• Mad02
    Anfänger im Forum
    • 28.08.2014
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    [NZ] Tramping in New Zealand

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad -43.18702166
    Längengrad 171.73828125
    Land: Neuseeland
    Reisezeit: Oktober 2012/Juni 2013
    Kontinent: Ozeanien


    So da ich seit länger Zeit schon im stillen Mitlese wollt ich doch nun auch mal meinen Senf dazu geben und meine Fotos aus Neuseeland zu einem kleinen Reisebericht zusammenfassen. So viele Reiseberichte gibt es ja aus der Gegend hier im Forum nicht.Bernies Südalpenwildnis zeigt ja wie schön es da unten ist.

    Ganz so extrem wird es bei mir nicht. Um den ganzen Tag Weglos Bergauf und Berg ab zu klettern fehlte mir die Erfahrung und auch bestimmt die Ausdauer. Aber trotzdem gibt es noch genug Tracks die man auch mit weniger Kondition meistern kann und die trotzdem nicht Überlaufen sind.

    Das schöne an Neuseelands Wanderwegen ist, dass die meisten Touristen nur die Great Walks laufen und man sich somit die restlichen Tracks nur mit den Kiwis und sehr wenigen anderen verrückten Wanderern teilen muss. So kann man auch auf Wegen, welche in Europa wohl überlaufen wären, einfach mal so eben für mehrere Tage keinem Menschen begegnen. Und dann gibt es noch dieses einzigartige Hut System welches ja Bernie auch schon schön erklärt hat.
    http://https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/75916-NZ-S%C3%BCdalpenwildnis

    Einfache Hütten in welchem man das nötigste vorfindet ohne nötigen Luxus dafür aber zu einem fairen Preis. Und selbst in den abgelegendsten Ecken gibt es irgendeine Hut und nix ist toller als nach einem langem regnerischen Wandertag eine trockene Hut zu erreichen, Feuer zu machen und seine Klamotten trocknen zu können. Aber dazu später vielleicht noch mal mehr.

    Nach Neuseeland hat es mich eher zufällig verschlagen. Nach meine Ausbildung hat mich ein Kumpel, der gerade nach Neuseeland ausgewandert ist, gefragt ob ich Lust hätte für ihn da zu arbeiten. So eine Möglichkeit lässt man sich ja nicht entgehen.Ich wusste zwar, dass Neuseeland eine schöne Natur zu bieten hat aber ansonsten wusste ich nicht viel über die Wanderverhältnisse dort. Trotzdem mein Wanderequipment mit genommen und der Rest wird sich schon vor Ort klären.

    So bin ich also in Christchurch gelandet und hab die Biblotheken nach Wanderbüchern durchforstet und konnte so langsam erahnen, das Neuseeland wohl ein Traumziel für Wander ist. Also wurde für die ersten Monate die ich in Christchurch lebte der Arthurs Pass mein "local tramping ground".

    Als ich dann das erste Mal länger Frei hatte(3Tage) hab ich mein Rucksack gepackt mich an den Straßenrand gestellt und das erste mal in Richtung Arhurs Pass getrampt. Das erste mal Trampen in Neuseeland war sehr entspannt und sollte auch für den Rest meiner Touren so bleiben. Sehr nette Menschen die Kiwis und immer was zu erzählen und nebenbei kann man auch sein Englisch ein wenig aufpolieren.

    Mein erster Track sollte nun also der Cass Lagoon Track werden. Ein relativ einfacher Track für den Einstieg. Meine Kumpel, mit dem ich in Neuseeland war, ist diesen 2 Wochen vorher gelaufen und hat ihn mir dann empfohlen.

    So genug geschrieben ab jetzt gibt es Bilder.

    So das war meine Karte mehr hatte ich nicht mit sollte aber reichen

    Der Anfang des Tracks war noch so wie in Deutschland mit Schildern und so ziemlich gut zu erkennen doch dann kam ein offenes Flussbett und für mich als mittelmässig erfahrenen Mittelgebirgswanderer gabs dann schon die ersten Orientierungsschwierigkeiten. Wo muss ich den hin? Kein Weg keine Schilder nur ein Fluss. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass man ja nur dem Fluss folgen sollte.( Mein Orientierungssinn stellte sich aber bald von deutschem Modus auf Neuseeland Modus um.)


    Erstmal immer am Fluss entlang


    Da die Schneeschmelze noch im Gange war, konnte man nicht einfach so auf Steinen ans andere Ufer rüberhüpfen sondern musste ihn furten. Als guter deutscher Wandersmann hat man immer schön Schuhe ausgezogen durchgelaufen und Stiefel wieder an. Wenn man aber alle 10 minuten das Ufer wechseln muss nervt das ganz schön. Aber in Neuseeland ist das ein wenig anders da gehören nasse Schuhe einfach dazu. Without wet boots it's no tramping. Das sah ich aber erst später ein und deswegen hab ich an diesem Tag mindestens 15 mal meine Schuhe aus und wieder an gezogen.

    A little bit lost!

    Erste Hut

    Bald hab ich dann auch die erste Hut erreicht sah ganz gemütlich aus aber viel zu früh für eine Pause also nur kurz was getrunken und weiter gings. Das Wetter war perfekt man hatte richtig schöne Aussichten auf die umliegende Landschaft.


    So gegen 6 kam ich dann an der Hamilton Hut an. Dort traf ich dann auch die ersten anderen Menschen auf dem Track. Die Hamilton Hut gilt als Hilton der NZ Huts. Für meinen Geschmack aber viel zu groß und man brauchte auch ein Hutticket. Da ich zu diesem Zeitpunkt keinen Hutpass hatte, bin ich also noch 2 Stunden weitergewandert und bin dann kurz bevor es dunkel wurde an der West Harper Hut angekommen. Eine alte rustikale Basic 4 Bunk Hut.

    Schön den Tag vorm Kamin ausklingen lassen.


    Am nächsten Tag war das Wetter wieder super und da ich am ersten Tag schon fast 3/4 des Tracks geschafft hatte, konnte ich mir für den 2. Tag Zeit lassen. Bisher war der Track recht einfach zu laufen, mal von den anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten abgesehen. Nach der Hut kamen aber dann die schwierigen Stellen. Da es noch Frühling war, war der Track noch nicht vom DOC geräumt und der Winter hat den Track teilweise in einen Kletterparkour verwandelt. Mit großen Rucksack auf dem Rücken war das teilweise recht mühselig da drüber beziehungsweise durchzuquetschen.

    Hier drunter befindet sich irgendwo der Weg


    Dementsprechend froh war ich als dann wieder im offenen Gelände war. Ab dann ging das Wandern auch wieder einfacher und man würde mit tollen Ausblicken auf die umliegenden Berge belohnt.


    Gegen 14 Uhr war ich dann am Ende des Tracks und hatte somit noch genung Zeit zurück nach Christchurch zu trampen. Musste ja am nächsten Tag wieder arbeiten. Am Trackenende musste ich auch nicht lange warten und wurde von einem netten Schweizer bis nach Springfield mitgenommen. Da hats leider ein bisschen länger gedauert mit der nächsten Mitfahrgelegenheit bis nach Christchurch.

    Warten in Springfield

    Das war also meine erste Tour in Neuseeland und ich war total überwältigt von der schönen Natur und denn Wanderwegen Neuseelands. Wo man nicht wie in Deutschland so oft, auf unattraktiven Forstwegen laufen muss, sondern das Flussbett der Wanderweg ist und der restliche Wanderweg nur ein kleiner Pfad ist. Mit dem Wetter hat ich auch Glück.
    Ich konnte es also kaum bis zu meinem nächsten Trip abwarten.

    Bei Interesse schreib ich gern weiter welche Touren ich noch gemacht hab.
    Zuletzt geändert von Mad02; 11.01.2015, 18:09.

  • berniehh
    Alter Hase
    • 31.01.2011
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    #2
    AW: Tramping in New Zealand

    Eine sehr schöne Tour ist das

    Zitat von Mad02 Beitrag anzeigen
    Bei Interesse schreib ich gern weiter welche Touren ich noch gemacht hab.
    ja bitte
    www.trekking.magix.net

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    • Rattus
      Lebt im Forum
      • 15.09.2011
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      #3
      AW: Tramping in New Zealand

      Interessant, schöne Fotos Bitte weiterschreiben.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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      • Mancunian
        Erfahren
        • 12.06.2014
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        #4
        AW: Tramping in New Zealand

        Interesse ist klar vorhanden Neuseeland kenn ich nur aus einem 4 wöchigen Campervan/Wohnmobil Urlaub und da kamen längere Wanderungen nicht wirklich in Frage, so dass ich nur das Tongariro Crossing gemacht habe und ein paar Halbtages- Stundentouren. Also bitte weiterschreiben
        ---
        I'd rather be out on the hills...
        http://chorltoniac.blogspot.com

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        • Mad02
          Anfänger im Forum
          • 28.08.2014
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          #5
          AW: Tramping in New Zealand

          Da wohl Interesse besteht schreib ich heut mal kurz einen weiteren kleinen bericht. Heut mehr Bilder dafür weniger Text. Hab leider nicht so viel Zeit.

          Da ich ja fast 5 Monate in Christchurch gelebt hab und nicht jedes mal zum Wandern in den Arthurs Pass oder sonstwo hinfahren konnte musst ich mir irgendwie anders die Zeit vertreiben. Das Zentrum von Christchurch wurde durch das Erdbeben vor ein Paar Jahren komplett zerstört. Alles war und ist bestimmt immer noch im Aufbau bzw Abbau von alten Häusern.
          Trotzdem kann man rund um Christchurch noch genug Sachen unternehmen.

          Schon rund um Christchurch kann man sehen wieviel Unterschiedliche Natur Neuseeland zu bieten hat. Man kann am Strand spazieren gehen ein paar Meter weiter gibt es Steilküsten und wenn man dann um den nächsten Hügel geht fühlt man sich fast wie im australischen Outback.

          Zwischen Christchurch und Lyttelton befinden sich die Port Hills die ich immer wieder an freien Tagen zu Fuss oder mit dem Fahrrad erkundet habe. Mit dem Fahrrad den Dyers Pass rauf fahren ist etrem anstrengend aber bei gutem Wetter wird man tollen Ausblicken über Christchurch und Lyttelton belohnt.


          Blick von Sign of the Kiwi nach Lyttelton

          Bestes Wetter mit grandiosen Blick über Christchurch

          Zu der Zeit wahren viele Straßen von Christchurch nach Lyttelton wegen Erdbebenschäden gesperrt. Deswegen konnte man dort ohne von Autos gestört zu werden herum wandern.
          Streng genommen war es sogar verboten" No risk no adventure" oder so ähnlich


          Kein Neuseelandbericht ohne Schafe


          Weglos über die Port Hills


          Bridal Path alter Weg über die Port Hills der englischen Siedler

          Eine andere Tour geht von Sumner aus zum Godley Head zu den alten Geschützen aus dem 2. Weltkrieg. Tolle Tour bei schönem Wetter.






          Blick nach Sumner


          Alter Soladatentunnel runter zum Strand


          Hier war mal eine Aussichtsplattform die wurde aber durch die Erdbeben zerstört


          Kleine Pause und einfach mal das schöne Wetter und die Aussichten geniessen und weil ich dort mindestens ne halbe Stunde saß hatte ich noch das Glück ein Paar der seltenen Hector Delphine zu beobachten. Touristen bezahlen einen Haufen Geld um die Delphine zu sehen und für mich gabs das alles umsonst abseits vom Touristenrumel.

          War nicht so einfach das mit der Kamera festzuhalten aber die besten Bilder hab ich sowieso im Kopf gespeichert.

          Nach so einem Trip in den Port Hills beendet man den Tag am besten mit einem kühlen Fussbad



          Weiter unten ist dann noch die Banks Peninsula.Auf der Peninsula kann man auch wunderbar Wandern auch wenn es nicht ganz so wild ist wie in den National Parks ist. Man findet auch dort auf engsten Raum unterschiedliche Vegetationen.


          Erinnert etwas an Schottland und war auch nicht so einfach da einen Zeltplatz zu finden. Ausserhalb der National Parks ist wirklich alles in Neuseeland mit Zaundraht Nr. 8 abgezäunt.


          und überall lauern neugierige Schafe


          Hat ein bisschen was von Australien?!


          Hier sieht es fast schon wieder wie im deutschen Mittelgebirge aus




          Im Hintergrund sieht man Lyttelton und die Port Hills

          Leider wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht das es sogar eine Hut dort gibt sonst hätte ich dorthin auch mal einen Ausflug hin gemacht.


          Natürlich kann man auch einfach nur am Strand rumliegen und im Pazifik baden gehen.





          Das wars für heute das nächste mal geht es wieder in den Arthurs Pass

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          • Radhalunke
            Erfahren
            • 13.02.2014
            • 216
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            #6
            AW: Tramping in New Zealand

            Super Bilder, wann warst du denn in ChCh?
            Sieht mir ja noch nicht nach Hochsommer aus, wobei ich 2012/13 dort war (genauer gesagt auf der anderen Seite der Banks Peninsula, für 4 Monate), was ja anscheinend ein extrem trockener Sommer war.

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            • Mad02
              Anfänger im Forum
              • 28.08.2014
              • 15
              • Privat


              #7
              AW: Tramping in New Zealand

              @Radhalunke

              Ich war von September 2012 bis Februar 2013 in CHCH. Und bin dann von März bis Juni so durch Neuseeland getourt.
              Ja die Bilder sind von Oktober und November. Da waren die Hügel noch schön grün im Januar sah es dann schon alle sehr vertrocknet aus.
              Ja der Sommer 2013 war anscheinend wohl einer der besten Sommer seit langen. Hat man auch beim Wandern gemerkt. Selbst an der Westküste gabs überraschend viel gutes Wetter.

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              • Mad02
                Anfänger im Forum
                • 28.08.2014
                • 15
                • Privat


                #8
                AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                So diesmal geht es wieder in den Arthurs Pass. Für mich einer der unschätzten National Parks in NZ. Viele Touristen fahren erst gar nicht über den Arthurs Pass weil sie die Ostküste runter fahren und dann an der Westküste wieder hochfahren. Deswegen trifft man auf den Wanderwegen rund um den Arthurs Pass hauptsächlich einheimische Wanderer.

                Ich hatte also mal wieder ein paar Tage frei und musste diesmal sogar nicht mal trampen, da mein Chef mit seiner Familie zur Westcoast gefahren ist und mich dann bis zum Arthurs Pass mitnahm.

                Diesmal wollte ich den Andrews Track laufen mit abstecher zum Lake Minchin und zurück über den Binser Saddle.
                Ein relativ einfacher Track den man entspannt in 2 tagen laufen kann.
                Da wir erst Abend mit dem Auto aufbrachen, übernachtete ich am Start des Tracks und konnte schon früh aufbrechen. Mittlerweile ist der Sommer in Neuseeland angekommen und ich hatte mal wieder perfektes Wetter.

                Der Andrews Track führt durch schönen Südbuchenwald mit leichten Steigungen und offen Graslandschaften. Die Temperaturen sind so früh noch erträglich und die Bäume spenden chatten. Das wandern geht leicht von der Hand und ich geniesse die Natur und das Wetter. Unterwegs treffe ich lediglich eine Gruppe mit 3 anderen Wanderern.


                Wieder mal tolles Wetter

                So erreiche ich nach ca. 6 Stunden die Casey Hut und lege eine kleine Pause ein. In der Hut treffe ich einen DOC Ranger der sich hier für 2 Wochen eingerichtet hat. Der meint das es bis zum Minchin Lake heute auf jedenfall zu weit sei aber mein Ziel war sowieso in der Trust Poulter oder Poulter Hut zu nächtigen.
                Nach der Casey Hut geht es durch offene Graslandschaft am Poulter River entlang. Die Sonne scheint mittlerweile erbarmungslos und keine einzige Wolke am Himmel. Der Weg ist ein alter 4W Track und teil eines Moutain Bike Trails. Biker sehe heute zwar keine, ist vielleicht aber auch zu warm zum Fahrrad fahren. Obwohl es nur über flache Gelände geht komme ich durch die Hitze gut ins Schwitzen.


                Aufgrund der Hitze enscheide ich mich auch dann schon in der Trust Poulter Hut für heute Schluss zu machen. Ausserdem ist die Hut einfach zu gemütlich. Wieder so eine von den älteren NZ Forest Huts. Dort treffe ich 2 Angler die heute am Lake Minchin angeln waren und gerade 2 frisch zubereitete Forellen verspeisten.Der See soll wohl ein Paradies zum Forellenfischen sein. Die beiden wollten dann aber doch noch weiter zu Casey Hut und somit hatte ich wieder mal eine Hut für mich allein. Eine wunderschöne Vollmondnacht welche ich mit meiner kleinen Digicam leider nicht festhalten konnte.


                Trust Poulter Hut

                Am nächsten Tag war das Wetter wieder traumhaft und perfekt für einen Trip zum Minchin Lake. Also nix wie los und weiter im Flussbett bis zur Poulter Hut. Die Poulter Hut ist eine neuere Hut vom DOC, auch schön gelegen und auch kein Mensch weit und breit. Hier liess ich meinen schweren Rucksack stehen und folgte einen kleinen Waldpfad hoch zum Lake Minchin.


                Poulter Hut

                Rund um den Minchin Lake war es einfach traumhaft schön und auch hier kein anderer Mensch weit und breit und dazu noch dieses grandiose Wetter. Ein blauer Bergsee, zwar nicht ganz glassklar, aber eingerahmt von einer tollen Bergkulisse.




                Am Minchin Lake

                Am Westende traf ich dann doch noch einen älteren Wanderer der die Nacht hier oben im Zelt verbracht hat und jetzt weiter über den Minchin Pass wollte. Ich hätte ihn auf um die 60 geschätzt und er war immer noch so fit. Nicht schlecht offentlich schaffe ich das auch.
                Anschliesend hab ich noch ein kleines Bad genommen und ging schweren Herzen zur Poulter Hut zurück. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag hier verbracht und dann auch mein Zelt hier aufgestellt. Aber mein Rucksack war ja sowieso in der Hut und es war ja auch erst Mittag.


                Rückweg im Flussbett

                Also machte ich mich auf den Rückweg zu Casey Hut. An der Casey Hut nam ich dann den Poulter River Track, der auch teil eines Bike Trails war und deshalb nicht wirklich interssant war. Am Abend stellte ich mich mein Zelt irgendwo auf der Wiese auf und machte mein ersten wirklichen Kontakt mit den neuseeländischen Sandflys. Die ganze Wiese war voll mit diesen Biestern, ich versuchte noch zu kochen und zog mich dann in mein Zelt zurück. Auch am nächsten Tag war man auch nicht vor Sandflyattacken sicher. Es war warm und es wehte kein Lüftchen. Das perfekte Wetter für Sandflies. Man hatte also kaum Zeit um die Landschaft zu geniessen ohne direkt attackiert zu werden.

                Wirklich spektakulär war der Track über den Binser Saddle dann auch nicht und für meinen Geschmack war es dann auch viel zu heiss zum wandern. Es sollte dieses Jahr auch einer der warmsten Sommer seit langen werden mit undgewöhnlich wenig Niederschlägen.

                Am Ende des Tracks musste ich dann noch ein wenig Feldweg laufen um mich dann durchgeschwitzt am Straßenrand zu postieren und hoffen das mich trotzdem jemand mitnimmt. Das warten dauerte dann ein Glück auch nicht lange. Ich wurde dann von zwei netten Backpackerinnen mitfahren. Ein Glück durfte ich hinten sitzen und hoffte so meinen Geruch ein wenig verbergen zu können.

                Schon wegen dem Abstecher lohnt es sich diesen Track zu laufen. Für den Ruckwegentweder sollte man wieder aber wieder den Weg über den Casey Saddle nehmen. Der Andrew Track war vom Weg und landschaftlich nicht wirklich spektakulär. Man kann aber auch wie der ältere Wanderer die Route über den Minchin Pass nehmen, welche anspruchsvoller dafür aber bestimmt spektakulärer ist.

                Das nächste mal gibt es dann den ersten Ausflug zur Westcoast
                Zuletzt geändert von Mad02; 14.01.2015, 17:23.

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                • berniehh
                  Alter Hase
                  • 31.01.2011
                  • 2501
                  • Privat


                  #9
                  AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                  Ja der Minchin Lake ist ein wirklich herrlicher See, der auf jeden Fall eine Tour lohnt

                  Zitat von Mad02 Beitrag anzeigen
                  Man kann aber auch wie der ältere Wanderer die Route über den Minchin Pass nehmen, welche anspruchsvoller dafür aber bestimmt spektakulärer ist.
                  der Aufstieg zum Minchin Pass ist leicht, aber der direkte Abstieg via Townsend Creek wohl nicht so einfach. Die Schluchten am Townsend Creek sollen mindestens schwierig sein, wenn nicht sogar fast unpassierbar,.......ich weiss nicht mehr was genau ich damals drüber gelesen hatte, aber irgendwie sowas. Daher bin ich vom Minchin Pass weglos über den Kamm zur Townsend Hut, dann auf dem steilen Pfad runter ins Taramakau Valley.

                  Gekommen bin ich damals vom Otehake River West Branch über den Worsley Pass ins Poulter Valley. Aber auch der direkte Aufstieg vom Otehake River via Tawhana Stream zum Worsley Pass ist wegen unpassierbarer Schluchten unmöglich. Ich bin daher von der Otehake Hut weglos über den Gebirgskamm (Pt.1647) und von dort runter zum Worsley Pass. Das war eine recht anspruchsvolle und anstrengende Route, aber sehr phantastisch. Übernachtet hab ich im Worsley Bivvy.
                  Von dort bin ich dann am nächsten Tag via Minchin Lake zur Townsend Hut, aber an der Poulter Hut kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Hab sie auch mit keinem Wort in meinem Tagebuch erwähnt. Auf der ganzen Route sah ich keine anderen Leute.

                  Bin schon gespannt wie dein Bericht weitergeht
                  Zuletzt geändert von berniehh; 14.01.2015, 18:27.
                  www.trekking.magix.net

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                  • Mad02
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                    • 28.08.2014
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                    #10
                    AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                    @ berniehh
                    Deine Tour liegt ja anscheinend schon ein paar Jahre zurück. Die Tour war mit bei deinen ersten Berichten dabei so 2001 oder?

                    Hab mal nachgeschaut. Die Hütte ist relativ neu und wurde anscheinend erst 2008 erbaut. Davor gabs da anscheinend keine Hütte. Kein Wunder das sie nicht in deinem Tagebuch vorkam. Hab hier eine schöne Seite gefunden mit vielen tollen Fotos von Huts und tracks.
                    http://www.tramping.net.nz/huts-arthurs-pass/poulter-hut-arthurs-pass-national-park

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                    • Mad02
                      Anfänger im Forum
                      • 28.08.2014
                      • 15
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                      #11
                      AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                      So wird doch kein Bericht von der Westcoast sondern diesmal ein Ausflug in den ebenfalls tollen Lewis Pass.

                      Diesmal hatten meinen Kumpel und ich auch beide frei und konnten unseren ersten gemeinsamen Trip starten. Geplanter Trip war der Track ins Nina Valley über den Devils Skin Saddle und über den Doubtful Valley Track zurück zum Highway.

                      Der Track startet vom Highway durch schönen Südbuchenwald immer entlang des Nina Rivers. Der Track ist recht einfach und deshalb im Sommer ein sehr beliebter Wochenendtrip. An diesem Tag trafen wir dann aber legiglich 2 andere Wanderer auf dem Track und noch 2 leute in der Nina Hut.




                      Nina River



                      An der Nina Hut legten wir eine kleine Pause ein um dann noch weiter bis zum Devils Den Biv zu wandern. In der Hut warnte man uns aber vor schlechtem Wetter und das über den Doubtful River keine Brücke führt. Wir wollten aber trotzdem heut noch bis zum Devils Den Biv weiter.

                      Der weg von der Nina Hut wird dann recht steil und ist auch in den Karten schon als Route angegeben. Obwohl teilweise sehr steil ist der Weg gut markiert trotzdem aber nicht ganz ohne. Es geht wieder durch dichten Buchenwald und erreicht dann die Stelle wo einst die alte Hut stand. Diese ist aber vor Jahren abgebrannt und das neue Biv steht jetzt weiter oben auf dem Saddle. Von der alten Hutsite aus kann man schon den Saddle und das Biv sehen. Bis zum Biv war es dann aber noch ein sehr feuchter mit viel spitzen Speargrass übersehter Weg.


                      Das oben links steht irgendwo das Devils Den Biv

                      Da ich nicht die beste Ausdauer an steilen Passagen haben war ich dann auch eine halbe Stunde später als mein Freund am Biv. Dafür gabs für mich dann gleich heißen Tee.


                      Devils Den Biv


                      Abendbrot zubereiten im Biv
                      Das Biv ist eine schöne neue kleine Unterkunft für 2 Personen und bis hier hoch kommen nicht mehr so viele Leute wie noch zur Nina Hut. Mittlerweile wurde das Wetter wirklich schlechter und der Regen setzte ein. Die ganze Nacht regnete es und der Wind ruckelte ordentlich am Biv. Am nächsten Tag kamen dann überall Wasserfälle von den Bergen und es regnete immer noch leicht. Da uns die Zeit im Nacken saß und wir nicht riskieren wollten, dass der Doubtful River zum furten zu viel Wasser trägt, mussten wir leiden umkehren um rechtzeitig wieder in CHCH zu sein. Schade der Track über den Devils Skin Saddle hätte sich bestimmt gelohnt. Aber man kann ja nicht immer gutes Wetter haben


                      Dort gehts zur Devils Skin Route

                      Also den ganzen Weg wieder zurück. Aber durch den Regen wirkt der komplette Wald komplett anders als am Vortag und man hatte das gefühl durch einen komplett anderen Wald zu laufen. An diesem Tag trafen wir dann auch keine anderen Leute mehr und auch in der Hut waren alle schon wieder zurück gewandert.


                      Auf dem Weg zurück

                      Am Highway mussten wir dann ziemlich lange warten und wurden regelrecht von den Sandflies zerlegt und keines der blöden Autos wollte anhalten Vielleicht lag das auch an den Zweigen mit denen wir um uns schlugen um die Sandflies zu verscheuchen. Sah vielleicht etwas komisch aus für Autofahrer.
                      Dann nam uns doch noch ein netter Kiwi mit, der uns viel über seine Zeit als Forscher in der Arktis erzählt. Sehr interssante Geschichten hat er zu erzählen.
                      Zuletzt geändert von Mad02; 16.01.2015, 02:42.

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                      • berniehh
                        Alter Hase
                        • 31.01.2011
                        • 2501
                        • Privat


                        #12
                        AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                        Zitat von Mad02 Beitrag anzeigen
                        @ berniehh
                        Deine Tour liegt ja anscheinend schon ein paar Jahre zurück.

                        Hab mal nachgeschaut. Die Hütte ist relativ neu und wurde anscheinend erst 2008 erbaut. Davor gabs da anscheinend keine Hütte. [/URL]
                        Ja stimmt, ich war 2001 da. Hab auch grad nochmal auf meine alte Karte geschaut, da ist die Poulter Hut tatsächlich nicht mit eingezeichnet.

                        Dein Text liest sich interessant, einige Sätze finde ich lustig, wie z.B. diesen hier:
                        Aber durch den Regen wirkt der komplette Wald komplett anders als am Vortag und man hatte das gefühl durch einen komplett anderen Wald zu laufen.
                        Über den Devils Skin Saddle bin ich 2013 auch gewandert, und zwar um den 20.Januar rum. Bedauerlich daß das alte Devils Den Bivvy abgebrannt ist. Die neue Hütte fand ich nicht so schön. Das alte Bivvy sieht auf Fotos viel fotogener und rustikaler aus
                        Meine Fotos gibt es hier zu sehen.

                        Schade daß ihr wegen schlechtem Wetter umkehren musstet. Ich hab in der Doubtful Hut übernachtet, sie war sehr alt und heruntergekommen, incl. Mäuse in der Hütte.
                        www.trekking.magix.net

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                        • Mad02
                          Anfänger im Forum
                          • 28.08.2014
                          • 15
                          • Privat


                          #13
                          AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          Dein Text liest sich interessant, einige Sätze finde ich lustig, wie z.B. diesen hier:
                          Hatte diesmal keine Zeit zum nochmal drüberlesen. Bin halt noch nicht so routiniert beim Thema Reiseberichte verfassen.
                          Ist halt manchmal auch nicht so einfach die Dinge aus seinem Kopf in ordentliche Schriftform zu bringen.

                          Da du mich schon ertappt hast ist es wohl zu spät zum nachkorrigieren und ich lasse es mal komplett so stehen nur weil komplett halt so ein schönes Wort ist.

                          Muss mir wohl noch mal die Bilder von deinem Trip auf deiner Homepage anschaun. Da gibt es ja noch einige mehr. Deinen Bericht hier im Forum hab ich ja schon eifrig gelesen.
                          Mein Bild vom Devils Den Biv und das Bild 50 von dem Album könnten ja fast Zwillinge sein. Nur das Wetter stimmt nicht ganz.
                          Zuletzt geändert von Mad02; 16.01.2015, 03:25.

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                          • Mad02
                            Anfänger im Forum
                            • 28.08.2014
                            • 15
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                            Was tut man in Neuseeland wenn man in seinem Haus keine Badwanne hat? Man unternimmt einen Trip zu einer der vielen Hot Pools.

                            Als wurden die Wanderbücher durchforstet und die Wahl viel dann auf die Cedar Flat Hot Pools. Es sollte meine erste Tour an die Westküste werden. Diesmal ging es sogar mit dem eigenen Auto los. Da der Track weiter im Hinterland startet, wäre das trampen wohl auch nicht so einfach gewesen. So konnten wir entspannt mit dem neu erworbenen Backpackerwagen los. Die Wettervorhersage versprach nur Gutes, aber wenn man sich auf eins in Nz nicht verlassen kann, dann ist das der Wetterbericht. Diesmal sollten die Vorhersagen aber stimmen und uns erwartete perfektes Wanderwetter.

                            Auf kleinen Feldwegen und über Kuhwiesen geht es zum Start des Tracks. War auch gar nicht so einfach zu finden und weit und breit traf man auch keine Menschen die man hätte fragen können.

                            Start des Tracks
                            Die Cedar Flats Hot Pools sind immer Sommer und Herbst ein beliebtes Wanderziel bei den Kiwis und mittlerweile auch bei Touristen bekannt. Im Gegensatz zu den Welcome Flats Hot Pools aber immer noch ein Geheimtip. Immer Sommer sind eigentlich fast täglich Einträge in den Hüttenbüchern zu finden.

                            An der Westküste herrscht eine komplett andere Vegetation und man wird regelrecht erschlagen vom grün der unzähligen Farne, Palmen und Bäume. Der Anfang des Track führt erst über offene Graslandschaft um dann durch einen wunderschönen Regenwald dem Lauf des Toaroha Rivers folgend, die Cedar Flats zu erreichen. Der Weg ist durchgehend gut markiert teilweise Weglos im Flussbett. Bei Regenwetter gibt es alternativ sogar eine Ausweichroute durch den Regenwald.

                            Wandern durch einen traumhaften Regenwald

                            Auf den DOC Schilder war die Gehzeit von 4 Stunden angegeben, wir erreichten die Hut aber schon nach 3 Stunden. Unterwegs trafen wir noch auf 2 andere Wanderer die wohl deutlich mehr als die 4 Stunden für den Track gebraucht haben.


                            Der Weg ist das Ziel oder das Flussbett

                            An der Cedar Flats Hut gab es dann erstmal den ritualen Tee und wir hatten die Wahl zwischen der alten rustikalen und der größeren neu erbauten DOC Hut. Unsere Wahl fiel dann auf die ältere 2 Bunk Hut. Die älteren Huts haben einfach mehr Charme als die neuen standardisierten Hütten vom DOC. An diesen Tag haben dann lediglich noch 4 andere Wanderer in der anderen Hut geschlafen.


                            Old Cedar Flats Hut

                            Dann ging es natürlich auf zu den heißen Quellen das eigentliche Highlight des Tracks. Die Quellen befinden sich ungefähr 10 Minuten Fussmarsch von der Hut im Bett des Wren Creeks. Dort befinden sich mehrere heiße Pools. Weiter oben gibt es mehrere kleine eher lauwarme Pools und auf der anderen Seite des Creeks befindet sich noch ein größerer sehr heißer Pool. Dort konnte man erstmal die Seele baumeln lassen.



                            Wellness nach dem Wandern

                            Die Pools hatten wir dann für uns ganz allein und konnten so in aller Ruhe die Landschaft um uns herum geniessen. Überraschenderweise gab es auch ungewöhnlich wenige Sandflies rund um die Pools.


                            Am nächsten morgen wurde dann ausgiebig die Landschaft rund rum die Hut erkundigt. Da traf ich dann auch auf die ersten Geflügelten Bewohner Neuseelands. Neben einen neugierigen Weka gleich neben der Hut, hab ich in der Ferne auch ein paar der seltenen blauen Enten erblicken können.


                            Neugieriger Weka


                            Guten Morgen Tee

                            Leider mussten wir an dem Tag auch schon wieder zurück da wir nicht mehr Zeit hatten. Die Gegend eignet sich aber hervorragend um die die Abgelegenen Tracks und Hütten der Westküste zu erkunden. Dort findet man noch viele der rustikalen alten NZFS Huts mit Namen wie BooBoo Hut oder Poet Hut.

                            Für uns ging es aber wieder auf dem gleichen Weg zurück. Unterwegs legten wir aber noch eine ausgiebige Mittagspause mit anschliessendem Bad ein.



                            Mittagspause auf Neuseeländisch


                            weil es auch an diesem Tag so heiß war, gab es eine Abkühlung im kalten Fluss.

                            Dann ging es wieder mit dem Auto zurück nach Christchruch. Ein rundum gelungender Wanderausflug mit super Wetter und dem ersten Bad in einer heißen Quelle.
                            Zuletzt geändert von Mad02; 18.01.2015, 16:25.

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                            • Mad02
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                              • 28.08.2014
                              • 15
                              • Privat


                              #15
                              AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                              So heut nochmal einen kleinen Bericht von meinen letzten Trip von Christchurch aus. Dannach gehts dann los mit Berichten von meinem 3 monatigen Rundtrip durch Neuseeland.

                              Wir hatten mal wieder einen Tag frei und eigentlich sollte der Trip diesmal zur Cave Stream führen. Einen 594m langer höhlen Komplex den man auch ohne Führer begehen kann. Als wir mit dem Auto auf dem Parkplatz ankamen, erwarten uns schon etliche durchgefrorene Leute auf dem Parkplatz. Wir schauten uns die Höhle nochmal kurz von aussen an, entschlossen uns dann aber sehr schnell den Trip nicht zu gehen. Das Wetter war an diesem Tag einfach zu schön um 1 Stunde durch eine eiskalte dunkle Höhle zu kriechen. Ausserdem floss durch die Höhle ein Bach und der war Ar***kalt. Also fuhren wir weiter zum Arthurs Pass Village.


                              Das Tor zur Kältekammer

                              Im Village suchten wir das DOC Büro auf und dort empfohl man uns dann den Avalanche Peak als gute Tagestour. Der Avalanche Peak ist wohl der bekannteste Gipfel im Arthurs Pass und auch bei Touristen sehr beliebt. Er ist zwar ziemlich steil und nix für Leute mit wenig Kondition dafür wird man oben mit super Blicken über die Südalpen belohnt. Das Wetter hätte nicht besser sein können als machten wir uns gleich auf den Weg.

                              Direkt vom Dorf führt der Weg sehr steil bis zur Baumgrenze. Dort wird der Weg etwas steinig und man hat die ersten Ausblicke auf die umliegenden Berge. Unterwegs überholte ich immer wieder andere Wanderer die wohl den Anstieg etwas unterschätzt hatten. Komplett ausser Atem und mit knallrotem KöpfenIch war aber auch sehr froh das ich nur meinen kleinen Rucksack auf hatte und nicht mit 25 kilo hier hoch musste. Aber es ist ja noch kein Wandergott vom Himmel gefallen.


                              Blick über die Südalpen

                              Oben angekommen waren wir wie zu erwarten dann auch nicht die einzigsten. Aber bei so einem Wetter kann man das wohl auch nicht erwarten. Zu den anderen Wandern gesellten sich dann auch noch ein paar Keas. Cheeky Bastards! Immer auf der suche nach einem Wanderer dem man etwas zu fressen stibizen kann. Sehr zutraulich aber man muss auf seine Finger aufpassen, sonst hat man einen weniger.


                              Immer Vorsichtig mit den Fingerchen


                              Was guckst du?

                              Das Wetter war einfach nur fantstisch und man hatte eine wirklich grandiose Aussicht. Keine einzige Wolke am Himmel und wenn der Wind nach einer Weile nicht doch etwas frisch geworden wäre, wären wir bestimmt noch viel langer dort oben geblieben.




                              Surrounded by Keas


                              Zurück gings dann über den Scotts Track


                              Mal was Florales! Bin kein Botaniker daher kenne ich den Namen leider nicht

                              Über den Scotts Track gings dann entspannt wieder zum Arthurs Pass Village zurück. Dort trafen wir wieder auf Wanderer die nicht genug zu trinken mit hatten und wohl etwas Probleme mit dem Kreislauf hatten. Naja man hilft ja gern und den Rest von unserem Wasser und ein paar Energiebar brauchten wir ja sowieso nicht mehr.

                              Unten im Dorf gabs dann zur Belohnung erstmal 2 riesengroße Kugeln Eis.

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                              • Mad02
                                Anfänger im Forum
                                • 28.08.2014
                                • 15
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                                Schon waren meine 6 Monate in Christchurch auch schon rum und ich hatte erstmal genug Geld gespart um die nächsten Monate entspannt durch Neuseeland zu reisen.

                                Den ersten Monate kam mich auch erstmal eine Freundin besuchen mit der ich den ersten Monate zusammen herumreiste. Daher gab es fürs erste auch etwas mehr Sightseeing als Wandertrips.

                                Von Christchurch aus fuhren wir entspannt mit einem der vielen Backpackerbusse nach Dunedin. Dunedin ist für mich wohl die schönste Stadt der Südinsel. Mit viel englischen Flair und einer beeindruckenden Natur vor der Tür. Empfehlenswert ist auf jedenfall der botanische Garten, der wie alle botanischen Gärten in NZ keinen Eintritt kostet.

                                Die meisten Touristen die nach Dunedin kommen machen auch einen Ausflug auf die Otago Peninsula. Die Peninsula ist auf jedemfall schon wegen der Tierwelt einen Besuch wert. Wen man Glück hat kann man dort Seelöwen und sogar die seltenen Gelbaugenpinguine zu Gesicht bekommen. Zum wandern ist die Halbinsel aber nur bedingt geeignet. Es sind zwar Wanderwege ausgewiesen aber so richtig markiert sind die aber nicht und man muss immer wieder über Weidezäune klettern. Mit dem Bus fuhren wir bis nach Portobello um dann rüber zur Sandfly Bay zu wandern.


                                Sandfly Beach


                                Dort trafen wir auch auf ein Rudel Seelöwen die sich am Strand verknügten. Während wir am Strand ein Päuschen einlegten kam auch am Ende des Strandes ein kleiner Pinguin an Land. Da wir ihn nicht verscheuchen wollten konnten wir ihn leider nicht fotografieren. Die Tiere sind sehr scheu und vom aussterben bedroht.


                                Seelöwen am Strand




                                Steilküste der Otago Peninsula

                                Zurück ging es über den Boulder Beach Track wo wir dann unser Zelt aufschlugen und eine sehr unruhige Nacht im Zelt verbrachten. Die ganze Nacht regnete es und der Wind schlug mit voller Kraft gegen das Zelt und man fühlte sich als ob man neben einem Flugzeug schläft. Ich hatte wohl diese Nacht höchstens 2 Stunden geschlafen.


                                Der wohl windigste Platz an dem ich je mein Zelt aufgestellt habe

                                Den nächsten Tag gings dann zurück nach Dunedin wo wir unseren Bus nach Te Anau bekommen mussten.
                                Leider ging in Dunedin irgendwie mein Kamera kaputt und ich musste sie erstmal zur Reperatur einsenden.
                                Aber zum Glück gibt es ja eine weltweit gültige Garantie. Deshalb gibt es erstmal nur Fotos von der sehr alten Kamera meiner freundin.

                                Von Dunedin fahren wohl die meisten gleich weiter nach Te Anau um von da dann weiter zum Milford Sound zu fahren. Te Anau ist das Tor zum Fjordland. Vom Ufer des Lake Te Anau bekommt man einen ersten Eindruck von den Bergen des Fjordlandes. Die Nacht in Te Anau verbrachten wir auf dem örtlichen Zeltplatz und mussten erstmal etwas schlucken. Das war wohl der teuerste Zeltplatz in ganz Neuseeland und auch die Backpacker sollen hier wohl um einiges teurer sein als woanders. Am Rande der Stadt gibt es einen kleinen Vogelpark wo man sich einige der einheimischen Vögel Neuseeland anschaun kann. Ansonsten hat Te Anau nicht so viel zu bieten ausser das man sich dort gut für seine Wandertouren versorgen kann. Leider gibt es im Fjordland nur die Great Walks und dann noch den Dusky und den Hollyford Track. Ansonsten kann man sich höchstens noch weglos durch die Wildnis schlagen. Auf Great Walks hatten wir keine Lust und der Dusky und Hollyford Track hätten zuviel Zeit in Anspruch genommen. So ging es den nächsten Tag per Anhalter zum Milford Sound um dann von dort aus wollten wir zum Caples Track zu trampen.

                                So lange hatten wir noch nie auf eine Mitfahrgelegenheit gewartet wie an diesem Tag.Die meisten Touristen fahren schon sehr früh los damit sie den ganzen Tag am Milford Sound verbringen können. Je später es wurde desto weniger Autos fuhren an uns vorbei. Nach 3 Stunden wollten wir eigentlich schon aufgeben, fast ohne Hoffnung hielt ich meinen Daumen ein letztes Mal raus und tatsächlich wurden wir dann doch noch von einem netten Deutschen mitgenommen. Leider ging es am diesem Tag nur bis zum Lake Gunn wo wir am See, zwischen vielen anderen Campervans,unsere Zelt aufschlugen.

                                Am nächsten Tag gings dann weiter zum Milford Sound und man kann sagen was man will aber die fahrt zum Milford Sound ist bei schönem Wetter wirklich Spektakulär. Was man vom Milford Sound nicht wirklich behaupten kann.


                                Das Ziel eines jeden Touristen in NZ der Milford Sound

                                Für mich war das hier einfach nix. Überall leute die kurz ein Foto machten um sich dann ins Cafe zu setzen um Kaffee und Kuchen zu trinken. Also hatten wir uns schnell alles angeschaut um uns dann auf den Rückweg zum Startpunkt des Caples Track zu machen. Aber so sch***e wie man zum Milford Sound kommt so kommt man auch wieder raus. Wieder mussten wir fast 2 Stunden auf eine Mitfahrgelegenheiten warten. Diese blöden Touristen
                                Dann sprach ich ein nette chinesisches Paar an die uns dann mitnahmen.

                                Der Caples Track ist perfekt um die lange Rückfahrt von Te Anau nach Queenstown zu umgehen.Ausserdem auch Recht einfach zu laufen und so perfekt für meine Freundin die noch nicht so viel Wandererfahrung hatte.
                                Der Startpunkt des Caples track ist gleichzeitig auch das Ende des Routeburn Track. Also kamen uns die ersten Kilometer erstmal alle 5 Minuten Wanderer entgegen die wohl nicht ihren Shuttle Bus verpassen wollten.

                                An der Howden Hut trennen sich dann die beide Wege und ab dann wurde es auch deutlich ruhiger. Unser heutiges Ziel war der Campplatz am Greenstone Saddle wo man umsonst sein Zelt aufstellen kann.


                                Blick auf Lake Howdon

                                Den nächsten Morgen war das Wetter wieder sehr durchwachsen und heute sollte es über den McKellar Saddle gehen, den einzigen wirklichen Anstieg auf dem kompletten Caples Track.Auf dem Weg zum Saddle wechselte aber der Weg von schönem Naturpfad auf einmal zur steinigen Wanderautobahn.


                                Hier war die Welt noch in Ordnung


                                Hier wars dann vorbei mit über Stock und Stein


                                Blick vom McKellar Saddle



                                Trotzdem ist der Caples Track landschaftlich wirklich schön auch wenn er sich wohl in Zukunft ähnlich wie die Great Walks entwickeln wird. Heute liefen wir dann auch nur bis zur Upper Caples Hut. Im Hutbuch gab es eine wilde Diskussion über die Vor- und Nachteile des neuen Wanderweges. Am Abend unterhielt ich mich auch noch mit einem anderen Wanderer über das Thema und dieser war von dem neuen Weg sehr angetan. Da hat halt jeder eine seine eigene Meinung. Die Hut ist schön gelegen aber leider gab es sehr viele Sandflies rund um die Hut. Daher war leider nix mit draußen vor der Hut entspannen. Wir machten noch einen Ausflug hoch zum Kay Creek Track um dann den Abend entspannt in der Hütte ausklingen zu lassen.


                                Upper Caples Hut


                                Rund um die Upper Caples Hut

                                Am nächsten Tag war das Wetter wieder besser und wir waren mal wieder die letzten die loswanderten. Der Rest des Weges geht meisten über offene Graslandschaft und schon nach 2 Stunden erreicht man dann die Mid Caples Hut. Eine wirklich gemütliche Hut mit sehr schönen Aussichten auf die umliegende Landschaft. Dann geht es immer weiter den Caples River bis zum Ende des Tracks entlang.


                                Mid Caples Valley

                                Dort hatten wir Glück das uns eine neuseeländische Wandergruppe mit nach Glenorchy genommen hat. In Glenorchy standen wir nicht mal 1 Minute und schon hielt das nächste Auto an welches uns dann gleich bis nach Queenstown mitnahm. Diese netten Kiwis, da muss man nicht 3 Stunden auf eine Mitfahrgelegenheit warten wie zum Milford Sound.
                                Zuletzt geändert von Mad02; 28.01.2015, 01:04.

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                                • Julia
                                  Fuchs
                                  • 08.01.2004
                                  • 1384


                                  #17
                                  AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                                  Mir gefiel Dunedin auch sehr gut, aber bis auf wenige kurze Spaziergänge sind wir auf der Otago-Halbinsel hauptsächlich wegen der Pinguine und Albatrosse gewesen. Die Tüpfelscharben waren auch ein Highlight. Ansonsten hielten für mich auf der Nordinsel die Wanderung zum Cape Kidnappers zur Australtölpelkolonie und auf der Südinsel die Gegend um Kaikoura (Walsafari) Sternstunden der Tierbeobachtung bereit.

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                                  • Mad02
                                    Anfänger im Forum
                                    • 28.08.2014
                                    • 15
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                                    In Queenstown waren an diesem Wochenende alle Hostels brechend voll und irgendwie gabs dort auch keinen Campingplatz. Also gönnten wir uns den Luxus eines Hotelzimmers. Queenstown ist wohl für die meisten Backpacker die Partyhochburg Neuseelands. Wir schauten uns aber lediglich die Stadt an und nutzten die Zeit um Proviant für die nächste Tour einzukaufen.


                                    Der Hafen von Queenstown

                                    Eigentlich wollten wir von Queenstown aus über den Motatapu Track nach Wanaka wandern. Da für die nächsten Tage aber brütende Hitze angesagt war und der Track nur durch hugeliges offenes Grasland führt haben wir uns dann dagegen entschieden. keine Lust den ganzen Tag von der Sonne gegrillt zu werden.

                                    Stattdessen wollten wir gleich weiter bis zur Westküste nach Haast fahren. Von Queenstown nahmen uns 2 deutsche bis nach Wanaka mit. Von Wanaka gings dann mit 2 Kiwis über den Haast Pass rüber zur Westküste. Selbst mit dem Auto ist diese Gegend rund um Mount Aspiring National Park einfach nur Atemberaubend.

                                    Auf der Karte sieht Haast eigentlich wie eine größere Stadt aus aber in Wirklichkeit handelt es sich nur um eine kleine Ansiedlung von Häusern mit einem Supermarkt und einem Pub. Ein Glück hatten wir unseren Proviant schon in Queenstown gekauft. Unsere nächste Wanderung sollte über den Paringa Cattle Track gehen. Ein alter Track über den früher die Kühe entlang getrieben wurden. Ziemlich selten begangenen und selbst die Dame im Doc-Office konnte uns nicht viel darüber sagen. Aber der er direkt an der Hauptroute an der Westküste liegt und sehr unbekannt sein soll, wollten wir den track unbedingt laufen.

                                    Am Ortsausgang von Haast warteten wir erstmal eine ganze Weile, weil nur alle halbe Stunde mal ein Auto vorbei kam. Dann nam uns aber doch noch der Postmann bis zum Anfang des Tracks mit. Hinten im Laderaum zwischen Paketen bin ich bisher auch noch nicht mitgefahren.

                                    Der Anfang des Tracks führt durch offenes Grasland und überall sieht man auch noch Kühe in die Büsche verschwinden. Nach 2 Stunden erreicht man dann die Coppermine Creek Hut. Da wir es schon Nachmittag hatten und es bis zur nächsten Hut noch ungefähr 8 Stunden gedauert hätte, blieben wir für heut hier und entspannten uns ein wenig.
                                    Der nächste Tag sollte um einiges anstrengender werden.






                                    Grüne Westküstenflora

                                    Eigentlich ist der Track recht einfach zu laufen da er immer den alten Kuhweg entlang führt, jedoch hat die Natur im Laufe der Zeit gute Arbeit geleistet und teilweise den kompletten Weg weggewaschen. Man fühlte sich wie in einem grünen Tunnel der immer wieder von Erdrutschen unterbrochen wurde. So ging es teilweise abenteuerlich über umgefallene Bäume und Erdrutsche um dann nach ein paar Metern wieder auf den typischen grünen Weg zu treffen. Viele Ausblicke gab es nicht und auch so war der Track recht monoton. Dann wuchs auf dem ganzen Track auch noch so eine blöde Pflanze, wo sich die Samen mit Widerhaken in deinen Beinhaaren verfingen. Meine Beine waren irgendwann komplett schwarz von den Samenkörnern.


                                    Einer der vielen Creeks auf dem Track

                                    Nach 8 Stunden erreicht wir dann ziemlich erschöpft die Maori Saddle Hut. So froh war ich selten eine Hütte zu sehen. In der Hütte war ich erstmal mindestens eine halbe Stunde damit beschäfftigt meine Beinhaare von den blöden Samen zu befreien. So eine Kackpflanze!



                                    So sah der Weg eigentlich den ganzen Tag über aus

                                    In der Hütte lass ich dann noch den Eintrag von einem verrücktem Deutschen aus Hamburg der einfach mal so 24 Tage weglos durch die Südalpen wandert. Menschen gibts!!!


                                    So sahs dann den nächsten Tag aus

                                    Der nächste Tag ging dann weiter wie der tag davor. Heut hatte ich aber gleich meine Regenhose drüber gezogen und so konnten die Samenkörner nicht mehr in meinen Beinhaaren hängen bleiben.
                                    Es ging weiter durch den "grünen Schlauch" bis zur Blowfly Hut. Dort übernachteten wir um dann am nächsten Tag wieder bis zum Highway zu wandern.



                                    Landschaftlich ist der Cattle Track nicht wirklich empfehlenswert, wer aber die Abgeschiedenheit sucht und in kleinen Hütten übernachten will der ist auf dem Cattle Track richtig. Wir haben an den 3 tagen keinen einzigen Menschen getroffen und die letzten Hütteneinträge lagen auch schon ein paar tage zurück.

                                    Dann gings weiter per Anhalter zum Franz Joseph Village wo wir uns obligatorisch den Gletscher anschauten. Vom Gletscher sieht man eigentlich nicht wirklich viel und man wird auch von einem "DOC Ranger" angehalten die Absperrungen nicht zu übertretten.


                                    Beim Franz Joseph Gletscher

                                    Weiter ging es dann die Westküste hinauf bis nach Greymouth. Da meine Freundin nur einen Monat Zeit hatte blieb die nächsten Tage leider keine Zeit mehr für Wanderungen. Von Greymouth gings hoch nach Nelson wo wir uns ein Auto mieteten um die Golden Bay zu erkunden. Ein wirklich schöner Abschnitt von Neuseeland, wo ich aber später nochmal alleine zum wandern herkommen sollte.

                                    Mit dem Auto gings dann über Kaikoura zurück nach Christchurch wo meine Freundin wieder zurück nach Deutschland flog und ich meine reparierte Kamera zurückbekommen sollte.
                                    Zuletzt geändert von Mad02; 10.02.2015, 02:20.

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                                    • berniehh
                                      Alter Hase
                                      • 31.01.2011
                                      • 2501
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                                      Die Unterkunftssituation in Queenstown kommt mir ja irgendwie bekannt vor. Bei mir waren auch alle Hostels voll und die Campingplätze überteuert. Mit Glück hatte ich noch den letzten Zeltplatz im Garten der Hippolodge ergattert.

                                      Zitat von Mad02 Beitrag anzeigen
                                      In der Hütte lass ich dann noch den Eintrag von einem verrücktem Deutschen aus Hamburg der einfach mal so 24 Tage weglos durch die Südalpen wandert. Menschen gibts!!!
                                      Uups
                                      www.trekking.magix.net

                                      Kommentar


                                      • Atze1407
                                        Fuchs
                                        • 02.07.2009
                                        • 2425
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                                        Schöne Tour, Danke.
                                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                        Abraham Lincoln

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                                        • Mad02
                                          Anfänger im Forum
                                          • 28.08.2014
                                          • 15
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NZ] Tramping in New Zealand

                                          Ein Christchurch teilte man mir dann mit, das meine Kamera irreparabel war und man mir aber in den nächsten Tagen eine neue zusenden wollte. Also blieb ich noch ein paar Tage in Christchurch und verbrachte ein paar Tage bei einem alten Arbeitskollegen.

                                          Da es mittlerweile langsam Herbst wurde wollte ich von nun an immer Richtung Norden wandern. Da ich schon während meiner Zeit in CHristchurch immer den Harper Pass laufen wollte, aber nie die Zeit dazu hatte, sollte dies nun meine nächste Tour werden. Ein alter Wandertrek der schon damals von den Maoris zum Warentransport zur Westcoast genutzt wurde. Mittlerweile ist der Harper Pass teil des Te Araroa Tracks und immer Sommer ein sehr beliebter Track auf historischen Pfaden. Der Track führt vom Arhurs Pass durch ein weitläufiges Tal zum Lewis Pass.

                                          Mit neuer Kamera im Gepäck ließ ich mich also von meinem Freund außerhalb von Christchurch absetzen um heut noch Start des Tracks zu kommen. Das Wetter konnte wohl nicht besser sein aber heute wollte einfach niemand anhalten. Die meisten fuhren nur bis in die nächste Stadt und so kam ich nur sehr langsam voran und irgendwann steckte ich für mehre Stunden in Darfield fest. Am späten Nachmittag nahm mich dann doch noch ein netter Brazilaner mit, der auf den Weg zum Arhturs Pass Village war. Als wir das Arhurs Pass Village erreichten war es mittlerweile fast schon zu spät um noch weiter zum Start des Tracks zukommen. Als verbrachte ich die Nacht dort.

                                          Am nächsten Tag war auch wieder sehr wenig Verkehr aber ein netter Kiwi, der auf dem Weg nach Greymouth war, nahm mich dann doch mit. Während der Fahrt war ich dann auch so abgelenkt, dass ich erst in Jackson merkte das wir schon am Start des Tracks vorbeigefahren waren.Nun durfte ich erstmal schön 3 km an der Straße zurück laufen.


                                          Start des Harper Passes

                                          Da man in Neuseeland nicht unbedingt eine genaue Wanderkarte braucht, da es meistens nur einen Weg gibt und dieser fast immer gut markiert ist , hatte ich auch diesmal keine Wanderkarte mit. Auf meiner Neuseelandkarte war aber nicht eingezeichnet auf welcher Seite des Taramakau Rivers der Track entlangführt. Aber eigentlich musste man ja nur dem Tal des Harper Passes folgen. Also fuhrtete ich den Otira River und den Taramakau River und wanderte das Tal hinauf. Weit und breit hatte ich aber schon länger keine Markierung mehr gesehen. Irgendwann wusste ich auch warum, den vor mir tat sich irgendwann dichtes Gebüsch auf wo ich dann nicht mehr weiter kam. Der Track musste wohl genau auf der anderen Seite verlaufen. Das ging ja schon mal gut los!!!!!

                                          Da ich keine Lust hatte wieder den Weg zurück zu laufen versuchte ich mir einen Weg durch das Gestrüpp zu bahnen. Was aber gar nicht so einfach war. Irgendwann war ich mittendrin und das Gestrüpp wurde irgendwie immer dichter. Irgendwann kam ich dann doch auf der anderen Seite raus und auf der anderen Seite des Taramakau lag der Track. Da ich mittlerweile wie richtige Kiwiwanderer einfach mit Wanderschuhen die Flüsse durchquerte war das aber kein Problem. Meine Laune war aber mittlerweile im Keller. Meine Füsse waren pitschnass, ich hatte jetzt überall Kratzer an Armen und Beinen und bis zur Locke Stream Hut sollte ich es wohl auch nicht mehr schaffen.

                                          So entschied ich mich dafür heut nur bis zur Kiwi Hut zu wandern. Die Kiwi Hut ist eine alte 6 Bunk Hut die von den meisten nur als Rastplatz genutzt wird. Bisher hatte ich noch keinen anderen Wanderer gesehen und auch in der Nacht hatte ich die Hütte für mich allein. In der Nacht hörte ich dann von weiten das erste Mal ein paar Kiwivögel singen. Hier rund um den Arthurs Pass sollen noch relative viele Kiwis in freier Wildbahn leben.

                                          Am nächsten Tag war das Wetter typisch Westküste und es schüttete und sah auch nicht nach Besserung aus. Trotzdem machte ich mich auf den weg und wollte eigentlich heut noch über den Harper Pass bis zur Camerons Hut laufen. Da das Wetter aber immer schlechter wurde entschied ich mich an der Locke Stream Hut dafür die Nacht dort zu verbringen. Leider hatte ich mich noch nicht wieder daran gewöhnt eine Kamera dabei zu haben deswegen gibt es nicht so viele Fotos von der Tour. Den ganzen Tag über traf ich wieder keinen anderen Wanderer am Abend bekam ich dann aber doch noch Gesellschaft von einem Wanderer aus Oregon.

                                          Es regnete die ganze Nacht durch und auch am nächsten Morgen sah es nicht wirklich besser aus. Keiner von uns beiden hatte wirklich Lust heute loszulaufen. Ich machte dann aber doch den Anfang in der Hoffnung, dass das Wetter doch noch besser werden sollte. Aber nix da denn ganzen Aufstieg zum Pass regnete es und oben lief man dann durch eine Nebelsuppe die man sonst nur vom Brocken kennt. Ich weiss nicht ob man vom Pass aus wirklich tolle Ausblicke hat, ich konnte aber gerade so den Weg vor mir sehen. Gegen Mittag tauchte das kleine Orange Harper Bivouac im Nebel vor mir auf. Wo ich erstmal eine kurze Teepause einlegte. Nach dem Bivouac geht es immer den Hurunui River entlang. Irgendwann erreicht man dann die ziemlich alte Camerons Hut. Mein Ziel war für heute aber die Hurunui Hut No3.


                                          Nach dem Regen an der Hurunui Hut No.3

                                          Als ich die Hut erreicht hatte, hat es dann auch endlich aufgehört mit regnen und jetzt lam auch mal kurz die Sonne raus. Die hat war wirklich gemütlich und ich machte erstmal ein Feuer an um meine Klamotten zu trocknen. In der Nacht trieben dann Mäuse in der Hut ihr Unwesen und versuchten an unsere Essen zu gelangen. Meistens wird man durch die Hüttenbücher schon vorgewarnt hier stand aber bisher nix im buch drin, scheint wohl ein neues Problem zu sein.

                                          Am nächsten Tag zeigte sich immer mal wieder die Sonne und ich wanderte weiter zu meinem nächsten Ziel die Hurunui Hot Springs. Die Hot Springs sind wohl das Highlight des Harper Pass Tracks und genau die richtige Entspannung für jeden müden Wandersmann. Die Temperatur kann man mit einem Kaltwasserschlauch perfekt auf seine Vorlieben abstimmen. Ein wirklicher schöner natürlicher Hot Pools umgeben von schönster Natur. Jediglich die die Sandflies rund um die Hot Pools bervten ziemlich.


                                          Entspannung pur in den Hot Pools

                                          Weiter gings dann bis zur Hurunui Hut. Hier verbrachte ich die Nacht wieder allein. Einen Tag davor war aber eine Schulklasse mit 20 Leuten hier. Glück gehabt so hatte ich wieder meine Ruhe.


                                          An der Hurunui Hut


                                          Blick von der Hut aus

                                          Auf der Canterburyseite ist der Track nicht mehr so wild und alle größeren Flüsse sind hier mit Swingbridges überspannt. Auch das Wetter war hier auf einmal viel besser.



                                          Am nächsten Tag wanderte ich dann entspannt bis zur Hope Kiwi Lodge. Auch hier traf ich wieder auf keinen anderen Wanderer, eigentlich hatte ich auf dem Track mit mehr Menschen gerechnet. Aber die Wandersaison ging langsam zu Ende und für Te Araroa Wanderer war es schon zu spät.

                                          Am nächsten morgen bekam ich doch noch Besuch von einem Jäger, der wohl den schlimmsten Kiwi Dialekt hatte den ich je gehört hatte. Mittlerweile hatte ich mich ja an den komischen Dialekt der Kiwis gewöhnt aber bei ihm verstand ich nicht mal die hälfte von dem was er mir erzählte.

                                          Mittlerweile hatte der Regen wieder eingesetzt und im Regen machte ich mich auf den Weg bis zum Ende des Tracks am Higway 7.

                                          Diesmal hatte ich wieder Glück mit den Autos und schon das dritte Auto hatte wohl Mitleid das ich im strömenden Regen stand und nahm mich mit nach Hanmer Springs. Ich dachte schon bei so einem Wetter wird mich niemand mitnehmen, aber diesmal hatte ich wieder Glück.

                                          In Hanmer Springs quartierte ich mich erstmal für 2 Tage in einem Hostel ein und verbrachte einen ganzen Tag in den Hanmer Springs Thermal Pools. Nach 6 Tagen wandern genau das richtige.

                                          Der Harper Pass war trotz des schlechten Wetter einer meiner schönsten Wanderungen in Neuseeland. Man läuft eigentlich die ganze Zeit nur durch ein Tal trotzdem ist der Track Landschaftlich wirklich schön und oben drauf gibt es dann noch eine heiße Quelle in der Mitte des Tracks. Ausserdem ist er per Anhalter wirklich sehr gut zu erreichen. Unbedingt empfehlenswert für alle die einen schönen Track abseits der Great Walks suchen.

                                          In Hanmer merkte man dann auch schon das es langsam Herbst wurde.

                                          Zuletzt geändert von Mad02; 17.02.2015, 00:46.

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