• FrankK
    Erfahren
    • 22.03.2011
    • 254
    • Privat


    [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 47.900582479
    Längengrad 7.0999984741



    Untwegs auf dem Crête des Vosges, GR53/GR5.

    Ich möchte hier von meiner Durchquerung der Vogesen schreiben, auf dem Vogesenkammweg, welcher wohl alles andere als ein Kammweg ist.
    Ich war 12 Tage unterwegs und hatte 400 Kilometer zu bewältigen. Ich lief (fast) immer von Sonnenauf - bis Sonnenuntergang. Wieviele Höhenmeter der Weg genau hat kann ich so leider garnicht sagen.
    Aber jeder der den Weg bisher lief kann wohl bestätigen das es anscheinend unendlich viele sein müssen. Mindestens genauso viele wie Steine und Felsbrocken auf dem Weg liegen.
    Ich werde in 11 Teilen über meine Tour berichten. Also wird es ab und an einene neuen Teil geben.

    Teil 1

    Ich fange nun einmal mit dem Schluß an. Zumindest was meine Gefühle über diese Tour betrifft.
    Ich wollte eigentlich keinen Reisebericht schreiben, da meine Gefühle sehr gemischt waren als ich nach 12 Tagen wieder zu hause war.
    Woran lag es? Ich denke das ich meine Grenzen gefunden hatte, es Momente gab in denen das Glück nicht unbedingt auf meiner Seite schien.
    Aber wenn man so daheim sitzt, sich die Fotos anschaut, dann überwiegen doch die schönen Erinnerungen.
    So habe ich mich nun entschieden jeden Teil haben zu lassen der es möchte.

    Am 26.05.2012 fuhr ich mit dem Zug nach Wissembourg, eine kleine Stadt an der Deutsch- Französischen Grenze.
    Als die Sicht plötzlich den Blick auf die Berge freigab stellte sich wieder dieses Gefühl ein was ich schon kannte, wenn man nun auf einmal sieht was auf einen zukommt. Berge erklimmen in der Hitze des Tages und eine Vorahnung des erschöpft seins, wenn man dann endlich oben angekommen nur noch alles von sich werfen will.
    Dabei kann nicht jeder Berg mit einer wunderbaren Aussicht entlohnen. So nimmt man sich die Leistung als solches, es bis hier hinauf geschafft zu haben und wenigstens ein Schild vorzufinden, auf dem steht wie hoch man sich nun eigentlich über dem Meeresspiegel befindet. 507 Meter über Null. Fünfhundertsieben!!! Füüüünnnnfhundertsiiiiiiiieeeebeeeeeeennnnn?????
    Und dafür habe ich mir fast die Lunge aus dem Leib gekotzt? Literweise Schweiß verströmt?
    Das Gewicht des Rucksackes welches mich fast erdrückte und mich meiner Sinne beraubte für geradeeinmal 507 Meter über dem Meeresspiegel?
    Meine Wohnung liegt ja sogar höher als dieser Gipfel und keine Spur von Erschöpfung wenn ich zu Fuß nach hause den letzten kleinen Berg hinauf gehe.
    Genau das war es was mich die nächsten knapp 2 Wochen erwarten sollte.
    Berge hinauf klettern um dann wieder in endlos tiefe Täler hinab zu steigen wo dann der nächste, noch höhere Berg auf mich wartete.
    Tja, Pech gehabt Freundchen. Du hast es ja selber so gewollt. Da mußt du jetzt durch du Schlaffi, du Lusche, du Looser. Auf gehts!

    In Wissembourg besorgte ich mir noch eine Telecarte mit der ich mich ab und an zu hause melden wollte, sofern der Weg an einer Telefonzelle
    vorbei führte, was er eigentlich doch sehr häufig tat. Also ging es Punkt 12 Uhr mittags los.
    Erst vorbei in einem kleinen Park an einem Flüsschen und der Stadtmauer entlang. Dann weiter bis zu einem Wegweiser. Obersteinbach 7h 50mn.
    Das sollte ja wohl zu schaffen sein?
    Es ist etwas gewöhnungsbedürftig wenn man stets Kilometerangaben vor sich hat, aber nun nach Zeitvorgaben gehen muß.
    Gleich mal vorab. Oft habe ich sie nicht wirklich geschafft aber dann doch annähernd. Oft war ich über der Zeit, aber es gab auch Momente da war ich sogar schneller.
    Der Weg führte schon in Wissembourg über Straßen durch Wohngebiet und dann auf Feld und Forststraßen bergan. Irgendwann wurde der Weg zu einem Pfad und es dauerte nicht lange,
    da ging es noch steiler bergan. Der erste Berg der Tour, welchen ich unter all den schon beschriebenen Qualen dann glücklich erreichte.
    Oben stand eine Abri, eine geschlossene Schutzhütte aus Stein gebaut. Also erstmal den Rucksack abwerfen und etwas trinken, denn die Hitze war unerträglich.
    Kurz nachdem ich mich ins Hüttenbuch eingetragen hatte vernahm ich mein erstes "Bonjour".
    Ein "Trailpfleger", welcher für die Ordnung in dieser Abri verantwortlich war betrat mit seinem Kaiserbart die Hütte. Mir ging noch nicht so recht ein Bonjour von den Lippen.
    Deshalb grüßte ich mit "Hallo". Darauf folgte ein Gespräch mit ihm, denn ich wollte mal ganz konkret wissen ob es denn erlaubt sei hier in dieser Abri zu nächtigen.
    Er sagte mir das es natürlich erlaubt wäre und er mit vielen Leuten an diesen Pfingstsamstag rechnete. Ich erzählte ihm von meinem Start und das ich anderthalb Stunden bis hier benötigt hatte.
    Er war sehr erstaunt über die Leistung, aber meine Beine sagten mir etwas anderes. Er fragte mich wie ich die Ausschilderung des Weges fand und das er zuständig für alle Wegschilder bis Obersteinbach sei.
    Ja bis dahin war ja auch alles prima konnte ich nur bestätigen. Aber es sollte manchmal auch anders kommen.
    Ich verabschiedete mich von ihm und zog weiter Richtung Climbach dem nächsten Ort durch den ich laufen mußte. Leider verlief hier der Weg auch nach dem Ort direkt auf einer sehr breiten Straße,
    welche zum Glück an dem Tag nicht sehr befahren war. Dann ging es weiter bis Petit Wingen und dort dann leider ebenfalls etwas länger auf einer Straße entlang. Dann wieder in den Wald,
    mußte ich die Straße dann überqueren bis der Weg wieder auf ihr verlief hinauf zum Col du Litschhof.
    Zum Glück ging es dann wieder in den Wald und außer in Obersteinbach sollte ich an dem Tag keinen Asphalt mehr zu Gesicht bekommen. Jetzt offenbarten sich die Nordvogesen mit ihren
    Sandsteinformationen, den Châteaus welche auch oft in die Felsen eingebaut waren. An einer dieser Ruinen wartete eine Gruppe Pfadfinder um später ihr Nachtlager dort zu errichten.
    Es waren an dem Tag auch wirklich sehr viele Wanderer unterwegs. Doch am Zigeunerfelsen war ich dann wieder alleine. Kurz vor Obersteinbach folgte ich in meinem Trott der roten Raute,
    bis ich am zweifeln war was ich da überhaupt tat . Ich war doch nicht auf dem Westweg! Also wieder 100 Meter zurück und weiter dem Rotstrich folgen, bis ich endlich glücklich um 20.30 Uhr Obersteinbach erreichte.
    Nur 40 Minuten länger als es in Wissembourg auf dem Wegweiser stand. In Obersteinbach war direkt in der Ortsmitte an einer Kreuzung ein kleines Steinhaus, welches für Wanderer als Schutz dient und geöffnet ist.
    Doch da auf der Straße Kinder spielten und es mir zu lebhaft war, kam dieses Haus nicht in Frage. So füllte ich mir meine Wasserflaschen am Brunnen der sich vor dem Haus befand auf und wusch mir etwas den Schweiß
    aus dem Gesicht und von den Armen. So ging ich erfrischt weiter um mir für meine Hängematte einen geeigneten Platz zu suchen. Ein kurzes Stück vor der Ruine de Wittschloessel fand ich dann um 21.30 Uhr einen
    geeigneten Platz. Ich baute mir mein Nachtlager auf, aß noch ein wenig und legte mich dann schlafen. Es war inzwischen fast dunkel geworden und mucksmäuschenstill.
    Ich war gerade fast eingeschlafen als mich ein Geräusch aus den Träumen riß. Ich konnte nicht sagen was es war. Aber mir rutschte das Herz in die Hose. In Bruchteilen einer Sekunde war ich hellwach.
    Die Schreie waren gepaart vom Grunzen eines Wildschweines und nachtaktiver Vögel. Und sie hielten mich wohl noch fast die ganze Nacht wach bis ich wohl endlich doch einschlief.

    Hier kann man einmal hören welches Geräusch mir den Schlaf raubte:
    http://www.jagd.it/stimmen/mp3/reh.mp3

    Start in Wissembourg



    Blick zurück Richtung Wissembourg



    Auf dem GR53



    Auf dem GR53



    Erste Abri auf dem Weg nach Süden



    Rocher de Zigeunerfels



    Ruine de Château Wasigenstein



    Ruine de Château Wasigenstein

    Zuletzt geändert von FrankK; 11.12.2013, 07:04.

  • Juno234
    Erfahren
    • 03.08.2007
    • 397


    #2
    AW: Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km 12 T

    Schöner Bericht, der Lust auf mehr macht!!!

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    • Atze1407
      Fuchs
      • 02.07.2009
      • 2425
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      #3
      AW: Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km 12 T

      Bitte weiter.
      Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
      Abraham Lincoln

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      • Mario294
        Erfahren
        • 11.12.2011
        • 270
        • Privat


        #4
        AW: Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km 12 T

        hallo
        Schöne bilder, freu mich dass du doch einen bericht schreibst
        Grüße mario

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        • hrXXL
          Fuchs
          • 28.08.2007
          • 1771
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          #5
          AW: Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km 12 T

          Die Route kenne ich doch. Bin ich vor 2 Jahren gelaufen allerdings nur die 140km von Wissenbourg bis Saverne. Waren angenehme 3,5 Tage in einer sehr schönen Landschaft bei bestem Wetter
          hrXXLight - Lightweight Outdoor Blog

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          • FrankK
            Erfahren
            • 22.03.2011
            • 254
            • Privat


            #6
            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

            Teil 2

            Eigentlich rechnete ich damit total erschlagen und übermüdet am nächsten Morgen aufzuwachen. Aber dafür ging es mir doch sehr gut.
            Ich wollte aber eigentlich nur noch schnell weg von diesen Ort, welcher mir mit meiner Unwissenheit über Tierstimmen, unheimlich vorkam.
            So packte ich zusammen, steckte mir 2 Müsliriegel in die Hosentaschen und lief schon um 5.30 Uhr los. Zum Château ging ich nicht erst hoch
            und folgte lieber em GR 53 erst zum nächsten Berg bis es dann wieder hinab ging. Als der Pfad auf einer Forststraße endete machte ich
            an einem Stapel Baumstämmen eine Pause, erledigte meine Morgentoilette und aß noch etwas. Inzwischen war die Sonne wieder herausgekommen
            und es sollte ein wundervoller Tag werden. Zumindest was das Wetter betraf. Der Weg führte wieder an Sandsteinfelsen vorbei welche
            aber mit einem gewissen Abstand umrundet wurden. Der Blick auf das Château de Windstein war an diesen Morgen ein Höhepunkt auf dem Weg nach Niederbronn le Bains.
            Nach Gruenenthal verlief er oberhalb einer Straße. Die Zweige die ständig auf dem Pfad lagen fügten meinen Beinen irgendwann ettliche Kratzer zu.
            Es war kaum möglich so zu laufen um allen ausweichen zu können. Dann ging es durch ein kleines Örtchen und an einem Forsthaus wieder hinauf in den Wald.
            Der Aufstieg zum Col de la Liese. Und dieser sollte sich als der schlimmste Aufstieg für viele Kilometer erweisen. War es doch auch schon im vorhinein
            der Anstieg dann weiter zum Grand Wintersberg, welcher wohl einer der höchsten Berge in den Nordvogesen ist. Irgendwann vernahm ich wieder diese erschütternden
            Geräusche der Nacht, welche mich zwar dieses Mal nicht erschreckten, aber mir das Gefühl gaben vielleicht verfolgt zu werden? Auf was man nicht so alles kommt wenn man Ewigkeiten allein im Wald umherirrt.
            Der Anstieg war wirklich sehr anstrengend und der heftigste bis zum berüchtigten Aufstieg zum La Porte de Pierre.
            Oben angekommen zeigte ein Wegweiser die Richtung zum Châlet du Wintersberg und in mir machte sich die Hoffnung auf eine Erfrischung breit. Noch schnell eine Pause an der Schutzhütte an der Straße und dann sollte meine Hoffnung enttäuscht werden. Leider war das Châlet an dem Pfingstsonntag nicht geöffnet.
            Also hieß es nun die letzten Höhenmeter hinauf zum Grand Wintersberg zu gehen.
            Als ich dann oben ankam ließ ich meinen Rucksack nur noch auf die Wiese fallen und mich gleich erstmal selber daneben.
            So blieb ich erschöpft ersteinmal 10 Minuten liegen. Als 2 Hiker aus der anderen Richtung auf den Gipfel kamen setzte ich mich ersteinmal aufrecht hin, schnappte mir meinen Fotoaparat und bestieg den Aussichtsturm. Oben filmte ich den Rundumblick und sah was mir bevor stand.
            Bis Niederbronn le Bains ging es aber auch alle bisher erkämpften Höhenmeter wieder hinab.
            Irgendwann unten angekommen machte ich an der Source auf einer Bank Pause. Da ich selbst an einem Sonntag nicht durch die Stadt laufen wollte, ohne Aussicht auf etwas erfrischendes führte mich mein Weg eigentlich schon fast vor dem Ort über einen kleinen Weg zum nächsten Ansteig.
            Ich hatte mir im Internet die Orte genau angeschaut und jedes Mal wenn ich in eine Stadt oder ein Dorf kam, das Gefühl schon einmal dort gewesen zu sein.
            So überquerte ich die Hauptstraße am Ortseingang, dann verwachsene Bahngleise und kam bald zum Anstieg hinauf zum Château du Wasenbourg.
            An einer Quelle gleich am Anfang des Anstieges füllte ich noch meine Wasserflaschen. Zur Sicherheit entkeimte ich aber das Wasser noch.
            Dann ging es weiter zum Château. Dort oben waren um diese Zeit doch zu viele Leute und so wollte ich eigentlich nur schnell weiter.
            Später war der Weg überhäuft von gefällten oder eher umgestürzten Bäumen. Es war alles dabei. Drumherumlaufen. Drübersteigen. Unten drunter durch kriechen.
            Ich hatte im Verlauf des Weges irgendwann einmal aufgehört die Bäume zu zählen die dem Wanderer den Weg versperrten.
            Konnte man auf dem Westweg die Bäume welche über den Weg lagen noch an einer Hand abzählen so übersteigte hier die Zahl mindestens das zehnfache.
            Aber auch daran konnte ich mich gewöhnen. Dann ging es hinauf nach Lichtenberg einem Ort auf einer Bergkuppe. Dort entdeckte ich die erste Telefonzelle und wollte mich zu hause melden.
            Ich dachte bis zu dem Zeitpunkt es nicht bis zum Montagabend nach Saverne zu schaffen und wollte daher von dort anrufen.
            Als ich so in der Telefonzelle stand lächelte mich die Gaststätte gegenüber so an das ich unbedingt noch etwas trinken wollte bevor es weiter ging.
            Mein Weg führte mich dann noch weiter bis fast kurz vor Wimmenau. Im Abstieg zur Stadt fand ich dann eine geeignete Stelle in der Hoffnung in dieser Nacht besser schlafen zu können und verschohnt zu bleiben von irgendwelchen Geräuschen die mir den Schlaf rauben würden. Als ich dann endlich in der Hängematte lag war noch ein Schuß eines Jäger in der Ferne zu hören.
            Bald später folgte dem Schuß Musik von der anderen Seite des Tales. Ich weiß nicht was schlimmer war, die Musik welche ich ewig noch hören sollte oder die Schrei der Gemsen eine Nacht zuvor.
            Mein Geschmack wurde dabei nicht getroffen, aber ich fühlte mich dennoch etwas sicherer. Und nun stand die Frage offen: Würde ich es morgen bis Saverne schaffen?
            Und so schlief ich ein.....

            Vieux Ruines Château de Windstein



            Col du Pottaschkopf



            Schutzhütte am Pottaschplatz



            Château du Wasenbourg



            Château du Wasenbourg



            Auf dem GR53



            Auf dem GR53

            Zuletzt geändert von FrankK; 16.06.2012, 06:51.

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            • FrankK
              Erfahren
              • 22.03.2011
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              #7
              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

              Teil 3

              Ich wachte wieder kurz vor 5 Uhr durch Vogelgezwitscher auf. Gute Sieben Stunden Schlaf sollten wohl auch ausreichen dachte ich mir. Und wenn ich es heute doch noch bis nach Saverne schaffen wollte, dann lag ein langer Tag vor mir. Und so war ich eine halbe Stunde später wieder auf dem Weg. Es dauerte immer ein wenig bis ich mich an die Schmerzen gewöhnt hatte denn es schien mir so als hätte ich an beiden Fußballen Blasen gelaufen. Und wehe da kam ein Stein den ich falsch traf, meinen Fuß nur annähernd falsch aufsetzte. Ich hätte jedes Mal schreien können.
              Als ich früh um 6 Uhr durch Wimmenau lief, schlief die Stadt noch. Als der Weg wieder in den Wald hinein führte laß ich auf einem Wegweiser "Rocher du l'Ochsenstall". Bis dahin wollte ich kommen um meine erste Pause an dem Tag zu machen. Die Strecke wurde zum Glück auch nicht direkt über die Gipfel geleitet sondern führte immer an der Flanke des Berges entlang.
              Ich vermutete den Felsen eigentlich auf dem Gipfel des Berges und war etwas erstaunt darüber das er kurz nach einer Kreuzung einfach sowie abgestellt und unerwartet am Wegrand auftauchte.
              Also sollte ich hier meine Pause machen. Ich betrachtete mir meine Füße und konnte nicht wirklich Blasen ausmachen. Aber die Fußballen schienen etwas geschwollen und ein wenig wund zu sein. Frische Socken halfen etwas die Schmerzen beim weiterlaufen zu lindern.
              Der Rocher du l'Ochsenstall war mir auf Fotos schon vorher aufgefallen und ich empfand ihn als sehr bizarr. Eigentlich könnte man hier auf der Bank die in der Höhle des Felsens war auch die Nacht verbringen.
              Das Dach was die Höhle bot war wohl nicht viel schlechter als manche Schutzhütte die man in den Vogesen findet. Aber ich glaube, ich hätte dort drin nicht wirklich ein Auge zugemacht.
              Beim Gedanken das der Felsen welcher oben auf den anderen lag, bei meinem Glück gerade bei mir zusammen bricht, hätte mich um den Schlaf gebracht. Ging ich doch einen Tag zuvor an einer Felsformation mit Warnschildern vorbei, bei dem wohl vor einigen Jahren durch Abbrüche Menschen zu Schaden gekommen waren. Es dauerte nicht mehr lange und Eckartswiller war erreicht. Langsam machte ich mir wegen meines Trinkwassers Sorgen. Ich hatte nur noch gut einen Liter und schaute mir meine Karte an die mir Hoffnung machte.
              Aber leider war nichts zu finden. Nun verlief der Weg immer bergan und plötzlich befand ich mich in einem Strom von Tageswanderern. Ich schrieb es den Feiertag zu und hoffte bald wieder meine Ruhe zu finden.
              Zum Glück bog der GR 53 an einer Kreuzung auf einer Straße rechts ab und führte über einen Hügel nach Petit Pierre, einem Touristenstädtchen. Weiter ging es an Aussichtsfelsen vorbei und ich landete im nächsten Tal an einer Straße. Auch hier mußte man kurzfristig auf dieser laufen bis es vorbei an Fischteichen wieder in den Wald ging.
              Jetzt machte ich mir ernsthaft Sorgen um mein Trinkwasser. Als es dann wieder berghab Richtung Graufthal ging war meine Hoffnung auf frisches Wasser wieder groß. Unten angekommen kam ich an einem Hotel vorbei. Hmmm?! Sollte ich mir eine Erfrischung gönnen? Welche Frage! Nur rein mit dir und schnell eine eiskalte Cola bestellen. Das sollte nun das einzigste sein was zählte.
              Und so konnte ich mir auf der Toilette nun endlich auch meine Wasserflaschen auffüllen. Wenn mein Verlangen nach einer Cola nicht so groß gewesen wäre hätte ich später im Ort auch Trinkwasser an einem Brunnen gefunden. Graufthal war in zweierlei Hinsicht ein schönes Erlebnis an diesen Tag. Erstens natürlich durch die Häuser welche direkt in den Sandsteinfelsen gebaut waren und dann war auf dem Wegweiser zu lesen das es noch 3Stunden und 15 Minuten bis Saverne sind. Und das kurz vor 13 Uhr. Ich rechnete mir gleich noch etwas Zeit drauf und wußte das ich es schaffen sollte.
              Der Weg nach dem Ort war auch nicht gerade der Höhepunkt und keine Augenweite für den GR 53. Wieder ging es ein gutes Stück auf einer breiten und sehr befahrenen Straße entlang bis hin zum nächsten Wanderparkplatz und von dort aus hinauf zum nächsten Berg.
              Dann irgendwann landete ich wieder auf einer Straße. Nicht so schön wenn Motorräder an einem vorbeizischten. Ein Stück weiter war schon aus der Entfernung eine Baustelle zu sehen.
              Hier sollte ich eben auch direkt auf der Straße über eine Brücke die Autobahn überqueren. Dann war es nicht mehr all zu weit bis Saverne.
              Als ich dann endlich die Stadt erreichte war meine Stimmung wieder auf dem Höhepunkt. In einem PMU trank ich noch etwas. Dann lief ich abseits des Weges ersteinmal zum Bahnhof von Saverne. Dort machte ich ausgiebig Pause und rief zu hause an. Es schien als käme eine Gewitterfront direkt auf mich zu. Und so wollte ich noch abwarten, um hier vielleicht besser Schutz zu finden als auf offener Strecke. Aber es sollte nichts passieren und so lief ich durch die Stadt und die steile und unendlich wirkende Straße bergan Richtung Ortsausgang.
              Von dort aus ging es erst sanft aber bald steil ansteigend bergan zur Burgruine Haut-Barr. Genau diese Orte machten die Vogesen und diese Tour so besonders. Hier gab es eben mehr als nur die Aussicht ins nächste Tal und hinüber zur nächsten Bergkette. An Höhepunkten hielt der Crête des Vosges eigentlich immer etwas parat. Ob Gutes oder Schlechtes.
              Nach einer Pause lief ich noch weiter an einem alten Telegraphen vorbei zum Tour de la Brotsch. Ich suchte schon vorher nach einem geeigneten Schlafplatz, aber im Anstieg wußte ich, dass ich noch bis ganz nach oben gehen mußte um einen Platz zu finden. Erst tauchte der Aussichtsturm auf und je höher ich stieg um so mehr hellte sich die Miene in meinem Gesicht auf.
              Eine kleine Schutzhütte war verantwortlich für meinen Stimmungswechsel. Hier wollte ich die Nacht verbringen. Ausreichend für eine Person und bei dem Wetter richtete ich mein Nachtlager und ging schlafen.

              Rocher de l'Ochsenstall



              GR 53 in Petite Pierre



              Maisons de Rochers à Graufthal



              Maisons de Rochers à Graufthal



              Château du Haut-Barr



              Château du Haut-Barr



              Château du Haut-Barr

              Zuletzt geändert von FrankK; 17.06.2012, 18:34.

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              • FrankK
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                #8
                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                Teil 4

                Dies sollte bisher und für lange Zeit wohl die erholsamste Nacht gewesen sein, welche ich hatte. Wieder wachte ich auf als es hell wurde. Kurz nach 5 Uhr stand ich auf um eine kleine Dringlichkeit zu erledigen.
                Ich ging nur ein Stück neben die Hütte, als plötzlich munter schreitend ein Franzose angestiefelt kam. "Bonjour"! Und irgend etwas das ich mir nur denken konnte, wie " mach ruhig weiter und laß dich nicht stören" oder so schien er zu mir gesagt zu haben.
                Mich wunderte ja eigentlich hier nichts mehr. Aber um welche Zeit verdammt nochmal mußte er aufgebrochen sein um hier hoch zu kommen? Und das um diese Zeit!
                Er war auf den Aussichtsturm geklettert um den Sonnenaufgang zu beobachten. Ich wußte was mir bevor stand.
                Deshalb packte ich meine Sachen und war wieder sehr früh unterwegs.
                Heute ging es vorbei an der Grotte du Brotsch, um diese Zeit etwas unheimlich. Aber hier schien man wohl auch ab und an zu feiern, was leere Flaschen zeigten, welche dort einfach stehen gelassen wurden.
                Irgendwann verlief der Weg oberhalb einer schmalen Straße und manchmal auch auf ihr. Dann ging es um einen Berg herum und irgendwann in ein kleines Tal über ein kleines Flüsschen.
                Dort unten filterte ich mir Wasser und sollte das alles nun den steilen Berg wieder hinauf nach La Hoube schleppen müssen. Irgendwann erschöpft oben angekommen sollte der Weg bald wieder bergab führen, damit er natürlich, wie sollte man es auch anders vermuten wieder schön steil nach oben führt. Angekommen an einem Campingplatz war von weitem der Rocher du Dabo zusehen. Das Koriosum an der Sache war, das sich direkt auf dem Felsen eine Kirche befand.
                Nun folgte ich den Weg durch niedrige Bäume und bald einer Straße hinauf zum Col de la Schleif.
                Oben saßen Einige Leute auf Bänken um zu rasten. Ich suchte mir auch einen Platz und machte wie so oft eine meiner längeren 5 Minuten Pausen.
                Dort oben gab es auch eine Schutzhütte und eine Grillhütte die im Notfall auch zur Übernachtung ausgereicht hätte.
                Ab diesen Tag erreichten die Berge auch schon einmal fast die 1000 Meter Marke. Das sollte ich dann später auch spühren als es erst hinauf zum Col de Schneeberg ging und dann später noch hinauf zum Gipfel.
                Der Weg war eine Augenweite aber das Grauen für meine Füße und alles andere was mir das laufen verschönert hätte.
                Nach einer steilen Forststraße ging ein felsiger Pfad hinauf zum Gipfel.
                Der Abstieg später sollte nicht minder schlimm werden. Keine Möglichkeit den Weg unproblematisch und schnell zu bewältigen. Und dann verdrehte ich mir zu allem Übel auch noch mein rechtes Knie.
                Da ich in all der Zeit keine Möglichkeit zur Erholung hatte, schleppte ich dieses Problem dann noch bis zum Ende der Tour mit mir herum. Unten an einer Straße angekommen gönnte ich meinem Bein etwas Ruhe.
                Nach einem Stück Straße ging es dann weiter zum Wasserfall "Cascade de Nideck". Ich wollte an dem Tag aber noch Urmatt erreichen und ging schnellstens weiter. In Oberhasslach dann am Abend lief ich aber noch in den Ort. Ich machte im Biergarten eines Hotels eine längere Pause und lief das Stück Weg wieder zurück um auf die Strecke zu kommen.
                Mein Tagesziel war dann aber nach einer Weile auch erreicht. In Urmatt füllte ich mir an einem Trinkwasserbrunnen wieder meine Flaschen auf und nun brauchte ich nur noch einen Platz für die Nacht.
                Unweit des Ortes ging es wieder in den Wald und nach nicht einmal 50 Metern stieg ich über Gestrüpp zwischen den Bäumen hindurch und fand eine passende Stelle für meine Hängematte.
                Alles in Sicherheit gebracht und ganz schnell die Augen zu, dachte ich. Aber es dauerte noch eine ganze Weile bis ich wirklich eingeschlafen war. Und in dieser Nacht sollte ich noch Besuch bekommen.

                Früh morgens auf dem GR 53



                Grotte du Brotsch



                Sonnenaufgang auf dem GR 53



                Ein kleines Tal auf dem GR 53 zwischen La Hoube und Dabo



                Rocher de Dabo



                Weg hinunter vom Col de la Schleif



                Ausblick am Col de Schneeberg



                Blick zum Rocher de Mutzig, 1009 Meter über dem Meeresspiegel. Nachdem ich bis nach Urmatt auf 380 Meter absteigen mußte, warteten am nächsten Tag ersteinmal über 600 Meter Aufstieg. Man kann sich die Freude in meinem Gesicht beim Anblick des Berges wohl vorstellen...

                Zuletzt geändert von FrankK; 18.06.2012, 10:26.

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                • Mario294
                  Erfahren
                  • 11.12.2011
                  • 270
                  • Privat


                  #9
                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                  Hallo
                  ab hier kenne ich die strecke ja
                  In der Schutzhütte vom Col de la Schleif habe ich geschlafen ziemlich gemütlich auf dem Tisch
                  Cascade de Nidec ist auch sehr schön
                  grüße mario

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                  • Gast-Avatar


                    #10
                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                    Schöne Tour. Es ist beruhigend zu wissen, dass es auch in Zukunft noch genug zu laufen gibt.

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                    • FrankK
                      Erfahren
                      • 22.03.2011
                      • 254
                      • Privat


                      #11
                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                      Teil 5

                      Irgendwann in der Nacht wachte ich durch lautes rascheln auf. Ich hörte wie sich mehrere Tiere meiner Hängematte näherten. Natürlich war ich in den Moment wieder hell wach. Als ich annahm das die Tiere ganz nah waren,
                      holte ich so tief Luft wie ich konnte und schrie aus voller Kehle "Haut ab!". Ich hörtes wildes umhergerenne und ein quicken und grunzen. Diesmal in einiger Entfernung meines Lagers.
                      Es dauerte eine ganze Weile bis ich wieder einschlafen konnte. Aber ich sollte wenigstens für den Rest der Nacht meine Ruhe haben.
                      Wie alle anderen Tage zuvor wachte ich an den Morgen um die gleiche Zeit auf und es dauerte nicht lange bis ich wieder auf dem Weg war. Aber meine Gedanken kreisten sich um die nächtlichen Besucher.
                      Es war ja nochmal gut gegangen und es sollte ja auch nicht die einzigste Begegnung sein.
                      Von Urmatt aus verlief der Weg schon fast immer ansteigend. Ich hatte keinen Blick auf die Karte geworfen um mein nächstes Ziel zu kennen und um mich genauer zu informieren. Doch es wurde mir bald auf einem Wegweiser angezeigt.
                      In diesen Fall war es wohl besser nicht zu wissen was auf mich zu kam. Erst verlief der GR 53 auf einer Forststraße welche immer steiler hinauf führte. Dann ging es in einen steilen Pfad. Ich wünschte mir mal wenigsten für
                      ein paar hundert Meter auf ebenen Wegen zu laufen als ich auf einer hoch gelegenen Forststraße ankam. Ich dachte das mein Wunsch erfüllt wurde, aber es sollte noch heftiger kommen. Irgendwann verlief der Weg
                      im Steilhang des Berges, einer Halde die keinen Schutz vor der Sonne bot. Ich hatte noch nie so früh am Tag nur wegen der Sonne und eines Anstieges so sehr geschwitzt.
                      Es ging im Zick Zack den Berg hinauf und es schien als würde ich niemals oben ankommen. Ich hatte irgendwie schon die Hoffnung aufgegeben und in mir machte sich die Stimmung breit, dass ich wohl den Rest
                      meines Leben nur noch bergan laufen müßte, als sich plötzlich in der Ferne ein Licht auftat. Man konnte den Himmel sehen. Ein Zeichen dafür es bald geschafft zu haben. Über 600 Meter Aufstieg und ich stand nun
                      erleichtert und glücklich auf dem La Porte de Pierre. Sicher auch ein Höhepunkt der Tour. Es dauerte eine ganze Weile bis ich die Kraft hatte diesen besonderen torartigen Felsen zu bewundern und den Moment zu genießen.
                      Dann verlief der Weg über eine Schleife weiter hinauf zum Rocher de Mutzig. Eigentlich hatte ich gestern noch die Hoffnung gehabt mich nicht auf diese Berge hinauf quälen zu müssen. Nun stand ich da oben
                      und ich war glücklich es irgendwie hinter mich gebracht zu haben. Beim fluchen über den unsagbar steilen Weg schwor ich mir Stein und Bein niemals wieder auch nur einen Zentimeter des Weger zu betreten der hinter mir lag.
                      Jetzt war alles vergessen und eigentlich wartete an diesen Tag auch nur noch eine große Herausforderung. Der Donon. Mit jedem Höhenmeter den ich auf dem Weg zu diesen Berg verlor wurde mir klar, dass der Aufstieg wohl
                      mindestens so qualvoll werden sollte wie der den ich bisher schon zurück gelegt hatte. Vor dem Gipfel des Donon endete der GR 53 und nun verlief der Weg weiter auf dem GR 5, welcher aus dem Norden hier her führte.
                      Am Fuße des Gipfels angekommen machte ich nocheinmal eine Pause in der Schutzhütte welche sich an einem Parkplatz befand. Dann hieß es hinaufklettern. Der Weg war wieder sehr steinig und steil.
                      Doch als ich endlich oben war erkannte ich den Tempel welcher sich auf der Spitze des Berges befand. Mir war bekannt das hier oben wohl zu jeder Zeit Wanderer anzutreffen waren. So auch bei mir.
                      Aber es hielt sich in Grenzen. Und als ich auf dem Felsen vor dem Tempel stand hatte ich sogar die Möglichkeit das Panorama zu filmen auf dem man eigentlich nur die Herrlickeit des Berges und der Natur sehen konnte.
                      Dieser Berg und der Tempel scheinen im Elsass eine besondere Bedeutung zu haben welche ich weit hinaus noch über Schirmeck sehen konnte. An Häusern war ab und an der Tempel zu sehen.
                      Der Donon bot sicher für alle etwas besonderes, für welche der Berg im Blickfeld lag. Und man konnte in sehr weiter Entfernung immer noch den Gipfel des Berges erkennen.
                      Nach dem Donon wollte ich auf schnellstem Wege hinab nach Schirmeck. Ziemlich erschöpft unten im Ort angekommen führte mich mein Weg in einen Supermarkt.
                      Als ich mich gleich vor dem Geschäft gestärkt hatte lief ich zum Bahnhof um dort noch eine Pause zu machen. Dann führte der Weg gleich wieder steil hinauf zum Château von Schirmeck. Hier machte ich die letzte Pause
                      des Tages. Der Blick schweifte zurück über die Dächer der Stadt zu den Tälern und Bergen bis hin zum Donon der majestätisch in der Ferne stand.
                      Jetzt sollte es nur noch bergan gehen. Die Schutzhütte kurz nach dem Château ließ ich links liegen, in der Annahme hier nachts nicht wirklich Ruhe finden zu können. Das Château lag zu dicht an der Stadt
                      und als ich dort meine Pause machte kamen ständig Leute vorbei.
                      Irgendwann später suchte ich einen geeigneten Platz für die Nacht. Aber mir war es noch etwas zu früh. Also lief ich weiter bis die Sonne unterging. Ich wollte so gerne ein Foto vom Sonnenuntergang.
                      Aber der Blick wurde immer von Bäumen versperrt. Ich hatte nur die Hoffnung das irgendwann und auch noch zur rechten Zeit die Möglichkeit dafür sein sollte als ich plötzlich an einem Platz vorbei kam.
                      Dort standen nur junge Bäume und man konnte endlich einmal das bewundern was hinter mir lag, der Sonne zusehen wie sie hinter den Bergen verschwand. Aber was mich in Hochstimmung versetzte
                      war nicht der Sonnenuntergang sondern eine Schutzhütte die mitten auf der Lichtung, und nicht in der Karte eingezeichnet, stand.
                      Hier schien es so als wäre es erlaubt auch eine Nacht dort zu verbringen. Ein Hinweisschild wieß darauf hin Achtung beim Feuer machen zu geben. So hatte ich alles was ich mir für den Abend
                      wünschte, genoss draußen auf einer Bank vor der Hütte den Rest des Abends bis mir die Augenlieder zufielen.

                      La Porte de Pierre



                      Auf dem La Porte de Pierre nach über 600 Metern Aufstieg



                      Ausblick am Rocher de Mutzig hinüber zum Donon



                      Schutzhütte am Fuße des Donon



                      Tempel auf dem Donon



                      Ausblick vom Donon



                      Château oberhalb von Schirmeck



                      Schirmeck mit Blick bis hin zum Donon



                      Schutzhütte zwischen Schirmeck und Camp Struthof
                      Mein heutiger Übernachtungsplatz



                      Sonnenuntergang auf dem GR 5

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                      • Juno234
                        Erfahren
                        • 03.08.2007
                        • 397


                        #12
                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                        Ich bin deine Tour mal vor ca. 25 Jahren gegangen. Es ist doch erstaunlich, wie die Erinnerung arbeitet. An die tollen Ausblicke kann ich mich noch sehr gut erinnern. Aber wir müssen ja damals auch hinaufgekommen sein... An Schweiß, Fluchen und Durst fehlt aber die Erinnerung. Und die waren garantiert wie bei dir da....

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                        • FrankK
                          Erfahren
                          • 22.03.2011
                          • 254
                          • Privat


                          #13
                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                          Teil 6

                          Am nächsten Morgen verlief der Weg stetig weiter bergan. Ich hatte in der Nacht nicht all zu viel Schlaf gefunden weil irgend ein Tier die ganze Zeit immer im Müll, welcher sich in der Feuerstelle befand, gewühlt hatte.
                          Und nun spührte ich mein Schlafdefizit. Irgendwann kam ich aus dem Wald und stand auf einem Besucherparkplatz. Hierbei handelte es sich um den Parkplatz für die Besucher welche das ehemalige Konzentrationslager
                          Camp Struthof und die Gedenkstätte der Opfer besichtigten. Der eigentliche Weg verlief an dieser Stelle wieder auf der Straße. Aber es ging immer weiter bergan. Später dann lief ich durch wunderbaren Nadelwald
                          und auf samtweichen Boden. Bald war der Rocher de Rathsamhausen erreicht. Eher ein unscheinbarer Felsen ohne die Möglichkeit auf Aussicht. Aber als ich sah das dieser Berg auf 1020 Meter über dem Meeresspiegel lag,
                          bedeutete das einerseits das dies der bisher höchste Berg war, man sich aber wohl andererseits die ganze Zeit schon auf einer Höhe von etwa 1000 Metern befand. Und so sollte es in etwa auch noch weiter gehen
                          bis es dann Richtung Cascade Hohwald wieder bergab ging. Am Wasserfall machte ich eine längere Pause. Dann ging es weiter hinab um nach dem Ort le Hohwald wieder anzusteigen.
                          Der Mont Sainte Odile war dann ein weiterer Höhepunkt. Der GR 5 verlief aber nur bis zu den vorderen Felsformationen und von da an in einer Spitzkehre wieder weg. Das Kloster und die Menschenmengen wollte ich mir nicht antun.
                          Dieser Berg ist sicher irgendwann einmal auch einen seperaten Ausflug wert. Man sah immer verschiedene Möglichkeiten der Markierung des Weges. Im Normalfall waren weiße Kunststoffschilder mit dem Rotstrich
                          an den Bäumen angebracht. Manchmal war auf ihnen auch die genaue Bezeichnung des Weges zu lesen. An anderer Stelle wollte man wohl nur sparen und malte einene einfachen roten Strich an den Baum. Bei schlechtem Wetter
                          oder im Dunkeln wohl sehr schlecht zu sehen. Weiter unten im Süden malte man wenigstens einen weißen Rand drumherum. Und auf dem Weg zum Mont Sainte Odile war es das ganze Gegenteil.
                          Es schien als wäre an jeden zweiten Baum eine Markierung in Übergröße und mit den anderen Wegzeichen wirkte es kunterbunt. So hatte man fast das Gefühl sich auf einer Rennstrecke zu befinden.
                          Der Weg Richtung Barr bot dann bergab wundervolle Aussichten und vor allem sehr viel Schutzhütten welche hier Kiosque hiesen.
                          Mein Ziel war mindestens noch bis Barr zu kommen. Und als ich die von Steinen übersähte Straße oberhalb des Weinberges in die Stadt abstieg hoffte ich auf Erfrischung. Im Ort angekommen folgte ich dem Nebenweg Richtung Bahnhof.
                          Dort wollte ich wieder telefonieren. Aber ich hoffte insgeheim auf eine Einkaufsmöglichkeit. Und siehe da! Nicht weit weg vom Bahnhof befand sich ein Supermarkt. So gab es frisches Baguette und etwas kaltes zu trinken.
                          Dann kam ein Wetterumschwung und als ich die Stadt auf der Straße verließ began es leicht zu regnen. Aber es sollte dennoch ziemlich trocken bleiben. Von Barr bis Andlau, einem kleine Weinstädchen nicht weit entfernt,
                          verlief der Weg wieder nur auf einer Straße. Da es schon sehr spät war blieb mir keine Zeit den Ort zu besichtigen, es zu genießen. Hier war es wirklich sehr nett.
                          Der Weg führte über einen Forststraße wieder hinaus und hinauf Richtung Ungersberg. Die erste Hütte gleich nach Andlau war leider verschlossen. Und so ging ich weiter.
                          Irgendwann kam ich an einer sehr offenen Hütte, zu der eine Treppe hinaufführte, vorbei. Ich stieg die Stufen hinauf und inspizierte den Bau. Es befanden sich eine lange Tafel, Bänke, ein Kühlschrank und Futternäpfe für Hunde dort.
                          Sicher auch noch einiges mehr. Nur waren das die Dinge welche mir gleich auffielen. Etwas verunsichert lief ich noch ein Stück bergan denn da stand noch eine Hütte welcher aber auch verschlossen war.
                          So dachte ich mir die 50 Meter wieder zurück zu gehen und in der offenen Hütte zu schlafen. Als ich meine Sachen abgelegt hatte hörte ich wie jemand den Weg hinauf kam.
                          Ich dachte mir gleich in die Offensive zu gehen und lief auf den Weg. Ein Spaziergänger kam an und ich ging gleich auf ihn zu. Er brachte nur ein paar Brocken deutsch aber wir konnten uns verständigen.
                          Er erzählte mir das diese Hütte Jägern gehört und sie dort ab und an wären, Es sei aber kein Problem und ich könnte da drin schlafen. Im Gesprächt erfuhr ich auch dann von den unheimlichen, nächtliche Schreien, dass es
                          Gemsen seien und man sich nicht fürchten bräuchte. Aber er meinte ja auch das Wildschweine hermlos sind. Man hörte ja immer so vieles.
                          Dann ging er wieder den Berg hinunter und ich in mein Nachtlager. Dort trank ich in Ruhe noch etwas und legte mich dann schlafen. Und es war wohl auch eine sehr ruhige Nacht.

                          Sonnenaufgang auf dem GR 5



                          Rocher de Rathsamhausen



                          Wegweiser Richtung Champ du Feu



                          Cascade Hohwald



                          Auf dem GR 5



                          Aussichtsfelsen zwischen Mont ST Odile und Barr



                          Kiosque Jadelot - eigentlich verläuft der GR 5 genau hier durch diese Hütte. Tür rein...Tür raus....

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                          • Wanderreiterin
                            Erfahren
                            • 10.01.2010
                            • 343
                            • Privat


                            #14
                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                            Hey, super wieder etwas von Dir lesen zu können Freu mich auf die Fortsetzung und die vielen wunderschönen Foto´s, die es einen in den Beinen kribbeln lassen...

                            Für mich geht´s in ein paar Wochen auf den Westweg
                            Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben. Abraham Lincoln

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                            • Prachttaucher
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 21.01.2008
                              • 11979
                              • Privat


                              #15
                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                              Ich kann auch nur sagen, Respekt und Hut ab. Hoffe allerdings, daß es Dir so trotz der vielen Tageskilometer auch während der Tour viel Freude und Spaß bringt (ich bin ja eher der "weniger ist mehr-Typ").

                              Bin sehr auf die Fortsetzung gespannt, weil´s dann auch in bekannte Regionen geht. Unsere 5 Tage ab Aubure (war z.T. aber auch GR 531) bist Du sicher in 1,5 Tagen gelaufen.

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                              • FrankK
                                Erfahren
                                • 22.03.2011
                                • 254
                                • Privat


                                #16
                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                Teil 7

                                Am Morgen darauf regnete es ein wenig. Der Weg verlief weiter auf der Forststraße immer bergan.
                                Erst war die Steigung sehr angenehm. Doch plötzlich nach einer Kreuzung wurde es immer steiler.
                                Bald hatte ich große Mühe mich vorwärts zu bewegen. Als ich Aussicht nach Süden hatte, sah ich einen großen Gipfel nicht weit weg von mir. Meine Hoffnung dort nicht hinauf zu müssen wurde dann an der Weggabelung
                                des Col de Ungersberg völlig zerstört. Ja ganau da mußte ich drüber. Es half nichts. Vor allem die Aussicht auf keine Aussicht vom Gipfel machte dieses Unterfangen etwas schwierig und so ging ich eher lustlos weiter.
                                Als ich oben ankam hatte es wenigstens aufgehört zu regnen. Eigentlich hing nur und wohl gerade nur an diesen Berg eine dicke Wolke fest. Ich kam mir vor wie in so einem Comic, bei dem genau über mir eine kleine Wolke hing die sich immer dahin bewegte wo ich hin ging und es dabei regnete. Ich hatte keine Chance von dem kleinen Turm etwas zu sehen.
                                So machte ich nur eine kurze Pause und lief den Berg wieder hinab.
                                Als ich unten angekommen war schien auch die Sonne wieder.
                                Eher sanft verlief der Weg bis es wieder hinauf ging zum Château du Bernstein. Dort veranstaltete die Gandarmerie ein Grillfest und es war ziemlich viel Trubel. Dennoch nutzte ich die Chance um von der Ruine ins Tal zu schauen
                                bis hin nach Châtenois.
                                Dann aß ich noch ein wenig und lief weiter zur nächsten Ruine dem Château de l'Ortenbourg. Im Abstieg ins Tal konnte ich die Berge auf der anderen Seite sehen und das Château du Haut-Koenigsbourg.
                                Die einzigste Burg auf dem Weg die wohl noch vollständig erhalten war und mindestens mein heutiges Tagesziel sein sollte. Aber ersteinmal mußte ich hinab ins Tal. Unten angekommen lief ich einmal mehr wieder auf einer breiten Straße.
                                Einige hundert Meter bis an eine Kreuzung zu einer noch größeren und um die Zeit stark befahrenen Straße.
                                Von hier ab mußte ich etwa 1,5 Kilometer bis nach Châtenois am Rand entlang laufen. Nicht wirklich schön.
                                Man spührte die Hektik und eine Unruhe überkam mich weil ich mich hier alles andere als sicher und wohl fühlte.
                                Endlich in der Stadt angekommen lief ich als erstes in einen Point Coop, einen kleinen Lebensmittelladen.
                                Dann telefonierte ich wieder um zu hause bescheid zu geben, dass ich nach einer Woche noch am Leben sei und lief dann weiter aus der Stadt heraus eine kleine Straße entlang.
                                An einem Weinberg oberhalb der Stadt machte ich dann wieder eine Pause und genoss meine frisch erstandenen Getränke und das Essen. Dann umrundete der Weg den ersten Berg vorbei an einem Pavilon und bis hin zu einer schönen Schutzhütte.
                                Aber ich wollte ja noch weiter kommen und schaute nun auf die Karte. Es sollte mal wieder mächtig bergan gehen aber ich hatte Hoffnung auf eine Schutzhütte nach diesen Anstieg.
                                Das Château du Haut-Koenigsbourg war etwas ganz besonderes. Man hatte von hier oben eine fantastischen Ausblick in die Rheinebene, in der noch die Sonne schien, bis hinüber zum Schwarzwald.
                                Die Burg war wunderschön und sicher ein touristisches Megnat. Als ich dann weiter lief um mir meinen Platz für die Nacht zu suchen ging der Weg auf der Zufahrtsstraße zur Burg hinab. Rechts und links der Straße gab es hunderte Parkplätze.
                                Und wenn die voll belegt wären, dann wunschte ich mir nicht hier oben zu sein.
                                Dann verlief der Weg noch ein Stück durch den Wald und ich fand die Hütte. Ziemlich erschöpft ging ich nur noch hinein, richtete mein Nachtlager und schlief auch bald ein.

                                Auf dem GR 5



                                Château du Bernstein



                                Château de l'Ortenbourg



                                Blick hinüber zum Château du Haut-Koenigsbourg



                                Blick vom Château du Haut-Koenigsbourg in die Rheinebene und zum Schwarzwald



                                Blick vom Château du Haut-Koenigsbourg



                                Château du Haut-Koenigsbourg



                                Château du Haut-Koenigsbourg



                                Schutzhütte vor Thannenkirch - hier verbrachte ich die Nacht

                                Zuletzt geändert von FrankK; 22.06.2012, 20:04.

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                                • FrankK
                                  Erfahren
                                  • 22.03.2011
                                  • 254
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                  Teil 8

                                  Eher etwas zu spät wachte ich am darauffolgenden Morgen auf. Wieder hatte ich eine Nacht auf einer harten und schmalen Bank hinter mir. Die nächste Stadt, welche ich heute schon recht früh erreichen sollte, stimmte mich fröhlich.
                                  So fand ich diesmal den Weg bis Thannenkirch auch als nicht so störend, obwohl es wieder einmal auf einer Straße entlang ging. Den Ort ließ ich schnell hinter mir. Viel war auch nicht zu sehen.
                                  Nur erntete ich ein paar ungläubige Blicke, da ich früh morgens um 6 Uhr schon schnellen Schrittes durch das kleine Städtchen stiefelte. Zum Glück war der Weg nicht sehr anspruchsvoll und auch nicht sehr anstrengend.
                                  Ribeauvillé war der Ort an dem ich heute sein wollte. Viel wußte ich ja nicht. Aber ich kannte den Ortskern über Bilder aus dem Internet. Also vermutete ich hier eine Stadt die etwas für das Auge bot.
                                  Aber auf dem Weg dorthin sollte ich noch einiges erleben. Man glaubt garnicht was dann alles in so wenig Zeit passieren kann. Zwischendurch machte ich eine Pause, um mich zu stärken.
                                  Dann sollte ich auch bald an die erste der 3 Ruinen der Châteaus welche vor Ribeauvillé lagen, gelangen. An einer Kreuzung verlief der Weg nach links und ich lief erst in eine kleine Senke um dann ein Stück den Weg bergan zu gehen.
                                  Ziemlich fröhlich gestimmt und in Gedanken vernahm ich dann nicht einmal 10 Meter entfernt vor mir ein Grunzen direkt im Gebüsch am Wegrand. Wie erstarrt und instinktiv blieb ich in bruchteilen einer Sekunde wie versteinert stehen. Mein Herz raste und ich hatte ein wenig zu tun um mich zu beruhigen. Ich war mehr als überrascht. Was tun? Mir sagte einmal jemand das stehen bleiben ihm wohl immer geholfen hatte.
                                  Aber wie sollte ich nun lebend in die Stadt kommen? Das war ja hier keine Maus oder auch kein Hoppelhase! Da steht ne Wildsau im Gestrüpp und die hat dir grad gesagt das es nicht so gut wäre sich zu nähern und die will dir ans Leder!
                                  Ich schrie und vernahm ein rascheln. Irgendwie vor Ehrfurcht zitternd bückte ich mich, hob einen kleinen Stein auf....es dauerte ein wenig bis ich den Mut aufbrachte...und warf ihn dann in die Richtung aus der die Geräusche kamen.
                                  NICHTS! Und nun? Ich wartete noch eine Weile ab, bis ich mich dann entschloss weiter zu gehen. Ich glaube das ich die nächsten 30 bis 50 Meter gerannt war. Und als der Wegrand etwas übersichtlicher wurde blieb ich stehen
                                  um zu verschnaufen. Geschafft! Dann verlief der Weg vorbei an der ersten Burgruine. Von unten aus dem Tal ragte ein Felsen am Wegrand empor. Als ich an ihm vorbei ging vernahm ich lautes rascheln.
                                  Leise ging ich einen kleinen Schritt zurück, schaute nach unten und erkannte ein Wildschwein, 15 bis 20 Meter entfernt von mir, wie es im Laub wühlte. Ich nahm mir allen Mut zusammen und schrie laut "HAU AB!!!"
                                  Wahrscheinlich hätte ich auch "Schokoladenkuchen" oder so rufen können mit dem gleichen Ergebnis. Als auf einmal ein Rudel von etwa 10 Tieren wie vom Blitz getroffen quer über den Berg rannte.
                                  Wie konnte ich blos die andern Tiere übersehen haben?. Nocheinmal rief ich und sie rannten wieder und weiter nach unten. Es dauerte eine ganze Weile bis sie irgendwann und irgendwo im Wald verschwunden waren.
                                  Dabei stellte ich mir die Frage ob der Weg an dieser Stelle vorbeiführen würde und ob das meine letzte Begegnung sein sollte. An der Nächsten Burg machte ich ersteinmal eine Pause, erholte mich von meinem Schreck.
                                  An dem Morgen kamen Jogger den Berg hochgelaufen. Ich beschloss jedoch nichts von meiner Begegnung zu berichten was wohl entweder zur Lächerlichkeit oder zur Panik geführt hätte.
                                  Ich jedenfalls beschloss das ganze mit Vorsicht zu geniessen. Und so kam ich letztendlich über einen von Steinen übersähten weg hinab nach Ribeauvillé.
                                  An einer Jugendherberge saßen Jugendliche früh morgens um 9 Uhr. Was ist da blos mit der Jugend los? Haben die keinen Sinn fürs Gammeln und auspennen? Aber in der Stadt sollte wohl auch schon um dies Zeit der Bär tanzen.
                                  Als ich die kleine Straße hinein lief kam mir ein Touristenzug entgegen. Also Ribeauvillé war wohl auch die schönste Stadt. Ich besorgte mir Ansichtskarten und schrieb auf einer Bank ein paar Zeilen.
                                  Lebensmittel sollte es nicht wirklich in der Stadt geben. So lief ich eine ganze Weile Richtung Süden, wo es einen großen Supermarkt gab, welcher mir alle wünsche erfüllte.
                                  Eine sehr "nette" Kassiererin wieß mich auf französchisch mindestens 10 mal hin, dass ich meinen Rucksack hätte doch an der Information abgeben sollen. Ich stellte mich bewußt dumm. Und siehe da! Es half!
                                  Genervt ließ sie irgendwann von mir ab. Wo hätte ich denn hier etwas klauen sollen und warum bitte hätte ich das dann noch über 150 Kilometer mit mir herumgeschleppt. Aber ich ließ mir meine gute Laune nicht verderben.
                                  Dann kämpfte ich mich wieder zurück und durch die von Touristen überfüllte Innenstadt. Jetzt wollte ich ziemlich schnell nur noch weg hier. Aber so einfach sollte es nicht werden.
                                  Mein Knie meldete sich wieder und irgendwann konnte ich nur noch im Schneckentenpo weiter. Ehrlich gesagt war ich entsetzt darüber. Aber ich wollte vernünftig sein. Ich dachte mir das eine Pause hilft und ließ mich auf einem
                                  großen Stein, welcher direkt am Wegrand lag, nieder. Eine gute halbe Stunde später versuchte ich dann mit vorsichtigen Schritten weiter zu laufen. Und irgendwann lief ich sogar schmerzfrei.
                                  Es ging weiter nach oben, hinauf zum Koenigstuhl. Ein Berg mit vielen Felsen und ich hatte oben auf dem Gipfel ein wenig zu tun um die Orientierung nicht zu verlieren. So setzte ich mich auf einen Felsen, zog mir Schuhe und Socken aus und entspannte mich ein wenig. Plötzlich stürmte ein Trailrunner den Berg hinauf und erst an mir vorbei bis er anhielt um sich ein wenig mit mir zu unterhalten.
                                  Er sah meinen Rucksack und fragte mich ob ich das Ding hier hinauf geschleppt hätte. Er sah meine Füße und lachte. Ja das tat wohl ab und an ein bischen weh! Ich erzählte ihm von meiner Tour und wie weit ich schon gegangen war.
                                  "Le Courage", "Courage" waren die Worte welche er neben unendlichen Erstaunen herausbrachte. Und das waren auch die Momente, welche mir Kraft verliehen. Als er kurz darauf weiter lief machte mich mich auch langsam auf den Weg.
                                  Dann ging der Weg bergab und durch einen kleinen öden Ort, entlang einer Straße und dann weiter. Spätestens hier waren die Hochvogesen erreicht. Erst verlief der Weg über eine kleine, schmale Straße
                                  und dann ging es stetig und immer steiler bergauf. Wieder ein Weg der nie zu enden schien. Und dann endlich auf einer Lichtung und fast ganz oben auf dem Pierre de Trois Bans konnte ich endlich an einer wundervoll
                                  gelegnene Hütte noch eine Pause machen. Von Hier führte der Weg weiter erst zum Petit Brezouard welcher eine wundervolle Aussicht bot, dann vorbei en einem kleinen Steinhaus direkt in der Senke zum Grand Brezouard,
                                  zwischen den beiden Gipfeln gelegen. Leider wußte ich nicht das dies die letzte Möglichkeit zum übernachten war. So lief ich wieder bergab von Grand Brezouard in der Hoffnung auf ein Dach über dem Kopf.
                                  Aber leider war keine der eingezeichneten Schutzhütten geeignet oder als Schutzhütte zu bezeichnen. Es gab nur eine Art Gräteschuppen, welcher versperrt war. Also lief ich weiter, denn auf der Karte war noch eine Hütte
                                  eingezeichnet. Aber auch diese sollte keine Schutzhütte sein sondern eine Hütte des Skivereins der Region. Ich dachte mir nur, "Wer sollte hier schon bei 27° Celsius Ski fahren und mich in der Nacht stören?"
                                  Also machte ich es mir unter dem breiten Vordach bequem. Als es schon dunkel war kamen noch Wanderer an der Hütte vorbei, liesen sie aber links liegen. So konnte ich dann irgendwann beruhigt einschlafen.

                                  Burgruine oberhalb von Ribeauvillé



                                  Burgruine und Blick nach Ribeauvillé



                                  Saint Ulrich



                                  Saint Ulrich



                                  Koenigsstuhl



                                  Auf dem GR 5



                                  Blick vom Petit Brezouard



                                  Schutzhütte zwischen Petit-und Grand Brezouard

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                                  • Prachttaucher
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 21.01.2008
                                    • 11979
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                    Ja ich erkenne sie wieder - kurz vorher in Aubure waren wir gestartet.

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                                    • FrankK
                                      Erfahren
                                      • 22.03.2011
                                      • 254
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                      Teil 9

                                      In der Nacht zum neunten Tag gab es einen Wetterumschwung. Als ich aufwachte war deutlich zu spühren wie starker Wind aufkam. Die Wipfel der Bäume rauschten und bogen sich im Wind.
                                      Ich war noch nicht all zu lange gelaufen als es dann zu allem Ärger begann zu regnen. Erst machte ich mir nicht wirklich große Sorgen. Aber das sollte sich im laufe des Tages noch ändern.
                                      In Le Bonhomme legte ich eine Pause ein. Ich setzte mich in ein Buswartehäuschen welches nicht gerade einladend war. Aber wenigstens trocken. Dann hieß es bald wieder bergauf.
                                      Es war ein ziemlich schweres Unterfangen bei dem Wetter, denn es ging nun von 500 Meter über dem Meerespiegel auf 1208 Meter hinauf. Später am Tag dann auch noch bis auf 1363 Meter dem Hohneck und es gab bis dahin noch einige Gipfel die über 1200 meter hoch lagen.
                                      Ich weiß nicht ob ich mehr von außen oder von innen naß wurde. Es war eine ziemliche Schinderei. ersteinmal oben angekommen ließ der Regen nach und ich konnte etwas befreit weiter laufen.
                                      Aber auch nur bis zum Col du Calvaire. Dort ging es dann wieder richtig los. Nur schemenhaft war dann der Lac Blanc zu sehen. Und es war auch nicht so einfach sich den Weg hinauf zum Gazon du Faing zu bahnen.
                                      Immer wieder zogen dichte Nebelschwaden über die offene Bergfläche. Ich bin mir sicher, bei schönem Wetter hätte ich hier oben die beste Aussicht gehabt. Jetzt lief ich durch das Wegewirrwarr hinauf zum Gipfel, und sah...... NICHTS!
                                      Man konnte nicht einmal die Wegweiser richtig erkennen, welche oft etwas abseits im Schutz der kleinen Bäume standen. Ich mußte ab und an vom Weg ersteinmal dort hin laufen um zu sehen wohin er nun führte. Der Weg zum Gipfel war sehr breit und man hatte öfter einmal die Möglichkeit links oder rechts vom Gebüsch seine Route zu wählen bis die einzelnen Abschnitte wie Adern an einer Stelle wieder zusammen führten. Hier konnte man sich auch den Weg aussuchen um nicht nur über Steine zu klettern sondern auf Untergrund zu laufen, welcher freundlicher für die Füße war.
                                      Im Schutze der Hinweißtafel, welche wie ein großer Tisch aus stein aussah, setzte ich mich in den Windschatten und aß ein wenig. Es war sehr schwierig, denn man konnte ja nicht an jeden beliebigen Baumstumpf halt machen. Der Regen wurde immer stärker. Der Weg war deshalb nicht sehr einfach zu gehen. Auf den folgenden Gipfeln konnte ich manchmal überhaupt nicht sehen wo es lang ging, bis an irgendeinem Felsen ein roter Strich aufblitzte. Mittlerweile regnete es so stark das ich den Pfützen garnicht mehr ausweichen brauchte. Es war nämlich egal ob ich in die eine oder andere trat. Man konnte eh nicht dran vorbei.
                                      Den Weg hinab zum Col de la Schlucht konnte man als alles andere bezeichnen, nur nicht als Weg. Es ging steil hinab und durch den Regen schien es, daß man in einem kleinen Flussbett läuft.
                                      Ich tat was wohl viele andere auch getan hatten und lief neben der Strecke im Wald. Dort war es ein wenig angenehmer.
                                      Aber davon brauchte ja nicht die Rde sein, denn ich war klitschnass.
                                      Die letzten Stufen dann hinab zur Straße und zum Parkplatz waren kleine Wasserfälle. Meine Füße schwimmten und ich fror.
                                      In einem Souvenirgeschäft kaufte ich mir etwas zu trinken und suchte Schutz unter dem Vordach. Dann ging es weiter zum letzten und höchsten Berg des Tages, dem Hoheneck. Auch hier gab es keine Aussicht. Auf der Spitze stürmte es mächtig und so zog ich es vor so schnell wie möglich wieder abzusteigen. Dieser Abstieg hatte es dann auch in sich. Es ging teilweise über Felsbrocken hinab. Später an einer Ferme Auberge stellte ich mich unter. Nach dem ich mich wieder aufgerappelt hatte
                                      ging es über eine Wiese steil hinab in den Wald. Der Weg verlief in einem Zickzack vorbei an einem kleinen gestauten See immer weiter nach unten. Ich denke das dies der beschwerlichste Weg der ganzen Tour war.
                                      Oft hatte ich alle Hände voll zu tun auf den rutschigen Steinen überhaupt Halt zu finden. An einem See der noch weiter unten lag machte ich in einem Pavilon meine letzte Pause. Der Regen ließ nach und bald hörte es sogar auf. Als ich so am See stand sah ich mitten am Berg einen Wasserfall, welcher wohl nur hervorgerufen durch den starken Regen entstand. Auch die kleinen Flüsse, sonst wohl nur ein kleines Rinnsal waren angeschwollen und stürtzen sich ins Tal. Endlich unten angekommen, nach fast 900 Metern Abstieg, suchte ich mir nur noch einen Platz für die Nacht. Alles schien klamm und ich schlief erschöpft
                                      und mit der Hoffnung auf besseres Wetter am nachsten Tag, ein.

                                      Blick zum Lac Blanc im Nebel



                                      Auf dem Gazon du Faing



                                      Auf dem GR 5













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                                      • Mario294
                                        Erfahren
                                        • 11.12.2011
                                        • 270
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                        hallo
                                        Dort oben wollte ich nicht bei schlechtem wetter zu Wandern.
                                        Schade das du keine gute sicht hattest das ist einer der schönsten bereiche der Tour.
                                        An dem See hab ich auch geschlaffen nur bei gutem wetter
                                        Gruß Mario

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                                        • Andreas-F
                                          Erfahren
                                          • 31.03.2007
                                          • 304
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                          Zitat von FrankK Beitrag anzeigen

                                          Als ich an ihm vorbei ging vernahm ich lautes rascheln.
                                          Leise ging ich einen kleinen Schritt zurück, schaute nach unten und erkannte ein Wildschwein, 15 bis 20 Meter entfernt von mir, wie es im Laub wühlte. Ich nahm mir allen Mut zusammen und schrie laut "HAU AB!!!"
                                          Wahrscheinlich hätte ich auch "Schokoladenkuchen" oder so rufen können mit dem gleichen Ergebnis. Als auf einmal ein Rudel von etwa 10 Tieren wie vom Blitz getroffen quer über den Berg rannte.
                                          Wie konnte ich blos die andern Tiere übersehen haben?. Nocheinmal rief ich und sie rannten wieder und weiter nach unten. Es dauerte eine ganze Weile bis sie irgendwann und irgendwo im Wald verschwunden waren.
                                          Dabei stellte ich mir die Frage ob der Weg an dieser Stelle vorbeiführen würde und ob das meine letzte Begegnung sein sollte. An der Nächsten Burg machte ich ersteinmal eine Pause, erholte mich von meinem Schreck.
                                          Hallo Frank,

                                          Vogesen ist Wildschweinland. Aber die Viecher sind harmlos, solange du nicht zwischen der Jungen gerätst oder ihnen halt versuchst, mit Blei eine auf den Pelz zu braten. Die trollen sich einfach von alleine.

                                          Gruß Andreas

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                                          • Prachttaucher
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                                            Liebt das Forum
                                            • 21.01.2008
                                            • 11979
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                            Auch von mir entsprechende Beileidsbekundungen. Allerdings hatten wir auf dem Abschnitt auch besonders viel Menschen getroffen. Kurz vor dem Col de la Schlucht war so ein Aussichtsfelsen (Namen müßte ich suchen) wo plötzlich wie aus dem nichts.... Vermutlich weil´s einen Parkplatz in der Nähe gibt. Vermutlich war´s da bei Dir deutlich einsamer.

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                                            • Andreas-F
                                              Erfahren
                                              • 31.03.2007
                                              • 304
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                              Kurz vor dem Col de la Schlucht war so ein Aussichtsfelsen (Namen müßte ich suchen) wo plötzlich wie aus dem nichts....
                                              Tanet? Wobei die Strasse unterhalb des Kamms verläuft und man eigentlich innerhalb von wenigen Minuten von dort auf dem Kamm ist.
                                              Ich empfehle als Reisezeit kurz vor Weihnachten, wenn das Rheintal in der Nebelsuppe steckt, du in Colmar auf dem Weihnachtsmarkt tot getrampelt wirst, dann läuft alleine den den Kamm entlang mit Blick auf die Alpen

                                              Gruß Andreas

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                                              • FrankK
                                                Erfahren
                                                • 22.03.2011
                                                • 254
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                Teil 10

                                                Als ich aufwachte war der Himmel immer noch wolkenverhangen und grau. Ich war noch nicht weit gegangen als es wieder anfing zu regnen. Das trübte natürlich die Stimmung wie man sich denken kann.
                                                Aber irgendwie hörte es kurze Zeit später wieder auf. Es dauerte nicht lange da sah ich wie die Wolkendecke in kleinen Löchern aufriß. Aber nur sehr zarghaft. Und der Blick in die Richtung,in welche ich ging schien nicht verheißungsvoll.
                                                Es ging erst langsam aber immer stetig wieder bergan. Als ich in die Karte sah wußte ich das der nächste Berg über 900 Meter hoch sein sollte.
                                                Also hatte ich mehr als 400 Meter Aufstieg zu bewältigen. Aber der Berg hing in den Wolken und je höher ich kam, desto mehr verschlechterte sich das Wetter bis es wieder began in Strömen zu regnen.
                                                Der Weg wurde immer steiler und mit meiner Stimmung ging es auch steil.....in die andere Richtung....nämlich bergab.
                                                Es war so schlimm, daß ich an allem die Lust verlor, hinterfragte was zum Teufel ich hier überhaupt mache. Und warum?
                                                Ich könnte doch jetzt um diese Zeit noch zu hause im warmen und vor allem trockenen Bett liegen. Ich wäre ausgeruht und würde mir bald ein schönes Frühstück gönnen. Ich könnte in den Tag hineinleben und meinen Urlaub einfach nur genießen und entspannen. Stattdessen kraxelte ich mit meinem tonnenschweren Rucksack, klitschnass einen Berg hinauf um erschöpft und ohne weiteren Sinn oben anzukommen. In diesen Moment war ich so weit. Ich wollte aufgeben. Ich sagte zu mir "hier ist Schluß". "Ich will und kann nicht mehr". Wer weiß wann dieser blöde Berg bezwungen ist.
                                                Es war weit und breit keine Ende in Sicht. Ich war völlig alle. Und das wieder einmal früh morgens vor 9:00 Uhr.
                                                Also blieb ich stehen, was ich sowieso schon vorher mindestens aller zehn Schritte getan hatte und...stand einfach nur da.
                                                Der Regen brasselte auf mich nieder und ich fühlte mich elend.
                                                Und jetzt? Was nun? Was sollte ich jetzt machen? Wieder zurück gehen die ettlichen Kilometer in den kleinen Ort, in dem wohl ein oder zweimal am Tag ein Bus vorbei kommt und wer weiß wohin fährt. Was vor mir lag konnte ich auch nicht wirklich sagen weil ich nicht auf die Karte schauen konnte bei dem Regen. Allmählich wurde mir klar das ich nicht so einfach aufgeben konnte.
                                                Nicht hier und wohl auch nicht so schnell auf dem Weg der vor mir liegen sollte. Einen Augenblick vorher wollte ich für nichts auf der Welt diesen Berg erklimmen. Jetzt saß ich fest und wußte das ich da jetzt wohl nicht drumherum kommen würde.
                                                Mir blieb also nichts weiter übrig als den Berg weiter hinauf zu gehen und zu hoffen das ich irgendwann mal oben sein würde. Von hier an dauerte es auch nicht mehr all zu lange bis ich den höchsten Punkt erreicht hatte. Letzten Endes hatte ich fast 800Meter Aufstieg hinter mich gebracht und stand endlich oben. Das Schild veriet mir, daß dieser Berg 1271 Meter hoch war und erstaunt holte ich nun die Karte hervor. In der Eile hatte ich mich am Morgen versehen und nur eine Höhenlinie etwas abseits gesehen und mir wohl nur diese Zahl gemerkt. Jetzt waren es 300 Höhenmeter mehr und nun verstand ich auch mein absolutes Stimmungstief. Mein Kopf sagte mir schon die ganze Zeit, daß ich hätte längst oben sein müssen.
                                                Aber eben nicht bei 1271 Metern. Nun war ich zumindest ersteinmal glücklich darüber oben zu sein. Aber nun begann ich richtig zu frieren. Also konnte ich nur schnell weiter gehen.
                                                Nach einer Weile spührte ich wie die Sonne versuchte durch die Wolken zu brechen und vor allem die damit verbundene Wärme, welche mir so gut tat. Als ich weiter ging riß der Himmel auf.
                                                Und nun stieg auch wieder mein Stimmungsbarometer.
                                                Der Weg verlief nun entlang der Kammstraße, aber man mußte keine weiteren Gipfel überschreiten. Nach dem Jungfrauenkopf trat ich auf den Parkplatz eines Bergrestaurents. Die Inhaber standen auf der Treasse und warteten auf Gäste die wohl bei dem Wetter nicht gerade den Weg hier hinauf suchten. Als ich weiter vorn die Kreuzung und dann später die Straße überquerte zogen Wolken über den Kamm des Berges und wieder einmal war die Sicht gleich null.
                                                Es dauerte nicht lange bis sich mein Knie wieder meldete. Also hielt ich an einem Stein an. Das Gewicht mußte vom Rücken runter. Ich setzte mich hin und wartete ein wenig ab.
                                                Kurze Zeit später kam ich an einem kleinen Rastplatz mit Steinbänken vorbei und machte dort ausgiebig Pause.
                                                Die Sonnenstrahlen zeigten ihre Wirkung aber es war immer noch sehr stürmisch. Der Weg zum höchsten Berg der Vogesen war nicht mehr all zu weit und so kam ich dann bei schönen Wetter am Fuße des Grand Ballon an.
                                                Der Berg hob sich hier von allen anderen in seiner Umgebung, mit der Sternenwarte auf der Spitze des Berges, weit ab.
                                                So kletterte ich die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel und stand um 14:00 Uhr auf dem Dach dieser Tour.
                                                Ich setzte mir manchmal einen Zeitpunkt um an einer bestimmten Stelle zu sein, ohne vorher zu wissen ob ich es wirklich schaffen konnte. Ich wollte an dem Tag noch bis nach Thann kommen um dort einzukaufen. Ich dachte mir, wenn ich mittags um 2 Uhr da oben bin, dann schaffe ich die restlichen 14 Kilometer auch noch.
                                                Auf dem Gipfel war es sehr stürmisch. Ich hätte einen Tag vorher hier nicht oben stehen wollen. Ich lief nun weiter hoch zum Observatorium. Hier hätte ich auch hinein gehen können.
                                                Aber mir reichte es vollkommen aus, das ich es bis hier her geschafft hatte. Vor allem nach dem ich am Morgen am liebsten aufgegeben hätte.
                                                Nach einer Pause mit einer unbeschreiblichen Aussicht ging es nun wieder hinab. Bis ins Tal hinunter sollte es nun gute 1000 Meter hinab gehen. Aber natürlich nicht, ohne zwischendurch noch einmal irgendwo hinauf zu führen. Es war schon kurz nach 18 Uhr als ich an eine Weggabelung kam und einen Wegweiser mit der Aufschrieft Thann direkt laß. Noch 7 Kilometer.
                                                "Das schaffe ich ja nie" dachte ich mir. Ich wußte nicht wie lange der Supermarkt geöffnet hatte. Und so überkam mich ein Gefühl das nun die Anstrengungen umsonst gewesen seien.
                                                Ich rannte förmlich nach unten. Irgendwann kam ich an ein Stück des Weges, welches von gefällten Bäumen nur so übersäht war. Wie sollte ich das nun nur hinbekommen?
                                                Das raubte mir viel Zeit ständig über die Stämme hinweg steigen zu müssen. Bei größeren mußte ich mich darauf setzen weil sie soch hoch lagen und es nicht möglich war schnell mal so drüber zu steigen. Irgendwann eine Stunde später stand ich wieder an einer Wegkreuzung. Ein Franzose kam den Weg hinaufgejoggt und ich nutzte die Chance ihn zu fragen,
                                                wie ich nun am schnellsten in die Stadt kommen sollte. Er meinte das es den einen Weg etwa nur 15 Minuten dauern würde. Und so sah ich meine Chance auf eine Erfrischung wieder ganz nah vor mir. Ich hatte diesen Abschnitt in 20 Minuten geschafft, obwohl ich auch hier fast gerannt war. Unten auf der Straße angekommen spührte ich die Schmerzen erst richtig,
                                                welche mir der Weg nach unten nun zugefügt hatte. Es dauerte nicht lange und ich kam an den Supermarkt, als sich meine Miene verzog und ich feststellen mußte, daß er schon vor einer halben Stunde geschlossen hatte. "Das darf doch nicht wahr sein" dachte ich....was tun? Ich hätte nun ohne neue Lebensmittel auf die letzten 50 Kilometer der Tour gehen können.
                                                Höchstens eine Stunde nach Thann sollte es eine Schutzhütte geben in der ich schlafen wollte. Aber ohne genügend Verpflegung? Ich hatte ja noch fast 2 Tage vor mir.
                                                So entschloss ich mich dafür, mir in Thann ein Hotelzimmer zu nehmen, morgen ordentlich zu frühstücken und dann noch ein wenig einzukaufen. Danach würde ich wieder auf der Strecke sein.
                                                Ich nahm mir gleich das erstbeste Zimmer. Als ich so an der Rezeption stand sagte mir der Portier, daß ich wenn ich wollte noch ein wenig am Abend an die Bar kommen könnte wenn ich was trinken wollen würde. "Eigentlich schon" dachte ich mir. So fuhr ich mit dem Aufzug nach oben und als ich aus der Tür des Liftes trat sah ich einen Getränkeautomaten.
                                                Ich zog mir eine kleine Büchse französisches Bier und verschwand in meinem Zimmer. Ich zog mir meine Schuhe und die Socken aus, warf alles nur noch auf den Boden und legte mich aufs Bett.
                                                Ich genoß das eiskalte Getränk so gut es nur ging. Als ich aufstehen wollte spührte ich die Strapazen des Tages und schwor mir das ich heute nirgendwo mehr hingehen würde.
                                                So holte ich mir noch ein paar Bier aus dem Automaten, schaltete den Fernsehr ein und blieb in meinem Bett liegen. Beim duschen stellte ich fest, daß ich einiges an Gewicht verloren hatte. Das war auch die Erklärung warum mir meine Hose in den letzten Tagen zu rutschen began. Irgendwann schlief ich erschöpft nur noch ein.

                                                Auf dem GR 5 Richtung Grand Ballon. Endlich reißt die Wolkendecke auf



                                                Der Grand Ballon



                                                Auf dem Grand Ballon



                                                Auf dem Grand Ballon



                                                Blick vom Grand Ballon









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                                                  Erfahren
                                                  • 22.03.2011
                                                  • 254
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                  Teil 11

                                                  Am nächsten Morgen wachte ich auch schon sehr zeitig auf. So war ich pünktlich zu Beginn der Frühstücksbuffets im Restaurent das Hotels und schlug mir den Bach voll.
                                                  So gut und vor allem so viel hatte ich während der ganzen Zeit nicht gegessen. Da ich schon vorher gepackt hatte verließ ich kurz danach das Hotel.
                                                  Ich erledigte meinen Einkauf und war kurze Zeit später wieder auf der Suche nach dem Weg. Nachdem ich wohl 3 Mal an verschiedenen Bahnschranken in kurzen Abständen warten mußte, fand ich die Markierung des Weges und folgte nun wieder dem Rotstrich. An irgendeiner Kreuzung im Ort fehlte dann ein Wegzeichen und ich lief natürlich prompt in die falsche Richtung. Als ich mich umdrehte merkte ich das mir 2 Wanderer folgten. Ich blieb stehen und ließ sie vorbeikommen. In schlechten Französisch fragte ich sie wo sie denn langgehen würden und ob sie auch auf dem GR 5 unterwegs seihen. Die junge Frau sagte mir das sie ein wenig deutsch sprechen könne, und so unterhielten wir uns ein wenig.
                                                  Ich erzählte, daß ich den 11. Tag unterwegs sei und nun schon 350 Kilometer hinter mir hätte. Sie berichtete ihren Freund und er wahr masslos erstaunt.
                                                  Darauf erzählte sie mir, daß sie unterwegs vom Col de la Schlucht zum Ballon D'Alsace seien, auf einer 5 Tagetour.
                                                  Sie wollten nun von Thann bis zum Ballon D'Alsace noch 2 Tage wandern.
                                                  Daraufhin erwiderte ich das ich heute abend noch dort oben stehen wolle.....und wieder nur erstaunen! Als wir wieder auf den richtigen Weg waren und an eine andere Kreuzung kamen, an der es wieder einmal an einer Ausschilderung haberte, lief ihr Freund in einen Weg hinein um zu schauen. Ich ging auf der anderen Seite den Berg hinauf und erkannte irgendwo ein Zeichen. Ich drehte mich um und rief nach unten das hier der richtige Weg sei und lief langsam los. Erst dachte ich noch bei mir etwas zu warten um den Weg ein wenig gemeinsam zu gehen.
                                                  Doch irgendwie durchfurchte mich der Gedanke, daß sie mich nur aufhalten würden wenn sie zu langsam gingen. Ihre Rucksäcke schienen leichter als meiner. Und so dachte ich mir, daß sie mich sowieso später wieder einholen würden. Aber sie gerieten schnell aus meinem Blickfeld als ich mich ab und an umdrehte. Als ich dann an der Schutzhütte vorbei kam, in der ich letzte Nacht eigentlich schlafen wollte machte ich dann meine erste Pause. Aber auch da war nichts mehr von den beiden zu sehen.
                                                  So ging es danach weiter immer bergan. An diesen Tag war wieder wundervolles Wetter. Der Weg war nicht so anstrengend, trotz das er stetig wieder hinauf führte, weil er oft an der Bergflanke entlang führte. So mußte man auch nicht den Thanner Hubel erklimmen welcher auch nicht zu unterschätzen war. Aber der Weg führte weiter hinauf und wieder ging es über Baumstämme die den Weg versperrten.
                                                  Irgendwann kam ich auf einer Almwiese an, dem Col du Rossberg, und von hier an schien es als wäre man eher in den Alpen als in den Vogesen. Es ging weiter über Wiesenwege an Felsen vorbei.
                                                  Nach einer Weile mußte ich in eine abgezäunte Kuhweide durch ein Tor. In dem Moment versammelten sich alle Tiere an dem Tor und so beschloss ich ersteinmal eine Pause einzulegen.
                                                  Als ich ausgeruht war und die Kühe das Interesse an mir verloren hatten ging ich nun weiter über die Weide und weiter zum nächsten Berg. Hier ging es wieder in den Wald.
                                                  Irgendwann kamen mir eine Menge Mountainbiker entgegen. Aber ich muß sagen, daß sich solche Erlebnisse in Grenzen hielten und mich auch nicht wirklich ärgerten oder störten. Wir hatten ja alle Platz hier. Aber ich stellte mir irgendwann einmal die Frage wie man hier mit dem Bike nur fahren konnte. Es ging steile und enge Serpentinen rauf.
                                                  Kurz darauf mußte ich eine Leiter hinauf klettern. Vor und nach ihr waren auch Reifenspuren zu erkennen. Es war schon ziemlich anstrengend das ganze mit dem großen Rucksack zu bestreiten.
                                                  Aber hier ein Mountainbike hinunter tragen?....Aber das sollte nicht meine Sorge sein.
                                                  Mir schien als würde der Weg niemals enden.
                                                  Am Lac des Perches wurde er aber wieder sehr anspruchvoll. Hier führte der Weg über Geröllhalden hinweg und ab und an war er durch ein Kabel gesichert an dem man sich festhalten konnte.
                                                  Es war noch ein verdammt weiter Weg bis hin zum letzten hohen Gipfel. Ich begann wieder zu zweifeln es überhaupt zu schaffen, und hatte den Eindruck, daß man es sich verdienen mußte, den Gipfel zu erreichen. Oft war es sehr felsig und ich kam nicht so schnell voran wie ich mir erhoffte. Es war auch etwas schwierig im auf dem richtigen Weg zu bleiben.
                                                  Wehe man gab nur einmal nicht acht. Schon war man an einer Abzweigung vorbei. Ich dachte wirklich das man es sich verdienen mußte um irgendwann glücklich auf dem Ballon D'Alsace zu stehen. Dieser Berg hatte etwas besonderes und plötzlich nach einer Kurve konnte ich den Gipfel sehen. Und von nun an ging es erst etwas weniger aber bald unsagbar steil hinauf.
                                                  Es ging hinweg über eine Art Holzleiter die auf dem steilen Weg lag und dann stand ich endlich oben....auf dem letzten großen Berg dieser Wanderung.
                                                  Das Wetter zeigte sich hier noch einmal von seiner besten Seite. So konnte ich ein wenig verweilen. Es gab wieder wundervolle Ausblicke, bis hinüber zum Grand Ballon. So wie der Weg sich bis hier hin zeigte, so fühlte man sich nun hier oben auf dem Gipfel. Der letzte bedeutende Berg meiner Tour war bezwungen und so überkam mich das Gefühl es geschafft zu haben.
                                                  Aber es war noch ein sehr weiter Weg. Zu meinem Schlafplatz und auch bis nach Belfort. Es konnte noch so einiges passieren. Aber man konnte die Stadt schon vom Gipfel aus erkennen.
                                                  Für die Nacht hatte ich noch eine offene Schutzhütte im Auge. So ging es wieder steil bergab und dann weiter über Steigungen und vorbei an verschiedenen Ferienanlagen.
                                                  Es wurde schon sehr spät als ich dann über eine Wiese lief und nun der Weg irgendwann hinter dem Weidezaun hinab in den Wald führte.
                                                  Ich warf meinen Rucksack über den Draht und kroch an einer anderen Stelle, an der er nicht so tief hing, hindurch.
                                                  Als ich im Wald ankam wurde es richtig dunkel. Die Batterie meiner Stirnlampe war fast leer und so ging sie ständig aus.
                                                  Ich wollte mir schon an einer Stelle meine Hängematte aufbauen.
                                                  Doch ich entschied mich weiter zu laufen um nach der Hütte zu suchen. Nun fing es zu allem Übel wieder an mit regnen.
                                                  Als ich die Hoffnung fast aufgegeben hatte tauchten auf einmal die weißen Mauern der Hütte auf. Mir viel ein Stein vom Herzen und so war auch die letzte Nacht gerettet. Ich ging in die Hütte, setzte mich auf die Bank und sank erschöpft zusammen.
                                                  Plötzlich hörte ich wie ein Tier an die Feuerstelle vor der Hütte kam und ich erkannte einen Hund. Als ich kurz nach ihm rief erschrack er sich und rannte ein wenig weg.
                                                  Mit gebührenden Abstand bellte er wie verrückt eine ganze Weile. Er war alleine unterwegs was mir sehr seltsam vorkam.
                                                  Waren es doch bis zum nächsten Ort noch einige Kilometer.
                                                  Als er nicht aufhören wollte ging ich vor die Hütte, leuchtete ihn mit meiner Lampe an, woraufhin er verschwand. So legte ich mich auf die unbequeme Bank und versuchte zu schlafen.
                                                  Eine kleine Maus hatte wohl etwas dagegen und machte Lärm, indem sie fast die ganze Nacht mit einer leeren, liegengelassenen Plastikflasche spielte.
                                                  Ich war zu faul um aufzustehen und ließ es über mich ergehen.
                                                  Kurz nachdem ich am letzten Morgen aufbrach began es ersteinmal wieder zu regnen. Es ging erst ewig bergab.
                                                  Irgendwann kam ich endlich in Giromagny an. Von hier aus war der Weg nun nicht mehr aufregend. Ich hatte die Vogesen hinter mich gebracht. So war Ankommen an diesen Tag das Wichtigste.
                                                  Auf dem Weg nach Belfort gab es ab und zu wieder Schauer. Nun ging es nur noch entlang einer großen Straße Richtung Bahnhof.

                                                  Ich habe die Vogesen bezwungen!
                                                  Aber ich hatte dieses Gefühl noch lange nicht wahrnehmen können. Erst Tage später konnte ich realisieren was ich geschafft hatte.

                                                  Schutzhütte nach Thann



                                                  Col du Rossberg















                                                  Lac des Perches







                                                  Auf dem Ballon D'Alsace



                                                  Auf dem Ballon D'Alsace



                                                  Blick vom Ballon D'Alsace bis hin zum Grand Ballon

                                                  Zuletzt geändert von FrankK; 24.09.2013, 21:45.

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                                                    Erfahren
                                                    • 22.03.2011
                                                    • 254
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                                                    #26
                                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                    Nachwort

                                                    Mit einigem Abstand nun und den ganzen Erinnerungen an dieses Abenteuer, kann ich abschließend nur sagen, dass die Vogesen und der Crête des Vosges ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
                                                    Wahrlich sind die Vogesen wunderschön. Manchmal vergißt man das, bei all den Anstrengungen welche man bei so einer Tour hat. Ich mag Frankreich und gerade auch die ganze Region. Einige Berge sind ein Mythos. Kennt man doch den Grand Ballon zum Beispiel auch von der Tour de France. Die Vogesen sind sehr abwechslungsreich. Man hat eben nicht nur irgendwelche Hügel und Berge. Oft gibt es einige Felsen die wunderschön anmuten. Der Weg durchstreift alle Facetten, welche die Vogesen aufbieten können. Aber vermutlich auch fast jeden Gipfel und fast jedes Tal. Dessen muß man sich bewußt sein. Deshalb ist dieser Weg ganz sicher auch kein Spaziergang. Nicht nur wegen seiner unzähligen Höhenmeter. Der Weg weißt auch schwierige Abschnitte auf. Aber nichts, was man nicht schaffen könnte. Man muß nur wollen. Aber auch aufgeben ist nicht so leicht und manchmal ist weiter machen die bessere Lösung. Ich kann jeden, dessen Herz für schöne Landschaften und Abenteuer schlägt, die Vogesen und den Crête wärmstens empfehlen. Man muß ja nicht so wie ich versuchen den Weg in dieser Zeit zu laufen. Aber jeder wandert eben seine eigene Wanderung.
                                                    Im Moment arbeite ich an einem Video von dieser Tour. Und es wird noch eine Weile dauern bis ich es fertig habe. Wenn es soweit ist werde ich hier den Link einstellen und es auf dieser Seite bekanntgeben.

                                                    Viele Grüsse.

                                                    Frank

                                                    Wenn jemand Informationen möchte oder etwas Hilfe für die Planung, dann stelle ich mich gerne zur Verfügung.
                                                    Zuletzt geändert von FrankK; 09.11.2012, 18:10.

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                                                      • 22.03.2011
                                                      • 254
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                                                      #27
                                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                      Das Video zum Crête des Vosges von meiner Tour ist fertig. Nach 4 wöchiger Arbeit habe ich gerade alles fertig gestellt. Es ist etwas aufwendiger wenn man Filmszenen aneinander fügt...und die Musik dazu habe ich extra über ein Sequenzerprogramm erstellt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und ich finde die Arbeit dazu hat sich gelohnt........in Kürze bei Youtube!!!!

                                                      Viele Grüße

                                                      Frank

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                                                        Erfahren
                                                        • 22.03.2011
                                                        • 254
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                                                        #28
                                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                        Hier geht es zum Video bei Vimeo
                                                        Zuletzt geändert von FrankK; 14.01.2014, 21:04.

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                                                          • 22.08.2008
                                                          • 8843
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                          Interessanter Bericht und gut geschrieben.
                                                          Ich wandere auch meistens bis zum Sonnenuntergang, aber dein frühes Aufstehen wäre nichts für mich. Auf jeden Fall Respekt vor deiner täglichen Kilometerleistung.
                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                                            • 11.12.2008
                                                            • 37
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                            Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                            Hier geht es zum Video bei Youtube!

                                                            http://www.youtube.com/watch?v=UwDOzF6xOig
                                                            Nett gemachtes Video! Du läufst 400km in 12 Tagen und hast dann noch Zeit für die ganzen Aufnahmen?! Du hast echt ein Tempo drauf!

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                                                              • 13.02.2012
                                                              • 579
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                                                              #31
                                                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                              Hier kann man einmal hören welches Geräusch mir den Schlaf raubte:
                                                              bei dem Geräusch aus deiner ersten Nacht handelt es sich um das sogenannte »Schrecken« von Rehen.
                                                              Die waren wohl empört, dich dort vorzufinden
                                                              Dieser Beitrag wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.

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                                                              • FrankK
                                                                Erfahren
                                                                • 22.03.2011
                                                                • 254
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                Wenn man alleine unterwegs ist, dann ist das schlafen im Wald eines der unangenehmeren Dinge, welch man bei so einer Tour macht. Egal wie erschöpfend der Tag auch war. Also wurde ich deshalb auch immer sehr früh wach. Und die hatte den Vorteil schon wieder sehr zeitig unterwegs zu sein. Also konnte ich auch mehr Strecke machen. Sicher ist das alles ein wenig anders, wenn man mit Freunden so einen Weg läuft. Ich hatte nur 2 Wochen Zeit. Deshalb wollte ich diese Strecke in dieser Zeit schaffen. Andererseits ist es sicher auch ganz schön, wenn man am frühen Abend schon am Ziel ist und sich mit Freunden am Lagerfeuer entspannt. Aber am intensivsten erleb ich das ganze Abenteuer, wenn ich alleine unterwegs bin. Dabei hat man so gut wie keine Ablenkung. Allerdings auch niemanden, der einen unterstützt, wenn es einen vielleicht nicht so gut geht.

                                                                Ich war manchmal bis an die 16 Stunden unterwegs. 35 bis 40 Kilometer sind dabei eher normal und nicht so schnell. Aber manchmal verbrachte ich auch 2 - 3 Stunden in einer Stadt. Manchmal als Pause wie in Saverne. Manchmal mit zusätzlichen Kilometern um einkaufen zu können wie in Ribeauvillé. Der Trick am Video war der, das ich die Kamera irgendwo hingestellt hatte, wieder zurück in die andere Richtung lief, und dann wieder zurück um die Kamera zu holen......hehe... Im Video sieht man dabei nur ein kurzes Stück. Lustig wird es , wenn man die einzelnen Clips sieht.

                                                                Für mich war es an der Grenze, so wie ich diesen Weg gelaufen bin. Beim nächsten mal will ich es mit der gemütlicheren Weise versuchen. Wobei ich für solch ein Gelände 30 Kilometer als Maximum ok finde. Den Weg in 3 Wochen zu laufen wäre auch wundervoll gewesen. Das würde ich so tun, wenn ich das nochmal machen wollen würde.

                                                                Der Schrei des Hirsches war wirklich nicht sehr schön. Vor allem in der ersten Nacht, als ich am einschlafen war. Ich wußte auch nicht was es war. Das machte es irgendwie unheimlich. Danach war es mir egal, weil ich wußte was es war. In der ersten Nacht schlief ich auch nicht weit entfernt einer größeren Wegkreuzung mitten im Wald, kurz nach Obersteinbach. Ich bin mir sicher das dieser Hirsch dort stand und ihm meine Anwesenheit nicht behaglich war.

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                                                                  Freak

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                                                                  • 11979
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                  Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                  Wenn man alleine unterwegs ist, dann ist das schlafen im Wald eines der unangenehmeren Dinge, welch man bei so einer Tour macht....
                                                                  Bei mir hat sich das mit der Zeit verändert - mittlerweilen genieße ich die Nacht im Wald. Selbst das Geraschel der Wildschweine stört mich kaum, das Gebrüll dann schon eher. Im Zweifelsfall mache ich mich eben rechtzeitig bemerkbar. Schlimmer ist da ein bestimmter Vogel (eine Eule ?) - der Schrei klingt wie wenn da gerade ein Tier getötet wird.


                                                                  Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                  ...Also wurde ich deshalb auch immer sehr früh wach. Und die hatte den Vorteil schon wieder sehr zeitig unterwegs zu sein....
                                                                  Früh am Morgen im Wald ist eine sehr stimmungsvolle Zeit. Ich liege alleine immer sehr früh im Zelt und bin so eben auch früh wach.

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                                                                    Erfahren
                                                                    • 22.03.2011
                                                                    • 254
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                    Hmmmm, seltsamer Weise benötigte ich nie wirklich so viel Schlaf nach diesen sehr langen Tagen. Zu Hause wohl eher kaum vorstellbar, reichten mir hier oft wenigere Stunden an Schlaf aus. Wobei ich sagen muss, dass ich oft 22 Uhr schlafen ging und früh Morgens zwischen 5 und 5.30 Uhr wach wurde. Also hatte ich ja oft auch 7 Stunden Schlaf (außer in der ersten Nacht). Es war schon ein beängstigendes Gefühl. dazu kam ja noch ein nicht weit entferntes Wildschwein Grunzen. Die Eulen störten mich da weniger. Und dann das Rudel Wildschweine in der Nacht an meiner Hängematte kurz nach Urmatt, war auch so eine Sache. Obwohl die Tiere wohl mehr Angst hatten als ich?! Aber das gehört eben alles zum übernachten im Wald dazu. Und es passieren immer wieder neue, aufregende Dinge!
                                                                    Zuletzt geändert von FrankK; 14.09.2012, 21:16.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 22.03.2011
                                                                      • 254
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                                                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                      Und hier noch ein kleiner Nachtrag:

                                                                      Da mein Computer kurz nach dieser Tour den Geist aufgab, verlor ich leider auch die Favoriten. So fehlte mir der Link zu einer ganz interessanten Seite, auf welcher man sämtliche GRs angezeigt bekommt. So natürlich auch den GR 53 und den GR 5. Man hat zum Beispiel die Möglichkeit sich die Daten als Google Earth Datei herunterzuladen und sie dann dort anzeigen lassen. So kann man genau sehen wie der Verlauf der Strecke ist und natürlich auch noch hunderte Fotos welche vom Weg gemacht wurden.

                                                                      http://www.gr-infos.com/gr-de.htm

                                                                      Kommentar


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                                                                        Gesperrt
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                                                                        • 2
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                                                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                        Wie findet man die Idee und die Motivation sowie das durchhalte Vermögen für solch eine Tour?

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 22.03.2011
                                                                          • 254
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                                                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                          Nun, als erstes muss ich einmal sagen, dass ich ja nicht der Erste und Einzigste war, der diesen Weg gelaufen ist.
                                                                          Inspirieren liess ich mich hier durch das Forum und ein paar Tips. Im Internet lässt sich schon einiges finden. Aber sicher weit aus weniger als über deutsche Weitwanderwege. Dazu sollte es nun wieder einen deutschen Wanderführer geben und es gibt auch einen auf französich.
                                                                          Die Dauer der Tour war auch abhängig von der Zeit, welche ich zur Verfügung hatte. Und obwohl ich nicht wirklich eine konkrete Planung der einzelnen Etappen hatte, gab es eine Orientierung, wie weit ich in etwa gehen musste, um den Weg in der Zeit zu schaffen. Als Puffer hatte ich noch einen Tag mehr, den ich aber nicht genutzt hatte. Ich war dann ehrlich gesagt auch froh "es endlichhinter mich gebrcht zu haben". Das ganze war auch nur machbar mit dementsprechender Vorbereitung. Und es war natürlich auch dienlich im Juni unterwegs gewesen zu sein, wenn die Tage am längsten sind.
                                                                          Am zehnten Tag wollte ich ja auch dann einmal kurzfristig die Segel sreichen und aufgeben. Aber eigentlich kam es nicht in Frage. Und wenn man sich nicht gerade in einer größeren Ortschafft befand, dann war es auch nicht wirklich leicht aufzugeben, oder unlogisch. Jeden Tag aufzustehen und weiter zu machen war bei schönstem Wetter und den wundervollen Vogesen nicht wirklich schwer.
                                                                          Der Weg ist ein ständiges auf und ab. Man hat eine nahezu 100 prozenzige Chance, Wildschweinen zu begegnen. Aber die Vogesen sind wirklich schön und das entlohnt für alles. Die Menschen sind alle freundlich, ausser die wohl eher unterbelichtete Supermarktkassiererin in Ribeauvillé. Aber als ich mir dachte mich auf ihr Niveau herab zu begeben und auf dumm zu stellen, meisterte ich auch diese Situation gut.
                                                                          Es ist nicht jedermans Sache einen solchen Weg in so kurzer Zeit zu laufen. Muss man auch nicht.
                                                                          Ich kann nur empehlen es einmal selbst auszuprobieren. Vielleicht nur ein kurzes Stück. Für ein paar Tage.

                                                                          Viele Grüsse.

                                                                          Frank

                                                                          Kommentar


                                                                          • nathalie_luke

                                                                            Erfahren
                                                                            • 08.08.2008
                                                                            • 198
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                            Wenn jemand Informationen möchte oder etwas Hilfe für die Planung, dann stelle ich mich gerne zur Verfügung.
                                                                            dann geh ich mal dankend auf Dein Angebot ein, hast mir ja bei Bearded schon gute Tipps gegeben...

                                                                            ich hab mir die Streckenprofile angesehen und würde grob so planen (wobei ich letztendlich ganz flexibel vor Ort entscheiden möchte, aber eine grobe Planung ist ja nicht schlecht):

                                                                            1. Schirmeck - Champ du Feu, dort auf der Hochebene zelten
                                                                            Wasser unterwegs an der Fontaine Bechstein auffüllen

                                                                            Fragen: falls ich doch schon ein Stück vom Abstieg bewältigen möchte, erinnerst Du Dich, ob man da irgendwo auf dem Weg runter nach le Hohwald zelten kann? an der Source d'Andlau? an der Cascade eher nicht?!

                                                                            2. durch le Hohwald, dort Einkaufsmöglichkeit in der Boulangerie
                                                                            http://www.boulangerie-le-hohwald.fr/
                                                                            zum Mont St Odile, dort Wasser/Essen im Selbstbedienungsrestaurant (nur bis 18h geöffnet) oder Wasser an der Quelle
                                                                            übernachten an der Schutzhütte Maennelstein oder später

                                                                            Fragen: Zeltplatz an der Schutzhütte oder Nähe? an den Kiosques ist eher kein Platz zum zelten oder?

                                                                            3. über Barr (match)/Andlau (Einkauf für zwei Tage!) bis Naturfreundehaus Gruckert (dort kann man zelten, ich muss aber die Öffnungszeiten klären) oder Ungersberg

                                                                            Frage: Zeltplatz zwischen Naturfreundehaus und Gipfel Ungersberg ?

                                                                            4. bis etwa Ruine Ortenbourg

                                                                            Frage: kann man an der Ruine Ortenbourg zelten (hab ein Foto gesehen, da sah es nach Wiesen aus) oder bietet sich in der Nähe was anderes an?

                                                                            5. über Châtenois (Einkauf coop) bis Thannenkirch (dort gibt es zumindest Häuser - Wasser - und sicher auch ein Zeltplätzchen am Rand...

                                                                            6. Aubure, dort Campingplatz La Ménère (mit kleinem Geschäft)

                                                                            Nach Aubure würde ich mir ein Päckchen schicken (mehr Hundefutter) und dann entscheiden, ob wir weitergehen.

                                                                            Wenn Dir dazu was einfallen würde - oder anderen - wär super

                                                                            danke und lg nathalie.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 22.03.2011
                                                                              • 254
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                              Na dann will ich dir doch mal helfen! Als erstes noch ein Tipp. Streetview kann man auch bei Google Earth benutzen. Das hat den Vorteil, dass man dort Wanderwege hinein laden kann. So hast du einen guten Überblick und auch einige Fotos und viele Infos. Den GR53 und den GR5 kann man sich hier herunterladen. Einfach auf Google Earth unten klicken und du hast die GPS Daten. Die kannst du dann in Google Earth laden und speichern. Eine absolut große Hilfe!

                                                                              Wenn du in Schiermeck startest, musst du daran denken, dass du sicher um die 600 Höhenmeter zu bewältigen hast. Es gibt hier ab und an wundervolle Aussichten und vielleicht ist ja auch das Camp du Struthof einen Stop wert. Ich war dort früh morgens um 6.30 Uhr. Sonst läuft man dort kurz die Straße entlang und nach dem ehemaligen Konzentrationslager links in den Wald hinein. Erst am Champ du Messin wird es wieder flach. Der Rocher du Rathsamhausen (1020 Meter) ist dann der bisher höchste Berg den man seit Wissembourg erklommen hat. Eigentlich kein wirklicher Gipfel weil der Weg dort hin schon einige Kilometer auf der 1000er Marke verläuft. Auf den Felsen bin ich hinauf geklettert und habe mein Baguette gegessen.
                                                                              Bis zum Champ du Feu sind es dann noch 80 Höhenmeter. Aber eigentlich mehr, weil man öfter auf und ab geht. Die Idee dort zu zelten finde ich besser als weiter zu laufen. Wenn man von dort aus weiter läuft, geht es eigentlich immer an der Flanke des Berges entlang. Es ist nicht steil aber sicher oft sehr uneben und nicht wirklich zum zelten geeignet. Mit Glück findet man irgendwo in der Nähe der Andlau Quelle eine ebene Stelle. An der Cascade du Hohwald ist es ziemlich laut und deshalb eher ungeeignet. Ab dann führt der Weg auch weiter über einen Pfad der oft von beiden Seiten dicht bewachsen ist. Besser ist es dann wieder nach Le Hohwald, wenn man oben ist verläuft der Weg auch mal über Wiesen. Zumindest erinnere ich mich ein etwas breitere Grasstreifen neben dem Weg. Da war ein kleines Bächlein, wo ich mir Wasser gefiltert hatte. Der Vogesenkammweg führt gerade zum Champ du Feu. Dort macht er eine Spitzkehre und man befindet sich dann leicht unterhalb des Hinweges. Theoretisch könnte man bei der Andlau Quelle auch wieder hoch zu dieser Schutzhütte laufen, denn das sind wohl höchstens nur 500 Meter die der Weg dort auseinander liegt. Da führt nämlich auch direkt ein Nebenwanderweg hin. Ist nur die Frage ob das alles Sinn macht, denn dann könnte man ja gleich den Champ du Feu auslassen.

                                                                              Ja, in Le Hohwald bekommt man einiges an Proviant. Es gibt auch ein Office du Tourisme. Der Weg biegt nach links ab und dann auf der rechten Seite bald in einen Pfad. Wenn man oben ist, muss man ein wenig aufpassen sich nicht zu verlaufen. Bei einem Haus war die Wegführung ein wenig unklar. Dort gibt es auch einen direkten Weg nach Barr.
                                                                              Dann wird es ein wenig lebendiger Richtung Mont Sainte-Odile. Wenn du dann Übernachtungsmöglichkeiten suchst wäre das hier ein super Platz zum zelten. Nach der zweiten Schutzhütte vom Mont Sainte-Odile.



                                                                              Beim Weg musst du auch ein wenig aufpassen, denn der GR 5 geht nicht direkt zum Kloster sondern knickt am ersten Felsen des Mont Sainte-Odile (Im Film zu sehen) in einer Spitzkehre rechts ab. Auf dem Weg zum Kloster kommt man an ein paar Felsen vorbei welche rechts von einem liegen. Nach der Kehre läuft man genau dahinter wieder vorbei.

                                                                              Die Schutzhütte, welche du meinst heißt nicht Maennelstein sondern Abri Paul Muller. Die würde ich dir aber nicht empfehlen. Auch nicht den Kiosque Jadelot. Hier einmal Bilder der Schutzhütten in der Reihenfolge wie sie nach dem Mont Sainte-Odile bis Barr kommen.



                                                                              Zu dieser habe ich keinen Namen.



                                                                              Abri Paul Muller





                                                                              Kiosque Jadelot





                                                                              Le Petit Kiosque

                                                                              Letzteren würde ich dir empfehlen, falls du keinen Wind von Osten hast. Die Hütte ist in dieser Richtung geöffnet und bietet wohl am Morgen bei schönem Wetter einen Super Sonnenaufgang. (Blick zur Rheinebene und zum Schwarzwald)

                                                                              Danach kommt vor Barr nur noch dieser Pavillon



                                                                              Platz zum zelten ist eigentlich überall an den Schutzhütten. Eng wird es nur am Kiosque Jadelot.

                                                                              Einkaufen solltest du auf jeden Fall dann in Barr. In Andlau gibt es sicher nur kleine Geschäfte, Bäckerei und Restaurents, Pizzeria. Ein wunderschönes Städtchen.
                                                                              Dann geht es hinauf zum Ungersberg. Ich schlief dort in einer Art Jägerhütte. Dann am nächsten Morgen kam ich nach steilen Wegen vorbei am Naturfreundehaus Gruckert. Sah für mich unbelebt und tot aus. Aber ein guter Platz zum zelten. Danach biegt der Weg nach links ab um das Haus herum. Ab dem naturfreundehaus ist der Aufstieg eigentlich sehr angenehm. Hier sieht man ab und an den Ungersberg. Dort könnte man sicher am Col du Ungersberg zelten. Da ist es relativ flach. Oder du besteigst den Berg noch und zeltest auf dem Gipfel. Dann hast du einen wundervollen Sonnenuntergang und einen wundervollen Sonnenaufgang bei schönem Wetter. Hier ist genügend Platz und eine schöne Wiese.

                                                                              Im Abstieg dann aufpassen!!! Hier hat sich der Frank verlaufen.
                                                                              Ich bin dann auf einer Straße weiter bis ich wieder auf dem richtigen Weg war. Lustig ist, wenn man nach dem Ungersberg googelt und nach Bildern sucht sieht man einige von der französischen Rallye, welche genau auf der Straße verlief. Zum Glück nicht als ich dort war.
                                                                              Eine schöne Schutzhütte kommt dann am Kaesmarkt noch vor dem Château du Bernstein.



                                                                              Dann geht es weiter zum Château du Bernstein. Bis zur L'Ortenbourg ist es nicht mehr so weit. ich lief dann einen kleinen Abstecher zur Burg, welcher links abbiegt und machte dort dieses Foto.



                                                                              Sicher kann man da zelten und ein schöner Platz. Viel mehr kommt auch auf dem steinigen Weg nicht mehr. Ein kleines Steinhaus, was wohl auch als Schutzhütte dient. Nicht mein Ding, deshalb würde ich es nicht empfehlen. Dann bist du bald unten auf einer Straße welcher du nach links Richtung Osten folgst bis zu einer noch größeren stark befahrenen Straße. Dieser müsst ihr dann nach rechts Richtung Châtenois folgen. Kein schöner Abschnitt. Aber zum Glück ist oft neben der Straße ein breiter, flacher Grasstreifen auf dem du mit deinen Hunden gefahrenlos laufen kannst.

                                                                              Dann geht es gerade aus durch Châtenois durch. Du musst dann an der Rue Saint-Georges rechts rein und der Straße folgen. Nicht dem Aufgang zur Kirche. Dann kommt man bald zu einem Weinberg. Dann geht es weiter zum Château du Haut Koenigsbourg. Sicher der totale Trubel zur falschen Zeit. Ich war abends nach 20 Uhr dort. Da gab es noch ein paar wenige Leute dort.

                                                                              Diese Hütte kommt noch kurz nach Chântenois.



                                                                              Auch ein schöner Platz zum zelten. In der Hütte sind auch Mäuse wie in vielen Hütten. Ich konnte sie hören wie sie in der Wand kletterten als ich davor auf einer Bank eine Pause machte.

                                                                              In dieser Hütte dann nach dem Château habe ich geschlafen. Sie ist nicht weit weg von einer Straße.



                                                                              In Ribeauvillé musst du wie ich schon sagte weit laufen um einen Supermarkt zu finden. Auf der Route de Guèmar 50 - 56 gibt es einen großen E.Leclerc Supermarkt. Das ist sowas wie hier Kaufland. Ich war dort und habe den Umweg in Kauf genommen. Der GR5 führt nämlich eigentlich garnicht durch die schöne Stadt. Und die zu sehen lohnt sich. In Thannenkirch gibt es aber auch einen Bäcker.

                                                                              Nach Ribeauvillé geht es bald hinauf zum Koenigstuhl. Aubure hab ich mehr oder weniger links liegen lassen und bin dort schnell durch. Danach geht es wieder heftig und lange nach oben bis zur Abri de la Pierre des Trois-Bans.



                                                                              Dort biegt der Weg nach links ab Richtung Petit und Grand Brezouard zwischen den beiden Gipfeln liegt diese Schutzhütte aus Stein. Ebenfalls ein wundervoller Platz zum übernachten.





                                                                              Wenn du es bis hier hin schaffen solltest, dann versuche auf dem Weg noch bis La Bonhomme zu kommen. Ein wundervoller Abschluss der Tour. Aber vor allem ein wundervoller Ort um deine Tour irgendwann weiter zu machen. Ein Sahnestück des Vogesenkammweges. Bei schönem Wetter atemberaubend. Dort geht es dann hoch bis zum Le Hoheneck auf über 1300 Meter. Vorher zum Tannet und Gazon du Faing und Gazon du Faîte und über den berühmten Col de la Schlucht. Und oft ist der Blick frei weil es dort nicht viel Wald gibt. Ich hatte Regen und Nebel und will vielleicht irgendwann noch einmal das Stück laufen.

                                                                              Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. falls du noch Fragen hast, dann melde dich.

                                                                              Viele Grüsse.

                                                                              Frank.
                                                                              Zuletzt geändert von FrankK; 16.01.2014, 21:29.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 08.08.2008
                                                                                • 198
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                hallo Frank,

                                                                                erst mal ganz herzlichen Dank für Deine Mühe, das ist ja toll.
                                                                                ich bin immer noch völlig erstaunt, wie gut Du Dir alles gemerkt hast!

                                                                                danke für den Tipp mit Google Earth und Street View, das ist in der Tat sehr hilfreich, ich hoffe, ich komme am Wochenende dazu, mehr damit rumzuexperimentieren. mittlerweile hab ich auch gesehen, dass ich die GPS Daten mit dem Passwort von Thomas Striebigs Buch runterladen kann.. (besser spät als nie..)

                                                                                mit Streetview durch die Straßen zu laufen, ist ja fast ein wenig unheimlich. wenn man dann wirklich da ist, wird es sein, als ob man schon mal da gewesen wäre

                                                                                Struthof werde ich mir nicht ansehen und Champ du Feu als Nachtquartier ist (je nach Wetter) gut, am ersten Tag werde ich ja auch nicht ganz so früh loskommen. Das Kloster möchte ich mir aber sehr gerne ansehen, ich hoffe, ich habe die Zeit und dass nicht allzu viel los ist. Am Wachtstein zelten sieht gut aus. Das Naturfreundehaus Gruckert ist laut Internet nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet, ich werd da mal anrufen. Denn dort Wasser aufzufüllen, wäre schon gut, da ich erst am übernächsten Tag wieder in einen Ort komme und ich kann auf der ganzen Etappe um den Col Ungersberg keine Wasserquelle entdecken. (okay, warm duschen wär vielleicht auch nicht verkehrt)

                                                                                haha, und schön, dass der Frank sich nur einmal verlaufen hat, sodass es erwähnenswert ist. ich versuche, ihm das nachzumachen

                                                                                sehr schön die Plätze nach Ungersberg, da werd ich auf jeden Fall zelten können.

                                                                                Ribeauvillé hab ich mir schon im Netz angeguckt, den Weg durch den Ort möchte ich mir gerne sparen (obwohl meine Mutter dort im Internat war und ein Besuch deshalb schon aus persönlichen Gründen interessant wäre, aber das mach ich ein anderes Mal), es sei denn, an dem Punkt wäre schon klar, dass es nicht weitergeht.

                                                                                und die Hütte nach Aubure sieht wahrlich toll aus.

                                                                                überhaupt, vorplanen ist gut und wichtig, aber am liebsten würde ich bei den Fotos auch direkt loslaufen....

                                                                                noch eine Frage (nicht ganz unwichtig), Du hast im Bericht von der Kuhweide geschrieben, durch die man muss - nicht ganz so einfach mit zwei Hunden... gibt es mehr so Stellen? andere Dinge, die mit Hund schwierig sein könnten? Kletterstellen? Wildzäune? In den Nordvogesen hatte ich mind. zwei solcher Wildzaunpassagen, die man über eine kleine Leiter überklettern musste, was mit meinem Hund nicht ganz so einfach war.

                                                                                glg und noch mal vielen Dank
                                                                                Nathalie

                                                                                PS.: was für einen Wasserfilter hattest Du dabei?

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 31.03.2007
                                                                                  • 304
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                  Hallo,

                                                                                  ich kann nur empfehlen, nach der Haut Koenigsburg nicht der GR5 zu folgen und wieder ins Rheintal abzusteigen, sondern Richtung Refuge du Spitzenberg zu laufen und dann auf der GR532 durch das Massiv du Taennchel zu durchqueren. Das ist landschaftlich eindeutig besser, als die GR5.
                                                                                  An der Refuge du Hitzberg trifft man dann wieder auf die GR5.

                                                                                  Unterhalb der Refuge du Brézouard gibt es in südlicher östlicher Richtung noch eine Quelle, die nirgendwo eingezeichnet ist.

                                                                                  Gruß Andreas

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 22.03.2011
                                                                                    • 254
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                    Hallo Nathalie.

                                                                                    Also verlaufen hat der Frank sich auf den ganzen 400 Kilometern wohl etwa 7 - 8 mal oder so. Wenn ich an das verlaufen denke fällt mir auch alles wieder ein, wenn ich den Weg im Kopf so durchgehe. Oft liegt es aber an einem selbst, nämlich dann, wenn man unaufmerksam ist. Die Beschilderung ist sonst schon ok. Man muss an bestimmten Stellen eben genauer aufpassen. Manchmal hat man aber auch nur Pech. Auf dem Weg zum Ballon D'Alsace verlief ich mich und in mir kam so eine kleine Panik auf, aber nur weil ich dachte mein Ziel für den Tag nicht zu schaffen. Also hieß es nur, sich zu beruhigen und klare Gedanken zu fassen, die richtige Entscheidung zu treffen und eine Minute später stand ich wieder auf dem Weg.
                                                                                    Dieses eine Mal erwähnte ich, weil es auf dem Abschnitt nur dieses eine Mal gab. Und den richtigen Weg wieder zu finden etwas länger dauerte.

                                                                                    Ich hatte mir die einzelnen Stadtpläne von Google Maps ausgedruckt, den Weg der Strecke mit Filzstift eingetragen und dazu noch alles Einkaufsmöglichkeiten. Nachdem ich durch jede Ortschaft gegangen war, hatte ich jeden Zettel in einem Mülleimer entsorgt. Zusammen mit Street View war es alles super einfach zu finden. Die Franzosen sind in dieser Hinsicht auch etwas lockerer. Da wird nicht alles blockiert und man kann Street View so nutzen wie es eigentlich gedacht ist. Und ja, du hast dann das Gefühl genau dort schon einmal gewesen zu sein. (Ging mir im letzten Jahr in Australien auch so)

                                                                                    Mit dem Naturfreundehaus Gruckert hatte ich es nicht versucht, da ich ja eigentlich immer wild campen wollte, oder Schutzhütten nutzen. Ich war auch mit einer Hängematte unterwegs und hätte die schöne Wiese dort sowieso nicht nutzen können. Ich bin mir sicher, wenn du dein Zeugs am nächsten Tag wieder mit nimmst wird niemand was dagegen haben, wenn du dort auf der Wiese zeltest. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da noch jemand abends nach 20 Uhr auftaucht. Dort geht es wirklich so steil und unwegsam nach oben. Diesen Weg wirst du auch nicht lieben. Aber oben auf dem Ungersberg Gipfel ist es auch schön! Ich weiß nicht wie genau dir die GPS Daten in Google Earth angezeigt werden. Aber so wie ich mich daran erinnere geht man vom Col du L'Ungersberg nicht durch einen Wald sondern dort standen nur kleine Bäume. Man kann ja auch am Col schon ins nächste Tal schauen. Vielleicht hat sich da auch die Wegführung geändert. Aber in Google Earth sieht man dass dort auch viel Wiesen sind. Der Wald beginnt dann erst wieder drüben am Berg. Mit dem Wasser wird es wohl ein Problem. Du musst das sicher schon von Andlau den ganzen Weg hoch zum Ungersberg mitschleppen. Vielleicht musst du eben stilles Wasser in Barr kaufen. Es müsste aber auch eine Quelle in der Nähe des Ungersberges geben. Das bedeutet, das direkt im Abstieg vom Gipfel an der östlichen Seite ein kleiner Bach entlang fließt. Der Weg führt dort in der Nähe entlang und du solltest Wasser filtern können.

                                                                                    Ich habe immer einen Steripen dabei. Wasserentkeimung per UV Licht. Der Vorteil ist, die sind sehr leicht, man schafft genau so viel Wasser zu entkeimen wie der Hersteller in einer bestimmten Zeit angibt und hat kein Problem mit zugesetzten Filterelementen. Der Nachteil zu Aktiv Kohle Filtern ist allerdings, dass man damit den Geschmack nicht neutralisieren kann. Nur ob die das wirklich gut schaffen, kann ich dir nicht sagen. Ich benutze schon immer diese UV Entkeimung.

                                                                                    Wenn du in Thannenkirch wieder etwas Verpflegung bekommst, dann kannst du in Ribeauvillé unten an der Straße gleich nach rechts weg, Bis vor zur Kreuzung (Super kleiner Kreisverkehr), dort scharf links weg in die Rue du 3 Décembre und gleich nach so einer kleinen Firma auf der rechten Seite den Weg (Kleine Straße) rein. Dann kommst du gleich wieder auf einen Wanderweg und von dort geht es hoch Richtung Koenigstuhl. Der Abschnitt war für mich Qualvoll, da sich mein verdrehtes Knie vom Schneeberg hier heftig meldete. Mehrere Pausen im Anstieg verhinderten hier, das ich aufgeben wollte.

                                                                                    Problematische Stellen gibt es für deine Hunde und dich nicht. Keine Kuhweiden oder sonstiges. An anderer Stelle war mal sowas zu lesen. Aber ich hatte solche Abschnitte vom Rocher du Mutzig zum Donon nicht. Der Weg bleibt überall gut zu begehen. Erstmal zumindest für den Abschnitt, welchen du gehen möchtest. Später würden dann noch ein paar Stellen kommen. Aber die kann man sicher auch meistern. Die Kuhweide kam lange nach Thann und dem Col du Rossberg. Das ist unten im Süden. Wie ich schon geschrieben hatte, machte ich erstmal Pause bevor ich die Weide betrat. Und bis dahin verloren die Kühe das Interesse an mir. Wenn du in solchen Situationen bist, kommst du auch an diesen Stellen vorbei. Kletterstellen gibt es nicht. Erst unten im Süden, auch hinter Thann. da muss man einmal eine Leiter hochklettern. Aber nicht sehr hoch. Der Weg dorthin führte über steile und sehr enge Serpentinen auf einem schmalen Pfad. Dort kamen mir Mountainbiker entgegen und ich fragte mich wie die das gemacht hatten. Na mit Geduld und Spucke bekommt man auch das hin. Dann kommt nochmal eine Stelle im Aufstieg zum Ballon D'Alsace über eine steile Leiter. Aber dort willst du ja nicht hin.

                                                                                    Viele Grüsse.

                                                                                    Frank.
                                                                                    Zuletzt geändert von FrankK; 18.01.2014, 19:21.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Erfahren
                                                                                      • 08.08.2008
                                                                                      • 198
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                      danke für den Tipp, Andreas

                                                                                      zumal ich ohnehin nur wegen Wasser nach Thannkirch absteigen würde.

                                                                                      auf Wasser wär ich dann aber angewiesen, die Kommentare auf der refuges-Seite sind da zweifelhaft.

                                                                                      aber hier ist ein Bild, meinst Du das?
                                                                                      http://www.tourenwelt.info/huettenliste/huette.php?huette=44395&mode=viewpic&id=5841

                                                                                      wo ist die refuge du Hitzberg, dadrüber find ich nix.

                                                                                      lg nathalie.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 08.08.2008
                                                                                        • 198
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                        wo ist die refuge du Hitzberg, dadrüber find ich nix.
                                                                                        ah jetzt ja. das ist sicher Hirzberg?!
                                                                                        http://www.tourenwelt.info/huettenliste/huette.php?huette=70665

                                                                                        lg
                                                                                        Zuletzt geändert von nathalie_luke; 18.01.2014, 20:50. Grund: Link hinzugefügt

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 22.03.2011
                                                                                          • 254
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                          Diese Refuge liegt nord wesltlich der Abri de la Pierre des Trois-Bans etwa genau oben auf dem Hirzberg.

                                                                                          http://www.refuges.info/nav/

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Erfahren
                                                                                            • 22.03.2011
                                                                                            • 254
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                            Um es einmal ganz vorsichtig auszudrücken: Diese Seite über die Refuges und Abris ist aber auch nicht zu 100 Prozent verlässlich. Die Schutzhütte le Petit Kiosque vor Barr, welche ich dir empfohlen habe ist dort nicht verzeichnet. Maennlestein heißt ganz anders. man kann mal das Foto vergrößern und sieht das sie Paul Muller heißt. Ob das wichtig ist will ich hier mal nicht behaupten. Aber in einer Auflistung, welcher man vertrauen möchte sollte das schon stimmen. Aber dennoch ist diese Seite hilfreich!!!

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 31.03.2007
                                                                                              • 304
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                              Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                              danke für den Tipp, Andreas

                                                                                              zumal ich ohnehin nur wegen Wasser nach Thannkirch absteigen würde.

                                                                                              auf Wasser wär ich dann aber angewiesen, die Kommentare auf der refuges-Seite sind da zweifelhaft.

                                                                                              aber hier ist ein Bild, meinst Du das?
                                                                                              http://www.tourenwelt.info/huettenliste/huette.php?huette=44395&mode=viewpic&id=5841

                                                                                              wo ist die refuge du Hitzberg, dadrüber find ich nix.

                                                                                              lg nathalie.
                                                                                              Hallo Nathalie,

                                                                                              mein Fehler: DIe GR5 und GR532 treffen an der http://www.refuges.info/point/2656/c...es-trois-Bans/ zusammen, die http://www.refuges.info/point/3804/c...e-du-Hirzberg/ liegt nicht am Weg.

                                                                                              Zu der Quelle, eigentlich habe ich in Errinnerung, das es dort einen Sandsteintrog gab.
                                                                                              Auf meiner 1:25000 Karte ist der Weg dahin mit rot/weiß/rot markiert, allerdings sind die Online-Karten wie öfters so ungenau, das es die Weg dort nicht gibt.

                                                                                              Gru Andreas

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                • 27.11.2006
                                                                                                • 12
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                ...
                                                                                                zumal ich ohnehin nur wegen Wasser nach Thannkirch absteigen würde.
                                                                                                ...
                                                                                                Zwischen Taennchel und Abri de la Pierre des Trois-Bans gibt es inzwischen (Stand August 2013) einen neuen und schönen Brunnen direkt am Kammweg. So bald ich Zugriff auf Karten & Fotos habe genauere Angaben zur Position.

                                                                                                Zumindest Wasser ist an der Stelle kein Grund den Kammweg zu verlassen. Meine Etappen diesen Sommer ohne zwischenzeitlichen Abstieg: Chatenois-> Abri de la Pierre des Trois-Bans -> Über Brezoard, col des Bagnelles,Col de Bonhomme, Col de la Schlucht zur Refuge CAF Trois Furs -> Grand Ballon -> Thann

                                                                                                Peter

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Erfahren
                                                                                                  • 31.03.2007
                                                                                                  • 304
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                  Zitat von petterson Beitrag anzeigen
                                                                                                  Zwischen Taennchel und Abri de la Pierre des Trois-Bans gibt es inzwischen (Stand August 2013) einen neuen und schönen Brunnen direkt am Kammweg. So bald ich Zugriff auf Karten & Fotos habe genauere Angaben zur Position.
                                                                                                  Für die Taenche-Variante (GR532) und der Vollständigkeit halber:
                                                                                                  An dem Wasserreservoir hinter Adelspach gibt es einen Überlauf direkt neben dem Weg, da kann man auch noch Wasser bekommen.
                                                                                                  Dafür hat die Quelle hinter dem Col du Taennchel hat bisher immer nur getröpfelt.
                                                                                                  Die ausgeschilderte Quelle an der Refuge du Spitzenberg war das letzte Mal komplett trocken.

                                                                                                  Gruß Andreas

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 08.08.2008
                                                                                                    • 198
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                    @ Frank
                                                                                                    Oft liegt es aber an einem selbst, nämlich dann, wenn man unaufmerksam ist. Die Beschilderung ist sonst schon ok. Man muss an bestimmten Stellen eben genauer aufpassen. Manchmal hat man aber auch nur Pech.
                                                                                                    Ich hab irgendwann geschnallt, dass ich auf der Karte vorher gucken muss, wann in etwa eine Abzweigung kommt, nach welcher Richtung, welcher Art... und dann entsprechend die Augen offen zu halten. Das hört sich jetzt banal und doof an, aber vorher dachte ich irgendwie, es müsste ein großes rotes Rechteck vor meinen Augen geschwenkt werden, wenn ein kleiner Stich vom größeren Weg abging... Manchmal hat mein Hund uns aber auch gerettet, für ihn sind die Duftspuren wahrscheinlich wie ein fetter roter Strich am Boden und wenn wir dem ewig folgen und dann auf einmal nicht mehr, wundert er sich.
                                                                                                    Manchmal ist die Beschilderung aber auch wirklich bescheuert, finde ich. Einmal war das Rechteck, wo man abbiegen musste, quasi im Rücken angebracht und ich hab ne Weile gebraucht, bis ich das gefunden habe.

                                                                                                    Ich hatte mir die einzelnen Stadtpläne von Google Maps ausgedruckt, den Weg der Strecke mit Filzstift eingetragen und dazu noch alles Einkaufsmöglichkeiten.
                                                                                                    super Idee
                                                                                                    Ich hab mich jetzt auch ein bisschen mehr mit Google Earth und Street View befasst, die GPS Daten vom Thomas Striebig Buch dort geöffnet, die Trackfarbe geändert, die Wegpunkte lass ich nicht mehr anzeigen, Orts- und Straßennamen eingeschaltet - und in Orten, wo Street View verfügbar ist, dort nachgeguckt - das ist wirklich eine feine Sache

                                                                                                    Es müsste aber auch eine Quelle in der Nähe des Ungersberges geben. Das bedeutet, das direkt im Abstieg vom Gipfel an der östlichen Seite ein kleiner Bach entlang fließt. Der Weg führt dort in der Nähe entlang und du solltest Wasser filtern können.
                                                                                                    Vielleicht finde ich dazu noch was raus.
                                                                                                    Interessant der Steripen.

                                                                                                    Der Weg dorthin führte über steile und sehr enge Serpentinen auf einem schmalen Pfad. Dort kamen mir Mountainbiker entgegen und ich fragte mich wie die das gemacht hatten.
                                                                                                    Eine Mountain Bike Erscheinung hatte ich auch, am Rocher du Mutzig glaub ich. Ich saß ziemlich fertig da nach dem Aufstieg und machte Pause, da kommt der da locker hochgefahren. Hallo gesagt und weiter fuhr er. Ich dachte ein bisschen, ich hätte Halluzinationen

                                                                                                    @Peter
                                                                                                    Zwischen Taennchel und Abri de la Pierre des Trois-Bans gibt es inzwischen (Stand August 2013) einen neuen und schönen Brunnen direkt am Kammweg. So bald ich Zugriff auf Karten & Fotos habe genauere Angaben zur Position.
                                                                                                    oh klasse, danke schon mal

                                                                                                    Meine Etappen diesen Sommer ohne zwischenzeitlichen Abstieg: Chatenois-> Abri de la Pierre des Trois-Bans -> Über Brezoard, col des Bagnelles,Col de Bonhomme, Col de la Schlucht zur Refuge CAF Trois Furs -> Grand Ballon -> Thann
                                                                                                    hört sich gut an. gibts da einen Bericht?

                                                                                                    glg
                                                                                                    und supervielen Dank
                                                                                                    nathalie.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 22.03.2011
                                                                                                      • 254
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                      Mal Interesse halber: Wie läuft man den Vogesenkammweg ohne nach Châtenois abzusteigen? Wenn man am Château du Bernstein ist muss man ja irgendwo wieder runter. Man kann von dort sicher hinüber zum Haut Koenigsbourg ohne nach Châtenois zu gehen, aber das Tal in dem man dort ist liegt ja auf fast gleicher Höhe wie der Ort. Man spart sich den Weg durch die kleine Stadt, was sicher einige Kilometer sind. Aber wenn man dann auch nicht nach Ribeauvillé runter geht wird es ja länger nichts mit Verpflegung nachkaufen.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Erfahren
                                                                                                        • 31.03.2007
                                                                                                        • 304
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                        Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                        Mal Interesse halber: Wie läuft man den Vogesenkammweg ohne nach Châtenois abzusteigen?
                                                                                                        petterson schrieb "Meine Etappen diesen Sommer ohne zwischenzeitlichen Abstieg: Chatenois-> Abri de la Pierre des Trois-Bans",d .h. Taennchel-Massiv (GR532) statt der GR5 runter ins Rheintal.

                                                                                                        Ansonsten kann man auch von Champ de Feu bis zum Col du Bonhomme sich die ganze Abstiege sparen und die GR531 laufen, dort ist sehr ruhig und die Wege sind über weite Strecken schmal.

                                                                                                        Gruß Andreas
                                                                                                        Zuletzt geändert von Andreas-F; 23.01.2014, 18:30.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 22.03.2011
                                                                                                          • 254
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                          hehe...manchmal sieht das Auge nur, was der Kopf verstehen will. Und ich habe mich schon gefragt wie man ohne abzusteigen zum Château du Haut Koenigsbourg kommt. Und das von einem Berg welcher von Flusstälern umgeben ist.
                                                                                                          Aber mal nebenbei bemerkt ist der Weg von Thannenkirch nach Ribeauvillé, mal abgesehen von der Begegnung mit nem Wildschweinrudel, einer der schönsten Stücke durch den Wald auf dem GR 5 in den Vogesen. Gerade der Abstieg auf einem schmalen Pfad an Felsen vorbei vom Château du Haut Ribeaupierre und Saint Ulrich hinunter ist echt traumhaft. Wenn ich natürlich nicht vor habe nach Ribeauvillé hinein zu gehen, nachkaufen zu wollen, dann ist es sicher einfacher über den Taennchel, und man erspart sich danach auch die etwa 700 Höhenmeter Aufstieg. Und es kommt darauf an ob man den GR 5 so gehen will wie er ausgeschildert ist. Aber wenn man dan ganzen Weg geht, ist man so oder so durch die Vogesen gelaufen.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 31.03.2007
                                                                                                            • 304
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                            Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                            Wenn ich natürlich nicht vor habe nach Ribeauvillé hinein zu gehen, nachkaufen zu wollen, dann ist es sicher einfacher über den Taennchel, und man erspart sich danach auch die etwa 700 Höhenmeter Aufstieg.
                                                                                                            Da man in Chatenois ja einkaufen kann und der Weg über das Taennchel-Massiv bis zum Brézouard eine Tagesetape ist, weiß ich nicht, warum man dann nochmal in Ribeauvillé einkaufen gehen sollte.

                                                                                                            Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                            Und es kommt darauf an ob man den GR 5 so gehen will wie er ausgeschildert ist. Aber wenn man dan ganzen Weg geht, ist man so oder so durch die Vogesen gelaufen.
                                                                                                            Die Wegführung der GR5/GR53 ist zum Teil dem Grenzverlauf von 1870 geschuldet, von daher bekommt man nur eine kleinen Teil der Vogesen mit. Selbst auf dem Kamm im Süden gibt es noch einige Highligths, die die GR5 umgeht (Hirschstein, Sentier des Roches, Lac du Schiessrothried zum Kastelberg unterhalb des Spitzkopf) oder halt das Taennchel-Massiv. Von daher lohnt es sich, nicht nur stur nach der Wegmarkierung zu laufen, sondern halt in die Karte zu schauen, was es da noch so alles dort gibt. T. Striebig hat in seinem alten Führer ja schon einige Alternativen aufgezeigt und er war auch nicht wirklich überall.

                                                                                                            Gruß Andreas

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 22.03.2011
                                                                                                              • 254
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                              Wenn ich ständig dort unterwegs bin, dann kann ich sicher auch Alternativen suchen. Das muss auch jeder für sich selbst entscheiden. Und jeder wandert so wie er es für richtig hält, wie es am besten gefällt. Ich kann hier endlos darüber diskutieren ob ich nun eine schöne Stadt, welche sehr sehenswert ist, wenigstens kurz besichtige oder eben auch nur stur durch den Wald laufe. Es kommt auch darauf an, wie viel ich immer mit mir mitschleppe. Richtige Einkaufsmöglichkeiten kommen eben nicht wenn man auf dem Weg nach Süden ist. Also wenn man den GR 5 läuft findet man vor Thann keinen Supermarkt. So steht die Überlegung eben in Ribeauvillé einzukaufen. Und wenn du schnell bist brauchst du dafür auf jeden Fall 2 Tage. Da würde ich lieber Châtenois auslassen und nach dem Abstieg gleich rüber zur Haut Koenigsbourg. Denn das schlimmste Stück Weg ist der Abschnitt unten im Tal in die Stadt!

                                                                                                              P.S.: Und von Barr bis Châtenois wäre es auch nur eine Tagesetappe.
                                                                                                              Zuletzt geändert von FrankK; 23.01.2014, 22:42.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                                • 27.11.2006
                                                                                                                • 12
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                                Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                                Wenn ich ständig dort unterwegs bin, dann kann ich sicher auch Alternativen suchen.
                                                                                                                Eben darum, Ribeauville, Thannenkirch und Aubure kannte ich von einer vorherigen Tour. Die wilhelminische Pseudoburg Haut-Koenigsbourg mit ihren Touristen- und Verkehrsmassen halte ich nicht unbedingt für erwähnenswert, vielleicht war ichauch nur zur falschen Zeit (WE) dort.

                                                                                                                Gerade die Möglichkeit über mehrere Tage auf den Höhen zu bleiben (ohne Städte und andere Ausdünstungen der Zipfelisation) macht ja einen Reiz der Vogesen aus, den es so in den umliegenden Mittelgebirgen nicht häufig gibt. Das klappt z.Bsp. von Saverne-Schneeberg-Donon-Champ du Feu-Col de Bonhomme-Rainkopf-Ballon d'Alsace bis Belfort, mit nur einem Abstieg nach Schirmeck/Rothau.

                                                                                                                Andere 'touristische' Hauptziele wie St.Odile und Grand Ballon bleiben da natürlich ausgespart - weil bekannt oder für spätere Touren

                                                                                                                Peter

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 22.03.2011
                                                                                                                  • 254
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                                  Ich gebe dir da vollkommen Recht. Und es hat seinen Reiz für diese Zeit zu versuchen so lange wie möglich der Zivilisation fern zu bleiben. Aber ich finde, es macht einen Unterschied ob ich den ganzen Weg komplett an einem Stück gehe oder eben nur mal so 100 -150 Kilometer. Da muss ich mir auch nicht unbedingt Verpflegung nachkaufen. Aber gerade wenn ich den ganzen Weg laufe mit seinen Höhenmetern macht es eben keinen Sinn zu viel mitzuschleppen. Deshalb ist es immer gut wenn ich die Möglichkeit des nach kaufens habe. Denn man merkt jedes Gramm bei den etwa 16500 Höhenmetern! Andere haben den Weg abgebrochen weil es ihnen zu anstrengend war oder sogar zu einsam. Und wenn ich mir ein Ziel vornehme dann will ich das auch erreichen. Und wenn es bedeutet den Weg so zu laufen wie er ausgeschildert ist, dann ist das mein Ziel. Alternative Routen kann ich auch gehen, wenn ich wieder Lust verspüre in dieser Gegend zu wandern. Woher will ich denn sonst wissen ob ich auf dem eigentlichen Weg nichts verpasst hätte? Und ich gehe immer davon aus, das mein Ziel war auf dem Hauptweg GR53 und GR5 die Vogesen zu durchqueren und das an einem Stück.

                                                                                                                  @ Nathalie: Es steht dir natürlich frei wie du dir deinen Weg wählst und wohin du absteigst oder eben nicht. Das sind auch alles nur Vorschläge. Mir ist nicht bekannt, ob man in Thannenkirch einkaufen kann, da ich dort nichts gesehen hatte außer Unterkünfte oder Hotels. Das solltest du bei deiner Wegwahl mit einbeziehen. Möglicher Weise gibt es dort eben nichts. Es gab auch keinen Grund für mich sich dort deswegen umzuschauen, weil ich früh um 6.30 Uhr dort durchgelaufen war. Andererseits habe ich dir den Abschnitt nach Châtenois beschrieben, welcher nicht schön ist. Haut Koenigsbourg ist dann sicher auch so eine Sache. Aber das sagte ich dir ja auch schon. Spätestens dann, wenn man die endlosen Parkplätze an der Straße hinunter läuft, kann man sich das Ausmass der Touristenströme vorstellen die tagsüber dort sind.
                                                                                                                  Die Wegmarkierung ändert sich auf dem ganzen Weg. Aber der Abschnitt, den du laufen willst ist weitestgehend mit die kleinen Plastikschildern markiert so wie am Anfang in Wissembourg schon. Die Markierung ist gut und dort solltest du auf jeden Fall keine Probleme bekommen.
                                                                                                                  Wie auch selbst das wandern, so ist die Verpflegung und die Art sich frisches Trinkwasser zu besorgen sehr unterschiedlich und jeder hat dabei andere Vorstellungen und auch Erfahrungen. Diese UV Entkeimer wie der Steripen haben den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und einfach zu bedienen. Mit einer normalen Weithalsflasche wie etwa eine Nalgane kann man das gut bewerkstelligen. Leider wiegen diese Flaschen ein wenig zu viel, aber wenn du so eine schon hast, dann ist eine Kombination zusammen mit einem Grobpartikelfilter und dem Steripen sehr gut. Das UV Licht tötet alle Keime ab und das Wasser ist trinkbar. Du musst aber bedenken, dass der Geschmack des Wassers dadurch nicht beeinflusst wird. Also kannst du schon mal sauberes Wasser trinken welches aber ein wenig komisch schmeckt. Aber die Dinger sind zuverlässig und entkeimen das Wasser in der vorgegebenen Zeit. Keine Probleme mit verstopften Filterelementen.

                                                                                                                  Viele Grüsse.

                                                                                                                  Frank.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 31.03.2007
                                                                                                                    • 304
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                                    Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Ich kann hier endlos darüber diskutieren ob ich nun eine schöne Stadt, welche sehr sehenswert ist, wenigstens kurz besichtige oder eben auch nur stur durch den Wald laufe.
                                                                                                                    Um die Diskussion führen zu können, muss man hat die Alternativroute kennen, das Taennchel-Massiv ist eben kein sturer Wald.


                                                                                                                    Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Richtige Einkaufsmöglichkeiten kommen eben nicht wenn man auf dem Weg nach Süden ist. Also wenn man den GR 5 läuft findet man vor Thann keinen Supermarkt.
                                                                                                                    In Bonhomme/Metzeral/Mittlach kann man Lebensmittel nachkaufen, von daher stellt sich das Problem nicht wirklich, ansonsten verkaufen die Ferme Auberge teilweise den Munsterkäse direkt, verhungert ist da noch niemand.


                                                                                                                    Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Da würde ich lieber Châtenois auslassen und nach dem Abstieg gleich rüber zur Haut Koenigsbourg. Denn das schlimmste Stück Weg ist der Abschnitt unten im Tal in die Stadt!
                                                                                                                    Du hast die Auswahl zwischen Landstrasse + Châtenois/Landstrasse + N59/ oder ziemliche Umwege und man landet im Tal nach Ste Marie aux Mines.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 08.08.2008
                                                                                                                      • 198
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                                      Ich persönlich müsste keinen Ort sehen und wäre glücklich, wenn ich tagelang nur über Wiesen und durch Wälder laufen könnte.

                                                                                                                      In der Hinsicht finde ich, was ich von der Wegführung des GR531 und GR532 sehe, teilweise sehr reizvoll.

                                                                                                                      Beim GR5 hat man schon manchmal den Eindruck, man steigt jetzt nur ins Tal und wieder rauf, um in einem Ort gewesen zu sein.

                                                                                                                      Leider bin ich aber nicht in der Lage, das ganze Gewicht zu tragen, das nötig wäre, um mich und die Hunde über einen längeren Zeitraum zu verpflegen. Und Wasser ist dabei noch das größte - weil schwerste - Thema.

                                                                                                                      Einen Wasserfilter werde ich auf jeden Fall mitnehmen.

                                                                                                                      Ich würde jetzt schon gerne einmal wirklich von oben nach unten durchgehen, wenn es dann auch nicht an einem war, sodass ich mich grundsätzlich an den GR5 halten werde. Wo es Sinn macht, würde ich aber gerne auf einer Alternativroute den einen oder anderen Abstieg in einen Ort sparen, sofern die Verpflegungssituation dies zulässt.

                                                                                                                      Ich habe ja noch ein paar Tage Zeit, um mir die Streckenverläufe diesbezüglich anzusehen und eure Tipps einzubauen, vielen Dank dafür. Und bei Thomas Striebig gibt es auch Ideen.

                                                                                                                      Das Stück Ribeauvillé -Thann möchte ich auch vorplanen, vielleicht komme ich ja weiter.
                                                                                                                      Da war ich zuerst ratlos, als ich überall las "keine Einkaufsmöglichkeit".

                                                                                                                      Dann habe ich aber bei Google Earth die Fotos von den ganzen Ferme Auberge gesehen und die entsprechenden Internetseiten aufgerufen mit den Speisekarten und den Terrassenfotos, wo man sich direkt hinsetzen möchte und eben auch gesehen, dass sie Käse (und sicher auch Brot) verkaufen und Wasser wird dann auch kein Problem sein.
                                                                                                                      Also werden wir einfach jede Gelegenheit zu essen nutzen (die Jungs hätten sicher nichts gegen einen plat marcaire ) und das Zelt haben wir dabei.

                                                                                                                      Was ich nur auch gesehen habe hätte mir ja klar sein sollen - die Route des Crêtes ist ja eine Autostraße und der Wanderweg geht da ziemlich in der Nähe entlang. Ist das so nahe? Bekommt man die Autos und Motorräder ständig mit?

                                                                                                                      lg nathalie

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 31.03.2007
                                                                                                                        • 304
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                                        Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Leider bin ich aber nicht in der Lage, das ganze Gewicht zu tragen, das nötig wäre, um mich und die Hunde über einen längeren Zeitraum zu verpflegen. Und Wasser ist dabei noch das größte - weil schwerste - Thema.
                                                                                                                        In den Südvogesen gibt es mehr Wasser als im Norden, allerdings auf der Kammstrecke zwischen Col de Calvaire und Col de la Schlucht nicht. Danach sieht es wieder besser aus.

                                                                                                                        Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Wo es Sinn macht, würde ich aber gerne auf einer Alternativroute den einen oder anderen Abstieg in einen Ort sparen, sofern die Verpflegungssituation dies zulässt.
                                                                                                                        Der Abstieg nach Metzeral schon lohnt sich wegen dem Wormsabach, ansonsten kann man unterhalb vom Kastelberg auf dem Kamm bleiben.

                                                                                                                        Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Ich habe ja noch ein paar Tage Zeit, um mir die Streckenverläufe diesbezüglich anzusehen und eure Tipps einzubauen, vielen Dank dafür. Und bei Thomas Striebig gibt es auch Ideen.
                                                                                                                        Die GR531 auf der anderen Thann-Talseite ist zwar ruhig und abwechslungsreicher, hat aber am Col du Bussang ein Leiter, über die man wieder auf den Weg kommt und der Verkehr über den Pass ist ziemlich heftik.

                                                                                                                        Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Das Stück Ribeauvillé -Thann möchte ich auch vorplanen, vielleicht komme ich ja weiter.
                                                                                                                        Da war ich zuerst ratlos, als ich überall las "keine Einkaufsmöglichkeit".
                                                                                                                        Wie schon weiter geschrieben, Möglichkeiten Lebensmittel nachzukaufen gibt es in Bonhomme/Metzeral/Mittlach, allerdings sind das keine Supermarche, sondern Tante Emma Läden.

                                                                                                                        Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Also werden wir einfach jede Gelegenheit zu essen nutzen (die Jungs hätten sicher nichts gegen einen plat marcaire ) und das Zelt haben wir dabei.
                                                                                                                        Wobei da der Tourismus schon einiges über die letzten 15 Jahre versaut hat, entlang der Route des Crêtes oder den touristischen Höhepunkten ist das ziemlicher Kommerz und die Qualiltät leidet.

                                                                                                                        Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Was ich nur auch gesehen habe hätte mir ja klar sein sollen - die Route des Crêtes ist ja eine Autostraße und der Wanderweg geht da ziemlich in der Nähe entlang. Ist das so nahe? Bekommt man die Autos und Motorräder ständig mit?
                                                                                                                        Die Route hat des Crêtes verkehrstechnisch keine Bedeutung hat, sondern wird nur für den Ausflugsverkehr benutzt wird, daher ist zu den Hochzeiten (Juli/August/Wochenende und Ferien in BW) ziemlich viel los, sonst wird es recht ruhig und im Winter versinkt die Route des Crêtes unter den Schneemassen. Ergo ist die Lärmbelastung stark unterschiedliche.

                                                                                                                        Gruß Andreas

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 22.03.2011
                                                                                                                          • 254
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                                                                                                          Also erstens Andreas, du hast natürlich Recht. Die Ortschaften mögen recht nett sein, aber so manche alternative Route ist sicher reizvoller. Und ich will dir dein Wissen darum auch keines Falls absprechen. Mein Plan und mein Ziel war damals etwas anders. Deshalb auch keine alternativen Routen. Aber dabei habe auch ich entdeckt wie schön die Vogesen sind und das ich sicher wieder kommen werde und dann wird genug Zeit für die alternativen Routen sein.
                                                                                                                          Im allgemeinen hatte ich bis auf den Abschnitt nach Châtenois das Gefühl, dass der verkehr in Frankreich nicht so stark ist wie in Deutschland. Das können aber auch nur Momentaufnahmen sein. Ja, die Route des Crêtes war nicht stark befahren und man läuft ständig oder fast immer in Sichtweite der Straße. Am Anfang wenn man oben ist geht es an der rechten Seite entlang und dann über eine Kreuzung auf der linken Seite immer gen Süden. Aber dort gibt es auch Einkehrmöglichkeiten. Der Abschnitt ist aber nicht besonders lang und deshalb erträglich. Immerhin verläuft der Weg hier fast nur auf Pfaden. Der Grand Ballon war für mich er Höhepunkt, deshalb auch mein Jubel.

                                                                                                                          Viele Grüsse.

                                                                                                                          Frank.

                                                                                                                          Kommentar