• berniehh
    Alter Hase
    • 31.01.2011
    • 2501
    • Privat


    [US] Wind River Hochroute

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 43.184104233
    Längengrad -109.6538543
    Den ersten Teil meiner Reise könnt Ihr in meinem Reisebericht Wälder, Berge und Seen - die USA 2015 nachlesen

    Zur Erinnerung hier nochmal paar Planungsdetails und allgemeine Infos über die Wind River Range, aus dem ersten Post meines vorigen Reiseberichts:

    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen

    Die Highlighttour meiner Nordamerikareise sollte die Durchquerung der Wind River Range werden, einer Gebirgskette der Rocky Mountains in Wyoming.

    Wenn man mit dem Auto auf dem Highway 26 oder 287 vom Grand Teton Nationalpark über Dubois nach Lander fährt, liegt auf der rechten Seite die Wind River Range, die von der Straße aus wie eine nicht beachtenswerte langweilige Mittelgebirgskette aussieht. Das täuscht aber gewaltig, denn weiter drin Richtung Continental Divide findet man dort eine extrem spektakuläre Landschaft vor, die mit zu den besten zählt was die gesamten US-Rockies zu bieten haben: eine schroffe alpine Hochgebirgskette aus Granit, die in einigen Teilen vergletschert ist, mit dem 4202 m hohen Gannet Peak, dem höchsten Berg Wyomings.

    Beeindruckende Granitwände sieht man dort überall, die Wind River Range ist also nicht nur ein Trekkers-Paradies, sondern auch ein Eldorado für Kletterer.
    Bestimmt weit über Tausend Seen ziehen sich durch das gesamte Gebirge. Allein meine Route führte schon an 80 Seen vorbei und dazu kamen noch ein paar Dutzend weiterer Seen, an denen ich nicht direkt vorbei kam, sondern nur von weitem sah.
    Die Wind River Range ist aber nicht überall schroff, man findet dort auch viel offene skandinavisch weitläufige Gegenden und rundgeschliffene Granithügel wie in Norwegen. Landschaftliche Abwechslung ist also garantiert!

    Mein Plan war auf meiner selber entworfenen Hochroute einmal von Süd nach Nord durch die gesamte Wind River Range zu wandern, immer nahe an der Continental Divide, über 22 Pässe oder Gebirgskämme, dabei immer so hoch wie möglich bleiben, etwa die Hälfte der Strecke durch wegloses Gelände und der Rest auf dem vorhandenem Trailnetz.

    Außer ganz am Anfang und Ende der Tour fällt meine Route nur dreimal kurz unterhalb der Dreitausender Höhenmarke, sonst bleibe ich immer über 3000 m. Das klingt dramatischer als es ist, denn in den Rockies von Wyoming liegt die Baumgrenze auf etwa 3200 m, so daß man auch in den Hochtälern über 3000 m noch im alpinem Wald ist. Das liegt am kontinentalem Klima, die Sommer sind dort viel heißer als bei uns, die Winter aber auch viel kälter. Zum Vergleich: im nördlichen Teil der europäischen Alpen liegt die Baumgrenze bei 1800 m.

    20 Tage plante ich für die Tour ein.
    Wenn das Wetter und die Bedingungen mir keinen Strich durch die Rechnung machen, wollte ich unterwegs noch auf den Gannett Peak. Das würde natürlich das absolute Top-Highlight werden, wenn es mir gelingen würde den höchsten Berg Wyomings zu besteigen.

    Ein weiteres Qualitätsmerkmal der Wind River Range ist, daß man in die Gegend um die Continental Divide nicht mit dem Auto hinkommt. Auf meiner gesamten Route durch die Wind Rivers wird keine einzige Straße oder Fahrweg gequert, nicht mal eine Geländewagenspur.
    Die Wind River Range ist nur zu Fuß oder auf Pferden bereisbar und der größte Teil meiner Route führt durch ausgewiesene Wilderness Areas.
    Auf nach Wyoming......

    Von meiner Campstelle am Sturgeon River im Norden Michigans geht’s nun direkt weiter in die Wind River Range.

    Am Vormittag des 28.Juni lasse ich mir viel Zeit und relaxe bei meinem Camp. Bis nach Ashland sind es 200 Kilometer und gegen 13 Uhr wird es dann auch höchste Zeit daß ich mich mal an die Straße stelle wenn ich heute noch in Ashland ankommen will.

    Ich halte den Daumen raus und zum Glück muss ich nicht lange warten bis das erste Auto anhält, ein junger Typ aus South Carolina. Während ich mich mit ihm unterhalte, achte ich gar nicht auf die Strecke und verpasse dummerweise die Abzweigung, wo ich eigentlich hätte aussteigen müssen. Erst nach über 10 Meilen Fahrt in die falsche Richtung bemerke ich diesen Fehler und muss die Strecke somit wieder zurücktrampen.

    Trotzdem schaffe ich es noch bis abends halb acht nach Ashland, mit insgesamt 6 verschiedenen Mitfahrgelegenheiten. Einmal musste ich über 45 Minuten warten, aber die anderen Male ging es deutlich schneller bis jemand anhielt.

    In Ashland bin ich erstmal zu Burger King gegangen, habe dann mein Zelt bei meiner altbewährten Stelle im dichten Busch neben Walmart aufgeschlagen. Für die nächsten zwei Nächte campe ich hier. Es ist eine sehr versteckte Campstelle und es wäre eigentlich auch eine sehr gute, wenn es hier nicht so von Mücken wimmeln würde.


    mein Camp in Ashland neben Walmart

    Mein Bus nach Wyoming fährt erst übermorgen früh. Den nächsten Tag verbringe ich in Ashland. Es ist eine typische US-Kleinstadt, also nur gut für die Durchreise und zum anhalten nur empfehlenswert wenn man was zu besorgen hat. Daher verbringe ich auch den Großteil des Tages in der Bibliothek am Internet und den Rest der Zeit mache ich eine Essenstour durch die Fast Food Restaurants der Stadt.


    Ashland, Wisconsin - typisches Straßenbild einer amerikanischen Kleinstadt


    die historische (in Anführungsstrichen) Altstadt von Ashland


    Ashland - Blick über den Lake Superior

    Da es in der folgenden Nacht regnet, muss ich morgens mein Zelt nass einpacken und werde erstmal keine Möglichkeit haben es zu trocknen.
    Eine lange zweieinhalb tägige Busfahrt nach Casper, Wyoming steht mir bevor,.....puuh.
    Abfahrt 8:45, es geht über Duluth, Minneapolis, Kansas City und Denver. Zugegebenermaßen eine recht uncoole Verbindung, erst 1000 Kilometer nach Süden über Kansas City, dann nach Westen und von Denver wieder zurück nach Norden. Es werden sicher auch Busverbindungen von Duluth oder Minneapolis Richtung Westen existieren, über Grand Forks, Fargo oder Sioux Falls weiter nach Montana oder Wyoming. Wenn ich aber im Internet auf der Greyhound-Seite von Ashland nach Casper eintippe, wird nur diese blöde Verbindung über Kansas City und Denver ausgespuckt und die Frau am Greyhound-Schalter in Chicago nannte mir auch nur diese eine. Weil ich keine Lust hatte da noch weiter zu recherchieren, buchte ich.

    Das positive an der Fahrt waren die Übernacht-Aufenthalte in Kansas City und Denver. So konnte ich im Busterminal meine Matte und Schafsack auslegen und wenigstens ein paar Stunden schlafen.
    In Minneapolis gabs einen längeren Aufenthalt über Tag, so daß ich noch ein wenig durch die Stadt wandern konnte.


    Ankunft in Minneapolis - Blick aus dem Busfenster

    Minneapolis ist die größte Stadt Minnesotas. Sie wird auch Twin City genannt, denn direkt nebenan, auf der anderen Seite des Mississippi, liegt St.Paul, die Hauptstadt und zweitgrößte Stadt Minnesotas. Beide Städte haben ein eigenes Wolkenkratzerviertel, die praktisch in Sichtweite voneinander entfernt liegen.


    Minneapolis am Mississippi


    City-Trekking in Minneapolis


    Minneapolis




    Downtown Minneapolis


    Minneapolis

    In Kansas City muss ich noch länger warten, der Anschlussbus nach Denver fährt erst 11:30 Mittags ab. Hatte auch nicht viel Lust mir die Stadt anzuschauen, bin daher nach Downtown marschiert und in die Bibliothek gegangen.


    Kansas City


    Kansas City


    Denver - aus Zeitmangel komme ich hier nicht vom Busterminal weg

    Ankunft in Denver gegen 23:30. Die Stadt konnte ich mir nicht mehr anschauen, denn gleich nach meiner Schlafpause im Busterminal fuhr um 8:45 auch schon der Anschlussbus nach Billings, Montana. Bin bis nach Casper, Wyoming mitgefahren. Sechs Stunden Fahrt, Ankunft dort 14:45.

    Als ich in Casper den Bus verlasse, steigen noch paar weitere Passagiere ein, die nach Montana wollen. Darunter ein Typ, an dessen Rucksack ein Pappschild klemmte, auf dem „Billings“ steht. Ich sehe gleich daß er ein Tramper ist und frage:
    „Bist du per Anhalter gefahren?“
    „Ja, hab´s versucht.“
    „Und wie lief´s?“
    „Total Scheiße! In dieser Stadt hält einfach keiner an!“
    „Wie lange hast du denn gewartet?“
    „Paar Tage. Ich stand aber nicht die ganze Zeit am Highway, sondern hab auch versucht einen Job zu finden.“
    Er wünschte mir noch viel Glück und ich gehe dann erstmal zu McDonalds.

    Meinen Trekkingproviant für die Wind River Hochroute wollte ich eigentlich hier in Casper einkaufen und dann morgen per Anhalter die 300 Kilometer zum Sweetwater River fahren. Casper gefällt mir aber nicht, die Stadt scheint mir auf dem ersten Blick zu groß und häßlich. Außerdem hatte ich noch überhaupt keinen Plan wo ich hier eine Wildcampstelle finden soll. Nach günstigen Unterkünften braucht man in Casper gar nicht erst anfangen zu suchen, die gibt es nicht.

    Daher entscheide ich spontan jetzt gleich die Stadt zu verlassen und heute noch 200 Kilometer nach Riverton zu trampen um dort meinen Proviant zu kaufen. Dann muss ich morgen nur noch 100 Kilometer zum Sweetwater River trampen.

    Auf dem Marsch Richtung Stadtrand komme ich an einem Outdoorladen vorbei und kaufe mir noch schnell eine Gaskartusche. An der Kasse lerne ich ein nettes Ehepaar aus Riverton kennen, Bob und Debby. Sie gehen auch gerne wandern, daher kommen wir sofort ins Gespräch. Die beiden sind eigentlich nur wegen einem Arzttermin nach Casper gekommen, wollen aber jetzt sofort wieder zurück nach Riverton und bieten mir eine Mitfahrgelegenheit an. Das nenne ich wirklich Glück, denn so brauche ich mir nicht an den Highway zu stellen.

    Während der 200 Kilometer langen Fahrt auf dem Highway 26 ist draußen nichts anderes zu sehen als die endlose flache und menschenleere Prärie. Wyoming ist flächenmäßig größer wie das ehemalige West-Deutschland, hat aber nur eine halbe Millionen Einwohnern und ist somit nach Alaska der am zweitdünnsten besiedelte Bundesstaat der USA.


    auf der Fahrt nach Riverton - menschenleer Prärie soweit das Auge reicht

    Riverton ist ein kleine Stadt mit 9000 Einwohnern am Fuße der Wind River Range. Bob und Debby laden mich ein und ich darf mein Zelt in ihren Garten aufschlagen.


    mein Camp bei Bob und Debby im Garten

    Übermorgen ist Independence Day, der größte Feiertag der USA. Dann wird wahrscheinlich fast alles dicht sein, worauf ich nun überhaupt keine Lust habe. Werde also zusehen daß ich vorher noch alles einkaufe und dann zurück in die Wildnis gehe.

    Am nächsten Vormittag fährt Bob mich noch zu Walmart, wo ich meinen 20-tägigen Proviant einkaufe. Gekostet hat der ganze Kram 148 Dollar, das macht 7,50 Dollar pro Tag oder umgerechnet 6,80 Euro pro Tag, nicht schlecht.


    Riverton, Wyoming


    per Anhalter geht´s von Riverton weiter Richtung Lander und South Pass

    Als alles im Rucksack verpackt ist, gehe ich noch was essen und danach ist es auch schon 15 Uhr als ich an den Ortsrand marschiere und den Daumen raushalte. Ob heute noch jemand über den South Pass fährt? Vielleicht wäre es ja besser heute nur die 20 Meilen bis Lander zu trampen. Dort kann man gratis im City Park campen und morgen am Independence Day fahren bestimmt genügend Leute über den South Pass.

    Nach weniger als fünf Minuten hält eine Frau an. Sie fährt aber nur eine Meile zu einer Abzweigung.
    Dort stehe ich wieder nur fünf Minuten bis ein Pick-up anhält mit einem netten Pärchen aus Riverton, Paul und seiner Freundin. Sie wollen zu Bekannten nach Green River um dort Independence Day zu feiern. Für mich war das Glück, denn sie fahren über den South Pass. So komme ich heute doch noch zum Sweetwarter River und muss nicht in Lander übernachten.
    Paul kann mit dem Namen Sweetwater River nichts anfangen und will seine Karte rauskramen aber ich meine zu ihm:
    „Lass die Karte man stecken! Ich weiss wo das ist und sag schon Bescheid wann ich raus will.“

    Paul ist Immobilienmakler in Riverton und die beiden haben mit Trekking zwar überhaupt nichts am Hut, waren aber trotzdem total freundlich und sehr interessiert daran zu erfahren was ich vorhabe. Ich erzähle von meiner geplanten Wanderung durch die Wind River Range. Sie als Nichttrekker können sich zwar keine Vorstellung machen von dem was ich da erzählte, aber seine Freundin warnt mich:
    „Morgen ist Independence Day, dann wirst du auf deiner Wanderung überall haufenweise Leute treffen.“
    Ich grinse nur, „keine Angst, da wo ich wander treffe ich garantiert niemanden“

    Die Fahrt geht über den South Pass, der die Continental Divide bildet. Es ist eine weite sanft-hügelige Landschaft. Man hat hier überhaupt nicht das Gefühl auf dem Hauptkamm der Rocky Mountains zu sein, von Gebirge ist weit und breit nichts zu sehen.


    South Pass - aus dem fahrenen Auto fotografiert

    Über den South Pass verläuft der Oregon Trail, eine historische Route aus dem 18.Jahrhundert, als große Siedlerströme in Planwagenkolonnen nach Westen aufbrachen um neues Siedlungsgebiet zu finden. Der South Pass galt damals als eines der leichtesten Übergänge über den Hauptkamm der Rocky Mountains auf dem Weg nach Oregon.



    Keine 12 Meilen hinter dem South Pass quert der Highway den Sweetwater River und ich sage Bescheid daß ich aussteigen will.
    Beide schauen total ungläubig, „hier willst du raus? Bist du sicher? Hier ist doch absolut nichts!“
    „Das ist doch gerade das Gute! Und außerdem ist hier ist mein Trekkingstartpunkt.“

    Es befindet sich hier eine kleine Rest Area mit Picknicktischen, Toilette und einer Infotafel, die die Geschichte des South Passes erzählt.


    der Highway kreuzt hier den Sweetwater River


    Rest Area am Sweetwater River, hier steige ich aus


    ich mit Pauls Hund - morgen startet hier mein Trek

    Heute war es schon zu spät um loszuwandern, ich will hier campen und morgen früh den Trek starten. Zweihundert Meter weiter stehen am Fluss drei Wohnmobile mit paar Leuten davor. Ich gehe zu ihnen hin und frage: „Ist dies hier eine öffentliche Campstelle oder Privatland?“
    „Eine öffentliche Campstelle, kein Privatland“.
    „Gibt es denn keinen Ärger? Dahinten steht doch ein Schild, Campen verboten.“
    „Wem kümmert´s schon. Hier kannst du ruhig campen.“
    „Woher kommt Ihr denn?“
    „Wir sind von hier, aus Wyoming.“
    „Aus Riverton?“
    „Nein, wir wohnen hier ganz in der Nähe, keine 10 Meilen entfernt und kommen alle paar Wochen mal hierher zum campen.“


    dahinten stehen die drei Wohnmobile am Fluss


    die einheimischen Camper am Sweetwater River

    Ein Stückchen weiter schlage ich mein Zelt zwischen den Büschen direkt am Fluss auf.


    mein Camp am Sweetwater River


    der Sweetwater River von meinem Camp


    von einem Hügel bei meinem Camp blickt man zurück zum Highway
    Zuletzt geändert von berniehh; 13.09.2015, 17:18.
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  • evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1835
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    #2
    AW: [US] Wind River Hochroute

    Na, das fängt ja höchst interessant an. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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    • Alpentrekker
      Erfahren
      • 22.07.2013
      • 136
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      #3
      AW: [US] Wind River Hochroute

      Ein toller Start. Ich freue mich schon wenn es weiter geht.
      - Walk, Walk, Walk ... -
      https://reiseelefanten.wordpress.com/

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      • Ellipirelli
        Gerne im Forum
        • 21.04.2014
        • 64
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        #4
        AW: [US] Wind River Hochroute

        Ich finde Deine Bericht richtig spannend und lebendig geschrieben und freu mich schon auf die Fortsetzung .... schaue mir sonst oft bei vielen Berichten nur die Fotos an
        Die Bilder gefallen mir aber auch sehr gut, weil sie zeigen wie es war und damit Deine Eindrücke wiedergeben.
        Man ist richtig live mit dabei.
        Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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        • willo
          Administrator

          Administrator
          Lebt im Forum
          • 28.06.2008
          • 9799
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          #5
          AW: [US] Wind River Hochroute

          Endlich geht's weiter - freue mich schon!
          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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          • Raphsen
            Dauerbesucher
            • 29.05.2005
            • 617


            #6
            AW: [US] Wind River Hochroute

            freue mich auch weite zu lesen! Über den South Pass sind wir letztes Jahr mit dem Rad, und auch diese Rest Area kommt mir sehr bekannt vor
            Gipfelsammlung

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            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1232
              • Privat


              #7
              AW: [US] Wind River Hochroute

              Krass was für einen rieisigen zeitlichen Aufwand Du hattest nur um überhaupt zu Deinem Startpunkt zu gelangen. Das ist ja so schon ein kleines Abenteuer an sich. Aber jetzt bin ich mal tierisch auf den weiteren Verlauf gespannt, wenn es dann endlich in die Berge geht.

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              • berniehh
                Alter Hase
                • 31.01.2011
                • 2501
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                #8
                AW: [US] Wind River Hochroute

                Vielen Dank für die netten Kommentare

                Trek 2

                Wind River Hochroute

                Länge: 289 Kilometer
                Dauer: 21 Tage



                Diese Tour war absolute Weltklasse und ich entschuldige mich jetzt schonmal dafür daß ich hier im Verlaufe des Berichts bestimmt hunderte von Seenfotos posten werde. Einige von Euch werden da sicher sagen, die sehen doch alle gleich aus, aber das stimmt nicht. Für mich war fast jeder See phantastisch, einer schöner wie der andere. Da weiss man echt nicht mehr welche Fotos man aussortieren soll.

                Die Wind River Hochroute ist keine festgelegte markierte Route, sondern eine sehr individuelle selber zusammengebastelte Route. Wenn man zwei Trekkinggruppen trifft, die beide die Wind River Hochroute gehen, ist es wahrscheinlich daß beide eine komplett unterschiedliche Route nehmen. Länge und Schwierigkeitsgrad der Tour lassen sich nach belieben variiren. Nur eines haben sie alle gemeinsam, sie führen nahe an der Continental Divide entlang. Einige Leute bleiben dabei nur auf einer Seite der Continental Divide, andere queren sie x-mal hin und her. Auf meiner Tour querte ich sie insgesamt elf mal.

                Auch wenn meine Route landschaftlich noch so spektakulär war, das Wetter gab dagegen keinen Anlass für Freudensprünge. Habe dort ein Wetter erlebt, das man eher aus Patagonien kennt als aus den Rocky Mountains: Viel Regen und Wind. Fast jeden Tag war es windig, oft sogar sehr windig bis stürmisch. Natürlich habe ich auch reichlich Sonne erlebt, das Wetter änderte sich quasi im Minutentakt. Die Einheimischen sprachen vom schlechtesten Sommer seit wer weiss wievielen Jahren.

                Einen vollen Schlechtwettertag und mehrere halbe habe ich im Zelt ausgesessen. Paarmal kam es auch vor daß ich nachmittags in einem geschützten Waldtal eine super Campstelle fand und mich entschied zu bleiben, auch wenn es eigentlich noch viel zu früh für Feierabend war.
                Die Alternative wäre gewesen weiterzuwandern und dann mit meinem Schönwetter-Sommerzelt irgendwo wind- und wetterausgesetzt oberhalb der Baumgrenze zu campen.
                Nichts gegen mein Big Agnes Zelt, für die richtige Gegend ist das ein gutes Zelt. Der Vorteil daran ist halt daß es nur 1 kg wiegt, aber manchmal habe ich mir auf dieser Tour gewünscht mein Hilleberg Zelt dabeigehabt zu haben.

                Nicht missverstehen, ich hatte keine Probleme mit meinem Zelt, eben weil ich fast jeden Tag geschützte Campstellen im Wald fand und die hochalpinen Regionen oberhalb der Baumgrenze, wo immer es ging, zum campen mied. In etlichen Nächten habe ich aber gedacht, „wenn ich mit dem Zelt jetzt oberhalb der Baumgrenze zelten würde, wäre es am nächsten morgen garantiert platt“.

                Bin nur auf einen Schnitt von 13,8 km pro Tag gekommen, geplant waren 18,5 km pro Tag. Das lag nicht nur am schlechtem Wetter, sondern teils auch mit am weglosem Gelände, das sich als anstrengender herausstellte als gedacht, mit haufenweise Felsbrockenfelder der übelsten Sorte, die das Vorwärtskommen drastisch verlangsamten.

                Trotzdem habe ich meine Route wie geplant machen können und musste nichts abändern. Nur die meisten meiner geplanten Abstecher auf Gipfel oder sonstigen Aussichtsstellen musste ich leider ausfallen lassen.

                Ursprünglich wollte ich diesen Trek in 16 bis 17 Tagen schaffen, für 20 Tage hatte ich Essen eingekauft und 21 Tage hat die Tour in Wirklichkeit gedauert. Hungern musste ich aber nicht, denn am Ende stellte sich heraus, daß mein Essen noch locker bis zum 22.Tag gereicht hätte.

                1. und 2.Tag:
                Die ersten beiden Trekkingtage sind die Anmarschtage zur Wind River Range.

                Von meiner Campstelle am Trekkingstartpunkt folge ich den Sweetwater River aufwärts. Der Flusslauf ist mit dichtem Busch bestanden, links und rechts davon trockene Pampahügel. Zunächst wander ich auf gut erkennbare Rinderpfade und war auch ganz froh darüber daß die Viecher hier weiden. So kann ich deren Pfade nutzen und muss mich nicht durch den dichten Busch plackern. Das Vorwärtskommen ist daher recht gut, aber ohne die Rinderpfade wäre es mega anstrengend.


                Sweetwater River - mein Trekkingstartpunkt liegt auf 2273 m Höhe


                auf Rinderpfade wander ich flussaufwärts



                Nach 7 Kilometern endet das Rinderweidegebiet und die Pfade lösen sich in Luft auf. Das Tal wird schluchtiger mit felsige Hänge und das Vorwärtskommen deutlich langsamer. Die nächsten 6 Kilometer folgt ätzendes bushwhacking, im auf und ab den unteren Hang entlang.
                Die Landschaft ist aber trotzdem sehr schön.


                nerviges bushwhacking für die nächsten 6 Kilometer


                Sweetwater River

                Dann weitet sich das Land. Vom bushwhacking habe ich erstmal die Schnauze voll und verlasse hier den Sweetwater River, wander geradeaus durch weite offene Pampa. Manchmal folge ich für kurze Abschnitte eine 4WD Fahrspur. Die Wind River Range sieht man am Horizont, sie rückt immer näher.


                für kurze Abschnitte folge ich einer 4WD Fahrspur - am Horizont sieht man die Wind River Range


                es geht durch flache Pampa - am Horizont die Wind River Range

                Abends steige ich wieder runter zum Sweetwater River. Das Land ist nun wieder hügeliger und weiterhin recht trocken. Nur direkt am Fluss liegen dichtere Waldabschnitte, wo ich eine super Campstelle finde.

                Als ich abends im Zelt meine heutige Route messe, bin ich angenehm überrascht daß da trotz der nervigen Routenabschnitte und meinen momentan noch megaschweren Rucksack noch 19,5 km rausgekommen sind. Für den ersten Tag finde ich das nicht schlecht und ich bin zufrieden.


                Wiederabstieg zum Sweetwater River - die Wind River Range rückt immer näher


                Camp 1 am Sweetwater River (2414 m)

                Der nächste Tag ist grau bedeckt, ab Nachmittag fallen zeitweise paar Tropfen oder leichter Regen. Das traumhafte Wetter von gestern mit der klaren Fernsicht scheint leider erstmal vorbeizusein.
                Es geht weiter weglos im auf und ab durch hügeliges Gelände, abwechselnd trockene Pampa und Grasland mit paar Waldabschnitte dazwischen. Teilweise ist das Gelände unübersichtlich mit Felsen und etwas plackerigen Wald, aber meistens ist das Vorwärtskommen recht OK und paar kurze Abschnitte folge ich 4WD Fahrspuren. Ein Ranger überholte mich im Jeep, er war sehr überrascht hier in dieser Gegend einen Hiker zu treffen.


                Sweetwater River - er wird immer schmaler


                folge mal wieder für kurze Abschnitte 4WD Fahrspuren - im Hintergrund die Wind River Range

                Auf einem Bergrücken am Fuße der Wind River Range endet endlich die letzte Fahrspur. Nun werden für die nächsten 19 Tage keine Fahrwege mehr gequert und es geht durch eine Straßenlose Wildnis. Weglos steige ich in ein Bachtal runter und wander am Bach entlang talaufwärts, teils auf schmale Wildwechsel. Gute Campstellen finde ich hier leider nicht, der Boden ist zu dicht bewachsen und außerdem sind mir hier zuviele Mücken. Auf einen guten Tierpfad steige ich rechts den Hang nach oben auf einen flachen Bergrücken. Hier finde ich eine gute Campstelle, aber leider ohne Bach und zum Wasserholen muss ich wieder runtersteigen, dauert über 20 Minuten.


                Am Fuße der Wind River Range angekommen. Nachdem die letzte Fahrspur endet, geht´s weglos weiter


                Camp 2 auf einem Bergrücken (2732 m)
                Zuletzt geändert von berniehh; 16.09.2015, 21:07.
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                  • 26.04.2010
                  • 5726
                  • Unternehmen


                  #9
                  AW: [US] Wind River Hochroute

                  Danke für das Miterleben deiner Abenteuer.
                  Ist das abendliche Feuer machen da generell verboten? Oder ist es zu gefährlich wegen Wind und Trockenheit?
                  Ich sehe auch eine neue Ausrüstung.Kannst du vielleicht mal etwas dazu sagen?

                  Mich würden auch mal Nahaufnahmen zB. Pflanzenbilder freuen. Bringen sicher auch etwas Abwechslung rein.

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                  • berniehh
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                    #10
                    AW: [US] Wind River Hochroute

                    3.Tag:
                    Heute geht es weglos über den ersten Pass. Zunächst wander ich den sanften Rücken weiter nach oben durch felsiges Waldgelände, recht attraktiv.



                    Der Ranger, den ich gestern traf, nannte mir die Wettervorhersage der nächsten Tage: Laut ihm müsste ab heute ein Traumwetter sein mit Sonne pur. Leider lag er völlig daneben, denn es ist düstergrau bewölkt, ab und zu leichter Niesel oder Regen.

                    Als der Bergrücken endet traversiere ich schräg den immer steiler werdenen Hang entlang nach oben. Es geht durch Felsbrockengelände gemischt mit Wald über ein oder zwei Bergrücken rüber. Es ist naß, die Routenfindung nicht einfach. In dieser Wolken- und Nebelsuppe sieht man fast nichts und den Pass schonmal garnicht. Wenn es hier flache Zeltplätze gäbe, würde ich schon lange mein Zelt aufgeschlagen haben, aber die gibt es nicht. Also weiter, ich muss nach Gefühl navigieren. Das GPS nützt mir nichts, ich habe meine Route nicht einprogrammiert.

                    Irgendwann komme ich oberhalb der Baumgrenze und kurz darauf auf die Passhöhe. Hier klart es endlich auf und ich stelle mit Freuden fest, daß ich den richtigen Pass erwischt habe: den Christina Pass, 3282 m hoch auf der Continental Divide.

                    Auf der anderen Seite liegt über 500 m tiefer der Christina Lake in einer weitläufigen Waldlandschaft.


                    Abstieg vom Christina Pass zum Christina Lake

                    Weglos wander ich runter zum See durch einen recht schönen Wald, in dem nur die vielen Mücken stören. Dann geht es für anderthalb Kilometer das Seeufer entlang.


                    Abstieg zum Christina Lake


                    weglos geht´s durch Nadelwald


                    Christina Lake (2756 m)

                    Eigentlich will ich heute noch bis zum Atlantic Lake kommen, aber es wird immer dunkler und fängt an zu regnen. Auf einer kleinen Halbinsel finde ich eine traumhafte Campstelle und schlage erstmal mein Zelt auf.
                    Die nächsten paar Stunden wütet ein heftiges Gewitter mit Dauerregen, der erst am Abend wieder aufhört. Mein Zeltboden ist zu dünn und undicht, Wasser kommt von unten rein, es ist recht ungemütlich. Mit dem Atlantic Lake wird es heute nichts mehr, ich bleibe natürlich hier.

                    Für morgen ist eine längere Kammwanderung oberhalb der Baumgrenze angesagt, wofür ich eine gute Sicht brauche. Ansonsten werde ich hier wohl einen Ruhetag machen müssen, wobei ich ganz schön in Zeitrückstand geraten würde.


                    Camp 3 am Christina Lake


                    der Strand bei meinem Camp - im Hintergrund der Christina Pass

                    4.Tag:


                    am frühen Morgen zunächst noch blauer Himmel

                    Das Wetter sieht zunächst gut aus, aber unstabil. Bei meinem Camp beginnt ein schmaler, teils kaum erkennbarer Pfad, den ich das Seeufer entlang folge bis ich auf den gut erkennbaren Trail zum Atlantic Lake stoße, der noch zwei Meilen entfernt ist.

                    Ein Schild zeigt an daß hier die Popo Agie Wilderness beginnt. Bis zum Trekende geht es nun fast durchgehend durch ausgewiesene Wilderness Areas. Auf der Westseite der Continental Divide liegt die Bridger Wilderness und auf der Ostseite im Süden die Popo Agie Wilderness und im Norden die Fitzpatrick Wilderness.


                    hier beginnt die Wilderness


                    Trail zum Atlantic Lake

                    Am Atlantic Lake endet der Trail bei einer traumhaften Campstelle. Schade daß ich gestern nicht noch bis hierher gekommen bin. Hier würde ich zwar gerne bleiben aber jetzt schon Feierabend machen geht gar nicht, es ist ja noch nichtmal 11 Uhr.


                    Atlantic Lake (3115 m)


                    im Hintergrund der Atlantic Peak (3808 m)

                    Am Atlantic Lake beginnt der längere Kammabschnitt und es geht weglos weiter durch teilweise zerfurchtes Granitgelände den Bergrücken hoch. Im Minutentakt nimmt die Bewölkung zu, es wird immer dunkelgrauer und ist nur noch eine Frage der Zeit wann der heftige Regen beginnt.

                    In einer kleinen Mulde schlage ich mein Zelt auf, gerade rechtzeitig bevor der Platzregen mit Blitz und Donner beginnt. Vier Stunden später ist der Regen wieder vorbei und nach einer kurzen sonnigen Aufklarung bleibt es für den Rest des Tages grau bewölkt.

                    Hier für die Nacht zu bleiben wäre recht blöd gewesen, denn diese Campstelle ist alles andere als gut. Ich wander also weiter und es sieht die ganze Zeit so aus als ob der Kamm jeden Moment wieder in Nebel gehüllt werden könnte. Das macht mir Sorgen. Ich brauche für die Routenfindung eine klare Sicht und muss auch unbedingt über diesen Kamm.

                    Zuhause in Hamburg habe ich mir aus dem Internet die topographischen Karten meiner gesamten geplanten Route ausgedruckt. Allerdings nur von meiner geplanten Route, über alles was links und rechts daneben liegt (Nachbartäler etc...) habe ich keinerlei Infos und auch kein Kartenmaterial. Ebenso keine Gesamtübersichtskarte von der Wind River Range. Das heisst also, falls ich aus irgendeinem Grund zu einer Alternativroute gezwungen werde, sei es wegen zu schwierigem Gelände oder schlechtem Wetter, muss ich mir eben was einfallen lassen.

                    Als ich oben ankomme wird das Gelände sanft, weit und offen, einfach herrlich! Für die nächsten 5 bis 6 Kilometer geht es über ein Plateau, das zu beiden Seiten steil abfällt, links ins Atlantic Basin, rechts in den Silas Canyon und paar Kilometer vor mir ins Stough Creek Basin, in das ich absteige.

                    Schönes Wetter wäre hier richtig geil gewesen. An diesem Nachmittag kann ich aber froh sein daß es „nur“ grau bewölkt ist und kein dichter Nebel die Sicht komplett versperrt. Es ist auch noch naßkalt und windig. Mit einem Hilleberg Zelt wäre es kein Problem gewesen heute hier oben zu campen, mit meinem Big Agnes Zelt würde es allerdings recht ungemütlich werden.




                    Blick ins Atlantic Basin mit dem Atlantic Peak


                    Kammwanderung bis 3673 m Höhe - im Hintergrund das Atlantic Basin


                    Blick in den Silas Canyon, in dem fünf oder sechs Seen liegen


                    Stough Creek Basin


                    Stough Creek Basin


                    Stough Creek Basin

                    Bei den Stough Creek Lakes steige ich ab, wo ich auf einen kleinen alpinen Nadelwaldrücken eine super Campstelle finde. Die letzten beiden Tage, heute und gestern, habe ich keine Menschen gesehen.


                    Abstieg zu den Stough Creek Lakes - im Hintergrund der 4022 m hohe Wind River Peak, den ich eigentlich am nächsten Tag besteigen wollte. Wegen schlechtem Wetter musste ich es aber abblasen.


                    Stough Creek Lakes (3209 m)


                    Stough Creek Lakes mit dem Roaring Fork Mountain im Hintergrund


                    Camp 4 im Stough Creek Basin (3209 m)
                    Zuletzt geändert von berniehh; 17.09.2015, 21:43.
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                    • berniehh
                      Alter Hase
                      • 31.01.2011
                      • 2501
                      • Privat


                      #11
                      AW: [US] Wind River Hochroute

                      Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                      Ist das abendliche Feuer machen da generell verboten? Oder ist es zu gefährlich wegen Wind und Trockenheit?
                      In der Regel war Feuermachen fast überall erlaubt, außer da wo es durch Schilder verboten wurde, was entlang meiner Routen nur recht selten vorkam.

                      Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                      Ich sehe auch eine neue Ausrüstung.Kannst du vielleicht mal etwas dazu sagen?
                      Statt dem Hilleberg Zelt hatte ich ein Big Agnes UL2 und statt Kunstfaserschlafsack einen Daunenschlafsack. Als Kocher hatte ich einen sehr leichten Edelrid Kiro. Meine schweren Trekkingstiefel habe ich zuhause gelassen und nur die North Face wreck mit. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Steigeisen und Eispickel hatte ich mit.
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                      • geige284
                        Dauerbesucher
                        • 11.10.2014
                        • 828
                        • Privat


                        #12
                        AW: [US] Wind River Hochroute

                        Ziemlich cooler Bericht!
                        Du hast wohl nicht übertrieben mit der Ankündigung für diesen Trek, wirklich spektakuläre, schroffe Landschaften!

                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                        Das GPS nützt mir nichts, ich habe meine Route nicht einprogrammiert.
                        Wieso hast du das nicht gemacht? Herausforderung oder Versäumnis? Zweiteres kann ich mir ja kaum vorstellen

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                        • berniehh
                          Alter Hase
                          • 31.01.2011
                          • 2501
                          • Privat


                          #13
                          AW: [US] Wind River Hochroute

                          Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                          Wieso hast du das nicht gemacht? Herausforderung oder Versäumnis? Zweiteres kann ich mir ja kaum vorstellen
                          In der Wind River Range hatte ich auch nicht geplant mit GPS zu navigieren. Die Navigation ist im Gebirge unter normalen Bedingungen ja recht einfach nur mit Karte. Und falls es dann doch mal neblig ist,.....ein bißchen Herausforderung muss ja auch sein,.......oder ein Ruhetag
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                          • Kaesehobler
                            Fuchs
                            • 16.02.2013
                            • 1203
                            • Privat


                            #14
                            AW: [US] Wind River Hochroute

                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen



                            hier beginnt die Wilderness
                            Ist der Sinn dieses Schildes, dass andere Wanderer sich nicht an deinem Zelt stören müssen?
                            Das wäre ja schade, was wäre man nur ohne diese kostenlose Zeltaustellung auf Reisen .

                            Am Anfang war es mir persönlich etwas zuviel Stadt, jetzt wird es aber interessanter! Und hau ruhig soviele See-Fotos rein wie geht

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                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 3996
                              • Privat


                              #15
                              AW: [US] Wind River Hochroute

                              Und schon wieder so geniale Fotos von einer tollen Tour, bitte schnell weiter schreiben.
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

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                              • berniehh
                                Alter Hase
                                • 31.01.2011
                                • 2501
                                • Privat


                                #16
                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                Zitat von Kaesehobler Beitrag anzeigen
                                Ist der Sinn dieses Schildes, dass andere Wanderer sich nicht an deinem Zelt stören müssen?
                                die Amerikaner lieben Einsamkeit und Privatsphäre beim Campen, daher campen sie meistens auch versteckt abseits der Trails. Direkt am Trail habe ich nur sehr selten mal Leute campen gesehen.
                                www.trekking.magix.net

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                                • berniehh
                                  Alter Hase
                                  • 31.01.2011
                                  • 2501
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                  5.Tag:

                                  Bei meinem Camp beginnt ein Pfad, der talabwärts führt. Einen halben Kilomter weiter treffe ich zwei Typen aus Kentucky, die hier seit paar Tagen campen. Für heute sind das die einzigsten Leute.

                                  Es ist den ganzen Tag eine üble Suppe, grau und naß, immer wieder mit längere Regengüsse dazwischen. Zum Glück geht’s heute den ganzen Tag auf einen Pfad durch Wald, dazu auch noch ein recht schöner Wald. Bei dem Wetter hätte ich auch absolut keine Lust auf wegloses wandern oberhalb der Baumgrenze.
                                  Obwohl der Pfad wahrscheinlich nicht so viel frequentiert wird, sieht er doch ziemlich breit und ausgetreten aus, weil er auch von Leuten mit Pferden beritten wird.


                                  Stough Creek Lakes (3210 m)


                                  auf einen Pfad geht´s talabwärts

                                  Nach fünf bis sechs Kilometer erreiche ich den Middle Popo Agie River und wander dieses Haupttal aufwärts. Ich will nach Norden zum Cirque of Towers. Bis dahin müssen aber noch drei Pässe überquert werden.


                                  im Haupttal des Middle Popo Agie River (2896 m)


                                  Middle Popo Agie River


                                  Flussblick vom Trail




                                  es geht über einige offene Grassenken, ansonsten ist das Tal bewaldet - es ist grau und regnerisch


                                  Middle Popo Agie River

                                  Heute ist der dritte Schlechtwettertag in Folge. Trotzdem fand ich die Wanderung schön. Richtung talende tauchen steile Granithänge auf und es geht am Poison Lake vorbei. Die Besteigung des Wind River Peak konnte ich bei dem Wetter aber vergessen. Im ersten Moment ärgerte ich mich zwar darüber und war auch am Überlegen ob ich hier nicht campen soll um den Gipfelversuch morgen zu starten. Wander aber trotzdem weiter und im Nachhinein war es auch ganz gut so, denn die nächsten Tage wäre das Wetter für die Besteigung ebenfalls zu schlecht. Ich würde also nur unnötig viel Zeit verlieren wenn ich auf eine Besteigung beharrt hätte.


                                  Richtung Talende tauchen steilere Granithänge auf


                                  am Ausfluss des Poison Lake (3063 m)


                                  Poison Lake




                                  das Talende rückt näher



                                  Das Tal geht langsam über in den sanften Passbereich der Continental Divide und der Pfad endet hier. Der Wald ebenfalls, ich komme an die Baumgrenze durch Gestrüpp- und Grasland mit den letzten paar kleinen alpinen Nadelwaldabschnitten.
                                  Am Coon Lake schlage ich mein Zelt auf, direkt auf der Continental Divide.


                                  der flache Passübergang auf der Continental Divide


                                  Coon Lake (3212 m)


                                  Camp 5 am Coon Lake


                                  Coon Lake
                                  Zuletzt geändert von berniehh; 19.09.2015, 15:37.
                                  www.trekking.magix.net

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                                  • berniehh
                                    Alter Hase
                                    • 31.01.2011
                                    • 2501
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [US] Wind River Hochroute

                                    6.Tag:

                                    Heute war das Wetter sehr wechselhaft, Wolken, Sonne, Regen und Wind, also von allem etwas.
                                    Weglos wander ich links am Coon Lake vorbei über den flachen Pass der Continental Divide.
                                    Die Aussicht ist natürlich super von hier oben aber auf der anderen Seite fällt eine 230 m hohe Felswand ins Little Sandy Creek Valley ab.


                                    Coon Lake (3212 m)


                                    auf der Passhöhe (3232 m)




                                    Abstieg ins Little Sandy Creek Valley

                                    Daß der direkte Abstieg zu steil werden wird, hatte ich mir bei der Routenplanung auch schon gedacht, habe aber sowohl auf Google Earth als auch auf den Topokarten ein schmales Felsband entdeckt, das Richtung Norden die Hänge entlangführt und dann langsam runter ins Talende des Little Sandy Creek. Das müsste auf jeden Fall passierbar sein und um das zu erreichen müsste ich auf der Nordseite des Passes noch ein Stückchen weiter hochsteigen.

                                    Ich finde hier aber auch eine direkte Abstiegsroute, auf einer sehr steilen Fels- und Geröllrinne, die zwischen den Felsabbrüchen nach unten führt. Sehr langsam kraxel ich von da runter auf dem Talboden.


                                    steiler Abstieg ins Little Sandy Creek Valley


                                    Little Sandy Creek Valley (2988 m)

                                    Auf der anderen Flußseite stoße ich wieder auf einem Pfad, den ich talaufwärts Richtung Temple Pass folge. Der Pfad ist nur schmal und löst sich später im offenen alpinen Grasland langsam ganz auf oder ist nur noch als schmale Route erkennbar.


                                    den Pfad folge ich talaufwärts


                                    Little Sandy Creek Valley




                                    Little Sandy Creek Valley - im Hintergrund der East Temple Peak, davor kurvt sich das Tal nach links und es geht hoch zum Temple Pass




                                    Little Sandy Creek Valley - Blick zurück talabwärts


                                    hier geht´s hoch zum Temple Pass, links daneben der Temple Peak


                                    Kleiner Bergsee unterhalb des Temple Passes


                                    Blick vom Temple Pass (3512 m)

                                    Oben auf dem Temple Pass sieht das Wetter noch gut genug aus so daß ich mich bei herrlichen Sonnenschein hier hinsetze und Mittagspause mache. In Nullkommanichts zieht aber mal wieder eine dunkelgraue Wolken- und Nebelsuppe über die Berge und kurze Zeit später peitscht mir der kalte Regen waagerecht ins Gesicht. Das heisst Mittagspause abbrechen und schnell nach unten flüchten. Unter einem Felsbrocken beim Temple Lake finde ich Schutz. Genauso schnell wie das schlechte Wetter gekommen ist, bricht nach zwei Stunden der Himmel plötzlich wieder auf und die Sonne kommt raus, als wäre nichts gewesen.

                                    Auf einer schmal erkennbaren Route wander ich weiter und die Landschaft wird hier sehr spektakulär.


                                    Abstieg zum Temple Lake


                                    die Felshänge des Temple Peak


                                    Temple Lake (3250 m) - dahinter überragt vom Temple Peak


                                    kleiner Tümpel zwischen Temple Lake und Deep Lake


                                    schmaler Pfad auf dem Weg zum Deep Lake




                                    Abstieg zum Deep Lake (3202 m)


                                    Deep Lake - im Hintergrund der East Temple Peak


                                    Deep Lake, rechts der Haystack Mountain


                                    Deep Lake (3202 m)


                                    Blick talabwärts - im Hintergrund die Felsberge des Cirque of Towers


                                    Deep Lake




                                    Wanderung talabwärts zum Clear Lake


                                    im Wald wird der Trail deutlich besser


                                    Clear Lake - links der Haystack Mountain


                                    Clear Lake (3052 m)


                                    Clear Lake

                                    Beim Clear Lake verlasse ich den Pfad und steige weglos Richtung Norden den Waldrücken hoch bis ich auf den guten Pfad zum Black Joe Lake stoße. Dann noch 600 bis 700 m zum Seeausfluss, wo eine super Campstelle wäre. Von hinten zieht wieder dunkle Bewölkung auf, schmeiße meinen Rucksack hin und steige auf der anderen Flußseite schnell für 50 bis 100 m den steilen Granitrücken hoch zu einer super Aussichtsstelle über den See. Es ist aber kein Pfad da und auch kein Schild daß dort eine geile Aussichtsstelle ist. Habe bei der Planung zuhause nur ein unbeschriftetes Fotos auf Google Earth gefunden und anhand der Google Earth 3-D Ansicht herausgefunden von wo genau das gemacht wurde. Weil ich das Bild so geil fand wollte ich da auch hin. Mache also schnell ein Foto, aber Mist, die Sonne ist schon weg, trotzdem Ziel erreicht!


                                    Black Joe Lake (3201 m)

                                    Zurück zum Rucksack folge ich den Pfad für zwei Kilometer abwärts zum Big Sandy Lake, wo ich eigentlich campen wollte. Dort ist aber gut was los und ich treffe die ersten Menschen seit gestern morgen. Bestimmt vier oder fünf Gruppen sind hier am campen. Der Big Sandy Trail rüber zum Cirque of Towers ist eine beliebte Trekkingroute. Kein Wunder, denn jeder behauptet daß der Cirque of Towers angeblich die spektakulärste Gegend der Wind River Range sein soll.

                                    Da die besten Campstellen wahrscheinlich schon vergeben sind, suche ich auch garnicht erst und wander weiter, folge den Trail bergauf Richtung Jackass Pass und Cirque of Towers. Anderthalb Kilometer weiter wird das Gelände flacher und ich finde 100 bis 200 abseits des Trails eine super versteckte Campstelle.


                                    auf dem Weg zum Big Sandy Lake


                                    Big Sandy Lake (2951 m)


                                    Camp 6 (3079 m)
                                    Zuletzt geändert von berniehh; 20.09.2015, 10:48.
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                                      Erfahren
                                      • 22.07.2013
                                      • 136
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                      Ganz großes Kino bisher
                                      - Walk, Walk, Walk ... -
                                      https://reiseelefanten.wordpress.com/

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                                      • berniehh
                                        Alter Hase
                                        • 31.01.2011
                                        • 2501
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                        7.Tag: Cirque of Towers

                                        Das Wetter ist mal wieder richtig verkackt, Dauerregen und Wind den ganzen Vormittag. Bleibe natürlich erstmal im Zelt liegen. Am Mittag hört der Regen endlich auf und um viertel nach zwölf wander ich los.

                                        Folge den Pfad über den Jackass Pass zum Cirque of Towers. Die Sonne kommt raus, es ist eine herrliche klare Sicht, aber extrem windig, besonders auf der Passhöhe, die ich nach 1h45 erreiche. Die Gegend ist absolut genial!

                                        Obwohl der Cirque of Towers mit zu den beliebtesten Trekkinggegenden der Wind River Range zählt, treffe ich heute über den Tag verteilt nur zwei Zweier Gruppen.


                                        War Bonnet Peak - auf dem Weg zum Jackass Pass


                                        North Lake (3081 m)




                                        Arrowhead Lake (3180 m), kurz vor der Passhöhe


                                        auf dem Jackass Pass (3293 m)


                                        Blick vom Pass in den Cirque of Towers


                                        War Bonnet Peak (3771 m)

                                        Auf der anderen Paßseite führt der Trail runter in den Cirque of Towers. Unten auf dem Talboden mache ich in der Sonne erstmal eine gemütliche Mittagspause und folge dann den Trail am Lonesome Lake vorbei.


                                        Cirque of Towers - von links nach rechts: Pylon Peak (3774 m), Watch Tower (3760 m), Overhanging Tower (3709 m), Wolfs Head (3709 m), Pingora Peak (3625 m)


                                        Cirque of Towers mit dem Pingora Peak - Abstieg zum Lonesome Lake


                                        Mitchell Peak (3805 m)


                                        Lonesome Lake (3099 m) mit dem Cirque of Towers im Hintergrund

                                        Wer die Wind River Hochroute geht und über den Jackass Pass gekommen ist, wird am Lonesome Lake wahrscheinlich den Trail verlassen und weglos über den Texas Pass steigen, die direkteste Route Richtung Norden.

                                        Ich folge aber weiter den Trail talabwärts und will einen größeren Schlenker nach Osten machen, um die grandiosen landschaftlichen Highlights in den Gegenden des High Meadow Basin, Cathedral Cirque, Hall of Splitters, Grave Lake und Baptiste Valley mitzunehmen. So werde ich zwei Tage länger zum Pyramid Lake brauchen, als wenn ich direkt hier über den Texas Pass steigen würde.


                                        vom Cirque of Towers folge ich den Trail talabwärts


                                        War Bonnet Peak & Warrior Peaks




                                        Lizard Head Meadows (3067 m)


                                        von der Lizard Head Meadows blickt man zurück zum Cirque of Towers

                                        Bei der Lizzard Head Meadows, etwa vier Kilometer vom Lonesome Lake, verlasse ich den Talboden und biege nach links auf den Lizzard Head Trail, der durch Wald ein kleines Nebental raufführt. In Serpentinen geht’s bis oberhalb der Baumgrenze, mit absolute Hammerblicke zurück ins Tal.


                                        The Monolith


                                        Blick durch die Bäume auf den Monolith


                                        The Monolith


                                        Bear Lakes & Lizard Head Peak


                                        auf dem Lizard Head Trail, links unten die Bear Lakes - hier verlasse ich den Trail und wander weglos weiter

                                        Oberhalb der Bear Lakes verlasse ich den Trail und wander für die nächsten fünfeinhalb Kilometer weglos die sanften alpinen Rücken weit oberhalb des Talbodens entlang. Diese Route ist landschaftlich zwar absolut Top, aber wettermäßig ist es mal wieder extrem ungemütlich mit starken kalten Wind sowie gelegentliche Regen- und Hagelschauer.


                                        Blick ins Tal mit dem Monolith


                                        Blick zurück zum Cirque of Towers


                                        Big Sandy Mountain, Monolith & Papoose Lake


                                        fünfeinhalb Kilometer geht´s durch wegloses Gelände oberhalb der Baumgrenze


                                        super Panorama,......aber kein gutes Wetter

                                        Ich muss mich beeilen wenn ich heute noch runter ins High Meadow Basin kommen will. Hier oben zu campen wäre bei dem Wind ein Alptraum. Für zweieinhalb bis drei Kilometer folge ich einen Kamm, der zu beiden Seiten steil abfällt, rechts zum See 10295 und links zum High Meadow Basin.
                                        Wenn man die zwei kleinen routenfindungstechnischen Knackpunkte nicht übersieht, ist dieser Kamm gut gangbar. 500 Meter östlich vom Punkt 11326 steige ich nach links runter ins High Meadow Basin (man sollte auf keinen Fall versuchen vorher runterzusteigen!!).

                                        Kurz bevor es dunkel wird, erreiche ich den Cliff Lake, wo ich im dichten Wald eine traumhafte Campstelle finde.


                                        Kammwanderung - Blick runter zum See 10295


                                        See 10295


                                        weglose Kammwanderung


                                        Abstieg ins High Meadow Basin & meine Route für morgen


                                        Camp 7 im dichten Wald am Cliff Lake


                                        der Cliff Lake (3018 m) abends von meinem Camp
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                                          Fuchs
                                          • 10.07.2008
                                          • 2381
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                                          #21
                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                          Was für eine phantastische Landschaft da oben zwischen Felsen und Wäldern und Seen!!!
                                          So ganz nach meinem Geschmack!
                                          Toller Bericht, klasse Bilder - ich könnte sofort aufbrechen!

                                          Bin auf jeden Fortsetzung gespannt!

                                          Viele Grüße,
                                          Sylvia

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                                          • Alpentrekker
                                            Erfahren
                                            • 22.07.2013
                                            • 136
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                                            #22
                                            AW: [US] Wind River Hochroute

                                            Toll geht es weiter ...
                                            Man sieht ja immer mal wieder Pfade auf deinen Bildern sind die auf irgendwelchen Karten eingezeichnet. Das führt mich gleich mal zu meiner zweiten Frage: welche Karte(n) hast du denn verwendet?
                                            - Walk, Walk, Walk ... -
                                            https://reiseelefanten.wordpress.com/

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                                            • berniehh
                                              Alter Hase
                                              • 31.01.2011
                                              • 2501
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                                              #23
                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                              Zitat von Alpentrekker Beitrag anzeigen
                                              Man sieht ja immer mal wieder Pfade auf deinen Bildern sind die auf irgendwelchen Karten eingezeichnet.
                                              Die Hälfte meiner Route führte durch wegloses Gelände, die andere Hälfte auf Pfaden, die auch auf den Topokarten mit eingezeichnet waren.

                                              Zitat von Alpentrekker Beitrag anzeigen
                                              Das führt mich gleich mal zu meiner zweiten Frage: welche Karte(n) hast du denn verwendet?
                                              Karten habe ich die hier benutzt. Habe alle zuhause ausgedruckt, so musste ich mir in den USA keine Karten mehr kaufen.
                                              www.trekking.magix.net

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                                                Erfahren
                                                • 22.07.2013
                                                • 136
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                Danke für die schnelle Antwort.
                                                - Walk, Walk, Walk ... -
                                                https://reiseelefanten.wordpress.com/

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                                                • berniehh
                                                  Alter Hase
                                                  • 31.01.2011
                                                  • 2501
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                  8.Tag: Cathedral Cirque


                                                  Cliff Lake (3018 m) - Blick von meinem Camp am Morgen

                                                  Es ist am morgen zwar sehr windig, aber ansonsten ein strahlend blauer Himmel,.......wie geil!
                                                  Bei meiner Campstelle, am Seeausfluss des Cliff Lake, beginnt ein Pfad, der talabwärts führt.
                                                  Vor dem Frühstück mache ich noch einen kurzen Abstecher den Hügel hoch zum nächsten See, den High Meadow Lake.


                                                  High Meadow Lake (3058 m)


                                                  High Meadow Lake

                                                  Um 9 Uhr starte ich von meinem Camp, folge den Pfad talabwärts durch Wald zum See 9845, der nach ein bis anderthalb Kilometern auftaucht.


                                                  folge den Pfad talabwärts


                                                  See 9845

                                                  Hier verlasse ich den Pfad und steige weglos nach links einen Taleinschnitt hoch zu einem namenlosen Pass. Zunächst geht es manchmal auf schmale erkennbare Wildwechsel, die weiter oben aber langsam verschwinden.


                                                  wegloser Passaufstieg - Blick zurück ins High Meadow Basin


                                                  vor mir die Passhöhe (3293 m)


                                                  fast oben - Blick zurück

                                                  Nach 1h45 erreiche ich die Passhöhe und die Aussicht zur anderen Seite runter war einfach atemberaubend,....... über fünf Seen, Wälder und einer steilen Gebirgskette mit dem Cathedral Cirque.


                                                  Blick runter zur anderen Seite


                                                  dort unten der Cook Lake


                                                  Cathedral Cirque

                                                  Ich lasse meinen Rucksack hier liegen und mache einen kurzen Abstecher auf einen kleinen Felshöcker, der auf der einen Seite fast vertikal 335 m zum Smith Lake abfällt. Von dort oben ist die Aussicht sogar noch besser, einfach sensationell,......man kann hier nicht lange genug sitzen um dieses Panorama zu genießen.
                                                  Diese Aussichtsstelle liegt etwa 700 m nordwestlich vom Punkt 11265.

                                                  Ich verstehe einfach nicht weshalb jeder behauptet der Cirque of Towers soll die spektakulärste Gegend der Wind River Range sein. Das stimmt sicher auch, aber den heutigen Tag fand ich landschaftlich mindestens genauso beeindruckend. Ganz zu schweigen von den nachfolgenden 12 Tagen.
                                                  Auf meiner heutigen Route ist auch deutlich weniger los wie im Cirque of Towers. Gestern beim Cirque of Towers traf ich vier Leute, heute dagegen niemanden.


                                                  Blick in den Cathedral Cirque mit dem Smith Lake, Cook Lake, Cloverleaf Lake, Middle Lake und Cathedral Lake

                                                  Dann geht’s weglos durch Wald und nerviges Felsbrockengelände runter in den Cathedral Cirque. Ich traversiere den Hang nach Nordwesten und stoße unten auf den Bach, der vom Cook Lake runter zum Smith Lake fließt. Nun geht es noch ein kurzes Stück weglos durch Wald bis ich am Cook Lake auf einen Trail stoße.


                                                  Abstieg in den Cathedral Cirque


                                                  Blick runter zum Smith Lake


                                                  Smith Lake


                                                  ein kurzes Stück geht´s noch weglos durch Wald bis ich am Cook Lake auf einen Trail stoße


                                                  Cook Lake (3066 m)


                                                  Cook Lake

                                                  Ich folge den Pfad durch Wald. Nach dem Cook Lake folgen noch weitere Seen, einer schöner wie der andere,......und überall findet man traumhafte Campstellen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte hier Feierabend gemacht und mein Camp aufgeschlagen. Diese Gegend ist einfach zu einladend. Es wäre dann aber ein zu kurzer Wandertag geworden. Heute wollte ich auf jeden Fall noch über den Cathedral Pass kommen.


                                                  Cloverleaf Lake (3030 m) Cathedral Cirque


                                                  Blick zurück zu der geilen Aussichtsstelle, von wo man in den Cathedral Cirque blickt und über die fünf Seen (siehe Foto weiter oben)


                                                  Middle Lake (3024 m) Cathedral Cirque


                                                  Middle Lake mit dem Cathedral Peak


                                                  Middle Lake


                                                  Cathedral Lake mit dem Cathedral Peak

                                                  Am Cathedral Lake mache ich nach 4h30 meine Mittagspause. Laut der Karte endet der Pfad hier, aber für die nächsten anderthalb Kilometer führt noch eine erkennbare schmale Waldroute weiter am Seeufer entlang, dann nach rechts rum in ein enges Canyontal rein am Cathedral Buttress vorbei.


                                                  Cathedral Lake


                                                  Cathedral Lake


                                                  Cathedral Buttress

                                                  Beim Cathedral Buttress löst sich der Pfad dann endgültig auf und wie es danach weitergeht sieht man auf den nachfolgenden Fotos.
                                                  In diesem Tal besteht die Kunst der Routenfindung darin, eine Route zu finden auf der man mit nur möglichst wenig bushwhacking hier durchkommt.


                                                  Hall of Splitters - wegloses bushwhacking - das Tal kurvt sich dahinten nach links und dahinter geht´s hoch zum Cathedral Pass


                                                  Blick zurück talabwärts

                                                  Es ist kein einfaches Gelände: durch Wald, Busch und Felsbrockengelände. Dann versperrt auch noch eine felsige Wasserfallstufe den Weg, die ich hochklettern muss. Dahinter geht’s nach links um die Talkurve und der Cathedral Pass kommt in Sicht. Diese Anblick ist aber keinesfalls erfreulich, denn das Gelände hoch zum Pass sieht ebenfalls recht übel aus und das letzte Stück sehr steil. Oberhalb der Baumgrenze geht es über haushohe Felsbrocken und drei steile Firnfelder, wo ich das erste Mal auf dieser Reise meine Steigeisen anziehen muss.

                                                  Auf dem Weg zum Pass finde ich plötzlich menschliche Fußspuren, die nicht älter als paar Tage sein können. Hier muss vor kurzem eine Gruppe hochgekommen sein, also wird diese Route wohl doch ab und zu mal begangen.


                                                  Hall of Splitters - es geht nun hoch zum Cathedral Pass


                                                  Hall of Splitters - Aufstieg zum Cathedral Pass. Wenn man auf Vergrößerung klickt, sieht man das ganze Ausmaß des üblen Geländes


                                                  Aufstieg zum Cathedral Pass


                                                  Blick zurück


                                                  Hall of Splitters

                                                  Nach 4 Stunden erreiche ich endlich die Passhöhe (3506 m), die nur drei bis vier Kilometer vom Cathedral Lake entfernt liegt. Dieser Aufstieg hat deutlich länger gedauert als vorher gedacht. Trotzdem kann ich noch froh sein es wenigstens in vier Stunden geschafft zu haben, denn es hätte bei dem Gelände auch noch länger dauern können........

                                                  Der Kammbereich ist flach, weit und offen. Hier stoße ich auf einen gut benutzten Pfad, den Bears Ears Trail. Den folge ich nun sanft runter ins weite Tal des South Fork Little Wind River. Dieser Pfad wird auch mit Pferden beritten und ich sehe frische Fußspuren, treffe heute aber keine Leute mehr.

                                                  Mein eigentliches Ziel für heute war der Grave Lake. Das schaffe ich aber nicht mehr, weil ich für den Cathedral Pass schon so lange gebraucht habe. Auf jeden Fall komme ich nun aber sehr gut vorwärts, wander heute noch über 10 Kilometer und schlage kurz bevor es ganz dunkel ist im Wald mein Zelt auf. 21 Kilometer habe ich heute geschafft und es sind nur noch anderthalb Kilometer zum Grave Lake. Mit 11h20 war heute zwar ein sehr langer Wandertag, aber auch ein sehr lohnender


                                                  auf gutem Trail geht´s runter ins South Fork Little Wind River Valley


                                                  Valentine Lake (3171 m)


                                                  der Payson Peak vom South Fork Little Wind River Valley (3012 m)


                                                  Camp 8 (3067 m)
                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 24.09.2015, 22:16.
                                                  www.trekking.magix.net

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                                                  • Mika Hautamaeki
                                                    Alter Hase
                                                    • 30.05.2007
                                                    • 3996
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [US] Wind River Hochroute

                                                    sprachlos....
                                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                    A. v. Humboldt.

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                                                    • geige284
                                                      Dauerbesucher
                                                      • 11.10.2014
                                                      • 828
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                      ...eine super Gegend! Tolle und beeindruckende Bilder

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                                                      • berniehh
                                                        Alter Hase
                                                        • 31.01.2011
                                                        • 2501
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                        9.Tag: Grave Lake & Baptiste Valley

                                                        In der Wind River Range jagt ein landschaftliches Top-Highlight das nächste. Heute ist der Grave Lake, das Baptiste Valley und der Hailey Pass an der Reihe.

                                                        Es ist blauer Himmel, aber mit starkem kalten Wind. Ich lasse mir viel Zeit und wander erst gegen 11 Uhr los. Folge weiter den Bears Ears Trail durch Wald über einen sanften Rücken rüber an einen kleinen namenlosen See vorbei.


                                                        keiner namenloser See


                                                        kleiner Wasserfall am Trail


                                                        Grave Creek, kurz vor dem Seeausfluss

                                                        Nach anderthalb Kilometern erreiche ich den Grave Lake, ein zweieinhalb Kilometer langer waldumgebener See, der von einer grandiosen Gebirgskulisse überragt wird, mit dem Pilot Knob und den senkrechten Wänden des Mount Hooker.

                                                        Der Pfad führt die nächsten drei Kilometer am Seeufer entlang, das letzte Stück an den Hängen des Pilot Knob. Diese Gegend ist der absolute Hammer!


                                                        Grave Lake (3038 m)


                                                        Grave Lake - im Hintergrund links der Pilot Knob (3299 m), rechts der Musembeah Peak (3839 m)


                                                        der Trail folgt für drei Kilometer das Seeufer


                                                        Grave Lake


                                                        im Hintergrund links der Mount Hooker (3812 m), rechts der Pilot Knob




                                                        Grave Lake


                                                        Trail am Seeufer


                                                        Grave Lake - Blick zurück talabwärts




                                                        der Trail führt an den Hängen des Pilot Knob entlang und gleich ist das obere Seeende erreicht.

                                                        Im Schnitt habe ich auf meiner Wind River Hochroute jeden zweiten Tag Leute getroffen. Dabei traf ich oft nur ein bis zwei Gruppen pro Tag aber manchmal paar mehr. Heute am Grave Lake sah ich zwei bis drei Gruppen, Nachmittags im Baptiste Valley nochmal zwei und abends am Pyramid Lake eine Gruppe, also insgesamt 5 bis 6 Gruppen, soviele wie an keinem anderen Tag dieser Tour.

                                                        Über die Hälfte aller Gruppen, die ich im Laufe des Treks traf, waren große organisierte Gruppen aus etwa 10 Teilnehmern, die mit zwei bis drei Führern unterwegs waren von der Nols Outdoorschule.

                                                        Nols bietet Kurse über alle möglichen Outdooraktivitäten, sie sind weltweit tätig aber hauptsächlich in den USA. Bei den Kursen, die in der Wind River Range stattfinden, geht es überwiegend um Trekking, Bergsteigen und Klettern. Die Teilnehmer lernen da nicht nur die technischen Standardfähigkeiten wie Kartenlesen, Routenfindung, navigieren usw.....ein Schwerpunkt liegt dabei auf das lernen von Führungsqualitäten auf ausgedehnten Wildnisexpeditionen.

                                                        Im Prinzip kann an den meisten Kursen jeder teilnehmen, sofern er das nötige Kleingeld hat. Von den Nols-Gruppen, die ich gesehen habe, scheinen aber 95 Prozent der Teilnehmer junge Leute zu sein, zwischen Schule und College, die keine Outdoorerfahrung haben, die aber was erleben und was lernen wollen.

                                                        Die Kurse sind nicht billig, man zahlt da je nach Kurs unterschiedlich zwischen 150 und 250 US Dollar pro Tag und die Dauer der Kurse reichen von zwei Wochen bis mehrere Monate. Ein 21-tägiger Wyoming backpacking adventure Kurs in der Wind River Range kostet beispielsweise 4220 Dollar.

                                                        Der Hauptsitz von Nols liegt in Lander, Wyoming, daher trifft man in der Wind River Range auch so viele Gruppen von denen.

                                                        Die restlichen Gruppen, die ich traf, waren Individualgruppen aus mindestens zwei Personen oder mehr. Solotrekker habe ich keine einzigen gesehen. Die meisten kommen aus der umliegenden Region Wyomings oder aus benachbarten Bundesstaaten, wie Colorado, Montana, paar wenige von weiter her, z.B. California, Kentucky usw. Die Teilnehmer der Nols-Gruppen kommen aus der ganzen USA verstreut. Ausländer habe ich in der Wind River Range keine einzigen gesehen.

                                                        Hinter dem Pilot Knob führt der Trail vom See weg und nach rechts das Baptiste Valley hoch. Wolken ziehen auf und es kommt ein Gewitterschauer runter, danach wird es aber wieder schön.


                                                        Baptiste Creek


                                                        Baptiste Valley

                                                        Weiter oben öffnet sich das Tal zu einem von steilen Granitbergen eingeschlossenes Hochland. Der Wald endet langsam und vor mir liegen die gewaltigen glatten Wände des Mount Hooker.


                                                        Baptiste Valley & Mount Hooker mit seiner 650 m hohen vertikalen Wand


                                                        Mount Hooker (3812 m)


                                                        Baptiste Valley



                                                        Es geht hoch zum Hailey Pass, womit ich zum vierten Mal die Continental Divide quere.


                                                        Mount Hooker


                                                        Blick zurück ins Baptiste Valley


                                                        Mount Hooker


                                                        Baptiste Valley


                                                        auf der Passhöhe des Hailey Pass (3415 m) - Blick zurück ins Baptiste Valley


                                                        Abstieg zu den Twin Lakes (3365 m)


                                                        dann geht´s noch weiter runter zum Mays Lake (3155 m)

                                                        Beim Mays Lake verlasse ich den Hauptpfad und wander auf einen Nebenpfad hoch zum Pyramid Lake. In einer von steilen Felsbergen überragten offenen alpinen Landschaft, schlage ich auf einem Bergrücken zwischen den letzten alpinen Nadelbäumen mein Camp auf.

                                                        Vom Trekkingstartpunkt am Sweetwater River habe ich nun schon 131,5 km hinter mir.


                                                        Pyramid Lake (3223 m) - im Hintergrund links der Tower Peak, rechts der Mount Hooker


                                                        Pyramid Lake - Blick zurück talabwärts


                                                        Landschaft bei meinem Camp


                                                        Camp 9 (3247 m)


                                                        Blick vom Camp auf den Pyramid Lake mit dem Pyramid Peak im Hintergrund
                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 27.09.2015, 09:51.
                                                        www.trekking.magix.net

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                                                          Fuchs
                                                          • 11.07.2008
                                                          • 1744
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                                          Super schöne Route!!!! Bin endlich dazu gekommen, alles zu lesen und bin begeistert.

                                                          Mit der Schule Nols hatten wir in Südamerika auch häufiger zu tun und ich habe ziemlich viel Respekt vor dem, was sie anbieten. Sehr spannend fand ich auch die Praxis, ein Schulsemester lang draußen zu leben und entsprechende Skills zu lernen, was tatsächlich als normale Schulausbildung zählt.
                                                          Reiseberichte

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                                                            Alter Hase
                                                            • 31.01.2011
                                                            • 2501
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [US] Wind River Hochroute

                                                            10.Tag: Valley of the Walls & zwei hochalpine Pässe

                                                            Je weiter nach Norden ich komme, desto länger werden die alpinen Abschnitte oberhalb der Baumgrenze und die Waldanteile dementsprechend geringer.
                                                            Heute geht es über zwei hochalpine Pässe, den ganzen Tag durch wegloses Gelände, manchmal mit kurze Abschnitte einer vage erkennbaren Route. Es ist der erste Tag dieser Tour wo ich den ganzen Tag oberhalb der Baumgrenze wander.

                                                            Dazu ist heute auch noch ein absolutes Traumwetter; blauer Himmel, sonnig und warm mit etwas Wind, aber gegen Abend wieder mit etwas stärkeren Wind. Es ist der erste Tag einer Schönwetterperiode, die aber leider nicht länger als zwei Tage anhält.

                                                            Um 20 nach 7 wander ich los, extrem früh für meine Verhältnisse.
                                                            Zunächst geht es auf einer vage erkennbaren Route über einen kleinen Sattel rüber ins East Fork Valley. Die erkennbare Route löst sich auf und ich wander weglos weiter talaufwärts. Am Talende geht’s nach links zwischen dem Mount Bonneville und Raid Peak über alpine Felsrücken hoch zum 3552 m hohen Bonneville Pass. Dieses Tal wird auch Valley of the Walls genannt und wenn man sich die Landschaft rundum anschaut, weiss man auch warum. Nach 2h25 erreiche ich die Passhöhe.


                                                            über einen kleinen Sattel (3280 m) geht´s rüber ins East Fork Valley


                                                            Blumenteppich


                                                            Valley of the Walls, aka East Fork Valley


                                                            Ambush Peak & East Park Lakes im Valley of the Walls


                                                            Valley of the Walls


                                                            See 10566 (East Park Lakes) im Valley of the Walls


                                                            East Park Lakes im Valley of the Walls


                                                            Mount Bonneville (3831 m) am Talende des East Fork Valley


                                                            Von der Passhöhe des Bonneville Passes (3582 m) blickt man zurück ins East Fork Valley

                                                            Es geht weiter durch eine faszinierende karge hochalpine Landschaft sehr steil über Fels und Geröll runter ins Bonneville Basin, dann weiter Richtung zweiten Pass.


                                                            Blick übers Bonneville Basin mit dem Bonneville Lake // vom Pass geht es sehr steil runter zum See, dann die roten Pfeile folgen zum zweiten Pass. Unterhalb des zweiten Passes liegt noch ein weiterer See, der Sheila Lake, den man hier auf dem Foto aber nicht sieht


                                                            Bonneville Lake (3301 m) mit dem Mount Bonneville dahinter


                                                            Sheila Lake (3358 m) an der Continental Divide // der Pass, den ich gleich quere, führt aber nicht über die Continental Divide


                                                            Sheila Lake


                                                            wegloser Aufstieg zum zweiten Pass


                                                            von der Passhöhe (3537 m) blickt man zurück zum Sheila Lake

                                                            Vom Pass schaut man auf der anderen Seite runter in das weite Hochtal des Middle Fork Valley, mit zwei Seen auf dem Talboden und dahinter der Photo Pass, den ich morgen queren will.


                                                            Abstieg vom zweiten Pass ins Middle Fork Valley // vorne der Lee Lake, dahinter der Middle Fork Lake

                                                            Es geht den Hang runter über Steine und Geröll, dann alpines Grasland mit Gestrüpp rechts am Lee Lake vorbei, der von den steilen Gipfeln des Dragon Head Peak und Pronghorn Peak überagt wird.

                                                            Aus einiger Entfernung sehe ich oben an der Felswand des Nylon Peak eine große Gruppe Kletterer. Vermutlich ist es eine Gruppe von Nols, jedenfalls sah es aus der Entfernung so aus. Wahrscheinlich haben sie ihr Camp irgendwo beim Lake Solitude auf der anderen Seite der Continental Divide, jedenfalls habe ich sie später nicht talabwärts kommen gesehen und auch nicht mehr wiedergesehen. Ansonsten habe ich den ganzen über Tag keine Leute getroffen.


                                                            Pronghorn Peak (3777 m)


                                                            Abstieg zum Lee Lake


                                                            Lee Lake (3142 m) mit dem Dragon Head Peak (3721 m)


                                                            vom Lee Lake blickt man zurück zum Pass // links davon der Nylon Peak, an dessen Wand ich die Kletterer sah. Rechte Talseite der Pronghorn Peak


                                                            Middle Fork Valley


                                                            Middle Fork Lake (3126 m)

                                                            Mitte Nachmittag komme ich an den zweieinhalb Kilometer langen Middle Fork Lake. Eigentlich hätte ich heute noch weitergehen können Richtung Photo Pass. Da es aber wieder windiger wird und ich hier zwischen paar alpinen Nadelbäumen eine einigermaßen geschützte Campstelle finde, mache ich hier Feierabend. Ich weiss nicht wie windig es später noch wird und wenn ich jetzt weiterwander, muss ich heute oberhalb der Baumgrenze campen.

                                                            Es war mal wieder ein absolut super Tag und ich mache mir hier einen entspannten Restnachmittag.


                                                            Camp 10 (3130 m)


                                                            abends beim Camp
                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 28.09.2015, 19:19.
                                                            www.trekking.magix.net

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                                                              Alter Hase
                                                              • 30.05.2007
                                                              • 3996
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                                              *träum*
                                                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                              A. v. Humboldt.

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                                                                Fuchs
                                                                • 22.08.2010
                                                                • 1835
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                " Faszinierend ", würde Mr. Spock sagen. Tolle Gegend und eine super Tour.
                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 29.08.2009
                                                                  • 1356
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                  Wieder einmal ein toller Bericht, viele tolle Fotos.
                                                                  Trekkingsucht fördernd....beneidenswert!
                                                                  Immer wieder erstaunlich, wie du doch immer wieder eher exotische Trekkingziele, ob nah oder fern, ausfindig machst.
                                                                  Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                  Kommentar


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                                                                    Alter Hase
                                                                    • 31.01.2011
                                                                    • 2501
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                    Vielen Dank für die netten Kommentare

                                                                    11.Tag: Photo Pass & Europe Pass

                                                                    Für heute gibt es wieder nicht viel zu schreiben. Ich wander den ganzen Tag wieder durch eine faszinierende unberührte Landschaft und quere dabei zweimal die Continental Divide.
                                                                    Als erstes ist der Photo Pass an der Reihe.

                                                                    Viertel nach acht wander ich los, steige am Nordende des Middle Fork Lake weglos durch Busch einen Bergrücken hoch. 500 Feet höher wird es flach und ich komme an den Bewmark Lake.


                                                                    Blick durch die Bäume zurück zum Mittle Fork Lake - im Hintergrund der Pronghorn Peak & Dragon Head Peak


                                                                    Middle Fork Lake & Blick zurück zum Pass von gestern

                                                                    Laut meiner Topokarte führt von hier ein Pfad hoch zum Photo Pass. Ich finde aber nur vereinzelt vage Andeutungen eines Trails, es geht meist weglos durch offenes alpines Gelände hoch zum Photo Pass.


                                                                    Bewmark Lake (3282 m)


                                                                    Bewmark Lake & Blick zurück


                                                                    auf einer vage erkennbaren Route oder weglos geht es hoch zum Photo Pass


                                                                    Basin oberhalb des Bewmark Lake




                                                                    Blick zurück, von links nach rechts: Nylon Peak, Mount Bonneville, Pronghorn Peak & Dragon Head Peak


                                                                    auf der Passhöhe des Photo Pass (3488 m) // Blick zurück


                                                                    South Fork Bull Lake Creek Valley // da geht´s runter

                                                                    Auf der anderen Seite geht’s das weitläufige South Fork Bull Lake Creek Valley abwärts, auch hier ist der Pfad nicht erkennbar. Finde aber gelegentliche Steinmännchen und die Wanderung ist recht einfach im kurzen Grasland und lichten Nadelwald am Bach entlang, das Tal ist auch recht attraktiv.
                                                                    Laut der Karte befinde ich mich zwischen Photo Pass und Europe Pass in der Wind River Indian Reservation.


                                                                    meine Route durch das South Fork Bull Lake Creek Valley


                                                                    South Fork Bull Lake Creek Valley


                                                                    Halls Mountain (3788 m), South Fork Bull Lake Creek Valley


                                                                    South Fork Bull Lake Creek Valley (3048 m)

                                                                    Nach anderthalb bis zwei Kilometern quere ich den Bach und wander weglos schräg den Hang nach oben über einen felsigen waldbedeckten Rücken rüber. Der Wald ist hier dichter wie vorher auf dem Talboden und die Routenfindung anspruchsvoller, da man durch die Bäume kaum was sieht. Man findet hier absolut keine Spuren eines Pfades, obwohl auf der Karte einer eingezeichnet ist.


                                                                    durch Wald geht´s weglos einen Bergrücken hoch, hier blickt man durch die Bäume zurück ins South Fork Bull Lake Creek Valley

                                                                    Auf der anderen Seite des Rückens komme ich in ein attraktives Basin, wo ich erstmal Mittagspause mache. Hier würde ich in alpinen Nadelwaldabschnitten die letzten geschützten Campstellen finden, bevor es danach bestimmt für einen ganzen Tag oberhalb der Baumgrenze geht. Das Wetter ist heute aber gut und zum Glück mal ohne Wind, weshalb ich weiterwander.


                                                                    attraktives Basin auf der anderen Seite des Rückens


                                                                    Blick von meiner Mittagspausenstelle auf die Berge der Continental Divide

                                                                    Über Granitrücken geht’s dann hoch auf den sanften Gebirgskamm zum Europe Pass, vonwoaus man einen super Fernblick hat.


                                                                    See 10563 // über Granitrücken geht´s hoch auf die Continental Divide


                                                                    Blick zurück talabwärts


                                                                    noch ein weiterer See kurz vor der Passhöhe


                                                                    weitläufiges alpines Gelände oben auf der Continental Divide (3537 m)


                                                                    weiter Fernblick nach Norden, das ist meine grobe Wanderrichtung // dort unten die Milky Lakes im Milky Creek Valley, ich steige aber nicht da runter


                                                                    Europe Pass (3537 m), im Hintergrund der Europe Peak, davor geht es links runter in den Europe Canyon

                                                                    Auf der anderen Seite wander ich abwärts in den Europe Canyon, womit ich wieder zurück in die Badger Wilderness komme. Dabei folge ich einen vage erkennbaren Pfad, den Europe Canyon Trail, der auch mit auf der Karte eingezeichnet ist.


                                                                    Abstieg in den Europe Canyon mit Blick auf die Seen 11023 und 10813


                                                                    See 10748 mit Blick zurück zum Europe Pass


                                                                    See 10542 - hier verlasse ich den Trail

                                                                    Kurz vor dem See 10542 verlasse ich den Trail und wander nach rechts weglos über einen sanften Sattel zum Long Lake, der auf beiden Seiten von steile Granithänge beflankt wird.
                                                                    Hier schlage ich mein Camp auf. Heute erlebe ich eines der wenigen Nächte dieser Tour, in der es mal nicht windig ist. Somit habe ich auch Glück mit meinem Camp hier. Wenn es heute windig wäre, wäre es mit meinem Zelt recht ungemütlich, hier sind weit und breit auch keine geschützten Stellen zu finden. Habe heute auch keine Leute getroffen.


                                                                    Long Lake (3257 m)


                                                                    Long Lake // im Horizont sieht man den Fremont Peak (4191 m)


                                                                    Camp 11 am Long Lake


                                                                    Long Lake
                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 30.09.2015, 20:26.
                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 10.06.2004
                                                                      • 1232
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                      Wow, wirklich einfach nur beeindruckend durch welche Landschaften Du immer wieder läufst. Krass find ich auch die Höhenangaben. Teilweise erinnert mich die Landschaft ja schon ein wenig an Norwegen. Aber dann lese ich, dass ein See oder Pass auf über 3000 Metern liegt und ich denke nur ups...

                                                                      Kommentar


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                                                                        Alter Hase
                                                                        • 31.01.2011
                                                                        • 2501
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                        12.Tag: Hay Pass

                                                                        Heute quere ich mit dem Hay Pass zum siebten Mal die Continental Divide.

                                                                        Bewölkung zieht auf und ich hatte gleich das Gefühl daß das Wetter nun wieder umschlägt. Die Schönwetterperiode scheint erstmal vorbei zu sein.
                                                                        Ich folge weglos das Seeufer Richtung Norden und am Ende über einen sanften niedrigen Sattel.


                                                                        Long Lake (3257 m)


                                                                        Long Lake


                                                                        hier vom nördlichen Ende des Long Lake geht es über einen flachen niedrigen Sattel


                                                                        Nordende des Long Lake

                                                                        Hinter dem Sattel komme ich ins Glacier Lake Valley. Keine Ahnung woher der Name stammt, denn von Gletschern ist hier weit und breit nichts zu sehen.
                                                                        Es ist ein weites Land aus Tundra, das von rundgeschliffenen Granitbergen umgeben ist, eine Landschaft genau wie in Norwegen. Der einzigste Unterschied zu Norwegen ist die Vegetation, der lichte Bestand alpiner Nadelbäume. In Norwegen wären hier Birken.

                                                                        Es wird plötzlich dunkelgrau und ein kaltes Gewitterschauer kommt runter. Dazu wird es auch noch sehr windig, richtig ungemütlich und ich muss meine Handschuhe anziehen. Weil ich keinen Felsbrocken zum unterstellen finde, wander ich weiter. Eine halbe Stunde später hört der Regen auf und es wird genauso schnell wie wieder hell und sonnig.


                                                                        Glacier Lake Valley


                                                                        Glacier Lake Valley


                                                                        Glacier Lake Valley // vor mir liegt der sanfte Hay Pass. Hier vorne stoße ich gleich auf den Hay Pass Trail

                                                                        Nach sechseinhalb weglose Kilometer stoße ich auf einen schmalen Pfad, den Hay Pass Trail, der vom North Fork Boulder Creek hochkommt und über die Continental Divide zu den Golden Lakes führt.
                                                                        Ich folge den Trail über den recht sanften und flachen Hay Pass, dessen Passhöhe ich nach 2h20 vom Camp erreiche. Von der Bridger Wilderness komme ich nun in die Fitzpatrick Wilderness.


                                                                        See 10322 // Glacier Lake Valley


                                                                        Glacier Lake Valley


                                                                        Beth Lake (3279 m) - im Hintergrund der Round Top Mountain (3673 m)


                                                                        Beth Lake


                                                                        der Hay Pass Trail kurz vor der Passhöhe (3329 m)

                                                                        Vom Hay Pass führt der Trail runter in ein sehr attraktives Fels- und Waldtal mit drei Seen, den Golden Lakes.


                                                                        Dennis Lake (3240 m) kurz hinter dem Hay Pass


                                                                        Dennis Lake // dahinter geht´s steil runter in ein felsiges Tal mit drei Seen


                                                                        Dennis Lake


                                                                        vorne der Golden Lake, dann der Lake Louise und ganz hinten (nur sehr klein erkennbar) der Upper Golden Lake


                                                                        Abstieg zum Golden Lake


                                                                        Blick talaufwärts = meine Richtung // Golden Lake, Lake Louise & Upper Golden Lake, dahinter am Talende mein Pass für morgen


                                                                        Golden Lake & Lake Louise


                                                                        Golden Lake (3096 m)


                                                                        Lake Louise (3098 m)

                                                                        Am Lake Louise mache ich erstmal eine dreiviertel Stunde Mittagspause. Der nächste Regensturm beginnt kurz darauf und für den Rest des Tages bleibt das Wetter sehr unbeständig mit ständigem Wechsel zwischen Sonne und Regenschauer, dabei sehr kalt und windig. Am Upper Golden Lake schlage ich im Wald mein Camp auf. Es ist zwar erst 14 Uhr, aber dies ist der letzte See vor meinem nächsten Pass, d.h. auch die letzte windgeschützte Campstelle für längere Zeit. Bei dem starken Wind oberhalb der Baumgrenze zu campen würde mein Zelt garantiert nicht mitmachen. Ich mache mir daher einen gemütlichen Restnachmittag hier beim Upper Golden Lake und erkunde etwas die Gegend.
                                                                        Heute ist schon der dritte Tag hintereinander an dem ich keine Leute treffe.


                                                                        schöner Flussblick zwischen Lake Louise & Upper Golden Lake


                                                                        Camp 12 am Upper Golden Lake


                                                                        Blick von meinem Camp über den Upper Golden Lake (3102 m), dahinter mein Pass für morgen


                                                                        Seeausfluss des Upper Golden Lake
                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 02.10.2015, 14:37.
                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                        Kommentar


                                                                        • berniehh
                                                                          Alter Hase
                                                                          • 31.01.2011
                                                                          • 2501
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                          13.Tag: die achte Überquerung der Continental Divide

                                                                          Heute wird die Continental Divide ein weiteres Mal überquert und es geht den größten Teil des Tages durch wegloses Gelände.
                                                                          Es ist blauer Himmel, aber sehr windig. Ich folge den schmalen Pfad links am Upper Golden Lake vorbei, dann hoch auf einen kleinen Pass.


                                                                          Upper Golden Lake // im Hintergrund der kleine Pass


                                                                          von der Passhöhe (3338 m) blickt man zurück zum Upper Golden Lake, dahinter der Lake Louise und Golden Lake

                                                                          Auf der anderen Seite des Passes liegt ein Stückchen tiefer der See 10787. Der Pfad biegt nach rechts Richtung talabwärts aber ich verlasse ihn und wander weglos nach links den steilen Felshang entlang am See vorbei. Dann geht’s nach links rum immer weiter nach oben. Es ist eine beeindruckende Gegend, rundum steile Felsgipfel.


                                                                          See 10787


                                                                          See 10787 // Blick zurück talabwärts


                                                                          zwischen den grauen Felsen liegen immer wieder grüne Grasflächen mit bunte Blumen

                                                                          Die Vegetation verschwindet langsam und je weiter nach oben ich komme, desto stärker wird der Wind. Über 700 feet höher wird das Gelände flacher. Ich komme in ein weitläufiges Hochland aus graue Granithügel mit vereinzelte Schneefelder und paar winzige Seen. Es ist eine karge Fels- und Steinwüste auf der Continental Divide mit weite Fernblicke. Trotz blauem Himmel ist der Sturm hier schon fast grenzwertig, man kommt kaum mehr dagegen an.

                                                                          Während der gesamten Strecke finde ich immer wieder mal frische Fußspuren. Hier müssen vor kurzem Leute vorbeigekommen sein, die excakt die gleiche weglose Route gegangen sind wie ich jetzt. Die Verursacher dieser Fußspuren werde ich morgen im Titcomb Basin treffen.


                                                                          das Gelände wird hier weitläufig


                                                                          graue Fels- und Steinwüste auf der Continental Divide (3689 m)


                                                                          weite Fernblicke

                                                                          Oben auf der Continental Divide lasse ich meinen Rucksack liegen und mache ohne Gepäck meinen geplanten Abstecher zu einer Abbruchkante, von der man runter auf die Alpine Lakes blicken kann. Der Wind ist inzwischen so krass, daß ich meinen Rucksack hinter einem Felsen lege, weil ich fürchtete daß er sonst evtl wegwehen könnte.
                                                                          Nach anderthalb Kilometern komme ich an die Abbruchkante. Die Aussicht war phantastisch in ein graues alpines Tal mit den Alpine Lakes.


                                                                          Blick von der Abbruchkante (3770 m) auf die Alpine Lakes


                                                                          Alpine Lakes

                                                                          Urprünglich wollte ich noch für zwei weitere Kilometer die Abbruchkante entlangwandern bis zum Punkt 12846, aber wegen dem Wind verzichte ich darauf. Von hier ist die Aussicht auch schon absolut super und ich glaube nicht daß sie von 12846 noch viel besser wäre.

                                                                          Ich wander also zurück zum Rucksack und sehe zu daß ich auf der anderen Seite möglichst schnell tiefer steige, wo aufgrund geschützterer Hanglage die Windstärke drastisch abnimmt.
                                                                          Ich komme runter in ein karges Hochtal, ein beeindruckendes und abgelegenes Tal in den Pole Creek Headwaters.


                                                                          weites Hochland auf der Continental Divide


                                                                          Continental Divide


                                                                          Continental Divide


                                                                          Abstieg zum See 10842 in den Pole Creek Headwaters

                                                                          Beim See 10842 mache ich geschützt hinter einem Felsbrocken in der Sonne meine Mittagspause. Hier ist es zwar auch noch recht windig, aber bei weitem nicht mehr so krass wie oben auf der Continental Divide.


                                                                          See 10842


                                                                          Pole Creek Headwaters



                                                                          Weglos wander ich weiter abwärts zu einer Talgabelung beim See 10488.


                                                                          Blick auf die Continental Divide


                                                                          See 10488 (3198 m)

                                                                          Heute muss ich noch einen zweiten Pass queren.
                                                                          Beim See 10488 verlasse ich den Pole Creek und steige hoch in ein grasiges Hochtal Richtung zweiten Pass.

                                                                          Ursprünglich wollte ich den Pass östlich vom Elephant Head nehmen, um über das Indian Basin ins Titcomb Basin zu gelangen. Dann müsste ich heute aber oberhalb der Baumgrenze campen, was mit meinem Big Agnes Zelt bei dem Wind ein Alptraum wäre.
                                                                          Habe daher kurzentschlossen meine Route geändert und entscheide mich den Pass südlich vom Elephant Head zu nehmen um über den Island Lake ins Titcomb Basin zu gelangen. Der Vorteil dieser Route sind weniger Höhenmeter und der Island Lake liegt auch noch paar Meter tiefer wie das Indian Basin, so daß ich auf paar Bäume hoffen kann, in denen man windgeschütztere Campstellen findet.


                                                                          Blick talabwärts zum Wall Lake


                                                                          Blick zurück zum See 10488


                                                                          alpines Hochtal vor dem zweiten Pass

                                                                          Die zweite Passquerung war problemlos und auf der anderen Seite komme ich in ein alpines Basin zwischen Mount Lester und Elephant Head.
                                                                          Richtung Norden blickt man auf die steile vergletscherte Hochgebirgskette, die das Titcomb Basin umgibt und zum ersten Mal sehe ich den Gannet Peak, den höchsten Berg Wyomings. Whow, dort oben auf dem Gipfel zu stehen muss der absoute Hammer sein.
                                                                          Leider habe ich in den letzten zwei Tagen immer öfter gedacht daß bei der momentanen Wetterlage eine erfolgreiche Besteigung immer unwahrscheinlicher wird.


                                                                          Blick auf die vergletscherte Hochgebirgskette. Von links nach rechts: Henderson Peak (3998 m), American Legion Peak (4026 m), Split Mountain (4011 m), Twin Peaks (4020 m), Mount Woodrow Wilson (4116 m), The Sphinx (4042 m), Gannet Peak (4208 m)


                                                                          Mount Lester (3763 m)

                                                                          Ich stoße auf einen schmalen Pfad und kurz darauf fällt das Basin steil ab zum Island Lake. Durch erste Nadelbäume geht es runter ans Ufer, wo ich auf einen guten Trail stoße, den Indian Pass Trail.


                                                                          Abstieg zum Island Lake


                                                                          Abstieg zum Island Lake mit Blick Richtung Titcomb Basin & Gannett Peak


                                                                          Island Lake (3154 m)

                                                                          Auf einem kleinen Hügel direkt am Seeufer finde ich zwischen paar alpinen Nadelbäumen eine gute geschützte Campstelle. Es ist zwar noch nicht so spät und ich hätte heute noch bis ins Titcomb Basin kommen können, aber dort ist es baumlos und zu windig. Also bleibe ich hier.

                                                                          Einen halben Kilometer von meinem Camp entfernt stehen zwei Zelte und ich sehe dort Leute. Als ich später zu einem Spaziergang aufbreche, gehe ich mal zu den Zelten hin, um zu sehen wer da campt. Aber die Leute waren schon weg,....entweder lagen sie drinnen im Zelt oder sie waren auch irgendwo am spazieren. Na gut, dann eben nicht.

                                                                          Morgen steht mir mit dem Bonney Pass der schwierigste Pass meiner Wind River Hochroute bevor. Hoffentlich ist es dann nicht mehr so windig, ansonsten wird der Pass sehr schwierig und die Besteigung des Gannett Peak unmöglich! Trotz des Windes war heute ein super Tag!


                                                                          Camp 13 am Island Lake
                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 03.10.2015, 23:30.
                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                          Kommentar


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                                                                            Lebt im Forum
                                                                            • 26.04.2010
                                                                            • 5726
                                                                            • Unternehmen


                                                                            #38
                                                                            AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                            Danke.
                                                                            Wie orientierst du dich unterwegs eigentlich, also womit...
                                                                            ,- und wie machst du das auf deinen langen Touren mit der Stromversorgung für deine Technik?

                                                                            Was sind das für Pflanzen,- Arten von Habichtskraut? oder noch etwas anderes?

                                                                            Kommentar


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                                                                              Alter Hase
                                                                              • 31.01.2011
                                                                              • 2501
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                              Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                                              Wie orientierst du dich unterwegs eigentlich, also womit...
                                                                              orientiert habe ich mich mit den Topokarten, die ich mir vor der Reise aus dem Internet ausgedruckt habe.

                                                                              Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                                              ,- und wie machst du das auf deinen langen Touren mit der Stromversorgung für deine Technik?
                                                                              Was für Technik? Für meine Kamera hatte ich fünf Akkus mit, die haben locker 25 Tage gereicht. Zwischen den Treks habe ich sie in den Städten wieder aufgeladen.
                                                                              Ansonsten hatte ich keine Technik.

                                                                              Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                                              Was sind das für Pflanzen,- Arten von Habichtskraut? oder noch etwas anderes?
                                                                              ohje,.......jetzt muss ich mich auch noch als Nichtkenner von Pflanzen outen
                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 17.02.2014
                                                                                • 132
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                Geniale bilder und toller bericht!

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Gesperrt
                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                  • 12.05.2015
                                                                                  • 18
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                  Was für schöne Landschaften
                                                                                  Guter Bericht Lg

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 10.07.2008
                                                                                    • 2381
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                    Bernie, ich bin völlig hin und weg - und fast schon da!

                                                                                    Großartige Landschaft, phantastische Tour!


                                                                                    Grüße mit Fernweh,
                                                                                    Sylvia

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                      • 2501
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                      Vielen Dank für die Kommentare

                                                                                      14.Tag: Titcomb Basin

                                                                                      Es ist bewölkt und windig mit paar Schauer. Um 8:50 wander ich los und hatte schon gleich das Gefühl daß ich heute wohl nicht über den Bonney Pass kommen werde. Das Wetter ist mir dafür zu schlecht.

                                                                                      Ich folge den Pfad Richtung Norden ins Titcom Basin. Es geht an den Titcomb Lakes vorbei, zwei Seen, jeweils über einen Kilometer lang in einem grandiosen Tal von steile alpine Gipfel eingeschlossen. Das Titcomb Basin ist ein landschaftliches Hightlight in der Wind River Range, aber leider ist das Wetter heute mal wieder so schlecht.


                                                                                      See 10467


                                                                                      vor mir das Titcomb Basin




                                                                                      Titcomb Lakes // hier vorne der untere See, gleich dahinter der obere See, beide etwa einen Kilometer lang




                                                                                      obere Titcomb Lake


                                                                                      Titcomb Basin


                                                                                      oberes Titcomb Basin // von links nach rechts: Mount Woodrow Wilson (4116 m), The Sphinx (4042 m), Skyline Peak, Bobs Towers, Miriam Peak, Bonney Pass

                                                                                      Das Titcom Basin ist auch recht populär und ich treffe über den Tag verteilt paar Trekkinggruppen.
                                                                                      Die ersten treffe ich bei den Titcomb Lakes, zwei Typen aus irgendeinem Bundesstaat, ich weiss nicht mehr aus welchen. Sie wollten den Gannett Peak besteigen und haben zwei Nächte bei starken Wind am Fuße des Bonney Passes gecampt, sind aber heute morgen wieder umgekehrt, ohne den Pass und den Berg gemacht zu haben.
                                                                                      Die meisten Leute, die ich in der Wind River Range traf, hatten bessere Zelte als ich, aber die beiden hier waren ebenfalls mit Big Agnes Zelten unterwegs und berichten daß die letzten beiden Nächte wegen dem starken Wind Alptraumnächte waren. Sie erzählen mir aber daß es im oberen Titcomb Basin paar Campstellen mit aufgeschichtete Steinmauern gibt.

                                                                                      Etwa einen Kilometer oberhalb der Titcomb Lakes finde ich die erste Campstelle mit Steinmauer und schlage gleich mein Zelt auf. So wie es aussieht werde ich heute wohl eh nicht über den Pass kommen.


                                                                                      Camp 14 (3323 m)

                                                                                      Dann kommen noch zwei zweier Gruppen an meinem Camp vorbei, die gerade über den Knapsack Col gekommen sind und nun talabwärts wandern. Die ersten beiden machen auch eine Wind River Hochroute und sind gestern bei den Green River Lakes gestartet. Ihr Endziel soll der Big Sandy Trailhead sein. Sie nehmen aber eine viel kürzere und direktere Route wie ich und bleiben die ganze Zeit nur auf der Westseite der Continental Divide.
                                                                                      Auf meine Frage wie der Knapsack Col war, antworten sie, „sehr schwer, mit Kletteraktionen über riesige Felsbrocken, aber ohne Steigeisen machbar“.
                                                                                      Die beiden bringen mich dann auf die Idee, daß ich als Alternativroute ja auch den Knapsack Col nehmen könnte, falls das Wetter schlecht bleibt und ich nicht über den Bonney Pass komme. Leider liegen die Green River Lakes völlig abseits meiner geplanten Route und ich habe auch keine Karten von der Gegend hinter dem Knapsack Col.

                                                                                      Später am Nachmittag kommen nochmal zwei Typen mit Daypack hier vorbei, mit denen ich auch noch ins Gepräch kam. Ihr Camp steht im Indian Basin und sie kommen aus Pindale, einem kleinen Ort am Fuße der Wind River Range. Es stellte sich heraus, daß dies die beiden Typen sind, deren Fußspuren ich gestern paarmal auf der Continental Divide fand. Vom meinem Camp 11 am Long Lake sind sie excakt die gleiche Route gegangen wie ich, nur einen Tag vor mir. Den Tag wo ich am Upper Golden Lake im Wald mein Camp 12 aufschlug, überquerten sie die Continental Divide. Sie berichten von extremen Hagelstürmen dort oben, wo sie unter Felsbrocken Schutz suchen mussten. Die beiden wundern sich sehr stark woher ich diese Route kenne, obwohl ich vorher noch nie in der Wind River Range war.
                                                                                      Wenn das Wetter morgen gut ist wollen sie vom Indian Basin den Fremont Peak besteigen und danach wieder nach Hause. Falls das Wetter schlecht wird, gehen sie morgen früh direkt nach hause.
                                                                                      Von ihren Topo-Karten konnte ich mir den Abschnitt vom Knapsack Col zu den Green River Lakes abfotografieren, nur zur Sicherheit, falls ich mich doch für diese Alternativroute entscheiden sollte.

                                                                                      Trotz der Steinmauer steht mein Zelt immer noch ziemlich windausgesetzt da. Deshalb baue ich es am Nachmittag wieder ab und ziehe um zu einer etwas geschützteren Stelle hinter einem Felsbrocken etwa einen Kilometer weiter talaufwärts.

                                                                                      Über den Bonney Pass ist heute niemand gekommen. Mit nur 8 Kilometern war heute nur ein sehr kurzer Tag.


                                                                                      Blick zurück zu den Titcomb Lakes




                                                                                      oberes Titcomb Basin


                                                                                      Twins Glacier & Knapsack Col // rechts daneben die Twin Peaks (4020 m)


                                                                                      Bonney Pass, rechts daneben der Dinwoody Peak


                                                                                      Blick zurück zu den Titcomb Lakes


                                                                                      Abends von meinem Camp

                                                                                      15.Tag: Titcomb Basin

                                                                                      Blauer Himmel mit paar Wolken, aber ich sehe gleich, das sieht nicht gut aus. Und tatsächlich, schneller wie ich mein Camp abbauen kann, zieht dunkle Bewölkung mit starken Wind auf und als ich gerade loswandern will, fängt der Regen an. Nach halben Kilometer, direkt am Fuße des Bonney Passes, finde ich einen großen Felsbrocken, unter dem es sehr geschützt ist.

                                                                                      Zunächst setze ich mir erstmal da unter und warte. Als der Regen dann auch noch in Schneefall übergeht und ich das Gefühl bekomme daß es so schnell nicht wieder aufhört, schlage ich mein Zelt auf. Dies ist mein ungemütlichstes Camp auf der ganzen Reise. Das Zelt steht uneben und auf Steinen, die Liegequalität ist schlecht, aber dafür ist es hier sehr geschützt. Trotz Regen, Schneefall und Wind bleibt mein Zelt fast trocken.


                                                                                      Camp 15 unter einem Felsbrocken

                                                                                      Trotzdem ist meine Stimmung schlecht. Wenn ich heute nicht über den Bonney Pass komme, habe ich seit gestern schon anderthalb Tage verloren und weiss nicht ob ich mit meinen verbliebenen Proviant noch alles von meiner geplanten Route schaffen werde. Von der Gannett Peak Besteigung habe ich mich gedanklich schon verabschiedet.

                                                                                      Ich zähle mein restliches Essen und stelle dabei fest daß es noch locker bis zum 22.Tag reichen wird, also zwei Tage länger wie ursprünglich eingeplant. Trotz meiner Lage hebt das meine Stimmung wenigstens etwas. Trotzdem, noch ein Ruhetag werde ich mir aber nicht leisten können. Morgen muss ich auf jden Fall von hier weiter, wenn nicht über den Bonney Pass, dann eben über den Knapsack Col. Falls es mit dem Gannett Peak doch noch was werden sollte, dann morgen oder nie!

                                                                                      Am Nachmittag hört der Niederschlag auf und die Windstärke nimmt ab, später kommen sogar mal paar kurze Sonnenstrahlen durch. Nach einer grundlegenden Wetterbesserung sieht es momentan aber noch nicht aus. Der Neuschnee taut hier beim Camp zwar schnell wieder weg, aber weiter oben bleibt der liegen.


                                                                                      der Bonney Pass am Spätnachmittag


                                                                                      Mount Helen


                                                                                      Titcomb Lakes

                                                                                      Habe erst überlegt ob ich heute nachmittag noch über den Pass steigen soll. Habe mich dann aber dagegen entschieden, weil ich absolut keine Lust darauf habe auf der anderen Seite wind- und wetterausgesetzt am Rande des Dinwoody Glacier zu campen.

                                                                                      Eine große organisierte Gruppe von Nols kommt später am Nachmittag tatsächlich noch über den Bonney Pass, auf dem Gannett Peak waren sie aber nicht.
                                                                                      Einen Kilometer weiter talabwärts campt eine weitere größere Gruppe (nicht von Nols). Sie wollen morgen über den Bonney Pass und zum Gannett Peak. Ansonsten habe ich heute keine Leute gesehen.

                                                                                      Nun bin ich seit zwei Tagen im Titcomb Basin, eines der geilsten Gegenden der Wind River Range, und habe es nur im schlechtem Wetter gesehen.


                                                                                      Camp 15 // wer sieht mein Zelt?
                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 06.10.2015, 15:07.
                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Alter Hase
                                                                                        • 30.05.2007
                                                                                        • 3996
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                        Der Zeltplatz unter dem Fels ist ja genial!
                                                                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                        A. v. Humboldt.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Alter Hase
                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                          • 2501
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                          Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                          Der Zeltplatz unter dem Fels ist ja genial!
                                                                                          Falls du mal in die Wind River Range kommst kannst du den Zeltplatz ja gerne mal ausprobieren
                                                                                          ich fand es die unbequemste Campstelle auf der gesamten Reise
                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • berniehh
                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                            • 2501
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                            16.Tag: (Teil 1) Bonney Pass

                                                                                            Als ich morgens aus dem Zelt schaue sind es drei Grad, blauer Himmel mit paar Wolken und kaum Wind. Das sieht super aus. Wenn ich heute nicht den Gannett Peak besteige, dann nie.

                                                                                            Um 7:45 wander ich los, steige weglos hoch zum Bonney Pass. Vom Camp sind es 550 Höhenmeter bergauf, über Steine und Fels, das oberste Drittel Firnhang, ziemlich steil. Steigeisen und Pickel braucht man sowohl für den Auf- als auch für den Abstieg. Der Bonney Pass ist mit 3905 m der schwierigste Pass dieser Tour und bis jetzt auch der höchste.


                                                                                            Blick zurück auf den Twins Glacier und American Legion Peak (4026 m)


                                                                                            Aufstieg zum Bonney Pass // Blick zurück


                                                                                            Aufstieg zum Bonney Pass // Blick zurück ins Titcomb Basin


                                                                                            Blick zurück vom Bonney Pass

                                                                                            Während ich hochsteige sehe ich weiter unten zwei Leute hochkommen. Sie kommen in einem wahnsinnigen Tempo hoch und ich dachte erst, das kann ja nur Andrew Skurka sein. Sie kommen immer näher und fast oben holen sie mich schließlich ein. Es war aber nicht Andrew Skurka.
                                                                                            Sie wandern in Trailrunningschuhen, haben nur einen kleinen Daypack, Steigeisen und Pickel dabei und sind laut ihren Angaben heute schon über 20 Meilen gewandert. Um vier Uhr morgens starteten sie von ihrem Camp, sind also schon seit über 6 Stunden auf den Beinen, eine reife Leistung. Sie wollten den Gannett Peak in einen Tag besteigen, aber hier auf dem Bonney Pass ist Schluss. Sie entscheiden sich zur Umkehr, weil sie langsamer vorwärts kamen als geplant und es heute nicht mehr zurück zu ihrem Camp schaffen wenn sie noch weiter hochsteigen.


                                                                                            die beiden Wanderer auf der Passhöhe des Bonney Passes 3905 m)

                                                                                            Nach 2h45 erreiche ich die Passhöhe.

                                                                                            Man hat ein grandioses Panorama auf die steile vergletscherte Hochgebirgslandschaft. Auf der anderen Seite liegt in voller Pracht der Gannett Peak. Das gute Wetter scheint sich aber leider nicht zu halten, über dem Gipfel ziehen schon erste Wolkenschwaden und vernebeln zeitweise den oberen Bereich des Berges. Das gefällt mir natürlich überhaupt nicht und ich begrub meinen Traum vom Gannett Peak. Egal, auch ohne den Gannett Peak ist die Wind River Hochroute eine weltklasse Tour!


                                                                                            Blick vom Bonney Pass auf den Gannett Peak


                                                                                            links geht´s hoch zum Gannett Peak, auf der rechten Pfeilroute wander ich talabwärts

                                                                                            Von der Passhöhe geht es auf der anderen Seite für 400 Höhenmeter runter, erst Steinhang mit Schneefelder, dann auf den Dinwoody Glacier. Ich wander anderthalb Kilometer über Gletscher zum Fuße der Gooseneck Pinnacle Ridge, der Hauptroute zum Gipfel.

                                                                                            Es ziehen zwar immer noch Wolken über die Berge, das Wetter sieht momentan aber relativ stabil aus und ich entscheide mich doch noch hier meinen Rucksack liegenzulassen und zum Gannett Peak hochzusteigen.


                                                                                            auf dem Dinwoody Glacier // hinten rechts der West Sentinel (3837 m)


                                                                                            Blick vom Dinwoody Glacier auf den East Sentinel (3909 m)


                                                                                            Dinwoody Glacier


                                                                                            Blick zurück
                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 09.10.2015, 18:04.
                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Alter Hase
                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                              • 2501
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                              16.Tag: (Teil 2) Besteigung des Gannett Peak

                                                                                              Der Gannett Peak ist ein noch nicht so bekannter und reltativ abgelegener Berg fernab von Straßen.
                                                                                              Angeblich soll man den Berg von der Prärie aus nicht sehen können, weil er von anderen Bergen verdeckt wird. Auf dem kürzesten und leichtesten Weg von der nächstgelegensten Piste dauert die Besteigung etwa vier Tage.
                                                                                              Aufgrund seiner Abgeschiedenheit gilt der Gannett Peak als anspruchsvoller Berg und nicht wegen seiner technischen Schwierigkeiten, die eigentlich nur moderat sind. Von den jeweils höchsten Bergen aller US-Bundesstaaten ist der Gannett Peak der drittschwierigste, nach dem Denali in Alaska und Granit Peak in Montana.
                                                                                              Wenn man Leute nach dem höchsten Berg Wyomings fragt, werden die meisten wahrscheinlich vermuten daß es der viel bekanntere Grand Teton ist, der nur paar Meter niedriger wie der Gannett Peak ist.

                                                                                              Von der Stelle wo ich meinen Rucksack liegenlasse, sind es 700 Höhenmeter bis zum Gipfel, über den Gooseneck Glacier und Gooseneck Pinnacke Ridge. Die Bedingungen waren ideal. Aufgrund des schlechten Wetters der vorigen Tage hat es hier 10 bis 15 cm Neuschnee gegeben, weshalb man gut Tritte in die beiden steilen Firnhänge oberhalb des Bergschrundes und auf dem Gipfelgrat treten konnte. Außerdem war dort ein gut sichtbarer Pfad im Schnee.
                                                                                              Über den Bergschrund führt noch eine stabile Schneebrücke rüber. Wenn die im Spätsommer weggeschmolzen ist, kommt man da nicht mehr ohne Seil rüber.

                                                                                              Kurz vor dem Gooseneck Glacier treffe ich eine organisierte Gruppe aus elf Personen, die sich aber in mehrere Seilschaften aufgeteilt haben. Sie kommen gerade vom Gipfel runter.
                                                                                              Ansonsten waren heute keine weiteren Leute auf dem Gipfel.


                                                                                              Blick von der Gooseneck Pinacle Ridge


                                                                                              Bergsteiger aus der Elfergruppe auf der Gooseneck Pinacle Ridge


                                                                                              Gooseneck Glacier


                                                                                              Seilschaft aus der Elfergruppe // im Hintergrund die Gannett Peak Ostwand


                                                                                              der Bergschrund // hier geht es hoch


                                                                                              Blick von der Gooseneck Pinacle Ridge oberhalb des Bergschrundes

                                                                                              Oberhalb des Bergschrundes komme ich zurück auf die Gooseneck Pinnacle Ridge. Nun folgt kombiniertes Fels- und Firngelände. Hier machen sich meine stabilen Stahleisen bezahlbar, denn ich behalte meine Steigeisen die ganze Zeit an, auch auf den Felsen. Leichte Alusteigeisen könnten dagegen auf den Felsen leicht brechen, d.h. man müsste sie hier alle paar Minuten ab- und wieder aufschnallen, was sehr nervig und zeitaufwendig wäre.

                                                                                              Der Aufstieg auf die Summit Ridge ist steil und ausgesetzt, dann geht’s für 300 bis 400 m den engen Gipfelgrat entlang bis zur höchsten Stelle

                                                                                              Wenn statt weicher Neuschnee ein hartgefrorener Firnhang da ist, wird die Besteigung um ein vielfaches anspruchsvoller und gefährlicher. Wenn man auf dem Gipfelgrat ins Rutschen kommt, fällt man paarhundert Meter die Ostwand runter.


                                                                                              der Aufstieg zum Gipfelkamm


                                                                                              auf dem Gipfelgrat


                                                                                              Blick vom Gipfelgrat runter zur anderen Seite mit dem Rampart Peak (4096 m)


                                                                                              auf dem Gipfelkamm


                                                                                              auf dem Gipfelkamm


                                                                                              Blick vom Gipfelkamm zurück zum Bonney Pass

                                                                                              Nach zwei Stunden erreiche ich den Gipfel. Obwohl es der höchste Punkt Wyomings ist, steht hier kein Gipfelkreuz. Das war mir aber egal, die Aussicht war der absolute Oberhammer und das Top-Highlight meiner gesamten Wind River Hochroute.

                                                                                              Die meisten Leute gehen mit voller Bergsteigermontur auf den Gannett Peak, incl. Seil. Es geht zwar auch ohne, aber Steigeisen und Pickel braucht man auf jeden Fall.


                                                                                              Blick vom Ganntt Peak Richtung Norden // dahinten sieht man ein Stück vom Grashopper Glacier und am Horizont der Downs Mountain = meine Route morgen


                                                                                              auf dem Gipfel des Gannett Peak (4208 m) // Blick zurück auf die Aufstiegsroute und Bonney Pass


                                                                                              Blick vom Gannett Peak auf den Mammoth Glacier, Split Mountain (4011 m), Twin Peaks (4020 m) und Bow Mountain (3970 m)






                                                                                              Blick Richtung Westen auf den Ladd Peak und Mount Whitecap
                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 09.10.2015, 19:06.
                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                • 2501
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                16.Tag: (Teil 3) Glacier Trail

                                                                                                Eine halbe Stunde sitze ich auf dem Gipfel des Gannett Peak und steige dann wieder ab. Nach 1h45 bin ich wieder zurück beim Rucksack.


                                                                                                Blick vom Gipfel Richtung Westen


                                                                                                Blick vom Gipfel Richtung Osten


                                                                                                auf dem Gannett Peak


                                                                                                nun geht´s wieder nach unten


                                                                                                Abstieg

                                                                                                Nun geht’s talabwärts, zunächst weglos. Als ich den Dinwoody Glacier verlasse folgen für die nächsten anderthalb Kilometer Felsbrockenmoränenhügel. Wer durch sowas schonmal gewandert ist weiß daß es ein richtig übles Gelände ist.
                                                                                                Hier überhole ich die Gruppe, die gestern auch im oberen Titcomb Basin gecampt hat. Sie sind heute nur über den Bonney Pass gestiegen und wollen erst morgen den Gannett Peak besteigen.


                                                                                                nach verlassen des Dinwoody Glacier folgt graues Moränengelände aus Felsbrocken


                                                                                                Dinwoody Peak


                                                                                                Blick zurück // links der Dinwoody Glacier, in der Mitte der Gooseneck Glacier, dahinter der Gannett Peak


                                                                                                kleiner Gletschersee


                                                                                                Blick zurück

                                                                                                Als die Moränenhügel enden folgt herrliches alpines Grasland mit gute Campstellen. Ein oder zwei Gruppen waren hier am campen und es beginnt ein Pfad, der Glacier Trail. Den folge ich zunächst talabwärts, es ist ein sehr attraktives Tal.


                                                                                                auf dem Glacier Trail wander ich talabwärts


                                                                                                Dinwoody Creek Valley

                                                                                                Nach drei Kilometern mündet von links ein enges Nebental ein und das Haupttal fällt ab in ein bewaldetes Felstal. Ich verlasse den Trail, traversiere weglos in dieses Nebental hinein und finde im letzten alpinen Waldabschitt am Bach eine super Campstelle. Morgen geht’s dieses Tal hoch und über den Grashopper Glacier zum Iceberg Lake.

                                                                                                Mit 11h45 war heute ein sehr langer Tag, aber jede einzelne Stunde davon hat sich gelohnt.


                                                                                                Dinwoody Creek Valley // hier verlasse ich den Trail und traversiere weglos in ein Nebental rein


                                                                                                Blick zurück ins Dinwoody Creek Valley


                                                                                                Dinwoody Creek Valley


                                                                                                Weglos wander ich ins Gannett Creek Valley rein // in den letzten alpinen Waldabschnitten schlage ich mein Camp auf


                                                                                                Camp 16 (3100 m)
                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                  • 2501
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                  17.Tag: Grashopper Glacier & Iceberg Lake

                                                                                                  Am frühen Morgen sind es fünf Grad und blauer Himmel. Kurz vor neun wander ich los, weglos weiter das enge Gannett Creek Valley aufwärts.


                                                                                                  Blick von meinem Camp

                                                                                                  Kurz hinter meinem Camp enden die letzten Bäume, das Tal wird karg-felsig und hochalpin. Vor mir am Talende erheben sich die steilen Berge des Rampart Peak und Bastion Peak, beide über 4000 m hoch.
                                                                                                  Links taucht dann in voller Pracht der Gannett Peak auf mit dem Gannett Glacier. Daneben der Pass zum Dinwoody Glacier, den ich eigentlich gestern nach meiner Gannett Peak Besteigung queren wollte. Das wäre der kürzeste Weg zum Iceberg Lake aber weil ich im Schutz von Bäumen campen wollte und nicht in steinigen Moränenhügeln, habe ich den längeren Weg genommen.


                                                                                                  Gannett Creek Valley


                                                                                                  der Gannett Peak in voller Pracht mit dem Gannett Glacier


                                                                                                  kurz vor dem Talende, im Hintergrund der Rampart Peak (4096 m) und Bastion Peak (4114 m)


                                                                                                  Rampart Peak

                                                                                                  Das Tal steigt an, kurvt sich nach rechts und führt dann über einen flachen steinigen Pass. Dahinter komme ich in ein weitläufiges Hochland, zwischen 3500 und 4000 m Höhe auf der Continental Divide, aus Steine, Geröll, Schnee und Gletscher, soweit das Auge reicht. Eine recht faszinierende Gegend, in der man aber nicht im schlechten Wetter sein möchte.


                                                                                                  Anstieg zum Pass


                                                                                                  Bastion Peak


                                                                                                  Blick zurück vom Pass

                                                                                                  Nun zieht aber doch graue Bewölkung auf. Ich wander runter zu zwei kleinen Eis-Seen, in den zweiten kalbt der Grashopper Glacier. Links daneben erheben sich die schroffen Felshänge des Pedestal Peak und Flagstone Peak.


                                                                                                  Grashopper Glacier


                                                                                                  karges Hochland hinter dem Pass


                                                                                                  Blick zurück zum Bastion Peak


                                                                                                  der Grashopper Glacier kalbt in kleinen Eis-See // dahinter der Pedestal Peak (4067 m) und Flagstone Peak (4101 m)


                                                                                                  Blick zurück


                                                                                                  hinten links der Gannett Peak

                                                                                                  Über den Grashopper Glacier geht’s für 250 hm nach oben über ein steiniges Plateau auf 3850 m und auf der anderen Seite runter zum Iceberg Lake und Baker Lake. Hier mache ich nach 6h10 meine Mittagspause. Nun fängt es auch noch an zu regnen und wird immer ungemütlicher.


                                                                                                  über den Grashopper Glacier geht´s hoch auf die Continental Divide


                                                                                                  weites Hochland auf der Continental Divide (3850 m)


                                                                                                  Klondike Peak (3998 m)


                                                                                                  Blick zurück


                                                                                                  Klondike Peak


                                                                                                  Sourdough Glacier & Klondike Peak


                                                                                                  Abstieg zum Iceberg Lake und Baker Lake


                                                                                                  meine weitere Route ab Baker Lake


                                                                                                  Baker Lake (3559 m)

                                                                                                  Habe noch überlegt ob ich hier mein Camp aufschlagen soll. Es gibt aber keine geschützten Stellen und falls es auch noch windig wird, ist die Katastrophe perfekt.
                                                                                                  Ich wander also weiter, für die nächsten 5 Kilometer im leichten auf und ab durch die sanfte Geröllhügellandschaft entlang der Continental Divide, bis auf 3970 m, bei Regen, Schneefall, Niesel, Wolken und Nebel, von allem etwas.

                                                                                                  Manchmal ist es für ne Weile regenfrei und die Wolkendecke steigt etwas höher, wobei sich weite Fernblicke auftun: hinter mir die schroffen Gipel um den Gannett Peak, vor mir die sanften kargen Steinhügel der Continental Divide, nach rechts schaut man runter in ein zerfurchtes Canyonland und auf der linken Seite sah man manchmal runter in alpine Basins mit Seen.


                                                                                                  der Sourdough Glacier kalbt hier in den Iceberg Lake


                                                                                                  weiter Blick zurück bis zum Gannett Peak


                                                                                                  Blick Richtung Osten über ein zerfurchtes Canyonland


                                                                                                  sanfte Geröllhügellandschaft auf der Continental Divide (bis 3970 m)


                                                                                                  Connie Glacier und namenlose Bergseen

                                                                                                  Kurz vor dem Downs Mountain komme ich in den totalen Nebel. Ich verlasse die Continental Divide und steige links einen steilen Hang runter. Im Nebel sehe ich nicht wie tief nach unten der Hang führt und weiss auch für längere Zeit nicht ob dies überhaupt meine richtige Route ins Bear Basin ist. Irgendwann erreiche ich den Bach und steige das enge felsige Tal weiter abwärts, bis es in einer steilen Stufe für weitere 400 feet abfällt. Auf der linken Seite kletter ich runter, muss mich dabei beeilen denn es wird langsam dunkel. Fast unten lichtet sich der Nebel endlich und vor mir breitet sich das flache Bear Basin aus mit einem 600 m langen See. Kurz bevor es ganz dunkel ist, schlage ich hier mein Camp auf.

                                                                                                  Mit 10h35 war heute wieder ein langer Tag und ich habe keine Menschen gesehen.


                                                                                                  am nächsten Morgen sehe ich wo ich im Nebel runtergestiegen bin


                                                                                                  Camp 17, Bear Basin (3440 m)
                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 11.10.2015, 19:10.
                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                    • 2501
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                                                                                                    18.Tag: Bear Basin & Faler Lake

                                                                                                    Mein Trek neigt sich langsam dem Ende zu. Ich könnte von hier aus auch direkt auf der Continental Divide weiterwandern, denn sie ist hier leicht bewanderbar. Das wäre dann eine Wanderung wie gestern durch ein sanftes Geröllhügelhochland und ich könnte das nördliche Ende der Wind River Range in einem Tag erreichen. Ich entscheide mich aber für einen Schlenker nach Westen übers Bear Basin zum Shaler Lake, obwohl das deutlich weiter ist als die direkte Route über die Continental Divide. Dafür verspricht es eine landschaftlich attraktive Route zu werden.

                                                                                                    Am frühen morgen waren es recht kühle 2 Grad, aber dafür wird das Wetter heute wieder traumhaft. Kurz vor 9 Uhr breche ich auf, weglos über das Bear Basin rechts am See vorbei. Dahinter dann im auf und ab über paar Bergrücken oberhalb des Bear Lake entlang. Spektakuläres Panorama über diesen anderthalb Kilometer langen See, der rundum von steile Granithänge eingeschlossen ist.


                                                                                                    Bear Basin


                                                                                                    Bear Basin - namenloser See bei meinem Camp (3400 m)


                                                                                                    namenloser See


                                                                                                    erster Blick auf den Bear Lake


                                                                                                    der Bear Lake in voller Pracht


                                                                                                    Bear Lake

                                                                                                    Danach geht’s über einen kleinen Sattel zum nächsten namenlosen See.


                                                                                                    namenloser See kurz hinter dem Sattel (3372 m)

                                                                                                    Hier lasse ich meinen Rucksack liegen für einen kleinen Abstecher zu einer super Aussichtsstelle. Dabei überkletter ich einen kleinen Felsberg und steige auf der anderen Seite runter auf einen flachen Rücken. Den wander ich bis zum Ende entlang, zu einer Abbruchkante mit super Panorama runter in ein tiefes enges Tal mit dem Clear Lake.


                                                                                                    ich überkletter einen Felsberg auf dem Weg zu einer Aussichtsstelle. Dahinten sieht man ein Stück vom Bear Lake


                                                                                                    von der Abbruchkante blickt man runter zum Clear Lake


                                                                                                    der Clear Lake mit dem Osborn Mountain


                                                                                                    Bear Lake

                                                                                                    Nach 1h10 war ich wieder zurück beim Rucksack.
                                                                                                    Es geht dann durch einen engen Felseinschnitt runter auf ein Basin mit dem Faler Lake. Die gesamte Abstiegsroute ist voll mit riesige Felsbrocken aber ein Stückchen oben am Hang verläuft eine vage erkennbare Route. Falls man die nicht findet wird’s echt hart da runter.


                                                                                                    da vorne geht´s steil runter zum Faler Lake // im Hintergrund der Osborn Mountain

                                                                                                    Unten am Faler Lake komme ich in die ersten alpinen Nadelwaldabschnitte. Der See ist grandios von Felsberge umgeben. Hier beginnt ein gut erkennbarer Pfad und am Seeufer finde ich eine super Campstelle.
                                                                                                    Weil die letzten beiden Tage so lang waren, mache ich heute nach nur 8,5 km schon Feierabend und genieße den Nachmittag hier am See.

                                                                                                    Es kommen dann noch zwei Wanderer aus Colorado, die hier auch ihr Camp aufschlagen. Sie kamen vom Osborn Mountain runter und wollen morgen hoch ins Bear Basin.


                                                                                                    Faler Lake (3105 m)


                                                                                                    Camp 18 am Faler Lake


                                                                                                    Faler Lake // dahinten geht´s hoch ins Bear Basin
                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 12.10.2015, 21:09.
                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 26.06.2013
                                                                                                      • 169
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                      Einfach nur Wahnsinn! Was für Ausblicke und Höhen!

                                                                                                      Danke für den schönen Bericht!
                                                                                                      Babs

                                                                                                      Kommentar


                                                                                                      • berniehh
                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                        • 2501
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                        Zitat von Babsbara Beitrag anzeigen
                                                                                                        Danke für den schönen Bericht!
                                                                                                        Babs
                                                                                                        Freut mich daß dir der Bericht gefällt

                                                                                                        19. Tag: Mile Long Lake

                                                                                                        Mein heutiges Ziel ist der Upper Ross Lake oder mindestens der Mile Long Lake. Auf dem Weg dorthin muss nochmal die Continental Divide überquert werden.

                                                                                                        Um 8 Uhr breche ich bei wolkenlosem Traumwetter auf und folge den Roaring Fork Trail hoch zu einem Pass. Nach einer Stunde komme ich oben an.


                                                                                                        bei meinem Camp beginnt ein Pfad, den folge ich hoch zu einem sanften Pass


                                                                                                        Blick zurück zum Faler Lake


                                                                                                        oben auf der Passhöhe (3369 m) // kurz dahinter verlasse ich den Trail

                                                                                                        Auf der anderen Seite geht es runter zum Crescent Lake. Der Trail führt weiter das Roaring Fork Valley abwärts zum Green River aber ich verlasse ihn hier und wander weglos Richtung Nordosten zur Continental Divide. Es geht durch eine Landschaft wie in Norwegen, durch ein grasiges baumloses Tal mit paar kleine Seen und rundum Granitfelsen.


                                                                                                        Crescent Lake (3274 m)


                                                                                                        Crescent Lake


                                                                                                        der See Nr. 2


                                                                                                        See Nr. 3 (3430 m)


                                                                                                        See Nr. 3


                                                                                                        See Nr. 4



                                                                                                        Weiter aufwärts endet das Grasland und das Land wird karg mit Felsbrocken und erste Schneefelder.
                                                                                                        Nach 4h40 erreiche ich die weitläufige Passhöhe, etwa einen Kilometer südlich vom Punkt 12254 am Continental Glacier. Dies wird meine letzte Überquerung der Continental Divide.


                                                                                                        Blick zurück talabwärts


                                                                                                        der Continental Glacier oben auf der Passhöhe (3726 m)

                                                                                                        Ich will runter zum Mile Long Lake. Das wird ein steiler Abstieg in ein tief eingeschnittenes Tal.
                                                                                                        Dabei komme ich auf die glorreiche Idee erstmal noch für anderthalb Kilometer über graue Steinwüste nach Südosten zu wandern und dann nach links runter zum Südwestende des Mile Long Lake zu steigen. Das sieht auf der Karte zwar sehr steil aber machbar aus und ist dazu auch noch kürzer als meine von zuhause ausgearbeitete Route, die etwa einen Kilometer nördlich vom Punkt 12254 nach rechts steil runter ins Talende des West Torrey Creek führt.


                                                                                                        kleiner namenloser See in einer kargen Steinwüste


                                                                                                        Blick runter zum Mile Long Lake // aber der Abstieg da runter ist zu steil

                                                                                                        Diese Alternativroute war ein Fehler, denn ich ende in einer Sackgasse. Zwischen den Felsabbrüchen führt eine steile Rinne nach unten zum Mile Long Lake, aber statt Geröll, wie vermutet, bestand die Rinne aus steilem Firnhang und der Abstieg sieht viel zu gefährlich aus. Das Wetter schlägt auch noch um, es ist inzwischen grau bewölkt und die ersten Schauer kommen runter. Ich versuche gar nicht erst da runterzusteigen und entscheide mich für die Umkehr zum Continental Glacier. Dank dieses Sackgassenweges habe ich so einiges an Zeit verloren.


                                                                                                        zurück beim Continental Glacier // das Wetter hat inzwischen umgeschlagen

                                                                                                        Nun folge ich meine ursprünglich geplante Route, also noch anderthalb bis zwei Kilometer auf der Continental Divide nach Norden über den Punkt 12254 rüber und dann nach rechts runter ins South Torrey Creek Valley. Das Vorwärtskommen ist zwar nicht besonders schnell auf den steilen losen Stein- und Felsbrockenhang, aber der Abstieg ist problemlos möglich, wenn auch nervig.


                                                                                                        Abstieg ins West Torrey Creek Valley // im Hintergrund der Continental Glacier


                                                                                                        die Zunge des Continental Glacier

                                                                                                        Das Tal kurvt sich dann scharf nach links und fällt weiter ab. Nach drei Kilometern erreiche ich die Waldgrenze und das Westende des Mile Long Lake. Es ist ein herrlicher See, anderthalb Kilometer lang. Ich wander durch Wald das linke Ufer entlang, teils auf erkennbare Wildpfade.


                                                                                                        hinter der Talkurve kommt der Mile Long Lake in Sicht, dort regnet es


                                                                                                        Blick zurück auf die Zunge des Continental Glacier


                                                                                                        nicht mehr weit zum Mile Long Lake


                                                                                                        Mile Long Lake (3135 m)

                                                                                                        Am Seeausfluss finde ich eine super Campstelle nach insgesamt 10h20. Wenn ich die Sackgassenroute da oben nicht gemacht hätte, wäre ich heute noch weiter zum Upper Ross Lake gewandert. Habe heute keine Leute getroffen.


                                                                                                        Blick von meiner Campstelle am Ausfluss des Mile Long Lake // im Hintergrund die Felshänge der Continental Divide


                                                                                                        Camp 19 am Mile Long Lake


                                                                                                        Mile Long Lake (3135 m)
                                                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 17.10.2015, 09:31.
                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                          • 2501
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                          20.Tag: Ross Lakes

                                                                                                          Es ist heute morgen extrem windig und 6 Grad. Bin froh daß ich hier im Schutz des Waldes gecampt habe und nicht irgendwo oberhalb der Baumgrenze.


                                                                                                          Mile Long Lake (3135 m) // morgens beim Camp


                                                                                                          West Torrey Creek Valley // Blick talabwärts = meine Route

                                                                                                          Nun geht es langsam wieder zurück Richtung Zivilisation. Morgen beende ich den Trek, aber ein Blick auf der Karte lässt vermuten daß mir heute nochmal ein mega-spektakulärer Tag bevorsteht. Weglos wander ich durch Wald weiter das West Torrey Creek Valley abwärts. Die Landschaft ist phantastisch, das Tal fällt weiter ab und wird von steile Granitberge beflankt.

                                                                                                          Nach zweieinhalb Kilometern erreiche ich den Upper Ross Lake.

                                                                                                          Über den Tag verteilt treffe ich zwei große Gruppen von Nols, ansonsten keine weiteren Leute.


                                                                                                          The Guardian // West Torrey Creek Valley


                                                                                                          weglos geht´s das West Torrey Creek Valley abwärts


                                                                                                          West Torrey Creek Valley


                                                                                                          The Guardian // West Torrey Creek Valley


                                                                                                          am Upper Ross Lake // dahinten eine Trekkinggruppe von Nols


                                                                                                          Upper Ross Lake (2969 m)

                                                                                                          Beim Upper Ross Lake komme ich das erste Mal seit 12 Tagen wieder unter die 3000er Höhenmarke.
                                                                                                          Ich folge das westliche Seeufer. Es geht dabei im auf und ab den Hang entlang durch Wald mit einige Felsstellen und paar kleine Kletteraktionen. Eine vage erkennbare Route führt hier lang, die manchmal gut als Pfad erkennbar ist. An vielen Stellen verliert man den Pfad aber und muss erstmal rumschauen wie man da am besten langkommt.


                                                                                                          Upper Ross Lake


                                                                                                          Upper Ross Lake // auf einer vage erkennbaren Route geht´s das westliche Seeufer entlang


                                                                                                          manchmal ist der Pfad für kurze Abschnitte ganz gut erkennbar


                                                                                                          Upper Ross Lake // der See ist zweieinhalb Kilometer lang


                                                                                                          Upper Ross Lake

                                                                                                          Am Seeausfluss quere ich rüber auf die andere Flußseite und mache erstmal Mittagspause. Hier wären auch super Campstellen.


                                                                                                          am Seeausfluss des Upper Ross Lake


                                                                                                          Vom Upper Ross Lake geht´s n nun runter zum Ross Lake

                                                                                                          Weiter geht es die waldbestandenen Granithügel runter zum Ross Lake. Dieser See ist noch größer wie der obere See, über dreieinhalb Kilometer lang und ebenfalls von einer grandiosen alpinen Hochgebirgslandschaft eingeschlossen mit beeindruckende Granithänge.

                                                                                                          Ich wander am Hang und über die Granithügel das östliche Seeufer entlang. Hier führt ein deutlich besser erkennbarer Pfad entlang wie am Upper Ross Lake. Es ist aber trotzdem nur eine Route und nicht durchgehend als Pfad erkennbar.
                                                                                                          Die Wanderung macht spaß, ständig kann man hier herrliche Blicke über den See genießen.


                                                                                                          Ross Lake (2919 m)


                                                                                                          Ross Lake


                                                                                                          Ross Lake


                                                                                                          Ross Lake


                                                                                                          der Ross Lake ist größer wie der Upper Ross Lake


                                                                                                          Ross Lake


                                                                                                          Ross Lake // am Seeausfluss

                                                                                                          Vom nördlichen See-Ende steige ich weglos für 250 hm steil hoch zu einen kleinen Pass. Das ist der zweiundzwanzigste und letzte Pass dieser Tour.
                                                                                                          Dann geht’s nochmal für 180 feet weiter nach oben über einen flachen Granithügel durch einen knorrigen Bergwald.


                                                                                                          am nördlichen Ende des Ross Lake // hier geht´s steil hoch auf einen Pass


                                                                                                          Blick zurück von der Passhöhe auf den Ross Lake // hinten links sieht man noch ein kleines Stück vom Upper Ross Lake


                                                                                                          weglos geht es durch einen knorrigen Bergwald über einen flachen Granithügel (2356 m)

                                                                                                          Von der östlichen Abbruchkante blicke ich runter auf eine grasige Hochsenke mit einem Tümpel und dahinter liegt über 1000 m tiefer die endlose flache Prärie Wyomings. So langsam verlasse ich die Wind River Range.


                                                                                                          Blick auf die grasige Hochsenke, dort unten campe ich

                                                                                                          Ich steige runter auf die Senke, wo ich auf einen vom Ross Lake hochkommenden Trail stoße. Hier finde ich eine gute Campstelle im Wald. Morgen folge ich den Trail bis zum Trekende. Es sind von hier noch 18 Kilometer zum Straßenbeginn.

                                                                                                          Einerseits finde ich es traurig daß dies schon mein letztes Camp auf dieser Tour ist, aber tröstlich dabei ist daß ja gleich danach schon mein nächster Trek startet. Mit meinem Proviant bin ich ganz gut hingekommen auf dieser Tour, habe jetzt sogar noch Essen für zwei Tage im Rucksack.


                                                                                                          Camp 20 (3140 m), mein letztes Camp auf dieser Tour
                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                          Kommentar


                                                                                                          • berniehh
                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                            • 2501
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            21.Tag: über den Whiskey Mountain zum Trekende

                                                                                                            Nun ist es nur noch eine leichte Wanderung auf gutem Trail zum Trekende. Es geht durch Nadelwald über einen kleinen Sattel, dann für zwei Kilometer den Hang entlang oberhalb des Wasson Creek Valley und wieder hoch auf den Whiskey Mountain, ein flaches alpines Grashochland oberhalb der Baumgrenze auf 3190 m Höhe.


                                                                                                            auf gutem Trail geht´s bis zum Trekende


                                                                                                            Blick ins Wasson Creek Valley


                                                                                                            auf dem Whiskey Mountain (3190 m)


                                                                                                            Trail über den Whiskey Mountain


                                                                                                            Whiskey Mountain

                                                                                                            Vom Whiskey Mountain geht es endgültig nur noch bergab, der Trail führt runter ins Wasson Creek Valley und dann durch Wald talabwärts. Der Wald ist extrem Borkenkäfergeschädigt, die meisten Bäume sind tot, aber auf dem Boden sprießen schon überall wieder neue Bäume.


                                                                                                            Abstieg ins Wasson Creek Valley


                                                                                                            Wasson Creek Valley


                                                                                                            Trail durch borkenkäfergeschädigten Wald

                                                                                                            Ich verlasse die Fitzpatrick Wilderness und das Wasson Creek Valley mündet ins Jakeys Fork Valley ein. Ab hier weiden Rinder, weshalb man den Haupttrail ab und zu mal verliert da hier überall kreuz und quer Rinderpfade verlaufen.

                                                                                                            Das Tal fällt weiter ab, dann endet der Wald und es geht durch ein trockenes Pampatal. Es ist recht heiß geworden und der Wind hat auch nachgelassen. Kein Wunder, ich bin hier ja schon über 1000 m tiefer wie oben auf dem Whiskey Mountain.


                                                                                                            da unten endet der Wald und es geht durch ein trockenes Pampatal weiter talabwärts


                                                                                                            Jackeys Fork Creek


                                                                                                            Trail durch trockenes Pampatal

                                                                                                            Paar Kilometer weiter erreiche ich eine Ranch, dort beginnt die Schotterstraße. Es scheint daß die Ranch ins Tourismusgeschäft eingestiegen ist, viele Autos stehen hier und es war ganz schon was los. Anscheinend vermieten sie hier auch Unterkünfte. Ich bin durchgewandert und musste noch drei Kilometer auf der Schotterstraße wandern bis zur Einmündung in den Haupthighway, paar Kilometer südlich von Dubois. Damit endet dieser Trek nach 21,5 km vom letzten Camp!


                                                                                                            Ranch am Beginn der Schotterstraße // ich bin wieder in der Zivilisation


                                                                                                            Drei Kilometer muss ich auf der Schotterstraße wandern bis zum Haupthighway


                                                                                                            Highway 26 // hier endet mein Trek!

                                                                                                            Fazit:
                                                                                                            Was soll man da noch groß schreiben?
                                                                                                            Die Wind River Hochroute würde ich mit zu den Top Trekkingrouten der Erde zählen, trotz des wettermäßig nicht so tollen Sommers. Die Landschaft ist atemberaubend und die Tatsache daß man hier 20 Tage wandern kann ohne eine Straße oder Piste zu kreuzen, tut sein übriges.
                                                                                                            Für abenteuerlustige Trekker, die kein Problem mit vielen Höhenmetern und lange weglose Abschnitte durch hochalpines Gelände haben, ist diese Tour absolut zu empfehlen!


                                                                                                            Lander, Wyoming 24. bis 27. Juli 2015

                                                                                                            Ich stelle mich an den Highway und halte den Daumen raus, es sind 75 Meilen (=115 km) nach Lander.
                                                                                                            Es ist Freitag nachmittag und ich will das Wochenende in Lander verbringen, bevor ich am Montag zu meiner nächsten Tour, durch die Absaroka Beartooth Wilderness, aufbreche.

                                                                                                            Nach zwanzig Minuten hält das erste Auto an und ich bekomme eine Mitfahrgelegenheit für 25 Kilometer nach Crowheart, ein Mininest am Highway, das nur aus Tankstelle, kleinen Laden und zwei Häusern besteht.
                                                                                                            Hier warte ich über eine Stunde bis das nächste Auto anhält und der Mann fährt mich bis nach Lander, das fand ich cool Er kommt aus Riverton und arbeitet bei Dubois auf einer Ranch. Jetzt will er nurmal schnell nach Riverton zur Bank, dann in Lander eine Freundin abholen und danach gleich wieder zurück nach Dubois, wo heute abend ein Rodeo stattfinden soll.

                                                                                                            In Lander habe ich mich bei McDonalds absetzten lassen und dort erstmal gut was gegessen.
                                                                                                            Danach habe ich mich zum City Park durchgefragt. Das ist kein richtiger Campingplatz, sondern ein öffentlicher Stadtpark, in dem man gratis campen kann. Hier bleibe ich für die nächsten drei Nächte.


                                                                                                            Fahrt nach Lander




                                                                                                            mein Camp im City Park von Lander

                                                                                                            Lander ist eine coole Outdoorstadt in der Prärie Wyomings mit über 7000 Einwohnern,........in Deutschland würde man wohl sagen ein Dorf. Hier außerhalb der Wind River Range ist es heiß und trocken, obwohl Lander immer noch 1600 m hoch liegt. Den Samstag und Sonntag habe ich nichts gemacht, außer relaxt und viel gegessen. Meinen Proviant für den nächsten Trek kaufe ich erst Montag ein.


                                                                                                            Lander, Wyoming


                                                                                                            Lander
                                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 18.10.2015, 16:35.
                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                              • 1352
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                              Hi Bernd,
                                                                                                              da hast du mal wieder ein tolles Gebiet gefunden! Die Ecke hatte ich bislang überhaupt nicht auf dem Schirm, die Ziele gehen also nicht aus...
                                                                                                              Vielen Dank für den schönen Bericht und die guten Fotos!
                                                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                • 1835
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                Tja, der Bernd.......und seine Touren. Klasse Tour, krasse Tour.
                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Gerne im Forum
                                                                                                                  • 30.05.2015
                                                                                                                  • 86
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                  Absolut beeindruckend, spannend geschrieben und hammer Bilder! Top!
                                                                                                                  best regards
                                                                                                                  Marc

                                                                                                                  http://www.facebook.com/Dr.Matchbox

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                    • 780
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                    Schöne Landschaft. Wenn du solche dramatischen Granitberge in relativ abgelegenen Gegenden für künftige Reiseziele suchst, google nach Ergaki.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                      Vielen Dank für die netten Kommentare.

                                                                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Wenn du solche dramatischen Granitberge in relativ abgelegenen Gegenden für künftige Reiseziele suchst, google nach Ergaki.
                                                                                                                      Das sieht ja nach einer echt coolen Gegend aus. Ich hoffe daß ich in den nächsten Jahren mal nach Sibirien kommen werde
                                                                                                                      www.trekking.magix.net

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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 13.05.2013
                                                                                                                        • 128
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                        Sehr beeindruckender Bericht, tolle Landschaften! Hut ab vor deiner Leistung.

                                                                                                                        Rein interessehalber: Gab es auch Bärenbegegnungen auf der Tour?

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                          Zitat von Zelos Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Rein interessehalber: Gab es auch Bärenbegegnungen auf der Tour?
                                                                                                                          In der Wind River Range keine, aber auf der nächsten Tour durch die Absaroka Beartooth Wilderness habe ich vier Bären gesehen. Und in den Grand Tetons einen.
                                                                                                                          www.trekking.magix.net

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                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                            wie meine Reise weitergeht könnt ihr hier nachlesen: Wälder, Berge und Seen - die USA 2015
                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                              • 30.05.2007
                                                                                                                              • 3996
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                              Noch Danke für die tollen Bilder und den gewohnt genialen Bericht. Wat´n Glück, daß es noch ne Fortsetzung kommt
                                                                                                                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                              A. v. Humboldt.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                                                • 1232
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                Mal wieder ein super Bericht von Dir. Die Landschaft sah echt oberhammer aus. Hat mich schon auch sehr stark an Norwegen erinnert. Wobei von den Fotos her sah es streckenweise eigentlich recht sonnig aus und vom Wetter gar nicht sooo schlecht. Jedenfalls nochmal Danke für diesen klasse Bericht. Jetzt zieh ich mir gleich noch die Fortsetzung rein.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Wobei von den Fotos her sah es streckenweise eigentlich recht sonnig aus und vom Wetter gar nicht sooo schlecht.
                                                                                                                                  Ich habe auch viel Sonne erlebt, aber auch viele Wolken, Regen und starker Wind. Das Wetter war halt unbeständig und für die Gegend ungewöhnlich schlecht.
                                                                                                                                  Trotzdem war ich insgesamt gesehen mit dem Wetter noch ganz zufrieden. In anderen Gegenden, wie z.B. Patagonien oder Neuseeland kann man mit noch schlechterem Wetter rechnen.
                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • 642
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Vielen Dank für den tollen Bericht. Wiedermal!

                                                                                                                                    P.S.: Deine Sorge, von Skurka überholt zu werden, war unbegründet. Dem war das Gelände wohl zu schwierig für UL ;)

                                                                                                                                    http://andrewskurka.com/2014/wind-ri...hree-mistakes/

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                                                      • 8843
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                      Tolle Landschaften die du uns immer zeigst. Deine Touren sind eine Klasse für sich.
                                                                                                                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                                                        • 24.10.2014
                                                                                                                                        • 21
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Tolle Landschaften die du uns immer zeigst. Deine Touren sind eine Klasse für sich.
                                                                                                                                        Das kann ich ungesehen unterschreiben
                                                                                                                                        Tolle Reiseberichte mit tollen Fotos von Gebieten, wo kein Bus hinfährt...
                                                                                                                                        Demnächst fährt der Bernd nach Patagonien, bitte reichlich Bilder mitbringen!

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                          • 25.08.2009
                                                                                                                                          • 923
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Vielen Dank für den tollen Bericht. Wiedermal!

                                                                                                                                          P.S.: Deine Sorge, von Skurka überholt zu werden, war unbegründet. Dem war das Gelände wohl zu schwierig für UL ;)

                                                                                                                                          http://andrewskurka.com/2014/wind-ri...hree-mistakes/
                                                                                                                                          Skurka hat die Highroute heuer auch gemacht, wohl aber auf einer kürzeren Route?! Ich hab seine mit Bernies jetzt nicht verglichen.
                                                                                                                                          http://andrewskurka.com/2015/wind-ri...ciers-granite/
                                                                                                                                          3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                            Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Skurka hat die Highroute heuer auch gemacht, wohl aber auf einer kürzeren Route?! Ich hab seine mit Bernies jetzt nicht verglichen.
                                                                                                                                            http://andrewskurka.com/2015/wind-ri...ciers-granite/
                                                                                                                                            ja, er ist eine kürzere und direktere Route gegangen wie ich und hat nicht nicht so viele Schlenker gemacht. Sein Startpunkt lag ein ganzes Stückchen weiter nördlich wie meiner. Den Bonney Pass lies er diesmal weg und war insgesamt deutlich leichter und schneller unterwegs wie ich.
                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                              • 22.09.2015
                                                                                                                                              • 426
                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                              #71
                                                                                                                                              AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                              ...gefühlt 3 Millionen phantastische Bilder, toller Bericht, sau viel Arbeit - vielen Dank!! Da ich ziemlich neu im Forum bin, entdecke ich all die schönen Berichte erst so nach und nach Die Landschaft ist absolut traumhaft! Erinnert tw. an Norwegen. Und Hut ab vor Deiner Leistung. Der Rucksack wirkt brutal schwer, die Strecke, die Höhenmeter... Und wenn ich richtig gelesen habe, bestand Dein techn. Equipment aus Deiner Kamera. Also kein Handy, kein GPS, kein Sat.telefon u. ä. Die Landschaft ist so ganz nach meinem Geschmack. Klar und weit, sozusagen "aufgeräumt". Dichte, dunkle Wälder (wo ist der Bär?), Sümpfe und Morast (Mücken, Schlangen) sind da nicht so meins Eindeutig eine Tour!
                                                                                                                                              Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                                Nun habe ich es endlich mal geschafft die Wind River Hochroute auf meine Seite zu laden:
                                                                                                                                                http://www.trekking.magix.net/alle-alben

                                                                                                                                                Ihr könnt Euch die Tour dort wie immer als Dia-Show im Vollbildmodus anschauen, wobei zwischendurch immer mal wieder Infos über Wegbeschaffenheit, Kilometerangaben etc. eingeblendet werden, außerdem Google-Earth Screenshots, auf denen ich meine genaue Route eingezeichnet habe, mit allen Campstellen.

                                                                                                                                                Mit 750 Bildern ist es zwar ziemlich lang, aber ihr könnt es Euch ja auch in mehreren Teilen anzuschauen

                                                                                                                                                In den nächsten Wochen schaffe ich es sicher auch noch die anderen Touren meiner USA-Reise (Durchquerung der Absaroka Beartooth Wilderness, Teton Range sowie meinen Wald- und Seentrek am Lake Superior) auch noch mit auf die Seite zu laden

                                                                                                                                                gruss Bernd
                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                  • 20.11.2013
                                                                                                                                                  • 629
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                                  Vielen Dank für das schöne Angebot, Bernd!
                                                                                                                                                  There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                                                                                                                                                  Edgar Allan Poe

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                    • 21.08.2015
                                                                                                                                                    • 642
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                                    Top. Vielen Dank für den Upload auf Deine Webseite.

                                                                                                                                                    Wir wollen in der Gegend vielleicht im Juni laufen (aber möglichst einen Rundkurs). Da dürfte noch einiges an Schnee liegen. Steigeisen würden wir mitnehmen. Hast Du irgendwelche Infos, was da im Juni Sinn macht und was nicht? Noch Lawinengefahr?

                                                                                                                                                    Packraften kann man da wohl auch ...

                                                                                                                                                    Leider sind non-stop Flüge nach Denver derzeit sehr teuer. Über 1000 Euro...
                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Shades; 19.12.2016, 22:52.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                                      Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Wir wollen in der Gegend vielleicht im Juni laufen (aber möglichst einen Rundkurs). Da dürfte noch einiges an Schnee liegen. Steigeisen würden wir mitnehmen. Hast Du irgendwelche Infos, was da im Juni Sinn macht und was nicht? Noch Lawinengefahr?

                                                                                                                                                      Packraften kann man da wohl auch ...
                                                                                                                                                      .
                                                                                                                                                      Ja, Juni ist noch recht früh. Da wird noch viel Schnee liegen, insbesondere auf den Pässen, selbst in den Tälern ist noch Schnee möglich. Die Schneedecke wird aber relativ hart sein und auch ohne Schneeschuhe einigermaßen gut bewanderbar. Dennoch wird das Vorwärtskommen deutlich langsamer sein als durch eine schneefreie Gegend.
                                                                                                                                                      Man kann heute aber noch nicht sagen was da nächstes Jahr im Juni Sinn macht und was nicht. Das hängt wohl davon ab wie schneereich der Winter wird und wieviel von dem Schnee bis Juni liegenbleibt, und ob du Anfang oder Ende Juni gehst. Da würde ich mich spontan vor Ort schlaumachen. Auch Neuschnee ist im Juni noch möglich.
                                                                                                                                                      Lawinengefahr wird es im Juni nicht geben, außer vielleicht bei Neuschnee.
                                                                                                                                                      Übers Packraften kann ich generell nichts sagen.

                                                                                                                                                      Hier kannst du dir unsere Tour durch den Glacier Nationalpark/Montana anschauen, Anfang Juni 2008. Da siehst du was dich erwarten könnte


                                                                                                                                                      Zitat von Shades Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                      Leider sind non-stop Flüge nach Denver derzeit sehr teuer. Über 1000 Euro...
                                                                                                                                                      Falls Zeit für dich nicht so eine Rolle spielt, kannst du dir ja auch einen Flug in eine andere Stadt buchen (z.B. Chicago, da solltest du was für 400 Euro finden), dann mit dem Bus nach Wyoming. Die Busfahrt sollte nicht viel mehr als 100 Dollar kosten (oneway). Es sind zwar anderthalb Tage Fahrtzeit, aber dafür sparst du einen Haufen Kohle. So habe ich es auch gemacht
                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                        • 13.06.2010
                                                                                                                                                        • 113
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                                        Tolle Tour! Super Bilder und ein schöner Bericht.

                                                                                                                                                        Da rückt so ein für den durchschnittlichen Deutschen sehr unbekannter Winkel in der Welt doch gleich ein paar Stufen höher in der Reiseliste

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                          • 27.02.2016
                                                                                                                                                          • 3287
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          AW: [US] Wind River Hochroute

                                                                                                                                                          hi bernie,
                                                                                                                                                          wieder mal von mir! grossartig, danke für den bericht!
                                                                                                                                                          danobaja
                                                                                                                                                          __________________
                                                                                                                                                          resist much, obey little!

                                                                                                                                                          Kommentar