark im Wind und auf Höhe des Wasserfalls sind wir ganz froh, in die Schlucht absteigen zu können. Im Windschatten eines großen Steines gibt es erst mal einen Riegel zur Stärkung. Die Sonne scheint, es ist wirklich schön. Dann geht es weiter in der Eldgjá, es ist jetzt immerhin nur noch ein bisschen windig.

                          Uns kommen dick eingepackte Menschen entgegen, alle mit sehr dunkler Sonnenbrille. Die ersten, denen wir seit der Sveinstindur Hütte begegnen. Ich grüße, bekomme aber keine Antwort. Nach dem Parkplatz geht es an der Nordari-Ófæra (Fluss) entlang, es ist wunderschön und idyllisch. Wir überlegen lange, ob wir hier übernachten wollen, rechnen rum und machen nochmal Pause. Aber wir wollen an der Stútslaug Quelle über Nacht bleiben. Also weiter und so weit wie möglich. Nach Hólaskjol. Meine Füße werden schon wieder müde und fangen ein bisschen an zu schmerzen.

                          Es geht an der Piste entlang, aber zum Glück nicht auf der Piste sondern auf einem Pferdetrack. Zuerst führt der Weg schön durch Lavatürmchen, dann wird es flach und langweilig. Die Sonne scheint alles platt.



                          Später geht es über einen kleinen Berg/Hügel. Das nächste Tal ist wunderschön, die Skaftá schlängelt sich mit vielen Armen entlang. Ich mag sie wirklich richtig gern. Auf der Suche nach der Hütte laufen wir etwas ziellos Richtung Piste und Skaftá und entdecken einen wunderschönen Einschnitt mit einem kleinen Bach ganz unten, der von der Abendsonne beschienen wird.



                          Hier bleiben wir! Dort unten ist es auch nicht so windig. Schnell steht das Zelt, Michi kocht (an einem sicheren Ort wo nichts anbrennen kann), ich räume das Zelt ein, fotografiere, spanne nach, mache alles Windfest.



                          Es wird schnell sehr kalt und ich verkrieche mich in den Schlafsack. Meine Jacke ist wirklich viel zu kalt, abends kann ich nur noch im Zelt und im Schlafsack sein.
                          Wir hören oben den Wind wehen und fauchen, es klingt ziemlich krass. Hier unten rüttelt er auch ganz schön an unserem Zelt. Man weiß immer wenn die starken Böen kommen, weil es dann oben erst mal besonders laut faucht bevor der Wind unten ankommt.



                          Ein Troll passt auf uns auf:



                          Uns fällt jetzt auch auf, dass 4m Abspannschnur sehr wenig ist. Wir haben nur unsere eine Seite mit den Stöcken damit abgespannt. Hier ist das zwar ausreichend, aber auf einem ungeschützten Zeltplatz auf dem Laugavegur würde unser Zelt mit nur einer Schnur sicher nicht stehen bleiben. Es bleibt uns nichts anderes übrig als zu hoffen, dass entweder der Wind nachlässt oder man Zeltschnüre am Camp kaufen kann.

                          Unterwegs: 10:00 Uhr bis ca 21:00 Uhr
                          Insgesamt: 11 h



                          6. Tag, 18.08 –Zur Strútslaug Quelle

                          Morgens ist es immer noch stürmisch. Aber es ist immer noch supersonniges Wetter, die Sonne strahlt alles nieder (also die Farben) und wir werden uns heute einen ordentlichen Sonnenbrand holen .
                          Um 9 schälen wir uns aus den Schlafsäcken und der Tag beginnt: Frühstück, Zähneputzen, waschen, Rucksack packen, Zelt abbauen. (Michi hat natürlich schon gegessen & Zähne geputzt als ich „aufstehe“, weil ich so eine Schlafmütze bin…)

                          Um 5 nach 10 laufen wir los zur Hütte, das ist ein Schnelligkeitsrekord. Die Hólaskol Hütte ist echt nicht schön, hat aber ein richtig luxeriöses Klo. Mit Spiegel. Davorstehend bin ich froh, dass ich mich sonst unterwegs nicht sehen kann.

                          Von der Hütte aus geht ein markierter ausgetrampelter Weg bis zu einem imposanten Wasserfall.


                          Michi sieht auf Fotos oft so aus, als würde er betrunken, alle viere von sich streckend, durch die Gegend wanken




                          Alles schön windsicher verpacken... Da hier ja im Reisebericht schon manchmal die Handschuhe angesprochen wurden: Ohne die winddichte Schicht (drunter waren nochmal Fleechandschuhe) wären mir wohl die Finger abgefroren . Und es hatte ohne Wind in der Sonne bestimmt 18°)

                          Ab da an wird der Weg undeutlicher, es geht durch schöne Lavatürmchen. Dank diesen merkt man auch den Wind nicht mehr so stark. Langsam wird die Landschaft offener und der Weg undeutlicher, wenn ich mich recht erinnere kann man in der Ferne sogar den Uxatinder oder zumindest andere Berge bei der Eldgjá erkennen. Etwas demotivierend, dass wir den nervigen Weg gestern auf der Piste heute quasi wieder zuürck gehen, nur in schön.

                          Schließlich erreichen wird die Furt der Syðri-Ófæra, sie ist kurz von einem Wasserfall, weswegen ich recht aufgeregt bin. Nach dem Fall fließt der Fluß nämlich in einer Schlucht weiter, aus der man nicht mehr wirklich rauskommen würde…
                          Ich ziehe sogar meine Hose aus, es ist recht weit und ich laufe brav schräg gegen die Strömung. Diese ist zum Glück nicht stark, das Wasser reicht mir bist zur Mitte der Oberschenkel. Der Boden ist eben und gut zu gehen. Alles in allem schön leicht.
                          Michi lässt seine Hose an und wird nass, sein Handy ist zum Glück Wasserdicht und sein Kamera Akku liegt in der Hosentasche knapp über der Wasseroberfläche. Beides hat er natürlich erst nach der Flussquerung in den Hosentaschen gefunden.


                          Da hatte er die tiefste Stelle schon hinter sich.

                          Der Weg verläuft weiterhin durch hügelige Landschaft mit interessanten Lavahügeln bis zum See Alftavötn, dem perfekten Brotzeitplatz (mit großem Windschutz-Stein). Da hier auch Reitgruppen entlang"wandern" ist der Weg so ausgetrampelt.



                          Später erfahren wir dass es nördlich der Alftavötn Hütte ein interessantes Flussphänomen gibt: Der sehr breite Fluss verschwindet anscheinend komplett in einem großen Loch, nur um einige Meter weiter aus einem kleinen Loch wieder hervorzusprudeln. Das hätte ich ja echt gern in echt gesehen.

                          Nach der Hütte laufen wir ein Stück auf einer Piste (ich habe in meinem Tagebuch „Forstweg“ geschrieben. Als ob es hier Bäume hätte, haha ) und wenig später führt der Strútstigúr laut Wanderführer querfeldein zu einem „Pass“ zwischen zwei Bergrücken. Es ist extrem windig, man kann die Karte (also das Buch) kaum offen halten.
                          Mit Kompass suchen wir die richtige Richtung. Ich entdecke eine Stelle mit kleinem Wasserfall, die ich aus einem Reisebericht kenne. (Hier der Link dazu, ist auch ein sehr schöner Bericht: klick) Aber „Westen“ wie im Buch beschrieben liegt eigentlich deutlich weiter links… Wir vergleichen noch eine Weile die Landschaft mit der Karte und merken dann, dass dies nur der einzige richtige Weg sein kann. Also los!


                          Über diesen (den ersten) Fluss kommen wir noch durch große Sprünge, aber dann müssen wir doch Furten. Rechts im Hintergrund sieht man das Zwischenziel, den "Durchgang" zwischen den zwei Bergrücken.



                          Danach lassen wir einfach unsere Neoprensocken an, der Boden ist superweich dank Gras und Moos und es tut echt gut, barfuß zu gehen. Wir überqueren so die ganze Ebene. Aber natürlich haue ich mir zweimal meinen kaputten Zeh an einem Stein, jaule jedesmal auf und denke, ich kann keinen Schritt mehr gehn. Das legt sich zwar schnell, aber ist ja klar dass man sich nur an Stellen anhaut, die eh schon kaputt und schmerzhaft sind.

                          Am Ende der Ebene furten wir nochmal die Syðri-Ófæra, diesmal ist es schwerer als Vormittags, obwohl sie nur Wadltief ist. Aber die Strömung ist stärker und der Boden voll mit fiesen Steinen.

                          Bis zum Abend ist der Weg geprägt vom großen Berg links von uns. Wir wandern durch schwarze Hügel, es ist extrem diesig, die Sonne brennt, der Wind wirft uns auf den Hügelkuppen fast um. Die Landschaft ist größtenteils grau, aber die kleinen Flüsse in den Taleinschnitten sind leuchtend grün. Wunderschön! Ich versuche das Ganze fotografisch festzuhalten, aber durch die starke Sonnenstrahlung wirkt alles dumpfer als in Echt. Wir folgen grob einer alten Piste, laufen aber auch oft querfeldein. Andere Fußspuren sehen wir nur äußerst selten.







                          Als Michi mal hinter mir läuft und von rechts eine große dunkle Wolke kommt (zusammen mit dem sturmartigen Wind), stelle ich mir vor wie es wäre, allein hier zu wandern. Gruselig! Man ist so einsam und der Natur ausgesetzt. Mir wird etwas mulmig und ich warte lieber, bis Michi mich wieder eingeholt hat. Ich bin echt ein Schisser. Es ist insgesamt sehr einsam, wir haben nur in der Eldgjá und bei der Hólaskjol ein paar Menschen gesehen. Zu zweit paradiesisch, aber allein wäre mir das zu extrem.




                          Schließlich geht es runter in die Ebene der Syðri-Ófæra, auch hier suchen wir uns den besten Weg querfeldein. Wir laufen durchs große Flußtal, es ist wunderschön, grün, es liegen große Steinbrocken umher die vom Berg heruntergekullert sind. Erwartet hatten wir einen langweiligen Weg durchs Tal, aber das ist fast der schönste Abschnitt heute.







                          Nach einem kurzen Anstieg überblicken wir plötzlich die Ebene Hólmsárbotnar. Atemberaubend! Wir sind ganz geflasht. Der Fluß glitzert im Abendlicht, die Stimmung ist fantastisch.





                          Ich liebe es, im Abendlicht unterwegs zu sein. Alles ist dann gleich viel schöner, besonderer, stiller.



                          Wir machen Fotos und natürlich ist genau jetzt mein 2. Akku leer… Der dritte ist im Rucksack, es ist spät, wir haben noch einen weiten Weg vor uns, es wird kalt – wir versuchen so viel wie möglich mit den Augen aufzusaugen und laufen runter.

                          Unten angekommen geht es am Rand der Ebene entlang, es ist sehr nass. Dann entdecken wir oben etwas, könnte das die im Wanderführer angekündigte Brücke sein? Wir laufen hoch, es ist aber nur ein altes zerstörtes Haus. Toll, riesen Umweg mit einigen Höhenmetern war genau das, was uns nach der heutigen Strecke noch gefehlt hat.

                          Ab hier gibt es aber einen Trampelpfad, er führt zwar wieder runter, ist jedoch wenigstens trocken. Ich werde ziemlich schnell, will nur noch ankommen. Und dann stehen wir endlich vor dem Fluss vor der Quelle. Wir sehen schon, wie zwei Menschen im Becken baden, aber vorerst trennt uns noch der wilde weiße Gletscherfluss vorm ersehnten Ziel, eine Brücke gibt es nicht. Da bleibt uns nichts anderes übrig als nochmal zu furten, ich bin sehr ungeduldig, wir bauen schnell das Zelt auf und ab gehts zur Quelle! Perfektes Timing: Das Pärchen ist gerade am gehen, sie schlafen in der Strútur Hütte und haben jetzt noch ca 1,5 h Weg vor sich.

                          Bloß schnell ins Becken. So schön warm! Also, ca 5 Sekunden, dann friere ich und zittere am ganzen Körper. Nachdem Michi das heißere Becken für mich angetestet hat wage ich mich auch rein und endlich ist es wirklich warm und ich kann mich auch entspannt hinlegen. Es ist perfekt! Wir genießen den Ausblick auf die abendlich leuchtenden Berge und die Feuchtebene unter uns. Dieser Ort und der Moment sind wirklich mehr als Perfekt.

                          Bald treibt uns der Hunger wieder raus, wir essen und fallen dann müde ins Bett.

                          Der Wind hat mittlerweile ein kleines bisschen nachgelassen, weswegen wir trotz nicht so windgeschütztem Platz ganz gut schlafen können.

                          Unterwegs: 10:00 –20:00 Uhr
                          insgesamt: 10h
                          Zuletzt geändert von blackteah; 07.11.2017, 01:26. Grund: zwei Tage ergänzt

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                          • blackteah
                            Dauerbesucher
                            • 22.05.2010
                            • 779
                            • Privat


                            #14
                            AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                            Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                            da würde ich auch gern mal hin. Ist aber zurzeit außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Außerdem habe ich eh noch so viele Pläne, die eher zu verwirklichen sind. Aber es ist ja auch wirklich schön, von Gegenden zu lesen, wo man vermutlich eher nicht hin kommt.
                            Hi Kathi, lieben Dank . Und ja, da kann ich dir nur zustimmen, ich lese (und träume dabei) auch super gern von Gegenden, die ich so schnell nicht bereisen kann/werde.
                            Der Preis von Island ist wirklich etwas abschreckend, ich empfand es fast noch teurer als Norwegen. Würde man ausschließlich nur wandern und alles Essen aus Deutschland mitbringen, ginge es wohl. Allerdings finde ich es auch nicht schlecht, etwas Geld im Land zu lassen, wenn man schon 2 Wochen darin herumstiefelt. Aber wie du schon sagst, es gibt so viele schöne Orte. Und obwohl ich möglichst bald wieder nach Island will, müssen die nächsten Jahre erstmal andere Träume verwirklicht werden .

                            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                            Ich habe schon auf deinen Bericht gewartet.
                            Das habe ich vorhin ganz vergessen: Ich warte ja auch noch auf deinen Bericht . Im letztjährigen hast du mir schon den Mund wässrig gemacht mit "noch mehr Langisjór, noch mehr Gletscher, noch mehr Island" (oder so). Ich hoffe, wir dürfen auch dieses Jahr an deiner Reise (im Nachhinein) teilhaben?

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                            • evernorth
                              Fuchs
                              • 22.08.2010
                              • 1835
                              • Privat


                              #15
                              AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                              Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                              Das habe ich vorhin ganz vergessen: Ich warte ja auch noch auf deinen Bericht . Im letztjährigen hast du mir schon den Mund wässrig gemacht mit "noch mehr Langisjór, noch mehr Gletscher, noch mehr Island" (oder so). Ich hoffe, wir dürfen auch dieses Jahr an deiner Reise (im Nachhinein) teilhaben?
                              Schon bald geht es los. Vermutlich starte ich am kommenden Wochenende und - so viel schon mal vorweg: Es wird wieder unfreiwillig spannend!
                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                              • blackteah
                                Dauerbesucher
                                • 22.05.2010
                                • 779
                                • Privat


                                #16
                                AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                Schon bald geht es los. Vermutlich starte ich am kommenden Wochenende und - so viel schon mal vorweg: Es wird wieder unfreiwillig spannend!
                                Oh, da freue ich mich aber!

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                                • Scrat79
                                  Freak
                                  Liebt das Forum
                                  • 11.07.2008
                                  • 12533
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                                  Hei super.
                                  Netter Bericht!
                                  Auch wenn ichs nicht versteh, wie man beim Anblick von Landmannalaugar nicht in Panik geraten kann.
                                  Der Rummel erinnerte mich an eine Mischung aus Festival, Everest-Basiscamp und Auto-Motor-Sport-Schau.

                                  Und klasse Bilder!
                                  Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                  Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                                  • ParaMHN
                                    Erfahren
                                    • 04.03.2010
                                    • 257
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                                    Das mit dem Laden der Kamera ist mir auch schon passiert. In dem Fall lag es nur an dem USB-Kabel, warum auch immer Richtig ärgerlich

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                                    • blackteah
                                      Dauerbesucher
                                      • 22.05.2010
                                      • 779
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                                      Danke für die Blumen

                                      Zitat von Scrat79 Beitrag anzeigen
                                      Auch wenn ichs nicht versteh, wie man beim Anblick von Landmannalaugar nicht in Panik geraten kann.
                                      Der Rummel erinnerte mich an eine Mischung aus Festival, Everest-Basiscamp und Auto-Motor-Sport-Schau.
                                      Zum einen arbeite ich am Marienplatz in München, Menschenmassen können mich nicht mehr wirklich schocken . Und zum anderen habe ich schon viel über das superschreckliche Camp gelesen, dass ich gut drauf vorbereitet war (hatte es mir eher schlimmer vorgestellt). Und wir wussten ja, dass wir nur nen kurzen Zwischenstopp machen würden... Erst als wir dort gezeltet haben hat es mich echt genervt.

                                      Zitat von ParaMHN Beitrag anzeigen
                                      Das mit dem Laden der Kamera ist mir auch schon passiert. In dem Fall lag es nur an dem USB-Kabel, warum auch immer Richtig ärgerlich
                                      Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen.
                                      Aber mittlerweile habe ich einen Akkulader, der einen USB-Ausgang und keine Steckdosen-Stecker hat. Damit werde ich es mal vor der nächsten Reise probieren.

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                                      • blackteah
                                        Dauerbesucher
                                        • 22.05.2010
                                        • 779
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                                        Tag 5 & 6 sind jetzt im oberen Berichts-Post drin. Das Highlight der Tour kommt dann am nächsten Abend


                                        @zuständiger Mod: Ich habe leider den [IS]-Tag im Titel vergessen, kann man das noch irgendwie nachtragen? Hab es zwar im ersten Beitrag geändert, aber das hat im generellen Thread-Titel nichts verändert. Danke schonmal!

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                                        • tizzano1
                                          Erfahren
                                          • 13.06.2006
                                          • 383
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: ISLAND! – Südliches Hochland

                                          Hallo Blackteah,

                                          Du bist so positiv und voll der Freude und schreibst auch so- zum Abbusseln.
                                          Superschöne Landschaft , in die du auch sehr gut hineinpasst

                                          Zu den Handschuhen:
                                          Probier`s mal mit "Schladminger Lodenfäustlingen"
                                          ich geh seit vielen Jahren Skitouren und habe damit die besten Erfahrungen.

                                          d.h. anziehen nach Zwiebelprinzip

                                          1.Lage: dünne Fleecefingerlinge
                                          2.Lage: Schladminger (die dicken grauen z. B. https://www.bergfex.at/sommer/prugge...-gernot-huber/) hier im Detail
                                          http://www.huberwalk.at/index.php?op...d=3&Itemid=119
                                          3.Lage: " wasserdichter" Überhandschuh

                                          Damit kannst du dann variieren und solltest gerettet sein.
                                          Zuletzt geändert von tizzano1; 07.11.2017, 15:36.

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                                          • blackteah
                                            Dauerbesucher
                                            • 22.05.2010
                                            • 779
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                            Danke

                                            Bei der Natur kann man doch nur voller Freude sein .
                                            Gegen Ende des Urlaubs ist die Freude zwar noch ein bisschen abgesoffen... Aber erst mal gehts mit Sonne satt weiter!

                                            Danke bzgl des Handschuh-Tipps, das werde ich mir mal genauer anschauen. Zwiebelprinzip ist auf alle Fälle gut




                                            7. Tag, 16.08. – bis zum Ende der einen Ebene mit den vielen Flüssen


                                            Wir schlafen schön gemütlich aus. Nach dem Frühstück gehts ab in die Quelle! Die Sonne scheint, das Wasser ist warm, die Aussicht ist super, wir sind sehr glücklich. Heute ist das untere Becken perfekt warm.


                                            Die Quelle

                                            Wir bleiben ewig in der Quelle. Irgendwann besuchen uns drei Schafe. Sie kommen ganz nah ran, vielleicht erkennen sie uns nicht als Mensch, weil nur der Kopf aus dem Wasser guckt…


                                            Man badet natürlich nicht direkt in der Quelle, sondern in den abgekühlten Becken...

                                            Nach dem baden trinken wir mit tollem Blick auf die Hólmsárbotnar Kaffee und machen Brotzeit. Es ist absolut windstill, es fühlt sich merkwürdig an nach den letzten zwei windigen/stürmischen Tagen.



                                            Bis wir loskommen ist es viertel nach 2. Es geht zuerst an der Ebene und dann über die Hügel am Strútur entlang, es ist wunderschön.

                                            Hinter der Strútur Hütte gehts den Berg hoch, oben hat man einen grandiosen Blick auf die Landschaft. Riegel-Time! Wunderschön.

                                            Michi reicht sein Pulli...



                                            ...und ich brauche Fleece und dicke Jacke



                                            Auf dem weiteren Weg hat man einen tollen Blick auf den Gletscher.



                                            In der Ferne kann man aufgewehten Sand in der Mælifellssandur gegen das Licht sehn. Wunderschön. (Ich wiederhole mich)


                                            Wir nutzen nur Michis Kamera mit dem Teleobjektiv und es entsteht ein kleines Gerangel um die Kamera

                                            Nach einem kleinen Abstieg geht es nacheinander durch zwei Ebenen, zuerst Hrútagil – ein kleiner Bach, ohne Furt – dann folgt eine Ebene mit schwarzem Sand (Mælifellssandur). Man sieht immer wieder Spuren: zum einen frische von zwei Wanderern, dann noch von einigen Pferden und außerdem ominöse Reifenspuren (die nicht von einem Fahrrad stammen, da man bei Kurven nur eine Reifenspur sieht). Leider hab ich kein Foto davon gemacht.



                                            In der Ferne Richtung Gletscher stehen große, groteske schwarze Felsen. Am Ende der Ebene geht es wieder über einen kleinen "Pass", auf der Anhöhe liegen große Felsbrocken, sie sehen aus wie angespült und halb im Meeressand versunken.


                                            Hier hat sich wohl mal ein Drache zum schlafen hingelegt und wurde dann vom Sand zugeweht... Es schaut nur noch der Rückenkamm raus.

                                            Dann entdecken wir hinter dem Minipass ein rotes Zelt mit einem Pärchen, die beiden grüßen nett. Aber sie sind zu weit weg zum reden. Eigentlich habe ich gerade auch gar keine Lust auf Menschenkontakt…
                                            In der Ebene vor uns sieht man schon viele Flussarme funkeln. Wir wollen noch ans andere Ende, es ist wieder eine tolle Abendlichtstimmung. Die Berge vom Torfajökull rechts leuchten rot. Toll!



                                            Hier ist es nicht so feucht wie anfangs befürchtet, über die kleinen Bäche können wir springen ohne unsere Schuhe ausziehen zu müssen. Dann kommt ein sehr breiter Fluss mit vielen Flussarmen. Wir sehen es als Herausforderung, mit den Wanderschuhen durchzukommen, suchen lange nach Möglichkeiten, springen mit Anlauf und Stockeinsatz und kämpfen uns so immer weiter in den Fluss hinein. Michi sagt irgendwann nach einem Sprung: „so, nächstes Level“ und wir fühlen uns wirklich wie in einem Computerspiel. Es wird immer ein bisschen schwieriger. Irgendwann wird es uns aber dann doch zu riskant mit den Rucksäcken gewisse Distanzen zu springen und wir ziehen unsere Neos an. Der Boden ist teilweise recht steinig und überall liegt Gänsekacke.

                                            Bald sind wir aber am Ende der feuchten Ebene angelangt und suchen einen guten Platz am Hang des Berges, etwas erhöht. Gegenüber ist der Gletscher, unter uns die Ebene, alles im goldenen Licht. Ich schnappe meine Kamera und renne den Hang hoch um Fotos von der schönen Kulisse zu machen, bevor das Licht weg ist. Und dann fällt natürlich mein Akku aus… Michi hat schon mit dem Zeltaufbau angefangen, dann helfe ich ihm eben anstatt zu fotografieren…


                                            Für eines hat der Akku noch gereicht...

                                            Heute koche zur Abwechslung mal ich, Michi sucht beim Fluss aus dem Berg nach einem Platz zum Wasser holen, ohne die Gefahr auf Gänsekackekontamination. Heute Abend nach dem Essen gibt es sogar noch Tee!





                                            Da irgendwann gegen Ende unserer Tour Neumond sein sollte (so genau hab ich mir das natürlich nicht gemerkt ) stelle ich mir den Wecker auf 1 Uhr nachts, in der Hoffnung auf Nachtfotos von unserem beleuchteten Zelt mit schönem Sternenhimmel, vielleicht sogar mit Milchstraße. Wobei ich natürlich keine Ahnung habe, wann, wo und ob überhaupt die Milchstraße zu sehen ist. Der Himmel ist jedenfalls klar, immerhin . Leider ist es auch arschkalt.

                                            Vorm einschlafen lauschen wir noch der Stille, es ist windstill und man hört nur das Rauschen in den Ohren. Sonst nichts. Der Urlaub ist einfach so wunderschön!

                                            Um 1 (wir gehen erst um 12 schlafen) reisst es mich voll und ich checke erst mal nichts. Dann, als ich mich endlich aus dem Schlafsack gekämpft habe, strecke ich blinzelnd den Kopf aus dem Zelt. Es ist ziemlich hell, ich sehe kaum Sterne und es hängen ein paar Schleierwolken am Himmel. Na toll. Es ist so kalt, ich will echt nicht raus. Alibimäßig stelle ich die Kamera in die Apsis und mache ein Foto nach draußen, um mir selbst zu beweisen, dass es sich nicht lohnt jetzt raus zu gehen.

                                            Und siehe da: Der ganze Himmel ist grün! Nordlichter!!!! Jetzt werde ich schnell, springe aus dem Schlafsack, ziehe mir Fleece und Jacke an, taumel aus dem Zelt und versuche, neben dem zum-Himmel-starren, das Stativ aufzubauen. Es ist unglaublich (in meinem Tourtagebuch steht sogar „bombastisch“, das Wort benutze ich eigentlich nie…). Die Nordlichter ziehen sich hell leuchtend quer über den ganzen Himmel, von Horizont zu Horizont. Sie sind wirklich stark, ich kann es kaum fassen, es ist wunderschön. Ich rufe Michi zu er soll auch rauskommen. Dann fange ich an zu fotografieren, nach 2 Fotos ist natürlich der Akku leer, er war ja gestern Abend schon leer. Also rein ins Zelt, Michi richtig wachrütteln, ungeduldig warten und gucken während er eeeewig im Schlafsack nach seinem Akku sucht (den er dort warm gehalten hat). Dann bin ich wieder draußen beim staunen und fotografieren. Das Nordlicht hat jetzt eine Schlaufe über unserem Zelt gebildet. Michi sucht drinnen mit Lampe sein Zeug, jetzt ist das Zelt zu einem tolles Motiv geworden. Ich rufe ihm zu er soll erst mal rauskommen und schauen, nicht dass das Spektakel gleich vorbei.

                                            Irgendwann ist Michi jedenfalls auch endlich raus gekommen, wir fotografieren beide und am Schluss schauen wir dann nur noch. Es nimmt gar kein Ende und ist einfach so schön. Ich bin absolut beglückt und kann es immer noch nicht richtig fassen. Michi ist ein bisschen grummelig, er ist müde und ihm ist kalt.



                                            Kleine Anmerkung: So wie auf dem Foto sah es natürlich in Echt nicht aus. Aber es weckt in mir das Gefühl, das ich in der Nacht hatte. In Echt war es natürlich noch 1000 mal schöner, auch wenn der Himmel schwarz und das Nordlich weiß war. (wieso gibt es hier kein Herzchen-Emoji?)

                                            Nach über einer Stunde treibt uns die Kälte wieder nach drinnen. Wir sind völlig ausgekühlt und frieren beide die ganze Nacht erbärmlich. Es ist wirklich unglaublich kalt. Um 6 wache ich auf und zittere am ganzen Körper. Ab 9 fängt die Sonne endlich an, das Zelt richtig aufzuheizen und uns wird endlich warm.
                                            Aber kein Wunder dass uns (bzw mir) so kalt war: ich war eine Stunde draußen, nur mit langer Unterhose, Merinolongshirt, Fleece und Primaloft-Jacke. Ohne Handschuhe. Ich frag mich bis jetzt wie ich das ausgehalten habe. (Es hatte irgendwas bissl über 0°)

                                            Am nächsten Tag zahl ich dann die Rechnung: ich bekomme einen Ausschlag auf den Handrücken. Ich hatte das schonmal bei großer Kälte in Norwegen beim trekken und vermute, dass es eine allergische Reaktion auf die Kälte ist. Anfangs ist es noch nicht so schlimm, nach ein paar Tagen werden die kleinen Pusteln dann zu Blutblasen und schmerzen sehr stark bei Berührung (richtig schön, wenn man z.B. was in seinem Rucksack suchen muss...). Echt unheimlich nervig! Ab jetzt sind die Handschuhe nicht nur Kältes- sondern auch Berührungsschutz .


                                            Unterwegs: 14:15 - 19:30 Uhr
                                            insgesamt: 5h 15 min




                                            8. Tag, 20.08. – nach Álftavatn

                                            Die Nacht war kalt und dadurch echt unerholsam. Michi ist kaum wach zu kriegen, ich fange schon mal an zu frühstücken. Sehr ungewöhnlich diese Konstellation.

                                            Um 11 brechen wir auf, das rote Zelt auf der anderen Seite der Ebene ist schon seit heute morgen weg. Man sieht die markante Felsnase, zu der wir als nächstes müssen, deutlich am anderen Ende der nächsten Ebene. Die Spuren führen zwar nach rechts den Berg entlang, wir wollen aber direkt ohne Umweg gehen und gehen gerade aus. Haha. Nach einer Stunde checken wir, dass wir auf die falsche Nase zulaufen und müssen in einem großen Bogen zum richtigen "Pass" gehen.
                                            Michi gehts heut richtig schlecht, er schleicht hinter mir her und ist sehr ungesprächig. Ich fürchte, dass eine Erkältung im Anflug ist...
                                            Zur Stärkung machen wir Salamipause und ich übernehme das Zelt, das restliche Abendessen und den Wanderführer.



                                            Die Landschaft ist schön, allerdings nicht so spektakulär wie die letzten Tage. Da wir uns von der Etappe Álftavatn - Landmannalaugar viel erwarten, fotografieren wir nur mit dem Handy um den letzten verbliebenen Akku zu schonen.

                                            Nachdem wir umgepackt haben geht es den Pass hoch und ins Tal bis nach Hvanngil. Die Gewichtserleichterung und die Salami tun Michi gut und es geht ihm schon deutlich besser, er läuft schon bald wieder fast im normalen Tempo. Trotzdem beschließen wir, heute nur bis nach Álftavatn zu gehen und nicht bis nach Hrafntinnusker.

                                            Mal wieder ein grün-overflow:



                                            Die Sonne brennt vom Himmel und es ist schön warm. Ab Hvanngil geht es auf den Laugavegur: Extrem ausgetrampelter Pfad, Pflockmarkierungen, andere Menschen. Der Weg ist definitiv mehr Piste als Wanderweg.

                                            Schon bald erreichen wir Álftavatn. So viele Menschen! Es ist uns auf Anhieb unsympathisch. Niemand grüßt, alle schauen einen irritiert an wenn man „hej“ sagt. Ich will hier weg!
                                            Wir gehen trotzdem nicht weiter, auch wenn es Michi mittlerweile wieder ganz gut geht. Es hat auch seine Vorteile: warme Duschen! Haare waschen! ein riesiger Muffin! Kaffee! (und eine offensichtlich interessante Kette)





                                            Wir kochen am Fluss und verschwinden im Zelt, weil es schon wieder so kalt wird. Ich brauch dringend eine wärmere Jacke. Mein Wecker ist auf 1:00 Uhr gestellt, ich bin gespannt !




                                            Um eins sieht man dann ein ganz ganz schwaches Nordlicht als Streifen am Himmel. Ich mache noch ein Bild von den Sternen und dem See. Diese Nacht ist zum Glück nicht so kalt wie die Letzte und uns ist im Schlafsack warm genug. Wir entwickeln außerdem noch ausgeklügeltere Systeme, wo welche Kleidung für optimale Wärmeergebnisse hin muss.





                                            Da das Nordlicht heute nicht so hell ist sieht man mehr Sterne
                                            Und ich glaube dass ich da eine Sternschnuppe erwischt habe, Flugzeuge blinken ja


                                            Unterwegs: 11:00 - ca 15:00
                                            insgesamt: 4h

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                                            • qwertzui
                                              Alter Hase
                                              • 17.07.2013
                                              • 3048
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                              Wow::

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                                              • evernorth
                                                Fuchs
                                                • 22.08.2010
                                                • 1835
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                Das erste Aurora Borealis - Motiv: Wow, tolles Foto!
                                                So eines hätte ich auch gerne noch.
                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                • blackteah
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                                                  • 22.05.2010
                                                  • 779
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                  Danke ihr beiden

                                                  Hier noch zwei Nordlicht Bilder in etwas besserer Qualität, da über flickr eingebunden (da gibts auch einige der anderen Fotos in groß):

                                                  Northern light by black tea

                                                  Northern lights by black tea

                                                  Ich wollte eigentlich die restlichen Tage alle auf einmal einstellen, aber da ich einfach nicht zum Fotos sortieren komme werde ich erst mal nur den Tag bis Landmannalaugar hinzufügen, dann ist zumindest mal unsere Trekkingtour abgeschlossen ;)

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                                                    • 22.05.2010
                                                    • 779
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                    9. Tag, 21.08. – nach Landmannalaugar

                                                    Wir stehen um 9:00 Uhr auf und denken wir sind ganz gut in der Zeit. Aber Überraschung: die meisten Zelte sind schon weg! Wir können das Frühaufstehertum nicht ganz nachvollziehen und starten um 11:00 Uhr gemütlich unsere Tour. Der Laugavegur ist wie gestern echt gut ausgetrampelt. Es ist wieder diesig und sonnig. Bald geht es steil hoch, das erste richtig anstrengende Stück der ganzen Tour. Wir überholen ein Mädchen mit schlimmer Höhenangst, die sich teilweise nur auf allen vieren weitertraut. Sie schlägt sich dafür aber wirklich tapfer.

                                                    Der Blick zurück ist außergewöhnlich:





                                                    Wir suchen uns einen Stein als Windschutz und machen erst mal Mittagspause, weil uns mittlerweile immer mehr Leute entgegen kommen (und wir natürlich mal wieder Hunger haben). Es sind wirklich viele Menschen.

                                                    Dann kommt ein unheimlich beeindruckendes und schönes Stück, über ein paar Kämme und Erosionsrinnen aus Rhyolitgestein. Überall dampft und brodelt und stinkt es. Wow!





                                                    Es geht oben auf dem Hochplateau weiter über die bunten Berge, das hier ist völlig anders als unsere bisherige Tour. Das Schwarz-Grün ist einer rot-orangen Farbenpracht gewichen.





                                                    Schon bald sieht man die Hütte (ich schätze mal wieder noch so ca 30 min), aber bis dahin brauchen wir doch noch über 1h. So langsam habe ich das Gefühl, das Wegzeiteinschätzung nicht so mein Ding ist.

                                                    Bei der Hütte ist es total schön, alles sehr karg, kurz vorm Gipfel, kalt, Schnee und schwarzer Obsidianboden. Überall funkelt es:



                                                    Und qualmt:



                                                    Wir machen eine halbe Stunde Riegelpause und treffen ein paar nette Inder. Sie fragen uns nach der Wegzeit bis Àlftavatn, wir antworten ca 4h. Sie lachen und meinen, wenn wir aus München kommen können sie sich eh nicht mit uns messen, weil wir Bergerfahren sind. Wir grinsen nur und klären sie mal besser nicht über die Wahrheit unseres [bzw meines] Fitnesstandes auf .


                                                    Anschließend geht es über eine Steinwüste und Schneereste, dann führt der Weg wieder durch bunte Berge. Die Landschaft ist wirklich total abgefahren. Das beschreibt es einfach am besten (neben schön, wunderschön, toll, herrlich und beeindruckend, versteht sich )









                                                    Wir machen nochmal Pause um die Landschaft etwas zu genießen:



                                                    Langsam wird das Licht auch so schön Orange, da es wieder mal spät geworden ist.









                                                    Von oben sehen wir irgendwann ein riesiges Lavabecken (es sieht aus wie ein Krokodil), kurz darauf führt der Weg hindurch. Wir vermuten, dass es ca. 2m tief bzw hoch ist. Nach ca. 45 min sehen wir unverhofft Landmannalaugar vor uns. Die Lava ist der Berg direkt hinter dem Camp und ca. 20m hoch, wenn nicht mehr! Wir sind ziemlich geplättet und beeindruckt und sehen die Landschaft jetzt mit ganz anderen Augen.



                                                    Auch die Berge zeigen in Island Flagge und solidarisieren sich mit lgbt :



                                                    Langsam schmerzen meine Füße mal wieder, es war ein langes Wegstück heute. Ich bin wirklich froh über mein leichtes Gepäck.

                                                    Vor dem Camp treffen wir noch einen Deutschen, wir unterhalten uns eine ganze Weile mit ihm. Er ist den Laugavegur vor 20 Jahren mit Freunden gegangen und ist jetzt mit ihnen hier, um eine damals abgeschlossene Wette einzulösen. Sehr cool.

                                                    In Landmannalaugar suchen wir einen nicht-matschigen Zeltplatz und treffen zuerst den Spanier und dann Martin und Miri wieder. Der Spanier kann kaum Englisch, versucht uns aber immer wieder Tipps zu geben, da er schon seit 20 Jahren in Island wandert. Das wichtigste Wort das er kann ist „beautiful“, er verwendet es oft und ich glaube ihm zu 100%. Er erklärt, zeigt Orte auf der Karte, nickt, schaut einen an und dann: „beautiful“. So eine stille und zufriedene Begeisterung, super . Außerdem erzählt er, dass er letzte Nacht Nordlichter in der heißen Quelle liegend gesehen hat. Sehr beneidenswert.

                                                    Wir verabreden uns mit M&M im Pool und verbringen einen schönen Abend miteinander. Schließlich gehen wir raus (nach dem heißen Pool ist es draußen kaum kalt) und sehen noch ein sehr schönes und klares einzelnes Nordlicht. Zwar nicht im Pool aber trotzdem wunderschön! Beautiful!

                                                    Um halb 1 fallen wir ins Bett. Hier endet unsere wunderschöne Trekkingtour, im Moment sind wir aber zu müde und zu glücklich, um darüber traurig zu sein.

                                                    Unterwegs: 11:00 – ca 20:30 Uhr, 2 länger Pausen 1 kurze
                                                    insgesamt: 9,5 h




                                                    Abschließend noch kurz eine kleine Zusammenfassung:

                                                    Wetter: Wie man wahrscheinlich rauslesen konnte hatten wir bis auf den zweiten Tag unheimliches Glück mit dem Wetter. Ich hätte nie gedacht, dass wir die Tour ohne Regenjacke wie geplant abschließen können. Nach ein paar Tagen hatten wir einen ziemlich starken Sonnenbrand im Gesicht, trotz Sonnencreme.
                                                    An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an den Wettergott.

                                                    Die Kehrseite der warmen Tage (geschätzt so 18°, wenn der Wind nicht gewesen wäre) und klaren Nächte war, dass es Abends und Nachts arschkalt war, um die 0°. Dafür ist meine Isolationsjacke nicht ausgelegt.

                                                    Route: Unsere gewählte Route war perfekt und ich würde sie genau so jederzeit nochmal gehen. Der Laugavegur ist zwar schon voller als der Rest, aber landschaftlich wirklich außergewöhnlich und durchaus lohnenswert.

                                                    Kartenmaterial: Wir hatten den Wanderführer "Südliches Hochland" von Uwe Grünwald dabei und ich kann ihn nur empfehlen! Erleichtert die Navigation ungemein. Für den Überblick hatten wir noch eine große 1:100.000 Karte dabei, haben sie aber unterwegs nicht benutzt.

                                                    Essen: Da ich einen Teil meines Mittagessens im Reykjavik vergessen hatte, wurde es ein bisschen knapp bei mir. Das nächste Mal plane ich ohne Käse und mit etwas mehr Reserve beim Studentenfutter. Ansonsten hat aber alles ungefähr gepasst. (100g Müsli ist zu wenig. Die ersten Tage 300g Couscous und die letzten Tage 250-300g Trekkingnahrung für 2 Personen ist gut)

                                                    Die Tour war ein bisschen zu kurz, unsere nächste Tour wird definitiv länger. Wir wären am liebsten weiter gelaufen, aber das Auto war reserviert und wir hatten nicht mal mehr Mittagessen für den nächsten Tag. Michis eiserne Pemmikan-Reserve hat uns dann gerettet




                                                    ...Und bald geht es hier mit einer kurzen Zusammenfassung und mit ein paar Fotos unserer Autoreise weiter.
                                                    Zuletzt geändert von blackteah; 23.11.2017, 22:49.

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                                                      • 04.12.2013
                                                      • 255
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                                                      #27
                                                      AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                      Hi

                                                      ein fettes "Danke schön" für den ausführlichen Bericht.

                                                      Gruss,
                                                      Andreas (von FlickR)
                                                      :: FlickR ::
                                                      :: Stein am Rhein nach Cuxhaven ::

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                                                        • 22.05.2010
                                                        • 779
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                                                        AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                        Danke Andreas

                                                        So, nun geht es weiter mit dem Autoreiseteil.

                                                        Vorneweg: Wir haben uns leider ein bisschen von Reiseführern und schönen Pinterest- und Instagrambildern blenden lassen. Das war das erste Mal, dass ich/wir so einen geplanten Urlaub mit "Sehenswürdigkeiten" gemacht haben und wir hatten das Gefühl, wir müsssten die ganzen bekannten Orte anschaun. Sonst könnte man ja was verpassen. Jetzt im Nachhinein sind wir schlauer und ich hoffe, dass wir das beim nächsten Mal besser einschätzen können.

                                                        Aaaaber immerhin kamen ein paar ganz schöne Fotos bei raus

                                                        Nun aber der Reihe nach, meist in Stichpunkten:

                                                        11. Tag, 23.08. – Golden Circle (Thingvellir, Geysir, Gullfoss)

                                                        Wir kommen erst spät los, da wir unser Auto mit 2h Verspätung bekommen und das ganze Packen und Einkaufen irgendwie recht lange dauert. Wir kaufen auch für mich und meinen ominösen Ausschlag auf Hand und Nase eine Kortisonsalbe (die nicht wirklich viel hilft).

                                                        Thingvellir: sehr touristisch, ganz anderes als vorgestellt. Allerdings ist der See ganz hübsch für die Mittagspause:







                                                        Geysir: sehr beeindruckende Fontäne und blaue tiefe heiße Wasserlöcher.



                                                        Es stinkt und dampft:





                                                        Ich mag den Humor der Isländer:



                                                        Gullfoss: Ich glaube mittlerweile, dass ich einfach nicht so der Wasserfalltyp bin....
                                                        Das schönste am Gullfoss ist der Sonnenuntergang, als wir davon wegfahren




                                                        Insgesamt ist der„golden Circle“ nicht unser Ding und wir schauen, dass wir Strecke machen.

                                                        In der Nacht will ich noch einen Versuch starten, Nordlichter zu fotografieren und dabei kann ich etwas ungewöhnliches beobachten.

                                                        1. Foto um 23:50 Uhr: im Hintergrund sehe ich ein kleines Licht und halte es für eine Fabrik.



                                                        2. Foto um 01:50 Uhr: ich bin überrascht, wie viel heller die Fabrik jetzt zu sehen ist, da es dunkel ist.



                                                        3. Foto um 03:10 Uhr: das kann keine Fabrik sein. Ich rätsel was es ist, jetzt im Nachhinein danke ich dass es eigentlich nur ein Feuer sein konnte. Auf den Fotos sieht man auch, dass es leicht von links nach rechts wandert. Gerochen hat man aber nichts, Rauch war auch nicht wirklich zu sehen (Das im letzten Bild waren ja ziemlich sicher Wolken...). Irgendwie ganz schön gruselig.



                                                        Leider habe ich am nächsten Morgen nicht drangedacht, nochmal aufmerksam oder mit dem Teleobjektiv in die Richtung zu sehen.


                                                        12. Tag, 24.08 –Haífoss

                                                        Ausschlafen, um 12:00 Uhr weiter.

                                                        Fahrt nach Gjain (bei Ström). Die Landschaft auf der Fahrt ist jetzt schöner.
                                                        Zu den Wasserfällen muss man 1h über wüstenartige Dünenlandschaft wandern. Links ist die Hekla, das erklärt die viele Lava und die wenige Vegetation. Das Wetter wird besser und wir kriegen Sonne. "Hier soll irgendwo Wasser sein??" Denken wir uns.
                                                        Dann kommt unverhofft ein grünes Tal, wie eine wunderschöne Oase mit Wasserfällen. Wir bleiben für die Mittagspause, hier sind nur ein paar Leute unterwegs, es ist echt schön.










                                                        Dann Fahrt zum Haífoss, über abenteuerliche Schotterstraße. Der Haífoss ist sehr schön und beeindruckend. Wir kochen Abendessen, machen eine lange Fotosession und beschließen danach, dass wir Langzeitbelichtung von Wasserfällen einfach langweilig finden.









                                                        Wir machen gefühlte 200 Fotos von der Stelle und jedes sieht anders aus. Einfach wunderschön:












                                                        13. Tag, 25.08. –Wasserfalltag (Haífoss, Seljalandsfoss, Skogafoss)

                                                        Wir lassen uns Zeit, ein richtig gemütlicher Urlaubsmorgen. Eine Frau sagt uns, dass hier in der Gegend ab 4:00 Uhr Regen angesagt ist. Wir fahren los.



                                                        Coole Stromtrasse:



                                                        Lauter Maulwurfshügel:



                                                        Bald dämmert uns, dass wir dem Regen entgegenfahren.

                                                        Nächster Stopp ist der Seljalandsfoss. Tolles Erlebnis! Da es regnet und gefühlte 2.000 Menschen unterwegs sind, schauen wir uns den Wasserfall erst mal mit Brotzeit vom Auto aus an



                                                        Danach gehts zum Skogafoss. Auch hier kann man den Wasserfall hervorragend während eines kleinen Snacks aus dem trockenen Auto heraus beobachten

                                                        Von der Ringstraße aus:





                                                        Michi hat ein richtig cooles Foto vom Skogafoss gemacht
                                                        Das gibt die Stimmung schön wieder. Aber keine Ahnung wie er es geschafft hat, dass da keine Menschen mit drauf sind




                                                        Von der weiteren Strecke sieht man leider nichts, alles ist dick im Nebel. Wir streichen also den schwarzen Sandstrand bei Vík und beschließen, heute nach Kirkjubaerjarklaustur zu fahren, um möglichst nah am Gletschersee zu sein, zu dem ich unbedingt hin will.

                                                        In Vík schauen wir kurz in den Outlet von Icelandwear (oder wie der Outdoorladen dort heißt), aber leider sind alle Regenjacken immer noch recht teuer. Jetzt könnten wir langsam mal welche gebrauchen.
                                                        Ich mache aus Trotz ein Foto von der bekannten Kirche und mit dem Raw Converter kann man tatsächlich noch ein ansehnliches Foto draus machen :



                                                        Es ist alles Nebel und Regen.
                                                        Links und rechts: Wüste, Lava, Moos, Weiden, Fluss, Sanderfläche, Lava, Moos, Lava, Sanderfläche, Lava. Ich bin mir mittlerweile sicher, ganz Island besteht nur aus Lava. Die Straße geht nur gradeaus mit Tempo 90. Echt anstrengend für Michi, der wegen meiner schmerzenden lädierten Hüfte fahren muss.. Ich träume in der Nebellandschaft vor mich hin.



                                                        14. Tag, 26.08. – Jökulsárlón

                                                        Regen.

                                                        Fahrt zum Jökulsárlón. Ganz kurzes Sonnenloch auf der Fahrt bei einer Gletscherzunge. Wow! So habe ich mir Island vom Wetter her eigentlich vorgestellt






                                                        Jökulsárlón ist sehr toll! Robben!! Leider ziemlich viel Nebel und Regen.



                                                        Ja, das Foto ist zu stark bearbeitet, aber ich finds geil



                                                        Das trifft es besser:





                                                        Sie waren sooooo süß!!!



                                                        Der schwarze Eis-Strand ist auch sehr schön:




                                                        Wir bleiben wegen Regen nur kurz und fahren total nass zum Fjallsárlón ins Restaurant zum trocknen und Kaffee trinken. Ich gehe noch allein zum See, Michi hat genug (und immer noch keine Regenjacke). Man sieht nur ein paar Eisbrocken im Wasser schwimmen, der Rest verschwindet im Nebel. Dann höre ich aus dem weißen Nichts ein lautes Grollen und Rumpeln. Es klingt total imposant und mächtig, wie das Eis außer Sichtweite abbricht.
                                                        Nach ca 20 min wird die Sicht kaum merklich besser. Es sieht total toll aus, sehr mystisch wie sich die Landschaft langsam immer stärker herausschält. Zuerst kann man nur wenig erahnen, dann kommt immer mehr zum Vorschein. Mir gegenüber ist eine große breite Gletscherzunge die im See endet. Von links schwingt sich eine zweite Gletscherzunge elegant zum See. Wie schön das ist! Was mir bisher verborgen war!

                                                        Im Restaurant treffen wir dann noch das nette ältere Paar vom Münchner Flughafen wieder. Zufälle gibts…

                                                        Ein weiterer Gletschersee auf der Fahrt zurück:







                                                        Wir fahren zurück nach Kirkjubaejarklaustur und baden im Schwimmbad, es gibt ein herrlich warmes Becken mit ca 40°. Die Welt ist wieder in Ordnung.

                                                        Die Wiese des Campingplatz steht mittlerweile quasi unter Wasser, wir haben gestern bei unserer Ankunft im Dunkeln einen ungünstigen Platz erwischt und jetzt drückt es uns das Wasser von unten durchs Zelt. Gut, dass wir ein Auto zum Schlafsack trocknen haben und ihn nicht komprimieren müssen…


                                                        15. Tag, 27.08. – Pferdereiten und Rückfahrt nach Reykjavik

                                                        Ausnahmsweise mal etwas Sicht bei der Fahrt:



                                                        Fahrt zum Pferdestall Skálakot. Ich rede die letzten Tage hauptsächlich von Isländern (Pferde) und ob ich jetzt einen Ritt buchen soll oder nicht (Ich bin in meiner Jugend auf einem Isländerhof geritten), aber schließlich denke ich mir "man gönnt sich ja sonst nichts" und buche einen 2h Ritt für ca. 90€. Was mir auch zu schaffen macht ist dass es diesen Pferden ja oft nicht sonderlich gut geht, aber der Hof sieht ordentlich aus. Die Pferde sind zumeist draußen auf den riesengroßen Weiden.

                                                        Ich habe Glück und bin die Einzige, die um diese Uhrzeit eine Tour will, also bin ich mit der Führerin nur zu zweit! Das Mädchen aus Deutschland ist nach der Schule für 3 Monate hier auf dem Hof.



                                                        Wir essen Kuchen ohne auf den Preis zu schauen und merken dann, dass die zwei Stück 35!! € kosten. Uff. Wir streichen das geplante Essen im Restaurant heute Abend.

                                                        Nach dem Kuchenschock geht es zurück nach Reykjavik, mir tut mein Hintern ziemlich weh vom Reiten. Wusste gar nicht mehr, dass es im Sattel so unbequem wird. Danach steht noch bummeln an. Wir gönnen uns sogar zwei Bier .





                                                        Es folgt eine unglaublich anstrengende und ungemütliche Nacht auf dem Flughafen. Mir schießt beim betreten zuerst „Wie in einem Obdachlosenheim“ durch den Kopf, sorry für den Vergleich… Ich hab schon die ein oder andere Nacht auf einem Flughafen verbracht, aber in Reykjavik würde ich das nächste Mal auf jeden Fall ein Zimmer irgendwo buchen!


                                                        Beim Heimkommen dann ein kleiner Schreck: Ein Küchenregal ist rausgebrochen und es liegt alles voller Scherben. Zuerst denke ich, die Balkontür ist eingeschlagen worden. Das ist echt keine schöne Begrüßung. Aber nach dem Wegräumen gehts sofort ab auf den Balkon und den restlichen Tag wird nur noch entspannt und ein bisschen Wäsche sortiert. In Gedanken laufe ich durch schwarz-grüne Landschaft und spüre die Sonne im Gesicht.


                                                        Ende!








                                                        Fazit Autoreise

                                                        Wir waren am Ende ziemlich fertig und gestresst von der Autoreise. Anfangs wussten wir nicht so recht warum, schön war es ja schon. Aber wir haben vermutlich das Ganze falsch aufgezogen und wollten zu viel und zu weit. Es wäre viel sinnvoller gewesen, zuerst mit dem Auto rumzufahren (dann kann man auch ganz entspannt die fehlende Ausrüstung besorgen) und anschließend zu wandern. Wir waren von der Trekkingtour so voll mit Erlebnissen und Landschaften und haben uns danach in das menschenüberfüllte, touristisch ausgebaute Island geworden, so dass wir gar nicht alles verarbeiten konnten. Und wir hatten einfach auch nach der tollen Wanderung keine Lust auf Menschen, die ausgebaute Wasserfälle oder Eisschollen anstarren und fotografieren.
                                                        Also nächstes Mal lassen wir die Touri-Hotspots aus (die sehen auf Fotos eh meist schöner aus als in echt), planen weniger „Attraktionen“ und mehr Wanderungen ein und machen so eine Rundreise vor dem richtigen Outdoorurlaub.

                                                        Natürlich hat der dreitägige, ununterbrochene Regen auch ganz schön dazu beigetragen, dass wir uns (ohne richtigen Regenschutz) eingesperrt gefühlt haben. Es wäre viel besser gewesen, spontan darauf zu reagieren (bzw überhaupt mal den Wetterbericht anzusehen), als stumpfsinnig das geplante Programm durchzuziehen.
                                                        Aber wettertechnisch war es natürlich schon besser, in der Sonne zu wandern

                                                        Und natürlich waren die Preise auch sehr nervig, das muss man einfach ehrlich sagen. Man spart und spart (nimmt das meiste Essen von Deutschland mit, zahlt dank Zelt wenig für Übernachtungen, geht nie essen) und zahlt sich trotzdem dumm und dämlich (Pferdetour ist nicht in den normalen Urlaubskosten mit eingerechnet)... Aber mei, das weiß man ja irgendwie auch schon vorher


                                                        Insgesamt war es aber superfantastisch und vor allem ich will wieder hin! Michi will erst mal was warmes und weniger teures. Der ist es einfach nicht gewöhnt zu frieren. Aber ich überrede ihn schon noch . Derweil feile ich an einer guten Route für eine Hochlandquerung


                                                        (Ich weiß übrigens immer noch nicht, was für ein Ausschlag das war. Ich habe in Deutschland keinen Hautarzttermin bekommen, eine Apothekerin meinte, es wäre eine allergische Reaktion auf irgendwas. Nach 2-3 Wochen ab der Nordlichtnacht war er dann auch endgültig weg, jetzt sieht man nur noch von einer Blutblase einen leichten Fleck am Finger.
                                                        Ich tippe ja auf Kälte. Echt nervig.)


                                                        Als Ausgleich für den ganzen Text hier noch ein Haífoss Bild:

                                                        Haífoss auf Flickr

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                                                        • Sternenstaub
                                                          Alter Hase
                                                          • 14.03.2012
                                                          • 3583
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                          ich schaue nach längerem "wenig da sein" von außen in deinen Bericht und muss mich gleich anmelden, um zu schreiben, wie sehr mir dein Bericht gefällt. Geniale Fotos teilweise, echt!
                                                          Wenn es nicht so enorm voll wäre und auch vor allem so teuer, wäre Island ein großes Wunschziel für mich!

                                                          danke dir, BlackT - fürs Mitnehmen!
                                                          Two roads diverged in a wood, and I—
                                                          I took the one less traveled by,
                                                          And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                                          • Enja
                                                            Alter Hase
                                                            • 18.08.2006
                                                            • 4869
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                            Da waren wir tatsächlich gleichzeitig unterwegs. Der dreitägige Regen hielt tatsächlich eine gute Woche an und die 1,5 weiteren Wochen, die wir dort waren, enthielten drei trockene, annähernd sonnige Tage. Die anderen überraschten immer mal wieder mit heftigen Schauern. Was nicht schlimm ist. Aber die Wolken hingen meist so tief, dass man nicht viel sah.

                                                            Habt ihr mit eurem Auto tatsächlich im Islandmoos neben der Straße und den Campingplätzen übernachtet? Oder sieht das nur so aus?

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                                                              Dauerbesucher
                                                              • 22.05.2010
                                                              • 779
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                              Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                              Wenn es nicht so enorm voll wäre und auch vor allem so teuer, wäre Island ein großes Wunschziel für mich!
                                                              Danke dir!
                                                              Ja das stimmt leider. Aber bezüglich voll: Es gibt schon auch leere Ecken, und es wird besser wenn man sich von den Hauptplätzen mal ein paar Meter wegbewegt! Wir hatten nur die letzten Tage so ein straffes Programm, dass dafür eigentlich gar keine Zeit mehr blieb
                                                              Was nicht ist kann ja noch werden Vielleicht verschlägt es dich bei deiner Europatour ja doch auch nach Island!


                                                              Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                                                              Habt ihr mit eurem Auto tatsächlich im Islandmoos neben der Straße und den Campingplätzen übernachtet? Oder sieht das nur so aus?
                                                              Ja da haben wir echt das gleiche Wetter erwischt...
                                                              Nein natürlich nicht! Wir sind mit dem Auto nie von der Straße runter und sind nur da lang gefahren, wo es auch mit unserem kleinen Wagen erlaubt war. Wir haben natürlich auch auf dem Campingplatz im See ähh ich meine der Wiese übernachtet

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                                                              • Dieter

                                                                Dauerbesucher
                                                                • 26.05.2002
                                                                • 537
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                                Hallo,

                                                                ... das kann keine Fabrik sein. Ich rätsel was es ist, jetzt im Nachhinein danke ich dass es eigentlich nur ein Feuer sein konnte. Auf den Fotos sieht man auch, dass es leicht von links nach rechts wandert. Gerochen hat man aber nichts, Rauch war auch nicht wirklich zu sehen (Das im letzten Bild waren ja ziemlich sicher Wolken...). Irgendwie ganz schön gruselig.
                                                                Das sehr wahrscheinlich wirklich kein Rauch, sondern Dampf. Das passt auch für die Erklärung des Lichts: keine Fabrik sondern Gewächshäuser! Die brauchen nämlich eine Unmenge an Licht. Die Wärme kommt zwar umsonst aus dem Boden, aber nicht das Sonnenlicht. 1 Hektar Gewächshauskultur braucht in Island gleich viel Strom wie eine Gemeinde mit 2000 Einwohner!

                                                                Übrigens schöner Bericht!
                                                                Und Ihr habt richtig erkannt - erst Highlights abhaken und dann in die Natur!

                                                                Dieter

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 22.08.2010
                                                                  • 1835
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                                  Moin blackteah,

                                                                  vielen Dank für deinen tollen Bericht. Ist natürlich immer schön, wenn bekannte Tour - Abschnitte mal aus einer anderen Perspektive beleuchtet werden.
                                                                  Mir gefallen auch deine/eure Fotos, denn da ist schon zu sehen ( und zu spüren ), dass ihr in der isländischen Landschaft
                                                                  " angekommen " seid. Gute Motiv - Wahl und oft eine spannende Umsetzung ( Nachtfotografie, Licht und Spiel mit den Perspektiven). Besonders gefallen mir die Fotos bei schlechtem Wetter und mit dramatischen Wolken.
                                                                  Ich freue mich auf deinen nächsten Island - Bericht.
                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                  Kommentar


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                                                                    Anfänger im Forum
                                                                    • 04.02.2016
                                                                    • 44
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                                    schließe mich meinen Vorschreibern an. Toller Text, tolle Bilder. Zum Mitleiden und Mitgenießen. Muss echt mal drüber nachdenken, das nächste Mal das Rad häufiger stehen zu lassen. Bin mir ziemlich sicher, dass es nach meiner Premiere 2016 (mindestens) eine Wiederholung geben wird. Und ja: die "touristischen" Highlights sind schon ziemlich erschreckend, wenn man erst mal ein paar Tage abseits davon erlebte



                                                                    Beste Grüße
                                                                    Dirk

                                                                    Kommentar


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                                                                      Gerne im Forum
                                                                      • 16.05.2017
                                                                      • 88
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                                      Hallo, vielen Dank für den packenden Reisebericht. Die Beschreibung der Landschaft und die Fotos sind so toll! Das Bild mit dem Zelt und den Nordlichtern ist beeindruckend, da vergisst man doch glatt die Kälte. Seit unserer ersten Reise sind wir totale Island Fans, beobachten aber auch mit Sorge die derzeitige Entwicklung im Tourimus dort. Noch im Jahr 2010 standen wir mit 8 Leuten vorm Geysir und allein vorm Gullfoss. Nirgens eine Absperrung, kaum ein Tourist weit und breit. Heute sind wir froh, dass wir schon mal dort waren und ziehen uns lieber in die abgelegeneren Ecken zurück. Nach einer längeren Trekking Tour wieder zu den Touristenhotspots zu kommen, finden wir auch immer sehr krass. Da kommt man sich irgendwie "fehl am Platz" vor. Trotzdem zieht es uns immer wieder nach Island. Im Februar haben wir einfach mal nur eine Woche auf Reykjanes verbracht und viele Wanderungen gemacht. Da gab's noch so viel zu entdecken, die meisten düsen ja dort nur durch oder wollen in die Blaue Lagune.
                                                                      Island im Winter ist auch toll.
                                                                      Viele Grüsse Annichristine

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
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                                                                        • 779
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [IS] ISLAND! – Südliches Hochland

                                                                        Danke Euch für die lieben Antworten!

                                                                        Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                                                                        Das sehr wahrscheinlich wirklich kein Rauch, sondern Dampf. ... Gewächshäuser! 1 Hektar Gewächshauskultur braucht in Island gleich viel Strom wie eine Gemeinde mit 2000 Einwohner!
                                                                        Danke, darauf wäre ich wirlich nie gekommen! Ich bin wirklich beruhigt, dass da nicht in Sichtweite der halbe Berg abgefackelt ist, ohne dass wir das gecheckt hätten
                                                                        Unglaublich wie viel die brauchen, das erklärt dann auch die Preise vom Gemüse/Obst isländischer Herkunft.

                                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                        Besonders gefallen mir die Fotos bei schlechtem Wetter und mit dramatischen Wolken.
                                                                        Ich freue mich auf deinen nächsten Island - Bericht.
                                                                        Ja, so geht es mir auch . Ich weiß nicht mehr genau inwieweit ich im Bericht darauf eingegangen bin, aber unterwegs habe ich schon oft gejammert dass die Sonne alles niederscheint und sich kein Wölkchen zeigt... Aber allzu laut wollte ich dann auch nicht verkünden, dass ich mit dem bombastischen Strahlewetter nicht 100% zufrieden war . Am Ende des Urlaubs hat es ja dann bisweilen mit der dramatischen Stimmung geklappt, auch wenn es dann meistens zu viel des guten war...
                                                                        Und ich freue mich auch schon seeeehr auf das Erleben meines nächsten Islands-Berichts, auch wenn der noch in unbekannter Zukunft liegt! (Ich freue mich auch schon auf das Ende deines Notrufberichtes und den Toffee-Bericht, im Moment ist aber zwischen Wintersport und Urlaubsplanung keine Zeit für Leseabende )

                                                                        Zitat von dirkpausk Beitrag anzeigen
                                                                        Muss echt mal drüber nachdenken, das nächste Mal das Rad häufiger stehen zu lassen. Bin mir ziemlich sicher, dass es nach meiner Premiere 2016 (mindestens) eine Wiederholung geben wird.
                                                                        Das ist eine äußerst gute Überlegung . Ich bin ja ehrlich gesagt nicht so der Rad-Fan. Also, nur wenn es gradeaus oder bergab geht. Dein Liegerad sieht zugleich sehr gemütlich und super anstrengend aus! Island schafft wohl Wiederholungstäter... ;)


                                                                        Zitat von Annichristine Beitrag anzeigen
                                                                        Noch im Jahr 2010 standen wir mit 8 Leuten vorm Geysir und allein vorm Gullfoss. ...
                                                                        Nach einer längeren Trekking Tour wieder zu den Touristenhotspots zu kommen, finden wir auch immer sehr krass. Da kommt man sich irgendwie "fehl am Platz" vor. ...
                                                                        Da gab's noch so viel zu entdecken, die meisten düsen ja dort nur durch oder wollen in die Blaue Lagune. Island im Winter ist auch toll.
                                                                        Wow, das kann ich mir gar nicht vorstellen! Wir waren ja abends am Gullfoss, aber es waren trotzdem noch recht viele Leute dort (wobei es sich dort besser verläuft als z.B. am Skogafoss).
                                                                        Ja, so geht es mir auch immer –man kommt ja doch manchmal, vor allem bei Touren in Deutschland, an gut besuchten "Attraktionen" vorbei, das ist dann immer ein richtiger Kulturschock .
                                                                        Das ist ja das schöne, dass man immer wieder neue Sachen entdecken kann! Reykjanes war bestimmt auch spannend. Mich würde beim nächsten Mal vor allem der Norden und das zentrale Hochland interessieren. Zu Fuß steht einem ja wirklich fast alles offen.
                                                                        Der Winter bzw das Frühjahr (März/April) würde mich auch wirklich mal reizen, aber dann eher als Fototour. Wobei das noch warten muss – wenn ich mir nochmal im Winter lange Urlaub nehme, dann steht eine Hütten-Langlauf-Tour in Lappland an

                                                                        Kommentar