Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 52.99329711 |
Längengrad | -9.408416748 |

Hier kommt nun der Reisebericht zu unserer diesjährigen Irland-Tour über den Burren Way im County Clare, Irland. Wieder einmal mit dabei waren Stephan und Jogi.
Eckdaten: 22.03.-29.03.2015, Anreise über Dublin mit der Bahn mit Umstieg in Athenry nach Ennis, von dort mit dem Bus nach Lahinch. Wanderung von Lahinch über Liscannor, Doolin, Fanore nach Ballyvaughan, mit dem Bus nach Galway und der Bahn wieder zurück nach Dublin.
Von Doolin aus war ein Abstecher zu den Aran Islands mit Übernachtung geplant.
Vorweg muss ich sagen, dass der Burren Way mich bei der Planung etwas verwirrt hat, laut diversen Karten verzweigt er sich hinter Doolin in diverse Abzweige und Rundwege, manchmal wird Ballyvaughan an der Nordküste Clares als Endpunkt angegeben, das man mal über einen Küstenweg erreicht, mal durch das Hinterland über Bergpässe.
Und die ganz offizielle Route führt dann von Ballyvaughan wieder zurück durchs Hinterland bis Corofin.
Zeitlich würde das ungefähr in 6 Tage reinpassen. Unsere Optionen waren den Burren Way ganz bis Corofin zu laufen und von dort mit dem Bus/Taxi nach Ennis zurück. Wenn schon die Fähre zu den Aran Islands ging, wollten wir dort einen Tag und Nacht verbringen, die uns dann zwar zum Abschluss der Wanderung fehlen würden.
Dann würden wir am letzten Tag irgendwie versuchen, vom uns dann noch unbekannten Endpunkt unserer Tour mit nem Taxi oder so nach Ennis zurück zu kommen. Von dort aus wollten wir dann am Abflugtag mit der Bahn zurück nach Dublin fahren und sofort in den Flieger steigen.
Soweit der Plan….
Durchführung:
22.03.15 Essen – Düsseldorf – Dublin
Wieder einmal werden wir von Stephans Bruder Christian in der Reihe nach in Essen-Heisingen abgeholt und zum Düsseldorfer Flughafen gefahren. Um ein Zeltdesaster wie bei der letzten Tour auf dem Sheeps Head Way zu vermeiden, hatte ich diesmal zu Stephans großer Erleichterung die Verantwortung für das Zelt übernommen und mein Tatonka Arctic dabei.
Mit dem Flieger ging es dann mit etwas Verspätung ab nach Dublin wo wir spät abends landeten und dann mit dem AirLink für 6,-€ direkt nach Dublin fuhren.
Gebucht hatten wir das Hostel im Gogartys, wo wir dann am späteren Abend noch einige Guinness zu uns nahmen. Allerdings endete der Abend früher als sonst, da nach einer neuen Regelung die Pubs in Temple Bar Sonntags eher schließen müssen.
Tat uns aber auch gut.
23.03.15 Dublin - Athenry - Ennis - Lahinch - Liscannor
Am nächsten Morgen führte uns der Weg wieder einmal zu Fuß zur Heuston Station, der Dubliner Bahnhof von dem aus Irishrail in den irischen Südwesten fährt.
Vorab mussten wir aber noch eine Gaskartusche kaufen, was uns trotz aller vorangegangenen Dublin Aufenthalte vor eine etwas größere Aufgabe stellte. Denn Gas hatten wir bislang immer erst am Zielbahnhof in Killarney gekauft, heute wollten wir jedoch zeitlich eng getaktet über Ennis nach Lahinch. Die erste Anfrage im Hostel führte uns ins Jervis Shopping Center nördlich des Liffeys, da es dort ein Sportgeschäft gäbe. Das gab es da auch, nur hatten die kein Gas. Der freundliche Mitarbeiter schickte uns jedoch mit einer guten Wegbeschreibung in eine nahe Einkaufsstraße mit diversen kleinen Läden, unter anderem auch zwei kleinen Outdoor-Shops die auch wirklich Gaskartuschen hatten. Es war der Ramblers Way am Ende der Mary Street, um die Ecke in der Capel Street gab es auch noch einen Laden.


Der "Ramblers Way" in der Mary Street


Der weitere Weg zur Heuston Station

Beide liegen Gott sei Dank so grob auf dem Weg zur Heuston Station, die wir dann auch zügig erreichten.
Und dort mussten wir dann merken, dass diesmal irgendwie keiner die Bahntickets vorgebucht hatte.
Eigentlich wollte Irishrail laut Internet nur 23,-€ für die Fahrt nach Ennis haben. Wir wollten wohl schlau sein und die Tickets am Schalter evtl. günstiger holen, aber Pustekuchen…69,-€ !!!
Mehr als das doppelte!!!
Der Internetpreis beinhaltet bis 24h vor Abfahrt immer einen Frühbucher-Rabatt, warum wir das nach all den Jahren vergessen hatten… keiner wusste es .
Zähneknirschend bezahlten wir diesen Wucherpreis und fuhren dann mal, mit viel Black-Pudding gestärkt zunächst bis Athenry, wo wir zwecks Umsteigen ca. 2 Stunden Aufenthalt hatten.


Das einzig tolle an Athenry ist aber wohl nur seine Geschichte und das daraus resultierende Lied „Fields of Athenry“, der inoffiziellen Nationalhymne Irlands.
Ansonsten war dort am späten Montagvormittag ziemlich tote Hose, der einzig geöffnete Pub konnte sich dann aber über unseren kurzen Aufenthalt freuen.


Weiter ging dann die Fahrt nach Ennis in einer Art Schienenbus, Ennis erreichten wir mit ca. 10 Minuten Verspätung, der Anschlussbus hatte aber auf den Zug gewartet, so das wir die letzte Etappe der Anfahrt auch noch ohne größere Pannen hinter uns bringen konnten.
Allerdings war Ennis ziemlich grau und trist, so dass bei Stephan und mir schon Zweifel aufkamen, ob wir hier wirklich unsere Tour beenden wollten. Die Busfahrt führte auch durch Corofin, den Endpunkt des Burren Way, das einen zu Ennis geradezu fröhlichen Eindruck machte, Irland wie man es sich vorstellt quasi.
Dann lieber hier den letzten Abend verbringen.
Gegen 16:00 Uhr erreichten wir dann endlich Lahinch. Der Bus in dem wir saßen fuhr zwr noch weiter bis Liscannor, wo wir die Nacht verbringen wollten, aber wir waren ja zum Wandern nach Irland gekommen und wollten die ca. 5km zwischen den beiden Dörfern dazu nutzen, uns schon mal ein bisschen einzulaufen.




Lahinch Beach, Startpunkt der Wanderung mit markantem Wetter
Nach der obligatorischen Stärkung in Form von 2-3 Guinness in Lahinch machten wir uns dann gegen halb sechs auf den Weg über den offiziellen Burren Way am Strand lang Richtung Liscannor. Doch nach wenigen hundert Metern versperrten ein Schild und Zaun uns den Weg.

Nach Karte ging es hier aber weiter, und so gingen wir dann auch weiter, links das Meer und rechts ein schöner Golfplatz.
Stephan wählte den Weg direkt am Wasser lang, Jogi und ich gingen oben über die Kante. Hier peitsche der Wind uns allerdings so viel Sand ins Gesicht, dass wir froh waren, als und der Weg dann auch endlich mal nach untern führte und wir windgeschützt erst einmal landeinwärts zu der einzigen Brücke laufen durften, die zwischen Lahinch und Liscannor liegt und die es zu überqueren galt.





Schließlich erreichten wir Liscannor bei schönstem Wetter und fanden auch recht schnell am Ortseingang am Pier eine wunderschöne Picknick-Area, deren grüne Wiese zum Zelten direkt einlud.


Liscannor ist auch die heimat von John Holland, dem Erfinder des modernen U-Bootes
Allerdings standen hier auch ganz viele Schilder, die das Campen verboten. Zum ersten Mal etwas ratlos fragten wir zwei Seemänner, die grade mit einem kleinen Fährboot angelegt hatten. Blankes Entsetzen auf unsere Frage, ob man dort sein Zelt aufbauen könnte. Sie würden es nicht tun, so der Konsens der beiden. Zelten sei hier überall verboten, die Polizei würde öfter nachts Streife fahren.
Da hatten wir nun gar keine Lust drauf, also suchten wir erst mal wieder einen Pub auf, von dem Liscannor zwei zu bieten hatte. Der Erste entpuppte sich dabei eher als Restaurant der gehobenen Preisklasse, die Speisen begannen bei ca. 30,-€, was Stephan und Jogi jedoch nicht davon abhielt, sich dort den Bauch voll zu schlagen.
Ich trank lieber nur ein Guinness und machte mich dann, während die Gourmets auf das Essen warteten, schon einmal alleine auf die Suche nach einem potentiellen Zeltplatz.
Eine schon von weitem sichtbare Turmruine war allerdings Festungsmäßig eingezäunt, ansonsten gab es nur zu diversen Häusern gehörende Wiesen…nach einiger Zeit kam ich ohne Ergebnis zurück.
Da die Suche bislang noch nicht erfolgreich war, fragten wir dann einfach die Kellnerin, wo man hier wohl gut zelten könnte.
Wir wurden total entsetzt angeguckt, um Gottes Willen blos nicht zelten! Hier in der Gegend wäre das nicht gerne gesehen, man will hier keine Camper/Hiker, wir würden bestimmt Ärger kriegen, etc…
Was ist Liscannor denn für ein Ort??
Nach einer Weile kam sie noch einmal an unseren Tisch geschlichen, um uns verschwörerisch zu zu flüstern, dass wir links die Straße hoch sollten, und dann auf dem Schulhof der örtlichen Grundschule unser Zelt aufbauen könnten. Aber wenn wer fragen würde, der Tipp käme nicht von ihr…
Ich hatte die Schule direkt neben der Turmruine auch schon gesehen, aber auf einer komplett asphaltierten Fläche wollte ich mein Zelt dann doch nicht aufbauen …
Nachdem Stephan und Jogi zu Ende geschmaust hatten, wechselten wir zwecks Gemütlichkeit in einen richtigen Pub drei Häuser weiter auf der Straße, die Egans Bar.
Hier fanden wir dann auch den üblichen Dorftrinker, der sich mehrere Stunden an einem Glas Bier festhalten konnte. Ins Gespräch gekommen und auf die Problematik mit dem Zelt angesprochen, meinte er zunächst, er hätte ja Weideland, auf dem wir gerne schlafen könnten, nur wäre das viel zu weit außerhalb. Warum wir denn nicht auf der Wiese hinter dem Gemeindezentrum schlafen würden?
Wäre quasi schräg gegenüber…
Kurz angeschaut, für gut befunden und den Abend noch gemütlich im Egans ausklingen lassen, dann zogen wir gegen 02:30 Uhr hinter das Gemeindezentrum, bauten dort das Zelt auf und hatten eine kurze, aber erholsame Nacht in Liscannor.

irisches Kleeblatt und Stimmung in der Egans Bar

24.03.15 Liscannor - Doolin
Bei Sonnenschein und relativer Windstille krochen wir am Morgen aus dem Zelt und frühstückten erstmal ausgiebig und unbehelligt von den Dorfbewohnern. Das Gemeindezentrum bot einen Sichtschutz hin zur Hauptstraße, vom Parkplatz der Kirche aus konnte man uns zwar sehen, aber weder ein früh eintreffender Priester noch einige Gemeindemitglieder störten sich an unserer Anwesenheit.

Gestärkt machten wir uns nun an die heutige Tagesetappe, die uns von Liscannor über die Cliffs of Moher, beginnend am Hags Head, bis nach Doolin führen sollte.
Recht lange und mühselig ging es zunächst mehrere Kilometer nur über Nebenstraßen bis zum letzten Haus vor Hags Head, dem südlichen Punkt der Cliffs of Moher, auf dem natürlich auch wieder eine Turmruine steht.
Kurz vor Hags Head also wechselten wir auf einen geschotterten Weg, der uns (noch im Windschatten der Cliffs) dem Turm und damit den Cliffs immer näher brachte.





Kaum am Rand der Cliffs angekommen, umtoste uns ein heftiger und stetiger Wind, der über das Meer heran und dann die Klippen 200 Meter hochzog. Windschatten gab es keinen, erst recht nicht im Turm, der im Gegenteil eher wie ein riesiger Kamin den Wind an zu ziehen schien.
Trotzdem gönnten wir uns eine längere Pause, genossen den Ausblick und freute uns auf die kommende, ca. 3-4 Stunden dauernde Wanderung entlang der Abbruchkante bis nach Doolin.

Blick nach Süden, Ende der Cliffs of Moher

Blick nach Norden an den Cliffs of Moher entlang




Im Hintergrund sind die Ausläufer Liscannors zu erkennen

Der dann folgende Weg über den Rand der Klippen, der Cliffs of Moher Coastal Walking Trail, entpuppte sich als ein sehr angenehm zu laufender Pfad, teils geschottert mit 3-5 Metern Abstand zu den Klippen, teils als Trampelpfad nur 1 Meter von der Kante entfernt . Zu unserer rechten Seite begannen sofort Wiesen und Weiden hinter dem obligatorischen Stacheldrahtzaun, der Blick ging zurück über Liscannor und die dazwischen liegende Bebauung bis hin nach Lahinch.
Zur linken nur der Atlantik, mit den immer näher kommenden Aran Islands.
Unbeschreiblich…







Nach einiger Zeit konnten Jogi und ich schon das Visitor Center in einem Einschnitt ausmachen. Da es wie die Gebäude bei den Teletubbies in den Hang hinein gebaut wurde, war es von weitem nur schwer zu erkennen. Was man jedoch bemerkte, war die größer werdende Zahl an Personen, die einem entgegen kamen.

das versteckte Visitor-Center...wer kann es erkennen?
Waren wir am Hags Head noch mit einem älteren Ehepaar alleine, und trafen auf dem ersten Teil des Weges nur drei andere Wanderer, musste man schon bald von Massen sprechen, die sich bis auf den ersten Vorsprung südlich des Visitorcenters wagten. In teilweise sehr unpassenden Schuhen dem Reisebus entsprungen tummelten sie sich alle auf dem zugegeben sehr schönen Foto-Spot, so dass man die Cliffs of Moher mit dem zum Visitorcenter gehörigen O’Brians Tower gen Norden hin ablichten kann.
Der Untergrund ist hier auf ca. 20 Meter Breite komplett plattgetrampelt, was sich bis hin zum Visitorcenter auch nicht mehr ändert.


Der O'Brians Tower, der zum Visito-Center gehört
In das VC wollten wir eigentlich nicht hinein, sondern davor auf einer Bank unser Mittagsmahl zu bereiten. Leicht einsetzender Regen drängt uns dann doch schnell hinein, es gibt leckere Pizza und freies W-Lan, wodurch wir auch schnell von der erst wenige Stunden zuvor abgestürzten Germanwings Maschine erfahren.
Dieser Absturz sollte uns von nun an den Rest der Tour traurig aber stet begleiten. Zum einen wollten die daheim gebliebenen Familien und meine Kinder vor unserem Rückflug beruhigt werden, ist doch Düsseldorf auch unser Zielflughafen. Zum anderen wurden wir von nun an von allen Einheimischen, sobald wir uns als Deutsche zu erkennen gaben, mit Trauerbekundungen und neuesten Informationen überhäuft….
Aber noch war uns die Tragweite des ganzen aber noch nicht bewusst, es war eher nur eine Randnotiz, und schon bald wanderten wir wieder bei strahlendem Sonnenschein weiter an den Cliffs entlang Richtung Doolin.


der Blick vom O'Brians Tower nach Süden, ganz hinten der Turm ist Hags Head, wo wir den Coastal Walk starteten


ich will mal ganz mutig sein...


in der Mitte O'Brians Tower, ganz hinten Hags Head

Zwischendurch verloren wir auch mal kurz den Weg, der eigentlich recht gut ausgeschilderte Coastal Walk führte wohl an einer Art Kuhstall vorbei, hier hätte man irgendwie durch das Gemäuer gemusst, wir sind aber brav außen rum auf einem Schotterweg geblieben.
Das war der Fehler: der Schotterweg war links von einer kleinen Mauer, der Coastal Walk verlief rechts der Mauer über eine Wiese, hier war er auch weiter ausgeschildert, was wir wegen der Mauer nicht mitbekamen und deshalb nicht an der entscheidenden stelle rechts abbogen sondern geradeaus weiter liefen und irgendwann ziemlich einsam und verlassen ohne Wegweiser mitten auf einer Wiese standen. Da wir bald andere Wanderer entdeckten, die von Doolin aus über den richtigen Weg Richtung VC liefen, blieb die Zeit der Orientierungslosigkeit aber nur kurz. Den richtigen Weg habe ich allerdings erst später daheim am PC gefunden, da der Coastal Walk komplett bei Google Maps/Street View abzuwandern ist…Hätte ich mal vorher die Zeit dafür gehabt.

Ein recht matschiges Naturschauspiel gab es dann etwas weiter am Weg: ein kleiner Bach versuchte von den Wiesen in den Atlantik zu fließen…doch jedes Mal, wenn die Wassertropfen die Kante erreichten um sich in die Tiefe zu stürzen, wurden sie vom steten Wind wieder zurück auf die Wiese geweht…






Kurz vor Doolin machen wir noch eine kurze Rast und dann sind wir auch schon bald in Doolin, Ortsteil Fisher Street.
Nach einer kleinen Guinness-Stärkung fragen wir zunächst in der nahen Touristen-Info nach einer Fährmöglichkeit auf die Aran Islands. Am nächsten Tag soll eine Fähre gehen, allerdings nicht nach Inismore, wo wir eigentlich hinwollten, sondern nur zu der dem Festland nächst gelegenen Insel, Inisheer.
Nach kurzer Beratung wollten wir aber doch unbedingt eine Inselnacht einbauen, und so buchten wir die Überfahrt für den nächsten Morgen um 10:00 Uhr für 20,-€ p.P.


Da schon abzusehen war, dass man auch in Doolin nicht problemlos wild zelten konnte, liefen wir noch den knappen Kilometer bis zum Hafen, wo wir unser Zelt auf dem offiziellen Zeltplatz Nagles Camping aufschlugen. So mussten wir zwar Geld zahlen, hatten dafür aber auch die Gelegenheit für eine schöne warme Dusche.

Der Blick vom Zeltplatz zurück zu den Cliffs of Moher
Anschließend verbrachten wir den Abend in zwei von Doolins drei Pubs, wobei wir den urigsten Pub, McGann’s leider nicht gefunden hatten. Da hätten wir noch ca. 2 km weiter aus Fisherstreet rauslaufen müssen, was wir da noch nicht wussten. So endete der Abend im Fitzpatrick, das zum Doolin Hotel gehört.
Die Atmosphäre in diesem Hotel Pub war für mich etwas zu steril, allerdings kamen wir bald mit einem älteren einheimischen Ehepaar am Nachbartisch in ein nettes Gespräch, so dass wir wieder einmal sehr spät Richtung Zelt aufbrachen.
Hier mussten wir dann aber feststellen, dass wir wohl eine unruhige Nacht haben würden:
Im nahegelegenen Hafen wurde ein neuer Pier gebaut, um die Niedrigwasserphase auszunutzen und das Becken zu vertiefen wurde die ganze Nacht mit mehreren Baggern der felsige Untergrund ausgebaggert, mehrere Großdumper fuhren den Aushub vom Pier auf eine dahinterliegende Halde, wo sie die Ladung mit großem Getöse abkippten.
Was für ein Krach…




Und es nahm kein Ende.
Irgendwann waren wir aber doch wohl alle eingeschlafen….
Eckdaten: 22.03.-29.03.2015, Anreise über Dublin mit der Bahn mit Umstieg in Athenry nach Ennis, von dort mit dem Bus nach Lahinch. Wanderung von Lahinch über Liscannor, Doolin, Fanore nach Ballyvaughan, mit dem Bus nach Galway und der Bahn wieder zurück nach Dublin.
Von Doolin aus war ein Abstecher zu den Aran Islands mit Übernachtung geplant.
Vorweg muss ich sagen, dass der Burren Way mich bei der Planung etwas verwirrt hat, laut diversen Karten verzweigt er sich hinter Doolin in diverse Abzweige und Rundwege, manchmal wird Ballyvaughan an der Nordküste Clares als Endpunkt angegeben, das man mal über einen Küstenweg erreicht, mal durch das Hinterland über Bergpässe.
Und die ganz offizielle Route führt dann von Ballyvaughan wieder zurück durchs Hinterland bis Corofin.
Zeitlich würde das ungefähr in 6 Tage reinpassen. Unsere Optionen waren den Burren Way ganz bis Corofin zu laufen und von dort mit dem Bus/Taxi nach Ennis zurück. Wenn schon die Fähre zu den Aran Islands ging, wollten wir dort einen Tag und Nacht verbringen, die uns dann zwar zum Abschluss der Wanderung fehlen würden.
Dann würden wir am letzten Tag irgendwie versuchen, vom uns dann noch unbekannten Endpunkt unserer Tour mit nem Taxi oder so nach Ennis zurück zu kommen. Von dort aus wollten wir dann am Abflugtag mit der Bahn zurück nach Dublin fahren und sofort in den Flieger steigen.
Soweit der Plan….
Durchführung:
22.03.15 Essen – Düsseldorf – Dublin
Wieder einmal werden wir von Stephans Bruder Christian in der Reihe nach in Essen-Heisingen abgeholt und zum Düsseldorfer Flughafen gefahren. Um ein Zeltdesaster wie bei der letzten Tour auf dem Sheeps Head Way zu vermeiden, hatte ich diesmal zu Stephans großer Erleichterung die Verantwortung für das Zelt übernommen und mein Tatonka Arctic dabei.
Mit dem Flieger ging es dann mit etwas Verspätung ab nach Dublin wo wir spät abends landeten und dann mit dem AirLink für 6,-€ direkt nach Dublin fuhren.
Gebucht hatten wir das Hostel im Gogartys, wo wir dann am späteren Abend noch einige Guinness zu uns nahmen. Allerdings endete der Abend früher als sonst, da nach einer neuen Regelung die Pubs in Temple Bar Sonntags eher schließen müssen.
Tat uns aber auch gut.
23.03.15 Dublin - Athenry - Ennis - Lahinch - Liscannor
Am nächsten Morgen führte uns der Weg wieder einmal zu Fuß zur Heuston Station, der Dubliner Bahnhof von dem aus Irishrail in den irischen Südwesten fährt.
Vorab mussten wir aber noch eine Gaskartusche kaufen, was uns trotz aller vorangegangenen Dublin Aufenthalte vor eine etwas größere Aufgabe stellte. Denn Gas hatten wir bislang immer erst am Zielbahnhof in Killarney gekauft, heute wollten wir jedoch zeitlich eng getaktet über Ennis nach Lahinch. Die erste Anfrage im Hostel führte uns ins Jervis Shopping Center nördlich des Liffeys, da es dort ein Sportgeschäft gäbe. Das gab es da auch, nur hatten die kein Gas. Der freundliche Mitarbeiter schickte uns jedoch mit einer guten Wegbeschreibung in eine nahe Einkaufsstraße mit diversen kleinen Läden, unter anderem auch zwei kleinen Outdoor-Shops die auch wirklich Gaskartuschen hatten. Es war der Ramblers Way am Ende der Mary Street, um die Ecke in der Capel Street gab es auch noch einen Laden.


Der "Ramblers Way" in der Mary Street

Der weitere Weg zur Heuston Station
Beide liegen Gott sei Dank so grob auf dem Weg zur Heuston Station, die wir dann auch zügig erreichten.
Und dort mussten wir dann merken, dass diesmal irgendwie keiner die Bahntickets vorgebucht hatte.
Eigentlich wollte Irishrail laut Internet nur 23,-€ für die Fahrt nach Ennis haben. Wir wollten wohl schlau sein und die Tickets am Schalter evtl. günstiger holen, aber Pustekuchen…69,-€ !!!
Mehr als das doppelte!!!
Der Internetpreis beinhaltet bis 24h vor Abfahrt immer einen Frühbucher-Rabatt, warum wir das nach all den Jahren vergessen hatten… keiner wusste es .
Zähneknirschend bezahlten wir diesen Wucherpreis und fuhren dann mal, mit viel Black-Pudding gestärkt zunächst bis Athenry, wo wir zwecks Umsteigen ca. 2 Stunden Aufenthalt hatten.

Das einzig tolle an Athenry ist aber wohl nur seine Geschichte und das daraus resultierende Lied „Fields of Athenry“, der inoffiziellen Nationalhymne Irlands.
Ansonsten war dort am späten Montagvormittag ziemlich tote Hose, der einzig geöffnete Pub konnte sich dann aber über unseren kurzen Aufenthalt freuen.
Weiter ging dann die Fahrt nach Ennis in einer Art Schienenbus, Ennis erreichten wir mit ca. 10 Minuten Verspätung, der Anschlussbus hatte aber auf den Zug gewartet, so das wir die letzte Etappe der Anfahrt auch noch ohne größere Pannen hinter uns bringen konnten.
Allerdings war Ennis ziemlich grau und trist, so dass bei Stephan und mir schon Zweifel aufkamen, ob wir hier wirklich unsere Tour beenden wollten. Die Busfahrt führte auch durch Corofin, den Endpunkt des Burren Way, das einen zu Ennis geradezu fröhlichen Eindruck machte, Irland wie man es sich vorstellt quasi.
Dann lieber hier den letzten Abend verbringen.
Gegen 16:00 Uhr erreichten wir dann endlich Lahinch. Der Bus in dem wir saßen fuhr zwr noch weiter bis Liscannor, wo wir die Nacht verbringen wollten, aber wir waren ja zum Wandern nach Irland gekommen und wollten die ca. 5km zwischen den beiden Dörfern dazu nutzen, uns schon mal ein bisschen einzulaufen.
Lahinch Beach, Startpunkt der Wanderung mit markantem Wetter
Nach der obligatorischen Stärkung in Form von 2-3 Guinness in Lahinch machten wir uns dann gegen halb sechs auf den Weg über den offiziellen Burren Way am Strand lang Richtung Liscannor. Doch nach wenigen hundert Metern versperrten ein Schild und Zaun uns den Weg.
Nach Karte ging es hier aber weiter, und so gingen wir dann auch weiter, links das Meer und rechts ein schöner Golfplatz.
Stephan wählte den Weg direkt am Wasser lang, Jogi und ich gingen oben über die Kante. Hier peitsche der Wind uns allerdings so viel Sand ins Gesicht, dass wir froh waren, als und der Weg dann auch endlich mal nach untern führte und wir windgeschützt erst einmal landeinwärts zu der einzigen Brücke laufen durften, die zwischen Lahinch und Liscannor liegt und die es zu überqueren galt.
Schließlich erreichten wir Liscannor bei schönstem Wetter und fanden auch recht schnell am Ortseingang am Pier eine wunderschöne Picknick-Area, deren grüne Wiese zum Zelten direkt einlud.
Liscannor ist auch die heimat von John Holland, dem Erfinder des modernen U-Bootes
Allerdings standen hier auch ganz viele Schilder, die das Campen verboten. Zum ersten Mal etwas ratlos fragten wir zwei Seemänner, die grade mit einem kleinen Fährboot angelegt hatten. Blankes Entsetzen auf unsere Frage, ob man dort sein Zelt aufbauen könnte. Sie würden es nicht tun, so der Konsens der beiden. Zelten sei hier überall verboten, die Polizei würde öfter nachts Streife fahren.
Da hatten wir nun gar keine Lust drauf, also suchten wir erst mal wieder einen Pub auf, von dem Liscannor zwei zu bieten hatte. Der Erste entpuppte sich dabei eher als Restaurant der gehobenen Preisklasse, die Speisen begannen bei ca. 30,-€, was Stephan und Jogi jedoch nicht davon abhielt, sich dort den Bauch voll zu schlagen.
Ich trank lieber nur ein Guinness und machte mich dann, während die Gourmets auf das Essen warteten, schon einmal alleine auf die Suche nach einem potentiellen Zeltplatz.
Eine schon von weitem sichtbare Turmruine war allerdings Festungsmäßig eingezäunt, ansonsten gab es nur zu diversen Häusern gehörende Wiesen…nach einiger Zeit kam ich ohne Ergebnis zurück.
Da die Suche bislang noch nicht erfolgreich war, fragten wir dann einfach die Kellnerin, wo man hier wohl gut zelten könnte.
Wir wurden total entsetzt angeguckt, um Gottes Willen blos nicht zelten! Hier in der Gegend wäre das nicht gerne gesehen, man will hier keine Camper/Hiker, wir würden bestimmt Ärger kriegen, etc…
Was ist Liscannor denn für ein Ort??
Nach einer Weile kam sie noch einmal an unseren Tisch geschlichen, um uns verschwörerisch zu zu flüstern, dass wir links die Straße hoch sollten, und dann auf dem Schulhof der örtlichen Grundschule unser Zelt aufbauen könnten. Aber wenn wer fragen würde, der Tipp käme nicht von ihr…
Ich hatte die Schule direkt neben der Turmruine auch schon gesehen, aber auf einer komplett asphaltierten Fläche wollte ich mein Zelt dann doch nicht aufbauen …
Nachdem Stephan und Jogi zu Ende geschmaust hatten, wechselten wir zwecks Gemütlichkeit in einen richtigen Pub drei Häuser weiter auf der Straße, die Egans Bar.
Hier fanden wir dann auch den üblichen Dorftrinker, der sich mehrere Stunden an einem Glas Bier festhalten konnte. Ins Gespräch gekommen und auf die Problematik mit dem Zelt angesprochen, meinte er zunächst, er hätte ja Weideland, auf dem wir gerne schlafen könnten, nur wäre das viel zu weit außerhalb. Warum wir denn nicht auf der Wiese hinter dem Gemeindezentrum schlafen würden?
Wäre quasi schräg gegenüber…
Kurz angeschaut, für gut befunden und den Abend noch gemütlich im Egans ausklingen lassen, dann zogen wir gegen 02:30 Uhr hinter das Gemeindezentrum, bauten dort das Zelt auf und hatten eine kurze, aber erholsame Nacht in Liscannor.
irisches Kleeblatt und Stimmung in der Egans Bar
24.03.15 Liscannor - Doolin
Bei Sonnenschein und relativer Windstille krochen wir am Morgen aus dem Zelt und frühstückten erstmal ausgiebig und unbehelligt von den Dorfbewohnern. Das Gemeindezentrum bot einen Sichtschutz hin zur Hauptstraße, vom Parkplatz der Kirche aus konnte man uns zwar sehen, aber weder ein früh eintreffender Priester noch einige Gemeindemitglieder störten sich an unserer Anwesenheit.
Gestärkt machten wir uns nun an die heutige Tagesetappe, die uns von Liscannor über die Cliffs of Moher, beginnend am Hags Head, bis nach Doolin führen sollte.
Recht lange und mühselig ging es zunächst mehrere Kilometer nur über Nebenstraßen bis zum letzten Haus vor Hags Head, dem südlichen Punkt der Cliffs of Moher, auf dem natürlich auch wieder eine Turmruine steht.
Kurz vor Hags Head also wechselten wir auf einen geschotterten Weg, der uns (noch im Windschatten der Cliffs) dem Turm und damit den Cliffs immer näher brachte.
Kaum am Rand der Cliffs angekommen, umtoste uns ein heftiger und stetiger Wind, der über das Meer heran und dann die Klippen 200 Meter hochzog. Windschatten gab es keinen, erst recht nicht im Turm, der im Gegenteil eher wie ein riesiger Kamin den Wind an zu ziehen schien.
Trotzdem gönnten wir uns eine längere Pause, genossen den Ausblick und freute uns auf die kommende, ca. 3-4 Stunden dauernde Wanderung entlang der Abbruchkante bis nach Doolin.
Blick nach Süden, Ende der Cliffs of Moher
Blick nach Norden an den Cliffs of Moher entlang

Im Hintergrund sind die Ausläufer Liscannors zu erkennen
Der dann folgende Weg über den Rand der Klippen, der Cliffs of Moher Coastal Walking Trail, entpuppte sich als ein sehr angenehm zu laufender Pfad, teils geschottert mit 3-5 Metern Abstand zu den Klippen, teils als Trampelpfad nur 1 Meter von der Kante entfernt . Zu unserer rechten Seite begannen sofort Wiesen und Weiden hinter dem obligatorischen Stacheldrahtzaun, der Blick ging zurück über Liscannor und die dazwischen liegende Bebauung bis hin nach Lahinch.
Zur linken nur der Atlantik, mit den immer näher kommenden Aran Islands.
Unbeschreiblich…
Nach einiger Zeit konnten Jogi und ich schon das Visitor Center in einem Einschnitt ausmachen. Da es wie die Gebäude bei den Teletubbies in den Hang hinein gebaut wurde, war es von weitem nur schwer zu erkennen. Was man jedoch bemerkte, war die größer werdende Zahl an Personen, die einem entgegen kamen.
das versteckte Visitor-Center...wer kann es erkennen?
Waren wir am Hags Head noch mit einem älteren Ehepaar alleine, und trafen auf dem ersten Teil des Weges nur drei andere Wanderer, musste man schon bald von Massen sprechen, die sich bis auf den ersten Vorsprung südlich des Visitorcenters wagten. In teilweise sehr unpassenden Schuhen dem Reisebus entsprungen tummelten sie sich alle auf dem zugegeben sehr schönen Foto-Spot, so dass man die Cliffs of Moher mit dem zum Visitorcenter gehörigen O’Brians Tower gen Norden hin ablichten kann.
Der Untergrund ist hier auf ca. 20 Meter Breite komplett plattgetrampelt, was sich bis hin zum Visitorcenter auch nicht mehr ändert.
Der O'Brians Tower, der zum Visito-Center gehört
In das VC wollten wir eigentlich nicht hinein, sondern davor auf einer Bank unser Mittagsmahl zu bereiten. Leicht einsetzender Regen drängt uns dann doch schnell hinein, es gibt leckere Pizza und freies W-Lan, wodurch wir auch schnell von der erst wenige Stunden zuvor abgestürzten Germanwings Maschine erfahren.
Dieser Absturz sollte uns von nun an den Rest der Tour traurig aber stet begleiten. Zum einen wollten die daheim gebliebenen Familien und meine Kinder vor unserem Rückflug beruhigt werden, ist doch Düsseldorf auch unser Zielflughafen. Zum anderen wurden wir von nun an von allen Einheimischen, sobald wir uns als Deutsche zu erkennen gaben, mit Trauerbekundungen und neuesten Informationen überhäuft….
Aber noch war uns die Tragweite des ganzen aber noch nicht bewusst, es war eher nur eine Randnotiz, und schon bald wanderten wir wieder bei strahlendem Sonnenschein weiter an den Cliffs entlang Richtung Doolin.
der Blick vom O'Brians Tower nach Süden, ganz hinten der Turm ist Hags Head, wo wir den Coastal Walk starteten
ich will mal ganz mutig sein...
in der Mitte O'Brians Tower, ganz hinten Hags Head
Zwischendurch verloren wir auch mal kurz den Weg, der eigentlich recht gut ausgeschilderte Coastal Walk führte wohl an einer Art Kuhstall vorbei, hier hätte man irgendwie durch das Gemäuer gemusst, wir sind aber brav außen rum auf einem Schotterweg geblieben.
Das war der Fehler: der Schotterweg war links von einer kleinen Mauer, der Coastal Walk verlief rechts der Mauer über eine Wiese, hier war er auch weiter ausgeschildert, was wir wegen der Mauer nicht mitbekamen und deshalb nicht an der entscheidenden stelle rechts abbogen sondern geradeaus weiter liefen und irgendwann ziemlich einsam und verlassen ohne Wegweiser mitten auf einer Wiese standen. Da wir bald andere Wanderer entdeckten, die von Doolin aus über den richtigen Weg Richtung VC liefen, blieb die Zeit der Orientierungslosigkeit aber nur kurz. Den richtigen Weg habe ich allerdings erst später daheim am PC gefunden, da der Coastal Walk komplett bei Google Maps/Street View abzuwandern ist…Hätte ich mal vorher die Zeit dafür gehabt.
Ein recht matschiges Naturschauspiel gab es dann etwas weiter am Weg: ein kleiner Bach versuchte von den Wiesen in den Atlantik zu fließen…doch jedes Mal, wenn die Wassertropfen die Kante erreichten um sich in die Tiefe zu stürzen, wurden sie vom steten Wind wieder zurück auf die Wiese geweht…
Kurz vor Doolin machen wir noch eine kurze Rast und dann sind wir auch schon bald in Doolin, Ortsteil Fisher Street.
Nach einer kleinen Guinness-Stärkung fragen wir zunächst in der nahen Touristen-Info nach einer Fährmöglichkeit auf die Aran Islands. Am nächsten Tag soll eine Fähre gehen, allerdings nicht nach Inismore, wo wir eigentlich hinwollten, sondern nur zu der dem Festland nächst gelegenen Insel, Inisheer.
Nach kurzer Beratung wollten wir aber doch unbedingt eine Inselnacht einbauen, und so buchten wir die Überfahrt für den nächsten Morgen um 10:00 Uhr für 20,-€ p.P.
Da schon abzusehen war, dass man auch in Doolin nicht problemlos wild zelten konnte, liefen wir noch den knappen Kilometer bis zum Hafen, wo wir unser Zelt auf dem offiziellen Zeltplatz Nagles Camping aufschlugen. So mussten wir zwar Geld zahlen, hatten dafür aber auch die Gelegenheit für eine schöne warme Dusche.
Der Blick vom Zeltplatz zurück zu den Cliffs of Moher
Anschließend verbrachten wir den Abend in zwei von Doolins drei Pubs, wobei wir den urigsten Pub, McGann’s leider nicht gefunden hatten. Da hätten wir noch ca. 2 km weiter aus Fisherstreet rauslaufen müssen, was wir da noch nicht wussten. So endete der Abend im Fitzpatrick, das zum Doolin Hotel gehört.
Die Atmosphäre in diesem Hotel Pub war für mich etwas zu steril, allerdings kamen wir bald mit einem älteren einheimischen Ehepaar am Nachbartisch in ein nettes Gespräch, so dass wir wieder einmal sehr spät Richtung Zelt aufbrachen.
Hier mussten wir dann aber feststellen, dass wir wohl eine unruhige Nacht haben würden:
Im nahegelegenen Hafen wurde ein neuer Pier gebaut, um die Niedrigwasserphase auszunutzen und das Becken zu vertiefen wurde die ganze Nacht mit mehreren Baggern der felsige Untergrund ausgebaggert, mehrere Großdumper fuhren den Aushub vom Pier auf eine dahinterliegende Halde, wo sie die Ladung mit großem Getöse abkippten.
Was für ein Krach…
Und es nahm kein Ende.
Irgendwann waren wir aber doch wohl alle eingeschlafen….
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